1 Grundlagen (S.1-13)

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1 Grundlagen (S.1-13)
1.1. Aufgaben der Produktpolitik
umfaßt alle Entscheidungen, die sich auf Gestaltung der Absatzleistung eines U. bezieht
(1)
Einführung neuer Produkte
(2)
Pflege eingeführter Produkte
(3)
Produktelimination
Da das Produkt den Ausgangspunkt aller weiteren Marketingüberlegungen darstellt, wird die
Pruduktpolitik viefach als das „Herz des Marketing“ bezeichnet.
1.2. Produktpolitik als Instrumentalbereich des Marketingmix
Übersicht Marketing Mix:
Angebotspolitik
Produktpolitik
- Qualität
- Ausstattung/Verp
ackung
- Programm
- Service
Instrument zur
Gestaltung der
Marktleistung
Preispolitik
- Listenpreis
- Rabatte
- Boni
- Zahlungsbeding.
Instrument zur
Bestimmung des vom
Abnehmer zu
entrichtenden
Gegenwerts
WERT
Gestaltung der Marktleistung und des zu
entrichtenden Gegenwertes
Distributionspolitik
Kommunikationspolitik
-
-
Absatzwege
Absatzgebiet
Verkauf
Marketing-Logisitk
Instrument zur
Verfügbarmachung der
Marktleistung
VERFÜGBARKEIT
Zur Verfügungstellen der
Marktleistung
Werbung
Verkaufsförderung
PR
Sponsoring
Instrumente zur Übermittlung von
Informationen über die
Marktleistung, bewußte
Gestaltung der Information zur
aktiven Verhaltensbeeinflussung
bei Käufern
IMAGE
Bekanntmachung der
Marktleistung und
Meinungsbeeinflussung
Es bestehen Interdependenzen zw. den verschiedenen Politiken;
Produktpolitik kann Auswirk. auf alle anderen Bereiche haben.
Zur Bewältigung o.g. Aufgaben der Produktpolitik stehen dem U. folgende Instrumente zur Verfügung:
(1) Qualität
è Entscheidungen über die Konzeption und Bestimmung der funktionalen Produkteigenschaften
(2) Verpackung
è formal-ästhetische Gestaltung des Produktes durch Verpackung und Produktdesign
(3) Marke
è Entscheidungen über Namensgebung, Kennzeichnung des Produktes
(4) Programm
è Entscheiungen über Gestaltung von Produktlinien, verschiedene Produkte können in einem Programm
zusammengefaßt werden
(5) Service und DL
è können nach den Kaufphasen (vor, während und nach dem Kauf) unterschiedlich ausgestaltet werden
1.3. Produktbegriff
Zur Planung muß der Marketer sein Produkt auf folgenden fünf Konzeptionsebenen durchdenken:
Konzeptionsebenen für das Produkt:
(1) Kernnutzen è fundamentale Produktleistung (z.B. PKW – Mobilität)
(2) Generisches Produkt èGrundnutzen muß in ein generisches Produkt umgewandelt werden (z.B.vier Räder,
Motor, Lenkrad)
(3) Erwartetes Produkt èBündel von Eigenschaften, was der Kunde vom Produkt erwartet (z.B. Sparsamkeit,
Schnelligkeit)
(4) Augmentiertes Produkt è Eigenschaftsbündel, mit dem sich das Produkt vom Konkurrenzangebot
unterschiedet (z.B. bessere Serviceleistung)
(5) Potentielles Produkt èbefaßt sich damit, was in Zukunft angesagt sein könnte
Stand: 11.04.2009 18:39
Angebotspolitik
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Es wurde erkannt, daß es nicht für alle Situationen eine optimale Lösung gibt, sondern, daß es im jeweiligen
Kontext der Unternehmens-, Markt- und Wettbewerbssituation gelingen muß, spezifische Marketinglösungen zu
finden.
Typologie der Produkte nach unterschiedlichen Einsatzbedingungen (warenanalytischer oder sektoraler Ansatz):
n Konsumgüter (Ver- und Gebrauchsgüter)
n Investitionsgüter
n Dienstleistungen
A) Konsumgüter
•
•
•
•
•
richten sich an den Leztverbraucher (Konsumenten)
Unterscheidung:
(1) Verbrauchsgüter
Sachgüter, die innerhalb eines oder einiger weniger Verwendungseinsätze konsumiert werden
(2) Gebrauchsgüter
Sachgüter, die zahlreiche Verwendungseinsätze überdauern
meist anonyme Martbeziehung (kein direkter Kontakt) zw. Anbieter und Nachfrager
Produktunterschiede können kaum noch wahrgenommen werden (insb. Verbrauchsgüter)
Low Involvement-Phänomen bestimmt zunehmend Kaufverhalten
High-Involvement-Produkte:
Low-Involvement
große Bedeutung für das persönliche Wertesystem
Informationen werden aktiv gesucht
optimal erscheinende Lsg.wird gesucht
geringe Bedeutung
passives u. nur geringes kognitives Auseinandersetzen mit Prod. zufriedenstellende
Alternative wird gesucht
Einflußfaktoren Involvement:
1. Kosten des Produkts
2. Interesse an Prod.-kategorie
3. wahrgenommenes Risiko des Kaufes
4. Verwendungssituation
5. sozialer Prestigewert des Prod.
6. Brand Commitment (Marken-Involvement) ist um so höher, je mehr ein P. zurspezifischen problemlösung für den Kosnumenten beitragen kann und sich
für ihn von den Konkurrenzangeboten differenziert (Bsp.: nur ein Produkt profiliert sich als wahrnehmbar: Tempo, unterschiedliche Produkte sind klar voneinander differenzierbar:
Automarken)
7. aktuelle Situation des Konsumenten, „Situatives Involvement“ (Bsp.: Involvement für Spülmaschine hoch, nach Bedarfsdeckung sinkt
Involvement, da Problem bereits gelöst)
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Hoher Grad der
Produktdifferenzierung
(starke Unterschiede zw. den Produkten)
Geringer Grad der
Produktdifferenzierung
(kaum noch Unterschiede zw. den
Produkten)
High Involvement
Low Involvement
(1)
Komplexe Kaufentscheidung oder „starke
Markentreue“
è Erwartungen konkret formuliert
(2)
Suche nach Variation:
Zufallsauswahl oder
Experimentieren
è Erwartungen nur vage formuliert
(4)
Trägheit
Zufallsauswahl oder
„unechte Markentreue“ (= Gewohnheit)
è Erwartungen nur vage formuliert
(3)
Attribuierungen unterstützen oder
Kognitive Dissonanzen können in der
Nachkaufphase auftreten
è Erwartungen konkret formuliert, jedoch
können Unterschiede kaum noch
wahrgenommen werden
è viele Unternehmen der Konsumgüterindustrie mit ihren
Produkten in Quadrant (4)
è Produkte haben keine situationsadäquate strategische
Erfolgsfaktoren
ZIEL:
è Marken- und Produktinvolvement é (durch
Differenzierung des eigenen Angebotes)
Kaufentscheidung am Point of Sales (PoS)
è Produkt muß zunächst Mindestanforderungen erfüllen, (wenn
nicht...dann beim nächsten Mal anderes Produkt gekauft)
STRATEGIE zur Realisierung
strategischer Erfolgsfaktoren
1. Emotionalisierung (Produktausstattung, Markierung,
Programmbildung + kommunikationspolit. Maßnahmen,
die positives Image etablieren)
2. Service und Kundendienst (erhöhte Bindung an das
Produkt ...echte Markentreue)
B) Investitionssektor
•
•
•
Direkte Beziehung zw. Anbieter und Nachfrager
nicht Merkmale des Produktes, sondern Verwendungszweck gibt Auskunft, ob es sich um ein Investitionsgut
handelt:
Bsp.: Computer (privat) – Konsumgut / Gebrauchsgut; Computer (Firma) - Investitionsgut
Besonderheiten auf Investitionsgütermärkten:
(1) Abgeleitete Nachfrage: Produkte werden erworben, wenn Notwendigkeit für
nachgelagerte Marktstufen (da Unternehmen nur dann auf
Beschaffungsmärkten nach Lösungen suchen, wenn Probleme)
(2) Komplexer Kaufentscheidungsprozeß: da Produkte meist von großer Bedeutung,
zeitaufwendige und langwierige Kaufprozeß
(3) Buying Center:
Multipersonale Problemlösung – und Kaufentscheidung
(Beteiligte nehmen ja nach formeller und informeller Position
verschiedene Funktionen wahr)
durch persönliche Motivation – Einfluß auf Kaufentscheidung
(4) Business-to-Business-Beziehung: relativ hohe Markttransparenz
(hohe Professionalität und geringe Zahl von Markteilnehmern)
Anbieter tritt in direkten Kontakt mit dem Kunden
hohe Bedeutung persönlicher Beziehungen
grundsätzlich: jedes Unternehmen – spezifische Lösung, aber aufgrund Vielfältigkeit Typolisierung der
Marktleistung in drei Geschäftstypen (Backhaus, 1992) :
1. Produktgeschäft: Leistungen, die der Kunde zum isolierten Einsatz innerhalb der Unternehmung nachfragt (z.B.
Kopierer)
2. Systemgeschäft: Kombination umfangreicher Leistungen und Produkte, langfristige Austauschbeziehung (z.B.
SAP-Software)
3. Anlagengeschäft: Projektbezogene Austauschbeziehung ohne systematische und geplante Erweiterungskäufe
(z.B. Kauf einer Immobilie)
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Je höher die Wettbewerbsintensität, desto eher wird der Anbieter sich bemühen, Differenzierungsvorteile
aufzubauen und seine Leistung für den Kunden zu individualisieren (dabei rückt das Instrument Service und DL
immer mehr in den Mittelpunkt)
C) Dienstleistungssektor
•
•
•
•
80er sachleistunsorientierte Ansätze Dominanz
DL Sektor zunehmend Bedeutung des DL Sektors
Aber auch: verstärkter Einsatz von Service und DL beim Absatz von Investitions- und langlebigen Sachgütern
Weitgehende Immaterialität
(1) Potentialorientierte Definition:
DL als Bereitschaft und Fähigkeit zur Erstellung einer Leistung. Vermarktet werden nicht fertige Produkte
sondern (immaterielle) Leistungsfähgikeiten. (Bsp.: Fluggesellschaft: Flugbereitschaft)
(2) Prozeßorientierte Definition:
DL als Leistungen, die nur durch Integration eines externen Faktors in den Leistungserstellungsprozeß erbracht
werden können. Hierbei ist die Varietät des externen Faktors von Bedeutung, da er das Ausmaß der zu
erbringenden Leisungs bestimmt.
(3) Ergebnisorientierte Definition
DL als immaterielles Ergebnis eines Leisungserstellungsprozesses. Immateriell bedeutet hier, daß das Ergebnis
vom Kunden eingeschätzt wird.
(Bsp.: Haarschnitt kann vom Kunden immer unterschiedlich eingeschätzt werden)
Typologien nach Integration des externen Faktors (Kunden) im Leistungserstellungsprozeß: (nach Engelhardt)
Varietät des externen Faktors
groß (heterogen)
Varietät des externen Faktors
gering (homogen)
Einfluß des externen Faktors auf
Leistungsergebnis groß
DL (1)
Unternehmensberatung
DL (2)
Pauschalreiseanbieter
Einfluß des externen Faktors auf
Leistungserstellung gering
DL (4)
Friseur
DL (3)
Fast-Food-Restaurant
Eigenschaften von DL (da ext. Faktor integriert werden muß):
Immaterialität des Leistungsergebnisses
Überprüfung / Kontrolle vor dem Kauf kaum möglich
Daher im allgemeinen: höheres Kaufrisiko
Untrennbarkeit von Produktion und Konsumtion
DL werden verkauft, danach simultan produziert und konsumiert
Direkter Kontakt zum Kunden
Kontaktpersonal hat neben operativen Funktionen auch Marketingfunktion
Heteroginität
potentiell hohe Unterschiede in Qualität
keine herkömmliche Qualitätskontrolle möglich (Bsp.: Friseurlehrling,..sieht Shit aus, Änderung nicht mehr
möglich)
Beurteilung an Ersatzindikatoren, wie Image
(d) Vergänglichkeit:
- DL können nicht gespeichert oder gelagert werden
- Problem der zeitgenauen Angleichung von Angebot = Produktion und Nachfrage
(a)
(b)
(c)
-
1. 4: Instrumentarium der Produktpolitik
•
•
Markt (Konsum-, Investitions- oder DL-Sektor) beurteilt Produktleistung als Ganzheit
Zur Deckung zwischen Anforderung und Leistung ist Einsatz des gesamten produktpolit.
Instrumentariums notwendig:
(1) Produktqualität
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Angebotspolitik
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Qualität von unterschiedlichen Seiten unterschiedlich definiert:
Produktbezogener Ansatz / objektiver Qualitätsbegriff:
Q. als Niveau der vorhandenen, objektiv beobachtbaren / meßbaren Eigenschaften (z. B. Alkoholgehalt
in Bier)
Anwenderbezogener Ansatz / subjektiver Qualitätsbegriff:
Inwieweit ist ein Produkt aus der subjektiven Sicht der Zielgruppe dazu geeignet ist, bestimmte
Bedürfnisse zu erfüllen? (Bsp.: Geschmack, Farbe usw.)
Fertigungs- (Hersteller-) bezogner Ansatz / funktionaler Qualitätsbegriff:
Q. als Einhaltung durch den Hersteller festgelegter Spezifikationen (Qualitätsstandards) (wieviele
Hallertauer Aromatropfen)
Wertbezogener Ansatz / relativer Qualitätsbegriff:
Q. ist Beurteilungsprozeß durch den Kunden aus der Preis-Leistungs-Perspektive und dem Vergleich mit
anderen Angeboten unterworfen (Bsp.: Hansapils besser als..., weil...)
Kunde
Untern.
Qualitätsanforderung
Wettbewerb
Das Eigenschaftsprofil eines Produktes kann mittels folgender Entscheidungsdimensionen gestaltet werden:
1. Art und Anzahl der Produkteigenschaften
2. Flexibilität des Eigenschaftsprofils
3. Ausprägung der Qualität der Produkteigenschaften
1.
Art und Anzahl der Eigenschaften:
Die Eigenschaften lassen sich anhand einer Matrixdarstellung veranschaulichen:
Der Differenzierungsgrad beider Dimensionen ist von der Komplexität des Produktes abhängig.
