Mitteilungen VSD - Volkssternwarte Darmstadt eV

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35. Jahrgang
D 13121
Mitteilungen
Volkssternwarte
Darmstadt e.V.
Nr. 6 / 2003
Minitron goes Mars: Marsmond Phobos am 27.8.2003 um 2:28
Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lessing statt Editorial — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Black-Eye“ from the City — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
”
Vorschau November / Dezember 2003 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mintron goes Mars — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Gerald North, Den Mond beobachten (Rezension) — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Zum Titelbild
Abbildung zum Artikel Minitron goes Mars – Teil 2“ von Jan Wilhelm ab Seite 14 in diesen Mitteilungen.
”
Marsmond Phobos am 27.8.2003 um 2:28 MESZ. C8, 26-mm-Okular zur Okularprojektion, Äquivalentbrennweite 6,3 m, IR-Sperr- und Rotfilter Wratten 23A. Mintron (Shutter 1/50 s, sense-up 64×.) Mit
Giotto 90 % von circa 500 Rohbildern unter Berücksichtigung eines entsprechenden Dunkelstrombildes
gemittelt. Bildverarbeitung siehe Artikel ab Seite 14 in dieser Ausgabe. Aufnahme: Jan Wilhelm
-jw
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins
Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis
ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich
gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die
Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei
den Autoren.
Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19,
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2
Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293
Darmstadt. Auflage: 200.
Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Ulrich Metzner (2.
Kassenwart), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter
Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR
bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040,
Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet:
http://www.vsda.de, email: [email protected]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial
Lessing statt Editorial
Die lehrende Astronomie
Dank sei dem Schöpfer, der mein Haupt auf hohe feste Schultern baute, und mir die Pracht zu sehn
erlaubt, die nie ein hängend Tieraug schaute! Hier lern ich mich und ihn erkennen, und hier mich nichts,
ihn alles nennen.
Was bin ich? Ich bin gross genug, bin ich ein Punkt der Welt zu nennen. Mein Wissen ist Verwunderung;
Mein Leben leichter Blitze Brennen. Und so ein Nichts, verblendte Toren, soll sein zum Herrn der Welt
geboren?
Der Stolz, der Torheit Eigentum, verkennt, zu eignem Trost, sich gerne; die Demut ist des Weisen Ruhm,
und die lernt er bei euch, ihr Sterne! Und wird nur groß, weil er euch kennet, und euern Gott auch seinen
nennet.
Auch wenn sein Unglück ihn den Weg, den harten Weg der Prüfung führet, und wenn, auf dem einsamen Steg, sich Lieb und Freund von ihm verlieret, lernt er bei euch, durch süsse Grillen, oft allzuwahre
Schmerzen stillen.
O Tugend! Reizend Hirngedicht, erdachte Zierde unsrer Seelen! Die Welt, o Tugend, hat dich nicht; doch
wirst du auch den Sternen fehlen? Nein, starbst du gleich bei uns im Abel, du selbst bist viel zu schön
zur Fabel.
Dort seh ich, mit erstauntem Blick, ein glänzend Heer von neuen Welten; getrost, vielleicht wird dort
das Glück so viel nicht, als die Tugend, gelten. Vielleicht dort in Orions Grenzen wird, frei vom Wahn,
die Wahrheit glänzen!
Das Übel“ schreit der Aberwitz, hat unter uns sein Reich gewonnen“. Wohl gut, doch ist des Guten
”
”
Sitz in ungezählten grössern Sonnen. Der Dinge Reihen zu erfüllen, schuf jenes Gott mit Widerwillen.
So, wie den Kenner der Natur auch Quarz und Eisenstein vergnügen, nicht Gold- und Silberstufen nur
in Fächern, voller Lücken, liegen; so hat das Übel Gott erlesen der Welt zur Füllung, nicht zum Wesen.
O nahe dich, erwünschte Zeit, wo ich, frei von der Last der Erde, in wachsender Glückseligkeit, einst
bessre Welten sehen werde! O Zeit, wo mich entbundne Schwingen von einem Stern zum andern bringen!
Gedanken! fliehet nur voran! Verirrt euch in den weiten Sphären, bis ich euch selber folgen kann. Wie
lang, Geschick, wird es noch währen! O Lust, hier seh ich schon die Kreise, die Wege meiner ew’gen Reise!
Drum kränkt der blinde Dämon sich nur in der Nacht um sein Gesichte. Geruhig, Tag, vermisst er dich,
und deine Eitelkeit im Lichte; und wünscht sich, von der Weltlust ferne, ein fühlend Aug nur für die
Sterne.
O sel’ge Zeit der stillen Nacht, wo Neid und Bosheit schlafend liegen, und nur ein frommes Auge wacht,
und sucht am Himmel sein Vergnügen! Gott sieht die Welt in diesen Stunden, und spricht, ich hab sie gut
gefunden!
Gotthold Ephraim Lessing
*****
Redaktion und Vorstand wünschen allen Mitgliedern und Freunden der Volkssternwarte
Darmstadt e. V. eine schöne Vorweihnachtszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes
neues Jahr 2004.
Sternfreundliche Grüsse
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
Andreas Domenico
3
Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Bernd Scharbert
Seit kurzem gibt es einen weiteren Hinweis auf
Methan-Seen auf dem Jupitermond Europa. Mit
den großen Radioteleskopen in Arecibo und Greenbank wurden Radiostrahlen zum Titan geschickt.
Diese durchdringen die dichte Atmosphäre des
Mondes und können so ein Bild von der Oberfläche
vermitteln – wenn auch nur ein recht grobes Bild.
roidengürtel. Doch wie viele Objekte gibt es dort
tatsächlich? 10 Computer gingen dieser Frage sechs
Monate lang nach, durchforsteten Aufnahmen des
Hubble-Weltraumteleskops und fanden lediglich 3
Objekte mit einem Durchmesser von 25 bis 40 Kilometern. Gemäß der Theorie sollten sie 60 dieser Objekte im beobachteten Himmelsausschnitt finden.
Die so gewonnen Daten lassen die Deutung zu,
daß es auf der Oberfläche mehrere Seen mit bis zu
50 Kilometer Durchmesser gibt. Die Seen befinden
sich möglicherweise in Einschlagskratern. [1]
Sofern es richtig ist, das die kurzperiodischen Kometen aus dem Kuiper-Edgeworth-Gürtel stammen, haben die Wissenschaftler nun ein Problem:
Es gibt einfach zu wenig Objekte da draußen, um
die Anzahl der Kometen zu erklären. Wieder ein
neues Rätsel – das All wird nicht langweilig... [4]
Um den Stern 47 Urase Majoris wurde eine bewohnbare Zone ausgemacht. Darunter versteht
man einen Abstand vom Stern in dem Planeten mit
flüssigem Wasser existieren können.
Das ist allerdings noch nicht alles. Zusätzlich
gibt es dort zwei große Planeten – wie Jupiter
und Saturn – die erdähnliche Planeten auf einer weiter inneren liegenden Umlaufbahn vor allzu
viel Kometen- und Asteroideneinschlägen schützen.
Diese Riesenplaneten dürfen aber nicht zu nahe am
Stern stehen, da sie sonst die Bahnen der erdähnlichen Planeten in der bewohnbaren Zone stören
würden. All diese Bedingungen sind bei 47 Ursae
Majoris gegeben. Zudem ist der Stern unserer Sonne sehr ähnlich. Nur nachweisen kann man so kleine
Planeten wie die Erde noch immer nicht... [2]
...Macht nichts – sagten sich einige Wissenschaftler und simulierten schlichtweg am Computer die
Entstehung eines Sonnensystems. Und zwar
unseres Sonnensystems. Denn das ist ja am besten
bekannt. Ausgehend vom solaren Urnebel ließen sie
einen Jupiter in verschiedenen Sonnenentfernungen
entstehen und beobachteten ob sich auch erdähnliche Planeten entwickeln. Die Simulation wurde mit 42 verschiedenen Startbedingungen durchgeführt – und in allen 42 Fällen entstand mindestens ein erdähnlicher Planet in passender Sonnenentfernung. Einige Simulationen brachten gleich
vier erdähnliche Planeten hervor. Das ist natürlich
kein Beweis, aber ein ermutigendes Ergebnis. [3]
Jenseits des Neptuns befindet sich der KuiperEdgeworth-Gürtel mit sehr vielen Eisbrocken
aus der Frühzeit des Sonnensystems. Der Planet
Pluto ist das größte Objekt in diesem äußeren Aste-
4
Der Komet Halley wurde mit dem Very Large
Telescope der europäischen Südsternwarte in einer
Entfernung von vier Milliarden Kilometern fotografiert. In dieser Entfernung ist er eine Milliarde mal
schwächer, als die schwächsten mit blossem Auge
sichtbaren Sterne. Die Aufnhame zeigt, daß der Komet in dieser Sonnenentfernung völlig inaktiv ist.
