Das KundInnenmagazin als

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Regional. Saisonal. Originell
In dieser Ausgabe unseres „Rezept des Moments“
dreht sich alles um Frühlingsgefühle und um
die Liebe – die Liebe zum Essen, zu guten Nahrungsmitteln, kreativen Rezepten und regionalen
Köstlichkeiten. Im Zentrum steht diesmal vor allem die Frage, wie Essen und bestimmte Lebensmittel unsere Stimmungen und Gefühle (bis hin
zur Liebe) beeinflussen. Auch Lebensmittel, die
sich besonders gut vertragen, ergänzen oder verstärken, werden beleuchtet. Schließlich klären
wir auch noch über Lebensmittelzusatzstoffe und
ihre Wirkung auf. Und die kleinen LeserInnen laden wir ein, das Leben der Bienen als Liebesbotinnen zwischen den Pflanzen zu erforschen.
Rezept des
Die Rezepte dieser Ausgabe stammen, wie vielfach gewünscht, wieder von Gudrun Pechtl. Wir
wünschen Ihnen einen belebenden, gefühlvollen
Frühling mit viel Spaß beim Lesen und Kochen!
13. Ausgabe, Frühling 2014
€ 1.-
Kochen und Leben mit den Jahreszeiten
Bon Appétit!
18 Rezepte zum Frühling
+ wir erforschen:
Liebe zum Essen
Im Moment sein Leben mit den Jahreszeiten
Liebe Leserin, lieber Leser!
Liebe zum Essen, so der inhaltliche Schwerpunkt
dieser Frühlingsausgabe des „Rezept des Moments“.
Liebe zu guten Nahrungsmitteln, zu kreativen Rezepten, zu regionalen Köstlichkeiten – das sind die
Kernthemen, mit denen sich unser Magazin immer
beschäftigt. Diesmal geht es uns aber vielmehr um
Liebe, die man sich schmecken lassen kann.
Doch, was kann das sein: essbare Liebe?
Wir kennen alle das Sprichwort "Liebe geht durch
den Magen". Ob da etwas Wahres dran ist, ist ebenso
Thema dieser Ausgabe wie die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Essen und Glücksgefühlen.
Interessiert hat uns außerdem, welche Lebensmittel
sich gegenseitig „mögen“ und warum. Kritisch haben wir uns der Frage der Lebensmittelzusatzstoffe
genähert: Was tun all die E´s in so vielen unserer Lebensmittel? Und: Fühlen wir uns wohl mit ihnen?
Gut essen – gut fühlen, so kann man die Themen des redaktionellen Teils des Heftes zusammenfassen. Dieses Motto findet sich auch im Rezeptteil
wieder: Nicht nur regionale Frühlingszutaten, sondern auch so mancher Gedanke aus unseren Texten
wird in den Rezepten unmittelbar „verkocht“.
Auf der Kinderseite (ganz hinten im Heft) können alle mitverfolgen, wie unser Emerich Bienen beschützt und wie er deren Arbeit als Liebesbotinnen
zwischen den Pflanzen erforscht. Wir wünschen Ihnen einen belebenden, gefühlvollen
Frühling und viel Spaß beim Lesen und Kochen!
Ihr Redaktionsteam
PS: Lassen Sie uns wissen, was Sie denken. Schreiben
Sie uns! [email protected]
1
INHALT
1
4-5
Rezept des Moments
Schwerpunkt: Liebe zum Essen
Editorial
Liebesfutter
Kann Essen verzaubern?
6-7
Frühlingsgefühle
Spargel, Safran, Erdbeeren
8-9
Essen macht glücklich
Wie unsere Ernährung die Stimmung beeinflusst
10-11
Traumpaare
Ein Blick in die Beziehungskiste
12-13
E-klar?
Zusatzstoffe in unserem Essen
Alle Speise köstlich schmeckt,
wenn den Tisch
die Liebe deckt.
14-15
Chemie im Brot
Geht das nicht ohne?
16
Schokolade
die alle glücklich macht
17
Felix Dahn
Fleischkäse
Wenn dich die Fleischeslust packt
18
20-21
Saisonkalender
Übersicht Frühlingsrezepte
regional. saisonal. originell
59
Projektspot
yo!vita
64
Impressum
66
Emerich erforscht
Bienen als Liebesbotinnen
Liebesfutter
Gibt es wirklich aphrodisierende Lebensmittel?
Kann Essen verzaubern?
Und was hilft gegen Liebeskummer?
Ich betrete den Garten, mein Mädchen, meine Braut.
Ich pflücke die Myrrhe und ernte den Balsam.
Ich öffne die Wabe und esse den Honig.
Ich trinke den Wein und genieße die Milch.
Esst auch ihr, Freunde, trinkt euren Wein!
Berauscht euch an der Liebe!
Hoheslied Salomos, Altes Testament
Gudrun Pechtl
Liebesmittelchen – so alt wie die Liebe selbst…
Was ist nun dran, an den ess- und trinkbaren
Liebesmitteln?
Die Azteken stärkten sich in Liebesdingen mit
Rund um die Welt gelten einige teils ziemlich
einem kakaohaltigen Getränk namens Xocólatl.
Nicht nur in Mittel- und Südamerika gelten Kakao schauerliche Dinge als aphrodisierend. In Chile ist es
und Schokolade bis heute als sinnlich (der Film zum Beispiel die Igelspinne – sofern man sie lebend
„Chocolat“ von Lasse Hallström sei dazu empfoh- isst. Auch Hoden diverser Tiere (vom Löwen bis zum
len!). Aphrodite, die aus dem Schaum des Meeres Esel) haben den Ruf, die Manneskraft zu stärken. In
geborene griechischen Liebesgöttin, wurde symbo- China ist es die Schwalbennestersuppe (nur aus Meelisch eng mit der Auster in Verbindung gebracht, der resalgen gebaute Nester kommen infrage), die abgestumpfte Gelüste wieder entzünden
seither eine aphrodisierende Wirsoll. Wie sich diese „Genüsse“ tatsächkung zugeschrieben wird (Casanova
lich auf die Liebeslust auswirken, darf
soll täglich Unmengen davon verhier offen bleiben.
zehrt haben). Auch der Granatapfel
ist ein altes Symbol für Schönheit,
Daneben gibt es eine Unzahl sogesinnliche Begierde und Fruchtbarnannter Aphrodisiaka, die in ihrer
keit. Deshalb werden im arabischen
Wirkweise nicht nur mehr als umRaum heute noch Brautpaare mit
stritten sind, sondern sogar als geGranatapfelkernen beworfen (wie
fährlich eingestuft werden können.
bei uns mit Reis, ebenfalls ein SymHistorisch überlieferte Liebestränke
bol der Fruchtbarkeit). Und in der
entfalten ihre Wirkung vor allem aufSchweiz wurde dem Brautwerber
grund der Zugabe diverser berauüber Jahrhunderte ein Liebestrank
schender Inhaltsstoffe (von Hanamens „Mut-Erneuerer“ serviert,
schisch über Muskatnussöl bis hin zu
ein süßer Gewürz-Kräuter-Schnaps,
Opium). Richtig gefährlich kann
dessen Zauber wohl vor allem in der
dann etwa ein Mittel aus dem pulverienthemmenden Wirkung des AlkoGiacomo Girolamo Casanova
sierten Horn des Nashorns werden.
hols liegt. Außerdem ist auch seine
Es ist für das menschliche Gehirn gifverdauungsfördernde Wirkung nicht
zu verachten, können doch schweres Essen und Blä- tig, in die aufgeritzte Haut gerieben (eine typische
hungen auf direktem Weg zu sexuellem Unvermö- Anwendung) kann es sogar tödlich sein. „Potenzmittel“ wie dieses werden auch heute noch weltweit zu
gen führen.
teils unglaublichen Preisen gehandelt.
4
Und bei Liebeskummer?
Jenseits aller Mythen und Absurditäten gibt es aber
durchaus viele wunderbare Lebensmittel, die in Liebesdingen ihre feinstoffliche Wirkung entfalten
können. Gewürze wie Muskat, Zimt, Gewürznelke,
Vanille, Chili und Safran sowie Kräuter wie Wermut,
Basilikum oder Petersilie bergen tatsächlich Stoffe,
die Wohlbehagen und Sinnlichkeit fördern. Dasselbe gilt für viele andere Köstlichkeiten, von Schokolade über Meerestiere, bis hin zu Früchten wie
Dattel oder Feige und Gemüse vom Sellerie bis zur
Zwiebel. Auch der Wein spielt hier eine herausragende Rolle, oft in Kombination mit Gewürzen und
Kräutern, die ihres zur Wirkung beitragen. Manche
dieser Zutaten (wie Knoblauch oder Vanille) scheinen erotisierende Ausdünstungen zu fördern, andere wiederum regen die Durchblutung an, geben
Hitze, sind belebend oder stimulieren Glücksgefühle.
In einem umfassenden Rezept für gelingende Liebe
spielen aber wohl alle Sinne ihre jeweilige Rolle: angenehme Düfte, schöne Farben, üppige Formen
(man denke an Birnen oder Pfirsiche…), wohlige
Süße, scharfe Gewürze, Musik. Oder auch: eine ausgelassene Stimmung, die richtige Prise Unverschämtheit. Und das Gegenüber, natürlich nicht zu
vergessen… Erst aus einem Zusammenspiel all dieser Dinge entsteht der wirkliche aphroditische Zauber.
5
Eigenartigerweise sind es oft dieselben Lebensmittel, die einerseits aphrodisierend, dann aber auch
lindernd bei Liebesleid sein sollen. Teils ist das so,
weil sie tatsächlich (zumindest ein bisschen) gegen
Depression helfen (siehe S. 8), teils weil eine belebende oder verdauungsfördernde Wirkung bei Kummer sicher auch nicht verkehrt ist. Erste Hilfe-Maßnahmen für Herzschmerz können aber auch besonders tröstliche Lebensmittel sein: Brei (z.B. Kartoffelpüree mit viel Butter, siehe Rezept Seite 45), Süßes,
Erinnerungsessen aus der Kindheit sind Balsam für
den nervösen Magen und die zerrissene Seele.
Konkrete Ernährungstipps für schwierige Gemütsverfassungen findet man in den traditionellen
asiatischen Gesundheitslehren, denn Körper und
Psyche werden dort nicht als getrennt betrachtet. So
stärkt zum Beispiel Süße laut der ayurvedischen Medizin die Lebenskraft und befriedet die Emotionen.
Eine verliebte Ballade
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein süßer Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal.
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.
Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manches Sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zuviel.
Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut,
das macht mir wieder frohen Mut.
Komm her, ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund ...
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!
...
Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut,
da hat der Schnee sein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Ich habe doch das rote Tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief.
Wär nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
... ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!
Für ein Mädchen namens Yssabeau
von François Villon, 15. Jhd.
Frühlingsgefühle
Die Erdbeeren sind keine Beeren,
Die
Erdbeeren
gehören
zu
der
Pflanzenfamilie
der
Rosengewächse.
sondern Sammelnüsse.
Nach der im 16. Jhdt. entwickelten »Doktrin der
Signaturen« helfen sich Dinge, die optische Ähnlichkeiten haben gegenseitig. GemäSS dieser
gan gleicht, von der Natur dazu vorgesehen, die
Sexualität zu unerstützen.
Spargel
Die weiSSen und gelben Punkte auf der
Die gesamte Erdbeerernte der Welt würde
Die
Oberfläche der Frucht sind die eigentli-
Erd
bee
ren
Erdbeeren haben mehr
Vitamin C als Orangen.
Blüten und Blätter der Erdbeerpflanze sind essbar.
Mit ihrer Form, der tiefroten Farbe, dem süßen Geschmack und
herrlichem Duft galt die Erdbeere schon immer als
erotisierende Frucht.
6
Kirschen rot, Spargel tot.
Schon die weißen Stangen enthalten zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe, zum Beispiel viele Ballaststoffe,
Eisen, Vitamin E und Nährstoffe wie Kalium und Kalzium, sowie die harntreibende Asparaginsäure.
chen Früchte (Samen). Die Erdbeere ist
Erdbeerbundesländer sind
Niederösterreich mit einer Produktionsmenge von rund 5.905 Tonnen,
gefolgt von Oberösterreich mit rund 4.836 Tonnen,
in Tirol werden nur 991 Tonnen geerntet.
Österreichweit werden insgesamt 14.946 Tonnen Erdbeeren erzeugt.
Der Eigenversorgungsgrad liegt bei 42 % (Statistik Austria 2013).
nicht ausreichen, um alle verkauften Erdbeerjoghurts mit echten Früchten herzustellen.
Das offizielle Ende der Spargelzeit ist der 24. Juni.
Daran erinnern noch heute Bauernregeln wie
Grün oder weiß welche Spargelsorte ist gesünder?
Der grüne Spargel wächst über der Erde, unter Sonnenlicht bildet er zusätzlich den Farbstoff Chlorophyll
und reichlich Vitamin C.
eine Scheinbeere (Scheinfrucht).
Die wichtigsten
“Spargel in der Speis genossen,
bringt lustige Begierde den Männern.”
Theorie ist ein Gemüse, das einem Geschlechtsor-
150 g
Eine Erdbeerportion von
deckt den Tagesbedarf an Vitamin C.
Mit seiner entschlackenden Wirkung kommt der Spargel im Frühling gerade recht zu einer Frühjahrskur.
Zudem soll er die Bildung von Geschlechtshormonen anregen und für eine starke Durchblutung des Genitalbereichs sorgen.
Um die
150.000 Blüten ergeben 1 kg. Safran.
3 dunkelrote Safranfäden pro Blüte
Safran
„rotes Gold“
das teuerste Gewürz der Welt
Altbekanntes Volksheilmittel
Hohe Dosen von Safran führen laut Erfahrung von Nicholaus Culpeter (1653) zu „übermäßigen krampfartigen Lachanfällen, die im
Tod enden“.
gilt als: Herz und Leber stärkend, Menstruation anregend, Wehen fördernd (Vorsicht in der Schwangerschaft), schmerzstillend, entspannend, antidepressiv,
euphorisierend, aphrodisierend, Stoffwechsel und Verdauung fördernd
Deshalb: Nie mehr als 0,5 g auf einmal.
7
Essen macht gl cklich
Wie unsere Ernährung die Stimmung beeinflusst
Stefan Österreicher
Wenn die Chemie stimmt…
Zahlreiche Botenstoffe kommen sowohl im Darm, Auch Tageslicht spielt bei der Serotoninsynthese
als auch im Gehirn vor und erfüllen jeweils unter- eine Rolle. Während des dunklen Winters bremst fehschiedliche Aufgaben. Eine besondere Rolle spielt lendes Vitamin D die Produktion des Wohlfühlhordas Serotonin. Im Darm ist es für Sekretion und mons und macht Lust auf Süßes. Bis zum Frühjahr
Darmbewegung zuständig, während es im Gehirn die sind die Speicher dann unter Umständen so erStimmung aufhellt und Angst dämpft. Tatsächlich schöpft, dass man von Frühjahrsmüdigkeit spricht.
geht man bei Depression von einem Serotoninman- Wenn gegen Ostern die Tage wieder länger werden,
gel im Gehirn aus und zielt bei der medikamentösen macht sich das prompt beim Schokoladeabsatz beTherapie darauf ab, diesen auszugleichen. Ob nun im merkbar. Die Verkaufszahlen von Schokohasen lieDarm ausreichend Ausgangsstoffe für die Serotonin- gen deutlich unter jenen von Nikoläusen.
produktion verfügbar sind und der Transport ins Gehirn funktioniert, hängt wiederum von der Ernäh- Also doch fett und süß essen?
rung ab. Es gibt also auch einen chemischen Zusammenhang zwischen unserer Stimmung und dem,
Die Lust auf Kohlenhydrate und Fett hat also
was wir essen.
gute Gründe. Wir brauchen diese Nährstoffe, entscheidend ist aber ihre Qualität. Bei den KohlenhyAntidepressiva auf der Speisekarte
draten sollte man die komplexe Variante aus Vollkornprodukten bevorzugen und raffinierten Zucker
Wenn wir uns einmal näher ansehen, was den möglichst meiden. Bei den Fetten sollen OmegaSerotoninspiegel im Gehirn ansteigen lässt, wird uns 3-Fettsäuren (reichlich in Fisch und Meeresfrüchten,
gleich ein Licht aufgehen. Das „Glückshormon“ wird aber auch in Lein- oder Rapsöl enthalten) positive
im Körper aus dem Eiweißbaustein L-Tryptophan er- Wirkungen auf Psyche und Gedächtnis haben. Die
zeugt (enthalten in Fleisch und Fisch, aber auch in für Fast Food typischen, gesättigten Fette hingegen,
Sojabohnen, Cashewkernen oder Haferflocken). Wer- stehen unter Verdacht, Stimmungsschwankungen
den gleichzeitig Kohlenhydrate gegessen, schüttet und Konzentrationsschwierigkeiten zu verursachen.
der Körper Insulin aus, was die Muskelzellen ver- Verschiedene Studien zeigten, dass der Konsum von
stärkt alle anderen Eiweißbausteine außer Trypto- stark verarbeiteten Lebensmitteln, Frittiertem, Weißphan aufnehmen lässt. Das Tryptophan bleibt übrig mehlprodukten und raffiniertem Zucker auch das
und kann konkurrenzlos ins Gehirn gelangen, wo es Risiko für Depression erhöht. Viele Testpersonen
zu Serotonin umgebaut wird. Die Behauptung, klagten zudem trotz der sehr energiereichen Nahdass etwa Nudeln glücklich machen, ist also rung über einen auffälligen Energiemangel. Wenn
nicht ganz aus der Luft gegriffen.
sich die extra Kalorien dann noch auf die Hüften
Einen ähnlichen Effekt erreicht man mit Fett. Nor- schlagen, macht das auch nicht gerade glücklicher.
malerweise werden nämlich 90 % des Tryptophans Mit viel frischem Obst und Gemüse, Fisch und
an ein spezielles Eiweiß namens Albumin gebunden. Vollkorn ist man dagegen eher auf dem Weg zum
Steigen aber die freien Fettsäuren im Blut, bleibt Glück.
diese Bindung aus und es kann wiederum frei das
Gehirn erreichen.
Wenn wir also verstehen, wie wir in Bezug auf unsere
Preisfrage: welches klassische Produkt enthält einen Ernährung „programmiert“ sind und welche BedürfCocktail aus Fett, Kohlenhydraten und Tryptophan? nisse hinter typischen Gelüsten stehen, können wir
Genau, Schokolade! (Frauen sind übrigens natürli- immer noch kluge Entscheidungen treffen. So kann
chen Schwankungen des Serotoninspiegels ausge- das Essen Genuss und Quelle des Glücks bleiben, ansetzt und brauchen deshalb wirklich Pralinen)
statt zum Problemverhalten zu werden.
Gutes Essen macht glücklich, das erfahren wir bereits als Säugling. Schon in der Kindheit werden wir
diesbezüglich geprägt und bringen die Nahrungsaufnahme mit dem Gefühl von Sicherheit und Lust in
Verbindung. So wie ein knurrender Magen auf die
Stimmung drückt, so fühlt man sich nach einem guten Essen satt und zufrieden. Kein Wunder, denn die
Nährstoffversorgung des Körpers ist eine Grundvoraussetzung für das Überleben. Oberste Priorität hat
dabei das zentrale Steuerorgan, das Gehirn. Es macht
zwar nur 2 % des Körpergewichtes aus, braucht aber
20 % der Energie, beim Säugling sogar 50 %. Da ist es
nicht weiter verwunderlich, dass es jederzeit genau
Bescheid wissen will, wie es mit seiner Versorgung
aussieht.
Der Darm, das zweite Gehirn
Daher gibt es eine direkte Nervenleitung vom
Magen-Darmtrakt ins „Gefühlszentrum“ des Gehirns.
Der Zusammenhang zwischen Essen und Gefühlen
ist also anatomisch vorgegeben. Dabei ist der Darm
keineswegs nur ein dummer Befehlsempfänger, ganz
im Gegenteil. Mit vier bis fünfmal so vielen Nervenzellen wie das Rückenmark ist er mit überraschender
„Intelligenz“ ausgestattet. Dieses „enterische Nervensystem“ unterliegt dem Sympathikus und Parasympathikus. Während der Körper durch den Sympathikus auf Aktivität geschaltet ist, bleibt die Verdauung
zum Zweck des Energiesparens so lange gehemmt,
bis der Parasympathikus wieder für Entspannung
sorgt. Stress schlägt also auf den Magen und ein
voller Bauch studiert nicht gern.
8
9
Traumpaare
Nicht nach Wirkung, sondern nach Geschmack kombiniert die aus Belgien stammende FoodpairingTheorie. Hinter diesem Begriff stehen wissenschaftliche Studien, die hunderte von Lebensmitteln nach
ihren Aromastoffen analysieren. Zum herrlichen Geschmack führt dann die Kombination von Produkten,
die möglichst viele Aromastoffe gemeinsam haben.