Dimensionen der Qualität
Beurteilungskriterium
Bezugsebene
1.
2.
3.
4.
Technische
Angemessenheit
Umweltfreundlichkei
t
Wirtschaftlichkeit
Komfort
Sicherheit
Material
Funktionalität
Verarbeitung
Äußere
Gestaltung
2. Flexibilität des Eigenschaftsprofils:
Besonders bei heterogenen Bedürfnissen einer Zielgruppe sollten die Eigenschaften eines Produktes nicht starr
miteinander verknüpft, sondern variabel gestaltbar sein, damit die Kunden sich ihr Produkt selbst
zusammenstellen können.
Hier bietet sich der Einsatz von modularen Bausteinkonzepten an. Notwendige Bedingung ist für eine solche
flexible Gestaltung ist of die technische Zerlegbarkeit des Produktes
(Bsp.: PC – können heute schon an die spezifischen Anforderungen des Kunden angepaßt werden.)
3.
Ausprägung der Qualität der Produkteigenschaften:
Die optimale Produktqualität ist nicht die maximale Qualität, denn die Qualität hängt vielmehr von den
Erwartungen und subjektiven Wahrnehmungen der Kunden ab.
Die Schwierigkeit liegt darin, die genauen Anforderungsprofile der Zielgruppen zu kennen.
Als Faustregel kann aber gelten:
è vielseitige Verwendungsmöglichkeit (aufgrund der Eigenschaften) – mittlere Qualtität
è nur für ein schmales Segement bestimmt (aufgrund der Eigenschaften) – Qualität kann individuell an die
Zielgruppe angepaßt werden
Stand: 11.04.2009 18:39
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1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
•
•
Dimensionen der Produktqualität nach GARWIN:
Gebrauchsnutzen (Kernnutzen: Wie schnell macht Bier besoffen? Wie gut löscht Bier den Durst?)
Ausstattung (Zusatznutzen: Keine Kopfschmerzen am nächsten Tag?)
Zuverlässigkeit (Wahrscheinlichkeit, daß ein Produkt in einer bestimmten Zeitspanne versagt oder kaputt geht)
Normgerechtigkeit (Übereinstimmung mit etablierten Normen, Bsp.: Maß Kühlschränke)
Haltbarkeit (technische und ökonomische Lebensdauer; ökonomische Lebensdauer ist meist kürzer als
technische, z. B. aufgrund eines hohen erwarteten Reparaturaufwandes)
Kundendienst
SUBJEKTIVE EIGENSCHAFTEN:
Ästhetik (Wie sieht ein Produkt aus, fühlt oder hört es sich an usw.)
Image (Bei Beurteilung der Qualität werden häufig Ersatzindikatoren genutzt, hier spielt Image oder Marke
eines Produktes wichtige Rolle)
STRATEGIE DES HERSTELLERS:
Bedarfsanpassung:
Zusammensetzung des Produktes nach Anzahl und Art seiner Eigenschaften entsprechend den artikulierten
Anforderungen der Zielgruppe
Bedarfskreation oder –variation:
Komposition von neuen Teileigenschaften eines Produktes , um die Struktur der Bedürfniskomplexe zu
verändern
(2) Verpackung
Zunehmende Bedeutung der Verpackung, weil:
Zunahme Selbstbedienung (Verpackung übernimmt Verkaufsaufgabe)
Wachsende Ansprüche der Konsumenten
Auswirkung der Verpackung auf Firmen- und Markenimage
Notwendigkeit der Rationalisierung in der Logistik (von Palette in das Lager)
Zunehmende ökologische Anforderung an Verpackung
I.
II.
III.
IV.
V.
Begriff „Verpackung“ umfaßt:
a) primäre Verpackung (Verkaufsverpackung, die Produkt direkt umschließt, Flasche)
b) sekundäre Verpackung (Umverpackung, faßt eine Reihe von primären Verpackungenè verbrauchsübliche
Verpackung, Kiste)
c) tertiäre Verpackung ( Transportverpackung, Schutz bei Transport und Lagerung – Umwelteinflüsse, Palette)
è häufig sind primäre und sekundäre Verpackung schlecht voneinander trennbar (Pappkarton um Möbelstück
kann primäre und sekundäre Verpackung sein)
3.
4.
5.
6.
7.
Funktion von Verpackungen:
Behältnisfunktion (macht Prod. Transportfähig)
Schutzfunktion (Verpack. schützt Produkt bei Transport und Lagerung)
Produktpräsentation – und Verkaufsunterstützung (Erwecken von Aufmerksamkeit)
Gebrauchsunterstützung (Bedienungsanleitung und Informationen)
Spezialfunktionen (Erfüllung gesetzlicher Verpackungsvorschriften , Eignung zu Geschenkzwecken)
Ansicht über die Verpackung aus Sicht von drei Bezugsgruppen (am Bsp. Getränke):
Hersteller
Handel
Verbraucher
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
hohe Abfüllgeschwindigkeiten
Eignung zur Profilierung
Eignung als Informationsträger
Kostengünstig
Vermittlung von Preis- und
Qualitätsvorstellungen
•
•
•
•
•
•
•
optimale Nutzung von
Regalplatz
scanningfähig
selbstbedienungsgerecht
optimales Handling
Eignung für Verkaufsförderung
ansprechendes Design
Sichtbarkeit des Inhaltes
Leicht zu öffnen / schließen
Verbrauchswirtschaftlichkeit
Möglichkeit zur
Zweitverwendung
• Ökologische Qualität
• Sicherheit vor mißbräuchlicher Öffnung
• Verbrauchsgerechte Größe
Stapelfähig
palettierungsfähig
raumsprarend
•
•
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gewichtsgünstig
bruchsicher
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•
•
Haltbarkeit des Inhaltes
Schutz des Inhaltes
è nicht allen Anforderungen der Bezugsgruppen können in gleichem Maße erfüllt werden
è Welchen Anforderungen in welchem Umfang Vorrang gegeben wird, hängt von der Art des Produktes und der
Wettbewerbssituation ab
è ökolog. Qualität der Verpackung gewinnt zunehmend an Bedeutung (es kann aber zum Konflikt
kommen...produktkonform, aber besonders umweltgerechte Verpackung)
è mit zunehmendem Umweltbewußtsein dürften jedoch Umweltgerechtigkeit und Verkaufswirksamkeit immer
mehr zusammenfallen
1990 Deutsche Bundesregierung: Verbackungsverordnung (um öffentliche Abfallentsorgung zu entlasten)
è Hersteller und Handel sind zur Rücknahme sämtlicher Verpackungen verpflichtet
è nach Abschluß eines Zeichnungsvertrages können Unternehmen ihre recyclingfähigen Verpackungen mit dem
Grünen Punkt kennzeichnen
(Duales System Deutschland Gesellschaft für Abfallvermeidung und Sekundärrohstoffgewinnung mbH –
regelmäßige Abholung in den Einzugsgebieten)
1.
2.
3.
î Grundprinzipien der Verpackungsstrategie:
Hauptverantwortung bei Marketingabteilung
(in Kooperation mit verschiedenen anderen Abteilungen wie F&E, Produktion, Vertrieb)
Institutionalisierung der Verpackungsentwicklung in den Prozeß der Neuproduktentwicklung
Verpackung - im Einklang mit allen anderen Marketingaktivitäten für ein (Neu-) Produkt
(3) Produktkennzeichnung / Markierung
•
-
1.
2.
3.
4.
•
•
•
•
•
•
eine der wichtigste Voraussetzung zur Identifizierung / Differenzierung des Angebotes dar:
dazu gehören:
Produktname (Marke i.e.S.)
• Merkmale der Produktausstattung (Verpackung, feste Gestaltungselemente, die als Erkennungssignale
agieren, Bsp.: Packungsfarben, Herstellerangaben)
„JE PRÄGNANTER DIE KENNZEICHNUNG; DESTO MEHR DIFFERENZIERUNGS-MÖGLICHKEITEN
HAT DAS PRODUKT“
î treten zum Herstellernamen weitere unverwechselbare Kennzeichnungen hinzu, kann der Hersteller diese in
allen Kommunikationsmaßnahmen einsetzen
î Markierung wichtige Rolle bei
- Produktausstattung
- Werbung und Verkaufsförderung
Man unterscheidet Marken bzgl.:
Einsatzgebiet (lokal, regional, überregional, national und international)
Art der Marke (Produkt-Marken, Produktgruppen-Marken, Programm-Marken oder Company-Marken)
Markenbesitz (Hersteller- oder Handelsmarken)
Intensität der Markennutzung (Markenartikel, anonyme Ware)
1. Einsatzgebiet der Marke:
Tendenz zur nationalen / internationalen Marke (Coca Cola, Marlboro, Microsoft)
Vorteile:
Kostendegression bei Herstellung hoher Stückzahlen, Distribution, Marketing und Management
Entwicklung einer gewissen „Eigendynamik“ durch Bekanntheitsgrad einer „Weltmarke“
Stärkere Verhandlungsposition ggü. Handel
Aber:
trotz Verschmelzung der Weltkulturen müssen einzelne Gestaltungselemente den volkswirtschaftlichen
Bedingungen der einzelnen Länder angepaßt werden
völlige Homogenisierung der Präferenzstruktur in den nächsten Jahren ausgeschlossen
Bsp: Marlboro wird mit 20 verschiedenen Formulierungen beworben
2. Art der Marke:
Unterscheidung nach Einsatzgebiet
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•
Produkt-Marken (Einzel- oder Monomarken)
Produkt wird unter Markennamen angeboten
Vorteil: präzise Positionierung im Markt möglich
(Persil, Waschmittel von Henkel oder Hanuta von Ferrero)
• Produktgruppen-Marken (auch Range- oder Famielien-Marke)
(Knorr – Linie von Concinience-Produkten von CPC)
• Programm- bzw. Company-Marken (auch Dachmarken)
(Sarotti – umfassendes Schokoladen, Süßwaren und Pralinensortiment von Sarotti)
• Herkunftsmarken
(Appenzeller Käse von Molkerein aus dem Schweizer Kanton Appenzell)
Auch Kombination möglich:
Nestlé
= Company-Marke und Produktgruppen-Marke
Volkswagen
= Programm- und Companymarke
Imagetransfer (gutes Image- positive
Passat
= Produktgruppenmarke
Problemlösung für den Kunden)
GL,GTI
= Produktmarke
Argumente für Einsatz von Produktgruppen – und Programm-Marken:
• Aufbau und Durchsetzung von Einzelmarken - finanziell sehr aufwendig
• Ausdehnung der Marke auf weitere Produkte – Vertrauen, das der Verbraucher soll auf andere Produkte
ausgedehnt werden
• Ziel: Marketingsynergien (v.a. Werbekostenersparnis)
• Finden neuer, geschützter Namen wird auf dem Markt immer schwieriger
• Lebensmittelbereich: Marktvolumen reicht nicht aus, die hohen Kosten der Einzelmarkenführung zu
decken; Ausschöpfung des Marktes i.d.R. nur mit Dach- oder Rangemarken sinnvoll
Risiken Range- bzw. Dachmarkenstrategie:
• Überdehnung der Tragfähigkeit der Marke
• Erosion und Deprofilierung des Markenimages durch „line extensions“
3.Markenbesitz:
Bezüglich Markenbesitz können Herstellermarken und Handelsmarken unterschieden werden. Unternehmen
verfolgen durch die Verbindung des Firmennamens mit dem Pordukt interne und externe Ziele.
Markenbesitz aus Sicht der Hersteller
(1) Aufbau einer CI
Das Management möchte eine Organisation mit einer Mission aufbauen, die ihre Mitglieder mit Zuneigung und
Verpflichtung erfüllt.
(2) Ausstrahlung auf verschiedene Anspruchsgruppen
Die Marke soll möglichst alle Anspruchsgruppen mit einer klar definierten (Marken)-Botschaft versorgen. Hier
können allerdings auch Konflikte entstehen, wenn das U. unterschiedliche Botschaften kommuniziert.
(3) Verteidigung gegen Akquisition
Die Firmenmarke soll möglichst zu einer Wertsteigerung verschiedener Unternehmensteile beitragen, damit es
der Konkurrenz schwerfällt, Produkte zu imitieren.
Markenbesitz aus Sicht des Handels:
Handelsmarken ergeben sich vielfach aus der Kooperation zwischen Handelsgruppen und Herstellern. Es können
sich aus der Sicht es Handels folgende Vorteile ergeben:
(1) Profilierung der angeschlossenen Einzelhandelsgeschäfte durch eigenständige Markenpolitik (èKundenbindung)
(2) Kein Preisvergleich mit anderen Handelsmarken
(3) Vereinbarung niedriger Einkaufspreise
(4) Geringe Kosten kfür Werbung und physische Distribution
(5) Höhere DB als Herstellermarken
Kooperation mit dem Handel ist für den Hersteller aufgrund der langfristig ausgeschöpften Kapazitäten von
Vorteil
„Machtkampf der Markensysteme“:
zahlreiche Vorteile des Handels seine Marken besonders zu profilieren (Regalplätze, Beratung, Preise)
bisherige Dominanz der Hersteller nimmt ab
Experten-Prognose: alle Herstellermarken werden durch Handelsmarken verdrängt, nur die stärksten
Hersteller überleben
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Merkmale
Markenartikel
1. Markierung
2. Distribution
Vom Hersteller
Breit (Ubiquität)
3. Qualitätsniveau
4.Quatlitätsgarantie
5.Verkaufspreis
Hoch
Vom Hersteller
Hohes (=Premium)
Segment
Häufig unverbindliche
Preisempfehlungen,
trotzdem of variierender
Verkaufspreis
(Aktionspreis)
Produktwerbung
6. Preiskonstanz
7. Werbung
8. Verpackung /Aufmachg. Hohes Anspruchsniveau
9. Produktnutzen
Grund- und Zusatznutzen
10. Verkehrsgeltung /
Durchsetzung im Markt
11. Marktfunktion
Breit
12. Packungsgestaltung
Produkterlebnis
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Innovation,
Bedarfsweckung,
Marktaufbau
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Klassische
Handelsmarken
Vom Handel
Begrenzt
(nur Handelsgruppen)
Mittel
Vom Handel
Mittleres
einheitlich
Werbung für
Einkaufsstätte
Mittel
Grund- und teilweise
Zusatznutzen
Begrenzt
Imitation,
Bedarfsdeckung,
begrenztes
Produktangebot
Produkterlebnis
Gattungsmarke
(NO NAME)
Vom Handel
Begrenzt
(nur Handelsgruppen)
Mindest / Standard
Vom Handel
Niedriges Segment
(Discount)
einheitlich
Preiswerbung und
Werbung für
Einkaufsstätte
Bewußt reduziert
Nur Grundnutzen
Stark begrenzt
(austauschbar)
Imitation, stark begrenztes
Produktangebot
Produktbeschreibung
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4. Intensität der Markennutzung:
Unterscheidung hinsichtlich Präferenzstruktur. Diese setzt sich zusammen aus:
• Präferenzniveau (Wertigkeit von Produktqualität)
• Präferenzinhalt (grundlegende Ausrichtung; über Pi wird versucht positive Differenzierung vom Wettbewerb und
damit Bindung an den Kunden „Markentreue“, zu erreichen; auch „preisfreier Bereich“ – keine
Nachfrageverringerung bei Preisanhebung)
• Präferenzdauer (Planungshorizont und Zeitraum der Tragfähigkeit)
•
•
•
•
•
Markenartikel = höchste Intensitätsstufe der Markennutzung:
Voraussetzung:
standardisierte Erzeugnisse für differenzierten Massenbedarf
Garantie für an neueste Technik angepaßte Qualität
Verwendung der Marke auf allen Verpackungen und Kommunikationsmaßnahmen
Erhältlichkeit in festgelegten Distributionssystemen
Konstanz in der Preispolitik (einheitliche Preise in Absatzgebieten)
(4) Programm / Sortiment
auch: Produktmix
Programm è Herstellerbezeichnung
Sortiment è Handelsbezeichnung
Produktmix = Gesamtheit aller Produktlinien und Produkte, die ein Anbieter seinen jeweiligen Kunden zum Kauf anbietet.
