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VOLKSOPER WIEN
Das gibt’s nur einmal, d
DER KONGRESS TANZT. An der
Volksoper kommt Erik Charells Film
mit der Musik von Werner Richard
Heymann als Bühnenfassung zur
Uraufführung. Christian Kolonovits
hat die Musik arrangiert, den Zaren Alexander und seinen Doppelgänger Uralsky spielt Boris Eder.
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, das kommt nie wieder
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VOLKSOPER WIEN
DER KONGRESS TANZT: Regie: Erik Charell, mit: Lilian Harvey,
und Willy Fritsch (1931).
O
peretten, die verfilmt wurden, gibt es viele. Doch in
diesem Fall liegen die Dinge genau umgekehrt: Erst
war der Film, nun folgt die Operette. 1931 drehte Erik
Charell, der sich in Berlin durch spektakuläre Revuen,
aber auch mit der Uraufführung von Benatzkys Im weißen
Rössl einen Namen gemacht hatte, für die UFA Der Kongress
tanzt. Der Streifen mit Lilian Harvey und Willy Fritsch – dem
Traumpaar des Kinos der frühen 1930er-Jahre – wurde ein
Welterfolg. Er erzählt von Metternichs Bemühungen, die in
Wien tagenden Monarchen durch allerlei Ablenkungen von
den Sitzungen des Wiener Kongresses fernzuhalten, um
seine eigenen Ideen von der Neuordnung Europas nach
den Napoleonischen Kriegen durchsetzen zu können. Da
kommt es ihm natürlich sehr zupass, dass Zar Alexander ein
Auge auf die Verlobte seines Sekretärs, die Blumenhändlerin Christel, geworfen hat, die sich ihrerseits in den russischen Potentaten verliebt. Was Metternich aber nicht weiß,
ist, dass der Zar einen Doppelgänger mitbrachte, der seinen
Herrn nach Belieben „ersetzen“ kann ...
Ähnlich wie in seinen Revuen erwies sich Erik Charell
auch in diesem Film als Meister choreografisch arrangierter
Massenszenen unter starker Betonung tänzerischer Elemente – sowohl er als auch Lilian Harvey erhielten in ihrer
Jugend Ballettunterricht. Filmhistorisch berühmt wurde darüber hinaus eine längere Kutschenfahrt, die ohne Schnitt
als Ganzes gedreht wurde – für die damalige Zeit eine tech-
nische Meisterleistung. Während dieser Fahrt singt Lilian
Harvey jenes Lied, das nicht nur zum populärsten UFASchlager, sondern geradezu zum geflügelten Wort wurde:
„Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder“. Und auch einige andere Nummern wurden Hits, etwa „Das muss ein
Stück vom Himmel sein“, das Josef Strauß’ Walzer „Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust“ zitiert. Zum Erfolg des Films trug
die Musik von Werner Richard Heymann jedenfalls entscheidend bei, und ihretwegen entschloss sich VolksopernDirektor Robert Meyer wohl auch, den Streifen für die
Bühne zu adaptieren.
GENIALE MELODIEN
Doch so einfach war die Sache nicht. Heymann, der seiner jüdischen Abstammung wegen emigrieren musste, in
einem zweiten Anlauf in Hollywood Karriere machte und
erst 1951 nach Deutschland zurückkehrte, wo er zehn Jahre
später starb, hat weder eine Partitur noch Orchesterstimmen zu Der Kongress tanzt hinterlassen. „All das ging in den
Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren“, erzählt Christian
Kolonovits, der die Aufgabe übernahm, die Musik zu rekonstruieren und zu arrangieren. „Ich bin nach Berlin zu Heymanns Tochter gefahren, die eine sehr nette Dame ist und
ihren Vater wunderbar vertritt. Sie erzählte mir, dass vieles
von den Nazis vernichtet wurde. Nur Klavierauszüge und einige wenige Skizzen haben sich zu diesem Film erhalten.“
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FOTOS: STEPHAN POLZER (S. 14–15), LU WORTIG / INTERFOTO / PICTUREDESK.COM, SCHERL / SZ-PHOTO / PICTUREDESK.COM , DIMO DIMOV/VOLKSOPER
WERNER
RICHARD
HEYMANN. Der Komponist
brachte den
UFA-Schlager
zur Blüte.