Kein Schweif, keine Koma. [5]
Gewaltige Solaranlagen in der Erdumlaufbahn könnten die Erde mit Sonnenenergie versorgen. Doch wie gelangt die Energie aus der Umlaufbahn auf den Erdboden? Dieses Problem ist nun
gelöst: Mit einem Laserstrahl. Die TU Kaiserslautern hat ein Verfahren entwickelt, mit dem ein Laserstrahl punktgenau ausgerichtet werden kann.
Eine weitere Anwendung wäre die Energieversorgung von Raumschiffen. Zu Testzwecken wurde ein
kleines Fahrzeug mit einem Laserstrahl mit Energie
versorgt. Diese reichte aus um das Fahrzeug zu bewegen, Kameras auszurichten und die Empfängerfläche in Richtung Sender auszurichten. Die Leistung des Laserstrahls soll nun auf mehrere Kilowatt erhöht werden. Allerdings sollte man dieser
energiereichen Verbindung nicht in die Quere kommen...[6]
Literatur:
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
www.astronews.com, 06.10.03
www.astronews.com, 13.08.03
www.wissenschaft-online.de, 20.08.03
www.astronews.com, 25.09.03
www.astronews.com, 02.09.03
www.astronews.com, 30.09.03
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen
Black-Eye“ from the City
” Die Galaxie Messier 64 aus der Stadt
von Jan Wilhelm
Abb. 1: Messier 64: 24./25.3.2003; mit Mintron MTV-12V1-EX (sense-up 128×) am C8,
die Brennweite wurde mit dem Lumicon-Easy-Guider reduziert, Aufnahmezeit insgesamt 20
Minuten. Mit Giotto wurden 85 % der Rohbilder gemittelt (Superresolution zweifach, nachher Originalgröße, Rauschfilter: Mittelwert 3×3). Das Dunkelbild bestand aus einem jeweils
zehnminütigen Himmelsdark und einem Dark mit abgedecktem Teleskopdeckel. Bildbearbeitung: Logarithmische Kontrasteinstellung mit Giotto, unscharfe Maske mit Corel Photopaint
6, abschließende Skalierung mit Micrografx Picture Publisher 8. Aufnahme: Jan Wilhelm
1779 entdeckte Johann Elert Bode in Berlin einen
kleinen Nebelstern“ im Sternbild Haar der Bere”
nike, der von Messier 1780 die Nummer 64 erhielt.
Im Shapley-Ames Catalogue wird er zu den hellsten
Spiralnebeln gezählt. Die Rede ist von der BlackEye-Galaxie. Diese verdankt ihren Namen einer riesigen Dunkelwolke im Nordostteil der Galaxie. Im
kleinen Fernrohr zeigt sich ein heller, sternähnlicher
Kern in mitten eines länglichen Nebelschimmers.
Mit einem Sechszöller wird bei höherer Vergrößerung auch der dunkle Fleck“ zugänglich. Auf Fo”
tografien zeigen sich die Spiralarme zart angedeutet
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
und kaum strukturiert. Dafür offenbart die Dunkelwolke umso mehr Strukturen, — besonders bei Aufnahmen mit großen Amateurfernrohren. Ein Bildbeispiel hierfür findet sich in [1]. Die Sb-Galaxie
hat eine scheinbare Helligkeit von 8,m5 mag bei einer Winkelausdehnung von 9,3 × 5,4 Bogenminuten. Die Entfernungsangaben in der Literatur liegen
um 22 Millionen Lichtjahren. Schon lange habe ich
davon geträumt, Galaxien fotografieren zu können.
Bisher ist dies jedoch an der mangelnden Stabilität und dem Schneckenfehler meiner Montierung
gescheitert. Nach höchstens zwei Minuten Belich-
5
Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
tungszeit ist bei Fokalaufnahmen durch mein Fernrohr einfach Schluß,- zu wenig mit konventionellem Film. Die Videoüberwachungskamera Mintron
MTV-12V1-EX hat für mich diese Grenze durchbrochen, da sie ein einzelnes Rohbild nur 2,5 Sekunden belichtet. Durch die Mittelung vieler Rohbilder am PC können auch schwächere Objekte
über das Rauschen gehoben werden und gleichzeitig Nachführfehler korrigiert werden. Aufgrund der
relativ großen Helligkeit habe ich M 64 für mein
erstes Galaxienfoto mit der Mintron ausgewählt.
Um den Spiralnebel bei der späteren Bildbearbeitung leichter vom hellen städtischen Himmelshintergrund trennen zu können, wurde das Dark
(Darkframe; Dunkelbild. Anm. d. Red.) zum Teil als
Himmelsdark aufgenommen. Überraschenderweise
können nach nur zwanzig Minuten Belichtungs”
zeit“ bei entsprechender Skalierung des Bildes auch
schon die schwächeren Randpartien der Galaxie angedeutet werden (Abb. 1). Ich hätte nicht gedacht,
daß dies von der Stadt aus möglich sein könnte. Allerdings wäre eine Aufnahmezeit von mindestens einer Stunde günstiger gewesen, um das
Rauschen gegenüber den lichtschwachen Außenbereichen weiter zurückzudrängen. Abbildung 2 ist
eine anders skalierte Ausschnittsvergrößerung. Der
Kontrast wurde so eingestellt, daß die Dunkelwolke
optimal dargestellt wird. Dieser erste Versuch hat
gezeigt, daß Galaxienaufnahmen mit der Mintron
durchaus auch aus der Stadt heraus im Bereich des
Möglichen liegen. So eröffnet sich auch dem lichtgeplagten Amateur ein kleines Fenster in das Reich
der Galaxien.
Abb. 2: Wie Abb. 1, allerdings andere Skalierung.
Quellen:
[1] Sterne und Weltraum, 5/2003, Seite 80: Ein Perfektionist der CCD-Photographie
[2] Guide 8
[3] Ronald Stoyan, 2001: Deep Sky Reiseführer, 2.
unveränderte Auflage, Oculum Verlag
6
[4] Robert Burnham, 1978: Burnham´s Celestial
Handbook, Dover Publications
[5] John Sanford, 1990: Der
Sternenatlas, Kosmos Verlag
neue
Kosmos-
[6] dtv-Atlas zur Astronomie, 1993, 11. Auflage,
Deutscher Taschenbuch Verlag
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Vorschau November / Dezember 2003
von Alexander Schulze
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CET/MEZ).
Sonne
Die Sonne befindet sich zu Anfang November im Sternbild Waage. Am 23. November
wechselt sie zwischen 20 und 21 Uhr ins Sternbild
Skorpion, das bereits knapp eine Woche später, am
30. November gegen 09 Uhr, in Richtung Schlangenträger verlassen wird. Am 18. Dezember wechselt unser Zentralgestirn dann zwischen 16 und 17
Uhr weiter in den Schützen, wo sie den Jahreswechsel verbringen wird.
Die Abnahme der Deklination erfolgt nun immer langsamer. Zu Anfang des Vorschauzeitraumes
beträgt sie −14◦ 11’43”; sie sinkt auf −21◦ 41’09”
am ersten Dezember und auf ein Minimum von
−23◦ 26’20”, das am 22. Dezember gegen 09:16 angenommen wird; dieses Ereignis markiert die längste Nacht und den Winteranfang. Bis zum Ende
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
des Jahres erhöht sich die Deklination der Sonne
wieder geringfügig auf −23◦ 04’36”.
Der Erdabstand beträgt am ersten November
0,9927 AU und fällt auf 0,9862 AU am ersten Dezember und 0,9833 AU am ersten Januar. Wenig später, am 04. Januar gegen 18:34, durchläuft
die Erde ihr Perihel mit einem Abstand von
0,98326 AU.
Am 19. November beginnt gegen 21:22 die Sonnenrotation Nr. 2010, am 17. Dezember gegen 04:59 die
Sonnenrotation Nr. 2011.
Wie man an den Daten aus Tabelle 2a und der neu
eingeführten Tabelle 2c (ekliptikale Breite des Mondes) erkennen kann, stehen im aktuellen Vorschauzeitraum gleich zwei Ereignisse an, die durch besondere Konstellationen von Sonne, Erde und Mond
bedingt sind.