Radieschen und Bananen bilden anscheinend ein
perfektes Paar, ebenso Himbeeren, schwarzer Tee
und frische Tomaten. Karfiol liebt Schokolade und
der Spargel geröstete Erdnüsse und Ingwer (siehe Rezept Seite 39). Ein traditionelleres Paar wäre Käse
und Speck – das haben die ÄlplerInnen eh immer
schon gewusst...
Ein Blick in die Beziehungskiste
Stephanie Schumacher-Scharfetter
Manche Lebensmittel haben eine ganz spezielle Beziehung zueinander und erst durch ihre Kombination eröffnet sich die Tiefe an Geschmack und Wirkung. Die Gründe, warum Lebensmittel so besonders
gut zueinander passen, sind unterschiedlich.
Die Internetplattform
verführt zu ungewöhnlichen Kombinationen!
Kümmel und Kohl beispielsweise bilden ein Traumpaar, da der Eine die Wirkung des Anderen reguliert
(der Kümmel die blähende Kraft des Kohls).
Karotte und Öl sind eine perfekte Kombination, weil
das gesundheitsfördernde Betacarotin der Karotte
fettlöslich ist und sich erst durch die Kombination
mit Öl zur Gänze entfaltet.
10
11
E-klar?
E-INFLUSS ®
Viele sind wohl unbedenklich. Manche aber nicht.
Zusatzstoffe in unserem Essen.
Zusatzstoffe werden mit E-Nummern bezeichnet, sie beeinflussen Struktur,
Farbe, Geschmack und Haltbarkeit zahlreicher Lebensmittel. In der EU sind 316
Zusatzstoffe zugelassen.
Julia Brugger
Wie sähe die Welt ohne Zusatzstoffe aus?
Jenewein: Nehmen Sie die aufgeschnittene Wurst
im Kühlregal. Dank Konservierungsstoffen können
wir sie länger im Kühlschrank aufbewahren, ohne
dass sie verdirbt oder wir gar eine Fleischvergiftung
erleiden. Schadkeime und andere Mikroorganismen
haben bis zum Ablauf der Mindesthaltbarkeitsfrist
keine Chance. Bei der Mayonnaise würde sich ohne
Emulgator die Fettschicht vom Rest trennen. Ohne
Farbstoffe würden viele Lebensmittel nicht gekauft
werden, weil sie schlichtweg unansehnlich wären.
Danke für das Gespräch.
12
1. Synthetische Farbstoffe
Beinhalten, wenn überhaupt, dann
nur sehr eingeschränkt Zusatzstoffe.
Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, synthetische Farbstoffe und vor
allem auch die kontrovers diskutierten Süßstoffe sind vollständig verboten. Unter die nur 49 erlaubten Zusätze fallen beispielsweise:
2. Konservierungsstoffe
Konservierungsmittel werden immer wieder
kritisiert. Ist das berechtigt?
Jenewein: Die meisten Stoffe sind aus meiner
Sicht vollkommen unbedenklich. Bei Benzoesäure
und Benzoaten sollte man vorsichtiger sein. Unter
Umständen sind sie Auslöser von Allergien. Sie werden aktuell von der EFSA (European Food Safety
Agency) neu getestet. Auch bei Sulfiten sollte man
beobachten, ob der Körper darauf reagiert.
Wie viel Chemie verträgt unser Körper?
Tilg: Ich bin erstaunt, wie viel er verträgt. Die klinische Realität zeigt, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei 10 - 20 Prozent der Bevölkerung vorkommen, Allergien bei 1 - 2 Prozent und Allergien
auf Zusatzstoffe lediglich bei 0,1 - 0,2 Prozent. Auf
Glutamate und Sulfite kennen wir die häufigsten Reaktionen. Die wissenschaftliche Literatur dazu ist
Als ehemals langjähriger Leiter der Bundesan- sehr mager, woraus ich schließen kann, dass Zusatzstalt für Lebensmitteluntersuchung haben Sie stoffe keine Katastrophe darstellen. Eine Studie aus
sich intensiv mit diesen Themen auseinanderge- dem Jahr 2011 gibt allerdings erste Hinweise, dass
setzt. Wie stehen Sie persönlich zu Lebensmit- Aspartam und andere artifizielle Zusatzstoffe allgemein die Keimwelt der Darmflora beeinflussen köntelzusatzstoffen?
Jenewein: Ich bevorzuge natürliche Lebensmittel. nen und gegebenenfalls Allergien mitverursachen.
„Künstliche“ Produkte mit einem ganzen Cocktail an Es ist eine Einzelstudie, die noch Bestätigungen
braucht, um wissenschaftlich relevanter zu werden.
Zusatzstoffen schätze ich persönlich nicht.
Im Grunde genommen stehen wir hier noch ganz am
Anfang der Forschung.
Bio-Produkte:
(E102, E110, E122, E124, E129): Negative
Bewertung durch die EFSA. Einsatz
seitdem äußerst selten. Beeinträchtigung der Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern möglich.
Sie machen aufgeschnittene Fleischware bis zu zwei Monaten haltbar, geben Suppen ohne Huhn einen Hühnersuppengeschmack und verleihen so manchem Balsamico oder Whisky die markant braune Farbe. Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder Farbstoffe stecken in zahlreichen verarbeiteten Lebensmitteln
und sind so zu alltäglichen BegleiterInnen geworden. Jungen Menschen oder denjenigen, deren Körper empfindsam ist, können manche Zusatzstoffe aber auch ganz schön zusetzen. Was wäre eine Welt ohne sie und
was können sie im Übermaß anrichten?
Der Lebensmittelchemiker und ehemalige Leiter der
Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung HR Dr.
Dieter Jenewein sowie Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg,
Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I in
Innsbruck, im Gespräch:
Kritische Stoffe:
Benzoesäure und Benzoate (E210213): Stehen im Verdacht, Allergien
auszulösen. Aktuelle Überprüfung
durch die EFSA.
Sulfite (E220-228): Schleimhaut- oder
Hautirritation möglich. Vorkommen
in Wein, Trockenfrüchten, Fischprodukten oder im Sauerkraut.
Agar-Agar (E406)
Gelatineersatz aus Meeresalgen
3. Süßstoff
In Bio-Produkten dürfen nur Stoffe
verwendet werden, die in der Natur
vorkommen. Doch auch auf manche
natürliche Zusatzstoffe können empfindsame Menschen reagieren. Zitronensäure beispielsweise greift im
Übermaß die Zähne an.
Aspartam (E951): Steht im Verdacht,
bei Kindern Allergien auszulösen.
4. Geschmacksverstärker
Glutamat (E620-E625): Unverträglichkeit kommt relativ häufig vor. Symptome: Kopf-, Muskel-, Nackenschmerzen, Übelkeit, Unruhe, Hautrötung,
Herzrhythmusstörungen,
Schweregefühl im Brustkorb. Häufig
in asiatischen Lebensmitteln.
MINI MED Studium & MPREIS
Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg und HR Dr. Dieter Jenewein sind u. a. Referenten des MINI MED Studiums.
Dieses Studium vermittelt den ZuhörerInnen ein
Grundwissen über gesundheitliche Zusammenhänge.
An den Veranstaltungsabenden tragen hochkarätige
ärztliche oder wissenschaftliche ExpertInnen Gesundheitsthemen in leicht verständlicher Sprache
vor und stehen im Anschluss Rede und Antwort. Der
Zutritt ist kostenlos. MPREIS fördert das MINI
MED Studium, dessen Präsident und wissenschaftlicher Leiter Univ.-Prof. Dr. Dieter zur Nedden ist.
Nähere Informationen: www.minimed.at
13
Lecithin (E322)
Emulgator aus Soja-, Sonnenblumen-, Rapsöl oder Eiern
Bienenwachs (E901)
Chemie im Brot
Stefanie Graber
Geht
das
nicht
ohne?
Eigentlich sind nur wenige Zutaten erforderlich, um
natürliches Brot zu backen: Mehl, Wasser, ein
Teiglockerungsmittel (z.B. Hefe oder Natursauerteig),
Salz. Unverzichtbar ist es aber, dem Brot eines zu geben: viel Zeit! So benötigt allein schon natürlicher
Sauerteig, der nur mit Roggenmehl und Wasser angesetzt wird, 20 Stunden Reifezeit, um sich zu entwickeln und dem Brot seinen unvergleichlichen Geschmack zu verleihen.
„Zeit ist Geld!“, scheint die Devise in unserer
schnelllebigen Zeit zu sein. Auch beim Brotbacken
geht es mit Zusatzstoffen nicht nur schneller, sondern für den Produzenten auch billiger. Deshalb hat
die Industrie in den letzten Jahren viele künstliche
Backhilfsmittel auf den Markt gebracht. Konservierungsmittel, Emulgatoren und Farbstoffe sollen die
Brotherstellung erleichtern. Standardisierte Mehlqualitäten werden den Bedingungen der maschinellen Verarbeitung angepasst und so gelingt es, dass
Brote immer gleich und perfekt aussehen: Die Kruste
bekommt keine Risse und die Krume keine Löcher.
Durch Farbstoffe dunkel gefärbte Brote sehen „gesünder“ aus und werden deshalb von manchen KonsumentInnen bevorzugt. Ein Irrglaube, wenn man
weiß, dass nicht die Farbe des Brotes dafür entscheidend ist. Auf die Inhaltsstoffe kommt es an.
Auch Kunstsauer, eine künstliche Fertigmischung
mit Zusatzstoffen, kommt bei vielen konventionellen Bäckereien für Sauerteigbrot zum Einsatz. Der
Vorteil liegt auf der Hand. Die Mischung funktioniert immer und der Vorgang benötigt nur wenig
Zeit, nicht mehr als zwei bis drei Stunden. Das Ergebnis? Ein Teig, der vielleicht wie Sauerteig aussieht
und riecht, aber kein Naturprodukt mehr ist, sondern lediglich aus chemisch gesäuertem Mehl besteht. Die gute alte Tradition des Brotbackens scheint
in Vergessenheit geraten zu sein.
Immer wenn über gesunde Ernährung diskutiert wird, geht es auch um
die Inhaltsstoffe in unseren Lebensmitteln. Hier spielen künstliche Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Emulgatoren und Farbstoffe eine Rolle. Wie ist das nun bei „unserem täglichen
Brot“?
14
Doch jetzt geht der Trend wieder in die andere Richtung: Ernährungsbewusste KonsumentInnen wünschen sich für ihr tägliches Brot eine gesunde und
schmackhafte Alternative zu den mit künstlichen
Zusatzstoffen versehenen Produkten am Markt.
