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Einführung in Wirtschaft und Recht
Fachwissenschaftliche Grundlagen
der Lernbereiche Wirtschaft und Recht
Wirtschaft
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
2
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Ökonomische Ideengeschichte I
Antike
Mittelalter
Reformation
Merkantilismus
Physiokratie
Ablehnung des
Gewinnstrebens
Kanonisches
Zinsverbot
Bedeutung des
Kapitals
Stärkung der Macht
des absolutistischen
Staates
Nur Landwirtschaft
ist produktiv
Xenophon
A. Magnus:
Johannes Calvin:
J. Baptiste Colbert:
J. J. Becher:
„Oeconomicus“
„Kommentare zu Platon
& Aristoteles“
„Christianae
Religionis Institutio“
Briefe, Instruktionen &
Memoiren
„Politischer
Discurs“
„De vectigalibus“
Platon:
Thomas von Aquin:
Richard Cantillon:
„Summa theologica“
„Essai sur la nature du
commerce en général“
„Politeia“
„Nomoi“
J. Buridan:
Aristoteles:
„Questiones super
octos libros politicorum
Aristotelis“
„Politica“
„Ethica
Nicomachea“
400
125
v. Chr.
v. Chr.
0
150
425
700
975
1250
1525
1800
n. Chr.
n. Chr.
n. Chr.
n. Chr.
n. Chr.
n. Chr.
n. Chr.
vgl.: Wirtschaft Heute. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2006, S. 13
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
3
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Ökonomische Ideengeschichte II
Klassik
Sozialismus
Neoklassik
Keynesianismus
Monetarismus
Gemeinwohl durch
Eigennutz
Überwindung des
Kaptitalismus
Marginalistische
Revolution
Effektive Nachfrage
Neue Klassische
Makroökonomie
A. Smith:
K. Marx:
L. Walras:
John M. Keynes:
M. Friedman:
„The theory of moral
sentiments“
„Das Kapital“
„Éléments d‘économie
politique pure.“
„A treatise on money“
„The optimum
quantity of money,
and other essays“
R. E. Lucas jr.:
R. Malthus:
W. S. Jevons:
„An essay on the
principle of population“
„The theory of
political economy“
„The general theory of
employment, interest
and money“
„An equilibrium
model of the
business cycle“
J.-B. Say:
„Traité d‘´conomie
politique“
D. Ricardo:
„On the principles of
political economy and
taxation“
1750
1800
1850
1900
1950
2000
Vgl.: Wirtschaft Heute. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2006, S. 15
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
4
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Markttheorie - Schema des Markt-PreisMechanismus
Markt
Haushalte
Nachfrage steigt
Preis steigt
Güternachfrage
Beeinflussung
der
Einkommensverteilung
Unternehmen
Güterangebot
Preis fällt
Angebot steigt
Angebot fällt
Preis steigt
Preis fällt
Nachfrage fällt
Beeinflussung
der Investitionstätigkeit
wirkt indirekt
Wirtschaftspolitik; Konjunkturpolitik;
Steuerpolitik
Staat
Vgl.: Das Lexikon der Wirtschaft. Bundeszentrale
für politische Bildung. Bonn 2004, S. 78
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
5
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Nachfragekurve
Preis p
(Ursache =
unabhängige
Variable)
A
p
1
Verschiebung der
Nachfragekurve
Nachfrage
innerhalb einer
Periode
p
B
2
x
x
1
2
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Menge xN
(Wirkung =
abhängige
Variable)
6
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Angebotskurve
Preis p
A
p
1
p
2
x
x
1
2
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Menge xA
7
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Einfaches (statisches) Modell
freier Preisbildung
Preis pro
Einheit
Nachfragemenge
Angebotsmenge
Marktumsatz
10
150
350
150
Angebotsüberhang
9
200
300
200
Angebotsüberhang
8
250
250
250
Gleichgewicht
7
300
200
200
Nachfrageüberhang
6
350
150
150
Nachfrageüberhang
Beispiel aus Lexikon der Wirtschaft 2004, S. 86 f.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
8
1. Grundlagen ökonomischer Theorien
Einfaches (statisches) Modell
freier Preisbildung
Vom Angebotsüberhang zum „Gleichgewicht“
Vom Nachfrageüberhang zum „Gleichgewicht“
P
P
N
Angebotsüberhang
A
N
A
Preisreaktion
Preisreaktion
Nachfrageüberhang
Mengenreaktion
X
X
P= Preis
X= Menge
= Nachfragekurve (N)
= Angebotskurve (A)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Mengenreaktion
9
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Bedürfnisse und Nachfrage
Bedürfnis
Mangelgefühl
oder
erzeugt
Trieb
Kaufkräftige
Nachfrage
Primärbedürfnis
(z.B. Kleidung,
Essen, Wohnung,
Sicherheit)
Sekundärbedürfnis
(auch Luxus- oder
Kulturbedürfnisse)
Bedarf
erzeugt
befriedigen
Güter oder
Dienstleistungen
(vgl. Bundesverband d. Banken: Im Kreislauf der Wirtschaft; Bankverlag: Köln 1999; S. 18ff.)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
10
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Unterscheidung von Gütern
Ausschließbarkeit
Rivalität
(Nutzung erst nach
Zahlung)
(Nur jeweils einer kann das
Gut nutzen)
Privates Gut
Öffentliches Gut
Mautgut
Allmendegut
z.B. Kleidung
z.B. Sicherheit
z.B. Kabelfernsehen
z.B. Fischbestand
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
11
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Konsumtheorie – der Mensch als
Nutzenmaximierer
• Wirtschaftliche Ziele: Nutzenmaximierung (private
Haushalte), Gewinn-, Umsatz-, Marktanteilsteigerung
(Unternehmen)
• Prinzipien zur Zielerreichung:
– Mit möglichst wenig Mitteln
ein festgelegtes Ziel erreichen (Minimalprinzip)
– Mit gegebenen Mitteln eine
möglichst große Leistung erzielen
(Maximalprinzip)
Zielvorgabe
Minimaler
Mitteleinsatz
Maximales
Ergebnis
Mittelvorgabe
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
12
Preis und Wert – Was können sich Konsumenten
leisten und welche Präferenzen haben sie?
Gut x2
Budgetgerade
Indifferenzkurve
Gut x1
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
13
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Grenznutzen – auf die Menge kommt es an
Nutzen
Menge
Grenznutzen
Grenzfunktion = 1. Ableitung der
Nutzenfunktion
Menge
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
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2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Sparmotive und Anlageformen
Anlagemotive
Rücklagen für Notfälle
Zwecksparen für Ausbildung
oder Anschaffungen
• Vermögensanlage
• Zukunftssicherung
• Altersvorsorge
•Immobilienerwerb
Anlageformen
Zum Beispiel:
•Sparbuch
•Festzinssparen
•Sparbriefe
•Festgeld
•Ratensparen
Zum Beispiel:
•Wertpapiersparen
•Renten
•Aktien
•Investmentanteile
•Lebensversicherungen
Zum Beispiel:
•Bausparen
Anlagekriterien
Sicherheit: Kursrisiko, Ertragsrisiko, Zinsänderungsrisiko, Rückzahlungsrisiko, Geldwertrisiko
Rentabilität: Zinsen, Dividenden, Kursgewinne, Kosten, Staatliche Förderung (Steuergutschriften,
Prämien)
Liquidität: Möglichkeit der Umwandlung in Bargeld
nach Bundesverband deutscher Banken
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
15
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Wichtige Individualversicherungen
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
16
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Geschäftsfähigkeit
unter 7. Lebensjahr
Geschäftsunfähigkeit
vom 7.-18. Lebensjahr
beschränkte Geschäftsfähigkeit
ab 18. Lebensjahr
volle Geschäftsfähigkeit
Willenserklärungen sind
ungültig
Willenserklärungen erfordern
Zustimmung der gesetzl. Vertr.
