„Das Leben eines jeden Menschen ist ein von Gotteshand geschriebenes Märchen.“ Hans Christian Andersen Dez 15 Jan 16 39 Olga Esina als Schneekönigin Yasushi Hirano, Caroline Melzer, Komparserie Don Giovanni Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Jac van Steen Regie, Bühnenbild, Kostüme: Achim Freyer Premiere am 14. November 2015 Weitere Vorstellungen am 20., 22., 24., 27. November, 1., 3., 9., 12., 15. Dezember 2015 ­ Liebes Publikum! Inhalt Knapp 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung – die höchste Zahl, die jemals vom Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) verzeichnet wurde. Der Krieg in Syrien hat die weltweit größte Fluchtbewegung verursacht. Jahrzehntelange Instabilität und Konflikte in Ländern wie Afghanistan und Somalia haben zur Folge, dass Millionen von Menschen weiterhin nicht in ihre Heimat zurückkehren können und als Flüchtlinge mit ungewisser Zukunft am Rande der Gesellschaft leben. Diese humanitäre Katastrophe hat spätestens vergangenen Sommer das Bewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher erreicht. 04 Premiere Die Schneekönigin Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksoper engagieren sich privat mit großem Einsatz für Flüchtlinge. Doch wir wollen auch gemeinsam als Volksopernfamilie helfen. Daher haben wir die Initiative Volksoper hilft ins Leben gerufen. Wir unterstützen langfristig ein Wohnhaus des Diakonie Flüchtlingsdiensts für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit einem Drei-Säulen-Modell, bestehend aus Geld-, Zeit- und Sachspenden. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich bereits dazu entschlossen, für das Projekt monatlich zu spenden, um der Diakonie eine gezielte Vorausplanung zu ermöglichen. Der Diakonie Flüchtlingsdienst begleitet Jugendliche, die ohne ihre Familie aus ihrer Heimat flüchten mussten und nun auf sich allein gestellt sind. Diese Jugendlichen haben oft nichts – außer Zeit. Wir können helfen, dass diese Zeit wertvoll genutzt wird. Die Volksoper verfügt über ein großes kreatives Potential. Das Engagement wird von Sprachkursen über gemeinsame Vorstellungsbesuche in der Volksoper bis hin zu regelmäßiger Nachhilfe oder Freizeitangeboten wie Singen, Tanzen oder Musizieren für die Jugendlichen reichen. Zudem wollen wir Sachspenden gezielt und dem aktuellen Bedarf entsprechend sammeln und direkt dem Diakonie Flüchtlingsdienst übergeben. Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen, die bereits tatkräftig mithelfen. Gemeinsam sind wir ein wichtiger Partner des Diakonie Flüchtlingsdiensts. In diesem Zusammenhang möchten wir Nicolas Gampert, den Projektleiter des Flüchtlingshauses, zitieren: „Ohne Menschen wie euch könnten wir diese Arbeit nicht leisten!“ 07 Damals … Sergej Prokojew an der Volksoper 08 Wiederaufnahme Die Csárdásfürstin 11 Fragebogen Ursula Pfitzner 14 Premiere Kismet (konzertant) 17 Oskar Czerwenka Stipendium 18 Pressestimmen Der Mann von La Mancha 19 Viva la Mamma 21 Advent in der Volksoper 22 Neu an der Volksoper In memoriam Sollten auch Sie Volksoper hilft unterstützen wollen, freuen wir uns über Spenden an Diakonie Flüchtlingsdienst, IBAN: AT97 2011 1287 2204 5678, BIC: GIBAATWWXXX, Kennwort: Volksoper hilft Impressum Herzlichst im Namen der Volksopernfamilie Miriam Damev, Eva Ehgartner-Ruprecht, Eva Koschuh, Nina Moebius (Die Initiatorinnen) 2_3 Volksoper Wien, Saison 2015/16 Direktor: Robert Meyer, künstl. Geschäftsführer Mag. Christoph Ladstätter, kaufm. Geschäftsführer Zeitung Ausgabe 39, Dezember 2015/Jänner 2016 Erscheinungsweise: zweimonatlich Redaktionsschluss: 15. Oktober 2015 Herausgeber: Förderkreis der Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien; Medieninhaber: Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S, Verlagspostamt: 1090 Wien VolksoperOperZeitung Nr.: 6, 2015/16 Redaktionsleitung: Helene Sommer und Christoph Wagner-Trenkwitz Redaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka, Miriam Damev, Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver P. Graber, Eva Koschuh, Nina Moebius, Prisca Olbrich, Gerald C. Stocker Gestaltung: Deborah Hürlimann Hersteller: Druckerei Walla Bildnachweise: Melanie Bentele, Tamás Dobos, Johannes Ifkovits, Barbara Pálffy, Dana Patrick, Ashley Taylor, Czerwenka Privatstiftung, Agenturen, Archiv der Volks­oper Wien, Michael Corder bei den Proben mit Olga Esina Märchenhaftes aus dem Norden Das Wiener Staatsballett tanzt Michael Corders Choreographie Die Schneekönigin Wahre Liebe bringt selbst ein Herz aus Eis zum Schmelzen. Wir verlosen im November auf facebook.com/Volksoper zwei Generalprobenkarten für Die Schneekönigin und zwei Handwärmer in Herzform. Die Schneekönigin Die Märchen von Hans Christian Andersen (1805–1875) begeistern immer wieder von neuem. Als Quelle für seine zeitlosen Erzählungen dienten ihm dänische, deutsche und griechische Sagen ebenso wie historische Begebenheiten. Zu den bekanntesten seiner insgesamt 156 Kunstmärchen zählen Die Prinzessin auf der Erbse, Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, Die kleine Meerjungfrau, Des Kaisers neue Kleider und Das hässliche Entlein – zuletzt in der Choreographie von Andrey Kaydanovskiy in Märchenwelt Ballett an der Volksoper zu sehen. Andersens 1844 erschienene berührende Geschichte Die Schneekönigin wurde unzählige Male für das Theater bearbeitet. 2007 schuf der britische Choreograph Michael Corder für das English National Ballett seine Fassung der Schneekönigin, die er nun an der Volksoper mit dem Wiener Staatsballett erarbeitet. Die prachtvolle Ausstattung von Mark Bailey und das Licht von Paul Pyant verwandeln die Bühne in die verzauberte Eislandschaft der Schneekönigin. Eifersüchtig stellt sie die Liebe und Freundschaft des jungen Paares Gerda und Kay auf die Probe und entführt den Jungen in ihre finstere, winterliche Welt. Nach zahlreichen, detailreich geschilderten Abenteuern gelingt es Gerda, durch die Wärme ihres Herzens den Bann der Schneekönigin um Kay zu brechen und im Rausche der gemeinsamen Frühlingsgefühle auch die Natur aus dem Winterschlaf zu reißen. Auf ihrem Weg zu Kay erhält Gerda tatkräftige Unterstützung: Vor allem ein beherztes Rentier begleitet sie fürsorglich auf ihrem Weg. Die Rolle der Schneekönigin hält für die Solistinnen des Wiener Staatsballetts mit ihrer Kühle und Distanziertheit zahlreiche Möglichkeiten bereit, sich „funkelnd und hoheitsvoll“ zu präsentieren, auch dem Corps de ballet und den weiteren solistischen Rollen kommen wichtige Aufgaben zu. Den „Soundtrack“ zum Geschehen liefert Sergej Prokofjew, dessen reizvolle Ballettpartitur Die steinerne Blume den Ausgangspunkt für Michael Corders Inspiration bildete. Prokofjews Musik erklingt dabei in einer von Julian Philips