„
Es geht auch ohne!“, beweist nun seit kurzem
die neue Bäckerei Therese Mölk. Hier werden naturbelassene Produkte nach dem Clean Label Prinzip produziert. Statt fertigen Backmischungen kommen
ausschließlich hochwertige und natürliche Zutaten
ins Brot. Zudem wird viel Zeit in traditionelle Verfahren investiert: Zur Lockerung des Teiges wird nur
Hefe und Sauerteig oder eine Mischung aus beiden
verwendet. Dadurch wird der Teig auf natürliche
Weise gelockert, er „geht auf“. Weil sich unsere BäckerInnen die für den Natursauerteig notwendige
Zeit nehmen und später auch dafür, den Teig lange
reifen zu lassen (die sogenannte Langzeitführung
des Teiges), entwickelt das Brot sein natürliches
Aroma. Die Vielfalt der Brote und Kleingebäcke ergibt sich darüber hinaus nur aus den vielen verwendeten Getreidesorten und Mehltypen, den unterschiedlichen Gewürzen und aus Zutaten wie Nüssen
oder Sonnenblumenkernen. Die Verarbeitung von
künstlichen Zusatzstoffen, Emulgatoren und Farbstoffen ist tabu. Ein Zusatzvorteil dieser traditionellen Zubereitung: Das Brot bleibt länger frisch.
Es geht also auch ohne, wenn man sich auf die
alte Bäckertradition besinnt, natürliche Zutaten bevorzugt und die notwendige Zeit investiert. Das Ergebnis? Natürlicher Geschmack und ein Mehr für
unsere Gesundheit!
Die Bäckerei Therese Mölk ist ein 2013 neu errichteter
Produktionsbetrieb der Firma MPREIS. Die Brote sind in
den Baguette Filialen erhältlich und mit dem Therese Mölk
Logo am Preisschild gekennzeichnet. Der Begriff Clean Label
steht für eine klare Deklaration von Lebensmitteln, legt Wert
auf naturbelassene Inhaltsstoffe und verbietet die Verarbeitung von künstlichen Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln, Aromen oder Geschmacksverstärkern. Alle Brot- und
Gebäcksorten aus der Bäckerei Therese Mölk werden nach
dem Clean Label Prinzip produziert.
15
Schokolade,
die ALLE glücklich macht
7%
Gudrun Pechtl
Zwischenhandel
Schokolade macht glücklich. Verschiedenste Inhaltsstoffe beeinflussen die Stimmung, die Wirkung
reicht von durchblutungsfördernd über entspannend bis hin zu leicht berauschend. Schön für uns,
dass dieses süße Glück längst zum leicht verfügbaren
Massenprodukt geworden ist. Das war nicht immer
so und wird vielleicht auch nicht so bleiben.
Kakao wird in den tropischen Regionen Südamerikas und Westafrikas angebaut. Da der empfindliche
Kakaobaum kaum für Großplantagen geeignet ist,
stammen über 90 % der Produktion von Kleinbauern
und -bäuerinnen. Im weltweiten Schokoladeboom
der letzten Jahrzehnte hatten sie noch ein gutes Auskommen, doch heute ist ihre Situation zunehmend
unglücklich: Die Einnahmen schwanken mit den
Weltmarktpreisen und sind in den letzten Jahren
massiv gefallen, ein Großteil der ProduzentInnen ist
verarmt. Zu den fatalen Folgen gehört Kinderarbeit,
allein in der Elfenbeinküste arbeiten 150.000 Kinder
in sklavenähnlichen Verhältnissen auf Kakaofarmen.
Konventioneller Kakaoanbau bietet keine Zukunft
mehr. Selbst die Schokoindustrie macht sich langsam Sorgen um Lieferengpässe, Schokolade könnte
knapp und teuer werden. Zudem sorgen die Bedingungen auf den Kakaofarmen immer wieder für
Skandale.
Doch zum Glück gibt es andere Wege:
Seit nunmehr 20 Jahren garantiert FAIRTRADE
gerechte Bedingungen, auch im Kakaoanbau. Neue
Siegel wie das UTZ Zertifikat haben zwar nicht ganz
so strenge Auflagen, bedeuten aber trotzdem einen
großen Schritt in die richtige Richtung. Bei MPREIS
sind, neben FAIRTRADE Schokolade, auch zahlreiche Schoko-Produkte mit UTZ Zertifikat erhältlich,
oder etwa der Kinder-Schokoaufstrich „Bionella“ aus
nachvollziehbar fairer Produktion. Watch out!
16
Fleischkäse
a.k.a. Leberkäse
17%
Einzelhandel
6%
Kakaobauern
und -bäuerinnen
70 %
Kakao- und
Schokoladeunternehmen
Stefan Österreicher
Wen tagsüber die Fleischeslust packt, der (oder die)
greift gern zur Fleischkässemmel. Denn die heiße
Schnitte ist an fast jeder Straßenecke leicht zu haben.
Es gibt bekennende und geheime Verehrer, Stammkunden und Gelegenheitstäterinnen, hin und wieder
werden aber die meisten schwach und erliegen ihren
Reizen. Warum wohl ist ihr Ruf nicht der allerbeste?
Und was steckt eigentlich in ihr drin? Jedenfalls normalerweise kein Käse, um das vorwegzunehmen.
In Ostösterreich und Deutschland heißt die sogenannte Brühwurst Leberkäse, im Westen kennt
man sie unter dem eigentlich schweizerischen Namen Fleischkäse. Leber muss heute nur mehr
nördlich von Bayern drin sein, ansonsten besteht sie
aus gepökeltem Rind- und Schweinefleisch, Speck,
Zwiebeln, Salz und Majoran. Die Zutaten werden fein
zerkleinert, mit Wasser aufgeschlossen und dann zu
einem Laib verbacken. Der Ausdruck „Käse“ bezieht
sich nur auf diese Form.
Fleischkäse ist zwar nicht gerade ein Light-Produkt, aber seinen etwas zweifelhaften Ruf hat er dennoch nicht verdient. Laut Auskunft der MetzgerInnen
des MPREIS Produktionsbetriebes alpenmetzgerei wird
ihr Fleischkäse aus feinstem Rind- und Schweinefleisch sowie Speck ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern hergestellt und ist außerdem laktose- und
glutenfrei. Und er schmeckt so richtig sündhaft gut!
Anteil am Verkaufspreis einer Tafel Schokolade
(100 g, 0,79 Euro, nicht aus fairem Handel)
17
Saisonkalender
April
Obst
Obst & Gemüse | Frühling
Erdbeeren
Mai
Juni
Rezepte des Moments
diesmal von: Gudrun Pechtl
Himbeeren
Kirschen
Ribisel/Johannisbeeren
Restösterreich
Stachelbeeren
Gemüse
Bärlauch
Brokkoli
Erdäpfel
Fenchel
Freilandgurken
Glashausgurken
Jungzwiebeln
Karfiol
Karotten
Kohl
Kohlrabi
Kraut
Kresse
Mangold
Auf den folgenden Seiten finden Sie kreative Frühlingsrezepte rund um alles, was im Alpenraum ab April bis in den Frühsommer hinein sprießt und gedeiht. Frische Kräuter und
Salate, Spinat, Spargel, Erdbeeren & Co stehen
im Zentrum der Aufmerksamkeit. Begleitet
werden sie von regionalem und nachhaltigem
Fisch, auch etwas (Bio)Fleisch darf nicht fehlen.
Zudem finden Sie – passend zum Motto dieser
Ausgabe – durchaus auch einige Rezepte mit
speziellen Wirkungen, von entspannend bis
aphrodisierend. Lassen Sie sich verführen…
Foto: Daniel Jarosch
Rhabarber
Tirol
Besonders hinweisen möchte ich (jetzt
endlich einmal!) auf die Gestaltung der Bilder
zu den Rezepten. Simone Höllbacher und Stephanie Schumacher-Scharfetter toben sich hier
immer mit kreativen Ideen aus. Man beachte
diesmal: allerhand versteckte Tischdeko-Basteleien, von handbemalten Tellern bis hin zu FilzGlückskeksen! Mathilde Egitz und David Steinbacher fangen diese Sets dann in superscharfe
Fotos ein. Danke euch allen für eure Begeisterung!
Die Rezepte wurden von Gudrun Pechtl kreiert, die
auch Chefredakteurin dieses Magazins und in der
Nachhaltigkeitskoordination bei MPREIS tätig ist.
Paprika
Petersilie
Porree
Radicchio
Radieschen
Rettich
Rucola
Salat
Schnittlauch
Sellerie
Spargel
Spinat
„
Kreativität kann man nicht verbrauchen.
Je mehr man sie nutzt, desto mehr hat man.
Maya Angelou
Stangensellerie
Tomaten
Topfkräuter
Vogerlsalat
Zucchini
Zwiebeln
18
19
23
29
25
27
31
33
FRÜHLINGSREZEPTE
Salate & Vorspeisen
Schwarzbrotcrostini mit Spargelaufstrich, Bio-Schinken und Ei . . . . 23
Salat aus Käferbohnen, Rucola und Erdbeeren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Frühlingssalate mit Sesamdressing und Spinat-Quesadillas . . . . . . . . 27
Forellenfilets auf Vogerlsalat mit Buttermilch-Holunderdressing
und Radieschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Kokos-Spinatsuppe mit grünen Linsen und Bärlauch . . . . . . . . . . . . . . 31
Tl Teelöffel
El Esslöffel
Msp Messerspitze
kg Kilogramm
g Gramm
l Liter
cl Zentiliter
ml Milliliter
35
37
39
41
43
45
47
49
51
53
55
57
Großes Gemüse
Quinoa mit Erbsen, Frühlingszwiebeln, Sesam-Tofu und Koriander . . 33
Gnocchi mit Spinatpesto und gebratenem weißen Spargel . . . . . . . . . . 35
Polentakuchen mit Spinat-Schaffrischkäsefülle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Fleisch & Fisch
Knusprig gebratene Forellenfilets mit Spargel
in Ingwer-Nussbutter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Fischlaiberln mit Kohlrabirohkost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Gratiniertes Zitronenhendl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Zarte Rindsschnitzel vom Tiroler Jahrling,
dazu Safran-Kartoffelpüree mit Frühlingskräutern . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Süßes
Heiße Schokotörtchen mit Erdbeer-Anis Schlagrahm . . . . . . . . . . . . . . 47
Mandelpudding mit Rhabarbersauce . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Topfencreme mit Safran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Getränke
Erdbeerbowle mit Zitronengras-Limettensirup und Wermut . . . . . . . . 53
Mohnmilch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Heiße Schokolade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Die Zutaten sind für 4 Personen berechnet.