Programmbreite
Programmtiefe
Anzahl der Produktlinien
(z.B.Haarwaschmittel, -festiger,-spray als Produktlinie)
Anzahl der in den Produktlinien zusammengefaßten Produkte
(z.B. Shampoo für trockenes, fettendes usw. innerhalb der Produktlinie Haarwaschmittel
Programmbildung nach:
Kunden bzw. deren Bedarf
Schlüsselkonkurrenten und ihrem Angebot
Unternehmensinterne, insbes. produktionstechnischen Bestimmungsgründe
Trend: immer häufiger nach Kundenbedarf, damit Kunde integrierte Lösung für ein bestimmtes
Problemfeld hat z.B. „Alles fürs gesunde Haar“
Außerdem: Hersteller müssen zunehmend die Forderungen des nachfragmächtigen Handels
beachten (Ablehnung des Handelsunternehmens, wenn Mängel des Kunden an Sortiment...nicht
Wissen, wer dahinter!)
(1) Variation
= eine am Innovationsgrad orientierte qualitative Veränderung der Produkte im Zeitablauf
- horizontal
objektiv kaum feststellbare Neuerung, z.B. geringfügige
Verpackungsänderung
- vertikal
Erkennbare innovatorische Veränderung, z.B. objektive
Qualitätsverbesserung
- lateral
Produktinnovation, z.B. Neu-Produktentwicklung
(2) Diversifikation
= gezielte Ausweitung des Leisungsprogramms, vornehmliche Tätigkeiten auf neuen
Märkten
- horizontal
Aufnahme neuer Produkte, die in einem direkten Zusammenhang
mit dem bisherigen Produktprogamm stehen
- vertikal
Aufnahme von vor- oder nachgelagerten Produkten
- lateral
Aufnahme völlig neuer Produkte, die als Problemlösungen für neue
Märkte konzipiert sind
(3) Elimination
= gezielte Aussondierung nicht mehr tragfähiger Produkte
Geschlossenheit des Produktmixes:
Wie ähnlich sind die dazugehörenden Produkte bezüglich der gewählten inhaltlichen Gliederungskriterien (z.B.
Werden alle Produkte, die ein bestimmtes Kundenbedürfnis ansprechen, zu einem Programm
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Angebotspolitik
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zusammengeschlossen, kann positive Folgen: (1) unternehmensintern: Focussierung auf die Bemühtheit der MA,
genau dieses Bedürfnis anzusprechen; (2) positive Erwartungshaltung kann sich im Markt herausbilden)
(5) Service
Zusätzlich zur Differenzierung der materiellen Eigenschaften des Produktes kann ein Unternehmen sich selbst
und sein Angebot auch durch die mit dem Produkt verbundenen Serviceleistungen differenzieren.
Wenn das materielle Produkt nicht genügend Differenzierungspotential bietet, dann liegt der Schlüssel zum
Erfolg oft in der Produktqualität und in den Zusatzleistungen durch den Service.
è es gilt: nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erlangen (Situation in vielen Märkten immer schwieriger)
è steigende technische Komplexität (PC ) – viele Kunden verlangen nach Kombination aus Produkt und DL
Maßnahmenbereiche der Servicepolitik:
1.
Beratung und Information
unpersönliche Beratung (Montageanleitung, Anwendungsinformationen)
persönliche Beratung (aktives Zuhören, Erfassen der Kundenprobleme, Problemlösungen)
2. Lieferleistung
Lieferbereitschaft (abhängig von Marktsituation, saison- oder modeabhängig, umgekehrt:
Wartebereitschaft der Abnehmer bei besonders exklusiven Artikeln)
Lieferzuverlässigkeit (Einhaltung von Lieferterminen)
Gelieferte Produktqualität (Empfangszustand, abhängig von Transportart)
Just in time! Richtige Teile, zur richtigen Zeit, in der richtigen Quantität und Qualität am richtigen Ort
(Lieferleistung spielt also erhebliche Rolle)
3. Kundendienst
Anpassung / Installation / Montage (Maßanzüge, Einbauküchen)
Pflege /Wartung / Inspektion (optimieren der Nutzungsdauer)
Reparatur und Ersatzteilversorgung
4. Garantieleistungen
Garantieumfang (auf welche Produktteile –leistung beschränkt sich die Garantie, z.B. nur bei
bestimmungsgemäßen Gebrauch)
Garantiedauer
Schnelles Nachahmen der Konkurrenz è (häufig zeitlich begrenzt)
nur seriöse Garantiepolitik kann Imagevorteile bringen
Ausmaß der Garantieleistungen abstimmen auf Qualität des Produktes è sonst zu hohe Kosten!
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1.5. Produktpolitik bei Dienstleistern
Selber Durchlauf:
1) Qualität
Qualität aufgrund Interaktion – hohe Schwankungen
Wichtig: (Was erhält der Kunde? Wie erhält der Kunde es?)
Zuverlässigkeit, Reaktionsfähigkeit, Leisungskompetenz, Einfühlungsvermögen, äußeres Erscheinungsbild
des DL-Ortes sowie der Personen
3) Markierung
(Trend zum Aufbau von Marken; Bsp.: AOK, Bank 24)
4) Programm / Sortiment
Abgrenzung Tiefe / Breite schwierig
Wichtig: Gestaltung des Leistungsumfanges (Fullservice oder nur Teilleistung, McDonald)
5) Management des Kundenpersonals
Aufgaben Personal:
Leistungserstellung
Marketingfuntion (aufgrund von direkten Kontakts)
Erscheinungsbild
Aufgrund des direkten Kontakts wichtig „Es ist nicht egal, was für ein Auto ein Versicherungsvertreter fährt, wie
eine Bank von außen aussieht...“
Unterscheidung:
materielle Produktionsfaktoren (ist für die Erstellung der DL notwendig...z.B. Bett im Hotelzimmer
sonstige Umweltfaktoren (materielle und immaterielle wahrnehmbare Dinge des Kunden, z.B. Gemälde in der Lobby)
Entwicklung einzelner Betriebsformen:
Marktebene
Premiummarken
Me-too-Produkte
Oberer Markt
Unterer Markt
Handelsebene
Erlebnishandel
Versorgungshandel
Käuferebene
Markenkäufer
Preiskäufer
(1) Erlebnishandel
- Profilierung über Qualität und Preis
- Tiefes, breites Sortiment
a) Fach- und Spezialgeschäfte:
-
Waren einer Branche bzw. Bedarfsgruppe (tiefes Sortiment)
- Bedienung und Service
b) Shop-in-Shop
-
-
Waren- und Kaufhäuser
Fremdbedienung
(2) Versorgungshandel
- Profilierung über Preis, Selbstbedienung
- Geringe Sortimentsbreite
a) Discounter
-
Discount-Prinzip: niedrige Preise, begrenztes Sortiment
b) SB-Warenhäuser
-
Warenhausähnliches
Sortiment mit non-Food-Bereich
c) Verbrauchermärkte
(3) Fachmärkte
- Mixsystem zwischen Versorgungs- und Erlebnishandel
Stand: 11.04.2009 18:39
Angebotspolitik
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12
Vertikales Marketing:
è Vertikales Marketing dient der Überwindung divergierender Hersteller- und Handelsziele
1. Produktpolitik
Hersteller-Ziele
Handels-Ziele
-
-
-
ständige Produktinnovation
produktbezogener Marketing- MittelEinsatz
Herstellermarken
-
2. Sortimentspolitik
-
-
3. Preispolitik
-
4. Vertriebspolitik
-
5. Werbung
-
6. Verkaufsförderung
-
Stand: 11.04.2009 18:39
Distribution des gesamten
Markenprogramms
Risikostreuung durch Diversifikation
in neue Märkte
(èSubstitutionsprodukte)
Aufbau eines langfr. Erfolgreichen
Sortiments
-
-
kontinuierliche mit Preisempfehlungen
gestützte Preispolitik
Skimming
optimale Verkaufsstellendichte
Priorität für wachstumsstarke
Vertriebsformen
Kontinuierlicher Absatz mit großen
Bestellungen
Hoher Service des Handels
Produktwerbung auf nationaler Ebene
Priorität der überregionalen MediaWerbung
Werbewirksame, aufwendige
Verpackung
-
produktbezogene Verkaufsförderung
bevorzugte Plazierung der Erzeugnisse
im Handel
Unternehmens- bzw.
produktbezogenes Displaymaterial
Keine Förderung von
Konkurrenzprodukten am Verkaufsort
-
Angebotspolitik
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-
-
Produktkonstanz mit umschlagstarken Artikeln, gelegentliche
Neueinführungen mit hohen
Erfolgschancen
Sortimentsbezogener MarketingMittel-Einsatz
Exclusivmarken, Handelsmarken
Distribution eines maßgeschneiderten,
zielgruppenkonformen Sortiments zur
Bedarfsbündelung
Keine Substitutionsprodukte
Vertrieb von kurzfristig umsatzstarken
und gewinnträchtigen Produkten
begrenzte Aggressivität (Ausübung
von Druck auf die Konditionen
Penetration
Alleinvertretungsrechte
Gleichbehandlung bei Einräumung
einer Begünstigungsklausel
Nachfragegebundene Bestellmengen
mit kurzer Lieferzeit
Merchandising
Firmenwerbung auf regionaler und
lokaler Ebene
Priorität der gruppengebundenen POSVerkaufsförd.
Rationelle, funktionsgerechte
Verpackung
sortimentsbezogene an Bedarfsbündel
ausgerichtete Verk.-förderung
Plazierung nach Konzeption der
Ladengestaltung
Displaygestaltung nach Konzeption
der Ladengestaltg.
Förderung aller Produkte nach
Maßgabe des eigenen
Handelskonzepts
13
1.5 Integrative Ansätze der Produktpolitik
-
Viele Marketing-Konzepte unterliegen in ihrer Realisierung einer gewissen Kurzsichtigkeit, da vielfach das
Produkt in den Vordergrund gesetzt wird. Auf lange Sicht aber sollten die artikulirten, latenten und zukünftigen
Bedürfnisse der Kunden Ausgangspunkt der Marketing-Planung sein.
-
Für viele Märkte bedeutet dies, daß Unternehmen Kombinationen von materiellen und immateriellen Leistungen
(èintegrierte Problemlösungen) anbieten müssen, um die Probleme bzw. Bedürfnisse ihrer Kunden lösen zu
können.
Marketing-Verbundkasten:
Absatz von
Konsumgütern
Absatz von
Investitionsgütern
Absatz von
DL
HOCH
HOCH
Sachleistungsanteil
DL-Anteil
NIEDRIG
NIEDRIG
Problemloses
Verbrauchsgut
über Automatenverkauf
z.B. Zigaretten
Erklärungsbedürftige
s Gebruachsgut
z.B. Waschmaschine
Wartungs- und
serviceintensives
Investitionsgut
z.B. Ferseher
Planung und Bau
einer Großanlage
z.B.
Petrochemische
Anlage
Autoreparatur
Ärztliche
Behandlung
Es haben sich verschiedene Ansätze entwickelt, die sich mit dem Verbund von Sach- und DL beschäftigen:
1. Leistungsbündel-Ansatz
(Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelder, 1993)
-
verstehen jegliches Angebot im Markt als Kombination von Sach- und DL
unterschiedliche Kombination basiert auf zwei voneinander unabhängigen Variablen:
1. Ausgestaltung des Leistungsergebnis (Immaterialtätsdimension)
2. Ausgestaltung des betr. Prozesses (Integrativitätsdimension)
è Grad des Eingriffes durch den externen Faktor
Typ II
Leistungsbündel mit hohem
materiellen Leistungsanteil
bei einer extremen
Mitwirkung des externen
Faktors
Typ III
Leistungsbündel mit hohem
Anteil materieller
Leistungen und autonomen
Charakter
integrativ
autonom
Typ I
Leistungsbündel mit fast
ausschließlich
immateriellem Charakter
und extremer Mitwirkung
des externen Faktors
Typ IV
Leistungsbündel mit fast
ausschließlich
immateriellen Charakter
und weitestgehender
Autonomie
materiell
immateriell
2. Leistungssystem-Ansatz
-
-
Geschäftsbeziehungen als Bezugspunkt
Ziel: Handlungsweisen zur situationsgerechten Gestaltung von mehrdimensionalen Absatzobjekten
(=Leistungssystemen) abzuleiten
Dabei wird davon ausgegangen, daß langfristige Geschäftsbeziehungen von entscheidender
Bedeutung für den Unternehmenserfolg sind.