Willenserklärungen sind
gültig
- Rechtsgeschäfte
sind nichtig
Einwilligung der Eltern notwendig, außer
bei
- Taschengeldgeschäften (§ 110 BGB)
- Geschäften, die ausschließlich
Vorteile bringen (§ 107 BGB)
- Geschäften im Rahmen von
Arbeitsverhältnissen (z.B. 113 BGB)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
- Rechtsgeschäfte
können selbstständig
wirksam
abgeschlossen werden
17
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Vertragsgestaltung
Voraussetzung: Geschäftsfähigkeit
Grundsätzlich Vertragsfreiheit
→ Vertragspartner können innerhalb
gesetzlicher Regelungen Verträge
beliebig festlegen
Ausnahme, wenn schwächere
Vertragspartner geschützt werden
müssen >
Vertragsformen im BGB
Beispiele
Kaufvertrag
(§ 433 BGB)
Teilzahlungsgeschäft
(§§ 507 BGB)
Mietvertrag
(§§ 535-580
BGB)
Leasingvertrag
(§§ 535, 433
BGB)
vgl. Von Hasseln, S.: Jugendrechtsberater: Lizenzausgabe Bundeszentrale für politische Bildung; Nomos Verlag: Bonn 2003; S. 81ff.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
18
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Vertragsgestaltung – Rechte u. Pflichten I
Kaufvertrag
(§ 433 BGB)
Mietvertrag
(§ 535-580 BGB)
Form
Schriftliche Form bei wichtigen
Kaufverträgen (z.B. Auto, Haus,
Grundstück). Inhalte: Art und Güte der
Ware, Lieferzeit, Zahlungsbedingungen,
Preisnachlässe, Erfüllungsort,
Gerichtsstand
Mietverträge grundsätzlich formfrei,
Ausnahme bei der Miete von
Wohnungen über ein Jahr hinaus.
Rechte
Des Käufers:
Lieferung und Übereignung der Ware.
Annahme des Kaufpreises. Bei Mängeln:
Zuerst Anspruch auf Nacherfüllung. Nach
Frist: Minderung des Kaufpreises,
Rücktritt. U.U. Schadenersatz
Des Mieters
Gebrauch einer Sache (z.B.
Wohnung, Auto).
Mietsteigerungen nur innerhalb
bestimmter Voraussetzungen
Pflichten
Des Käufers:
Annahme der Ware.
Zahlung des Kaufpreises
Des Mieters
Zahlung des Mietzinses.
Übernahme kleinerer
Schönheitsreparaturen.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
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2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Zustandekommen eines Kaufvertrags
1. Verpflichtungsgeschäft
entweder
oder
Bestellungsannahme/
Auftragsbestätigung
Bestellung/Auftrag
Verkäufer
ist Antragender
§ 433 Kaufvertrag
Käufer
ist
Annehmender
r
Käufer
ist Antragender
Antrag
§ 433 Kaufvertrag
Verkäufer
ist
Annehmender
Bestellung/Auftrag
2. Erfüllungsgeschäfte
1. Übereignung der Ware
Käufer
§ 929 Übereignungsvertrag
Verkäufer
2. Übereignung des
Kaufpreises
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
20
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Pflichtverletzungen beim Kauf: Sachmangel
Sachmangel
Anspruch auf Nacherfüllung
Ersatzlieferung
Nachbesserung
Bei Fehlschlagen der Nacherfüllung nach angemessener Fristsetzung
Weitere Rechte
Rücktritt
Schadensersatz
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Minderung
21
2. Ökonomisches und rechtliches Handeln der Privathaushalte
Verbraucherschutz
• Ziel: Schutz vor Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit sowie
vor Täuschung und Übervorteilung des Konsumenten durch die
Anbieter von Waren und Dienstleistungen
• Gesetzliche Regelungen (Auswahl):
–
–
–
–
–
–
Kennzeichnungsvorschriften (z.B. für Textilien, Elektrogeräte und Lebensmittel)
Verbraucherkreditgesetz (VerbrKrG)
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
Mieterschutz (BGB)
Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG)
• Einrichtungen (Auswahl):
– Europa: Europäische Kommission, European Consumer Centres Network,
ECC-Net oder Consumer Protection Cooperation Network, CPC-Net
– Deutschland: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (BMELV), Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) oder Verbraucherverbände
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
22
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Das Unternehmen als System
Politische
Rahmenbedingungen
Rechtliche
Vorgaben
Unternehmen
Beschaffungsmärkte
Menschen,
Material,
Energie,
Information
Betriebsführung
Zielplanung, Strukturplanung
Ablaufgestaltung
Organisationsplan, Informationsfluss
Beschaffung Produktion
Absatz
Einkauf
Lagerhaltung
Entwicklung
Konstruktion
Arbeitsvorbereitung
Fertigung
Verkauf
Lagerhaltung
Werbung
Absatzmärkte
Produkt,
Abfall,
Information
Ablaufsteuerung Personalwesen
Fertigungssteuerung
Kontrolle
Qualitätssicherung Rechnungswesen
Gesellschaftliche
Ansprüche
Ökologische
Gegebenheiten
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
23
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Unternehmung ist nicht gleich Unternehmung
Produktionsfaktoren
Werkstoffe:
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,
Halb- und Fertigerzeugnisse,
Energie
Betriebsmittel:
Grundstücke, Gebäude, Anlagen,
Maschinen, Einrichtungen
Unternehmung
Arbeit:
Dispositiv und
objektbezogen
Unterscheidungskriterien
Leistung
Sachleistungsbetriebe:
Produktion von
Rohstoffen, Maschinen
oder Verbrauchsgütern
Dienstleistungsbetriebe:
Bereitstellung von
Sachgütern oder
produktiver Leistungen.
Öffentliche Leistungen:
Innere und äußere
Sicherheit
Funktionen
Ziele
Rechtsform
Erwerbswirtschaftliche Unternehmen:
Beschaffung:
Gewinnmaximierung, Versorgung der
Erwerb von Gütern.
Märkte, Unternehmenssicherung
Werbung von
Gemeinwirtschaftliche Unternehmen:
Arbeitskräften.