Weitere Rezepte finden Sie unter www.mpreis.at
20
21
cm Zentimeter
P Packung
Stk Stück
Schwarzbrotcrostini mit
Spargelaufstrich, Bio-Schinken und Ei
Zutaten
4 sehr große oder 8 kleinere
Schwarzbrotscheiben
2 Bio-Eier
8 Scheiben Bio-Schinken
420 g grüner Spargel
70 g Bio-Butter
100 g Bio-Frischkäse
2 El Zitronensaft
frische Kräuter
(Schnittlauch, Kerbel, Estragon
oder andere Frühlingskräuter
nach Geschmack)
Piment, gemahlen
Salz und Pfeffer
etwas Zucker
1 2 Eier hart kochen und schälen
2 Spargel nach Bedarf im unteren Teil schälen, 2/3 der
Stangen in gleichmäßige Scheiben schneiden, Spitzen
ganz lassen, Spargel in (reichlich) Butter sanft braten,
1 kräftige Prise Zucker dazugeben, salzen und pfeffern,
mit 2 El Zitronensaft ablöschen
3 Zugedeckt leise köcheln, bis die Spitzen gar sind,
Spargelspitzen herausnehmen und beiseitestellen
4 Restlichen Spargel mit Piment würzen und weitergaren,
bis er ganz weich ist
5 Mit einem Pürierstab pürieren und auskühlen lassen
6 Kräuter hacken, mit dem Frischkäse und der Spargelmasse verrühren, abschmecken
7 Schwarzbrotscheiben in einer beschichteten Pfanne
knusprig rösten, mit Aufstrich bestreichen,
mit Schinken, Ei und Spargelspitzen belegen
Tipp Ein fulminantes Oster(eier)-Frühlingsknusper-
brot! Übrigens wird auch den Eiern quer durch alle
Kulturen eine fruchtbarkeitsfördernde und aphrodisierende Wirkung nachgesagt, deshalb sind sie das
österliche Symbol für Frühlings-Neubeginn und den
zyklischen Charakter des Lebens.
22
23
Salat aus Käferbohnen, Rucola und Erdbeeren
Zutaten
500 g gekochte Käferbohnen
50 g Rucola
250 g Bio-Erdbeeren
4 Scheiben Karreespeck,
3 mm dick (ca. 80 g)
1 El Erdbeermarmelade
etwas Senf
Balsamicoessig
Olivenöl
15 Blätter frische Minze
etwas frische Petersilie
Salz und Pfeffer aus der Mühle
1 Aus Marmelade, Senf, Essig, Olivenöl, Salz und Pfeffer
ein würziges Dressing rühren, Käferbohnen damit
marinieren
2 Kräuter hacken und zu den Bohnen geben
(Minze vorsichtig dosieren, sie schmeckt schnell vor)
3 Erdbeeren in Scheiben schneiden, Rucola waschen
4 Speck in Streifen schneiden und in etwas Olivenöl sehr
knusprig braten
5 Bohnen mit Rucola und Erdbeeren mischen,
abschmecken und mit den heißen Speckstreifen
servieren
Tipp VegetarierInnen können den
Speck auch einfach weglassen.
24
25
Frühlingssalate mit Sesamdressing
und Spinat-Quesadillas
Zutaten
200 g junge Spinatblätter
200 g Bio-Mozzarella
4 gehäufte El geriebener
Parmesan
15 g frisches Basilikum
25 g getrocknete Tomaten
Olivenöl
8 mittelgroße Weizen-Tortillas
(20 cm Durchmesser)
gemischte Frühlings-Blattsalate
2 El Sesam
Olivenöl
Balsamicoessig
Salz, Pfeffer
Für den Salat:
1 Blattsalate waschen, trockenschleudern
und beiseitestellen
2 Sesam mit einer kräftigen Prise Salz in einer kleinen
Pfanne trocken rösten, bis er duftet und leicht bräunt,
mit einem Mörser leicht zerstoßen
3 Aus Salz, Pfeffer, Olivenöl und Balsamicoessig ein
Dressing vorbereiten
4 Salat erst anrichten, wenn die Quesadillas fertig sind,
dazu dann die Blattsalate marinieren und mit dem
Sesam bestreuen
Für die Quesadillas:
1 In einem großen Topf Wasser erhitzen
2 Spinat in heißem Wasser blanchieren, bis er zusammenfällt, dann abseihen und abkühlen lassen
3 Mozzarella und getrocknete Tomaten in kleine Würfel
schneiden, Basilikum hacken
4 Spinat gut ausdrücken, sodass möglichst wenig Wasser
zurückbleibt, fein hacken
5 Spinat, Mozzarella, Tomaten, Basilikum, Parmesan und
2 El Olivenöl mischen
6 4 Tortillas mit der Spinatmasse bestreichen und mit je
einer weiteren Tortilla abdecken
7 In zwei beschichteten Pfannen etwas Olivenöl erhitzen,
jeweils eine Quesadilla hineinlegen und knusprig braten,
dann auf der Oberseite mit Olivenöl bestreichen, wenden und auch auf der anderen Seite knusprig braten,
fertige Quesadillas warmstellen und den Vorgang
wiederholen
8 Die Quesadillas halbieren und mit dem Salat anrichten
Tipp Die Sesam-Salz Mischung, bekannt unter dem
Namen Gomasio, schmeckt auch wunderbar als Topping
fürs Radieschenbrot, zu Kartoffeln, Fisch und vielen,
vielen anderen Sachen.
26
27
Forellenfilets auf Vogerlsalat mit
Buttermilch-Holunderdressing und Radieschen
Zutaten
4 Räucherforellenfilets (ca. 250 g)
100 g Vogerlsalat
8 mittelgroße Radieschen
einige FrühlingszwiebelRöhrchen (der grüne Teil)
½ Bio-Zitrone
100 ml Bio-Buttermilch
etwas Holunderblütensirup
Olivenöl
Chili, Salz, Pfeffer
1 Für das Dressing Buttermilch mit 2 El Olivenöl,
dem Saft und der Schale der halben Zitrone und
1 El Holunderblütensirup mixen, mit Salz, Chili und
Pfeffer abschmecken
2 Vogerlsalat waschen, Radieschen in Scheiben und das
Grün der Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden
3 Auf 4 Tellern zuerst den Vogerlsalat verteilen, dann
darauf die Forellenfilets und die Radieschen anrichten,
alles leicht salzen
4 Großzügig mit dem Dressing beträufeln, mit den
Zwiebelringen garnieren und sofort servieren
Tipp Vogerlsalat (auch: Feldsalat, Rapunzel) ist ein
uraltes Wildgemüse. Bei den Germanen war er der
Ostara geweiht, der göttlichen Jungfrau des Frühlings.
Botanisch ist er ganz nah mit dem Baldrian verwandt,
so stärkt auch er die Nerven und fördert den Schlaf.
28
29
Kokos-Spinatsuppe mit grünen Linsen und Bärlauch
Zutaten
250 g Blattspinat, geputzt
(grobe Stiele entfernt)
4 Frühlingszwiebeln mit Grün
einige Blätter Bärlauch
1 walnussgroßes Stück
frischer Ingwer
100 g grüne Linsen
grüne Thai-Currypaste
1 l Gemüsebrühe
400 ml Kokosmilch
etwas gemahlene Vanille
und Muskatnuss
Salz, Pfeffer
mildes Pflanzenöl
1 Den weißen Teil der Frühlingszwiebeln hacken, Ingwer
reiben, beides mit 1 gehäuften Tl grüner Currypaste in
etwas Öl andünsten, mit Hühnerbrühe aufgießen
2 Linsen waschen und in die Suppe geben, leise köcheln,
bis die Linsen gar sind
3 Das Grün der Frühlingszwiebeln, den Bärlauch und den
Spinat grob hacken und in die Suppe geben (einige
Spinatblätter zum Garnieren übriglassen),
kurz ziehen lassen
4 Kokosmilch dazugeben und pürieren
5 Mit einer kräftigen Prise Vanille und Muskat würzen,
mit Salz und Pfeffer abschmecken
6 Mit den übrigen Spinatblättern garniert servieren
Tipp Für eine festliche Variante kann man noch
gebratene Bio-Garnelen in die Suppe geben
30
31
Quinoa mit Erbsen, Frühlingszwiebeln,
Sesam-Tofu und Koriander
Zutaten
Gemüsebrühe erhitzen und mit Kreuzkümmel und einer
Prise Chili würzen
Quinoa dazugeben und zugedeckt bei mäßiger Hitze 25
Minuten garziehen lassen
Backofen auf 200° C vorheizen
Tofu in Stifte schneiden und auf ein mit Backpapier
ausgelegtes Backblech geben
Ingwer reiben (2 gehäufte El), geriebenen Ingwer mit der
Hand so gut wie möglich ausdrücken, Saft in einem
Schälchen auffangen, mit 2 Tl Honig, 3 El Öl, einer
kräftigen Prise Chili und etwas Salz mischen, Tofu mit
der Mischung bestreichen und großzügig mit Sesam
bestreuen
Im Ofen in 25 Minuten goldbraun backen
Inzwischen Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden,
Knoblauch und Koriander fein hacken
In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, Frühlingszwiebeln
andünsten, Erbsen und Knoblauch dazugeben, salzen
und kurz braten, bis die Erbsen heiß sind
9 Quinoa, Gemüse und Koriander mischen und mit den
Tofusticks servieren
1
200 g Quinoa
500 ml Gemüsebrühe
2
1 gehäufter Tl Kreuzkümmel
etwas Chili
3
5-6 Stück Frühlingszwiebeln
4
300 g Erbsen
2 Bio-Knoblauchzehen
5
400 g Bio-Tofu
(ich habe für dieses Rezept einen Basilikum-Tofu verwendet, die Sorte „Natur“ geht genauso)
ein großes Stück frischer Ingwer
2 Tl Honig
6
3-4 El Sesamkörner
7
neutrales Pflanzenöl
1 Bund frischer Koriander
8
Salz
Tipp Statt dem marinierten Sesam-Tofu kann man
auch gut Feta oder Halloumi verwenden.