Da es seine wie auch Robert Meyers Absicht war, zum Original zurückzukehren, „dessen besonderes Flair“, so Christian
Kolonovits, „darin besteht, dass es aufs engste mit der Ballroom-Musik jener Zeit verbunden ist“, schlossen sie eine
Modernisierung kategorisch aus. „Wir wollten zurück in die
Zeit der frühen 1930er-Jahre, was uns, wie ich glaube, ganz
gut gelungen ist. Etwa bei den Chören: Die müssen fast im
Stil der Comedian Harmonists gesungen werden, also mit
starkem Gebrauch der Kopfstimme. Das ist ganz wichtig für
diesen Sound.“
Ohne Partitur und Orchesterstimmen als Quelle musste
sich Christian Kolonovits bei seinen Arrangements allein an
die Tonspur des Films halten. „Drei Monate lang bin ich mit
Kopfhörern dagesessen und habe die Musik rauf und runter
gespielt. Man hört leider kaum etwas, kann die Instrumentierung nur erahnen. Was man aber hört, ist ein ständiges
Kratzen, wie man es von alten Schellack-Platten kennt und
das zu dieser Art von Musik fast schon dazu gehört“ – weshalb vor einigen Nummern, parallel zum Auftakt des Dirigenten, dieses charakteristische Kratzen die Musik auch einleiten wird. Worin aber liegen der Reiz und die besondere
Qualität dieser Musik? „Heymann war ein genialer Melodienschreiber“, schwärmt Christian Kolonovits. „Im Grunde
war er der erste Liedermacher. Er muss ein hochintelligenter
Musiker gewesen sein, der auch einen begnadeten Zugang
zur Form hatte. Gerade bei ihm merkt man, wie wichtig
auch beim Schlager die Form ist, also, wie lang ist der Vers,
wie lang der Refrain? Er war es, der den UFA-Schlager zur
Blüte gebracht hat.“
SCHWEISSFREIE UNTERHALTUNG
Doch lebt Der Kongress tanzt nicht nur von Heymanns
großartiger Musik allein, auch das Buch hat Qualitäten, das
sehr gekonnt verschiedene dramaturgische Mittel, etwa
jene der Verwechslungskomik, einsetzt. Letztere vor allem
rund um Zar Alexander und seinen Doppelgänger, Rollen,
die man Boris Eder anvertraut. Aus gutem Grund, denn abgesehen davon, dass er auf der Bühne stets „gute Figur“
macht – was zu den Voraussetzungen eines Operettendarstellers gehört –, ist er dank seiner Ausbildung als Schauspieler und Sänger für Aufgaben wie diese geradezu prädestiniert. Das weiß man an der Volksoper zu schätzen. An diesem Haus fand der gebürtige Wiener seine Heimat, nachdem er zunächst vor allem als Schauspieler in Erscheinung
getreten war. Er hat als Stani in Hofmannsthal Der Schwierige bei den Salzburger Festspielen debütiert, spielte am
Burgtheater und von 1996 an zehn Jahre lang im Theater in
der Josefstadt, brillierte aber auch schon als Emanuel Schikaneder in der Uraufführung des Musicals MOZART! im
Theater an der Wien. An der Volksoper wird er – wie er sagt
– „immer wieder im positiven Sinn überrascht“. Zu solchen
Überraschungen zählten in jüngerer Vergangenheit der Leopold im Weißen Rössl sowie der Frosch in der Fledermaus,
und nun eben Zar Alexander. „Das ist eine schöne Aufgabe
für so einen altmodischen Menschen wie mich“, sagt Boris
Eder, der an dieser Musik vor allem schätzt, „dass sie immer
schweißfrei bleibt. Das ist Unterhaltung, die nicht schwitzt,
sondern mit einer großen Leichtigkeit daherkommt, die
mich immer schon fasziniert hat, wenn ich die alten Filme
aus den 30er- oder 40er-Jahren gesehen habe. So etwas
wiederherzustellen, ist zwar eine aus der Zeit gefallene,
dennoch aber spannende Aufgabe.“
Ist dieses Sujet aber wirklich so ganz aus der Zeit gefallen? Zwei Jahre vor Hitlers Machtergreifung scheint der Film
die Ausschaltung der Demokratie bereits zu ahnen, festge-
CHRISTIAN KOLONOVITS UND
ROBERT MEYER erarbeiten schon
das zweite Projekt für die Volksoper.