erstellten neuen Fassung, wobei sie um Ausschnitte aus Prokofjews fünfter Sinfonie sowie seiner monumentalen Oper Krieg und Frieden ergänzt wurde. Als abendfüllendes Handlungs- bzw. Märchenballett steht Die Schneekönigin in der Tradition britischer Erzählkunst auf der Ballettbühne und setzt die von Ashton, Cranko und MacMillan gesetzten Impulse ebenso fort, wie es bekannten Bühnenwerken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts huldigt. Insbesondere ergeben sich dadurch auch Verbindungen zu der von Peter Iljitsch Tschaikowski und Marius Petipa in Russland geschaffenen Tradition: Gerade zur Weihnachtszeit lädt Die Schneekönigin zu einem stimmungsvollen und abwechslungsreichen „Familienfest à la Nussknacker“ ein, bei dem Groß und Klein genießen dürfen. Oliver Peter Graber Ballett von Michael Corder Frei nach dem Märchen von Hans Christian Andersen Öffentliche Generalprobe am 7. Dezember 2015, 11:00 Uhr Premiere am 8. Dezember 2015 Weitere Vorstellungen am 10., 13., 18., 22. Dezember 2015, 3., 10., 17. Jänner 2016 Choreographie, Inszenierung und Einstudierung: Michael Corder Musik: Sergej Prokofjew Musikalische Arrangements: Julian Philips Bühnenbild und Kostüme: Mark Bailey Licht: Paul Pyant Dirigent: Martin Yates Mit: Olga Esina/Nina Poláková/Ioanna Avraam, Davide Dato/ Greig Matthews/Dumitru Taran, Alice Firenze/Nina Tonoli/ Eszter Ledán, Ketevan Papava/Gala Jovanovic/Nikisha Fogo, Mihail Sosnovschi/Eno Peci/Richard Szabó Wiener Staatsballett Orchester der Volksoper Wien Mit freundlicher Unterstützung von Michael Corder ist einer der bekann- testen und erfolgreichsten britischen Choreographen. Er wurde in London geboren, wo er an der Royal Ballet School auch seine Ausbildung erhielt. 1973 wurde Corder Mitglied des Royal Ballet Covent Garden. Während seiner 20 Jahre umfassenden Karriere als Tänzer gestaltete er viele führende Rollen, u. a. in Choreographien von Petipa, Bournonville, Fokine, Ashton, MacMillan, Cranko, Balanchine, Tetley und van Manen, mit einigen der weltbesten Ballettensembles. Insbesondere zählten dabei Prinz Siegfried (Schwanensee), der Prinz in Dorn­ röschen und Der Nussknacker, Albrecht (Giselle), James (La Sylphide), Basil (Don Quixote), Franz (Coppélia), Romeo und Mercutio (Romeo und Julia) sowie Lucentio (The Taming of the Shrew) zu seinem Repertoire. Des Weiteren war Michael Corder in zahlreichen Balletten von George Balanchine zu sehen, darunter Agon, The Prodigal Son, The Four Temperaments, Serenade, Ballet Imperial, La Valse und Tchaikovsky Pas de Deux. Als Urheber von über 60 Choreographien ist er weltweit tätig. Zu seinen erfolgreichsten Werken zählen 4_5 L’Invitation au Voyage (1982, The Royal Ballet) und The Wand of Youth (1985, Sadler’s Wells Royal Ballet), die jeweils für einen Laurence Olivier Award nominiert wurden; Romeo and Juliet (1992, Norwegian National Ballet); Cinderella (1996, English National Ballet, ausgezeichnet 1997 mit einem Laurence Olivier Award for Best New Dance Production und 1996 mit dem Evening Standard Award for Outstanding Production); Melody on the Move (2003, English National Ballet, ausgezeichnet mit dem Critics’ Circle National Dance Award 2003 als beste Choreographie). Die Schneekönigin entstand 2007 für das English National Ballet. 2009 wurde Michael Corder zum Direktor der English National Ballet School ernannt. Martin Yates’ Karriere als Dirigent umspannt zwei Jahrzehnte und stützt sich dabei auf ein breites, verschiedene Stile und Gattungen umfassendes Repertoire. Als Gastdirigent arbeitete er mit den führenden Orches­ tern Großbritanniens, darunter das London Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, die City of Birmingham Symphony, das Royal Scottish National Orchestra und das BBC Concert Orchestra. In Skandinavien stand er am Pult von Orchestern wie der Gothenburg Symphony und der Malmö Symphony, dem Bergen Philharmonic, dem Royal Stockholm Philharmonic und dem Swedish Chamber Orchestra, mit dem er die Uraufführung von Mark Anthony Turnages A Prayer Out of Stillness bestritt. Weiters dirigerte er etwa das TonhalleOrchester Zürich und die Jerusalem Symphony, 2009 feierte er sein Debüt in der Carnegie Hall. Das Ballett wurde in Yates’ Karriere zu einem bedeutenden Faktor. 2004 debütierte er mit Strawinskys Agon beim Royal Ballet in Covent Garden, mit dem ihn seither eine enge Zusammenarbeit verbindet. Tourneen mit dem Royal Ballet führten ihn in die USA, nach Asien und durch Europa. Darüber hinaus arbeitete er mit dem Finnish National Ballet, dem Norwegian National Ballet, dem National Ballet of Japan und dem Hong Kong Ballet zusammen. Am 8. Dezember gibt er sein Volks­ operndebüt als Dirigent der Schneekönigin. Nikisha Fogo, Trevor Hayden Junge Talente des Wiener Staatsballetts II Mit Junge Talente des Wiener Staatsballetts hat Manuel Legris in den vorletzten Spielzeiten die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung und sein Engagement für die jungen und neuen Kräfte des Ensembles deutlich unterstrichen. Das an der Volksoper verwirklichte Konzept „Junge Talente des Ensembles in neuen Rollen“ wurde von den Ausführenden und dem Publikum so begeistert aufgenommen, dass es letzte Saison seine Fortsetzung fand. Dabei wurden nicht nur tänzerische, sondern auch choreographische Begabungen des Ensembles berück- sichtigt: Attila Bakós’ The Fall und Trevor Haydens Double Date wurden im Rahmen der vom Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper präsentierten Produktion junge choreographen ’14 uraufgeführt und waren so erfolgreich, dass sie in das Programm übernommen wurden. Mit einer Neufassung von Patrick de Banas Creatures wurde das Angebot um den Beitrag eines bereits arrivierten Choreographen ergänzt. Vorstellungen am 7., 21. Jänner, 10. Februar 2016 Sergej Prokofjew an der Volksoper Wien Mit der Schlagzeile „Verliebe dich in drei Orangen“ machte 1951 die Weltpresse Appetit auf die bevorstehende Wiener Opernneuheit Die Liebe zu den drei Orangen. Die Oper war schon wenige Jahre nach der Uraufführung (in Chicago 1921) in Deutschland und Russland gespielt worden, gelangte aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg dauerhaft ins Opernrepertoire. Der italienischen Erstaufführung 1947 an der Mailänder Scala in der Regie des legendären Giorgio Strehler folgte am 21. März 1951 die Österreichpremiere an der Volksoper. Oscar Fritz Schuh führte Regie, mit Igor Markevitch stand ein profunder Kenner von Prokofjews Oeuvre am Pult. Der Nachholbedarf an neueren Opernwerken war im Wien der Nachkriegszeit groß, und die vorliegende Repertoireerweiterung wurde von Seiten des Feuilletons begrüßt: „Um das […] Interesse wiederzugewinnen, hätte man wohl kaum eine bessere Wahl treffen können als dieses originelle, witzige und wirklich gescheite Werk“, konstatierte die Weltpresse. Die Partie des Prinzen über­nahm nach dem Tenor Charles Platte sehr bald das junge Ensemblemitglied Waldemar Kmentt. In weiteren Partien sangen u. a. Endre Koréh den König und Marta Rohs die Prinzessin Clarisse. Für die zweite Volksopernproduktion 1979 engagierte Direktor Karl Dönch ein ebenso eingespieltes Team: Der Regisseur Georgij Ansimow und der Dirigent Jaroslav Krombholc hatten 1963 am Smetana-Theater Prag eine vielbeachtete Produktion vorgelegt, die nun in der Aus- Sonja Mottl, Wolfgang Schellenberg (Die Liebe zu den drei Orangen, 1979) 6_7 stattung von Rolf Langenfass zu neuem Leben erweckt wurde. Es sangen u. a. Artur Korn (König), Josef Hopferwieser (Prinz) und Sonja Mottl (Prinzessin Clarisse). Franz Endlers Kritik dazu in der Presse: „Zum zweitenmal führte die Volksoper Prokofjews Liebe zu den drei Orangen zu einem totalen Publikumserfolg.