Optimale Bedarfsdeckung,
Produktion:
Kostendeckung
Festlegung von
Arbeitsmittel, Arbeitszeit, Weitere Ziele
Gemeinwohlziele (z.B. Arbeitsplätze,
Maschineneinsatz,
Fertigungsverfahren usw. ökologische Ziele), soziale Ziele (z.B.
gute Arbeitsbedingungen), Ziele einer
Absatz
Genossenschaft, z.B. Absatzförderung
Lagerung, Vertrieb.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
24
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Unternehmensgründung
Wahl der Rechtsform,
Finanzierung
Innovative Idee
Vision
Ziele
Wahl von
Betriebsmittel
Und Standort
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
25
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
A. Unternehmensgründung: GeschäftsideeProdukt oder Dienstleistung
Kreatives Umfeld schaffen
 Trends suchen
 Brain-Storming
 Bionik
 Delphi-Methode
 Szenario-Technik
 TRIZ (Theorie des erfinderischen
Problemlösens)
 z.B. Morphologischer Kasten…

Innovative Idee
Vision
Ziele
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
26
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Kreativitätstechniken –
Beispiel Morphologischer Kasten
Betrachtungsgegenstand (Ausgangsproblem)
Parameter,
Merkmale, Attribute,
Faktoren, Parameter
Dimensionen
Lösungsmöglichkeiten/Lösungselemente
1
1
2
3
4
2
2.1
2.2
2.3
2.4
3
3.1
3.2
3.3
3.4
4
4.1
4.2
4.3
4.4
Lösung A
Lösung B
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
27
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Kreativitätstechniken –
Beispiel Morphologischer Kasten
Teilfunktionen
Funktionsträger / Lösungselemente
1
2
3
4
Antrieb
Elektromotor
Verbrennungsmotor
Feder-Motor
Dampfmotor
Bewegung wandeln
Zahnradgetriebe
Kettengetriebe
Schneckengetriebe
Magnetgetriebe
Kraftübertragung
Räder
Ketten
Luftkissen
Bewegliche Beine
Insassen
Einer
Zwei
Drei
Mehr
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
28
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
B. Unternehmensgründung: Chancen von
Produkt und Unternehmen
Umfeld- und Marktanalyse
Beschreibung des Gesamtmarktes
 Absatzmarkt-Marktsegmentierung: Zielgruppe, Bedürfnisse, Motive
und Einstellungen sowie Höhe des akzeptierten Preises
 Quantifizierung der derzeit tatsächlich bestehenden Nachfrage nach
einer Problemlösung
 Allgemeine Trends innerhalb der potenziellen Kundengruppen, der
eingesetzten Technologie, der gesetzlichen Rahmenbedingungen etc.
 Aufnahmefähigkeit des Marktes in Absatzstückzahl und
Umsatzvolumen für das geplante Produkt bzw. die geplante Leistung
 Faktoren, die den Zugang zum Markt erschweren könnten
 Probleme in den Beschaffungsmärkten
Beschreibung des Wettbewerbs
 Unternehmen mit vergleichbaren Leistungen: Stärken und
Schwächen
 Marktstruktur und -besetzung, Marktanteile
 Strategien und Preispolitik des Wettbewerbs
 Zu erwartende Wettbewerbsreaktionen bei
Markteinführung
Befragung
 Auswertung von Statistiken, Branchenbücher, Zeitungsanzeigen,
 Internetrecherche
 Experimente
 Panelforschung (z.B. Verbraucherpanel)
 Storetest (Verkauf in ausgewählten
Geschäften)
 Markttest (Verkauf in regional
begrenzten Märkten)
 Unternehmensanalyse: Chancen/
Risiken: z.B. wachsende oder
stagnierende Märkte, Rechtsänderungen)
 Szenario-Technik
 Checklisten
 Businessplan…

Kapitalbedarf und Finanzierung
Gründungskosten und Investitionsbedarf
Eigen- und Fremdmittel
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
29
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Auswertung statistischer Daten - Beispiel
Quelle: Landesamt für Statistik
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
30
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Auswertung statistischer Daten – Beispiel
Quelle: Landesamt für Statistik
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
31
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
C. Unternehmensgründung: Frühe Phasen
der Produktherstellung - Konzeption
 Recherchieren/ Analysieren
Entwicklung
- Anforderungslisten entlang des Produkt-Lebens-Zyklus
- Pflichten-/Lastenheft
- QFD…
 Konzipieren
Design
-
Funktionsanalyse und Suche von Lösungsprinzipien
Skizzen, Zeichnungen, Modelle
TRIZ, Konstruktionskataloge
Auswahl der Konzepte…
 Entwerfen
- Umsetzung der Konzeption in exakten, praxisnahen
und wirtschaftlichen Entwürfen
- CAD-Modell, funktionsuntüchtiges Mock Up…
 Optimieren/Ausarbeiten
- Abstimmung des Entwurfs in Bezug auf Konstruktion,
Fertigungstechnologie oder Werkstoff
- CAD-Modell, funktionstüchtiges Modell
- Lastenheft-Check
- Produktionsunterlagen…
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
32
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Analyse und Konzeptentwicklung –
Beispiel QFD (Quality Function Deployment)
1. Ermittlung der Kundenanforderungen
Wie stark trägt das Merkmal zur Erfüllung der
Anforderung bei?
2. Gewichtung der Anforderungen
Kundenanforderungen
Gewichtung %
Anforderung 1
20
Anforderung 2
10
Anforderung 3
30
Merkmal 1
1
Merkmal 2
Merkmal 3
Merkmal n
3
3. Ermittlung der Produktmerkmale
4. Festlegung der vom Kunden
gewünschten Produktmerkmale
1
9
0,7
0,9
Anforderung n
Summe
0,2
Bedeutung des Merkmals aus Kundensicht
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
33
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
D. Unternehmensgründung: Standort und
Produktionsfaktoren
Wahl von Standort und
Betriebsmittel
Checklisten
 Analysen von Statistiken
 Branchenbüchern
…

Standortfaktoren
Geographisch: Klima (z.B. für Landwirtschaft),
geologische Bodenbeschaffenheit, Flächenreserven,
Bebauung, Verkehrsanbindungen, Infrastruktur,
Kommunikationseinrichtungen, Angebot an Wohnraum…
Wirtschaftlich: Nähe zu Beschaffungsmärkten (z.B. auch
Energie), Absatzmärkten, Lohnhöhe, Kosten…
Politisch: Staatliche Leistungen, Steuern und Abgaben,
Sicherheit, Bildungseinrichtungen, Kultur- und
Freizeiteinrichtungen…
Gesellschaftlich: Bildungsniveau, Technologisches
Niveau, Akzeptanz, sozialer Friede…
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
34
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
E. Unternehmensgründung: Selbstständig,
Kaufmann, Chef?
Woher kommt das Kapital?
Wer leitet das Unternehmen?
Wer haftet?
Steuerliche Behandlung des
Unternehmens?
Wahl der Rechtsform,
Finanzierung
Unternehmungen des privaten Rechts
Personenunternehmen
Einzelunternehmung
Unternehmungen des öffentlichen Rechts
Eigenbetriebe
Öffentlich-rechtliche Betriebe
Rechtlich nicht selbständig,
z.B. Versorgungsbetriebe
Eigene Rechtspersönlichkeit, z.B.