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macht an einer grandios inszenierten Szene, in der Metternich allein am Verhandlungstisch steht und einen Antrag
einbringt, während die leeren Stühle der anderen Kongressteilnehmer, die sich beim Tanz vergnügen, gespenstisch vor
sich hin schaukeln, schlagartig aber still stehen, als Metternich seinen Antrag ohne Gegenstimme für „angenommen“
erklärt. Kommen einem da nicht aktuelle Tendenzen in
manchen osteuropäischen Ländern in den Sinn, in denen
Regierungen versuchen, demokratische Grundprinzipien
auszuschalten? „Ja und nein“, sagt Boris Eder. „Natürlich
sind solche Querverbindungen möglich, aber sie bleiben
als Schlussfolgerungen dem Zuschauer überlassen. Manches ist hingegen wirklich aus der Zeit gefallen, schon die
ersten drei Sätze des Zaren zum Beispiel, der kurz zuvor ein
Attentat überlebt hat. Er putzt sich ab und sagt: ‚Wenn einen keiner mehr umbringen will, dann ist man doch politisch tot.‘ Das ist entweder furchtbar zynisch oder eben nur
aus dem Zeitkontext heraus zu verstehen.“
Auf der einen Seite spielt Boris Eder den mondänen Zaren, auf der anderen dessen ganz anders geartetes Double
Uralsky. „Genau das ist das Spannende daran, denn dieser
Uralsky ist ein unbedarfter russischer Bauer, dessen einziger
Vorzug darin besteht, dass er wie der Zar aussieht. Es sind
also zwei völlig verschiedene Charaktere, woraus sich eine
fast feydeauhafte Komik ergibt. Was die Verwandlungen
angeht, stehen uns natürlich nicht die Möglichkeiten des
Films zur Verfügung, wir müssen diese mit den Mitteln des
Theaters bewerkstelligen. Aber ich denke, es wird funktionieren.“
Im Film spielte diese Doppelrolle Willy Fritsch, der als
eleganter Charmeur und Liebling der Frauen zu den großen
Film-Stars der Zwischenkriegszeit zählte. Ist es schwer, sich
von so einem Vorbild zu lösen? „Ich bin Willy Fritsch, rein
körperlich gesehen, nicht sonderlich ähnlich“, sagt Boris
Eder. „Daher blende ich das eher aus. Ansonsten gehe ich
nach dem Prinzip vor: Was gut war, darf auch gestohlen
werden. Nur sollte man so stehlen, dass man es sich selbst
zu eigen macht. Aber im Prinzip muss ich so eine Figur
schon aus mir heraus entwickeln. Diese große ‚Belastung‘,
dass man immer wieder Vorgänger hat, an denen man gemessen wird, ist ein typisch österreichisches Theaterphänomen. Es gab immer einen davor, der vermeintlich besser
war. Irgendwann aber macht man sich davon frei und sagt
sich: Sollte ich scheitern, dann auf meine Art.“
GRENZGÄNGER
Mit Boris Eder blüht in Wien eine Tradition wieder auf,
die früher hier selbstverständlich war, nämlich sich als Darsteller nahezu ein ganzes Berufsleben lang sowohl im Musik- wie auch im Sprechtheater zu bewegen. Namen wie
Fred Liewehr, Peter Minich, Heinz Ehrenfreund oder Karlheinz Hackl fallen einem dazu ein, denen Boris Eder ein
würdiger Nachfolger ist. Doch es hat gedauert, bis er als
„Grenzgänger“ anerkannt und akzeptiert wurde. In Zeiten
zunehmender Spezialisierungen ist das Misstrauen gegenüber Vielseitigkeit groß, zumal es vorkommt, dass die Qualität dahinter fehlt. „Bei mir hat man sich gefragt, ist der