“ Die dritte Volksopernpremiere dieses Werks war eine Übernahme der Inszenierung Ernst-Theo Richters an der Hamburgischen Staatsoper, die der Regisseur nur wenige Monate vor seinem Tod im Jahr 2002 erarbeitet hatte. Die Premiere im April 2010 an der Volksoper unter der Leitung von Alfred Eschwé landete gleichfalls einen großen Erfolg bei Presse und Publikum. Es sangen u. a. Manfred Hemm (König), Mehrzad Montazeri (Prinz) und Alexandra Kloose (Prinzessin Clarisse). Prokofjews mystisches Seelendrama Der feurige Engel nach einem Roman des russischen Symbolisten Waleri Brjussow wurde 1995 an der Volksoper in einer Eigenproduktion präsentiert, nachdem 30 Jahre zuvor ein Gastspiel des Grazer Opernhauses unter der Leitung von Berislav Klobučar am Haus gezeigt worden war. In der Neuinszenierung von Christine Mielitz boten u. a. Anja Silja als die von Dämonen verfolgte Renata, Wicus Slabbert als der ihr verfallene Ruprecht und Kurt Schreibmayer als Mephisto mitreißende Bühnenleistungen. Am Pult des mächtig aufspielenden Volksopernorchesters stand Donald Runnicles. Eines von Prokofjews Spätwerken, das Ballett Aschen­ brödel, wurde in einer leicht gekürzten Fassung 1991 an der Volksoper in der Choreographie Susanne Kirnbauers und unter der Stabführung von Conrad Artmüller erstmals aufgeführt. Es tanzten u. a. Sonja Thienel (Aschenbrödel), Harald Baluch (Prinz), Gabriele Kissler (Böse Schwester) und Lili Clemente (Dumme Schwester). Im Rahmen des Konzertprogramms Volksoper tierisch, das im November 2011 Premiere hatte, erklang – neben Saint-Saëns‘ Der Karneval der Tiere und Alan Ridouts Ferdinand der Stier – auch Prokofjews Peter und der Wolf, mit Robert Meyer als Erzähler. Ein weiterer Ballettabend mit Musik des Komponisten folgt nun an der Volksoper: Die Schneekönigin, basierend auf der Ballettmusik Die steinerne Blume, hat am 8. Dezember 2015 Premiere. fb Ursula Pfitzner, Wiener Staatsballett Weißt du, wie lange noch der Globus sich dreht …? Vor 100 Jahren wurde Die Csárdásfürstin in Wien uraufgeführt und landete einen Welterfolg. Die Volksoper feiert den runden Geburtstag mit einer Wiederaufnahme und zeigt das Meisterwerk der Silbernen Operette in der Regie von Robert Herzl als opulentes Fin-de-Siècle-Märchen. Emmerich Kálmán (1882–1953) Als am 17. November 1915 die Limousinen vor das festlich erleuchtete Johann-Strauß-Theater rollten und die feinen Damen der Wiener Gesellschaft mit ihren befrackten Begleitern ausstiegen, schien die Welt plötzlich wieder in Ordnung. Die Theater hatten den Spielbetrieb wieder aufgenommen, und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges war in weite Ferne gerückt. „Dansons, aimons, buvons, chantons!” singt die griechische Hautevolee in Jacques Offenbachs Schöner Helena: „Lasst uns tanzen, lieben, trinken, singen!“ Diese Aufforderung zur hedonistischen Flucht in den Rausch hat seit 1864 nichts von ihrer erschütternden Allgemeingültigkeit verloren, schreibt Kálmán-Biograf Stefan Frey. Sie entspricht dem Lebensgefühl des Zweiten Französischen Kaiserreichs genauso wie dem des Wiener Publikums, als es 1915 die Uraufführung von Emmerich Kálmáns Operette Die Csárdásfürstin bejubelte. So wurde über die drohende Katastrophe zunächst hemmungslos hinweggetanzt und im Varieté nochmals der Frivolität zwischen tiefer Melancholie und orgiastischem Taumel gefrönt, getreu dem Csárdásfürstin-Motto: „Dieses ganze Jammertal ist für mich ein Nachtlokal.“ Dabei war die Zeit der Offenbach’schen Parallelwelten, die größer, schöner, erotischer und aufregender sind als das reale Leben, längst vorbei. Die Csárdásfürstin Operette in drei Akten Text von Leo Stein und Béla Jenbach Musik von Emmerich Kálmán Wiederaufnahme am 16. Dezember 2015 Weitere Vorstellungen am 21., 30. Dezember 2015, 5., 11. Jänner 2016 Dirigent: Rudolf Bibl/Gerrit Prießnitz Regie: Robert Herzl Bühnenbild: Pantelis Dessyllas Kostüme: Silvia Strahammer Choreographie: Mátyás Jurkovics Leopold Maria, Fürst von und zu Lippert-Weylersheim: Wolfgang Hübsch/Peter Matić Anhilte, seine Frau: Regula Rosin/Maria Happel Edwin Ronald, beider Sohn: Szabolcs Brickner/Carsten Süss Anastasia Komtesse Eggenberg: Beate Ritter/Mara Mastalir Eugen Baron Rohnsdorff: Karl-Michael Ebner/ Martin Bermoser Boni Graf Káncsiánu: Marco Di Sapia/Michael Havlicek Ferenc Ritter Kerekes, genannt Feri Bácsi: Axel Herrig/ Kurt Schreibmayer Sylva Varescu, Chansonette: Andrea Rost/Ursula Pfitzner Siggi Gross, Manager: Boris Eder/Nicolaus Hagg Sándor von Kiss, Notar: Daniel Ohlenschläger Die Operette als Spiegel der Realität Spätestens mit Franz Lehárs Lustiger Witwe hatte sich die Operette zu einer massentauglichen und lukrativen Unterhaltungsindustrie entwickelt. Thomas Manns Schwager Klaus Pringsheim brachte es 1912 auf den Punkt: „Die Operette, eine Industrie, die tausende von Menschen ernährt, sollte sich’s wohl gefallen lassen, zu jenen Gebrauchsartikeln gerechnet zu werden, welche dem Bürger zur behaglicheren Ausstattung des täglichen Lebens dienen, wie Warenhäuser, Automobile, sexuelle Aufklärung.“ Wo die Korken knallen und der Champagner fließt In Wien hatte sich die Bevölkerungszahl zu Beginn der Jahrhundertwende innerhalb einer Generation verdreifacht. 1910 war Wien mit über zwei Millionen Einwohnern die siebentgrößte Stadt der Welt und die viertgrößte Europas. Eine multikulturelle Metropole, wo mit Franz Lehár, Oscar Straus, Leo Fall, Edmund Eysler und vor allem Emmerich Kálmán eine neue Komponistengeneration auf den Plan getreten war. Es war eine Zeit des Umbruchs, in der die gesellschaftlichen Konflikte schärfer und damit auch die Handlungen der Operette greifbarer wurden. Erstmals wurde die Operette zum Spiegel der Realität. Nicht umsonst spielt Die Csárdás­ fürstin in der Gegenwart und nicht umsonst hat so manche Passage apokalyptische Züge, wenn etwa Baron Feri Bácsi seinen Hit anstimmt: „Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt! Jaj mamam, was liegt mir am lumpigen Geld! Weißt du, wie lange noch der Globus sich dreht, ob es morgen nicht schon zu spät?