Anbieter muß sich also dauerhafte Kundenbindungen schaffen (èRelationship-Marketing)
Stand: 11.04.2009 18:39
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14
-
Daraus folgt: Anbieter muß Leisungssysteme einsetzen, die aus zahlreichen direkten und indirekten
Teilleistungen – bzw. anreizen bestehen:
Anbieter
Preis der Leistungskombination
Emotionales Profil, persönliche Beziehungen (Image, Vertrauen)
Managementleistungen (Integriertes Projektmanagement, Kooperation usw.)
Zusatz-DL (Garantie, Finanzierung, Schulung)
Kern-DL (Kundendienst)
Sortiment / Programm (Einkaufs- und Verwendungsverbund)
Produkt
Käufer
Prinzipien des Managements von Leistungssystemen:
1. Integrationsprinzip
4. Führungsprinzip
Langfristig
erfolgr.
RelationshipMarketing
2. Verrechenbarkeitsprinzip
1.
a)
b)
2.
a)
b)
3.
a)
b)
4.
a)
b)
3. Adaptionsprinzip
Integrationsprinzip:
„objektiver Wert“ einer Leistung abhängig vom Grad der Problemlösung (Kosten/Nutzen) für den Kunden
Anreicherung: Integration spezifischer, vom Kunden gewünschter Leistungen
Rationalisierung: Abbau von kostenverursachenden Teillösungen
Verrechenbarkeitsprinzip
„ leistungsorientierte Verrechnung“
Transparenz: einzelne Leistungskomponenten klar ersichtlich / verrechenbar
Intransparenz: Kunde erkennt nur „Komplett-Paket“ (Mischkalkulation)
Adaptionsprinzip
Optimum an Konsistenz und Situationsadäquanz beim Wandel der Leistungskombination
Evolution: ständige Änderung der Leistungskombination an sich ändernde Situation (inkrementale Planung)
Revolution: Leistungskombinationen möglichst lange beibehalten, damit Erfahrungseffekte; Änderungen werden
erst vorgenommen, wenn Wettbewerbsdruck zu groß;
Siehe Fall BMW: Anbieter entwirft unabhängig eine Gesamtlösung (synoptische Planung) und konfrontiert den
Kunden ohne größere Vorankündigung mit dem Endergebnis („Strategie des Bombenwurfs“.
Führungsprinzip
Anbieter nimmt Einfluß auf Transaktionsatmosphäre, Ziel: gute, dauerhafte Bindung
Partizipation: Aushandlung der Leistungsgestaltung im Zeitablauf; Machtmittel des Anbieters werden nur
vorsichtig eingesetzt
Autorität: Anbieter setzt seine Forderungen m.H. von Machtmitteln durch (Bsp.: BMW -neues VertragshändlerRabattsystem)
Stand: 11.04.2009 18:39
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15
2 Strategische Erfolgsfaktoren, Analyse- und
Planungsmodelle in der Produktpolitik (S.13- )
1. Strategische Erfolgsfaktoren
Strategische Erfolgsfaktoren sind diejenigen wesentlichen , langfristig gültigen Determinanten
(Schlüsselfaktoren) des Unternehmenserfolges,
- die direkt auf die Umwelt des Unternehmens einwirken und
- durch deren Beherrschung das Unternehmen langfristigen Wettbewerbsvorteile erlangen kann
Voraussetzung:
In dem Unternehmen selbst sind bestimmte Bedingungen Voraussetzung dafür, um derartige strategische
Erfolgsfaktoren aufzubauen und zu erhalten: diese intern wirksam werdenden Bedingungen bezeichnet man als
Erolgspotentiale. Die Hauptaufgabe des Marketings besteht im Management dieser strategischen
Wettbewerbsvorteile. Ein strategischer Wettbewerbsvorteil ergibt sich unter drei Voraussetzungen:
strategische Wettbewerbsvorteile, wenn:
a) deutliche Unterschiede zu Konkurrenzprodukten (USP-Unique Selling Product)
(Sicht des Kunden, zentrale Kaufkriterien;
Stärken, die nicht direkt im Markt zum Tragen kommen, wie Standortvorteile oder besondere Fähigkeiten des
Managements im Marketing bringen hingegen keine strat. Wettbewerbsvorteile)
b) Unterschied beruht auf besonderen Ressourcen und Fähigkeiten
(relative Stärken des U.)
c) Beides dauerhaft
Darüber hinaus gilt:
1) Eigene Stärken (z.B. Standortvorteil, besondere Managementfähigkeiten), die nicht direkt im Markt wirksam
umgesetzt werden, können dem Unternehmen keine strat. Wettbew.-vorteile verschaffen
2) Anzahl strat. Erfolgsfaktoren in Unternehmen begrenzt
3) Unternehmen = effektiv, wenn es die Strat. Erfolgspotentiale identifiziert und entwickelt „doing the right things“
und richtig einsetzt „doing the right things right“
4) Ist U. in der Lage, die Erfolgspotentiale in Erfolgsfaktoren umzuwandeln – ist es effizient
5) Werden Unternehmen als offene, komplexe und dynamische Systeme verstanden, die aus zahlreichen
Subsystemen bestehen, so sind Effektivität und Effizienz Voraussetzungen zur Erfüllung des Systemzwecks
Strategische Anspruchsgruppen:
Strategische Anspruchsgruppen sind Handlungsträger, die den U-erfolg positiv und negativ beeinflussen können.
Das können z.B. Endverbraucher, Lieferenten und Wettbewerber sein, aber auch MA, Aktionäre, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen
oder der Staat.
Sub-Images und die zugrundeliegenden Einstellungsdimensionen
Perspektive
Sub-Images
Einstellungsdimension
Intern
Arbeitgeber-Image
- Entlohnung
- Sozialleistungen
- Personalführung
- Kommunikation
Anspruchsgruppen
Marktlich
Markt-Image
- Marktstellung
- Markenpolitik
- Management
- Innovationsvermögen
- Kommunikation
Soziopolitisch
Gesellschafts-Image
- Ökologieorientierung
- Sozialengagement
- Investitionspolitik
- Kommunikation
Relative Produktqualität
Studie: größter Einfluß auf Erfolg der strat. GF: relative Produktqualität (funktionale und aus Sicht der
Kunden empfundene Qualität d. Produkte aus GF im Vergleich zu Konkurrenzprodukten)
überlegene Qualität öffnet U. drei Optionen:
- höhere Preise mit Wirkung auf Gewinn oder
- mit Möglichkeit, Investitionen in Weiter- oder Neuentwicklung zu stecken
- besseres Preisleistungsverhältnis mit dem Ziel Marktanteile zu gewinnen
Stand: 11.04.2009 18:39
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1.2
Ableitung strategischer Erfolgsfaktoren aus der Unternehmensumwelt
Marktliche Umwelt:
(1) marktliche Chance:
Schaffung eines relevanten USP; z.B. durch positives Abheben in der Produktqualität (Outside-In-Strategie)
(2) unternehmerische Stärke:
Darstellung des Vorteils mit vorhandenen / beschaffbaren Ressourcen (Inside-Out-Strategie)
(3) Qualitätsimage:
herausragende Produkteigenschaften müssen entsprechend kommuniziert werden (Kommunikationsstrategie)
(1) Marktliche Chance
Produktqualität
(2) Unternehmerische Stärke
Objektive Komponente
Produktimage
(3) Qualitätsimage
Subjektive Komponente
Kommunizieren der marktlichen Chancen und unternehmerischen Stärken
Verbrauchervorstellung
mittels Werbung und Verkaufsförderung
Produktqualität und Produktimage verschmelzen zu einem strategischen Erfolgsfaktor:
Unternehmensimage
Technologische Umwelt:
Die technologische Umwelt bietet für das Unternehmen
(1) einerseits Chancen, die frühzeitig erkannt werden müssen, um auf dieser Basis strategische Erfolgsfaktoren
aufbauen zu können (Bsp.: Gentechnologie, die in Zukunft vmtl. zur Entwicklung hochinnovativer
Problemlösungen eingesetzt werden kann)
(2) andererseits Risiken, die durch systematische Beobachtung der technologischen Entwicklung vermieden werden
sollen
Vorteil:
- Nachfrageseite: Verbesserung der Wertigkeit
- Intern: Kostenersparnis
Für Unternehmen kommt es also darauf an,
(a) ausbaufähige, bestehende Geschäfte technologisch abzusichern
(b) neue Geschäfte mit geeigneter Technologie auszustatten
(c) neue Geschäfte mit Schrittmacher-Technologien anzuregen
Ökologische Umwelt:
Gruppe der Öko-Konsumer wächst ständig (Pull-Faktoren)
Umweltschutzgesetze oder Bürgerinitiativen (Öko-Push-Faktoren)
1.3
Unternehmerische Erfolgsfaktoren
1.3.1
Die Wertschöpfungskette
Anhand der Wertschöpfungsketet kann illustriert werden, daß ein Produkt bei seinem Weg durch das
Unternehmen zahlreiche Wertschöpfungsstufen durchläuft, die jede für sich einen bestimmten Anteil an
der Entwicklung und Vermarktung des Produkts hat.
Das Modell der Wertkette:
Unterstützende
Aktivitäten
1. Unternehmensinfrastruktur
Gewinnspanne
Primäre
Aktivitäten
Primäre Aktivitäten
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2. Personalwirtschaft
3. Technologieentwicklung
4. Beschafftung
EingangsOperationen
logisik
Marketing &
Vertrieb
Ausgangslogis
tik
Kundendienst
sind solche Elemente, der Wertkette, die für den Aufbau eines
Wettbewerbsvorteils von entscheidender Bedeutung sind.
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Unterstützende Aktivitäten
Flankieren Primäre Aktivitäten beim Aufbau von
Wettbewerbsvorteilen, allerdings liegt dieser Zweiteilung kein
hierarschisches Gedankengut zugrunde
Die Wertschöpfungskette ist ein operatives Instrument, um auf der Basis festgelegter Stragegien
Wettbewerbsvorteile zu identifizieren und zu implementieren. Dem Unternehmen stehen drei
Wettbewerbsstrategien zur Verfügung:
1. Strategie zur Differenzierung
2. Strategie der umfassenden Kostenführerschaft
3. Strategie der Schwerpunktkonzentration (entspricht jeweils entweder Differenz. -oder Kostenführerschaft)
Herangehensweise:
1. Bestimmung und Vergleich der Struktur der eigenen Wertkette mit der der Wettbewerber (produktbezogen)
2. Ermittlung der kundenbezogenen Wertkette (da Unternehmen Ressourcen so gestalten muß, daß Konsumkriterien
der Kundenzielgruppe erfüllt werden)
3. Wahl der Wettbewerbsstrategie (markenpolitische Entscheidungen – sprich Marketing / Vertrieb, z.B. Etablierung
von herausragender Produktqualität)
4. Schaffung von Voraussetzungen zur Implementierung des strategischen Erfolgsfaktors
5. Verknüpfung innerhalb der Wertkette des Produktes (F&E)
6. u.U. Verknüpfung mit Wertketten anderer strategischer Geschäftsfelder (Bsp.: Ökologiestrategie kann
geschäftsfeldübergreifend mit dem Ziel das U. besonders ökologiefreundlich zu positionieren)
7. Außerdem zu berücksichtigen:
Fragen des Standortes (Umweltschutzgesetzgebung)
Unternehmensgröße (auch in Bezug auf finanzielles Potential)
Vertikale Integrationsmöglichkeiten (in den Beschaffungsbereich, um die Versorgung mit wichtigen Einsatzgütern
langfristig zu sichern)
Wichtige Themen heute, im Zusammenhang mit Aufbau von Strategischen Geschäftsfeldern sind
Prozeßmanagement, Reeineering, Lean Management und Kernkompetenzen.
1.3.2
Prozeß Management
Im Gegensatz zu einer isolierten Analyse einzelner Wertschöpfungsstufen wird in letzter Zeit das Gewicht auf
übergreifende Betrachtung gelegt, die die Nahtstellen zwischen einzelnen erfolgsbeeinflussenden Quellen
sichtbar machen.
D.h. Zusammenwirken verschiedener Wertschöpfungsstufen
Es sind nicht Schlüsselfaktoren, die den Erfolg bedingen, sondern „Schlüsselprozesse“. Gemeint ist z.B. der
Prozeß der Neuproduktentwicklung. Der Erfolg des Unternehmens hängt davon ab, ob es gelingt, diese
strategisch relevanten Prozesse zu steuern.
è Prozeß: Gesamtheit von integrierten, funktionsübergreifenden Tätigkeiten, mit denen eine Leistung
bereitgestellt wird, die den Anforderungen der Kunden entsprechen.
Ein Prozeß hat einen meßbaren In- und Output, fügt Wert hinzu, ist wiederholbar, wird von einer
Führungskraft geleitet und ist zur Zufriedenstellung aller Stakeholder.
Geschäftsprozesse, die das Unternehmen horizontal durchziehen, integrieren Kunden und auch
Lieferanten, d.h. sie sprengen die traditionellen Grenzen des Unternehmens und versuchen, den Wert
der Angebote aus Kundensicht zu erhöhen, indem die Kundenperspektive von vornherein im
Mittelpunkt steht und der wertsteigende Beitrag der Lieferanten erhöht wird.
Die folgenden Ausführungen gehen davon aus, daß der Prozeß der Neuproduktentwicklung und der Prozeß der
Markenführung im Rahmen der Produktpolitk für die Unternehmen von gleichrangiger strategischer strategischer
Bedeutung sind. An beiden Prozessen ist nicht nur die Wertschöpfungsaktivität Marketing/Vertrieb mit
zahlreichen Sub-Aktivitäten beteiligt, sondern u. a. auch F&E, Produktion, Materialwirtschaft sowie PR, die alle
wichtige Beiträge zur Etablierung strategischer Wettbewerbsvorteile leisten. Zwischen sämtlichen beteiligten
Wertschöpfungsstufen treten Schnittstellen auf, so daß ein übergreifender Planungsprozeß entsteht, der
zum Vorteil des Unternehmens gemanagt werden muß.
1. F & E
Jedes Unternehmen hat grundsätzlich 2 Möglichkeiten, zur Neu- oder Weiterentwicklung von Produkten:
(1) bedürfnisorientierte Vorgehensweise
Die Initiative des Marketingbereichs geht hier von bekannten Kundenbedürfnissen aus. In diesem Falle kommt es
darauf an, daß der Marektingbereich Anstöße zu einer technologischen Bedarfsanalyse gibt und darauf achtet,
daß dem im Mittelpunkt stehenden Kundenbedürfnis in allen Phasen der Produktentwicklung Rechnung getragen
wird.
