ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) Dimetil ® 6,25 mg/12,5 mg/25 mg Filmtabletten 1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL Dimetil ® 6,25 mg Filmtabletten Dimetil ® 12,5 mg Filmtabletten Dimetil ® 25 mg Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Eine Tablette enthält 6,25 mg, 12,5 mg bzw. 25 mg Carvedilol. Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtabletten Dimetil 6,25 mg Filmtabletten: weiß, oval, mit beidseitiger Bruchkerbe und der Prägung „6,25“ auf einer Seite. Dimetil 12,5 mg Filmtabletten: weiß, oval, mit beidseitiger Bruchkerbe und der Prägung „12,5“ auf einer Seite. Dimetil 25 mg Filmtabletten: weiß, oval, mit beidseitiger Bruchkerbe und der Prägung „25“ auf einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Essentielle Hypertonie. Chronisch stabile Angina pectoris. Zusatzbehandlung bei mäßiger bis schwerer stabiler Herzinsuffizienz. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dimetil ist in 3 Wirkstärken erhältlich: 6,25 mg, 12,5 mg und 25 mg Essentielle Hypertonie Zur Behandlung der Hypertonie kann Carvedilol allein oder in Kombination mit anderen Antihypertonika, insbesondere ThiazidDiuretika, angewendet werden. Eine einmal tägliche Gabe wird empfohlen; die empfohlene maximale Einzeldosis beträgt 25 mg und die empfohlene maximale Tagesdosis 50 mg. Erwachsene: Die empfohlene Initialdosis beträgt an den ersten beiden Tagen einmal täglich 12,5 mg. Danach wird die Behandlung mit einer Dosis von 25 mg/Tag fortgesetzt. Ggf. kann die Dosis schrittweise in Abständen von zwei Wochen oder in größeren Intervallen weiter erhöht werden. Ältere Patienten: Bei Hypertonie beträgt die empfohlene Initialdosis einmal täglich 12,5 mg. Diese Dosis kann auch für die Weiterbehandlung ausreichend sein. Bei ungenügender Wirkung kann die Dosis allerdings schrittweise in Abständen von zwei Wochen oder in größeren Intervallen weiter erhöht werden. Chronisch stabile Angina pectoris Juni 2008 Erwachsene: Die empfohlene Initialdosis beträgt an den ersten beiden Tagen zweimal täglich 12,5 mg. Danach wird die Behandlung mit einer Dosierung von zweimal täglich 25 mg 008356-B674 – Dimetil Filmtabletten – n fortgesetzt. Ggf. kann die Dosierung schrittweise in Abständen von zwei Wochen oder in größeren Intervallen weiter erhöht werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 100 mg, verteilt auf zwei Einzelgaben (zweimal tägliche Gabe). Ältere Patienten: Die empfohlene Initialdosis beträgt an den ersten beiden Tagen zweimal täglich 12,5 mg. Danach wird die Behandlung mit einer Dosierung von zweimal täglich 25 mg fortgesetzt. Dies ist auch die empfohlene Tageshöchstdosis. Herzinsuffizienz Behandlung einer mäßigen bis schweren Herzinsuffizienz zusätzlich zu einer herkömmlichen Basistherapie mit Diuretika, ACE-Hemmern, Digitalis und/oder Vasodilatatoren. Der Patient muss klinisch stabil (keine Änderung der NYHA-Klasse, keine stationäre Behandlung wegen Herzinsuffizienz) und die Basistherapie muss seit mindestens 4 Wochen vor Behandlungsbeginn stabil eingestellt sein. Außerdem sollte der Patient eine verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion, eine Herzfrequenz 450/min und einen systolischen Blutdruckwert 485 mm Hg aufweisen (siehe Abschnitt 4.3). Die Initialdosis beträgt in den ersten beiden Wochen zweimal täglich 3,125 mg. Wenn die Initialdosis gut vertragen wird, kann die Carvedilol-Dosis in Abständen von zwei Wochen oder in größeren Intervallen zunächst auf zweimal täglich 6,25 mg, anschließend auf zweimal täglich 12,5 mg und dann auf zweimal täglich 25 mg erhöht werden. Es wird empfohlen, die höchste vom Patienten noch tolerierte Dosis anzustreben. Die empfohlene Maximaldosis beträgt bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 85 kg zweimal täglich 25 mg und bei Patienten mit einem Körpergewicht über 85 kg zweimal täglich 50 mg, vorausgesetzt, dass keine schwere Herzinsuffizienz vorliegt. Eine Dosissteigerung auf zweimal täglich 50 mg muss sorgfältig unter engmaschiger ärztlicher Überwachung erfolgen. Insbesondere bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und/oder unter hochdosierter Diuretika-Therapie kann es zu Behandlungsbeginn oder infolge einer Dosiserhöhung zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Symptome der Herzinsuffizienz kommen. Dies