“ Ob Kálmán die drohende Katastrophe erahnte, als er die Arbeit an seinem Meisterwerk in der berühmten Villa Luginsland in Marienbad begann? „Die Räume, die ich damals bewohnte, waren eben dieselben, in welchen Kaiser Franz Joseph König Eduard VII. empfangen hatte, und als ich dort in bester Laune die heiteren Melodien schrieb, ahnte ich nicht, dass sich daselbst das Vorspiel, welches den Keim des zukünftigen Weltbrandes schon in sich trug, ereignet hatte.“ Der erste Akt war gerade abgeschlossen, als am 28. Juni 1914 der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo ermordet wurde. Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ nahm ihren Lauf. Als Kálmán ein knappes Jahr später die Arbeit an seinem Stück wiederaufnahm, hatte die Scheinwelt der Operette längst zu bröckeln begonnen. Statt sich bei den Wünschen und Träumen des Publikums zu bedienen, spielten, frei nach Karl Kraus, 8_9 nun „die Operettenfiguren die Tragödie der Menschen“. Die Karten waren neu gemischt und die Realität mit voller Wucht in der Operette angekommen. Die Csárdás­ fürstin traf dabei den Nerv ihrer Zeit. Der Traum von der heilen Welt? Ausgeträumt. Je allgegenwärtiger der Zerfall, desto heftiger stürzen sich die nächtlichen Besucher des Orpheums in den Strudel eines rasenden Csárdás. Das pralle Leben in der Welt der Nachtlokale mit ihren Lebemännern, Chansonetten und Maitressen bekommt allerdings in der Csárdásfürstin alsbald deutliche Risse. Noch wird der drohenden Katastrophe im Duett getrotzt, zu verführerisch ist diese „traute Atmosphäre, wo man tanzt, küßt und lacht“, wo die Korken knallen und der Champagner fließt. Da ist sie nochmal, die Doppelbödigkeit in der Operette und der Versuch der Figuren, über den Abgrund, von dem alle wissen, galant hinwegzutanzen. Musik, die unter Tränen lächelt 1915 ging es auch mit der Monarchie rapide bergab. Unüberwindbar war die Kluft zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft, zwischen Aristokratie und Kleinbauerntum geworden. Fast schon prophetisch blitzt bei Kálmán der anstehende Epochenwandel zwischen feurigen Csárdásklängen und betörenden Wiener Walzern durch. Zum Schluss sind die Grenzen verschoben, Standesdünkel infrage gestellt und das alte Machtgefüge außer Kraft gesetzt, etwa wenn der LippertWeylersheim’sche „Stammbaum zerfällt in lauter Brettln“. Die mitreißende Liebesgeschichte um die VarietéSängerin Sylva Varescu und den Wiener Fürstensohn Edwin von und zu Lippert-Weylersheim bietet nicht nur reichlich Gelegenheit zu Revueszenen von mondäner Eleganz, sondern kündet lange vor Kriegsende vom Niedergang der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Die politische Brisanz verpackte Emmerich Kálmán dabei virtuos in den genialen Melodien. Nahezu jede Nummer wurde ein Hit, von Bonis „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“ bis hin zu Sylvas melancholisch-feurigem „Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland“, das den Abschiedsschmerz einer ganzen Epoche einfängt. Angesichts der Katastrophe hatte der Komponist endgültig zu sich selbst gefunden, schreibt Stefan Frey. Und er traf damit den Ton seiner Zeit. Anlässlich der Uraufführung urteilte die Wiener Abend­ post: „Seine Musik lächelt unter Tränen, behält selbst im stärksten Übermute den Einschlag eines wehmütigen Moll“. Diesen unter Tränen lachenden Weltschmerz, wo angesichts der nahenden Katastrophe alle Beteiligten im schönen Schein der Operette ein letztes Mal Zuflucht suchen, kannte Kálmán nur zu gut. Die Csárdásfürstin steht wie kein anderes Werk für das Ende der Donau-Monarchie und der Wiener Operettentradition mit ihrer Walzerseligkeit. In Kálmáns Werk schimmert die Brüchigkeit dieser Zeit durch. Das macht es gerade heute, 100 Jahre nach seiner Uraufführung, aktueller denn je. Miriam Damev Neu an der Volksoper: Andrea Rost Die Künstlerin studierte Gesang in Budapest an der Franz-Liszt-Musikakademie. Noch als Studentin debütierte sie 1989 an der Ungarischen Staatsoper als Juliette in Gounods Roméo et Juliette. 1991 wurde sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie u. a. als Violetta in La Traviata, Lucia in Lucia di Lammermoor, Gilda in Rigoletto, Adina in L’elisir d’amore, Susanna in Le nozze di Figaro und Zerlina in Don Giovanni große Erfolge feierte. 1994 war Andrea Rost an der Mailän- der Scala eine umjubelte Gilda unter der Leitung von Riccardo Muti und ist seither regelmäßiger Gast an den großen Opernhäusern der Welt. Bei den Salzburger Festspielen sang sie neben Violetta u. a. auch Drusilla in L’incoronazione di Poppea unter Nikolaus Harnoncourt und Xenia in Boris Godunow unter Claudio Abbado. An der Opéra de Paris trat sie u. a. als Antonia in Les contes d’Hoffmann auf. 1996 debütierte sie an der Metropolitan Opera New York als Adina. An der Chicago Lyric Opera begeisterte sie als Giuletta in I Capuleti e i Mon­ tecchi. 2002 trat die Sängerin an den Opernhäusern Los Angeles und Washington als Pamina in Die Zauberflöte auf und sang 2006 am Teatro Real Madrid die Blanche in Poulencs Les dialogues des Carmélites. In letzter Zeit widmet sich die Künstlerin verstärkt dem Liedgut ihrer ungarischen Heimat, wie jenem von Béla Bartók und Zoltán Kodály. Andrea Rost debütiert an der Volksoper am 16. Dezember 2015 als Sylva Varescu in Die Csárdás­ fürstin und wird im Mai 2016 mit dieser Rolle auch an der 9. Japantournee der Volksoper Wien teilnehmen. Ursula Pfitzner Die Sopranistin ist seit 2006 Ensemblemitglied der Volksoper und steht derzeit als Rössl-Wirtin und Sylva Varescu auf der Bühne. 