Stand: 11.04.2009 18:39
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(2) technologieinduzierte Vorgehensweise
Die Entwicklung geht von neuartigen Technologien aus. Hier handelt es sich darum, daß der Marketingbereich
rechtzeitig eingeschaltet wird, um die Produktentwicklung im Hinblick auf die Marktgerechtigkeit zu überprüfen.
Marketing wird eingeschaltet, um Produktentwicklung in Hinsicht auf Marktgerechtigkeit zu entwickeln
Bei (1) werden häufig Fehlschläge bei Produktentwicklungen u.a. auf einen zu geringen Innovationsgrad
zurückgeführt, der die marktliche Akzeptanz des Produktes einschränkt, während bei (2) Kundenbedürfnissen
häufig zu wenig Bedeutung beigemessen wird, so daß ein Scheitern hochinnovativer Produktentwicklungen
vorprogrammiert ist.
Intensivierung der Koordination zwischen Marketing und F & E ist erforderlich. Als Hauptzielsetzung einer
„balanced strategy“ kann die Verkürzung der Entwicklungszeiten angesehen werden, da von dieser Maßnahme
erfahrungsgemäß stärkere Wirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit ausgehen als von einer rein
kostenorientierten Betrachtung.
Koordinationsbedarf grundsätzlich abhängig von:
1. Art und Intensität der Interdependenzen zwischen Marketing und F&E
2. Umfang des Entscheidungsspielraums beider Bereiche
3. Niveau der Zielkonflikte zwischen beiden Bereichen
Koordinationsbedarf außerdem von situativen Faktoren abhängig:
1. innovationsspezifische Faktoren
(z.B. Innovationshöhe)
2. unternehmensbezogenen Faktoren
(u.a. O-struktur)
3. umweltbezogenen Faktoren
(technologische bzw. absatzmarktbezogene )
Auf diese Weise gelangt man zu einem situativen Bedingungsrahmen:
gering
Koordinationsbedarf
hoch
Hoch
Hoch
Interdependenz
Niveau Zielkonflikte
Gering
Gering
gering
kurz
gering
produktorientiert
klein
homogen
Kostenführer
autoritär
gering
gering
lang
gering
gering
gering
Koordinationsbedarf
Entstehungszyklus
Innovationshöhe
Spezialisierung
Unternehmensgröße
Geschäftsfeldstruktur
Geschäftsfeldstrategie
Führungsstil
Risikoneigung
Technologiedynamik
Marktlebenszyklus
Absatzmarktunsicherheit
Absatzmarktkomplexität
Innovationswettbewerb
hoch
lang
groß
funktional
groß
heterogen
Qualitätsführer
kooperativ
hoch
hoch
kurz
hoch
hoch
hoch
2. Produktion
Moderne Produktionssysteme werden nicht nur mit dem Ziel eingeführt, Kosten einzusparen, sondern auch eine
Steigerung der Wertigkeit der Produkte zu erzielen, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen.
Es existiert ein enger Zusammenhang zwischen Wettbewerbstrategie und Produktionssystem. Dieser
Zusammenhang führt i.d.R. dazu, daß ein strategischer Wettbewerbsvorteil nur dann zustande kommt, wenn
folgende drei Voraussetzungen erfüllt sind:
1. Prod.-vorteil muß für Kunden relevantes Merkmal sein
2. Kunde muß strat. Wett.-vorteil zur Kenntnis haben
3. Konkurrenz darf nicht i.Lage sein, Vorteil schnell zu imitieren
Stand: 11.04.2009 18:39
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1.3.3
Kompetenz-Management
Im Gegensatz zu der Auffassung, daß strategische Erfolgspotentiale als Basis für die Implementierung strat.
Erfolgsfaktoren für einzelne Produkte bzw. strat. Geschäftsfelder getrennt zu sehen sind, werden geschäftsfeldübergreifend sog. Kernkompetenzen des Unternehmens aufgespürt, denn nur Kernkompetenzen sichern das
Überleben.
èKompetenzen: Stärken des Unternehmens, d.h. überlegene Ressourcen und Fähigkeiten, die zur Umsetzung von
Strategien genutzt werden.
è Kernkompetenzen: zentrale Kompetenzen, die die Grundlage für geschäftsfeld-übergreifende Erfolgsfaktoren
darstellen
Kernkompetenzen müssen drei Eigenschaften erfüllen, um den Wert eines Unternehmens zu steigern:
Zugang zu Spektrum der Märkte öffnen
Nutzung für Aufbau von Kern- und Endprodukten mit strategischen Erfolgsfaktoren (Bsp.: Kernprodukt
bei Honda: Motor und darauf aufbauend: Endprodukt)
nur schwer imitierbar für Wettbewerber
2. Strategische Erfolgsfaktoren, Analyse und Planungsmodelle in der Produktpolitik
Neuproduktplanung sowie Pflege eingeführter Produkte sind zwei Prozesse mit zentraler Bedeutung für den
Unternehmenserfolg. In beiden Fällen stellen Ansätze wie das Produktlebenszyklus-Modell, das
Erfahrungskurvenkonzept, das Porfolio-Management und die Gap-Analyse wichtige übergeordnete
Entscheidungsgrundlagen dar.
1.1 Der Produktlebenszyklus
2.1.1 Grundlagen
è künstliche Systeme weisen Gesetzmäßigkeiten natürlicher Systeme auf
è Lebenszyklus von Produkten in Realität – unterschiedliche Formen, verfolgt man jedoch den Lebenszyklus im
zeitlichen Ablauf, so ist grundsätzlich davon auszugehen, daß jedes Produkt zunächst positive Grenzumsätze
erzielt, die später nach Null tendieren und dann zu fallen beginnen, bis das Produkt aus dem Markt ausscheidet
è in diesem Zeitraum durchläuft jedes Produkt verschiedene Phase
Umsatz
Grenzumsatz
Gewinn
1. Einführung
2.
Wachstum
Konsume
ntenprofil
1. Einführg.
3. Reife
Produkt
Innovatore
n,
Eigentlicher
Meinungsf Lebensbeginn
ührer
2.
Wachstum
Frühe
Übernehm
er
Beschleunigend
e Ausbreitg.
Produktakzeptanz
3. Reife
Frühe
Mehrheit
4. Sättigung
Späte
Mehrheit
Habitualisierung des
Kaufverhaltens
(èGewohnheit
skäufe)
Verlängerungsst
rategien:
Stand: 11.04.2009 18:39
4. Sättigung
5. Verfall
Konkurren
z
MarketingStrategie
Marktwiederstan
d
Keine
Skimming
oder
Penetration
Erste
Nachahmer
Marketinganstrengung Abbau von
. greifen
Widerständ
(time lag)
en
Größter
Widerstand
Kampf um
Marktanteile
Vorbereit v.
Variation
und
Differenz.
Konkurr.
Beginnt mit
Variation,
Phase der
Differnzierg Marktsätt.
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Wachstum
6. Absterben
Kosten
Höchste
Kosten:
F&E
Einfühungsinvestitionen
Kostensenk.
Stückkostendegression
aufgrund von
Erfahr.effekt.
Kostensenkung
en
Bei Relaunch
entstehen
Umsatz
Geringe
Umsätze
Steigende
Umsätze
aufgrund Abbau
d. Absatzwiderstände
Absolute
Absatzausdehn.
Relatives
Sinken d.
Umsatzraten
Phase beginnt
dort, wo
Gewinn
Verlust
Aussicht auf
Break Even
Point am
Phasenende
Steigende
Gewinne
Sinkende
Gewinne
Gewinne
sinken weiter
20
Relaunch,
Facelifting
5. Verfall
Nachzügler
Var. + Diff.
+ Relaunch
Degeneration
des Produktes
Neue Prod.
Befriedigen
Bed. Besser
und
günstiger
oder
Relaunch
Geplante
Eliminierg.
Kosten
Rumpfmarkt
Umsatzkurve
Maximum
erreicht hat
Grenzumsätze
werden negativ
Am
Phasenende
wird
Gewinnschwell
e erreicht
Verluste
Kosten übersteigen die Erlöse
1. Einführungsphase
Kernzielgruppe kauft (Meinungsführer und Innovatoren)
Produkt verbreitet sich langsam im Markt (abhängig von produkt- und zielgruppenspezifischen Faktoren)
Kosten für Investition am Markt sind hoch
v.a. für kommunikationspolitische Maßnahmen (Werbung, Vkf) – Bekannmachung und Aufbau Image
entscheidende Phase, DA hier über Markterfolg des P. entschieden wird
Phase zu Ende mit Eintritt der Gewinnschwelle (Break even)
2. Wachstumsphase
Anfangsverluste werden durch Gewinne abgelöst
Gut konzipiertes Produkt: rasche Umsatzsteigerung durch Ausschöpfung der Zielgruppe
Nach wie vor: hohe Marktinvestitionen, um Image aufzubauen und zu festigen
Werbequote sinkt jedoch und Gewinnrate steigt wegen überproportional zunehmender Umsätze
Evtl. bereits Konkurrenzprodukte auf dem Markt (innovativer usw.), DA davon ausgegangen wird, daß ein früher
Markteintritt Vorteile bringt
Grenzumsatzkurve Wendepunkt W1
Damit ist Wachstumsphase beendet
2.
Reife- und Sättigungsphase
degressiv steigende Umsatzkurve kündigt Konsolidierung an
Werbequote nimmt mit dem Ziel der Umsatzstimulierung wider zu
Gewinnrate nimmt ab
Absolute Gewinne hier am höchsten
Übergang zur Sättigungsphase kann nicht festgemacht werden
Im Verlaufe der Sättigungsphase wird Umsatzmaximum W2 erreicht
3.
Verfalls- Absterbephase
wenn Marketingstrategie beibehalten wird, tritt Degeneration
Produkt technisch und psychologisch überholt
Nutzen der Wettbewerbsprodukte übersteigt Nutzen des Innovator-Produkts
Anhängerschaft / Käufer nehmen ab
U. versucht Produkt so lang wie möglich im Markt zu lassen (Investitionen)
Gewinnrate schrumpft weiter (bis gegen Null tendiert)
Mit Auslauf der Werbung beginnt der Rückzug aus dem Markt
è strategisch taktische Maßnahmen „Relaunch-Maßnahmen“ in Reife- und Sättigungsphase (siehe Kap.5)
2.1.2 Determinanten des Produktlebenszyklus
(1) Marktliches Umfeld
(2) Wettbewerbsumfeld
-
(3) Globales Umfeld
(Exogene Ressourcen)
(4) Branchenbezogene Ressourc. Stand: 11.04.2009 18:39
Marktpotential
Marktabgrenzung
Abgeleitete Nachfrage
Wettbewerbsintensität
Zahl und Art der Bewerber
Potentielle Wettbewerber
Verhalten der Anbieter von Subsitutionsprodukten
Durchschnittliche Kostensenkungsrate
Verordnungen
Makroök. Trends
Sozioök. Trends
Technologie
Verfügbares Einkommen
Entwicklung von Komplementärgüter
Einsatzkosten, Verfügbarkeit
verfügbare Distributionskanäle
Servicepotential
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21
-
Finanzkraft
Image der Anbieter
steuern Anbieterverhalten und dessen Ergebnisse
(5) Nachfragebezogene Determinaten
Verhalten des potentialle Käufers wird auch „diffusionstheoretisches Gedankengut“ genannt
Diffusionstheorie:
4 Elemente sind an Verbreitung des Produktes beteiligt:
eine Innovation
Kommunikation über diese Innovation zwischen Individuen
Innerhalb eines sozialen Systems
Im zeitlichen Verlauf
Übernahmeentscheidung = Produkt akzeptiert
Akzeptieren = wiederkaufen
Es wird davon ausgegangen, daß die Akzeptanz von Innovationen und damit der Verlauf des Diffusionsprozesses
von 5 wesentlichen Charakteristika abhängt:
Höhe des Vorteils der Innovation
Verträglichkeit mit Normen und Gewohnheiten
Komplexität (Verfügbarkeit, Info´s über Produkt, Service)
Teilbarkeit (Innovation mit begrenzten finanz. Risiko erproben)
Kommunikationsfähigkeit der Innovation
Eine wichtige Hebelwirkung im Diffusionsprozeß stellen Meinungsführer dar, die dazu in der Lage sind, den
Übernahmeprozeß durch personelle Kommunikation zu steuern. Dadurch werden gleichzeitig Einmal- und
Wiederholungskäufe sowie der Kaufzeitpunkt und das Kaufvolumen beeinflußt
(6) Angebotsbezogene Determinanten
Diffusionstheoretische Überlegungen können nur begrenzt zu einer Erklärung des Produktlebenszyklus
herangezogen werden, sofern wichtige Rahmenbedingungen des Diffusionsverlaufes, wie Merkmale und
Verhaltensweisen der Anbieter in der Betrachtung nicht gebührend berücksichtigt werden.
Die Entwicklung eines Marktes und von Produkten hängen u.a. von Markteinstrittsstrategien, der Größe des
relativen Wettbewerbsvorteils, der Preispolitik, den Herstellkosten sowie von den F&E-Aktivitäten.
Diese Faktoren wirken im Diffusionsprozeß auf die Nachfragerseite ein und betimmen damit den ökonomischen
Erfolg des anbietenden Unternehmens.