nun Schauspieler oder Sänger? Es hat zehn bis fünfzehn
Jahre gedauert, bis man sich eingestand: Er kann ja wirklich
singen. “
Ähnlich die Situation von Christian Kolonovits, auch er ist
ein Grenzgänger, ein Vollblutmusiker, dem souverän der
Brückenschlag zwischen Klassik und Pop gelingt. „Anfangs
habe ich nur Klavier gespielt und war dabei ganz auf die
Klassik fixiert. Mit zwölf hörte ich mein erstes Beatles-Lied
und war begeistert. O. k. sagte ich mir, jetzt musst du auch
Gitarre lernen. Von da an habe ich zwei Instrumente gespielt, die mir in gewisser Weise zu Symbolen wurden: Das
Klavier stand für den klassischen Bereich, die Gitarre, der
bald darauf eine E-Gitarre folgte, für die Unterhaltungsmusik. Ich habe schon als Kind diesen Unterschied wahrgenommen, doch war für mich beides unglaublich lustvoll,
unglaublich reizvoll und das hat mein Leben bis heute geprägt.“
Christian Kolonovits machte sich zunächst im Austro-Pop
einen Namen, indem er Hits unter anderem für Wolfgang
Ambros, Georg Danzer, Ludwig Hirsch, Stefanie Werger oder
die EAV komponierte, arrangierte und produzierte. Später
schrieb er auch Filmmusik, machte Crossover-Projekte wie
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Werner Richard Heymann
Der Kongress tanzt
Do., 18. Februar, 19.00 Uhr
Dirigent: Christian Kolonovits
Regie: Robert Meyer
Bühne: Eva Maria Schwenkel
Besetzung: Robert Meyer (Metternich), Michael Havlicek (Pepi), Anita
Götz (Christel), Boris Eder (Zar Alexander/Uralsky, Foto li.), Thomas Sigwald
(Bibikoff), Ildiko Babos (Komtesse),
Wolfgang Gratschmaier (Wellington),
Marco Di Sapia (Talleyrand), Axel Herrig
(König August) u.a.
FOTO: JOHANNES IFKOVITS/VOLKSOPER WIEN
Sa., 27. Februar, 19.00 Uhr
Christmas in Vienna und hat sich zuletzt vermehrt dem Musiktheater zugewandt. Seine Oper El Juez mit José Carreras
etwa ist im Juli im Theater an der Wien zu sehen. Der Trennung zwischen E- und U-Musik, die schon Leonard Bernstein mit dem Hinweis, für ihn gäbe es nur gute oder
schlechte Musik, den Kampf angesagt hatte, kann auch
Christian Kolonovits nichts abgewinnen: „Es gibt wirklich
nur gute und schlechte Musik. Für mich hat es diese Grenzen
nie gegeben, sobald ich für eine Musik Lust empfand, habe
ich mich mit ihr beschäftigt.“ Aber natürlich sah sich Christian Kolonovits mit Vorurteilen konfrontiert, speziell in der
Arbeit mit etablierten klassischen Ensembles, was allerdings
nicht für die Wiener Symphoniker gilt: „Da sitzen so viele
gute Geister drin. Sie haben meine Beatles-Arrangements
sehr gerne gespielt. Und sie haben mir gesagt, sie hätten
durch die Arbeit mit mir viel gelernt, zum Beispiel, dass es
auch noch eine andere Art der Phrasierung gibt.“ Nicht ganz
so friktionslos verlief zunächst die Begegnung mit den Berliner Philharmonikern, die auf Vorschlag des damaligen Kanz-
lers Gerhard Schröder bei der Expo in Hannover 2003 gemeinsam mit der Rockgruppe Scorpions auftraten. „Das
führte erst einmal dazu, dass der Vorstand der Berliner Philharmoniker zurücktrat und ich vor dem Orchester eine Rede
halten musste, in der ich ihnen sagte, ich will euch doch nur