Körperschaften, Anstalten, Stiftungen
Kapitalgesellschaften
Genossenschaften
Personengesellschaften
vgl. : Wöhe, G.: Einführung in die allg. Betriebswirtschaftslehre; Verlag Franz Vahlen: München 2002; S. 267ff
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
35
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Unternehmen – die Wahl der Rechtsform II
Einzelunternehmung
Einfacher
Aufbau, keine
besonderen
Bedingungen
für die
Gründung,
Inhaber führt
allein, haftet
allerdings mit
Privat- und
Geschäftsvermögen
Kapitalgesellschaften
Personengesellschaften
Gesellschafter
sind Kapitalgeber und
führen die
Geschäfte, je
nach Form/
Haftung, mit
Einlagen
und/oder
Privatvermögen
OHG
GbR
KG
Genossenschaften
Nicht einzelne
Personen, sondern
die Gesellschafter
stehen im
Vordergrund. Als
Kapitalgeber haften
sie mit ihren Einlagen
AG
KGaA
MiniGmbH
Genossenschaft
haftet mit ihrem
Vermögen
GmbH
Limited
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
36
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
F. Unternehmensgründung:
Arbeitsorganisation
Aufbauorganisation
des Betriebs
Ablauforganisation
der Arbeitsprozesse
Gründung und
Produktion
Festlegung der
Organisationsstruktur des
Betriebs, z.B. Funktionale
Einteilung: Beschaffung,
Fertigung, Vertrieb, Verwaltung
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Definition und Abstimmung der
Ablaufprozesse für ein
bestmögliches Ergebnis mit
möglichst geringem Aufwand
37
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Beispiel Aufbauorganisation
Betriebsleitung
Bereich/Abteilung
Arbeitsgruppe
Arbeitsplatz
Arbeitsplatz
Tätigkeiten
Bereich/Abteilung
Arbeitsgruppe
Arbeitsplatz
Arbeitsgruppe
Arbeitsplatz
Tätigkeiten
Arbeitsplatz
Arbeitsgruppe
Arbeitsplatz
Tätigkeiten
(nach Luczak 1998, S. 463)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
38
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Beispiel: Ablauforganisation in der
Fertigung
Art des Produktes
bestimmt Zuordnung von Raum, Zeit, Sachmitteln und Personen
Werkstättenfertigung
Fließfertigung
> Werkstück wird von einer Bearbeitungsstation
zur anderen bewegt
Werkbankfertigung
Baustellenfertigung
> Werkstück bleibt ortsfest
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
39
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Mitbestimmung – Rechte der Mitarbeiter im
Betrieb
Wahl eines Betriebrates nach dem Betriebsverfassungsgesetz
Mitbestimmung im
sozialen Bereich
Betriebsordnung
Urlaubsregelungen
Arbeitszeiten
Vorschlagswesen
Soziale Einrichtungen
Sanitäre Anlagen
Mitwirkung im
personellen Bereich
Anhörung und Widerspruch
möglich bei:
Einstellungen
Versetzungen
Ein- und Umgruppierungen
Kurzarbeit
Anhörung bei Kündigung
Information im
wirtschaftlichen Bereich
Nur Information, z.B. über
finanzielle Lage
Produktions- und Absatzlage
Rationalisierungsmaßnahmen
Arbeitsplatzgestaltung
Personalplanung u.a.
.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
40
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Aufgaben der Personalbewirtschaftung
•
Personalverwaltung
– Datenpflege, Meldeaufgaben
– Entgelt
•
Personalführung
– Personalbeurteilung
•
Personalbeschaffung
– Personalmarketing
– Personalauswahl
– Personalfreisetzung
•
Personalentwicklung
Konkrete
Ausgestaltung:
Personalpolitik
– Personalplanung
– Personalauswahl
– Aus- und Weiterbildung
•
Personalservice
– Freiwillige Leistungen
Vgl. Bröckermann, R.: Personalwirtschaft. Lehr- und Übungsbuch für Human Resource Management. Schäffer-Poeschel Verlag: Stuttgart 2007
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
41
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Personalpolitik als Teil der
Unternehmenspolitik
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
42
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Aufgaben und Instrumente der
Personalplanung
Aufgaben:
Instrumente:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Vor allem: Versorgung des
Unternehmens mit geeignetem
Personal
Angebot von Entwicklungs- und
Qualifikationsmaßnahmen als
Reaktion auf veränderte Arbeitsanforderungen
Gewinnung und Erhaltung von
Mitarbeitern
Vermeidung kurzfristiger Personalfreisetzung
Optimierung der innerbetrieblichen Zusammenarbeit
…
Personalbedarfsplanung
Personalbedarfsermittlung
Personalbeschaffung
Personalentwicklung
…
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
43
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Quantitative Personalbedarfsermittlung
Personalbestand (aktuelle Anzahl Stellen)
- Besetzte Stellen durch vorhandene Mitarbeiter
- Bereits feststehende Zugänge durch Neueinstellung, Übernahme aus
Ausbildungsverhältnis, Rückkehr aus Erziehungsurlaub usw.
= Bedarf bzw. Überschuss
+ Pensionierungsfälle
+ Einberufungsfälle (Bund)
+ Erziehungsurlaub
+ Fluktuation (Kündigungen + statistische Werte)
+ Todesfälle (statistisch)
= Ersatzbedarf
+ Neubedarf für neue Planstellen
- Minderbedarf durch Wegfall von Stellen
= Personalbedarf bzw. –überschuss
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
44
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Arbeitsteilung und qualitative
Personalbedarfsermittlung
Gesamtaufgabe des Betriebs
analytische Zergliederung
1. Aufgabenanalyse
Welche betrieblichen Aufgaben fallen
an?
2. Aufgabensynthese
Welche Aufgaben lassen sich
zusammenfassen?
Teilaufgabe
Teilaufgabe
Teilaufgabe
Teilaufgabe
Zusammenfassung
Stelle/Arbeitsplatz
Stelle/Arbeitsplatz
3. Tätigkeitsbezogenes
Anforderungsprofil/
Kompetenzprofil
Welche Anforderungen bzw.
Kompetenzen ergeben sich aus den
Aufgaben?
4. Aufgaben -/ Stellenbeschreibung
Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten
die zur Wahrnehmung einer Stelle
erforderlich sind. Einordnung der Stelle
in die Gesamthierarchie.
6. Personal auswahl
5. Personenbezogene
Kompetenzen
Über welche Kompetenzen
und Dispositionen verfügt
eine Person tatsächlich?
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
45
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Möglichkeiten der Personalbeschaffung
Benötigtes Personal
Externe
Personalbeschaffung
Interne
Personalbeschaffung
Ausbildung
Aufstieg/
Versetzung
Weiterbildung
extern
intern
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
46
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Auswahlverfahren als Teil der
Personalbeschaffung
11
1
1
1
Quantitative Personalbedarfsanalyse
Aufgaben-/ Kompetenzanalyse
Festlegung der
Entgeltgrenzen
Bewerbermarketing
Bewerbervorauswahl
§
Vorbereitung Bewerberinterview
Bewerberinterview
Bewerberauswahl
Bewerberzusage und
Bewerberabsagen
Information bzw.
Zustimmung des
Betriebsrates
Abwicklung der
vertraglichen Maßnahmen
Einführung und
Einarbeitung
Beurteilung während der
Probezeit
Bei Nichteignung
Auflösung des
Arbeitsverhältnisses
Bei Eignung Übernahme in ein Dauerarbeitsverhältnis
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
47
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Eine Aufgabe des Personalwesens:
Personalentwicklung
• Betriebliche Aufgabe mit dem Ziel, Menschen, Teams
und Organisationen dazu zu befähigen, ihre Aufgaben
erfolgreich und effizient zu bewältigen und sich neuen
Herausforderungen selbstbewusst und motiviert zu
stellen. Sie umfasst die gezielte Förderung von
Humankapital, um die Unternehmensziele unter
Berücksichtigung der Bedürfnisse und Qualifikation des
Mitarbeiters oder einer Gruppe von Mitarbeitern optimal
zu erreichen (nach Schuler 2005)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
48
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Möglichkeiten der Weiterbildung
Weiterbildung
Fortbildung
Umschulung
in
anerkannte
Ausbildungsberufe
Anpassungsfortbildung
Aufstiegsfortbildung z.B.
zum Meister,
Techniker
Lernen am
Arbeitsplatz
in Erwerbsberufe,
berufliche
Tätigkeiten
organisiertes
Lernen, z.B.