Zusammenwirken von Angebots- und Nachfragedeterminanten beim Produktlebenszyklus:
Anbieterverhalten:
- Eintrittsstrategien
- Produktleistung
- Relativer W-vorteil
- Preispolitik
- Herstellungskosten
- Marketingaktivitäten
- F&E Aktivitiäten
- Relaunch-Maßnahmen
Übernahme-Entscheidung:
- wahrgenommener Vorteil
- wahrgenommenes Risiko
- Übernahmebarrieren
- Information und Verfügbarkeit
Produktlebenszyklus
Ergebnis des Kaufverhaltens
- Marktanteil
- Gewinn
- Cash flow
- Wahrgenommenes Risiko
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Diffusionsverlauf
- Probier-Versuch oder Erstkauf
- Wiederkaufrate
- Zeitpunkt des Kaufs
- Kaufvolumen
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2.1.3 Die Rolle des Lebenszyklus- Modells in der Produktpolitik
Produktlebenszyklus: (PhilipMorris , ohne Filter)
keine normative Aussagekraft, beschreibender Natur
keine verbindlichen Empfehlungen für Produkt- bzw. Marketingstrategie
Aber: Anregungen zur strategischen Entscheidungen in der Produktpolitik
3 Ansatzpunkte des PLZ-Modells, können bei Strategieentscheidungen nützlich sein:
1. dem PLZ zugrundeliegende dynamische Marktkräfte (Marktwachstum mit Gewinnaussichten), induziert durch
erfolgreiche Einführung eines neuen Produkts eröffnen neue Chancen für Wettbewerbsunternehmen, die
Marktwachstum u.U. weiter vorantreiben
2. Marktanteil in jeder Phase unterschiedlich groß; Auswirkungen auf strategische Entscheidungen bei der
Markenführung (Verknüpfung des PLZ mit den Portfoliomodellen)
3. Konsequenzen strategischer Entscheidungen werden ersichtlich – Erfahrung
Kritik:
Erkennen der Phase anhand der ök. Größen: Grenzumsatz, Umsatz, Gewinnrate und Werbequote schwierig
Um Anregungen für Strategie zu holen, jedoch notwendig !
Daraus folgt:
Hilfsmittel für Strategische Entscheidungen notwendig, um ökon. und außerök. Trends zu erkennen:
Produktinformationssystem:
Kauf und Verbrauchsverhalten
Struktur der Käufer
Distributionsentwicklung in einzelnen Betriebstypen und Organisationsformen des Handels
Absatzmittlerreaktionen
Entwicklung von Markenimae
Wettbewerbsverhalten (Strategien, Maßnahmen)
Eigene Marktanteilsentwicklung
Entwicklung Markentreue, Markenflukturaion
Entwicklung des Markvolumens
Produktklassenzyklus (Zigaretten)
Produktformenzyklus (einfache Filterzigaretten)
Marktlebenszyklus: (Zigarettenmarkt)
PLZ –Betrachtung kommt u.U. zu anderen Ergebnissen, als MLZ-Betrachtung (MLZ kann z.B. schon
in Reife- und Sättigungsphase sein, während Produkt in Einführung ist)
2.2
Das Erfahrungskurvenkonzept
aus empirischen Untersuchungen
Entwicklung der Absatzmenge und Stückkosten = Regelmäßigkeit
Die in der Wertschöpfung eines Produktes enthaltenen Stückkosten gehen bei jeder Verdoppelung der im
Zeitablauf kumulierten Produktionsmenge potentiell um 20-30 %.
Man spricht von Stückkostendegression, welche man anhand von 4 Faktoren erklären kann:
1.
Lernkurveneffekt
2.
Größendegression
3.
Technischer
Fortschritt
4. Rationalisierung
Bestimmte Tätigkeiten lassen sich bei mehrfacher Ausführung auf Grund sog.
Übungsgewinne schneller bzw. effizienter ausführen. Lerneffekte äußern sich in
sinkenden variablen Kosten.
Die Größendegression ist über das Phänomen der Fixkostendegression erklärbar.
(bei gegebener Betriebsgröße)
Technisch fortschrittliche Produktionsverfahren weisen i.d.R. geringere variable
Kosten, dafür höhere Fixkosten auf, so daß von einer bestimmten
Produktionsmenge ab mit geringeren durchschnittlichen Stückkosten gerechnet
werden kann.
Hierunter werden alle anderen Maßnahmen verstanden, die zu einer
Stückkostensenkung führen, insbesondere Aktivitäten, wie die Wertanalyse und
Produkt- bzw. Verfahrensstandardisierung
Strategische Empfehlung:
Stand: 11.04.2009 18:39
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Aus der Erkenntnis des Erfahrungskurveneffektes lassen sich zwei strategische Empfehlungen ableiten:
1. In Wachstumsmärkte investieren
(Ziel: Marktanteilssteigerung; in Wachstumsmärkten leichter erreichbar, als in stagnierenden oder
zurückgehenden Märkten)
2. Ausbau des Marktanteils:
in Märkte investieren, in denen langfristig Marktführerschaft erreichbar ist
(Je höher Marktanteil, desto höher Gesamtabsätze und umso positiver Cash Flow)
bei Entwicklung mehrerer aufeinanderfolgender Produkte:
Einführung neuer Produkte in einem möglichst frühen Stadium des Marktwachstums (des vorher eingeführten
Produktes), außerdem Gewinnschwelle kurz nach Markteinführung erreichen
Kritik:
genauer Verlauf der Erfahrungskurve nur in Einzelfällen bestimmbar
es wird von homogenen Produkten, einheitlichen Preisen und keinem Qualitätswettbewerb ausgegangen
Lernkurve verläuft diskontinuierlich aufgrund unterschiedlicher Lerngrade, Lernelastizitäten
2.3 Portfolio-Management
2.3.1
-
-
Grundlagen
In der Wirtschaftspraxis wir mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Portfolio-Konzepte gearbeitet. Praktische
Bedeutung haben insbesondere:
das Martkanteils-Marktwachstums-Portfolio (èBoston Consulting Group)
das Marktattraktivitäts-Wettbewerbsvorteil-Portfolio (èMcKinsey)
Gemeinsam haben diese beiden Portfolios,
daß sie die strategische Lage der Geschäftseinheiten mH. Einer zweidimensionalen Matrix bestimmen
daß strategische Geschäftseinheiten (SGE) mit ähnlichen strat. Ausgangslagen zu homogenen Gruppen
zusammengefaßt werden, und für die
bestimmte Normstrategien abgeleitet werden, die Rahmenempfehlungen für die Ziel- und Strategieplanung sowie
für die Aufteilung der Ressourcen darstellen
Aufgabe diversifizierter Unternehmen:
vorhandene Erfolgspotentiale so verteilen, daß Unternehmens- und Markteingziele optimal realisiert
Chancen und Risiken der strat. GF einschätzen und die GF fördern, die langfristig die größten Chancen haben
Oft isolierte Planung einzelner Geschäftsbereiche
è in gesamtunternehmerisches Planungssystem integrieren
Vergangenheit:
Gegenwart und Zukunft:
Operative bereichsbezogene Planung
Gesamtunternehmerische Planung
Gesamtplan
Gesamtplan
Teilpläne
(strat. GF)
Ziel:
Bereichsegoismen
entgegensteuern
2.3.2
Das Marktanteils-Marktwachstums-Portfolio
In der Konzeption werden die SGE in einer vier-Felder-Matrix anhand der im Erfahrungskurvenkonzept als
wesentlich erachteten Faktoren relativer Marktanteil und Marktwachstum abgebildet, da man davon ausgeht, daß
diese beiden Faktoren für den finanziellen Erfolg eines strat. Geschäftsfeldes verantwortlich sind.
Stand: 11.04.2009 18:39
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Die unterschiedlichen Umsätze der Strat. Geschäftsfelder stellt man durch unterschiedlich große Kreise dar.
Marktwachstum
Marktanteil eigenes SGF
Marktanteil stärkster
Wettbewerber
Relativer Marktanteil
(eigener MA durch MA
stärkster W.)
Umsatzanteil
Regionalmarkt A
-0,5 %
45 %
21%
Regionalmarkt B
+1,1 %
32%
40%
Regionalmarkt C
+1,2 %
12%
40%
Regionalmarkt D
-1,9 %
14%
47%
2,1
0,8
0,3
0,3
35%
30%
20%
15%
Question Marks
Stars
Marktwachstum
B
C
A
Dogs
D
Cash Cows
Hoch
Relativer Marktanteil
Niedrig
Der relative Marktanteil setzt sich aus dem Quotienten des eigenen Marktanteils und dem Marktanteil des
stärksten Konkurrenten zusammen.
Aus den 4 Quadranten ergeben sich vier SGF. Die Übersicht stellt einen Bezug zu dem Konzept des
Produktlebenszyklus her und verweist gleichzeitig auf den Cash-flow-Verlauf im Marktanteils-MarktwachstumsPortfolio
STARS
•
hohes Marktwachstum
•
Marktführer
•
SGF in der Einführungs- bzw. Wachstumsphase
•
Nahezu Selbstfinanzierung des weiteren
Wachstums
•
Wachstum von heute
•
Dominierende Marktstellung
•
Cash flow von morgen
QUESTION MARKS
•
hohes Marktwachstum
•
niedriger relativer Marktanteil
•
SGF in Einführungs bzw. Wachstumsphase
•
Chronische Liquiditätverbraucher oder potentielle
STARS?
•
Wachstum von morgen
•
Hohe Chancen und Risiken
•
Großer Cash-Verbraucher
SGF in der Einführungsphase
CASH COWS
•
niedriges Marktwachstum
•
Marktführer
•
SGF in Reife- / Sättigungsphase
•
Hauptquelle für Liqudität
•
Tendenziell stagnierendes Wachstum
•
Cash flow von heute
-
DOGS
•
niedriges Marktwachstum
•
niedriger relativer Marktanteil
•
SGF in Reife /Sättigungsphase
•
Keine angemessene Rentabilität
•
Kein Wachstum mehr zu realisieren
•
Ressourcenbindung, potentielle
Liquidationskandidaten
•
Geringer Cash Flow Beitrag
aus Lebenszyklus und den Cash flow Verläufen läßt sich Normstrategie ableiten (S.116)
STARS
QUESTION MARKS
Wachstumsstrategie
Investitionsstrategie
Aufbau einer soliden Wettbewerbsposition durch
Stand: 11.04.2009 18:39
Nutzung aller Chancen zur Steigerung des
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weitere Steigerung der Marktanteile
•
Konkurrenz vom Eintritt in dieses Segment
abhalten
•
Verteidigung der Marktführerschaft
•
Evtl. kurzfristig weiterer Finanzmittelzuschuß
•
Beseitigung von Schwachstellen
Bedeutung:
Sicherung des Unternehmenswachstums und Aufbau
von Cash Cows
CASH COWS
Marktanteils
•
hohe Marktinvestitionen
•
konsequente Verfolgung der Marketingstrategie
•
Ausnutzung des Marktwachstums zur
Marktanteilssteigerung
•
Bei mehreren Question Marks Auswahl des
erfolgversprechendsten GF
Bedeutung:
Aufbau und Auswahl zukünftiger Gewinnpotentiale
DOGS
Abschöpfungsstrategie
Deinvestitionsstrategie
Wettbewerbsposition halten und
Einnahmenüberschüsse erwirtschaften
•
Halten der Wettbewerbsvorteile durch gesteuerten
Mitteleinsatz
•
Abschöpfung der überschüssigen Gewinnpotentiale
durch Ausnutzung aller Rationalisierungsreserven
und Synergieeffekte in Produktion, Verwaltung und
Vertrieb
•
Halten, nicht Ausbau des Marktanteils
Bedeutung:
Sicherung des Finanzbedarfs des U.
Halten der GF, solange durch sie keine CashBelastung erfolgt
•
Evtl. kurzfristig kleine Produktverbesserungen,
Suche nach Marktnischen und Ausschöpfung des
Kostensenkungspotentials
•
Gelingt Verbesserung der Cash-flow-Situation
nicht, Rückzug aus dem Markt (Verkauf,
Liquidation oder Umstellung)
Bedeutung:
Freisetzung finanzieller, personeller und materieller
Ressourcen
Daraus folgt:
Strategische Stoßrichtung: (Bsp.)
C
Deinvestitionsstrategie, da Konzentration auf B (erfolgsversprechender)
B
Investitionsstrategie
A
Abschöpfungsstrategie, Mittel reichen für Marktanteilssteigerung nicht aus
D
erst abschöpfen, dann eliminieren, d.h. Deinvestitionsstrategie
Regel:
Zukunftssicherung des Unternehmens
SGF sollten Umsatzanteil von 40-60% haben + Cash Cow Quadrant
Außerdem SGF´s im Question Mark und Starbereich (Nachwuchsprodukte – sollen Cash flow langfristig
sichern)
-
Positiv:
spiegelt Absatz und Kostensenkungspotentiale wider
einfache Handhabbarkeit (Wachstum und Anteil können ohne großen Aufwand erfaßt werden)
Negativ:
Bestimmung des Marktwachstums und des relativen Marktanteils
Trennlinien zwischen den vier Quadranten
Relevanz der Faktoren Marktwachstum und relativer Marktanteil als alleinige Schlüsselgrößen für den Erfolg der
SGF
Zu geringer Differenzierungsgrad der Normstrategie
2.3.3 Das Marktattraktivitäts-Geschäftsfeldstärken-Portfolio
Das M-G-Portfolio lehnt sich an die Ergebnisse der PIMS-Studie (Profit Impact of Market Strategies) an, bei der
als unternehmerische Dimension die relative Wettbewerbsposition bzw. Geschäftsfeldstärke und die marktliche
Dimension Marktattraktivität verwendet werden.
-
Im Unterschied zum M-M-Portfolio verwendet das Portfolio von McKinsey
eine differenziertere Matrix mit neun Feldern
berechnet die Geschäftsfeldstärke mit den drei stärksten Wettbewerbern
1.
2.
3.
4.
Einflußfaktoren Marktattraktivität:
Marktwachstum und Marktgröße
Marktqualität
(Stellung im Marktlebenszyklus, Spielraum Preispolitik)
Energie- und Rohstoffversorgung
Umweltsituation
(Konjunkturabhängigkeit, Gesetzgebung)
Stand: 11.04.2009 18:39
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Einflußfaktoren Geschäftsfeldstärke:
1. relative Marktposition
(Bsp.: Marktanteil und Entwicklung, Größe und Fiananzkraft des U., Grad der Etabliertheit im Markt usw.)
2. relatives Produktpotential
(in Bezug auf erreichte oder geplante Marktposition)
3. relatives F&E-Potential
4. relative Qualifikation der MA und Führungskräfte
Wertschöpfung
Ressourcenverbrauch
Marktattraktivität
-
Jeder Einflußfaktor setzt sich aus einer Vielzahl weiterer Kriterien zusammen. Zwar gibt es keinen verbindlichen
Kriterien-Katalog, doch sind die Kriterien jeweils
marktbezogen (für die Marktattraktivität)
unternehmensbezogen (für Geschäftsfeldstärke)
Gewichte werden mit Punktbewertungs (Scoring)-Verfahren bestimmt:
niedrig
mittel
hoch
Relative Geschäftsfeldstärke
Strategische Rahmenempfehlungen:
Abschöpfungsu. Deinvestitionsstrategie
Selektive
Strategie
Investitions- oder
Wachstumsstrat.