erfordert in der Regel zwar keinen Abbruch der Behandlung, jedoch sollte die Dosis dann nicht erhöht werden. Nach Behandlungsbeginn oder Dosiserhöhung ist der Patient von einem Arzt bzw. Kardiologen zu überwachen. Vor jeder Dosiserhöhung ist eine Untersuchung auf mögliche Symptome einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder Anzeichen einer übermäßigen Vasodilatation (z. B. Nierenfunktion, Körpergewicht, Blutdruck, Herzfrequenz und -rhythmus) durchzuführen. Eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder Flüssigkeitsretention wird durch eine Erhöhung der Diuretika-Dosis behandelt; die Carvedilol-Dosis sollte dabei erst dann erhöht werden, wenn sich der Zustand des Patienten wieder stabilisiert hat. Bei Bradykardie oder Verzögerung der AV-Überleitungszeit ist zuerst der Digoxinspiegel zu überprüfen. Eine Reduktion der Carvedilol-Dosis oder ein vorübergehendes Absetzen der Behandlung kann gelegentlich erforderlich werden. Auch in diesen Fällen kann die Einstellung der Carvedilol-Dosis häufig erfolgreich fortgesetzt werden. Wenn die Behandlung mit Carvedilol länger als zwei Wochen unterbrochen wurde, ist sie mit zweimal täglich 3,125 mg wieder aufzunehmen, wobei die Dosierung entsprechend den oben angegebenen Empfehlungen wieder schrittweise zu steigern ist. Niereninsuffizienz Die Dosierung muss für jeden Patienten individuell festgelegt werden. Allerdings gibt es aufgrund der pharmakokinetischen Parameter keine Anhaltspunkte dafür, dass bei Patienten mit Niereninsuffizienz eine Anpassung der Carvedilol-Dosis erforderlich ist. Mäßige Leberfunktionsstörung Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein. Kinder und Jugendliche (518 Jahre) Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Carvedilol liegen nur unzureichende Daten vor. Ältere Patienten Ältere Patienten können auf Carvedilol empfindlicher reagieren und sind daher sorgfältiger zu überwachen. Wie andere Betablocker ist Carvedilol insbesondere bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ausschleichend abzusetzen (siehe Abschnitt 4.4). Art der Anwendung Die Einnahme der Filmtabletten kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Herzinsuffizienzpatienten wird allerdings empfohlen, die Filmtabletten zu einer Mahlzeit einzunehmen, da Carvedilol dann langsamer resorbiert und so die Gefahr einer orthostatischen Hypotonie vermindert wird. 4.3 Gegenanzeigen – Herzinsuffizienz NYHA-Klasse IV der Klassifizierung einer Herzinsuffizienz, die einer intravenösen inotropen Behandlung bedarf – chronisch-obstruktive Lungenerkrankung mit Bronchialobstruktion (siehe Abschnitt 4.4) – klinisch signifikante Leberfunktionsstörung – Asthma bronchiale – AV-Block II. oder III. Grades – schwere Bradykardie (550 Schläge pro Minute) – kardiogener Schock – Sinusknotensyndrom (einschließlich SABlock) – schwere Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 85 mmHg) – Überempfindlichkeit gegen Carvedilol oder einen der sonstigen Bestandteile – metabolische Azidose – Prinzmetal-Angina – unbehandeltes Phäochromozytom – schwere periphere arterielle Kreislaufstörungen – gleichzeitige intravenöse Behandlung mit Verapamil oder Diltiazem (siehe Abschnitt 4.5). 1 ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) Dimetil ® 6,25 mg/12,5 mg/25 mg Filmtabletten 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Insbesondere bei Herzinsuffizienzpatienten zu beachtende Warnhinweise Dimetil sollte grundsätzlich zusätzlich zu Diuretika, ACE-Hemmern, Digitalis und/oder Vasodilatatoren verabreicht werden. Mit der Therapie sollte erst dann begonnen werden, wenn der Patient seit mindestens 4 Wochen auf eine herkömmliche Basistherapie stabil eingestellt ist. Bei dekompensierten Patienten muss zuvor wieder eine Kompensation erreicht werden. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, Salz- und Volumenmangel, ferner ältere Patienten sowie Patienten mit niedrigem Ausgangsblutdruck sind über ungefähr zwei Stunden nach der ersten Dosis bzw. nach einer Dosiserhöhung zu überwachen, da es zu Blutdruckabfall kommen kann. Eine Hypotonie infolge überschießender Vasodilatation wird zunächst durch Reduktion der Diuretika-Dosis behandelt. Bei Fortbestehen der Symptome kann die Dosis eines eventuell eingesetzten ACE-Hemmers vermindert werden. Die Carvedilol-Dosis kann weiter reduziert bzw. kann Carvedilol ggf. vorübergehend ganz abgesetzt werden. Die Carvedilol-Dosis sollte erst dann wieder erhöht werden, wenn die durch die Verschlechterung der Herzinsuffizienz oder Vasodilatation bedingten Symptome unter Kontrolle sind. Bei Herzinsuffizienzpatienten mit niedrigem Blutdruck (5100 mmHg systolisch), ischämischer Herzkrankheit und generalisierter Atherosklerose und/oder vorbestehender Niereninsuffizienz wurde unter der Behandlung mit Carvedilol eine reversible Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet. Bei Herzinsuffizienzpatienten mit diesen Risikofaktoren ist die Nierenfunktion während der Carvedilol-Dosiseinstellung zu überwachen. Bei signifikanter Verschlechterung der Nierenfunktion muss die Carvedilol-Dosis reduziert oder die Therapie abgebrochen werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Carvedilol und Digitalis ist zu beachten, dass sowohl Digitalis als auch Carvedilol die atrioventrikuläre Überleitungszeit verlängert (siehe Abschnitt 4.5). Weitere Warnhinweise zu Carvedilol und Betablockern im Allgemeinen Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen, die weder oral noch inhalativ medikamentös behandelt werden, sollten Carvedilol nur dann anwenden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken einer Anwendung überwiegt. Wird Dimetil solchen Patienten verabreicht, müssen diese zu Beginn der Carvedilol-Therapie und während der Dosiseinstellung sorgfältig überwacht werden. Die Carvedilol-Dosis muss reduziert werden, sobald beim Patienten unter der Behandlung Anzeichen einer Bronchialobstruktion auftreten. Carvedilol kann die Symptome und Anzeichen einer akuten Hypoglykämie maskieren. Bei Patienten mit Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz kann es im Zusammenhang mit der Anwendung von Carvedilol gelegentlich zu einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung kommen. Daher müssen 2 mit Dimetil behandelte Diabetiker durch regelmäßige Blutzuckerbestimmungen engmaschig überwacht werden, wobei die Dosierung der antidiabetischen Medikation ggf. anzupassen ist (siehe Abschnitt 4.5). Carvedilol kann die Symptome und Anzeichen einer Thyreotoxikose maskieren. Carvedilol kann eine Bradykardie verursachen. Wenn die Pulsfrequenz unter 55 Schläge pro Minute abfällt und mit Bradykardie einhergehende Symptome auftreten, ist die Carvedilol-Dosis zu reduzieren. Bei gleichzeitiger Anwendung von Carvedilol und Calciumantagonisten, wie z. B. Verapamil und Diltiazem, oder anderen Antiarrhythmika, insbesondere Amiodaron, müssen Blutdruck und EKG des Patienten überwacht werden. Eine gleichzeitige intravenöse Anwendung ist zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.5). Bei gleichzeitiger Anwendung von Cimetidin ist Vorsicht geboten, da die Wirkungen von Carvedilol verstärkt werden können (siehe Abschnitt 4.5). Kontaktlinsenträger sind auf die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses hinzuweisen. Bei Patienten mit schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte sowie bei Patienten unter einer Desensibilisierungstherapie ist bei der Gabe von Dimetil Vorsicht geboten, da Betablocker einerseits die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und andererseits auch die Schwere anaphylaktischer Reaktionen erhöhen können. Bei der Verordnung von Betablockern ist bei Patienten mit Psoriasis Vorsicht geboten, da Hautreaktionen verstärkt auftreten können. Da es sich bei Carvedilol um einen vasodilatatorisch wirkenden Betablocker handelt, ist eine Verschlechterung einer peripheren Gefäßkrankheit unter Dimetil weniger wahrscheinlich als unter herkömmlichen Betablockern. Allerdings liegen in dieser Patientengruppe bislang nur wenige klinische Erfahrungen vor. Das gleiche gilt für Patienten mit dem Raynaud-Syndrom, doch ist hier auch eine Verschlechterung der Symptomatik denkbar. Patienten, bei denen bekannt ist, dass sie Debrisoquin schlecht metabolisieren, sind zu Therapiebeginn engmaschig zu überwachen (siehe Abschnitt 5.2). Da nur begrenzte klinische Erfahrungen vorliegen, ist bei Patienten mit labiler oder sekundärer Hypertonie, Orthostase-Syndrom, akuten entzündlichen Herzkrankheiten, hämodynamisch relevanter Obstruktion der Herzklappen oder des Ausflusstrakts, ferner bei Patienten im Endstadium einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sowie