erklären, wie Rockmusik funktioniert. Sie willigten schließlich ein und sagten: ‚Dann schreib das, aber schreib uns ja
nicht als Begleitorchester, denn wir sind die Berliner Philharmoniker.‘ Das habe ich versprochen. Es wurde ein neuer Vorstand eingesetzt und schlussendlich haben es die Musiker
geliebt, abgesehen davon, das 500.000 CDs verkauft wurden und sie dadurch so gut verdient haben wie seit Karajans
Zeiten nicht mehr.“ Überhaupt seien die meisten Orchestermusiker heute diesbezüglich sehr aufgeschlossen. In diesem
Zusammenhang streut Christian Kolonovits dem
Volksopern-Orchester Rosen: „Was dieses Orchester allabendlich an unterschiedlichen Stilen spielt und auch spielen kann, wie es für alles offen ist und was es an sensibler Arbeit leistet, ist einfach phantastisch.“ Grabenkämpfe zwischen E- und U-Musik seien eher ein mitteleuropäisches
Phänomen, in Amerika hingegen weitgehend unbekannt.
Hat das auch damit zu tun, dass Komponisten wie Heymann,
Ralph Benatzky und andere von den Nazis just zu jenem
Zeitpunkt aus Deutschland und Österreich vertrieben wurden, als sie gerade daran waren, die zart aufkeimende Variante einer deutschen Spielart des Musicals zum Erblühen zu
bringen? „Ganz sicher sogar“, sagt Christian Kolonovits. „Sie
haben drüben in Amerika Karriere gemacht, haben dort die
Musik weiterentwickelt, während hier ein Vakuum entstand.
Dadurch hatten wir als junge Musiker in den 50er-Jahren, in
diesem grauen, traurigen Wien, auch keine Anknüpfungspunkte gefunden. Die kamen dann doch wieder aus Amerika, etwa über Duke Ellingtons oder Count Basies Bigbands.“
Der etwas jüngere Boris Eder hatte es schon eine Spur
leichter. Als 13-Jähriger absolvierte er bei Susi Nicoletti einen Musicalkurs in Salzburg. „Sie hatte schon damals, in
den 80er-Jahren, diese amerikanische Offenheit. Ich höre
sie heute noch, wie sie sagte: Du musst vielseitig sein, spielen, singen, dich bewegen können. Damit hat sie Generationen von ihren Schülern geprägt.“
Nach der Kinderoper Antonia und der Reißteufel ist Der
Kongress tanzt nun schon das zweite Projekt, das Christian
Kolonovits für die Volksoper schreibt. Und man geht wohl
nicht fehl in der Annahme, dass es nicht das letzte sein wird.
„Wir denken über ein neues Stück nach“, sagt er, ohne mehr
verraten zu wollen, weil solche Ankündigungen Direktor
Meyer vorbehalten sind. Dass seine Liebe zum Musiktheater aber eine sehr große ist, daraus macht er kein Hehl. „Es
ist eben die Vielseitigkeit, die mich daran so reizt. Da passieren ständig grenzüberschreitende Dinge. Mal wird ein
Volkslied benötigt, dann ein Pop-Song und wenig später
muss man eine Musik komponieren, die vielleicht in irgendeiner Weise das Barock zitiert.“ Ist so gesehen nicht Die Zauberflöte das Urbild dieser Vielseitigkeit, in der Mozart vom
heroische Gestus der Opera seria bis zum Volksliedhaften
alles zusammenführt, was es in seiner Zeit an Stilen gab?
„Genauso ist es!“, bekräftigt Christian Kolonovits. „EigentB
lich ein ideales Schlusswort für unser Gespräch.“
PETER BLAHA
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