Anlernen,
Qualitätszirkel
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
informelles
Lernen
(lerarning
by doing)
49
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Marketing
Unter Marketing versteht man heute eine marktorientierte Unternehmensführung, also ein Führen
des Unternehmens vom Markt her, mit dem Ziel,
durch eine breite Palette an Marketinginstrumenten den Markt zu beeinflussen. Daher umfasst
Marketing auch alle absatzfördernden Maßnahmen.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
50
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Ziele des Marketings
Aktive Absatzpolitik,
Absatzsicherung
Erhaltung des
Kundenstammes
Gewinnung von
Neukunden
Weckung
neuen
Bedarfs
Aufdeckung
von
Marktlücken
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Steigerung
des
Bekanntheitsgrades
51
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Marketinginstrumente
Produkt- und
Sortimentgestaltung
Preise und
Konditionen
Werbung und
Verkaufsförderung
Vertriebsform
und -wege
Serviceleistungen
Marketingmix =
Zielgerichteter Einsatz und Kombination der verschiedenen Marketinginstrumente
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
52
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Produkt- und Sortimentgestaltung
Produktmodifikation
Produktvariation
Produktselektion
Ständige Anpassung eines
Produkts an neue Trends,
Technische Entwicklungen
und Kundenbedürfnisse
(Produktverbesserung).
Angebot an verschiedenen
Produktvarianten desselben
Produktes, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen.
Bewusste Förderung oder
auch Rücknahme von
Produkten aus einem kompletten Programm, je
nach Erfolg am Markt .
Gesamtheit der Entscheidungen in diesem Zusammenhang lassen sich unter dem
Stichwort Produkt- oder Sortimentpolitik zusammenfassen
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
53
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Preis und Gewinn
Gewinn
-
Umsatz
Absatzmenge
x
=
Preis
Kosten
Var. Kosten
Var.
Stückkosten
x
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Fixe Kosten
Menge
54
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Preisgestaltung – welchen Preis zahlt der
Kunde?
Subjektiver Nutzen
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Preis
55
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Preisgestaltung/Konditionen
Beeinflussung von
Lieferungsbedingungen
Übernahme der Transportkosten
Übernahme der Verpackungskosten
Gewährung von Zahlungszielen
Zahlungsbedingungen
Gewährung von Skonto
Gewährung von Rabatten
Direkte Kreditierung des Auftrages
Finanzierungshilfen
Vermittlung von Finanzierungen
Leasingangebote
Garantieleistungen
Werksgarantien über die gesetzl. Fristen hinaus
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
56
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Preisdifferenzierung
• Rabatt
– Preisnachlass. Man unterscheidet nach dem Grund der
Rabattgewährung in Mengenrabatt, Treuerabatt,
Wiederverkäuferrabatt, Personalrabatt, Naturalrabatt (in
Form von Waren).
• Bonus
– Bedeutet eine Gutschrift oder einen Preisnachlass, der dem
Abnehmenden in Form einer Umsatzvergütung vom
Lieferanten zugestanden wird.
• Skonto
– Ein prozentualer Preisnachlass, der auf den
Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer bestimmten
Frist eingeräumt wird (bei sofortiger Bezahlung:
Barzahlungsnachlass).
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
57
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Funktion und Wirkung von Werbung
• Funktionen
–
–
–
–
–
Aufmerksamkeitsfunktion
Informationsfunktion
Suggestionsfunktion
Imagefunktion
Erinnerungsfunktion
• Wirkung
–
–
–
–
Aufmerksamkeit (Attention) auf das Produkt lenken,
Interesse (Interest) wecken,
Kaufwunsch (Desire) auslösen
Kauf (Action) verursachen
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
AIDA-Regel
58
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Unterscheidung der Werbung
Zahl der Umworbenen
Ziele der Werbung
•Einzelwerbung
•Massenwerbung
•Einführungswerbung
•Expansionswerbung
•Erhaltungswerbung
Zahl der Werbenden
Inhalt der Werbung
•Informative Werbung
•Suggestive Werbung
Werbung
Umsatzentwicklung
•Zyklische Werbung
•Antizyklische Werbung
•Alleinwerbung
•Kollektivwerbung
Angespr. Personenkreis
Gegenstand der Werbung
•Händlerwerbung (indirekt)
•Verbraucherwerbung (direkt)
•Produktwerbung
•Firmenwerbung (Image)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
59
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Werbemittel
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Anzeigen in Zeitschriften und Zeitungen
Werbesendungen in Rundfunk und Fernsehen
Prospekte und Kataloge
Adressbücher/Branchenfernsprechbücher
Internetauftritte
Werbebriefe und Postwurfsendungen
Broschüren und Flugblätter
Warenproben und Muster
Werbgeschenke und Zugaben
Beteiligungen an Messen und Ausstellungen
Tag der offenen Tür
Events/Feste
Beschriftungen von Fahrzeugen
Sportplatzfahnen/Trikots
Schaufenster
Preisausschreiben...
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
60
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Internetmarketing
Unterscheidung
– Internetdienste: www, e-Mail
– offensichtlich (z.B. Banner) – versteckt (z.B.
Filme)
– statisch – dynamisch
– anonym – personalisiert
– Suchmaschinen Marketing, Viral Marketing ,
One to One Marketing …
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
61
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Betriebliches Rechnungswesen
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
62
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Von der Inventur zur Bilanz
Unternehmen
Inventar zum…
A. Vermögen
Bilanzstichtag
Geschäftsjahr
Bilanz zum…
Aktiva
Passiva
I. Anlagevermögen
AV
EK
II. Umlaufvermögen
UV
FK
B. Schulden
I. Langfr. Schulden
I. Kurzfr. Schulden
- 10
+ 10
INVENTUR
C. Reinvermögen
INVENTAR
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
BILANZ
63
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Buchführung
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
64
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Buchführung – Konten
A. Bestandskonten
 Aktive Bestandskonten
Soll
 Passive Bestandskonten
Haben
Soll
Haben
Anfangsbestand
aus der Bilanz
Abgänge
Abgänge
Anfangsbestand
aus der Bilanz
Zugänge
Endbestand
(= SALDO)
Endbestand
(= SALDO)
Zugänge
B. Erfolgskonten 
C. Sonderkonten 
Unterkonto des Bestandskonto – Eigenkapital
man unterscheidet Aufwands – und Ertragskonten
Eröffnungs – und Schlussbilanzkonto
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
65
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Buchführung – Geschäftsfälle und ihre
Auswirkungen auf die Bilanz
Jeder Geschäftsvorfall führt zu einer Veränderung von Konten, die sich
auf die Bilanz auswirken. Bei den Wertveränderungen kann unterschieden werden zwischen:
•
Aktivtausch (z. B. Kauf eines Büroregals gegen Barzahlung)
 Ein Vermögensgegenstand auf der Aktivseite kleiner, ein anderer größer
•
Passivtausch (z. B. Begleichung einer Rechnung durch Bankverbindlichkeiten)
 Ein Kapitalbestand auf der Passivseite größer, ein anderer kleiner
•
Bilanzverlängerung (z. B. Einkauf von Vorräten auf Ziel)
 gleichzeitige Zunahme bei Vermögens- wie Kapitalbestandart
•
Bilanzverkürzung (z. B. Bezahlung von Bankschulden mit Kassenbestand)
 gleichzeitige Abnahme von Vermögens- und Kapitalbestandart
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
66
3. Ökonomisches Handeln im Unternehmen
Buchführung – Geschäftsfälle und ihr
Einfluss auf das Eigenkapital
•
Erfolgswirksame Geschäftsfälle > vergrößern oder verkleinern den
Gewinn/ Verlust und damit das Eigenkapital (ertrags- oder aufwandswirksam)
– Beispiele für Aufwendungen
–
–
–
–
–
Löhne / Gehälter
Energie / Wasser (Verbrauch)
Miete
Steuern
Verbrauch von Rohstoffen, Betriebsstoffen, Hilfsstoffen
– Beispiele für Erträge
–
–
–
•
Umsatzerlöse
Erträge aus Wertpapiergeschäften
Zinserträge
Erfolgsneutrale Geschäftsfälle > das Eigenkapital bleibt unverändert
– Aktiv-/Passivtausch
– Bilanzverlängerung/-verkürzung
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
67
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Regelung wirtschaftlicher Beziehungen
Welche Preise?