In der Nacht von 08. auf den 09. November kommt
es zu einer totalen Mondfinsternis; der Mond wan-
7
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
dert (von der Südseite der Ekliptik kommend –
der Nulldurchgang seiner ekliptikalen Breite findet
nach dem genauen Zeitpunkt des Vollmondes statt)
sehr nah am Südrand des Kernschattens der Erde vorbei. Gegen 23:19 erfolgt der Eintritt in den
Halbschatten, gegen 00:29 befindet sich der Mond
vollständig in diesem. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt gegen 00:35; um 04:03 ist der Kernschatten wieder vollständig verlassen (aufgrund des
streifenden Charakters ist ein Ende des Eintritts
und ein Beginn des Austritts aus dem Kernschatten nur schwer anzugeben). Der Austritt aus dem
Halbschatten erfolgt gegen 04:09 und ist um 05:19
abgeschlossen.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
07:16
07:39
08:03
08:18
08:25
Untergang
17:02
16:41
16:25
16:22
16:32
Tag
09:46
09:02
08:23
08:04
08:07
Nacht
14:14
14:58
15:37
15:56
15:53
Am 23. November kommt es bei Neumond und einer ekliptikalen Länge des Mondes von −0◦ 58’50”
zu einer totalen Sonnenfinsternis; aufgrund der Position des Mondes ist diese aber nur aus der Antarktis heraus als solche zu beobachten. Von Beobachtungsstandorten in Australien und Neuseeland
aus kann die partielle Phase beobachtet werden.
Der Kernschatten trifft die Erde gegen 22:22 UTC
im indischen Ozean; seine Bahn führt fast halbkreisförmig über den antarktischen Kontinent, der
von 22:38 UTC bis 23:17 UTC überstrichen wird.
Fast zeitgleich mit dem Verlassen der Antarktis
verläßt der Kernschatten auch wieder die Erde.
Dämm. Beginn
18:53
18:35
18:24
18:23
18:33
Dämm. Ende
05:25
05:44
06:04
06:17
06:25
Astron. Nachtl.
10:32
11:09
11:40
11:54
11:52
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
02.11.
09.11.
16.11.
23.11.
30.11.
R
16’07,”1
16’08,”8
16’10,”4
16’11,”7
16’13,”0
P
+24,◦33
+22,◦92
+21,◦13
+18,◦97
+16,◦48
B
+4,◦27
+3,◦53
+2,◦73
+1,◦88
+1,◦01
L
229,◦27
136,◦97
44,◦69
312,◦42
220,◦16
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
07.12.
14.12.
21.12.
28.12.
R
16’14,”1
16’14,”9
16’15,”4
16’15,”8
P
+13,◦69
+10,◦65
+7,◦42
+4,◦08
B
+0,◦11
−0,◦78
−1,◦67
−2,◦53
L
127,◦91
35,◦68
303,◦46
211,◦25
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die
Monddaten für November und Dezember zusammengestellt.
8
Datum
01.11.
09.11.
Zeit
05:09
02:20
Ereignis
erst. Viert.
Vollmond
10.11.
17.11.
23.11.
24.11.
13:05
05:34
23:50
00:16
Apogäum
letzt. Viert.
Neumond
Perigäum
(Unterg. [31.] 22:09)
(55◦ 35’ Transithöhe um 00:06)
(406,301 km)
(Aufg. [16.] 22:44)
(356,811 km)
Datum
30.11.
07.12.
08.12.
Zeit
18:00
13:04
21:10
Ereignis
erst. Viert.
Apogäum
Vollmond
16.12.
22.12.
23.12.
30.12.
03.01.
19:01
12:51
10:18
10:46
21:17
letzt. Viert.
Perigäum
Neumond
erst. Viert.
Apogäum
(Unterg. 23:47)
(406,279 km)
(65◦ 04’ Transith.
um [09.] 00:22)
(Aufg. [17.] 00:20)
(358,338 km)
(Unterg. [29.] 23:57)
(405,707 km)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Datum
02.11.
02.11.
09.11.
10.11.
16.11.
17.11.
23.11.
23.11.
29.11.
30.11.
06.12.
07.12.
14.12.
16.12.
20.12.
22.12.
26.12.
28.12.
Zeit
03:33
03:50
11:05
03:10
21:44
18:40
06:35
23:54
09:41
06:06
16:33
23:23
02:38
00:40
16:20
13:03
17:16
12:05
Ereignis
Max. Lib. in Breite (+6,◦849)
Max. Lib. in Länge (+7,◦344)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6,◦829)
Min. Lib. in Länge (−7,◦517)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6,◦837)
Max. Lib. in Länge (+7,◦897)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6,◦742)
Min. Lib. in Länge (−7,◦039)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6,◦707)
Max. Lib. in Länge (+7,◦564)
Datum
02.11.
09.11.
16.11.
23.11.
29.11.
06.12.
14.12.
20.12.
26.12.
Zeit
03:18
10:48
21:57
07:03
10:07
17:00
03:14
17:07
17:55
Ereignis
Min. der ekl. Breite (−5◦ 17’08”)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 17’52”)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 16’37”)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 12’27”)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 08’58”)
Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond
(ekliptikale Breite)
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Merkur
Merkur passiert auf seiner Bahn über
den Sternenhimmel in den hier diskutierten zwei
Monaten vier Sternbilder. Seine Reise beginnt zu
Anfang November im Sternbild Waage, das er am
11. November zwischen 22 und 23 Uhr in Richtung
Skorpion verläßt. Wie auch bereits die Sonne hält es
ihn hier nicht allzu lange; bereits am 17. November
wechselt er gegen 15 Uhr weiter in den Schlangenträger (allerdings kommt er hier am 22. November
gegen 04 Uhr noch einmal sehr nah an einer Ecke
des Sternbilds Skorpion vorbei). Am 30. November
schließlich wechselt der innerste unserer Planeten
zwischen 06 und 07 Uhr weiter in den Schützen, wo
er eine Rückläufigkeitsperiode einlegt (obwohl er
dabei recht nah an die Grenze zum Schlangenträger
zurückkehren wird, überschreitet er diese nicht).
Die Deklination Merkurs beträgt zu Beginn des
Vorschauzeitraumes −15◦ 36’27”; sie sinkt auf ein
Minimum von −25◦ 51’22”, das am 02. Dezember gegen 06:40 angenommen wird. Während der
Rückläufigkeit, die am 17. Dezember gegen 13:40
bei einer Rektaszension von 18h 54m 39s beginnt und
bis zum 06. Januar gegen 15:11 bei einer Rektaszension von 17h 43m 54s dauert, erreicht die Deklination
am 03. Januar gegen 03:58 einen Maximalwert von
−20◦ 13’11”. Die ekliptikale Breite sinkt zunächst
von −0◦ 06’52” am ersten November auf ein Minimum von −2◦ 25’29” am 01. Dezember gegen 06:31
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
und nimmt dann nach einem Nulldurchgang am 19.
Dezember gegen 15:36 auf einen Wert von 3◦ 08’11”
am ersten Januar zu.
Die Elongation Merkurs beträgt am ersten November 4,◦1; sie steigt auf ein Maximum von 20,◦94
am 09. Dezember gegen 07:12 und hat danach einen
Nulldurchgang am 27. Dezember gegen 02:11 (Merkur befindet sich dabei zwischen Erde und Sonne;
der Winkelabstand am Himmel beträgt 2,◦33). Der
Erdabstand fällt von 1,4390 AU am ersten November auf 1,1813 AU am ersten Dezember und auf ein
Minimum von 0,67498 AU am 27. Dezember gegen
12:54; der Sonnenabstand steigt von 0,4547 AU am
ersten November auf ein Maximum von 0,46670 AU
am 10. November gegen 07:44 und fällt dann auf ein
Minimum von 0,30750 AU am 24. Dezember gegen
07:22.
Zu Anfang Dezember ergibt sich eine theoretische Beobachtungsmöglichkeit Merkurs am Abendhimmel; ab dem 29. November erreicht er zum
Zeitpunkt der Abenddämmerung eine Höhe von
über 5◦ , ab dem 10. Dezember 7,◦5; das Maximum
von 8◦ 06’, das am 14. und 15. Dezember angenommen wird, ist allerdings nicht geeignet, Begeisterungsstürme auszulösen. Bis zum 18. Dezember liegt die Höhe Merkurs noch bei über 7,◦5,
bis zum 22. Dezember über 5◦ . Mit dem schnellen Höhenrückgang ist ein rapider Wechsel an den
9
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Morgenhimmel verbunden: Ab dem 30. Dezember
erreicht Merkur zum Zeitpunkt der Morgendämmerung Höhen über 5◦ , ab dem 01. Januar über 7,◦5
und ab dem 05. Januar über 10◦ . Das Maximum
von 11◦ 21’ ergibt sich am 10. Januar.