10_11 Bühnenorchester der Wiener Staatsoper, Chor der Volksoper, Ensemble La Bohème Oper von Giacomo Puccini Dirigent: Marc Piollet/Lorenz C. Aichner Regie: Harry Kupfer Vorstellungen am 19., 26. Dezember 2015, 8., 12., 15., 18., 22. Jänner 2016 operette oper musical ballett „Stranger in Paradise“ Zur konzertanten Erstaufführung von Kismet an der Volksoper Von Meistern wie Tony Bennett, Bing Crosby und Sammy Davis Jr. bis hin zu Kommerzgrößen wie André Rieux und Engelbert haben viele diesen Song interpretiert: „Take my hand, I’m a stranger in paradise …“ (und Jim Jarmusch ließ sich davon zu dem Filmtitel Stranger than Paradise inspirieren). Die Worte stammen aus einem preisgekrönten US-Musical des Jahres 1953, die Musik hingegen ist noch viel älter: Alexander Borodin hat sie als Lied der Polowetzer Mädchen in Fürst Igor komponiert. Zwei Monate vor Borodins einzigem musikdramatischen Werk erklingt nun an der Volksoper erstmals das Musical Kismet, das dem russischen Komponisten viel verdankt. Rebecca Nelsen Kismet Auch die Verbindungen von Kismet mit der ersten Musical-Produktion dieser Volksopern-Spielzeit sind offensichtlich. Wie im 12 Jahre danach uraufgeführten Mann von La Mancha hieß der Regisseur der KismetUraufführung Albert Marre und der Choreograph Jack Cole. Auch zwei der Hauptdarsteller, Richard Kiley (Kalif/Cervantes) und Joan Diener (Lalume/Aldonza), waren dieselben. Die zentrale Figur des Musicals allerdings ist der Poet Hajj (sprich: Hadsch); 1953 sang ihn Alfred Drake, der bereits mit dem Curly in Rodgers‘ & Hammersteins Oklahoma! (1943) und dem Petrucchio in Cole Porters Kiss me, Kate (1948) bedeutende MusicalHelden kreiert hatte. A Musical Arabian Night Musik und Gesangstexte von Robert Wright und George Forrest nach Themen von Alexander Borodin Buch von Charles Lederer und Luther Davis, basierend auf dem Theaterstück Kismet von Edward Knoblock Konzertante Aufführung in englischer Sprache mit deutschen Erzähltexten Premiere am 24. Jänner 2016 Weitere Vorstellungen am 28. und 31. Jänner 2016 Dirigent: Joseph R. Olefirowicz Der Poet (Hajj): Rodney Gilfry Marsinah, seine Tochter: Rebecca Nelsen Der Kalif: Ben Connor Der Wesir: Stefan Cerny Lalume: Kim Criswell Imam/Bangle Man: Jeffrey Treganza Erzähler: Christoph Wagner-Trenkwitz Alfred Drake in Kismet (1953) Chor und Orchester der Volksoper Wien Der angesehene Plattenproduzent Thomas Z. Shepard, der Neueinspielungen sowohl von Kismet als auch von Man of La Mancha herausbrachte, formulierte die Ähnlichkeiten und Unterschiede so: Beide Werke besäßen „schöne und leidenschaftliche, manchmal opernhafte Musik, die höchste Anforderungen an die Ausführenden stellt.“ Während das Mancha-Orchester aber „schlank und bissig“ sei, ist die Orchestrierung von Kismet groß und reichhaltig, „vielerorts an den Originalen Borodins orientiert“. Aber während das auf Cervantes zurück­ gehende Musical einen „starken und leidenschaftlichen“ Text besäße, sei das Buch zu Kismet „Unsinn, ein charmantes, aber aufgeplustertes Stück, ein schöner Kleiderständer für die sublime Musik Alexander Borodins“. nach ihrem Erfolg in Candide als Lalume an unser Haus zurück, Rodney Gilfry gibt in der Rolle des Hajj sein Debüt an der Volksoper (siehe S. 16). Eine Liebesgeschichte im alten Bagdad Das Urteil Shepards ist hart, aber nicht unbegründet, weshalb die Volksoper das musikalische Juwel mit stark gekürzten Dialogen und einem Erzähler zur konzertanten Aufführung bringt. Worum es geht: Im alten Bagdad verliert der junge Kalif (Ben Connor) sein Herz an Marsinah (Rebecca Nelsen), die Tochter von Hajj. Dieser findige und phantasievolle Geschichtenerzähler gibt sich einmal als Bettler aus, wird einmal für einen Zauberer gehalten, mit dem Tode bedroht, dann zum Emir ernannt. Schließlich muss er den hinterlistigen Wesir (Stefan Cerny) aus dem Wege räumen, um die Liebenden zu vereinen. Auch Hajj geht nicht leer aus: Er angelt sich die verführerische Frau bzw. Witwe des Wesirs, Lalume. Kim Criswell kehrt Kim Criswell Sechs Tonys für die Musical Arabian Night Robert Craig Wright (1914–2005) und George Forrest (1915–1999) waren Schulkollegen in Florida gewesen, wo sie schon in den späten 1920er Jahren zusammen­ gearbeitet hatten. Sie spezialisierten sich auf die Übertragung von Themen der „klassischen“ Musik in Film und Musical. Ihre wichtigsten Werke waren Song of Norway (1944) nach Stücken von Edvard Grieg, Magdalena (1948), das Musik von Heitor Villa-Lobos verwendete, mit dem Wright & Forrest auch direkt zu14_15 sammenarbeiteten, und The Great Waltz (1949). Dieses Johann-Strauß-Musical basierte seinerseits auf einem Operetten-Pasticcio von Erich Wolfgang Korngold und Julius Bittner, das sich Walzer aus Wien nannte und ebenda 1930 uraufgeführt worden war. 1961 brachten sie, abermals mit Alfred Drake, das von Jean-Paul Sartre inspirierte Kean heraus, 1965 (im Uraufführungsjahr des Man of La Mancha) wurde mit Anya ein Rachmaninoff-Musical aus der Werkstatt von Wright & Forrest nachgereicht. Doch ihr bedeutendstes Werk war und blieb Kismet, jenes Stück, in dem die Musik des Alexander Borodin zu Broadway-Ehren kam und sich der einmalige Fall be­ gab, dass ein längst verstorbener russischer Komponist den Tony Award für die „Beste Musicalpartitur“ erhielt. Es regnete noch fünf weitere Tonys für das musikalische Märchen aus Tausendundeiner Nacht (Musical Arabian Night lautet immerhin der Untertitel zu Kis­ met): für „Best Musical“, für die Buchautoren Charles Lederer und Luther Davis, den Produzenten Charles Lederer, den Hauptdarsteller Drake und den Dirigenten Louis Adrian. Einige musikalische Leihgaben Nur die wichtigsten „Leihgaben“ Borodins seien hier angeführt. Dessen zweitem Streichquartett verdankt Kismet zwei seiner bedeutendsten Hits: Wenn Marsinah auf dem Markt in Bagdad von „Baubles, Bangles and Beads“ („Tand, Armreifen und Glasperlen“) geblendet wird, geschieht das zum Thema des zweiten Satzes, während der dritte Satz in das wunderbare Quartett „And This Is My Beloved“ eingeflossen ist, in dem Marsinah ihrem Vater und der Kalif seinem Wesir von den Vorzügen ihres bzw. seiner Angebeteten vorschwärmen. (Im Vorspiel zu diesem Stück findet sich übrigens ein kurzes Orchestermotiv, das aus der Szene des Fürsten Igor mit Owlur stammt, der ihm zur Flucht aus der Gefangenschaft verhilft.) Das bereits eingangs erwähnte „Stranger in Paradise“ stammt (wie mehrere andere Nummern des Musicals) aus den berühmten „Polowetzer Tänzen“, dem populären Herzstück von Fürst Igor. Ebenfalls dieser Oper geschuldet ist die Melodie zu „The Olive Tree“, nämlich dem Trio Kontschakovna, Wladimir, Igor aus dem dritten Akt. Wenn der Kalif mit „Night of My Nights” pompöse Hochzeit feiert, dann erklingt das Motiv der vergleichsweise bescheidenen Klavier-Serenade aus der Petite Suite Borodins. Die vom Englischhorn vorgetragene „Orientalische Weise” („cantabile ed espressivo“) der Steppenskizze aus Mittelasien von Alexander Borodin begegnet uns gleich zu Beginn von Kismet. Der hier unterlegte Text lautet: „Weise Männer kommen, die uns versprechen, das Rätsel des Lebens zu lösen, doch sie gehen dahin über den Sand der Zeit. Liebende kommen und gehen, und alles, was es zu wissen gibt, wissen nur die Liebenden.“ Mit diesen zauberhaften Worten schließt auch, verhalten und fast verträumt, diese musikalische Reise nach Tausendundeine Nacht, zu der wir das Volksopernpublikum herzlich einladen. Christoph Wagner-Trenkwitz Neu an der Volksoper: Rodney (Rod) Gilfry wurde 1959 in Covina, Kalifornien, geboren und absolvierte seine Gesangsausbildung an der University of Southern California. 