Thomas Köck / Isabelle H. © Fabian Raabe 1986 in Steyr, Oberösterreich geboren. Sozialisiert durch Musik, studierte er zunächst in Wien und Berlin Philosophie und Literaturwissenschaften, seit 2012 Studium des Szenischen Schreibens an der Universität der Künste in Berlin mit Aufenthalt am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Veröffentlichungen in verschiedenen Anthologien. Mitarbeit am theatercombinat Wien / Claudia Bosse (in Wien, Düsseldorf & New York). Köck wurde zum Kaltstart Theaterfestival eingeladen, war Teilnehmer des 18. Literaturkurses der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt und mit einem Filmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen. © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 1 Mit jenseits von fukuyama gewann Köck den Osnabrücker Dramatikerpreis 2014. Im Februar 2015 erhielt Köck für sein Stück Isabelle H. (geopfert wird immer) den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises, verbunden mit einer Uraufführung am Pfalztheater Kaiserslautern. Er erhält das Thomas-Bernhard-Stipendium 2015 am Landestheater Linz und das Wiener Dramatikerstipendium. Das Stück paradies fluten (verirrte sinfonie) war eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2015. In der Spielzeit 15/16 ist Köck Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Für paradies fluten erhält er den Kleist-Förderpreis 2016. geopfert wird immer 2 Damen, 2 Herren Uraufführung: Pfalztheater Kaiserslautern 07.01.2016 Regie: Ingo Putz © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 2 SYNOPSE Daniel C. hat es nicht leicht. Gerade zurückgekehrt vom Einsatz in einem der vielen Krisengebiete dieser Welt, deutet sein Umfeld zu Hause seine Kriegserfahrungen als posttraumatische Störung. Der Auslandseinsatz muss ja schließlich seine Spuren hinterlassen haben (auch wenn Daniel ganz anders darüber denkt). Was ihm dort aber wirklich widerfuhr, kann niemand auch nur ahnen. Auf einer Raststätte trifft er schließlich eine Anhalterin, eine Geflüchtete. Sie nennt sich Isabelle Huppert und wird von der Polizei gesucht. Nun kann Daniel endlich den Helden spielen, der er immer sein wollte. Und die Grenzen zwischen Opfer und Täter beginnen zu verwischen … Auf unterschiedlichen Erzählebenen entwickelt Thomas Köck ein packendes, fast absurd erscheinendes Roadmovie, spielt mit den Klischeevorstellungen vom Krieg, von Misshandlung, von Flüchtlingen, Menschentransporten und Grenzbeamten. Sein Stück besticht durch sein Gespür für erschreckend aktuelle Themen, den hohen Grad an sprachlich-theatraler Gestaltungskraft, nicht zuletzt aber auch durch seinen schwarzen Humor. Ein Kommentar zur vom Scheitern bedrohten europäischen Flüchtlingspolitik. Und eine Hommage auf eine große Schauspielerin, die gerade in der Darstellung von Schrecken und Leid zu ihrer wahren Größe findet. © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 3