32
33
Gnocchi mit Spinatpesto und
gebratenem weiSSen Spargel
Zutaten
800 g mehlig kochende Kartoffeln
200 g Mehl
etwas Mehl für die Arbeitsfläche
2 Bio-Eier
200 g frischer Spinat
2 Bio-Knoblauchzehen
50 g Pignoli
ein großzügiges Stück
Bio-Parmesan
500 g weißer Spargel
½ Zitrone
Olivenöl
etwas Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Für das Spinatpesto:
1 Spinat in heißem Wasser blanchieren, abseihen und
leicht ausdrücken
2 Pignoli trocken anrösten, Knoblauch fein hacken
3 Spinat, Pignoli, 4 gehäufte El Parmesan, Knoblauch und
100 ml Olivenöl mit dem Pürierstab zu einem Pesto
verarbeiten, mit Salz und Pfeffer abschmecken
Gnocchi:
1 Kartoffeln in der Schale garen, schälen und durch die
Kartoffelpresse drücken
2 Etwas abkühlen lassen und mit Mehl und Eiern mischen,
mit Muskatnuss und Salz würzen und zu einem glatten
Teig verkneten
3 Aus dem Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 2 cm
dicke Rollen formen, 2 cm lange Stücke abschneiden
und zu runden Gnocchi rollen
4 Mit dem Daumen eine Mulde in jedes der Gnocchi
drücken
5 Gnocchi portionsweise in leise wallendes Salzwasser
geben und garziehen lassen (wenn die Gnocchi im Topf
oben schwimmen, lasse ich sie noch ca. 1 Minute im
Wasser)
Spargel:
1 Schälen und schräg in Scheiben schneiden, Spitzen
dabei ganz lassen
2 In Olivenöl anbraten, salzen, pfeffern und mit Zitronensaft ablöschen, Hitze stark reduzieren und zugedeckt
bissfest garen, abschmecken
Gnocchi mit Spinatpesto mischen, auf den Tellern
verteilen, gebratenen Spargel draufhäufen und mit
geriebenem Parmesan servieren
Tipp Wenn Sie einmal nicht so viel Zeit haben,
schmeckt das Gericht auch mit guten Bandnudeln
wunderbar!
34
35
Polentakuchen mit Spinat-Schaffrischkäsefülle
Zutaten
36
Für den Polentateig:
75 g Mehl
170 g Instantpolenta
120 g Bio-Butter
100 ml Wasser
etwas Salz
Für die Fülle:
1 Spinat in heißem Wasser blanchieren, abseihen, abkühlen lassen und ausdrücken, grob hacken
2 Knoblauchzehe zerdrücken, alle Zutaten vermischen,
mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen
Für den Belag:
200 g frischer Spinat
1 große Knoblauchzehe
300 g Bio-Schaffrischkäse
4 gehäufte El geriebener
Bio-Parmesan
3 Bio-Eier
1 Tl geriebene Schale einer
Bio-Zitrone
Muskat, Salz, Pfeffer
Für den Teig:
1 Backrohr auf 180° C vorheizen
2 Butter zerlassen
3 Polenta, Mehl, Wasser, eine großzügige Prise Salz und
Butter mit dem Mixer verrühren und kneten, bis ein
glatter Teig entsteht
4 Polentateig etwas abkühlen lassen, dann mit den
Fingern in eine Kuchenform (ca. 24 cm Durchmesser)
drücken, sodass ein Boden mit einem ca. 2 cm hohen
Rand entsteht
5 Teig 10 Minuten vorbacken
6 Nun den Belag einfüllen und in 30 Minuten fertig
backen
37
Knusprig gebratene Forellenfilets
mit Spargel in Ingwer-Nussbutter
Zutaten
4 Lachsforellenfilets
500 g grüner Spargel
50 g Bio-Butter
50 g Erdnüsse
1 walnussgroßes Stück Ingwer
2 El Zitronensaft
Salz, Pfeffer
eine Handvoll grüne
Frühlingszwiebelröllchen
1 Ingwer schälen und fein reiben, Erdnüsse hacken
2 Spargel putzen, evtl. im unteren Drittel schälen
und schräg in 3-4 cm lange Stücke schneiden
3 In einer Pfanne die Butter erwärmen, Ingwer und
Spargel hineingeben, salzen und pfeffern und kurz
schwenken
4 Erdnüsse dazugeben, mit dem Zitronensaft und einem
Schuss Wasser ablöschen, abgedeckt bei kleinerer Hitze
garziehen lassen (die Spargelstücke sollten noch knackig
sein), abschmecken und warmstellen
5 Währenddessen Fischfilets in einer beschichteten
Pfanne auf der Hautseite braten, bis sie gar sind
(das erkennt man daran, dass das Fleisch auch auf der
Oberseite sichtbar fest wird), salzen und mit etwas
Zitronensaft beträufeln
6 Spargelgemüse und Fisch mit den Frühlingszwiebelröllchen auf den Tellern anrichten
Tipp Dieses Rezept ist der Praxistest zum Artikel auf
Seite 10: Spargel, Ingwer und Erdnüsse lieben sich
wirklich!
38
39
Fischlaiberln mit Kohlrabirohkost
Zutaten
Für die Kohlrabirohkost:
2 mittelgroße, zarte Kohlrabi
(ca. 500 g)
2 El Bio-Joghurt
2 El Bio-Sauerrahm
1 Bio-Zitrone
10-15 Blättchen frische Minze
1 P Kresse
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Fischlaiberln:
1 Brot in kleine Würfel schneiden und
mit Milch übergießen
2 Fischfilet (ohne Haut und Gräten) kleinschneiden
und anschließend im Cutter hacken
3 Frühlingszwiebeln und Knoblauch ebenfalls
sehr fein hacken
4 Brotmasse mit Fisch, Zwiebeln, Knoblauch, Ei, 2 El
Brösel und Zitronenschale mischen
5 Mit einer Prise Chili, etwas Pfeffer und Salz würzen, gut
durchkneten
6 Fischmasse für eine halbe Stunde in den Kühlschrank
stellen (während dieser Zeit die Kohlrabirohkost
zubereiten)
7 Aus der Fischmasse mit nassen Händen 8 Laibchen
formen
8 In einer großen Bratpfanne Olivenöl erhitzen und die
Fischlaiberln bei mittlerer Hitze schön knusprig und
goldbraun backen
Für die Fischlaiberln:
500 g Kabeljaufilet
aus nachhaltigem Fischfang
75 g entrindetes Weißbrot
75 ml Bio-Milch
2-3 Stück Frühlingszwiebeln
1 Bio-Ei
1 Knoblauchzehe
1 Msp abgeriebene Zitronenschale
(von der Bio-Zitrone für die
Kohlrabirohkost)
Kohlrabirohkost:
etwas Chili
1 Kohlrabi in kleine Würfel schneiden, Minze
Salz, Pfeffer
und Knoblauch hacken
2 El Brösel
2 von der Zitrone ½ Tl Schale abreiben, Saft auspressen
Olivenöl
3 Kohlrabi, Joghurt, Sauerrahm, Minze, 2 El Olivenöl und
Zitronenschale mischen und mit Zitronensaft, Salz und
Pfeffer würzen, 15 Minuten ziehen lassen
4 Noch einmal abschmecken und mit der Kresse garniert
zu den Fischlaiberln servieren
40
41
Gratiniertes Zitronenhendl
Zutaten
4 Bio-Hühnerfilets
200 g Bio-Weißschimmelkäse
1 Bio-Zitrone
etwas frischer Schnittlauch
Salz, Pfeffer
Olivenöl
1 Backofengrill vorheizen
2 Hühnerfilets rundherum salzen, pfeffern, in eine
Auflaufform legen und mit Olivenöl beträufeln
3 Zitrone und Käse in dünne Scheiben schneiden
4 Hühnerfleisch mit Käse und Zitrone belegen und
nochmals mit etwas Olivenöl beträufeln
5 unter dem Backofengrill 10 Minuten grillen
6 Schnittlauch fein schneiden
7 Grill ausschalten, Hitze auf 175° C reduzieren, Fleisch
mit Schnittlauch bestreuen und im heißen Ofen noch
5-10 Minuten garziehen lassen
Tipp Dazu passt: knackige Radieschenscheiben,
frisches Weißbrot oder auch der grüne Spargel
mit Ingwer-Erdnussbutter von Seite 39.
42
43
Zarte Rindsschnitzel vom Tiroler Jahrling, dazu
Safran-Kartoffelpüree mit Frühlingskräutern
Zutaten
Für die Schnitzel:
4 Rindsschnitzel (á 200 g) vom
Tiroler Jahrling 4 dünne Scheiben Bauchspeck
1 gelbe Bio-Zwiebel
2 Frühlingszwiebeln mit Grün
1 Bio-Karotte
1 Stück Knollensellerie (ca. 100 g)
1 El Tomatenmark
1 El scharfer Senf
etwas Butterschmalz
3
/8 l kräftiger Rotwein
1
/2 l Rindssuppe (oder Fond aus
dem Glas)
1 Lorbeerblatt
2 Zweige Thymian
Je 3 Piment- und Pfefferkörner
Salz
etwas Honig
Für das Püree:
800 g Kartoffeln
einige Blätter Bärlauch
und andere Frühlingskräuter
nach Geschmack
250 ml Bio-Milch
50 g Bio-Butter
1 Msp Safran
etwas Muskat, Salz und Pfeffer
Rindsschnitzel:
1 Die gelbe Zwiebel und das Weiß der Frühlingszwiebel
grob hacken
2 Sellerie und Karotten in Würfel schneiden, Frühlingszwiebelgrün in Ringe
3 Fleischscheiben mit Senf bestreichen
4 Etwas Butterschmalz zerlassen und die Schnitzel von
beiden Seiten scharf anbraten, herausnehmen und
beiseitestellen
5 Wieder Butterschmalz in die Pfanne geben, Zwiebeln
und Bauchspeckscheiben dazugeben und braten, bis
alles leicht bräunt
6 Nun das restliche Gemüse und das Tomatenmark
dazugeben und weiterrösten, bis alles schön braun wird
und leicht ansetzt (das kräftige Rösten gibt den guten
Geschmack!)