1986 gab er sein Bühnendebüt als Herold in Otello an der Seite Plácido Domingos am Opernhaus von Chicago. Nach sieben Jahren an der Frankfurter und der Züricher Oper kehrte Gilfry in die USA zurück, wo er an den Opernhäusern von Chicago, Dallas, San Diego und Los Angeles auftrat. An der Wiener Staatsoper war der Bariton als Graf Almaviva in Le nozze di Figaro und in der Titelrolle des Barbiere di Siviglia zu erleben. An der Metropolitan Opera New York debütierte Rod Gilfry 1996 als Demetrius in A Midsummer Night’s Dream, 2000 kehrte er als Marcello in La Bohème an das legendäre Theater zurück. Weitere wichtige Opernpartien Gilfrys sind u. a. Don Giovanni, Guglielmo in Così fan tutte, Pelléas in Pelléas et Mélisande, Valentin in Faust und Billy Budd in Brittens gleichnamiger Oper. 1998 sang er den Stanley Kowalski in der Uraufführung von André Previns A Streetcar Named Desire an der San Francisco Opera. 2002 war er der erste Nathan in Nicholas Maws Sophie’s Choice am Royal Opera House Covent Garden, 2006 trat er in diesem Werk auch an der Washington National Opera auf. 2003 sang der Künstler die männliche Hauptpartie in der Uraufführung von Deborah Drattells Oper Nicholas and Alexandra an der Los Angeles Opera. Ovationen erhielt er für seine Interpretation des Prospero in Thomas Ades’ Oper The Tempest 2006 an der Santa Fé Opera. Zusätzlich widmet sich Rod Gilfry mit Begeisterung dem klassischen Musical, mit dem er nun an der Volksoper Wien debütieren wird. So verkörperte er Hauptrollen in Werken von Richard Rodgers & Oscar Hammerstein, etwa den Curly in Oklahoma!, Billy Bigelow in Carousel und 2009 den Emile de Becque in einer Tournee von South Pacific. Weiters sang er den Joe in Frank Loessers The Most Happy Fella und, an der Seite von Deborah Voigt, den Frank Butler in Irving Berlins Annie Get Your Gun. 2012 war Rod Gilfry am Opera Theatre St. Louis der Titelheld in Stephen Sondheims Sweeney Todd. Oskar Czerwenka Stipendium An der Volksoper startete mit Beginn der Spielzeit 2015/16 ein neues Projekt zur Förderung junger Sänger Die Czerwenka Privatstiftung hat in Zusammenarbeit mit der Volksoper ein Stipendium ausgeschrieben; ganz im Sinne des österreichischen Kammersängers Oskar Czerwenka (1924–2000) wird ein begabter Nachwuchssänger – in diesem Jahr der polnische Bass Bartosz Araszkiewicz – ein Jahr lang bei seinem Start ins Theaterleben unterstützt. Oskar Czerwenka, geboren in Vöcklabruck, ab 1951 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, war der Volksoper stets eng verbunden. Er stand hier etwa als Monterone in Rigoletto, Falstaff in Die lustigen Weiber von Windsor, Kezal in Die verkaufte Braut, Sulpice in Die Regimentstochter und Don Pasquale in Donizettis gleichnamiger Oper auf der Bühne. Neben seiner Karriere als Sänger widmete er sich auch der Malerei und war als Autor und Illustrator tätig. So veröffentlichte er 1998 seine Autobiographie Jenseits vom Prater. 1962 wurde er mit dem Berufstitel Kammersänger ausgezeichnet, 1976 erhielt er den Titel „Professor“ und 1983 wurde er zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. „Ich habe immer versucht, aus meinen Rollen ‚leben­ dige Menschen’ zu machen.“ (Oskar Czerwenka, Lebenszeiten. Ungebetene Briefe, Wien 1988) Dr. Susanne Singer, Vorstand der Czerwenka Privatstiftung, im Gespräch über das Oskar Czerwenka Stipendium und die Zusammenarbeit mit der Volksoper: Nach welchen Kriterien wurde der Stipendiat aus­ gewählt? Da Oskar Czerwenka selbst Bass war, haben wir uns gewünscht, einen Stipendiaten aus diesem Stimmfach auszuwählen. Hinzu kam, dass zu diesem Zeitpunkt an der Volksoper gerade ein Bass gesucht wurde – eine glückliche Fügung! Gemeinsam mit der Direktion konnten wir uns bei einem Vorsingen vom Talent des jungen Sängers überzeugen. Wir wünschen Herrn Araszkiewicz an der Volksoper viel Erfolg! Was ist die Czerwenka Privatstiftung? Kammersänger Oskar Czerwenka gründete die nach ihm benannte Privatstiftung 1995 als Familienstiftung. Testamentarisch wurden der Stiftung wesentliche Vermögensteile übertragen. Es sollten damit nach seinem Tod der Unterhalt und das Wohlergehen seiner Familie gesichert und das Vermögen in seinem Sinne verwaltet werden. Bartosz Araszkiewicz Der Bassist wurde 1984 in Polen geboren. Er studierte von 2007 bis 2012 Gesang an der Musikhochschule Karol Szymanowski in Katowice und ist mehrfacher Preisträger internationaler Gesangswettbewerbe. Sein Debüt gab Bartosz Araszkiewicz 2008 in der Basspartie von Haydns Schöpfung, sein Bühnendebüt erfolgte 2011 in den Partien Sessel und Baum in Ravels L’enfant et les Sortilèges an der Opera Nova in Bydgoszcz. Bartosz Araszkiewicz ist in der laufenden Saison als Stipendiat der Czerwenka Privatstiftung engagiert. Er hat am 21. September 2015 an der Volksoper Wien als Mandarin in Turandot debütiert und studiert derzeit die Partie des Komturs in der Neuproduktion Don Giovanni. Als weitere Partien sind Marquis d’Obigny in La Traviata und 2. Geharnischter in Die Zauberflöte vorgesehen. Was hat die Czerwenka Stiftung dazu bewogen, das „Oskar Czerwenka Stipendium“ an der Volksoper Wien ins Leben zu rufen? Oskar Czerwenka hat oft und gerne an der Volksoper gesungen und war dem Haus sehr verbunden. Er war jungen Sängern gegenüber sehr aufgeschlossen und kollegial und ist uns auch als großzügiger Mensch in Erinnerung geblieben. Der Vorstand der Czerwenka Privatstiftung hat daher in Zusammenarbeit mit der Volksoper ein Stipendium ausgeschrieben, um junge Sänger an diesem Haus zu fördern. 16_17 „Wien hat wieder einen Musicalhit“ Der Mann von La Mancha im Spiegel der Kritik Robert Meyer ist das Kraftzentrum, erheitert und rührt und legt eine Sterbeszene hin, die ans Herz greift. Boris Pfeifer ist ein liebenswürdiger Sancho, Patricia Nessy eine widerborstige Aldonza, das große Ensemble hoch motiviert. Minimalismus mit großer Wirkung, der Premierenjubel war verdient. (Salzburger Nachrichten) Meyer singt mit ehrlicher, flammender Hingabe, ja sogar vokalem Feinsinn – und als Charakterdarsteller weiß er auch, dass die Komik der Figur ganz aus dem Ernst erwachsen muss. […] Regisseur Olivier Tambosi und Ausstatter Friedrich Despalmes haben recht: Das Stück, schon von den Autoren als das blanke Gegenteil eines herkömmlichen Broadway-Ausstattungsstücks konzipiert, braucht keine Opulenz, um seinen Zauber zu entfalten. […] Grund genug für einhelligen Jubel. (Die Presse) … dennoch stellt sich Opulenz ein, eine der Emotionen. […] ist am Ende das gesamte Gefangenengericht voll der Sehnsucht, die von Don Quixote gebaute Wirklichkeit möge wahr sein. Also Freispruch! – und auch für die Produktion durch den Applaus. (Der Standard) Scheinbar mühelos wandelte Meyer in der Titelrolle auf dem schmalen Grat zwischen Komik und Tragik und verlieh der minimalistischen Inszenierung von Olivier