bei gleichzeitiger Behandlung mit einem z1-Rezeptor-Antagonisten oder z2-Rezeptor-Agonisten auf die Anwendung von Carvedilol zu verzichten. Wegen seiner negativ dromotropen Wirkung darf Carvedilol bei Patienten mit einem AVBlock 1. Grades nur mit Vorsicht angewendet werden. Bei einer Narkose vermindern Betablocker das Risiko für Herzrhythmusstörungen; das Risiko für einer Hypotonie kann jedoch erhöht sein. Daher ist bei der Anwendung bestimmter Anästhetika Vorsicht geboten. Aus neueren Studien liegen allerdings Hinweise auf einen Nutzen von Betablockern im Hinblick auf die Verhinderung einer perioperativen kardialen Morbidität und die Senkung der Inzidenz kardiovaskulärer Komplikationen vor. Wie andere Betablocker sollte auch Carvedilol nicht abrupt abgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit. Die Behandlung mit Carvedilol ist innerhalb von zwei Wochen ausschleichend abzusetzen, z. B. durch Halbierung der Tagesdosis alle drei Tage. Um eine Verschlechterung einer Angina pectoris zu verhindern, ist ggf. gleichzeitig eine Ersatztherapie einzuleiten. Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken: Die Anwendung von Dimetil kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Dimetil als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen. Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseIntoleranz, Lactase-Mangel oder GlucoseGalactose-Malabsorption sollten Dimetil nicht einnehmen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Antiarrhythmika Bei Patienten, die mit Carvedilol und (oral verabreichtem) Diltiazem, Verapamil und/ oder Amiodaron behandelt wurden, ist in Einzelfällen über kardiale Erregungsleitungsstörungen, selten mit hämodynamischen Störungen, berichtet worden. Wie bei anderen Betablockern sind bei gleichzeitiger Anwendung von Calciumantagonisten vom Verapamil- bzw. Diltiazemtyp EKG und Blutdruck sorgfältig zu überwachen, da ein erhöhtes Risiko für AV-Überleitungsstörungen oder Herzversagen besteht (synergistischer Effekt). Bei gleichzeitiger Anwendung von Carvedilol und Antiarrhythmika der Klasse I oder Amiodaron (oral) ist der Patient engmaschig zu überwachen. Bei Patienten unter bestehender Behandlung mit Amiodaron wurde kurz nach dem Beginn einer Betablocker-Therapie über Bradykardie, Herzstillstand und Kammerflimmern berichtet. Bei gleichzeitiger intravenöser Behandlung mit Antiarrhythmika der Klasse Ia oder Ic besteht ein Risiko für Herzversagen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Reserpin, Guanethidin, Methyldopa, Guanfacin und Monoaminoxidasehemmern (mit Ausnahme von MAO-B-Hemmern) kann es zu einer zusätzlichen Abnahme der Herzfrequenz kommen. Eine Überwachung der Vitalzeichen wird empfohlen. Dihydropyridine Die Anwendung von Dihydropyridinen und Carvedilol sollte nur unter engmaschiger Überwachung erfolgen, da über Herzversa008356-B674 – Dimetil Filmtabletten – n ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) Dimetil ® 6,25 mg/12,5 mg/25 mg Filmtabletten gen und schwere Hypotonie berichtet wurde. Nitrate Verstärkte hypotensive Wirkungen. Herzglykoside Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung von Carvedilol und Digoxin wurde bei Hypertonikern im Steady-State über einen Anstieg der Digoxinspiegel um ca. 16 % und der Digitoxinkonzentrationen um ca. 13 % berichtet. Zu Beginn und nach dem Absetzen der Carvedilol-Therapie sowie bei einer Anpassung der CarvedilolDosis empfiehlt sich eine Kontrolle der Digoxin-Plasmakonzentrationen. Sonstige Antihypertonika Dimetil kann die Wirkungen anderer gleichzeitig verabreichter Antihypertonika (z. B. z1-Rezeptor-Antagonisten) sowie von Arzneimitteln mit blutdrucksenkenden Nebenwirkungen, wie z. B. Barbituraten, Phenothiazinen, trizyklischen Antidepressiva, Vasodilatoren und Alkohol, verstärken. Ciclosporin Bei gleichzeitiger Anwendung von Carvedilol steigen die Plasmaspiegel von Ciclosporin an. Es wird empfohlen, die CiclosporinKonzentrationen sorgfältig zu überwachen. Antidiabetika einschließlich Insulin Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin und oralen Antidiabetika kann verstärkt werden. Symptome einer Hypoglykämie können maskiert werden. Bei Diabetikern sind regelmäßige Kontrollen des Blutzuckerspiegels erforderlich. Clonidin Bei Abbruch einer Kombinationsbehandlung mit Carvedilol und Clonidin