7 Mit ¼ l Rotwein ablöschen und einkochen lassen, dabei
die Röststoffe vom Pfannenboden lösen
8 Restlichen Wein und Rindssuppe dazugießen, Gewürze
und die Rindsschnitzel in den heißen Sud geben und bei
mäßiger Hitze 1 ½ bis 2 Stunden zugedeckt schmoren,
bis das Fleisch ganz weich ist
9 Fleisch aus der Sauce nehmen, Sauce abseihen (Gemüse
gut ausdrücken, sodass keine Sauce verloren geht) und
einkochen, bis sie eine schön sämige Konsistenz hat, mit
Salz, Pfeffer und Honig abschmecken
10 Fleisch wieder in die Sauce geben und warmhalten, bis
das Püree fertig ist
Kartoffelpüree:
1 Kartoffeln in der Schale weichkochen, Kräuter hacken
2 Kurz bevor die Kartoffeln gar sind den Safran mörsern,
in einem Topf leicht erwärmen, Milch dazugießen, mit
Muskat, Salz und Pfeffer würzen
3 Kartoffeln schälen und mit einer Kartoffelpresse in die
warme Safranmilch pressen
4 Kalte Butter in Würfel schneiden, Butter und gehackte
Kräuter mit einem Schneebesen unterziehen, sofort
servieren
44
45
HeiSSe Schokotörtchen
mit Erdbeer-Anis Schlagrahm
Zutaten
Für die Törtchen:
130 g dunkle FAIRTRADE
Schokolade
60 g Bio-Butter
4 Bio-Eier
3 El Mandelsplitter
20 g Feinkristallzucker
30 g Staubzucker
1 ½ El Rum
1 Prise Salz
Für den Erdbeer-Anis
Schlagrahm:
150 ml Bio-Rahm
150 ml Bio-Erdbeeren
etwas Anis
etwas Staubzucker
1 Backrohr auf 190° C vorheizen
2 60 g Schokolade im Wasserbad schmelzen, kurz überkühlen lassen
3 Zimmerwarme Butter und Staubzucker mit dem Mixer
schaumig schlagen, Eigelb nach und nach einrühren
und sehr lange mixen, bis die Masse cremig und eher
weißlich wird
4 Rum und flüssige Schokolade einarbeiten
5 Eiklar mit einer Prise Salz anschlagen, langsam Feinkristallzucker einrieseln lassen und aufschlagen, bis der
Eischnee ganz fest ist
6 Schnee mit einem Holzlöffel vorsichtig unterheben,
anschließend die Mandelsplitter unterziehen
7 Förmchen (sie sollten konisch geformt sein!) mit
flüssiger Butter ausstreichen, erkalten lassen und mit
Brösel oder Kristallzucker ausstreuen
8 Die Masse bis max. 2/3 Höhe einfüllen, in ein Wasserbad
mit kochendem Wasser stellen und in ca. 25 Minuten
fertigbacken
1 Rahm steifschlagen, mit 3-4 sehr fein gemörserten
Aniskörnern und klein geschnittenen Erdbeeren mischen, nach Belieben zuckern
2 Restliche Schokolade (70 g) im Wasserbad schmelzen
3 Fertige Küchlein sofort stürzen, mit warmer Schokolade
übergießen, mit Erdbeer-Anis-Schlagrahm garnieren
und warm servieren
Tipp Die FAIRTRADE Schokolade macht dieses
Gericht gefühlsmäßig erst so richtig rund
(siehe Seite 16).
46
47
MandelPudding mit Rhabarbersauce
Zutaten
110 g Zucker
150 ml Bio-Milch
100 ml Bio-Rahm
50 g geriebene Mandeln
3 Bio-Eier
500 g Rhabarber
80 g Zucker
½ TL gemahlene Vanilleschote
1 Backrohr auf 180° C vorheizen
2 In einer kleinen Pfanne 85 g Zucker mit 1 El Wasser bei
mittlerer Hitze schmelzen lassen, bis ein hellbrauner
Karamell entsteht
3 Karamell in 4 kleine, hitzebeständige Förmchen gießen,
Formen leicht schwenken, sodass auch die Wände etwas
mit Karamell bedeckt sind
4 Milch und Rahm in einem kleinen Topf erhitzen,
restlichen Zucker dazugeben und rühren, bis er sich
aufgelöst hat, Mandeln einrühren, beiseitestellen und
abkühlen lassen
5 Eier verquirlen, 3 El von der Mandelmilch dazugeben
und unterrühren, dann die Mischung mit einem Quirl
gründlich unter die Mandelmilch rühren
6 In einer Auflaufform ca. 2 cm kochendes Wasser einfüllen, Förmchen hineinstellen (das Wasser darf nicht zu
hoch stehen, damit es nicht in die Formen schwappt)
7 Mandelpudding im Wasserbad 30-35 Minuten garen
8 Pudding abkühlen lassen und für mindestens 3 Stunden,
am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen
1 Rhabarber schälen, in Stücke schneiden und mit dem
Zucker und der gemahlenen Vanille leicht köcheln, bis
der Rhabarber zerfällt
2 Rhabarbersauce kaltstellen (durchaus auch über Nacht)
3 Pudding aus den Formen auf Teller stürzen (den Pudding mit einem Messer sanft vom Förmchenrand lösen)
4 Mit dem Rhabarberpüree anrichten
Tipp Pudding ist Essen für Leib und Seele!
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Topfencreme mit Safran
Zutaten
100 ml Bio-Milch
250 g Bio-Topfen
125 g Créme fraîche
½ Vanilleschote
1 Msp Safran
abgeriebene Schale ½ Bio-Zitrone
2 El Honig
1 gestrichener El Staubzucker
Dazu
Obst nach Wahl und Saison:
Orangenfilets (am Ende des
Winters), marinierte Erdbeeren
(am Beginn des Sommers) oder
(für einen Liebesabend) Granatapfelkerne
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1 Vanilleschote aufschlitzen und das Mark herauskratzen
2 In einem kleinen Topf Milch, Vanilleschote und -mark
bis kurz vor dem Aufkochen erhitzen, dann beiseitestellen
3 Safran im Mörser zerstoßen, dazugeben, gut durchrühren und abkühlen lassen
4 Restliche Zutaten in eine Schüssel geben, die kalte
Safran-Vanillemilch darübergießen und die Masse mit
einem Mixer cremig rühren
5 Creme in schöne Gläser füllen und gemeinsam mit dem
Obst servieren
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Erdbeerbowle mit Zitronengras-Limettensirup
und Wermut
Zutaten
Für den Sirup:
2 Stängel Zitronengras
80 g brauner Zucker
Saft und Schale einer Limette
2 Kaffirlimettenblätter
100 ml Wasser
Für die Bowle:
400 g Bio-Erdbeeren
100 ml Wermut
300 ml Weißwein
300 ml Mineralwasser
1 Wasser und Zucker erhitzen, bis sich der Zucker auflöst
2 Zitronengras-Stängel in Ringe schneiden (das grüne
Gras entfernen)
3 Schale der halben Limette, Zitronengras, Limettenblätter
und -saft in den Sirup geben, 5 Minuten köcheln lassen,
beiseitestellen und ganz abkühlen lassen
5 Erdbeeren in mundgerechte Stücke schneiden, Sirup
abseihen und zu den Erdbeeren geben, mit Wermut
vermischen und mindestens 1 Stunde kühlstellen
6 Kurz vor dem Servieren mit sehr kaltem Weißwein und
Mineralwasser mischen, in Gläser verteilen und sofort
genießen
Tipp Ein erfrischender Drink, passend zu heißen
Frühsommergefühlen und Schmetterlingen im Bauch
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Mohnmilch
Zutaten
600 ml Bio-Milch
2 gehäufte El gemahlener Mohn
2 Tl Bio-Butter
2 Kardamomkapseln
1 kräftige Prise Pfeffer
2 Msp Safran
2 Tl Honig
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1 Butter in einem kleinen Topf zerlassen, Mohn, Kardamom und Pfeffer zugeben und alles unter ständigem
Rühren 1-2 Minuten anrösten
2 Safran in einem glatten Mörser leicht zerstoßen, zum
Mohn geben, noch einmal kurz durchrühren und mit
der Milch aufgießen
3 10 Minuten leicht köcheln lassen, dabei häufig
umrühren
4 Milch abseihen, mit Honig süßen und warm genießen
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HeiSSe Schokolade
Zutaten
500 ml Bio-Milch
200 ml Bio-Rahm
150 g dunkle FAIRTRADE
Schokolade
je 2 Msp Zimt und Kardamom
etwas Chili
Staubzucker
1 Milch erwärmen
2 Rahm steifschlagen und mit etwas Staubzucker süßen
3 Von der Schokolade mit einem Schäler einige Späne
abhobeln
4 Restliche Schokolade in Stücke brechen und in der
Milch schmelzen, mit den Gewürzen abschmecken
(Vorsicht mit dem Chili, damit es nicht zu scharf wird)
und mit mindestens 1 El Staubzucker süßen
5 Die Hälfte des Schlagrahms unter die heiße Schokolade
ziehen
6 Schokolade auf Tassen verteilen, mit Schlagrahm,
Schokoladesplittern und etwas Chili garniert servieren
Tipp DAS Getränk für Trost, Glück und Liebe…
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Diese Produkte von BIO vom BERG haben wir
in unseren Rezepten verwendet
Korbkäse reift im Korb,
Dadurch erhält er sein
typisches Muster.
Perspektiven für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge
MPREIS unterstützt das Schulprojekt von yo!vita
Rohmilchbutter!
EN
Im vermeintlichen Paradies angelangt folgt oft
die große Ernüchterung. Die hoch motivierten jungen Leute haben hier nicht nur keinen Zugang zum
Arbeitsmarkt, sondern sind auf Grund ihres Alters auch aus dem Bildungssystem ausgeschlossen.
BIOBAU
E
RN
K
CS HIN
Würde man eine Karte der aktuellen Krisengebiete
erstellen, bekäme man einen guten Überblick über
die Herkunftsländer der jungen Flüchtlinge, die von
yo!vita, einem Verein des Roten Kreuzes Tirol,
im Stift Fiecht betreut werden. Die unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlinge, so die offizielle Bezeichnung, mussten ihre Familien in ihrer Heimat
zurücklassen, viele haben Eltern und Verwandte in
den Kriegswirren verloren und konnten sich irgendwie nach Europa durchschlagen.
In Zusammenarbeit mit der Waldorfschule
Innsbruck konnte jetzt zumindest zwei der 24 Jugendlichen ein Schulbesuch ermöglicht werden. Die
Ergebnisse sind sehr positiv. Trotz ihrer schlimmen
Erfahrungen erwiesen sich die beiden Teilnehmer als
„ganz normale“ Jugendliche mit den typischen Themen und Interessen und fügten sich sehr gut in die
Klassengemeinschaft ein. Das Schulgeld können die
Flüchtlinge, die mit 220 € im Monat auskommen
müssen, jedoch nicht aufbringen. MPREIS beteiligt
sich daher an den Kosten. Eine Ausweitung der Initiative unter Beteiligung anderer Privatschulen wird
angestrebt. Aber: Auch hier wird man auf die finanzielle Unterstützung Dritter angewiesen sein.