Tambosi das menschlich-warme Antlitz. (Tiroler Tageszeitung) Patricia Nessy, Thomas Huber, Stefan Bischoff, Boris Pfeifer, Christian Dolezal, Robert Meyer, Wolfgang Gratschmaier, Rita Sereinig, Lynsey Thurgar, Jeffrey Treganza, Christian Graf, Susanne Litschauer, Jonathan Bolívar Olivier Tambosi zeigt das Theater im Theater des träumenden Visionärs auf offener, kalt wirkender Bühne zeitlos, ohne Kulissen, aber mit humorvoller, flüssiger und packender Dynamik und kleinen Choreografien (Stephan Brauer). […] Großer Jubel! (Kleine Zeitung) So stimmig, so klug, so hintergründig, so gnadenlos und so berührend kann Musical auch sein. […] Dass dieser „unmögliche Traum derart gut funktioniert, liegt auch an der musikalischen Seite. So hat Dirigent Lorenz C. Aichner das hinter der Bühne platzierte Orchester bestens im Griff und schenkt einem meist tadellosen Ensemble (u. a.: Christian Graf, Mehrzad Montazeri, Christian Dolezal, Martina Dorak, Thomas Sigwald, Wolfgang Gratschmaier) den passenden Klangteppich, ohne zu tief in den Kitschtopf zu greifen. (Kurier) Wien hat wieder einen Musicalhit. (Kronen Zeitung) Dieser Mann von La Mancha ist mehr als jemals zuvor eine Parabel über, ein Plädoyer für Menschlichkeit, gegen die Repression und ihre Instrumente. (MottingersMeinung.at) Martin Winkler, Wiener Staatsballett Liebeserklärung an das Theater Gaetano Donizettis Viva la Mamma in der Inszenierung von Rolando Villazón steht im Jänner und Februar wieder auf dem Spielplan Startenor Rolando Villazón gab vor einem Jahr an der Volksoper sein Wiener Regiedebüt: Donizettis Opernsatire Viva la Mamma nimmt vergnüglich alle Theaterklischees aufs Korn. An einem kleinen Provinztheater wird ein neues Stück einstudiert, und es läuft soweit alles nach Plan: Die Primadonna sonnt sich in ihrem eigenen Glanz, ihr Ehemann spielt sich als ihr Agent auf. Regisseur und Dirigent sind sich nicht einig, wer die Probe leitet. Der Chor wird nach Hause geschickt und wieder zurück auf die Bühne geholt, und der russische Tenor plagt sich mit dem italienischen Text. Doch dann erscheint Agata, die resolute Mamma der zweiten Sängerin, und treibt den normalen Wahnsinn des Theaters auf die Spitze: Zunächst versucht sie nur, ihre Tochter als Primadonna einzusetzen, doch schließlich strebt sie mit einer Mischung aus Theaterliebe, Dilettantismus und Größenwahn selbst auf die Bühne. Als die städtischen Subventionen gestrichen werden, stellt Agata ihren Schmuck zur Verfügung und rettet damit die Aufführung. Wie durch ein Wunder hebt sich schließlich der Vorhang zur Premiere … „Diese Produktion ist eine Liebeserklärung an das Theater und erzählt von der verrückten Reise vom totalen Chaos bis hin zu einer Ordnung – der ‚Ordnung‘ einer Premiere“, sagte Rolando Villazón während der Probenzeit. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Liebhaber des Sängers Villazón wissen, dass der ein moderner, intelligenter, wendiger und selbstironischer Darsteller ist. Das darf man auch vom Regisseur Villazón behaupten, der die Gags in den Zuschauerraum haut wie Punchingbälle, hart und oft wenig subtil, aber meistens mit Überrumpelungsgarantie. […] Villazón weiß genau, wovon er erzählt, man sieht es an den vielen Details.“ Besonders honoriert wurde die Ausstattung der Produktion: „Im tollen, detailreichen (Dreh-)Bühnenbild von Friedrich Despalmes tummeln sich viele, bunte (schön die Kostüme von Susanne Hubrich) schräge Vögel, mutiert die Übermutter Agata zum die ‚Kunst‘ verteidigenden Mutter-Monster“ (Kurier). Besonders begeistert zeigten sich die Kritiker von Martin Winkler, dem „Kraftzentrum der Produktion“ (Kurier). „Vor ihm bzw. vor ihr, dieser Mamma Agata, gehen Direktor, Regisseur, Dirigent in die Knie, sogar die Star-Sopranistin wehrt sich vergeblich ... Winkler und Villazón, das ist ein Gipfeltreffen der Komödianten an einem turbulent-vergnüglichen Opernabend“ (APA). In der heurigen Aufführungsserie ist erneut Martin Winkler als Mamma Agata zu erleben, die musikalische Leitung übernimmt Wolfram-Maria Märtig. hs Viva la Mamma Oper von Gaetano Donizetti Vorstellungen am 4., 14., 19., 27. Jänner, 7., 14., 18. Februar 2016 Dirigent: Wolfram-Maria Märtig Corilla, die Primadonna: Rebecca Nelsen/ Anja-Nina Bahrmann Stefano, Corillas Ehemann: Ben Connor/Daniel Ochoa Luisa, die zweite Sängerin: Mara Mastalir/Julia Koci Agata, ihre Mutter: Martin Winkler Dorothea, die zweite Sängerin: Christiane Marie Riedl/ Elvira Soukop Vladimir, der erste Tenor: JunHo You/Jörg Schneider Der Dirigent: Yasushi Hirano/Günter Haumer Der Regisseur: Daniel Ohlenschläger/Marco Di Sapia Der Theaterdirektor: Wilfried Zelinka/Andreas Mitschke Diese Produktion widmet Ihnen 18_19 Kultur braucht Förderer. Dezember und Jänner für unsere Förderer Die Schneekönigin – Probenbesuch Mittwoch, 2. Dezember 2015, 10:45 Uhr Erleben Sie die einzigartige Atmosphäre einer Orchesterhauptprobe. Nur wenige Tage vor der Premiere findet ein Durchlauf des gesamten Stücks im fertigen Bühnenbild (Dekoration und Licht) mit Kostümen und Maske statt. Diese Probe ist normalerweise nicht für Zuschauer geöffnet. Sie haben die Gelegenheit, einen Ausschnitt der Orchesterhauptprobe zu sehen und anschließend gemütlich Kaffee in der Künstler-Kantine zu trinken. Technik-Spezial-Führung durch die Volksoper Wien Donnerstag, 14. Jänner 2016, 16:30 Uhr Werfen Sie gemeinsam mit dem technischen Leiter der Volksoper, Hans-Joachim Rau, einen Blick hinter die Kulissen und lernen Sie die aufwendige Technik eines großen Musiktheaters kennen! Marco Di Sapia wird Details aus der Sicht des Solisten beisteuern. Tanzworkshop zu Der Kongress tanzt Samstag, 30. Jänner 2016, 16:00 Uhr Choreograph und Tänzer Florian Hurler ist an der Volksoper unter anderem für das Einstudieren verschiedener Tanzeinlagen des Ensembles zuständig. Für den Förderkreis hat er einen eigenen Workshop konzipiert, der für begeisterte Anfänger und Profis gleichermaßen geeignet ist. Gemeinsam erlernen wir eine einfache Choreographie. Technischer Assistent Peter Notz erklärt die Bühnentechnik. Marco Di Sapia erzählt aus der Sicht eines Solisten. Wir laden auch Sie ein, die Arbeit der Volksoper Wien zu unterstützen und freuen uns, Sie im Kreis unserer Förderer willkommen zu heißen. Förderkreis der Volksoper Wien Währinger Straße 78 | 1090 Wien Tel.: +43/1/514 44-3670 | Fax: +43/1/514 44-3669 E-Mail: [email protected] | www.volksoper.at 22_20 Advent für Familien in der Volksoper Im Advent stehen zahlreiche Produktionen für die ganze Familie auf dem Spielplan: Nicht nur das zauberhafte Märchenballett Die Schneekönigin und das umjubelte Musical Der Zauberer von Oz sondern auch die schon traditionellen Weihnachtsvorstellungen von Humperdincks Hänsel und Gretel sowie das Weihnachtskonzert