Institut für Mathematik, Universität Zürich Prof. Dr. A. Beliakova Herbstsemester 2013 Mathematik für die Chemie I Lösungen Aufgabenblatt 4 Aufgabe 1 (a) Wir schreiben z0 = a + ib mit a, b ∈ R. Dann ist: (x−z0 )(x−z0 ) = x2 −(z0 +z0 )x+z0 z0 = x2 −(a+ib+a−ib)x+|z0 |2 = x2 −2a x+|z0 |2 Da 2a ∈ R und |z0| ∈ R folgt die Behauptung. (b) Nach dem Hauptsatz der Algebra gibt es für p(x) reelle Zahlen a1 , . . . , ak und komplexe Zahlen z1 , . . . , zl mit k + 2l = n derart, dass: p(x) = (x − a1 ) · · · (x − ak ) · (x − z1 )(x − z1 ) · · · (x − zl )(x − zl ) ist. Ist k ≥ 1, so können wir einfach (x − a1 ) ausklammern und sind fertig, da die (x − zi )(x − zi ) nach (a) reelle Polynome sind, und da Produkte aus reellen Polynomen reell sind. Ist k = 0, d.h. p(x) besitzt nur komplexe Nullstellen, aber keine reellen, so muss l ≥ 1 sein, da p(x) Grad ≥ 2 hat. D.h. wir können (x − z1 )(x − z1 ) ausklammern, dies ist nach (a) ein reelles quadratisches Polynom. Der Rest ist dann noch (x − z2 )(x − z2 ) · · · (x − zl )(x − zl ). Dies ist wiederum nach (a) ein Produkt aus reellen Polynomen, also ein reelles Polynom. Aufgabe 2 (a) inf A = −1 ∈ / A, sup A = 5 ∈ / A. Also besitzt A weder ein Minimum noch ein Maximum. (b) inf B = 1 ∈ / B, sup B = 5 ∈ / B. Also besitzt B weder ein Minimum noch ein Maximum. (c) Da C keine nichtleere Menge ist, sind Infimum und Supremum nicht definiert. Natürlich besitzt C deshalb auch weder Minimum noch Maximum. N (d) D besitzt keine obere Schranke: Sei n ∈ eine beliebige Zahl mit n ≥ 3, dann ist n2 ≥ 9 > 5. Somit ist n ∈ D, also ist n keine obere Schranke. Da n beliebig war, besitzt D keine obere Schranke, also ist das Supremum nicht definiert, bzw. man kann schreiben: sup D = ∞. N Da n ≥ 0 ist für alle n ∈ , besitzt D z.B. die untere Schranke 0. Somit existiert ein Infimum. Man sieht sofort, dass inf D = 3 ist. Da 3 ∈ D (es ist ja 9 > 5), ist 3 sogar das Minimum von D. N (e) Es gilt: 0 < n1 ≤ 1 für alle n ∈ . Somit besitzt E ein Infimum und Supremum. Da aber auch 1 ∈ E ist, ist dies das Supremum und Maximum von E. Wir zeigen nun: 0 ist das Infimum. Wir wissen, 0 ist untere Schranke, also bleibt noch zu zeigen, dass es die grösste untere Schranke ist. Wir nehmen das Gegenteil an: Es gebe ein > 0 derart, dass n1 ≥ ist für alle n ∈ . Es gibt aber ein N ∈ mit N > 1 , da 1 ∈ ist. Dann ist aber N1 < . Dies ist ein Widerspruch. Somit ist gezeigt, dass inf E = 0. Wie wir schon gesehen haben ist n1 > 0, insbesondere wird das Infimum nicht angenommen. N R N R (f) Es ist −1 ≤ sin(x) ≤ 1 für alle x ∈ . Wir zeigen, dass inf E = −1 und sup E = 1 sind, jedoch ohne Minimum und Maximum. Dies folgt aus folgender Beobachtung: weil e(1) keine Einheitswurzel ist, füllen die Zahlen e(n), n ∈ nach und nach den Einheitskreis ‘dicht’, und somit kommen alle Winkel beliebig genau vor – alle Winkel sind ‘Häufungspunkte’. Insbesondere werden die Winkel ±π/2 zwar nie exakt erreicht (π ist irrational!), aber beliebig genau approximiert. Daraus folgt, dass inf F = −1 ∈ / F und sup F = 1 ∈ / F. N Aufgabe 3 (a) f (x) ist weder nach unten noch nach oben beschränkt. (b) g(x) hat eine positive Polstelle bei x = 1 und ist somit nicht nach oben beschränkt. 1 Des weiteren gilt g(x) > 2, also ist die Funktion nach unten beschränkt. Da (x−1) 2 beliebig klein wird, wenn x nur gross genug ist, Nimmt g(x) die untere Schranke nicht an. (c) Der Wertebereich ist [0, ∞[. Also ist h nicht nach oben beschränkt, dafür jedoch nach unten. h nimmt das Infimum 0 nicht an, denn exp(x) > 0 für alle x ∈ . R Aufgabe 4 Sei > 0. Gesucht ist ein N derart, dass äquivalent zu: log(n) ≥ 1 n ≥ exp( 1 ) ⇐⇒ 1 log(n) ≤ ist für n ≥ N . Dies ist n ≥ dexp( 1 )e ⇐⇒ Z Dabei ist x 7→ dxe := min{n ∈ : n ≥ x} die Aufrundungsfunktion. Damit ist N () := dexp( 1 )e eine gültige Wahl. Denn wir haben dann für alle n > N : Somit ist limn→∞ 1 log(n) ≤ 1 log(N ) 1 log(n) = 0. = 1 1 log(dexp( )e) ≤ 1 log(exp( 1 )) = 1 1/ = .