Venus
Ganze fünf Sternbilder durchstreift Venus in den kommenden zwei Monaten. Ihre Bahn
beginnt in der Waage; bereits am 02. November
wechselt sie gegen 19 Uhr in den Skorpion weiter, wo es sie (wie auch Sonne und Merkur) allerdings nur eine Woche hält. Schon am 09. November
tritt sie gegen 05 Uhr in das Sternbild Schlangenträger über, das am 24. November gegen 03 Uhr in
Richtung Schütze verlassen wird. Am 20. Dezember
schließlich erfolgt gegen 19 Uhr der Wechsel in den
Steinbock, wo Venus den Jahreswechsel verbringen
wird.
tikale Breite sinkt von −0◦ 12’58” auf ein Minimum
von −1◦ 50’16” am 27. Dezember gegen 21:15.
Ihre Deklination nimmt zunächst von −19◦ 49’13”
zu Anfang November auf ein Minimum von
−24◦ 45’08” am 29. November gegen 19:44 ab, um
dann wieder auf −18◦ 37’46” zu steigen. Die eklipDatum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
09:05
09:45
10:17
10:28
10:20
Untergang
17:49
17:47
18:03
18:33
19:23
Die Elongation der Venus steigt weiter an,
während der Erdabstand fällt. Der Sonnenabstand
steigt von 0,7266 AU am ersten November auf ein
Maximum von 0,72820 AU am 30. November gegen
13:15, um dann wieder auf 0,7265 AU am ersten Januar abzunehmen.
Allmählich verbessert sich die Abendsichtbarkeit
des Planeten. Ab dem 25. Oktober ist Venus zum
Zeitpunkt des Sonnenuntergangs höher als 5◦ , ab
dem 04. Dezember höher als 10◦ und ab dem 23.
Dezember höher als 15◦ ; ab dem 28. Dezember ergibt sich zum Zeitpunkt der Abenddämmerung eine Höhe von über 5◦ , ab dem 13. Januar schließlich
eine Höhe von über 10◦ .
Helligkeit
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m9
Phase
95
92
90
87
83
Größe
10,”7
11,”1
11,”6
12,”1
13,”0
Elong.
+19,◦5
+22,◦8
+26,◦6
+29,◦7
+33,◦4
Erdabst.
1,58
1,53
1,46
1,39
1,31
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Der lange Aufenthalt des roten Planeten im Sternbild Wassermann endet im aktuellen
Vorschauzeitraum: Am 04. Dezember wechselt der
Planet zwischen 22 und 23 Uhr in das Sternbild Fische (dort führt seine Bahn am 28. Dezember gegen
18 Uhr dicht an einer Ecke des Walfischs vorbei).
Mars’ Bahn zeigt nun wieder in Richtung Norden; seine Deklination erhöht sich von −11◦ 01’43”
am ersten November auf −04◦ 17’10” am ersten Dezember und 03◦ 39’26” am ersten Januar. Der Himmelsäquator wird dabei am 17. Dezember gegen
22:14 überquert. Die ekliptikale Breite beträgt zu
Beginn des Vorschauzeitraumes −2◦ 20’42” und hat
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
15:13
14:24
13:32
12:48
11:57
Untergang
01:36
01:16
01:00
00:50
00:40
am 29. Dezember gegen 12:27 einen Nulldurchgang.
Erd- und Sonnenabstand steigen an, während
nach seiner Opposition die Elongation wieder abnimmt. Der Abstand zu unserem Zentralgestirn beträgt am ersten November 1,4082 AU und steigt auf
1,4743 AU am ersten Januar.
Der Transit des Mars verschiebt sich weiterhin
auf den frühen Abend. Am ersten November erfolgt er noch gegen 20:23, am ersten November
bereits um 19:15 und am Jahrensende um 18:18.
Ab dem 27. Dezember liegt der Transit vor Beginn
der Abenddämmerung. Die Transithöhe nimmt von
29◦ 21’ deutlich auf 44◦ 03’ zu.
Helligkeit
−1,m2
−0,m8
−0,m4
−0,m1
+0,m2
Phase
89
88
87
87
87
Größe
14,”9
12,”9
11,”0
9,”7
8,”4
Elong.
+119,◦2
+111,◦1
+103,◦0
+96,◦5
+89,◦3
Erdabst.
0,63
0,72
0,85
0,96
1,11
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
10
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Jupiter
Jupiter verbleibt weiter im Löwen,
wo er sich auf eine Rückläufigkeit vorbereitet, die
am 04. Januar gegen 14:37 bei einer Rektaszension
von 11h 20m 55s beginnen wird. Seine Bahn zeigt
zunächst in Richtung Süden, die Deklination sinkt
von 07◦ 33’24” am ersten November auf 06◦ 05’37”
am ersten Dezember. Kurz vor Jahresende, am 31.
Dezember gegen 14:00, durchläuft die Deklination ein Minimum von 05◦ 31’46”; danach führt die
Bahn Jupiters in der Rückläufigkeitsschleife wieder
in Richtung Norden.
Der Erdabstand Jupiters sinkt; gleiches gilt für
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
02:05
01:22
00:29
23:37
22:33
Untergang
15:22
14:32
13:32
12:40
11:35
seinen Winkelabstand zur Sonne am Sternenhimmel. Der Sonnenabstand des Giganten steigt geringfügig von 5,3903 AU auf 5,4042 AU. Die ekliptikale Breite steigt von 0◦ 57’44” am ersten November
auf 1◦ 12’31” am ersten Januar.
Die Höhe Jupiters zum Zeitpunkt der Morgendämmerung steigt von 30◦ 47’ am ersten November auf 44◦ 38’ am ersten Dezember; ab dem 14.
Dezember erfolgt der Transit dann vor der Morgendämmerung. Der Transitzeitpunkt liegt am ersten Dezember um 07:01, am ersten Januar bereits
um 05:06; die Transithöhe liegt um 46◦ .
Helligkeit
−1,m7
−1,m8
−1,m9
−1,m9
−2,m0
Größe
33,”4
34,”5
36,”0
37,”6
39,”6
Elong.
−55,◦0
−67,◦0
−81,◦2
−94,◦3
−111,◦0
Erdabst.
5,90
5,70
5,46
5,24
4,97
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Saturn bleibt weiterhin im Sternbild
Zwillinge und befindet sich im aktuellen Vorschauzeitraum in einer Rückläufigkeit. Seine Bahn zeigt
in Richtung Norden; seine Deklination steigt von
22◦ 03’41” am ersten November auf 22◦ 11’06” am
ersten Dezember und 22◦ 24’55” am ersten Januar. Der Planet nähert sich dabei wieder langsam
der Ekliptik an; seine ekliptikale Breite steigt von
−0◦ 43’52” auf −0◦ 40’17”.
Pünktlich zu Jahresende erreicht Saturn am 31.
Dezember gegen 21:43 seine Oppositionsstellung.
Der Erdabstand fällt dementsprechend auf ein MiDatum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
20:41
19:44
18:37
17:37
16:23
Untergang
12:40
11:44
10:38
09:40
08:28
Helligkeit
−0,m1
−0,m1
−0,m2
−0,m3
−0,m4
nimum von 8,05013 AU, das am gleichen Tag gegen 17:43 angenommen wird. Der Sonnenabstand
steigt von 9,0318 AU am ersten November auf
9,0334 AU am ersten Januar an. Die Ringöffnung
Saturns nimmt in den kommenden beiden Monaten
nach dem Minimum von Ende Oktober mit wachsender Geschwindigkeit zu.
Der Transit Saturns findet zu Anfang November
gegen 04:42 statt und verschiebt sich allmählich auf
00:28 am ersten Januar. Die Transithöhe bleibt bei
etwa 62◦ weitestgehend konstant.
Größe
19,”3
19,”8
20,”2
20,”5
20,”6
Ringng.
−24,◦8
−24,◦9
−25,◦1
−25,◦3
−25,◦5
Elong.
−114,◦9
−129,◦3
−146,◦2
−161,◦4
+179,◦3
Erdabst.