Welche Güter und in
welchen Mengen?
Wie reagieren auf Nachfrage?
Regelung durch Wirtschaftsordnung
Freie Marktwirtschaft
Position des Staates?
Welche
Produktionsverfahren?
Zentralverwaltungswirtschaft
(auch Planwirtschaft)
Merkmale:
- Wirtschaftseinheiten (Unternehmen, Haushalte)
entscheiden weitgehend selbständig am Markt
- Wettbewerb (Kostenkontrollfunktion,
Fortschrittsfunktion, Preisregulierungsfunktion)
- Preisbestimmung durch Angebot u. Nachfrage
- Freie wirtschaftl. Entfaltung d. Einzelnen durch
oPrivateigentum
oFreiheit der Berufswahl
oVertragsfreiheit
Problem:
Wie kann soziale Gerechtigkeit und Sicherheit
gewährleistet werden?
> Ausweg: Soziale Marktwirtschaft
Merkmale:
- Regelung durch einen zentralen, staatlichen Plan
- Überwiegend staatliche Unternehmen
- Zentrale Beschaffungs- und Ablieferungsstellen
- Unzureichende Berücksichtigung der Nachfrage der
Bürger führt zu Versorgungslücken
- Ehemalige Wirtschaftsordnung der osteuropäischen
Staaten
vgl. Mankiw, N. G.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre; Schäffer-Poeschel Verlag: Stuttgart 2004; S. 10
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
68
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft
Deutschland nach dem II. Weltkrieg:
- Chaos, Zerstörung
- Einteilung in Besatzungszonen
- Tauschhandel
Besserung im Westen durch:
- Währungsreform 1948 und Vereinigung der
Besatzungszonen
- Wirtschftl. Förderprogramm der USA (Marshallplan)
Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft:
Ludwig Erhard, Walter Eucken und Alfred Müller-Armack
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
69
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Die Soziale Marktwirtschaft – Freiheit und
sozialer Ausgleich
Soziale Marktwirtschaft
Marktprinzip
Sozialer Ausgleich
Freiheitsrechte
Gerechtigkeit
Menschenbild
- Mensch strebt nach Entfaltung
der eigenen Persönlichkeit
- Er braucht dazu Freiheit
- Er hat Mitverantwortung für andere
Mitglieder in der Gesellschaft
Kartellgesetze,
Verbraucherschutzgesetze
Wettbewerb
Staatliche
Sozialleistungen,
Sozialgesetzgebung
Soziale
Sicherheit
Staat muss Ausgleich schaffen zwischen Gemeinwohlzielen und dem
wettbewerbsorientierten Marktprinzip
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
70
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Tarifverhandlungen
Arbeitgeberverbände
Lohn- (Gehalts-)tarifvertrag
Inhalte: Höhe der Löhne und
Gehälter
Laufzeit: etwa 1 Jahr
Gewerkschaften
Tarifautonomie
Mantel- (Rahmen-)tarifvertrag
Lohn-(Gehalts)rahmentarifvertrag
Inhalte: Allg. Arbeitsbedingungen (z.B.
Arbeitszeit, Mehrarbeit, Urlaub oder
Kündigungen)
Laufzeit: etwa 3 bis 5 Jahre
Einigung > neuer Tarifvertrag
Inhalte: Einteilung in Tarifgruppen,
Zuordnung von Tätigkeiten in die
Tarifgruppen, Grundsätze der
Arbeitsbewertung
Laufzeit: mehrere Jahre
Keine Einigung > Schlichtung
durch Unparteiischen
Erfolgreiche Schlichtung >
neuer Tarifvertrag
Ablehnung des Schlichtervorschlags > Arbeitskampf
AG > Aussperrung
Gewerk. > Streik nach
Urabstimmung (74 %)
Neue Verhandlungen
25% der Gewerk. für Streikende und
Annahme eines Kompromisses > neuer
Tarifvertrag
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
71
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Wirtschaft als Kreislauf
Konsum
Soziale Leistungen
Subventionen
Steuern
Steuern
Investitionen
Konsum
(Ersatz)
Kredite
Sparen
Faktoreinkommen
(Netto)
Sparen
Investitionen
Exporte - Importe
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
72
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Wie entwickelt sich die Konjunktur?
Abschwung
Tiefstand
(Rezession)
(Depression)
AufSchwung
Hochkonjunktur
(Expansion)
(Boom)
Konjunkturzyklus
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
73
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Konjunkturindikatoren
Abschwung
Tiefstand
(Rezession)
(Depression)
AufSchwung
Hochkonjunktur
(Expansion)
(Boom)
Auftragsbestand
der Industrie
sinkend
niedrig
steigend
Aufträge
stagnieren
Produktionskapazitäten
abnehmend
liegen brach
Zunehmende
Auslastung
Kapazitätsgrenze
erreicht
Arbeitslosenzahlen
steigend
hoch
sinkend
sinkend
Zinsen
langsam sinkend
niedrig
niedrig,
langsam
steigend
hoch
Preise
sinkend
niedrig
langsam
steigend
rasch steigend
Aktienkurse
langsam steigend
Seitwärtsbewegung/
fallend
steigend
fallend
Sparneigung
steigend
hoch
sinkend
niedrig
vgl. Mankiw, N. G.: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre; Schäffer-Poeschel Verlag: Stuttgart 2004; S. 783ff.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
74
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Konjunktur – welche Rolle spielt der Staat?
Ziele staatlicher Wirtschaftspolitik
"Magisches Viereck":
- Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum
(nicht nur quantitatives sondern auch qualitatives Wachstum: Langlebige
Produkte, effizienter Energie- und Rohstoffeinsatz)
- Sicherung eines hohen Beschäftigungsstandes
- Stabilität des Preisniveaus für Güter
- außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Ergänzung zum "Magischen Sechseck" um:
- gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
- Erhaltung einer lebenswerten Umwelt
Möglichkeiten der Beeinflussung
Direkte
Beeinflussung
Nachfrageorientierte
Wirtschaftspolitik
Angebotsorientierte
Wirtschaftspolitik
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
75
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Konjunktur – welche Rolle spielt der Staat?