ist Carvedilol einige Tage vor der ausschleichenden Reduktion der Clonidin-Dosis abzusetzen. Inhalationsanästhetika Bei einer Narkose ist auf mögliche negativ inotrope und hypotensive Wechselwirkungen zwischen Carvedilol und Anästhetika zu achten. NSAR, Östrogene und Kortikosteroide Die blutdrucksenkende Wirkung von Carvedilol wird durch Wasser- und Natriumretention abgeschwächt. Arzneimittel, die Cytochrom-P450-Enzyme induzieren oder hemmen Patienten, die Arzneimittel erhalten, die Cytochrom-P450-Enzyme induzieren (z. B. Rifampicin und Barbiturate) oder hemmen (z. B. Cimetidin, Ketoconazol, Fluoxetin, Haloperidol, Verapamil, Erythromycin) müssen während einer gleichzeitigen Behandlung mit Carvedilol engmaschig überwacht werden, da die Carvedilol-Serumkonzentrationen durch Enzyminduktoren gesenkt und durch Enzymhemmer erhöht werden können. Juni 2008 Sympathomimetika mit alphamimetischen und betamimetischen Wirkungen Risiko einer Hypertonie und einer überschießenden Bradykardie. Ergotamin Vasokonstriktion erhöht. Muskelrelaxantien Verstärkte neuromuskuläre Blockade. 008356-B674 – Dimetil Filmtabletten – n 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird die Anwendung von Dimetil nicht empfohlen. Für Carvedilol konnten in tierexperimentellen Reproduktionsstudien zwar keine teratogenen Wirkungen nachgewiesen werden, doch liegen zur Unbedenklichkeit bei Schwangeren bisher keine ausreichenden klinischen Daten vor (siehe Abschnitt 5.3). Betablocker vermindern die Plazentadurchblutung. In der Folge kann es zu intrauterinem Fruchttod, Fehl- und Frühgeburten kommen. Außerdem können beim Feten und Neugeborenen unerwünschte Wirkungen auftreten (insbesondere Hypoglykämie, Bradykardie, Atemdepression und Hypothermie). Beim Neugeborenen besteht in der Postnatalperiode ein erhöhtes Risiko für kardiale und pulmonale Komplikationen. Dimetil ist bei Schwangeren nur dann anzuwenden, wenn der potentielle Nutzen für die Mutter das potentielle Risiko für den Feten/ das Neugeborene überwiegt. Die Behandlung ist 2 bis 3 Tage vor dem erwarteten Geburtstermin abzusetzen. Ist dies nicht möglich, muss das Neugeborene an den ersten 2 bis 3 Lebenstagen überwacht werden. Carvedilol ist lipophil. Nach Untersuchungen an laktierenden Tieren werden Carvedilol und dessen Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden. Mit Carvedilol behandelte Mütter sollten daher nicht stillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Bei manchen Patienten kann das Reaktionsvermögen insbesondere zu Therapiebeginn oder bei Dosisanpassungen vermindert sein. Bei guter Therapiekontrolle ist nicht bekannt, dass Carvedilol die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt. 4.8 Nebenwirkungen Nebenwirkungen treten hauptsächlich zu Beginn der Behandlung auf. Meldungen über Nebenwirkungen aus klinischen Studien bei Herzinsuffizienzpatienten und Patienten mit Hypertonie und Angina pectoris Das Nebenwirkungsprofil bei Patienten mit Hypertonie und Angina pectoris ist mit dem bei Patienten mit Herzinsuffizienz erhobenen vergleichbar. Allerdings treten die genannten Nebenwirkungen bei Patienten mit Hypertonie und Angina pectoris seltener auf. In der nachfolgenden Tabelle ist jeweils angegeben, ob die Nebenwirkung bei Herzinsuffizienzpatienten oder bei Patienten mit Hypertonie bzw. Angina pectoris oder bei beiden Patientengruppen berichtet wurde. Tabelle siehe Seite 4 und 5 Bei Patienten mit generalisierter Atherosklerose und/oder eingeschränkter Nierenfunktion kommen akute Niereninsuffizienz und Nierenfunktionsstörungen als seltene Nebenwirkungen vor. Mit Ausnahme von Schwindel, Sehstörungen, Bradykardie und Verschlechterung einer Herzinsuffizienz ist die Häufigkeit der Nebenwirkungen nicht dosisabhängig. Die Herzkontraktilität kann während der Dosiseinstellung vermindert sein; diese Wirkung ist jedoch selten. Sehr seltene Nebenwirkungen sind Angina pectoris, AV-Block und Verschlechterung der Symptomatik bei Patienten mit Claudicatio intermittens oder dem Raynaud-Phänomen. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Bei entsprechend disponierten Patienten wurde häufig eine asthmabedingte Atemnot beobachtet. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Über verschiedene Hautreaktionen wurde selten berichtet (z. B. allergisches Exanthem, Urtikaria, Pruritus und Lichen planus-ähnliche Reaktion). Psoriatische Hautläsionen können auftreten oder bestehende Läsionen können sich verschlechtern. Insbesondere nicht selektive Betablocker können zur Manifestation eines latenten Diabetes mellitus, Verschlechterung eines bereits manifesten Diabetes und Beeinträchtigung der Blutzuckereinstellung führen. Ebenso sind unter der Behandlung mit Carvedilol geringfügige Störungen des Glukosehaushalts möglich, aber nicht häufig. 4.9 Überdosierung Symptome Bei einer Überdosierung kann es zu schwerer Hypotonie, Bradykardie, Herzversagen, kardiogenem Schock und Herzstillstand kommen. Ferner können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinstrübung und zerebrale Krampfanfälle auftreten. Behandlung Neben den üblichen Maßnahmen muss unter intensivmedizinischen Bedingungen die Überwachung und ggf. Korrektur der Vitalparameter erfolgen. Folgende unterstützende Maßnahmen können ergriffen werden: Atropin: 0,5 – 2 mg i.v. (zur Behandlung einer schweren Bradykardie). Glucagon: initial 1 – 10 mg i.v., danach bei Bedarf langsame Infusion von 2 – 5 mg/h (zur Aufrechterhaltung der Herz-KreislaufFunktion). Sympathomimetika entsprechend ihrer Wirksamkeit und dem Körpergewicht des Patienten: Dobutamin, Isoprenalin oder Adrenalin. Wenn bei einer Überdosierung die periphere Vasodilatation im Vordergrund steht, muss Noradrenalin oder Etilefrin verabreicht werden. Der Kreislauf des Patienten ist fortlaufend zu überwachen. Bei einer auf die medikamentöse Therapie nicht ansprechenden Bradykardie ist eine Schrittmacher-Therapie einzuleiten. Zur Bronchospasmus-Behandlung sind b-Sympathomimetika (als Aerosol, bei ungenügender Wirkung auch i.v.) oder Theophyllin i.v. zu verabreichen. Bei Krampfanfällen kann Diazepam als langsame intravenöse Injektion gegeben werden. 3 ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) Dimetil ® 6,25 mg/12,5 mg/25 mg Filmtabletten SEHR HÄUFIG (41/10) Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems HÄUFIG (41/100; 51/10) GELEGENTLICH (41/1000; 51/100) Leichte Thrombozytopenie (Herzinsuffizienz) SEHR SELTEN (51/10.000) einschließlich Einzelfall-Meldungen Leichte Thrombozytopenie (Hypertonie und Angina pectoris) Leukopenie (Hypertonie und Angina pectoris) HypercholesterinStoffwechsel- und Ernährungs- Hyperglykämie* ämie (Hypertonie und störungen (Herzinsuffizienz) Angina pectoris) Periphere Ödeme (Herzinsuffizienz) Hypervolämie (Herzinsuffizienz) Flüssigkeitsretention (Herzinsuffizienz) Periphere Ödeme (Hypertonie und Angina pectoris) Psychiatrische Erkrankungen Schlafstörungen (Hypertonie und Angina pectoris) Depressionen (Hypertonie und Angina pectoris) Schwindel (Herzinsuffizienz) Synkopen Parästhesien (Hypertonie und Angina pectoris) Erkrankungen des Nervensystems Schwindel ° (Hypertonie und Angina pectoris) Kopfschmerzen ° (Hypertonie und Angina pectoris) Augenerkrankungen Sehstörungen (Herzinsuffizienz) Verminderter Tränenfluss (Hypertonie und Angina pectoris) Herzerkrankungen Fußödeme (Herzinsuffizienz) Bradykardie (Herzinsuffizienz) Bradykardie ° (Hypertonie und Angina pectoris) AV-Block 3. Grades (Herzinsuffizienz) Verschlechterung der Herzinsuffizienz (Herzinsuffizienz) Gefäßerkrankungen Orthostatische Hypotonie Peripheres Kreislaufversagen (Hypertonie und Angina pectoris) Sehstörungen (Hypertonie und Angina pectoris) Augenreizungen (Hypertonie und Angina pectoris) Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Verstopfte Nase (Hypertonie und Angina pectoris) Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Übelkeit (Herzinsuffizienz) Durchfall (Herzinsuffizienz) Erbrechen (Herzinsuffizienz) Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gliederschmerzen (Hypertonie und Angina pectoris) Erkrankungen der Nieren und Harnwege Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Übelkeit (Hypertonie Obstipation und Angina pectoris) (Herzinsuffizienz) Bauchschmerzen (Hypertonie und Angina pectoris) Durchfall (Hypertonie und Angina pectoris) Obstipation (Hypertonie und Angina pectoris) Erbrechen (Hypertonie und Angina pectoris) Mundtrockenheit (Hypertonie und Angina pectoris) Verschlechterung der Miktionsstörungen Nierenfunktion (Hypertonie und (Hypertonie und Angina pectoris) Angina pectoris) Erkrankungen der Geschlechts- Genitalödeme (Herzorgane und der Brustdrüse insuffizienz) 4 SELTEN (41/10.000; 