8,57
8,37
8,20
8,09
8,05
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
Uranus
Uranus befindet sich weiterhin im
Sternbild Wassermann. Die Rückläufigkeit, in der
er sich zu Beginn des Vorschauzeitraumes befindet, endet am 08. November gegen 18:22 bei einer
Rektaszension von 22h 05m 02s . Kurz zuvor, am 06.
November gegen 12:53, durchläuft Uranus ein Deklinationsminimum von −12◦ 35’34”; danach steigt
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
die Deklination auf −12◦ 30’14” am ersten Dezember und −12◦ 09’10” am ersten Januar geringfügig
an.
Die Elongation nimmt weiter ab, Erd- und Sonnenabstand steigen an (der letztgenannte von
20,035 AU zu Anfang November auf 20,038 AU am
11
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jahresende). Uranus nähert sich der Ekliptik an;
seine ekliptikale Breite steigt von −0◦ 46’06” am ersten November auf −0◦ 44’00” am ersten Januar.
Ab dem 22. November erfolgt der Transit,
der sich im Vorschauzeitraum von 19:48 auf
15:53 verschiebt, vor Beginn der Abenddämmerung. Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt der
Abenddämmerung beträgt am ersten Dezember
27◦ 17’ und sinkt bis zum ersten Januar auf 18◦ 49’.
Neptun
Auch in den kommenden zwei Wochen
befindet sich Neptun im Steinbock. Hier führt ihn
seine Bahn nach dem Deklinationsminimum von
Ende Oktober wieder in Richtung Norden; seine
Deklination steigt von −17◦ 39’17” am ersten November auf −17◦ 19’07” am ersten Januar an. Der
Abstand von der Ekliptik erhöht sich; die ekliptikale Breite sinkt von −0◦ 00’53” am ersten November
auf −0◦ 01’31” am ersten Januar.
Die Elongation sinkt, während der Erdabstand
steigt. Der Sonnenabstand fällt fast unmerklich von
30,076 AU auf 30,075 AU.
Der Transit Neptuns verschiebt sich von 18:34 auf
14:40; die Höhe zum Zeitpunkt der Abenddämme-
Pluto
Gerade bei dem sehr langsam über den
Himmel ziehenden Pluto gibt es in den kommenden
zwei Monaten eine Veränderung: Am 06. Dezember wechselt der äußerste Planet unseres Sonnensystems gegen 14:30 vom Schlangenträger in den
Schwanz der Schlage. Als ob es damit noch nicht
genug wäre, beschert uns der Planet auch noch eine
Konjunktion, die am 12. Dezember gegen 06:27 bei
einem Sonnenabstand von 8,◦64 stattfindet (man erkennt daran, wie weit außerhalb der Ekliptik die
Bahn Plutos derzeit verläuft; die ekliptikale Breite verringert sich derzeit von 8◦ 46’18” am ersten
November auf ein Minimum von 8◦ 37’42” am 31.
Dezember gegen 22 Uhr).
Der Erdabstand Plutos durchläuft sein mit
der Konjunktion verbundenes Maximum von
31,7042 AU am 13. Dezember gegen 07:37. Der Son-
12
Die visuelle Helligkeit sinkt von 5,m8 auf 5,m9, die
Größe sinkt von 3,”3 auf 3,”2.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
14:46
13:51
12:49
11:54
10:49
Unterg.
00:54
23:55
22:53
22:00
20:57
Elong.
+110,◦8
+96,◦8
+80,◦8
+66,◦9
+50,◦2
Erdabst.
19,66
19,90
20,17
20,40
20,65
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
rung beträgt am ersten November 22◦ 27’ und sinkt
zunächst sehr langsam, dann immer schneller auf
18◦ 43’ am ersten Dezember und schließlich 05◦ 38’
am ersten Januar.
Die Helligkeit Neptuns sinkt von 7,m9 auf 8,m0, die
Größe sinkt von 2,”1 auf 2,”0.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
14:00
13:05
12:03
11:09
10:03
Unterg.
23:09
22:15
21:14
20:20
19:16
Elong.
+92,◦3
+78,◦4
+62,◦5
+48,◦6
+31,◦8
Erdabst.
30,02
30,26
30,52
30,72
30,91
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
nenabstand erhöht sich im Vorschauzeitraum von
30,714 AU auf 30,739 AU.
Beobachtungmöglichkeiten für Pluto ergeben sich
derzeit aufgrund der Konjunktionsstellung nicht.
Der Transit verschiebt sich von 14:56 auf 11:05.
Die visuelle Helligkeit schwankt zwischen 13,m9
und 14,m0; die Größe der Planetenscheibe liegt bei
0,”3.
Datum
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
10:03
09:10
08:10
07:17
06:13
Unterg.
19:49
18:55
17:54
17:01
15:57
Elong.
+41,◦0
+27,◦9
+14,◦0
−9,◦0
−21,◦1
Erdabst.
31,46
31,59
31,68
31,70
31,65
Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Veränderliche Sterne
Die Tabelle 10 enthält
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit
veränderlicher Sterne in den Monaten November
und Dezember.
Datum
03.11. 23:30
15.11. 23:45
19.11. 20:40
26.11. 22:05
27.11. 20:10
29.11. 23:45
30.11. 24:00
Ereignis
Min
Min
Max
Min
Max
Min
Min
Stern
β Per (Bedeckungsver.)
V1016 Ori (Bedeckungsv.)
δ Cep
β Per (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep-Stern)
BM Ori (Bedeckungsver.)
Al Dra (Bedeckungsver.)
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten November
und Dezember von Darmstadt aus beobachtbaren
Sternbedeckungen durch den Mond.
Sechzehn Ereignisse mit Magnituden zwischen
4,m01 und 7,m24 sind in diesem Vorschauzeitraum
zu nennen. Der hellste Stern, 71 τ2 Aqr, wird am
30. November bei einer Mondphase von 51 Prozent
bedeckt; ungleich schwerer wird die Beobachtung
der Bedeckung von BD−17◦ 6491 am 02. November
bei einer Mondphase von 68 Prozent. Das Ereignis
mit der geringsten Mondphase findet pünktlich zu
Weihnachten am 26. Dezember gegen 19 Uhr bei
einer Mondphase von 15 Prozent statt; mit einer
Helligkeit von 6,m64 ist die Beobachtung aber etwas anspruchsvoller. (E Eintritt, A Austritt)
Meteorströme
Tabelle 12 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen.
Zwei große und ein kleinerer Strom verdienen diesmal die Aufmerksamkeit des Beobachters. Für die
Leoniden stehen die Aussichten aber nicht mehr
ganz so gut wie in den letzten Jahren; für das in
der Nacht vom 17. auf den 18. November liegende Maximum wird eine eher geringe Aktivität prognostiziert. Die Mondphase beträgt 42 Prozent, der
Mond geht ziemlich genau um Mitternacht auf.
Mit einer Mondphase zwischen 68 und 77 Prozent ist auch die Beobachtung der Geminiden in der
Nacht vom 13. auf den 14. und vom 14. auf den 15.
Dezember beeinträchtigt (das Maximum wird für
den 14. Dezember gegen 15:00 vorausgesagt). Am
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
Datum
05.12. 20:50
05.12. 23:00
06.12. 23:45
12.12. 22:35
13.12. 00:30
16.12. 23:45
18.12. 21:10
25.12. 21:10
Ereignis
Min
Max
Min
Min
Min
Min
Max
Min
Stern
TW Cas (Bedeckungsver.)
δ Cep
Al Dra (Bedeckungsver.)
BM Ori (Bedeckungsver.)
TW Cas (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
ζ Gem (δ Cep-Stern)
BM Ori (Bedeckungsver.)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
Zeitpunkt
02.11. 23:04:08E
05.11. 22:03:05E
10.11. 22:27:26E
10.11. 23:42:50A
11.11. 00:27:08A
13.11. 20:39:04A
15.11. 01:10:23A
27.11. 17:39:37E
30.11. 18:15:30E
30.11. 19:44:29E
02.12. 21:59:59E
11.12. 22:54:29A
15.12. 06:56:32A
18.12. 07:09:52A
19.12. 04:47:06A
26.12. 18:58:13E
29.12. 22:40:21E
bed. Stern
BD−17◦ 6491
14 Cet
69 υ Tau
69 υ Tau
72 Tau
39 Gem
4 ω2 Cnc
60 Sgr
69 τ1 Aqr
71 τ2 Aqr
BD−3◦ 49
76 Gem
46 Leo
44 Vir
BD−8◦ 3639
38 Cap
BD−4◦ 7
Helligk.