Zone der Mittelbindung
Innov.
Stand: 11.04.2009
und 18:39
Rückzug
Investition
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Markführer
27
Wachstum
Abschöpfung
und stufenweise
Desinvestition
Übergang
Zone der
Mittelfreisetzung
Desinvestition
Marktführer
Wachstum
Abschöpfung und
stufenweise
Desinvestition
Abschöpf.
Beurteilung:
Das McKinsey-Portfolio ist differenzierter als das BCG-Portfolio und kommt dadurch der komplexen
Realität etwas näher. Allerdings liegen hier auch die Probleme. Es ist äußerst schwierig, die KriterienKataloge zu erstellen und sie situativ zu gewichten.
Darüber hinaus werden schwer operationalisierbare Faktoren verwendet, wie z.B. die „Professionalität
der Führungskräfte“ oder „Verhaltensstabilität der Abnehmer“.
Rolle des Portfolio-Managements in Produktpolitik
letzten beiden Jahrzehnte: euphorische Akzeptanz
heute: Praxis und Wissenschaft: Skeptische Distanz
dennoch wichtiges Entscheidungsmittel:
ohne übergreifenden gesamtunternehmerischen Ansatz – Umverteilung nicht möglich
Marktanteilsaufbau bei gesättigten Produkten – i.d.R Widerstand vonWettbewerbern, so daß viele Investitionen
nicht effizient
Dagegen nachwuchsprodukte mit kleinen Umsatzanteilen oft Schwierigkeiten, keine notwendigen Mittel zur
Verfügung
3.3 Die GAP-Analyse
Die Gap-Analyse stellt ein klassisches Instrument zur Früherkennung von strategischen Problemen dar. Der
analytische Ansatz besteht darin, die geplante Entwicklung einer Oberzielgröße (z.B. Gewinn oder Umsatz)
mit dem voraussichtlichen Unternehmenserfolg zu konfrontieren.
Dabei stellt man für einen planerisch übersehbaren Zeitraum eine qualitativ geplante Zielgröße und die
erwartete Entwicklung (Zielerreichungsgrad) einander gegenüber.
Man spricht von Gap (=Ziellücke), wenn die erwartete Zielrealisierung unter der geplanten Zielgröße liegt
Vergangenheitsdaten in die Zukunft aufbauen
:
Gewünschte
Zielentwicklung
(èZiellinie)
Umsatz
3.
Ziellücke
Erwartete Entwicklung
(èEntwicklungslinie)
Jahre
Die Ziellücke deutet im voraus aufÄnderungen in den Ausgangsbedingungen der ursprünglich gewählten
Strategie hin, und erfüllt somit die Funktion einer strategischen Anregung.
Diese Anregung soll zur notwendigen Anpassung der Strategie führen.
Kritik:
Stand: 11.04.2009 18:39
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Relativität zum Wettbewerb fehlt
Relative Stärken und Schwächen sind Voraussetzung, die umweltbezogenen Chancen und Risiken zu
erkennen
Zu starke Orientierung an bestehenden Geschäftsbereichen...neue Impulse fehlen
Möglichkeiten zu Marktsegmentierungs- und Ausweichstrategien werden nicht berücksichtigt
Stand: 11.04.2009 18:39
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3. Produktpositionierung und Innovations-Management
(S. 25-29)
Produktpositionierung
Im Rahmen des Innovations-Managemtns handelt es sich zunächst darum, durch kontinuierliche und
systematische Analyse von Entwicklungen in den Umfeldern des Unternehmens und der eigenen
Angebotsstruktur Ansatzpunkte für erfolgreiche neue Produkte zu finden.
•
•
•
Zunächst werden mittels der Suchfeldanalyse Ansatzpunkte der Neuproduktplanung ermittelt.
Dann wird im Rahmen der Neuprodukt-Planung versucht, das Produkt so zu positionieren, daß es sich möglichst
positiv von Wettbewerbsprodukten abgrenzt. Dabei spielen einerseits
• die Bedürfnisse potenieller Kunden eine Rolle („outside-in-Orientierung“) , andererseits geht es darum,
• unternehmensspezifische Ressourcen und Fähigkeiten effizient zu nutzen („inside-out-Orientierung“)
Schließlich erfolgt die Umsetzung der Positionierung durch die Entwicklung des Marketing-Mix und damit
eines marktreifen Produktes
3.1 Positionierung als zentraler Bezugspunkt des strategischen Marketing
Im Zentrum der strategischen Marketingplanung auf der Geschäftsfeldebene stehen die sog. Positionierungsziele.
1.
2.
3.
4.
Inhalte von Positionierungszielen sind Aussagen über:
den Kunden (Marktsegmente), die erreicht werden sollen
deren Bedürfnissen (Probleme, Wünsche, Forderungen) , die befriedigt werden sollen
die Art und das Ausmaß des angestrebten Konkurrenzvorteils
die geplante Gestaltung des Leisungsangebots (Problemlösung), welches die Kunden als am besten geeignet zur
Befriedigung ihrer Bedürfnisse wahrnehmen sollen.
langfristiger Erfolg von Unternehmen hängt letztlich vom Bestehen auf den Absatzmärkten ab
Inhalte von Positionierungszielen
Inhalte ökonomischer Marketingziele
Bedürfnisse
Kunden
-
-
-
-
Grund- und
Zusatznutzen
Minimumanf
orderung
Streben nach
Zufriedenheit
Konsumenten /
Organisationen
Bezugsgruppen
/ Buying center
Stamm- und
Neukunden
Kern- und
Randzielgrupp.
-
Absoluter
Marktanteil
Käufe
§
§
§
§
Konkurrenz
Leistung
-
-
-
-
Qualtitätsposition
Preisposition
(Kostenposition
)
Imageposition
Innovationsposition
Flexibilitätsposition
-
Relativer
Marktanteil
Produkte,
Programme, DL
Verfügbarkeit
Preis
Beziehungen
Bekanntheit
Image,
Kompetenz
§
§
Preisbereitsch
aft
Intensität
Frequenz
Neukundenaquisition
Kundenbindg.
Cross-SellingPotential
Umsatz
DB
Gewinn /
Rentabil.
(Marketing)-Kosten
1.2 Die Positionierung als Leitidee für die Gestaltung des Markteing-Mix
Ein Produkt ist derart zu positionieruen, daß eine dauerhafte und profitable Alleinstellung im Wettberb erreicht
wird.
è Unique Selling Product (USP)
è Unique MarketingProposition (UMP)
1
Der Nutzen muß
echter, bedeutsamer Nutzen des Kunden muß angesprochen werden (Dominanzprinzip)
Stand: 11.04.2009 18:39
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30
2
3
4
eigenes Angebot dauerhaft und positiv vom Wettbewerb unterscheiden (Diskriminanzprinzip)
Auf spezifische Ressourcen / Fähigkeiten des U. treffen
Für die Kunden deutlich wahrnehmbar sein
1.3 Reaktive Positionierung: „Klassisches Positionierungsmodell“
4 Kernelemente:
(1) Eigenschaften (èErmittlung der Nutzenerwartung)
Die relevanten produktspezifischen Nutzenerwartungen der Kunden sind zu ermitteln. Zu beachten ist, daß
Eigenschaften nicht gleichgewichtig auf die Kundenentscheidungen der Einfluß nehmen, so daß die
Bedeutungsunterschiede zwischen den Eigenschaften bzw. Nutzenerwartungen zu bestimmen sind.
(2) Positionen von Produkten oder Marken
Jede Marke bzw. jedes Produkt wird durch die von den Kunden wahrgenommenen Ausprägungen in den
relevanten Eigenschaften charakterisiert.
(3) Positionen von Kunden
Kunde hat Anforderungs oder Präferenzprofil an eine Marke; Kunden mit homogenen Bedürfnissen bilden ein
Marktssegment
(4) Distanz zw. Produkt-bzw. Marken- und Kundenpositionen
Zwischen der Position eines Kunden und den wahrgenommenen Ausprägungen der betrachteten Marken bzw.
Produkten bestehen Distanzen.
Die zentrale These des Klass. Positionierungsmodells lautet:
(a) je geringer Real-Ideal-Distanz, desto größer Kaufwahrscheinlichkeit
(b) Produkt mit geringster Real-Ideal-Distanz wird bevorzugt
è Zweidimensionales Positionierungsmodell
1.Preis (hoch,niedrig) / 2. Produktgestaltung (zeitlos, modern)
Bekleidungsmarkt
è Dreidimensionales Positionierungsmodell
1.Service (+ /-) ; 2. Flugatmosphäre (+/-); 3. Zuverlässigkeit/Vertrauen (+/-) Fluggesellschaften
1.4 Aktive Positionierung
Vor dem Hintergrund der Entwicklung in vielen Märkten gewinnt ein ergänzender Positionierungsansatz immer
größere Bedeutung. In zahlreichen Märkten reicht es heutzutage nicht mehr aus, das Marketing an artikulierten
Kundenwünschen auszurichten. Vielmehr wird es erforderlich, latent vorhandene Kundenwünsche zu eruieren
und mit entsprechenden Marketingaktivitäten zu bedienen.
Wenn es gelingt, den eigenen Markt mit dieser „New-game-Strategy“ zu bedienen, spricht man von einem
komparativen Konkurrenzvorteil.
2 Ansatzpunkte
(1) Outside-In-Orientierung
1. Schritt: latent vorhandene Kundenwünsche werden identifiziert
2. Schritt: Suche nach innovativen Problemlösungen (Zahncreme im Spender von Theramed)
(2) Inside-Out-Orientierung
1. Schritt: innovative Problemlösungen werden kreiert (aufgrund spez. Ressourcenausstattung , u.a.
Kernkompetenzen)
2. Schritt: Suche nach Kunden mit diesen Bedürfnissen (Walkmann von Sony; Gameboy von Nintendo
(1) Outside-In-Orientierung: Identifikation latent vorhandener Bedürfnisse
Es ist zwar immer noch wichtig, auf den Kunden zu hören, aber dadurch allein wird man nur schwer zum
Marktführer, da sich latente oder zukünftige Bedürfnisse kaum mit den Methoden der Marktforschung
erheben lassen. Daher wird es zunehmend wichtiger, die gewünschten Informationen mittels einer
Innovationsbedarfserfassung zu generieren. Zur Informationsgewinnung kann auf folgende Ansätze
zurückgegriffen werden:
Im Zusammenhang mit dem sog. Lead-User-Konzept werden innovative und möglichst
(1) Kundenpartizipation
wegweisende Kunden in die Marktleistungsgestaltung einbezogen.
Stand: 11.04.2009 18:39
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Intensive Anwenderbeobachtung; Feststellen der Probleme und Suche nach
Lösungsvorschlägen
Bilden bestimmter Szenarien druch Verfremdung der Situationen und ständiger
(3) Kreativitäts- und
Prognosetechniken
Perspektivenwechsel
Experten unterschiedlicher und kontradiktorischer Fachrichtungen diskutieren über mögliche
(4) explorative Expertengespräche
Trends
(2) Situationsanalyse
(2) Inside-Out-Orientierung: Ausnutzung spez. Ressourcenausstattungen
Oberste Priorität beid er Inside-Out-Orientierung ist die effiziente Ausnutzuing unternehmensspezifischer
Ressourcen. Ansatzpunkt dieser Orientierung können z.B. technolgiegetriebene Innovationen sein:
Eine unterschiedliche Ausstattung mit Ressourcen ermöglicht eine andere strategische Positionierung mit
einem anderen strategischen Management.
Eine spezifische Ressourcenbasis führt zu komparativen Konkurrenzvorteilen, wenn folgende
Voraussetzungen erfüllt sind:
Unternehmen haben im Laufe der zeit unternehmensinternes spezifisches
(1) Nicht-Imitierbarkeit
Know-How akkumuliert, das von anderen Unternehmen nur schwer zu
kopieren ist, z.B. der Führungsstil, Stakeholder-Bez. Etc.
Unternehmenskultur ist die kognitiv entwickelte Fähigkeit einer
(2) Unternehmensspezifität
Unternehmung sowie die affektiv geprägten Einstellungen der Mitarbeiter
zur Arbeit, zum Produkt sowie zur internen/externen Umwelt.
Der Konkurrenz darf es nicht möglich sein, die Vorteile mit Hilfe anderer
(3)Nicht-Substituierbarkeit
Ressourcenkombinationen zu entwickeln.
Ressourcen können nur dann einen KKV bewirken, wenn sie tatsächlich
(4) Nutzenstiftung
nutzenstiftend sind.
3.2. Innovationsmanagement
•
•
Unterscheidung: technologische und marktliche Innovation
Marktbezogene Innovation (need-pull) sollte durch einen „technology-push“ ergänzt werden, dann spricht man
von „balanced strategy“
•
Angebot ist immer dann als „neu“ oder „innovativ“ einzustufen, wenn es:
•
•
dem Unternehmen einen strategischen Marktvorteil verschafft
m.a.W., längerfristig die Erlös- und Gewinnchancen für das Unternehmen erhöhen
Dies kann auf zwei Arten erfolgen:
(1) Markterweiterung bzw. Diversifikation
- indem Angebot neue Abnehmerzielgruppe erschließt
(2) Programmerweiterung oder Produkt-Modifikation bzw. –variation
- indem Attraktivität bei bisheriger Abnehmergruppe erhöht wird
Um eine differnzierte Abstufung der Innovationshöhe1 zu erreichen, unterscheidet man zwischen:
-echten Innovationen (originär, gab es ursprünglich gar nicht, z.B. Taschenrechner)
-Quasi-neue Produkte (neuartige Produkte, die aber an bestehende anknüpfen, z.B. Diätmagarine)
-Me-too-Produkte (d.h. nachgeahmte Produkte, die sich vom Original wenig in der Produktsubstanz, sondern
mehr im Produktäußeren (ggf. Preis) unterscheiden, z.B. die x-ten Kaffeemaschine)
2 marketing-strategische Seiten der Innovation:
• Neuheitserlebnis bei den Abnehmern und i.d.R. neu für Unternehmen
•
es kommt nicht darauf an, wie das U. den Neuheitswert des P. einschätzt, sondern einzig auf die Wahrnehmung des
Abnehmerkreises
2.2 Voraussetzung für Innovationserfolg
•
hohe Rate an Fehlschlägen (Tendenz zunehmend) aufgrund:
• Mangel an Neuproduktidee
1
Innovationshöhe kann mittels der Produkt-Innovationsrate (Quótient des Gesamtumsatzes einer best. Periode zum Umsatz der neu in das
Programm aufgenommenen Produkte festgestellt werden. So kann ein Unternehmen als innovativ gelten, wenn es z.B. 25% des
Gesamtumsatzes von Produktinnovationen erzielt hat.