Direkte
Beeinflussung
Nachfrageorientierte
Wirtschaftspolitik
Angebotsorientierte
Wirtschaftspolitik
Staat fragt selbst Güter
und Dienstleistungen
am Markt nach
(Staatsaufträge)
Staat beeinflusst die
Nachfrage von
Unternehmen und privaten
Haushalten über Steuern,
Subventionen oder
Sparförderung
Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit
der Wirtschaft durch
Reduzierung der
Lohnnebenkosten,
Verminderung der
Unternehmensabgaben und Abbau
staatlicher
Reglementierungen
Problem: Durch eine hohe Staatsverschuldung sind
die Möglichkeiten des Staates zur Konjunkturbeeinflussung begrenzt
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
76
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Aufgaben des Geldes
•
•
•
•
Zahlungsmittel
Tauschmittel
Recheneinheit
Wertaufbewahrungsmittel
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
77
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Geldwert und Kaufkraft
Geld
gegen
Waren
Kaufkraft hoch
Durch
Lohnerhöhungen
steigt die
nachfragewirksame
Geldmenge
Kaufkraft geringer
Preisentwicklung
für "Warenkörbe"
(mtl. oder jährlich)
ergibt Preisindex
Zur Bewertung der Kaufkraftentwicklung müssen Lohn- und
Preisentwicklung zusammen betrachtet werden
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
78
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Geldwert und Kaufkraft
gegen
Geld
Waren
Inflation
(Geldentwertung)
Gründe:
-Anstieg der Nachfrage nach
best. Gütern
- Weitergabe von
Rohstoffpreisen an die
Verbraucher
- Marktmacht von
Unternehmen
Deflation
(anhaltender
Rückgang der
Preise für Waren
und Dienstleistungen) Gründe:
-Investitions- und Verbrauchszurückhaltung
-Reduzierung der Staatsausgaben
-Wegbrechen der Auslandsnachfrage
-Restriktive Geldpolitik der Zentralbank
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
79
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Sicherung des Geldwerts
Geldwert des Euro
(Preisstabilität, Erhaltung der Kaufkraft)
Binnenwert
Im Euro-Raum:
Ist bedroht durch
Geldentwertung (gemessen
durch Verbraucherindex)
Außenwert
Im Vgl. zum Nicht-Euro-Raum:
(z.B. Dollar, Yen..), wird bestimmt
durch Wechselkursschwankungen
aufgrund von
-Konjunkturschwankungen zw. Inund Ausland
-Zinsgefälle
-Ölpreisentwicklung oder polit.
Entwicklungen
Wechselkursangabe i.d.R.: Preis
des Euro ausgedrückt in ausl.
Einheiten (Mengennotierung), z.B.:
€ in $ 1,26)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
80
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Wechselkursschwankungen
Beispiel: Auswirkungen einer
Aufwertung
des Euro zum Dollar auf
Abwertung
Werden teurer
die Preise dt. Waren in
den USA
Werden
billiger
Werden billiger
die Preise für Waren der
USA in Dt.
Werden
teurer
Wird billiger
den Urlaub in den USA
Wird teurer
Werden billiger
Ölimporte aus OPECStaaten
Werden
teurer
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
81
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Sicherung des Binnenwerts – die
Europäische Zentralbank
• Ziel der Europäischen Zentralbank ist die Sicherung der
Preisstabilität im Euro-Land durch Beeinflussungen des
Zinsniveaus und der Geldmenge über
– Kreditgewährung für Geschäftsbanken
(Spitzenfinanzierungsfazilität)
– Geldanlagemöglichkeiten für Geschäftsbanken
(Einlagefazilität)
– Verkauf bzw. Kauf von Wertpapieren an bzw. von
Banken (Offenmarktpolitik)
– Mindestreservepolitik: Festlegung der Geldmenge, die
die Banken als Guthaben bei der EZB halten müssen
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
82
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Deutschland im internationalen Handel –
Handelspartner und Güterarten
Deutschland
EU-Staaten
USA
Andere
Einfuhr:
Ausfuhr:
Rohstoffe,
Halbfertigwaren,
Fertigwaren
Halbfertigwaren,
Fertigwaren
EU-Staaten
USA
Andere
Überschuss in der Handelsbilanz mit dem Ausland aber Dienstleistungsdefizit in der
Dienstleistungsbilanz aufgrund des Tourismus
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
83
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Aktuelle Eckwerte der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung aus dem Jahreswirtschaftsbericht
(Quelle: Jahreswirtschaftsbericht, BMWi)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
84
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Deutschland im internationalen Handel
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
85
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Internationaler Handel
Probleme
Abhängigkeit von
Rohstoffen
Beeinträchtigung des
Handels durch polit. und
militär. Konflikte
Preisschwankungen im Handel
durch Wechselkursrisiken
Durch internationale Wirtschaftsorganisationen (EU, OECD, WTO)
wird der Handel unter den Staaten geregelt
Grundsätzliche Ziele:
-Abbau von tarifären Handelshemmnissen (Zölle)
Abbau von nichttarifären Handelshemmnissen (Subventionen, Import-,
Exportlizenzen, Verwaltungsvorschriften, überzogenen Gesundheitsvorschriften o.ä.)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
86
4. Ökonomisches Handeln in Volks- und Weltwirtschaft
Globalisierung – wie muss sich
Deutschland darauf einstellen?
Dimensionen
der
Globalisierung
Poltische G.
Konflikte, Organisationen, Abkommen
Kulturelle G.
Verbreitung von Wissen, Kunst, Musik,
Ess- und Lebensgewohnheiten
Ökologische G.
Belastung der ökologischen Systeme,
Krankheitserreger
Wirtschaftliche G.
Folgen für
Weltweite wirtschaftliche Verflechtungen,
Mobilität der Produktionsfaktoren, internat.
Arbeitsteilung, schneller Geldtransfer...
Deutschland
Internat. Wettbewerb um
Anpassungsdruck zur
Produktionsstandorte
Reform der sozialen
und Arbeitsplätze
Sicherungssysteme und des
Steuersystems
Exportchancen für die
deutsche Wirtschaft
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
87
Recht
5. Recht
Das Recht
Aufgaben
•
•
•
Sicherstellung eines
friedlichen
Zusammenlebens
Schutz und
Begrenzung der
Freiheit für jeden
einzelnen
Ordnung und
Förderung des
Gemeinwesens
Rolle des Staates
Der Staat besitzt das
Gewaltmonopol: Er
allein setzt Recht
(Gesetze und
Verordnungen) und
setzt es auch durch.