„Dabei würde die Schule den optimalen Rahmen für die
Integration und das Erlernen der Sprache bieten“,
so Tobias Höllbacher, Leiter der Einrichtung. Denn
yo!vita bietet zwar mit Hilfe seiner MitarbeiterInnen eine gewisse Tagesstruktur mit Deutschkurs,
Freizeitgestaltung und gemeinnützigen Tätigkeiten,
den großen Wunsch nach einer richtigen Schulbildung kann es jedoch nicht erfüllen.
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www.roteskreuz-tirol.at
Regional ist voll genial!
Bio-Heumilch
Woher kommt mein Tiroler Obst & Gemüse im Frühling?
Gute Tierhaltung die man schmeckt!
Innsbruck Umgebung
Klaus Bikow aus Innsbruck/Kranebitten
Karolina Müssigang aus Arzl
Christoph Appler-Wach aus Arzl
Markus Falkner aus Zirl
Daniel Lechner aus Ampass
Josef Lechner aus Ampass
Josef Föger aus Rum
Bernhard Falkner aus Ranggen
Annemarie Schuchter aus Ranggen
Gerhard Falkner aus Ranggen
Gottfried Elhardt aus Völs
Kresse, Petersilie, Schnittlauch
Salate, Radieschen, Erdbeeren
Bio-Salate, Bio-Kohlrabi
Erdbeeren, Salate, Rucola, Vogerlsalat
Erdbeeren
Salate
Salate, Radieschen
Erdbeeren, Salate
Erdbeeren
Erdbeeren
Petersilie
Thaur
Romed und Andreas Giner
Franz Müssigang
Walter und Cornelia Plank
Walter Schindl
Josef Wopfner
Salate, Jungzwiebeln, Radieschen, Kohlrabi, Convenience-Salate
Salate, Radieschen
Salate, Radieschen, Rhabarber
Salate, Radieschen, Kohlrabi, Jungzwiebeln, Spinat, Mangold
Salate, Radieschen, Kohlrabi
Die Kühe der BIO vom BERG Heumilch-Bauern grasen von Frühsommer bis Herbst auf Tiroler Wiesen
und Almen. Im Winter kommt nur Heu und etwas
mineralstoffreicher Bio-Getreideschrot in den Futtertrog. Silage und Futtermittel mit Soja sind verboten. Durch diese natürliche Fütterung bleiben die
Kühe gesund, die Gräser und Kräuter sorgen für den
besonders feinen Geschmack der Milch. Und auch
die Inhaltsstoffe überzeugen: enthält Bio-Heumilch
doch wesentlich mehr wertvolle Linol- und Omega 3
Fettsäuren als Standardmilch.
Die Bio vom Berg Heumilch kommt zudem, ganz
im Sinne der Grundsätze der biologischen Wirtschaftsweise, möglichst naturbelassen in die MPREIS
Märkte. Bewusst wird weder hoch erhitzt, noch
durch Mikrofiltration verändert (wie bei länger haltbarer Milch üblich). Das Gütesiegel „Qualität Tirol“
garantiert die Tiroler Herkunft.
Oberland
Mair‘s Beerengarten aus Rietz
Christian Kopp aus Haiming
Erdbeeren
Bio-Erdbeeren
Unterland
Michael Strillinger aus Söll
Clemens Lutz aus Fritzens
Landwirtschaftliche Lehranstalt Rotholz
Erdbeerland Radfeld
Georg Pfurtscheller aus Terfens
Bio-Kräutertöpfe
Bio-Salate
Bio-Salate
Spargel, Erdbeeren
Bio-Rhabarber
BIO vom BERG Heumilch
… natürlich – verantwortungsvoll!
THER ESE MÖLK
B ä ck erei I Ko n di to rei s ei t 1925
Christoph Appler-Wach aus Innsbruck/Arzl
Erhältlich in allen BAGUETTE Filialen. www.therese-moelk.at
Käpt’n Iglos
Naturfilets
®
100% Filet – ohne Zusätze
100% verantwortungsvoll gefischt
100% blitzgefroren
100% Iglo Spitzenqualität
Watch out!
Schokolade mit UTZ-Zertifikat
UTZ-zertifizierter Kakao erfüllt strenge
Standards in Bezug auf nachhaltige und
umweltschonende Anbaumethoden sowie
sichere und gesunde Arbeitsbedingungen.
Mit dem Kauf UTZ-zertifizierter Schokoladeprodukte unterstützen Sie den Umweltschutz
und die Verbesserung der sozialen Verhältnisse in den Erzeugerländern. Die Produkte
können vom Ladenregal bis zu den Bauern
und Bäuerinnen zurückverfolgt werden.
Verwöhnen Sie sich mit den fangfrischen Iglo Naturfilets.
Wählen Sie aus köstlichen Atlantik Lachs-, Schollen-,
Wildlachs-, Kabeljau-, und Zanderfilets sowie vielen anderen Sorten!
Impressum
„
Medieninhaberin MPREIS Warenvertriebs GmbH
Redaktion Gudrun Pechtl (Chefredakteurin), Simone Höllbacher, Stefan Österreicher, Verena Schweiger
Texte Julia Brugger, Stefanie Graber, Stefan Österreicher, Gudrun Pechtl, Stephanie Schumacher-Scharfetter
Rezepte Gudrun Pechtl
Setting Simone Höllbacher, Stephanie Schumacher-Scharfetter
Gestaltungskonzept, Grafik & Illustration Josef Brunner, Simone Höllbacher, Verena Schweiger
Illustration Emerich, Kinderseite Christoph Pirker
Fotografie Rezepte, Cover WEST. FOTOSTUDIO Mathilde Egitz, David Steinbacher
Lektorat Stefan Österreicher
Druck Sterndruck Tirol
Papier GardaPat 11 matt
Erscheinungsweise 3 mal jährlich, Auflage 100.000
Internet www.mpreis.at, www.youtube.com/MPREISat, www.facebook.com/MPREISat
Freude und Trauer vermengten sich nicht
in meinem Herzen, Wasserdämpfe und Öltropfen
kamen einander nicht ins Gehege. Eins neben dem
anderen verliefen die Dinge, Nachbarn in einem
Zeitraum. Ich habe den Braten geschnitzelt, beim
Auspressen gerührt, beim Traurigsein gelächelt,
habe gedämpft, gemischt, gestreut, gesiedet, mich
erinnert, Tränen vergossen, gewürzt. Und als ich
© MPREIS Warenvertriebs GmbH, Landesstraße 16, 6176 Völs
Telefon: +43 (0) 50 321-0, Fax: +43 (0) 512 3131-4000, Email: [email protected]
fertig war, beendete ich das Werk mit einem gewissen Zeremoniell, das der Mensch sich erlaubt,
Quellen
wenn er allein ist. Mich um die eigene Achse dre-
"Südwind. Magazin für internationale Politik, Kultur und Entwicklung", Februar 2014
„Richtig essen – psychisch gesunden“, Annelore Triendl, Berenkamp 2008
„Opium fürs Volk“, Udo Pollmer, Rowohlt 2010
„Mood-Food – Glücksnahrung“, Dr. Andrea Flemmer, Schlütersche 2011
„Chemie im Essen. Lebensmittel-Zusatzstoffe“, Bernhard Ubbenhorst, Hans-Ulrich Grimm, Knaur 2013
„Eat Hate Love. 192 Kochanleitungen bei Liebeskummer“, Inge Fasan, Mandelbaum 2013
„Aphrodite. Eine Feier der Sinne“, Isabell Allende, Suhrkamp 1998
„Liebestrünke. Mythen, Riten, Rezepte“, Kurt Lussi , AT Verlag 2006
www.foodpairing.com
hend, nahm ich die Schürze ab, machte eine Verbeugung und löschte die Gasflammen.
Aus: Meir Shalev "Judiths Liebe"
Danke
Ein Großteil der Dekoration für die Rezeptfotos wurde uns freundlicherweise von Barbara Wachter
vom „Wachter´s - Wohnen & Schenken“ in Innsbruck, Wiltener Platzl zur Verfügung gestellt.
KLIMANEUTRAL DRUCKEN
Das „Rezept des Moments“ wird klimaneutral gedruckt. Durch unsere CO2-Kompensationszahlung wird ein Klimaschutzprojekt
der BOKU Wien in Äthiopien unterstützt.
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Bienen und andere nützliche Insekten wie Wildbienen
oder Hummeln haben es heute nicht mehr leicht, Nahrung
und Unterschlupf zu finden. Die Felder und Gärten sind
nämlich sehr aufgeräumt, die sogenannten Unkräuter, die
vielen Insekten als Futter dienen, sind fast ganz verschwunden. Oft wächst nur eine Pflanzensorte auf den Feldern und
nach der Ernte gibt es für Insekten kein Futter mehr.
Im Frühling beginnen allerlei Insekten von Blüte zu Blüte zu
schwirren. Schmetterlinge, Hummeln und Bienen trinken vom süßen Nektar oder sammeln Blütenstaub. Dabei helfen sie auch bei
der Befruchtung der Pflanzen.
Deshalb ist es gut, wenn man im Garten ein „wildes Eck“
hat, wo Insekten in Stein- und Holzhaufen wohnen können
und Wildpflanzen wie Brennessel ihnen Futter bieten. Auch
kleine Wasserpfützen sind gut als Tränke für die Insekten.
Der Blütenstaub oder Pollen bleibt an der Biene hängen und gelangt so von einer Blüte zur nächsten. Dadurch werden die Blüten
befruchtet. Der sogenannte Fruchtknoten in der Blüte wird immer
dicker und dicker, bis man schon die Frucht erkennen kann. Bei einem reifen Apfel z. B. kannst du dann auf der Unterseite sogar noch
ein bisschen von der Blüte sehen.
Ich baue ein Insektenhotel!
Das mögen Bienen sehr:
Man muss ja nicht gleich, so wie Emerich, ein
Nobelhotel bauen. Wenn man keinen Garten hat,
kann man auch auf einem Balkon im Blumenkisterl
Bienen-Futterpflanzen anpflanzen, die sehen mit ihren schönen Blüten auch immer gut aus.
Eine Bauanleitung für ein Insektenhotel gibt es
z.B. unter: www.noe-naturschutzbund.at/PDF/
NKInsektenhotel.pdf
Bienenstöcke zum Mieten gibt es hier:
beziehungsethik.org/rent-a-bee/
Eine Liste mit Bienenweidepflanzen und andere Informationen findest du bei: www.bienenoase.at
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