7,m24
5,m93
4,m28
4,m28
5,m53
6,m10
6,m31
4,m83
5,m66
4,m01
5,m97
5,m31
5,m46
5,m79
5,m97
6,m64
6,m64
Phase
0, 68+
0, 91+
0, 97−
0, 97−
0, 97−
0, 81−
0, 71−
0, 19+
0, 50+
0, 51+
0, 71+
0, 92−
0, 66−
0, 34−
0, 24−
0, 15+
0, 45+
Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond
13. Dezember geht der Mond gegen 20:33 auf und
bleibt bis zum Sonnenaufgang am 14. Dezember
am Himmel; am 14. Dezember erfolgt der Mondaufgang gegen 21:47.
Bessere Beobachtungsmöglichkeiten ergeben sich
bei den Ursiden, deren Maximum in die Nacht vom
22. auf den 23. Dezember und damit auf Neumond
fällt. Zwar ist im Mittel nur mit einer ZHR von
10 zu rechnen, Aktivitätsausbrüche (wie im Jahr
2000) sind allerdings nicht ausgeschlossen.
Meteorstrom
Orioniden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Leoniden
α Monocerotiden
Beg.
02.10.
01.10.
01.10.
14.11.
15.11.
Ende
07.11.
25.11.
25.11.
21.11.
25.11.
Max.
21.10.
05.11.
12.11.
18.11.
22.11.
ZHR
25
5
5
100
var
13
Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Meteorstrom
χ Orioniden
Dez.-Monocerot.
σ Hydriden
Geminiden
Beg.
26.11.
27.11.
03.12.
07.12.
Ende
15.12.
17.12.
15.12.
17.12.
Max.
02.12.
09.12.
12.12.
14.12.
ZHR
3
3
2
110
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten Dezember um Mitternacht.
Dem Beobachter zeigt sich ein frühwinterlicher
Anblick. Obwohl noch nicht ganz im Süden stehend, dominiert Orion dennoch den südlichen
Sternhimmel, umgeben von den Zwillingen, dem
Stier, dem Einhorn, dem Hasen und dem Eridanus. In Richtung Südwesten finden wir die Fische
und den Walfisch, am Westhimmel den Pegasus.
Im Osten befindet sich das Sternbild Löwe gerade
im Aufgehen und folgt dem schon höher stehenden
Krebs nach. Im Zenit steht der Perseus zwischen
Fuhrmann und Andromeda; etwas tiefer in Rich-
Meteorstrom
Coma Bereniciden
Ursiden
Tabelle
Beg.
Ende
Max.
12.12. 23.01. 20.12.
17.12. 26.12. 23.12.
12: Meteorströme
ZHR
5
10
tung Norden gesunken ist inzwischen die Cassiopeia. Seinen tiefsten Stand nimmt der Drache ein,
während der große Bär bereits wieder an Höhe gewinnt. Ganz tief am Nordhorizont stehen die Sommersternbilder Leier, Herkules und Bootes.
Nur zwei Planeten befinden sich am Himmel,
den der Mond kurz zuvor verlassen hat. Mars
steht weit im Westen und ist im Untergehen begriffen, während Saturn in den Zwillingen seinen
Transit erst noch vor sich hat. Jupiter steht bereits im Osten kurz vor seinem Aufgang. Uranus
und Neptun sind bereits untergegangen; durch ihre Mondnähe ist eine Beobachtung zu diesem Zeitpunkt unmöglich.
¦
Mintron goes Mars
Der Rote Planet mit der Videokamera dokumentiert — Teil 2
von Jan Wilhelm
Die folgenden Ausführungen knüpfen an den
gleichnamigen Artikel aus den letzten Mitteilungen
an und sollen einige spezielle Aspekte der Marsbeobachtung mit der Videoüberwachungskamera
Mintron MTV-12V1-EX [7] darstellen. Da ist zum
einen die Beobachtung der Marsmonde. Zum anderen soll der Einsatz von Filtern vertieft besprochen
werden, — und zwar speziell die Vorteile von Rotund IR-Transmissionsfiltern. Zum Abschluß soll anhand von Bildern das Abschmelzen der Südpolkappe dokumentiert werden. In dieser Serie ist auch
eine Aufnahme von Heinz Johann enthalten.
Die Marsmonde Phobos und Deimos
Früher war es für Amateure in der Regel kaum
vorstellbar, einmal die Marsmonde zu beobachten.
Doch die Zeiten ändern sich! Mittlerweile stehen
viel mehr Sternfreunden Teleskope mit Öffnungen
von acht Zoll aufwärts zur Verfügung als noch vor
zwanzig Jahren. Außerdem hat die digitale Technik in der Astrofotografie einen Quantensprung be-
14
wirkt und sie verbreitet sich spätestens seit der
Entdeckung von Webcams für Planetenaufnahmen
immer stärker auch in der breiten Masse. Die besonders große Erdnähe der diesjährigen Opposition
war nicht nur für die Marsbeobachtung ideal, sondern auch für die seiner beiden Monde.
Geschichtlicher Rückblick
1873 wurde am Naval Observatory nahe Washington der damals weltweit größte Refraktor eingeweiht. Er sollte unter anderem der Suche und Positionsbestimmung von Planetenmonden dienen, um
mit Hilfe des dritten Keplerschen Gesetzes die Massen der Planeten genauer zu bestimmen. 1877 nutzte Asaph Hall eine mit 56,4 Mio. km Distanz sehr
günstige Mars-Opposition zu einer intensiven Suche
nach Marsmonden. Und er wurde fündig: Am 11.
August bemerkte er ein verdächtiges Lichtpünktchen nahe dem Mars. Erst fünf Tage später erlaubte das Wetter die endgültige Bestätigung und Dei-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen
mos war gefunden. Nur eine Nacht später entdeckte er dann den zweiten Marsmond Phobos. Übrigens standen die beiden Begleiter des Kriegsgottes Ares, wie Mars bei den Griechen hieß, Pate
für die Namensgebung. Phobos bedeutet übersetzt
Furcht“und Deimos Schrecken“.
”
”
1969 wurde dann erstmals von Mariner 7 ein Bild
zur Erde gefunkt, auf dem der Schatten des Phobos
auf Mars zu erkennen ist. 1971 gelang mit Mariner 9
eine erste genauere Größenabschätzung der beiden
Monde und 1977 wurden im Rahmen der VikingMission erstmals Details auf den Monden aufgenommen. Die Bilder der Sonde Galileo von Asteroiden enthüllte schließlich die Ähnlichkeit dieser Objekte mit den Marsmonden. Mittlerweile geht man
davon aus, daß es sich um eingefangene Asteroide
oder um Bruchstücke davon handelt. Näheres zur
Geschichte der Marsmonde findet sich vor allem in
[2,4,5].
Wissenswertes und Kurioses
Die beiden Monde ähneln von ihrer Form her
Kartoffeln“ bei einer Größe von etwa 20 km. Pho”
bos ist der größere der beiden. Er umkreist den
Mars in nur 7 Stunden und 40 Minuten (siderische
Umlaufzeit) und 9.380 km Entfernung zum Planetenmittelpunkt. Dadurch durchläuft er für einen
hypothetischen Beobachter auf dem Planeten als
zwölf Bogenminuten großer Trabant pro Marstag
zweimal sämtliche Phasen und geht im Gegensatz
zu allen anderen Himmelskörpern im Westen auf
und im Osten unter. Infolge von Gezeitenkräften
kommt er dem Mars immer näher und wird in 30
Millionen Jahren auf diesen stürzen [1]. Auch hat
er einen im Verhältnis zu seiner eigenen Größe mit
10 km Durchmesser riesigen Einschlagskrater.
Übrigens ist die Gravitationswirkung auf Phobos
so gering, daß ein Mensch mühelos 1.000 Meter
hoch springen könnte und erst nach mehreren Minuten wieder auf der Oberfläche landen würde. Außerdem hat der amerikanische Astronom Carl Sagan ausgerechnet, daß man sich auf diesem Mond
selbst einen Ball zu werfen könnte: Man werfe —
aber nicht zu fest, sonst fliegt der Ball in den Weltraum — warte etwa zwei Stunden und dann kommt
der Ball auf seiner Umlaufbahn wieder vorbeigefolgen [5].
Abb.1: Marsmonde Phobos (links) und Deimos (rechts) am 27.8.2003 um 3:05 MESZ.