und der Weihnachtsbazar der Volksoper stimmen auf das Fest ein. Der Zauberer von Oz Vorstellungen: 29. November, 5., 6., 11., 17., 27., 29. Dezember 2015, 2., 9. Jänner 2016 Die Schneekönigin Premiere am 8. Dezember 2015 Vorstellungen: 10., 13., 18., 22. Dezember 2015, 3., 10., 17. Jänner 2016 Hänsel und Gretel Vorstellungen: 23., 25., 28. Dezember 2015, 6. Jänner 2016 Weihnachtskonzert Weihnachtsbazar Sonntag, 20. Dezember 2015, 14:00 und 18:00 Uhr Musik von Leroy Anderson, Gabriel Fauré, Erich Wolfgang Korngold, John Rutter, Franz Schmidt, Francesco Paolo Tosti, Peter Iljitsch Tschaikowski u. a. Lassen Sie sich von Robert Meyer, Helene Sommer, Solistinnen und Solisten, Chor, Kinderchor und Jugendchor, dem Wiener Staatsballett sowie dem Orchester der Volksoper Wien unter Wolfram-Maria Märtig in Weihnachtsstimmung bringen! der Solistenvereinigung der Volksoper im Café Volksoper/Theaterpause Sonntag, 20. Dezember 2015, 13:00 bis 21:00 Uhr Beim Weihnachtsbazar der Solistenvereinigung verkaufen Sängerinnen und Sänger der Volksoper zugunsten des Vereins „Künstler helfen Künstlern“ Selbstgemachtes und CDs. Maskenbildnerworkshop Kostümbildnerworkshop am Samstag, 23. Jänner 2016 Anmeldung am 1. und 2. Dezember 2015 auf www.volksoper.at am Samstag, 27. Februar 2016 Anmeldung am 1. und 2. Jänner 2016 auf www.volksoper.at Mit erfrischender Unterstützung von Neu an der Volksoper Günter Rainer Seine Bühnenlaufbahn begann der Schauspieler, Regisseur und Hörspielsprecher 1961 an den Landestheatern Klagenfurt und Salzburg. 1973 wechselte er an das seinerzeit von Horst Zankl geleitete Theater am Neumarkt in Zürich. Nach weiteren Verpflichtungen, etwa am Hamburger Schauspielhaus oder dem Landestheater Innsbruck, wo er auch als Leiter der Jugendabteilung fungierte, kam Günter Rainer 1986 an das Landestheater Linz, dessen Ensemble er bis 2007 angehörte. Seitdem ist er freischaffend tätig. Er steht weiterhin in Linz auf der Bühne und gastiert u. a. am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater und am Theater an der Rott. Zu seinen Rollen zählen eine Reihe von Nestroy-Figuren, wie Titus Feuerfuchs in Der Talisman, Knierim in Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Gluthammer in Der Zerrissene. Er spielte ferner die Titelrollen in Peer Gynt und König Lear, den Mackie Messer in Die Dreigroschenoper, aber auch den Horace Vandergelder in Hello Dolly! Hausdebüt: 13. Jänner 2016 als Penižek in Gräfin Mariza 22_23 Tilmann Unger Der aus Baden-Württemberg stammende Tenor studierte an der Universität Freiburg, bevor er an der Hochschule für Musik Würzburg diplomierte und direkt an das Theater Würzburg verpflichtet wurde. Dort sang er zahlreiche Partien seines Faches, u. a. Tamino in Die Zauberflöte, Lenski in Eugen Onegin, Pelléas in Pelléas et Melisande, Herzog in Eine Nacht in Venedig, Erster Fremder in Der Vetter aus Dingsda und Bárinkay in Der Zigeu­ nerbaron. Von 2007 bis 2012 trat Tilmann Unger als Ensemblemitglied des Staatstheaters am Gärntnerplatz u. a. als Tassilo in Gräfin Mariza, Albert Gregor in Die Sache Makropoulos, Max in Der Freischütz, Eisenstein in Die Fledermaus, Prinz in Die Liebe zu den drei Orangen, Hans in Die verkaufte Braut und Dr. Siedler Im weißen Rössl auf. Diese Partie übernahm er auch 2013 an der Oper Graz und gastierte am Theater Münster als Schöner Herr Hermann in Hindemiths Neues vom Tage. In der Produktion Wagners Ring an einem Abend der Stadt Bayreuth übernahm er die Partien Siegmund und Siegfried. 2014 debütierte er am Landestheater Innsbruck als Parsifal. Als Konzertsänger wirkte Tilmann Unger u. a. in Mahlers Das Lied von der Erde sowie in Beethovens Neunter Sinfonie mit. Hausdebüt: 13. Jänner 2016 als Tassilo in Gräfin Mariza In memoriam Kammersänger Erich Kuchar Der Tenor ist am 14. Oktober 2015 im 89. Lebensjahr in Wien verstorben. Geboren wurde er am 5. Jänner 1927 in Wien, wo seine Sängerlaufbahn als Altsolist bei den Wiener Sängerknaben begann. Außerdem wirkte er als Kinderschauspieler in mehreren Filmen mit, u. a. als Sohn von Käthe Dorsch in Mutterliebe. Nach dem Studium an der Wiener Musik­ akademie wurde Erich Kuchar 1952 als Erster Tenor an das Salzburger Landestheater engagiert; 1954 folgte ein Engagement an das Gärtnerplatztheater München. Von 1956 bis zu seiner Pensionierung 1987 war Erich Kuchar als Solosänger an der Volksoper tätig. Er hat hier rund 40 Fachpartien gesungen. Sein Debüt an der Volksoper gab er am 25. April 1956 als Adam in Carl Zellers Der Vogelhändler. Im Opernfach war er u. a. als Peter Iwanow in Zar und Zimmermann, als Fuchs in Das schlaue Füchslein und als Wenzel in Die verkaufte Braut zu erleben. In der klassischen Operette eroberte sich Erich Kuchar einen ersten Platz als Operettenbuffo. Er begeisterte als Josef in Wiener Blut, Paul in Der Opernball, Boni in Die Csárdásfürstin, Koloman Zsupán in Gräfin Mariza, Gustl in Das Land des Lächelns und Montschi in Ein Walzertraum. Außerdem spielte er Orlofsky und Eisenstein in Die Fledermaus und übernahm 1964 in der Uraufführung von Robert Stolz’ Operette Die Frühjahrsparade die Partie des Korporals Willi Sedlmayer. 1974 wurde ihm der Titel „Kammersänger“ verliehen, 1984 wurde er zum Ehrenmitglied der Volksoper ernannt. Alfred Kaincz Am 30. September 2015 verstarb das ehemalige Ensemblemitglied der Volksoper Wien im 73. Lebensjahr. Er wurde am 9. Juni 1942 in Wien geboren. Unzählige Auftritte absolvierte er am Haus, u. a. als Herr Reich in Die lustigen Weiber von Windsor, Zweiter Geharnischter in Die Zauberflöte, Crespel und Luther in Hoffmanns Erzählungen, Kromow und Pritschitsch in Die lustige Witwe, Oberpriester in Das Land des Lächelns, Sándor von Kiss in Die Csárdásfürstin, Tschekko in Gräfin Ma­ riza und Major von Wangenheim in Der Bettelstudent. Geschenkideen aus der Volkoper Weihnachts-Wahlabo 4 Karten für Vorstellungen nach Wahl 20 % Ermäßigung Mit Ihrem Weihnachts-Wahlabo können Sie Karten bereits ab dem 25. des Vor-Vormonats kaufen. Es ist ab sofort bis 18. Dezember 2015 erhältlich. Kat. I: 275,70 Kat. II: 238,10 Kat. III: 190,10 Kat. IV: 134,10 Kat. V: 80,50 Die Wahlaboschecks können nach Bezah­­lung ein­ gelöst werden. Das Weihnachts-Wahlabo endet automatisch am 30. Juni 2016. Geschenkzyklen Operette 10 % Ermäßigung Die Csárdásfürstin 11. Jänner 2016 Der Kongress tanzt 2. März 2016 Der Bettelstudent 24. Juni 2016 Kat. I: 240,30 Kat. II: 207,90 Kat. III: 164,70 Kat. IV: 113,40 Kat. V: 67,50 Oper La Bohème 22. Jänner 2016 Fürst Igor 4. April 2016 La Traviata 25. Juni 2016 Musical Der Mann von La Mancha 14. März 2016 The Sound of Music 29. April 2016 Anatevka 19. Mai 2016 Buchung Abonnementabteilung | Tel.: 01/514 44-3678 | [email protected] | www.volksoper.at | Goethegasse 1, 1010 Wien