540 Ziegenspeck, Mizellierung, Turgeszenzmechanismert usw. blieben längsamyloid. Bei sich extrem stark streckenden Halmen, wie etwa Molinia, konnten wir dagegen diese Verdickung zu Sklerokollenchymen noch nicht sehen. Trotzdem das Amyloid hier kaum mehr (2 cm hoch) zu beobachten war, bekommen wir in den Bündeln stark längskollosische Reaktion. Ganz im Zustande des Sklerokollenchyms war das mechanische Gewebe in dem Zustande Fig. D (Abb. 10). Die Mittellamelle ist besonders angeschwollen. Im Balsam schrumpft sie deutlich zu­ sammen. Die Sklerokollenchyme ergaben bei Triticum deutlich die längskollosische Färbung. Nur an einigen Stellen kann man Amyloid noch vorfinden. Bei Molinia ist. etwa 4 cm über dem Knoten das mechanische Gewebe auf dem Zustande des noch schwach verdickten Sklerokollenchymes mit starker Längskollose. Das Grundgewebe ist nur schwach querkollosisch. In etwa 10 cm Höhe sind die Sklero­ kollenchyme gut entwickelt und stark längskollosisch, während das Grundgewebe quermizellate Zellulosewände führt. Der Stengel be­ ginnt nun allmählich fest und hart zu werden. Die Kollose und die Sklerokollenchymnatur verschwinden. Allmählich setzt die Ver­ holzung mit stärkerer Lichtbrechung ein. Es ist ohne Zweifel an die Stelle der Kollose und des Amyloides die Zellulose und das Holz getreten. Hierbei beobachtet man allerdings ein Zusammen­ schrumpfen der wie gequollen aussehenden Mittellamelle. Während nun dieser Vorgang sich oben im ausgewachsenen Halme restlos und rasch vollzieht, geht das nicht in der Gelenkzone. Hier bleiben die Sklerokollenchyme erhalten (Abb. 11, K u. S). Die unteren Teile behalten den Amyloid- und Kollosezustand in den Sklerokollenchymen des mechanischen Ringes bzw. des Grundgewebes bei, so daß immer das aktive Gewebe die Kollose und das passive die Hauptmasse des Amyloides behält. Die Dicke des mechanischen Gewebes ist dabei oft bis dreimal so stark wie weiter oben. Das hat einerseits seine Erklärung in dem Ausbleiben der Streckung, andererseits seine „Funktion" in der geringeren Tragfähigkeit und daher größeren Dicke. Untersucht man nun gelb gewordene Halme, so findet man die Bündel und die Faserscheiden derselben verholzt, aber die Bündel mit ihren Sklerenchymbelägen sind in der Zone des ver­ festigten Scheidengelenkes isoliert. In den Scheidengelenken sind Beläge der Bündel nicht verholzt, aber wirkliche Sklerokollenchyme mit Längskoliose sind nur auf eine schmale Zone beschränkt, so daß im Inneren der Bündel mehr Kollosereaktion vorhanden ist, Amyloid ist aber nicht mehr vorhanden. Wir sehen also, daß beim Reifen der Stengel der Amyloidgehalt ganz, der Gehalt an Kollose bis auf einen kleinen Anteil der Scheidengelenke schwindet, dabei wandeln sich an den anderen Stellen auch die Sklerokollenchyme in Sklerenchyme um. Im Halme ist das ganz der Fall und führt zu einer Verholzung. In dieser Auffassung von der Wandlung der Kollenchyme und auch der Sklerokollenchyme in echte Sklerenchyme stehen wir nicht allein. Wir können H a b e r l a n d t (51) hier anführen. Er /