Äquivalentbrennweite 4,2 m; sense-up 48×; sonst wie Titelbild, s. Seite 2
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
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Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Deimos ist etwas mehr als 23.400 km vom Mars entfernt und erscheint von dort nur als zwei Bogenminuten kleine Kugel. Durch seine langsame Umlaufzeit scheint er sich kaum von der Stelle zu rühren
und wird von den Sternen überholt. Drei Tage ist
er für einen Marsbeobachter am Himmel zu sehen,
bevor er für die gleiche Zeitspanne unter dem Horizont steht.
Allgemeines zur Beobachtung
Das Hauptproblem bei der Beobachtung der beiden Marsmonde liegt in dem großen Helligkeitsunterschied zum Mars begründet, der einige hunderttausendmal heller strahlt. So stellen sie eine große
Herausforderung für den Beobachter dar. Bei einer Perihelopposition kann Phobos eine Helligkeit
von 10,m3 bei einer maximalen Elongation von 35
Bogensekunden erreichen; bei Deimos betragen die
Werte 11,m4 und 86 Bogensekunden. Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Beobachtung gelten Elongationsstellung und gutes Seeing.
Visuelle Beobachtungen
Die visuelle Beobachtung gestaltet sich besonders
schwierig. Während Deimos theoretisch ab sechs
Zoll Öffnung zugänglich sein könnte, sind für Phobos mindestens 12 Zoll nötig [2]. Der Mars sollte
entweder knapp außerhalb des Gesichtsfeldes gehalten werden oder aber man befestigt eine kleine
Blende, wie z. B. einen Streifen Aluminiumfolie, in
der Blendenebene des Okulars und versucht Mars
damit auszublenden. Detailierte Anregungen für visuelle Beobachter finden sich in [2], auch [1,3] gibt
einige Hinweise.
Digitale Beobachtungstechniken
Für digitale Aufnahmen der Marsmonde eignet
sich die Mintron, sowie gekühlte astronomische
CCD-Kameras oder eine für Langzeitbelichtungen
modifizierte Webcam. Möglicherweise ist auch der
Einsatz der Webcam Logitech Quickcam Pro 3000
erfolgreich, die eine maximale Belichtungszeit von
1/5 s erlaubt. Es ist mit ihr nämlich durchaus
möglich, mit einem Achtzöller die 13. Größenklasse zu erreichen, sofern einige tausend Einzelbilder
gemittelt werden.
16
Im Folgenden soll speziell auf die Einsatzmöglichkeiten der Mintron bei der Aufnahme der Marsmonde eingegangen werden. Für allgemeine Informationen zu dieser Kamera sei auf [9] verwiesen.
Es sollte ein Fernrohr mit mindestens sechs Zoll
Öffnung zum Einsatz kommen und die Brennweite
sollte zwischen drei und acht Metern liegen. Dies
läßt sich mit einer Barlowlinse oder mit Okularprojektion erreichen. Bei Brennweiten ab sechs Metern
ist es leichter, Phobos bei der Bildverarbeitung vom
Strahlenkranz des Mars zu trennen (vergleiche Titelbild dieser Mitteilungen und Abb. 1).
Allerdings steigt dann die Notwendigkeit von
großen Öffnungen und gutem Seeing, wenn gleichzeitig auch der lichtschwächere Deimos abgebildet
werden soll. Sobald sich Linsen im Strahlengang
befinden, verbessert ein IR-Sperrfilter die Bildqualität entscheidend. Ab etwa acht Zoll Teleskopöffnung kann der Einsatz eines zusätzlichen Rotfilters
(z.B. Wratten 23A) erwogen werden, um Streulicht
und Seeing etwas zu reduzieren.
Nun werden mit der Mintron im Star-LightModus einige hundert Rohbilder aufgenommen.
Von diesen werden die besten 80 bis 90%
mit der Freeware Giotto [8] unter Berücksichtigung eines entsprechenden Dunkelstrombildes gemittelt. Auf diese Weise wird ein ausreichend
hohes Signal/Rauschverhältnis erreicht und die
schlimmsten Bildfehler durch Seeing, schlechte
Nachführung oder Erschütterungen des Teleskops
reduziert.
Es sollten Versuchsreihen mit verschiedenen Belichtungszeiten aufgenommen werden, zumal zumindest im Achtzöller die Marsmonde im Livebild
unsichtbar bleiben. Nur bei optimaler Belichtungszeit ist es möglich, beide Monde in einer Aufnahme
darzustellen. Ist die Belichtungszeit zu lang, wird
Phobos vom Mars hoffnungslos überstrahlt, ist sie
zu kurz, verschwindet Deimos im Rauschen. Letzteres war bei der auf der Titelseiten abgebildeten
Aufnahme der Fall.
Das gemittelte Zwischenergebnis kann nun weiter mit Giotto bearbeitet werden. Zum einen wird
der Kontrast logarithmisch angepaßt. Zum anderen wird es mehrmals hintereinander geschärft und
falls nötig kommen auch Rauschfilter zum Einsatz. Beim notwendigen massiven Schärfen ist die
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen
Entstehung ringförmiger Artefakte um den überbelichteten Mars fast unvermeidlich. Durch Varition
der einzelnen Schärfungsschritte kann das Ergebnis
aber einem Optimum angenähert werden. Abschließend wird das Bild noch einmal skaliert. Jetzt ist
es sicher reizvoll, mit einem handelsüblichen Bildbearbeitungsprogramm ein maßstabsgetreues, kurz
belichtetes Bild des Mars einzufügen.
Auch das Erstellen einer Animation aus mehreren Bildern bietet sich an, um die Bewegung der
Marsmonde zu dokumentieren. Falls es dieses Jahr
mit der Beobachtung von Phobos und Deimos nicht
mehr klappen sollte, verheißt die nächste Opposition 2005 zwar mit maximal 20 Bogensekunden ein
kleineres Marsscheibchen, aber dafür erreicht der
Mars in Europa auch eine um 30 Grad größere Höhe
über dem Horizont.
2. Der Mars im Infrarot
In den Mitteilungen 05/2003 wurde schon über
den Einsatz von Farbfiltern bei Marsaufnahmen berichtet. Deshalb hier nur noch einige kurze Ergängzungen. Da viele CCD-Chips (Mintron, Webcam
von Philips und Logitech) auch im IR-Bereich empfindlich sind, bietet sich der Einsatz eines IRTransmissionsfilters, z.B. von True Technology [11],
an. Gerade bei Mars kann dies viel bringen, da
der Kontrast der Albeldostrukturen im infraroten Spektralbereich deutlich ansteigt. Dies wird in
Abb. 2 deutlich: Abb. 2a wurde nur mit einem
IR-Sperrfilter gewonnen. Dem gegenüber bringt
ein Rotfilter (Abb. 3b) schon einen deutlichen
Kontrastgewinn. Mit einem IR-Transmissionsfilter
(Abb. 2c) werden die Albedostrukturen noch besser
differenziert. Bei der Darstellung der Polkappe ist
dagegen ein Grünfilter eindeutig im Vorteil (Abb.
2d).
Abb.2: 3.9.2003, zwischen 01:22 und 02:36 MESZ; jeweils 5-9% von etwa 1400 Aufnahmen mit
Giotto gemittelt, exponentielle Kontrastanpassung, Schärfungs- und Rauschfilter; sonst wie Abb.
1. 3a: IR-Sperrfilter (Baader-Planetarium), je 1/350 s belichtet. 3b: IR-Sperrfilter und Rotfilter
Kodak Wratten 25A, je 1/350 s belichtet. 3c: IR-Transmissionsfilter, je 1/250 s belichtet. 3d:
IR-Sperrfilter und Grünfilter Kodak Wratten 56, je 1/100 s belichtet.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
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Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ein IR-Transmissionsfilter bringt aber noch einen
weiteren Vorteil mit sich: Das Seeing ist im Infraroten deutlich geringer, da es mit steigender Wellenlänge abnimmt. Dies ist gerade bei der geringen Höhe über dem Horizont bei der diesjährigen
Marsopposition eine interessante Einsatzmöglichkeit gewesen. Allerdings nimmt auch das theoretische Auflösungsvermögen eines Teleskops mit steigender Wellenlänge ab. Dies dürfte aber bei größeren Teleskopen, deren Auflösung durch das Seeing
begrenzt wird und nicht durch die Teleskopöffnung,
kein Nachteil sein. Bedeutungsvoll ist in diesem Zusammenhang ein Bildgewinnungsverfahren, das in
der zurückliegenden Saison von einigen Amateuren bei Webcamaufnahmen des Mars angewendet
worden ist: Dabei wird eine in kurzem zeitlichen
Abstand gewonnene IR-Aufnahme als Luminanzkanal mit einer RGB-Farbaufnahme zu einem IRGBBild überlagert. Auf diese Weise können die beschriebenen Vorteile eines IR-Transmissionsfilters
mit der Farbinformation eines Webcambildes kombiniert werden. Die auf diese Weise erreichbaren Ergebnisse sind erstaunlich.