Damit garantiert er die
Rechtsordnung
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
Grundsätze
- Gerechtigkeit
- Soziale Gerechtigkeit
- Rechtssicherheit
89
5. Recht
Rechtsquellen u. Auswirkungen des Rechts
Erfahrung
Werteordnung
Rechtsbewusstsein
Menschen- und Bürgerrechte
Naturrecht
Recht (Gesetze, Verordnungen,
Satzungen)
bindet die
Gesetzgebung
(Legislative)
Vollziehende Gewalt
(Exekutiv)
Rechtsprechung
(Judikative)
Gesetze, die gegen das
Grundgesetz verstoßen,
sind unwirksam
Staat, Verwaltung und
Behörden sind in ihrem
Zuständigkeitsbereich an
bestehende Gesetze
gebunden
Die Rechtsprechung findet im
Rahmen bestehender Gesetze
statt. Die Auslegung eines
Gesetzes muss sich an
seinem Wesensgehalt
orientieren
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
90
5. Recht
Zuständigkeit der Gerichte
Gerichtsbarkeit
Vernehmung
von Zeugen
Rechtsprechung
Vollstreckung
gerichtlicher
Urteile
Besondere Gerichtsbarkeit
Ordentliche
Gerichtsbarkeit
Arbeitsgerichtsbarkeit
Streitigkeiten
aus dem
Zivilrecht
sowie
Angelegenheiten des
Strafrechts
Streitigkeiten
aus
Arbeitsverhältnissen und der
Gestaltung
von Arbeitsbedingungen
Sozialgerichtsbarkeit
Verwaltungsgerichtsbarkeit
Finanzgerichtsbarkeit
Streitigkeiten
bei
Angelegenheiten aus den
Sozialversicherungen
Streitigkeiten
aufgrund
von
Verwaltungsakten
Streitigkeiten
bei
Steuerangelegenheiten
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
91
5. Recht
Mitwirkung an Rechtsgeschäften
Vorraussetzung: Rechtsfähigkeit
→ Träger von Rechten und Pflichten
→ Fähigkeit, rechtswirksam zu handeln
Ist beschränkt auf
Juristische Personen
→ z.B. Vereine oder
Gesellschaften
Verändert sich mit dem Alter
Natürliche Personen
→ alle Menschen
von Geburt an
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
92
6. Recht
Schuldhaftes Handeln – wann liegt es vor?
Handlung
Zivilrechtlich
verantwortlich; u.U.
Schadenersatzleistung
wenn
Strafrechtliche
Verantwortlichkeit
wenn
Strafmündigkeit
Deliktsfähigkeit
Bis zum vollendeten 7. Lebensjahr:
deliktsunfähig
Vom 7. bis zum 18. Lebensjahr:
beschränkt deliktfähig (Fähigkeit, das
Unrecht des Tuns einzuschätzen ist
dann Voraussetzung für
Schadenersatz)
Mit vollendetem 18. Lebensjahr: voll
deliktfähig
Bis zum vollendeten 14. Lebensjahr:
strafunmündig
Vom 14. bis zum 18. Lebensjahr:
bedingt strafmündig (Verantwortung
nach dem Jugendstrafrecht)
Vom 18.-21. Lebensjahr: beschränkt
oder voll strafmündig
Ab 21. Lebensjahr: voll strafmündig
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
93
5. Recht
Zivilprozess und Strafprozess
Zivilprozess
Strafprozess
Bürger gegen Bürger
(Kläger gegen Beklagten)
 Staat gegen Bürger
(Staatsanwaltschaft gegen Angeklagten)
Anklageerhebung oder Beantragung eines
Mahnbescheids beim zuständigen Gericht
Vorverfahren
(auch Ermittlungsverfahren)
Inhalt der Klage: Schilderung des
Sachverhalts, Beweise, Antrag
Untersuchung des Sachverhalts durch die
Staatsanwaltschaft führt zur Anklageschrift. Gericht
entscheidet über Eröffnungsbeschluss zum
Güteverhandlung mit dem Ziel eines
Vergleichs
Hauptverfahren
(Hauptverhandlung)
Wenn keine Einigung
Beweisaufnahme  Schlussworte der
Staatsanwaltschaft und der Verteidigung  Urteil
Mündliche Verhandlung mit Richterspruch
(Urteil)
Vollstreckungsverfahren
Unter Umständen können gegen das Urteil Rechtsmittel eingelegt werden: Berufung oder
Revision
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
94
5. Recht
Der Zweck von Strafen
Die Strafe dient hauptsächlich dem Zweck, Straftaten vorzubeugen (Prävention: Blick nach vorn) und eine
Wiederholung der Straftat zu verhindern.
① Einwirkung auf den Täter (Individual- oder Spezialprävention)
Vergeltung, Sühne,
Aufarbeitung der Schuld
Resozialisierung, Rückführung in ein
normalisiertes Dasein, gesellschaftliche
Eingliederung
Sicherung des Täters
(Freiheitsentzug)
② Einwirkung auf die Allgemeinheit
(Generalprävention)
③ Einwirkung auf Täter/Opfer
(Täter-Opfer-Ausgleich)
Schuldaufarbeitung, Wiedergutmachung
Aufrechterhaltung der Rechtsordnung durch
konsequente Verbrechensbekämpfung
(Bestätigung des Rechtsbewusstseins, Vertrauen
und Sicherheit der Bürger
Abschreckung anderer durch Strafverfolgung und
angemessene Bestrafung (Angst Gefährdeter vor
Verurteilung und Strafe)
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
95
5. Recht
Besonderheiten im Jugendstrafrecht
Grundsatz: Erziehung vor Sühne und Vergeltung
Ahndungsmöglichkeiten bei Vergehen
Jugendstrafen
Zuchtmittel
Erziehungsmaßregeln
Zunahme der Schärfe der
Sanktionen
Das nicht öffentliche Verfahren gegen Jugendliche und
Heranwachsende findet je nach Schwere der Tat vor dem
Jugendrichter, dem Jugendschöffengericht oder der Jugendkammer
beim Landgericht statt.
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
96
5. Recht
Anwendungsmöglichkeiten nach dem
Jugendgerichtsgesetz
Erziehungsmaßregeln
Zuchtmittel
Jugendstrafen
Anordnung einer
Erziehungsbeistandsch
aft
Erziehungshilfe durch
sog. betreutes Wohnen
Erteilung von
Weisungen (Gebote
oder Verbote, die sich
auf die Lebensführung
des Jugendlichen
beziehen und seiner
Erziehung dienen, z.B.
Teilnahme an einem
Täter-Opfer Ausgleich
oder einem sozialen
Training)
Richterliche
Verwarnung
Erteilung von Auflagen
(z.B.
Schadenswiedergutma
chung, eine
persönliche
Entschuldigung bei
dem Verletzten, die
Erbringung von
Arbeitsleistungen
sowie die Zahlung
einer Geldbuße)
Jugendarrest (Kurz-,
Freizeit- oder
Dauerarrest)
Je nach Schwere der
Schuld von 6 Monaten
bis 10 Jahre
Kann auch auf
Bewährung
ausgesetzt werden
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
97
5. Recht
Alternativen zu gerichtlichen
Auseinandersetzungen
Vorbeugung
durch
Beratung
Beratungsstellen:
•Mietervereine
•Verbraucherzentralen
•Schuldnerberatung
Schlichtung
Schlichter legt eigene
Lösungsvorschläge vor
Vorgeschrieben z.B. bei
vermögensrechtlichen oder
Nachbarschafts-Streitigkeiten
Freiwillige
Schlichtung
Konfliktparteien einigen
sich auf eine
Schlichtungsstelle ihrer
Wahl (z.B. Anwälte,
Notare, Kammern,
Innungen)
Obligatorische
Schlichtung
Mediation
 Außergerichtliche
Konfliktbewältigung durch
Zusammenarbeit
 Der Mediator hält sich mit
eigenen
Lösungsvorschlägen zurück
 Parteien sollen zur eigenen
Konfliktlösung befähigt
werden
Konfliktparteien müssen
sich an eine anerkannte
Schlichtungsstelle wenden
(z.B. Anwälte und Notare)
Erst nach Scheitern: Klage
vor Gericht
Michael Köck: Einführung in Wirtschaft und Recht
98
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