…gut gebrüllt! - MARKETING – Teil 3 – Dokumentation/Portfolio – Hochschule Rhein-Main Sommersemester 2010 formgold - Wolfgang Kreser Seite -1 „Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb.“ Kurt Tucholsky Dokumentation und Portfolio Begriffe: Dokumentation: 0. Titel 1. Aufgabenstellung Tipp: Jedes Projekt sollte mit einer Dokumentation abgeschlossen werden, das Ihre Erkenntnis, Ihr Ergebnis und Ihr Vorgehen in kompakter Form darstellt. Essentials davon werden Eingang in Ihr Portfolio finden, das - als Prüfungsleistung im BAStudium an der HS-RM - ein komprimiertes Spiegelbild dessen darstellen soll, um was Sie sich während Ihres Studiums bemüht haben (vgl. lat.: studere = sich bemühen um), für was Sie sich interessiert und welche Sichtweise Sie dabei auf Ihre Disziplin gewonnen haben. Empfehlenswert für die Strukturierung einer Dokumentation ist folgende Gliederung: Grundsätzlich sollten Sie hier folgende Informationen geben: 1. Titel der Aufgabe (wenn davon abweichend, auch den Titel Ihres Projektes), 2. Fach/Betreuende, 3. Angabe des Bearbeitungssemesters. Ausgangssituation, Problemstellung, Aufgabe, Leistungsprofil, Bearbeitungszeit etc. Wird oft auf der Homepage des Fachgebiets aufgeführt. Kann man sich von dort herunterladen - muß dann allerdings trotzdem noch auf die Kernaussagen 'eingekocht' oder in ein entsprechendes dafür angelegtes Raster eingepflegt werden. 2.Erläuterungstext Tipp: Kurztext als Konzept- bzw. Entwurfserläuterung. Nicht mehr als 1000 Z (=Zeichen, inkl. Leerzeichen), dies entspricht einer halbe Seite; max. 1400 Z. Je prägnanter und kürzer, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass ihn nachher auch jene lesen, an die der Text adressiert ist. 3. Ihr Entwurf- das Projektergebnis Tipp: Bei erläuternden Darstellungen eignen sich Kombinationen von Axonometrien, Fotos, Begriffen und Planzeichnungen. Aber: die (Plan-) Zeichnung dienen hier „nur“ zur Verdeutlichung Ihrer Konzeption. Die Verkleinerungen der Konstruktionszeichnungen (Abgabepläne) sollten ggf. im Anschluß gesondert angefügt werden. Trennen Sie sorgfältig Ergebnis und Verlauf des Projektes und achten Sie darauf, dass dies auch deutlich zum Ausdruck kommt. Versehen Sie Ihre Zeichnungen immer mit gezeichneten Maßstäben - Sie erleichtern damit die skalierten Pläne zu lesen …gut gebrüllt! 4. Der Projektverlauf Tipp: - MARKETING – Teil 3 – Dokumentation/Portfolio – Hochschule Rhein-Main Sommersemester 2010 formgold - Wolfgang Kreser Seite -2 Skizzen, Bilder von Vormodellen Datieren Sie schon während des Bearbeitens alle Ihre Blätter. Dies hilft Ihnen später die Reihenfolge zu rekonstruieren. Treffen Sie eine Auswahl. Nicht die Masse macht es sondern die Nachvollziehbarkeit Ihres Vorgehens 5. Anhang Portfolio: Materialien, Adressen und Quellen, die Sie bei der Recherche oder im Verlauf der Bearbeitung gesammelt haben; auch ggf. Bilder von Exkursionen, der Bearbeitung, des Modellbaus etc. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine Sammlung von Essenzen Ihrer Dokumentationen. Denken Sie bei der Layoutgestaltung und beim Zusammentragen Ihrer Inhalte an den Adressaten, für den das Portfolio bestimmt ist. So sollte das Portfolio einen konzentrierten Überblick über Ihre entwerferische Kompetenz und Ihre planerischen Kenntnisse vermitteln. Also ein informativer Strauß Ihrer gestalterischen Arbeiten darstellen. Legen Sie den Fokus bei der Verwendung von Darstellungen mehr auf Perspektiven, Axonometrien, Skizzen, Modellfotos oder erläuternden Images. Oft ist eine 3-dimensionale Darstellung besser geeignet schnell die Qualitäten eines Entwurfs zu erläutern als eine 2-dimensionalen Darstellung. Natürlich gehören auch Pläne dazu –diese sollten jedoch so ausgewählt sein, dass sie das Wesentliche Ihres Entwurfs erläutern und Ihr technisches, planerisches Know-How untersetzen. Sofern Sie z.B. Möbel/Gegenstände usw. entworfen haben gehört eventuell ein Aufbauplan eine Explosionszeichnung oder eine bebilderte Gebrauchsanweisung dazu. Bei Gebäudeentwürfen gilt - niemals nur eine Sammlung von Plandarstellungen zu erstellen. Dazu einige Tipps und Hinweise: Gliederung: Tipp: Legen Sie ein Inhaltsverzeichnis an und beginnen Sie damit. Als übergeordnete Gliederung der Projekte bietet sich ein chronologischer Verlauf an. Eine themenbezogene Untergliederung kann sinnvoll sein - Sie erleichtern dem Leser Ihre Entwicklung aus Ihren bisherigen Projekten heraus zu lesen. Denken Sie daran: Am Anfang ist die Konzentration des Lesers am höchsten! Im Einzelfall kann es also durchaus sinnvoll sein, mit dem Projekt, das Ihnen am wichtigsten ist, zu beginnen! Lebenslauf: Tipp: Bereiten Sie einen Lebenslauf vor mit Lichtbild. Mit diesem werden wichtige Informationen gegeben. Der Leser macht sich hier ein Bild über das was Sie an Erfahrungen gemacht haben, aber auch was Sie interessiert, was Sie sich außerhalb des Studiums an Kompetenzen und Einblicke verschafft haben und somit als Backround mitbringen. Stellen Sie sich beim Verfassen den (potenziellen) Leser vor. Diskutieren Sie den Bogen, den Sie in Ihrer Vita spannen, also was Sie dort aufführen, mit verschiedenen Menschen, die Sie gut kennen. Inhalt: Beginnen Sie jedes Projekt mit dem Titel (s.o.) und einem Aufmacher (z.B. einem Modellbild, einem Stimmungs-Image), also mit etwas, das den entscheidenden Punkt trifft und Ihren Beitrag wirkungsvoll versinnbildlicht. …gut gebrüllt! - MARKETING – Teil 3 – Dokumentation/Portfolio – Hochschule Rhein-Main Sommersemester 2010 formgold - Wolfgang Kreser Seite -3 Im Gegensatz zu den Dokumentationen kann man im Portfolio auf die Darstellung der Punkte 4 ('Projektverlauf') und 5. ('Anhang') verzichten oder auf das Allerwesentlichste reduzieren. Vorteilhaft ist bei 2-seitigem Layout - eine Seite für Erläuterungen (Text –Skizzen Plandarstellungen - Details etc) zu nutzen und eine Seite nur für Bilder. Tipp: Bilder die, die vorherige Situationen zeigen (also die Bestandsituation, bevor sie durch Ihre Intervention verändert wurde) deutlich absetzen (z.B. als Graustufenbild). ... noch etwas: Sammeln Sie für das Portfolio alle Projekte, die Sie während Ihres Studiums bearbeitet haben - an der Hochschule, aber auch außerhalb, z.B. bei Wettbewerben, erste freie Auftragsarbeiten, freie Arbeiten. Ordnen Sie jedes Projekt unmittelbar nach Fertigstellung in klar strukturierte Teile (z.B. wie die oben) und legen Sie diese (möglichst elektronisch und als Prints/Originale) ab - unabhängig davon, ob Sie eine Dokumentation für das Projekt machen (müssen). Dies erleichtert es Ihnen später aus diesem Fundus schnell und effizient Ihr Portfolio zu erstellen. Tipp: Diese Sammlung nützt Ihnen auch bei der Zusammenstellung aussagekräftiger Unterlagen, z.B. für die Bewerbung um ein Stipendium, für die Vorstellung in einem Unternehmen oder als Referenz für die Mitgliedschaft in einem Team.