3. Das Abschmelzen der Südpolkappe
Die zurückliegende Oppositionsperiode bot eine
gute Gelegenheit, das Sublimieren der Südpolkappe zu dokumentieren (Abb. 3). Das rechte Bild
wurde dabei freundlicherweise von Heinz Johann
zur Verfügung gestellt und entstand am NemecRefraktor der Sternwarte. Alle drei Aufnahmen
entstanden bei fast gleichem Zentralmeridian. Dadurch spielen geometrische Effekte eine untergeordnete Rolle. Außerdem wurde zur besseren Vergleichbarkeit das Planetenscheibchen auf eine einheitliche Größe gebracht. Anhand der drei Aufnahmen (Abb. 3) läßt sich die unterschiedliche Phase des Mars verfolgen: Links ist der Mars zu 94%
beleuchtet, in der Mitte fast zu 100% und rechts
wieder nur zu 95%. Deutlich ist auch das rapide
Abschmelzen der Polkappe zu erkennen. Um die
Zeit der Opposition (Abb. 3, Mitte) ist an der linken Seite der Polkappe eine kleine Ausbuchtung zu
sehen. Dabei handelt es sich um die Eisinsel Novus Mons. Diese wird nach ihrem Entdecker (1845)
auch Mountains of Mitchel genannt [1]. Mit dem
Sommerbeginn auf der Südhalbkugel des Mars am
29.9.2003 ist die Polkappe schon recht klein (Abb.
3, rechts). Im weiteren Verlauf wird sie weiter abnehmen und im Dezember diesen Jahres sind eventuell nur noch Reste sichtbar [1]. Es lohnt sich also
durchaus noch, den Mars auch in den kommenden
Wochen weiter zu beobachten.
Abb.3: Links: 23.7.2003, 05:02 MESZ, IR-Sperrfilter, 2 ×-Barlow-Linse; sonst wie Abb. 2. Mitte:
27.8.2003, 2:00 MESZ, IR-Sperrfilter und Rotfilter Kodak Wratten 23A, je 1/500 s belichtet, sonst
wie Abb.23. Rechts: Marsaufnahme von Heinz Johann; 30.9.2003, 23:31 MESZ mit dem NemecRefraktor der Sternwarte und ToUcam aufgenommen, 10 Sekunden, 20 Bilder pro Sekunde, je
1/250 s belichtet; mit K3CCD addiert und mit Giotto gefiltert.
Literatur:
[1] Ronald Stoyan: Mars - Unser Wissen vom Roten
Planeten, Oculum-Verlag, Erlangen 2003.
18
[2] Christian Harder: Die Marsmonde im Visier - Anregung zur visuellen Beobachtung, Interstellarum
29, August 2003.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buchbesprechung
[3] Günter D. Roth (Hrsg.): Handbuch für Sternfreunde, Band 2, S. 228, 4. Aufl., Springer Verlag
1989.
[4] Jürgen Blunck: Phobos und Deimos, SuW Special
7 – Monde, Missionen zu neuen Welten, Oktober
2002.
[5] Volker Kasten: Faszinierende Astronomie,
Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1988.
[6] Bruno Stanek: Planetenlexikon, 4. Aufl., Hallwag
Gerald North, Den Mond beobachten, Spektrum
Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg, Berlin
2003, 343 Seiten, geb., ISBN 3-8274-1328-1
Zugegeben, mein erster Eindruck von diesem Buch
war nicht der beste. Die Fotos und Zeichnungen fallen meist etwas klein aus, im ganzen Buch gibt es
nur eine einzige grobe Übersichtsskizze und dann
der hohe Preis (von umgerechnet 80 guten alten
Deutschmark. Anm. d. Red.) . Wer beispielsweise
das Standardwerk für Mondbeobachter Rükls Mondatlas kennt ist eher das Gegenteil gewohnt. Bei
näherem Hinschauen hat sich dieser Eindruck allerdings gründlich gewandelt. Der starke Praxisbezug dieses Buches läßt lebhafte Erinnerungen an
vergangene lunare Erkundungen wach werden.
Am Anfang werden der Vollständigkeit halber
kurz Grundlagen behandelt, die freilich jeder kennen dürfte, der sich zum Kauf dieses Buches entschließt: Mondphasen, Gezeiten, Gravitation und
das Entstehen von Finsternissen. Weiter gehts mit
einer Übersicht der verschiedenen Mondformationen, z. B. Gebirge, Täler, Rillen, Meeresrücken, etc.
Als nächstes folgt eine Darstellung von Zeichentechniken für Monddetails, Tips für die visuelle Beobachtung und ein Beitrag zu der beliebten Frage:
Welches Teleskop brauche ich? Den Beobachtungstechniken sind auch die beiden folgenden Kapitel
gewidmet. Eine Einführung in die Photographie
des Mondes sowie Mondaufnahmen mit Videokamera und CCD. Ersteres ist für Astrofotographen
sicher bekanntes Terrain. Dagegen ist die Entwick-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 6/2003
Verlag, Bern und Stuttgart, 1982.
[7] http://www.lechner-cctv.de
[8] http//www.videoastronomy.org/giotto.htm
[9] Jan Wilhelm: Videoastronomie mit der Mintron,
Mitteilungen der Volkssternwarte Nr. 03/2003, S.
6f.
[10] Günter D. Roth: Planeten beobachten, 5. Aufl.,
Spektrum Akademischer Verlag, Berlin, 2002.
[11] http://www.trutek-uk.com
lung von Video- und CCD-Kameras einem raschen
Wandel unterworfen. Die von North vorgestellten
Einsatzmöglichkeiten mögen bald von Neuentwicklungen überholt sein, sie können dennoch als Anregungen für eigenes Improvisieren dienen. Wer auf
seinen Aufnahmen rätselhafte Leuchterscheinungen
oder Verfärbungen findet kann bei der ausführlichen Darstellung von sogenannten TLP“ nach der
”
Ursache dafür suchen. Weiterhin gibt es einen kurzen Abriß über die Entstehung und Entwicklung des
Mondes, seine Zusammensetzung und die Erkenntnisse der Apollo-Mission und der Lunar-Sonden.
Den Hauptteil bildet eine Auswahl von 48 Mondlandschaften, ihnen ist die Hälfte des Buches gewidmet. Natürlich sind die Sehenswürdigkeiten Pflicht,
als da wären Kopernikus, Alpental, Plato, die
Lange Wand“ usw., aber auch weniger bekann”
te Formationen sind vertreten — etwa Gruithuisens Mondstadt. 112 Fotographien und 55 ansprechende Zeichnungen bieten zusammen mit dem
erläuternden Text jede Menge Informationen und
Ideen für eigene künftige Beobachtungen. Dieses
Wissen gehört letztlich zum bewußten Beobachten
dazu, sonst können selbst Hunderte von Mondkratern schnell langweilig werden.
Den Mond beobachten — dazu lädt der erfahrene
Mond- und Planetenbeobachter Gerald North ein,
der sich mit seinen Beiträgen im Journal der British Astronomical Association international einen
Namen gemacht hat.
Wolfgang Beike
19
Volkssternwarte Darmstadt e.V., Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt
POSTVERTRIEBSSTÜCK
. . . . .Veranstaltungen und Termine. . . . .November / Dezember 2003. . . . .
Donnerstags ab
19:30
Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen,
Fernrohrführerschein
Sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Freitag,
07. 11.
19:00
Astro-Jugend
Donnerstag,
13. 11.
20:00
Redaktionssitzung Mitteilungen 1/2004
Donnerstag,
04. 12.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Donnerstag,
04. 12.
20:00
Redaktionssitzung Mitteilungen 1/2004
Freitag,
05. 12.
19:00
Astro-Jugend
Samstag,
06. 12.
Samstag,
13. 12.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Eine Reise zum Mittelpunkt der Galaxis“
”
Freitag,
19. 12.
20:00
Jahresabschlußfeier
Redaktionsschluss Mitteilungen 1/2004
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen
Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Flotowstr. 19
Telefon: (06151) 51482
64287 Darmstadt
email: [email protected]
Telefon: (06151) 130900
http://www.vsda.de
Telefax: (06151) 130901
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