51/1000) Impotenz (Hypertonie und Angina pectoris) Ödeme (Herzinsuffizienz) Müdigkeit ° (Hypertonie und Angina pectoris) 008356-B674 – Dimetil Filmtabletten – n ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) Dimetil ® 6,25 mg/12,5 mg/25 mg Filmtabletten SEHR HÄUFIG (41/10) HÄUFIG (41/100; 51/10) GELEGENTLICH (41/1000; 51/100) Untersuchungen SELTEN (41/10.000; 51/1000) SEHR SELTEN (51/10.000) einschließlich Einzelfall-Meldungen Serumtransaminasen erhöht (Hypertonie und Angina pectoris) * Hyperglykämie (bei Patienten mit Diabetes mellitus), (siehe Abschnitt 4.4). ° Diese Reaktionen treten insbesondere bei Behandlungsbeginn auf. Carvedilol wird in hohem Maße an Plasmaproteine gebunden. Daher kann die Substanz durch Dialyse nicht eliminiert werden. Wichtiger Hinweis! Bei schwerer Überdosierung mit Schocksymptomatik ist die unterstützende Behandlung ausreichend lange fortzusetzen, da damit zu rechnen ist, dass Elimination und Rückverteilung von Carvedilol langsamer als normal erfolgen. Die Dauer der Behandlung mit dem/den Gegenmittel(n) hängt von der Schwere der Überdosierung ab; die unterstützende Behandlung muss bis zur Stabilisierung des Patienten fortgeführt werden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: b- und z1-Rezeptorblocker ATC-Code: C07AG02 Carvedilol ist ein vasodilatierender nicht selektiver Betablocker, der den peripheren Gefäßwiderstand durch selektive z1-Rezeptorblockade senkt und das Renin-AngiotensinSystem durch nicht selektive Betablockade unterdrückt. Die Plasma-Renin-Aktivität wird vermindert, und eine Flüssigkeitsretention tritt selten auf. Carvedilol besitzt keine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA). Wie Propranolol hat es membranstabilisierende Eigenschaften. Juni 2008 Carvedilol ist ein Razemat aus zwei Stereoisomeren. In Tiermodellen zeigten beide Enantiomere z-Adrenozeptor-blockierende Aktivität. Die nicht selektive b1- und b2-Adrenozeptor-Blockade wird hauptsächlich dem S(–)-Enantiomer zugeschrieben. Die antioxidativen Eigenschaften von Carvedilol und dessen Metaboliten wurden in tierexperimentellen Untersuchungen in vitro und in vivo sowie bei einer Reihe von humanen Zelltypen in vitro nachgewiesen. Bei Hypertonikern geht eine Blutdrucksenkung nicht mit einem gleichzeitigen Anstieg des peripheren Gefäßwiderstandes einher, wie dies bei reinen Betablockern beobachtet wurde. Die Herzfrequenz wird geringfügig gesenkt. Das Schlagvolumen bleibt unverändert. Der renale Blutfluss und die Nierenfunktion bleiben ebenso wie der periphere Blutfluss im Normalbereich. Daher kommt es unter Carvedilol nur selten zu dem bei Betablockern häufig beobachteten Kältegefühl in den Extremitäten. Bei Hypertonikern erhöht Carvedilol die Noradrenalinkonzentration im Plasma. Bei der längerfristigen Behandlung von Patienten mit Angina pectoris zeigte Carvedilol 008356-B674 – Dimetil Filmtabletten – n antiischämische Wirkungen und erwies sich gegen pektanginöse Schmerzen als wirksam. In hämodynamischen Studien senkte Carvedilol die ventrikuläre Vor- und Nachlast. Bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion oder dekompensierter Herzinsuffizienz wirkt sich Carvedilol auf die Hämodynamik, die linksventrikuläre Ejektionsfraktion und die linksventrikulären Dimensionen günstig aus. Carvedilol wirkt sich weder auf das Serumlipidprofil noch auf die Serumelektrolyte ungünstig aus. Der HDL/LDL-Quotient (Verhältnis von High-Density- zu Low-Density-Lipoproteinen) bleibt normal. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Allgemeine Beschreibung Die absolute Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem Carvedilol beträgt ca. 25 %. Die maximale Plasmakonzentration wird nach etwa 1 Stunde erreicht. Zwischen Dosis und Plasmaspiegeln besteht eine lineare Korrelation. Bei Patienten mit langsamer Debrisoquin-Hydroxylierung erhöhten sich die Carvedilol-Plasmakonzentrationen auf das 2 bis 3-fache im Vergleich zu Patienten mit schneller Debrisoquin-Metabolisierung. Die Bioverfügbarkeit wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verändert; allerdings werden die maximalen Plasmaspiegel verzögert erreicht. Carvedilol ist eine ausgesprochen lipophile Substanz, die zu etwa 98 bis 99 % an Plasmaproteine gebunden vorliegt. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 2 l/kg. Der First-pass-Effekt liegt nach oraler Gabe bei ca. 60 bis 75 %. Die durchschnittliche Eliminationshalbwertszeit von Carvedilol beträgt 6 bis 10 Stunden. Die Plasma-Clearance liegt bei etwa 590 ml/ min. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend biliär. Carvedilol wird hauptsächlich über die Fäzes ausgeschieden. Ein geringer Anteil wird in Form von Metaboliten renal ausgeschieden. Carvedilol wird umfangreich zu verschiedenen Metaboliten verstoffwechselt, die hauptsächlich biliär eliminiert werden. Carvedilol wird in der Leber vornehmlich durch Oxidierung des aromatischen Ringes und Glukuronidierung metabolisiert. Durch Demethylierung und Hydroxylierung am Phenolring entstehen drei aktive Metaboliten mit betablockierender Aktivität. Im Vergleich zu Carvedilol haben diese drei aktiven Metaboliten eine schwach vasodilatierende Wirkung. Nach vorklinischen Studien besitzt der 4-Hydroxyphenol-Metabolit eine 13-fach höhere betablockierende Wirkung als Carvedilol. Allerdings sind die Konzentrationen des Metaboliten beim Menschen ca. 10-fach geringer als die von Carvedilol. Zwei der Hydroxycarbazol-Metaboliten von Carvedilol sind hochwirksame Antioxidantien mit einer 30- bis 80-fachen höheren Wirkstärke als Carvedilol. Eigenschaften beim Patienten Die Pharmakokinetik von Carvedilol wird vom Alter beeinflusst; die Carvedilol-Plasmaspiegel sind bei älteren Patienten um etwa 50 % höher als bei jungen Patienten. In einer Studie bei Patienten mit Leberzirrhose war die Bioverfügbarkeit von Carvedilol 4-mal, die maximale Plasmakonzentration 5-mal und das Verteilungsvolumen 3-mal höher als bei Lebergesunden. Bei einigen der Hypertoniker mit mäßiggradiger (Kreatinin-Clearance 20 – 30 ml/min) oder schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 520 ml/min) fand sich im Vergleich zu Nierengesunden ein Anstieg der CarvedilolPlasmakonzentrationen um ca. 40 – 55 %. Die Ergebnisse wiesen jedoch eine hohe Schwankungsbreite auf. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Studien an Ratten und Mäusen ergaben bei Dosen von 75 und 200 mg/kg KG (dem 38- bis 100-fachen der Tageshöchstdosis beim Menschen) kein kanzerogenes Potential von Carvedilol. Bei Säugern oder anderen Tierarten in vitro bzw. in vivo durchgeführte Untersuchungen ergaben für Carvedilol kein mutagenes Potential. Nach Verabreichung hoher Carvedilol-Dosen an trächtige Ratten (≥ 200 mg/kg KG = ≥ das 100-fache der Tageshöchstdosis beim Menschen) wurden unerwünschte Wirkungen auf Trächtigkeit und Fertilität beobachtet. Bei Dosen ≥ 60 mg/kg KG (≥ dem 30-fachen der Tageshöchstdosis beim Menschen) waren körperliches Wachstum und Entwicklung der Feten verzögert. Embryotoxizität (erhöhte Sterblichkeit nach Implantation des Embryos) trat zwar auf; allerdings kam es bei Ratten und Kaninchen bei Dosen von 75 bzw. 200 mg/kg KG (dem 38- bis 100-fachen der Tageshöchstdosis beim Menschen) zu keinen Missbildungen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Crospovidon, Povidon, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzl.] Tablettenüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat, Macrogol, Polydextrose 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre. 5 ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS (FACHINFORMATION) Dimetil ® 6,25 mg/12,5 mg/25 mg Filmtabletten 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht über 30 °C lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Blisterpackungen Dimetil 6,25 mg Filmtabletten Packungsgrößen: 30 N 1 , 50 N 2 und 100 N 3 Filmtabletten Dimetil 12,5 mg Filmtabletten Packungsgrößen: 30 N 1 , 50 N 2 und 100 N 3 Filmtabletten Dimetil 25 mg Filmtabletten Packungsgrößen: 30 N 1 , 50 N 2 und 100 N 3 Filmtabletten 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen. 7. INHABER DER ZULASSUNG mibe GmbH Arzneimittel Münchener Straße 15 06796 Brehna Telefon: 034954/247-0 Telefax: 034954/247-100 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Dimetil 6,25 mg Filmtabletten: Dimetil 12,5 mg Filmtabletten: Dimetil 25 mg Filmtabletten: 58650.01.00 58650.02.00 58650.03.00 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 27.01.2004/17.07.2008 10. STAND DER INFORMATION Juni 2008 11. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH | FachInfo-Service | Postfach 11 01 71 10831 Berlin 6 008356-B674 – Dimetil Filmtabletten – n