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•
•
•
•
•
•
Fragmentierte Märkte
Verschärfter Wettbewerb
Zwänge von Gesellschaft oder Behörden
Hohe Kosten der Neuproduktentw.
Zunehmende Kapitalknappheit
Kürzere Dauer der Lebenszyklen
Ergebnis einer Studie von A.D. Little.
ènur 10% der Innovationsideen, gemessen an ROI, kann man als Markterfolg bezeich
Scheitern an folgenden Filtern:
a)
b)
c)
d)
Keine Übereinstimmung mit Unternehmensphilosophie
Keine Attraktivität der Neuproduktidee für das U. anhand von bestimmten Kriterien
Keine Entscheidung für Einführung am Markt
Keine Übereinstimmung mit ROI Erwartungen (härtester Filter)
Hohe Mißerfolgsrate/ „Floprate“, weil:
•
•
•
•
U. zu wenig innovationsorientiert (O-Struktur)
Gravierende Fehler bei Planung (Produkt schlecht konzipiert)
Keine Anreize für Verbraucher
Nicht vorhergesehene Reaktion seitens Wettbewerb
Schlußfolgerung für erfolgsversprechendes Produkt-Management:
(1) USP
Wensentlich ist ein wettbewerbsdifferenziertender Produktvorteil (USP) auf dem Weg über Produkt-Design,
Produkt-Qualität und Technologie. Es handelt sich darum, einzigartige Produkte zu entwickeln – mit einem
hohem wahrgenommenen Preis-Leistungs-Verhältnis.
(2) Synergieeffekte
Wichtig sind Dynergieeffekte; das Unternehmen muß dazu in der Lage sein, den USP durch entsprechende
Ressourcen und Fähigkeiten zu schaffen und zu erhalten. Dabei kommt es vor allem Marekting-, Technologieund Fertigungs-Synergien sowie auf das Anknüpfen an vorhandenen Kompetenzen an (èeigene Stärken: Stay
close at home)
(3) konsequente Marktorientierung
Verstehen der Verbraucher (ihrer Bedürfnisse) und Konzipieren der entsprechenden Produkte
(4) Attraktivität des Marktes
bzgl. Größe und Wachstum ( in das neue P. eingeführt werden soll)
(5) Finanzielle Erwartung
Schließlich kommt es darauf an, daß bereits vor Beginn der Entwicklungsarbeiten die finanziellen Erwartungen
an das neue Produkt genau festgelegt worden sind.
(6) Entwicklungsstufen
Was die einzelnen Entwicklungsstufen eines neuen Produktes betrifft, so ist systematisches Vorgehen
zweckmäßig (siehe Kap. 4)
2.3 Suchfeldanalyse
a) Gründe bzw. Anlässe von Neuproduktentwicklungen:
Systematische Innovationstätigkeit setzt voraus, daß bestimmte Anlässe beobachtet werden, die
Neuproduktentwicklung unabdingbar machen:
• Veränderung der globalen Umwelt (wandelnde Bev.-strukturen, Wertewandel, technologische, politische und
rechtliche Einschnitte)
• Schwächen der Lebenzykluskurve (Konkurrenzattraktivität oder Abnehmerschwächen)
• Programmstruktur ist unausgeglichen (finanz. GG in Gefahr)
b) Environmental Scanning „Frühaufklärungssysteme
Was die Einrichtung von Frühaufklärungs-Systemen betrifft, so ist es notwendig, Suchfelder abzugrenzen, die
sich für eine mit Aussicht auf Erfolg verbundene systematische Suche nach neuen potentiellen Betätigungsfeldern
des Unternehmens eignen.
Relevante Kriterien von Suchfeldern:
(1) Kompatibilität
Verträglichkeit des neuen Betätigungsfeldes mit Philosophie des U.
(2) Marktattraktivität
Hohe Marktattraktivität (Größe Wachstum, Potential des Marktes) sowie große technologische
Entwicklungsmöglichkeiten (Einsatz führender Technologie)
(3) Kompetenz
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Vorhandensein von Kompetenzen in den Bereichen Marketing/Vertrieb, F&E und Produktion, um einen
einzigartigen Produktionsvorteil darzustellen
Schritte zur Frühaufklärung:
a) Abgrenzung der für die Frühaufklärung geeigneten Suchfelder
b) Identifikation der Interessengruppen innerhalb dieser Suchfelder
c) Ermittlung unternehmenspolitisch relevanter Entwicklungen, die von den identifizierten
Interessengruppen ausgehen
Zu 2)
Das alleinige Wissen um die Interessengruppen ist jedoch ohne Aussagekraft. Vielmehr interessiert die Frage: „Inwieweit
kann das Verhalten dieser Interessengruppe das Erschließen marktlicher Tätigkeitsfelder unterstützen oder auch
behindern?“
Bezüglich jeder Intersesengruppe ist folglich zu ermitteln:
1. welche durch sie beeinflußten Themenbereiche für ein künftiges Unternehmensmanagement von Interesse sind.
2. Ob die Position der Int.-gruppe hinsichtlich des Themenbereiches aus Unternehmenssicht funktional oder dysfunktional
ist
3. Wie das Unterstützungspotential der Gruppe erhöht bzw. das Widerstandspotential reduziert werden kann.
Stand: 11.04.2009 18:39
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4. Der Prozeß der Neuproduktplanung
Überblick:
Der Neuprodukt-Planungsprozeß:
Analyse der strateg.
Ausgangssituation
(Einsatz von Analyse- und
Planungsmodellen)
Suchfeldanalyse
Unternehmerisches
Zielsystem
Markteing-Zielsystem
(ök. Ziele, Positionierungsziele)
Markt-Chancen-Analyse
Neuproduktziele
Neuproduktstrategie
Kern des
Neuproduktplanungsprozesses
Entwicklung des
Produktkonzepts
(Ideensuche, Screening, ProduktKonzepttest, Festlegung der
Produktspezifizion, vorläufige
Absatzvorausschätzungen,
Entwicklung von Prototyp und
Marketingmix)
Tests auf Verbraucher und
Handelsebene
Einsatz quanitativer
Entscheidungskalküle
Markteinführung
Kontrolle
1. Mark-Chancen-Analyse
Skizze Mark
1.1 Abgrenzung des relevanten Marktes /
Entwicklung von Kunden- und Wettbewerberprofilen
Skript: Beispiel
1.
Gesamtmarkt abgrenzen
Sachlich: Marktforschung – Käuferverhalten, Substuierbarkeit von Produkten, Sammeln von Verbrauchermeinungen,
Panelforschung, um Käuferwanderungsbewegungen zwischen den einzlnen Produktaen zu erfassen
Räumlich: geographischer Radius der Konkurrenz,
Zeitlich: Wettbewerber aus anderen Branchen selbe Ressourcen, können in Markt eindringen??
2.
Bestimmung einzelner Segmente:
Daran anschließend die Entscheidung treffen, welches Marktsegment für eine Neuprouktentw. Am besten geeignet
erscheinen. Hierzu ist es notwendig eine differnzöierte Abnehmer- und Konkurrenzanalyse durchzufhren
3.
Notwendig: Abnehmer- und Konkurrenzanalyse
Erfassung von Verwendergewohnheiten, Marktforschungsergebnisse
Auf diese Weise: Substitutionsbeziehungen zwischen den einzelnen Produkten herausfinden
Paneldaten geben Info´s über wichtigste Wettbewerbsangebote im Handel
a) Kundenprofile (siehe Käuferverhalten)
è Kundenprofile werden i.d.R. anhand einer Zielgurppenanalyse auf Endverbraucherebene gebildet
demographische Segmentierung
- psychologische Segmentierung
Allgemeine Persönlichkeitsmerkmale
Einstellungen und Nutzen-Erwartungen
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b)
Lebensstil bzw. Lebensgewohnheiten
Konkurrenzprofile (siehe Konkurrenzanalyse)
1.2 Ressourcenanalyse:
Abschätzung von Größe und Potential des relevanten Marktes
Bevor die endgültige Entscheidung für die Bearbeitung des relevanten Marktes getroffen
wird, sind u.a. dessen Größe und Potential einzuschätzen. Es soll sich herausstellen, ob das
Unternehmen auf dem relevanten Markt die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen hat,
um zu einer strat. Erfolgsposition zu kommen.
è Anforderungskatalog Markt
•
•
•
•
•
•
Absatzpotential (Größe, Wachstum, Lebenszyklus
Eintrittschancen (Markteintrittskosten, Zeitraum bis Etablierung)
Erfahrungs- und Größenvorteile (Möglichkeit des Aufkommens von Wettbewerbern)
Ressourcen Einsatz (notwendiges Investitionsvolumen, verfügbare Rohstoffe)
Ergebnisse (Gewinnspanne, Return on Investment)
Risiko (Stabilität, technolog. Veränderungsgeschwindigkeit)
è Ressourcenanalyse des eigenen U.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Finanzen
Distributionssystem
Markteting-Fähigkeit
AD
F&E Erfahrungen, Technologie
Service
Verträglichkeit mit anderen Produkten
Marktbezogene Fähigkeit und Erfahrung
Nutzbarkeit ggw. Lieferantenbeziehungen
2. Formulierung von Neuproduktzielen / Entwicklung der
Neuprodukt-Strategie
2.1. Neuproduktziele
Nachdem die Chancen und Risiken des relevanten Marktes analysiert wurden, kommt es
darauf an, die Rolle des neuen Produktes in dem Marketingzielsystem zu umreißen.
„Defining the mission of the new business“
Außerdem muß geprüft werden, ob das Unternehmen über Ressourcen und Fähigkeiten
verfügt, mit denen strategische Erfolgsfaktoren aufgebaut werden können. Zu diesem
Zweck kann ein umfangreicher Kriterienkatalog aufgestellt werden.
•
•
•
Neuproduktziele leiten sich aus Marketingzielen ab (derivative Ziele-kein originärer
Charakter)
Rolle des neuen P. im Marketingzielsystem (häufig: Wachstum des U.)
Festlegung von Positionierungs- und ök. Zielen:
Außerökonomische Ziele (Positionierungsziele)
•
•
•
•
Qualität (z.B. bester Qualitätsanspruch)
Technolog. Niveau
Attraktivitätssteigerung des Verkaufsprogramms
Imageziele (Unternehmen und Produkt)
Aktualisierung des Angebotsprogramms
•
ökonomische Ziele:
•
•
•
•
•
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Jeweils:
Zielinhalt
Zielperiode
Zielausmaß
Marktanteil
Absatz, Umsatz
DB
Umsatz- und DB-Anteil bez. Auf gesamtes Programm usw.
Auslastung der Kapazitäten (saisonbedingt)
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2.2. Neuprodukt-Strategien:
a) Marktschichten-Modell
Die Abbildung verdeutlicht, daß für die beiden oberen Märkte der sog. MarkenKäufer typisch ist, der primär über präferenz-strategische Konzepte zu
mobilisieren ist, während im unteren Markt der sog. Preis-Käufer dominiert, der
nur über preis-mengen-Strategien zu gewinnen ist.
Marktschichten
Abnehmerschichten
Preisschichten
Oberer
Hochpreisiger
Markt
Markt
Markenkäufer
Mittlerer
Markt
Unterer
Markt
Strategie
Präferenz
Strategie
Mittelpreisiger
Markt
Niedrigpreisiger
MengenMarkt
Preiskäufer
Preis-
b) Kotler-Matrix:
Welche grundsätzlichen strategischen Optionen dem Unternehmen für eine
Positionsbestimmung hinsichtlich der Dimension Preis und Qualität zur Verfügung
stehen, läßt sich in Anlehnung an die Kotler-Matrix wie folgt festlegen:
P
r
e
i
s
Qualität
Niedrig
Mitte
l
H
o
Aktionsstrategien
c
h
M
Nicht-reine
i
Präferenzstrategie
t
t
e
l
N
Reine
i Preis-MengenStrategie
e
d
r
i
g
Hoch
Reine Präferenzstrategie
Mittellagenstrategie
Nicht-reine
Präferenzstrategie
Raubbaustrategien
Die Diskussion der positions-strategischen Neun-Felder-Matrix zeigt insgesamt, daß
Unternehmen im Prinzip nur über zwei klare positions-strategische Optionen verfügen.
(Skizze Mark)
Mittellagen-Strategie:
è symmetrische Kompromißstrategie, die angesichts heutiger Marktstrukturen
immer problematischer wird „zwischen-zwei-Stühlen-Strategie“ (siehe auch
kritischer Preis)
Aktionsstrategien:
è Was die Aktionsstrategien angeht, so sind sie durch besonders attraktive
Preis-Leistungs-Verhätltnisse gekennzeichnet. Sie stellen auf
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„Supergelegenheiten“, wie sie etwa bei bestimmten Verkaufsförderungsaktionen
üblich sind.
Raubbau-Strategien:
è Die Raubbau-Strategien stellen demgegenüber aus der Sicht der Abnehmer
unattraktive Angebote dar, die sich im Markt i.d.R. kurz halten können
3. Entwicklung der Produktkonzeption
3.1. Ideensuche
Nachdem im Rahmen der Innovatiosnerfassung unbefriedigte Bedürfnisse einer
Konsumentgruppe ermittelt und Neuproduktziele sowie – strategien abgesteckt wurden,
geht es bei der Ideensuche in der ersten Stufe der Detailplaung darum, Ideen für
Neuproduktentwicklung sammeln.
In Unternehmen, die Neuproduktentwicklungen systematisch betreiben, ist diese Phase
institutionalisiert; dabei werden sowohl interne als auch externe Quellen herangezogen, um
neue Produktansätze zu finden.
Externe Quellen:
•
•
•
Konkurrenzanalyse (Bsp.: Bench-Marketing)
Kundenbefragung (Lead-User-Befragung, Gruppendiskussion)
Expertenbefragung (Einkäufer- und Verkäuferbefragung)
Messebesuche (Einkäufer- und Verkäuferbefragung)
•
Interne Quellen
•
•
•
F&E (Analyse technolog. Trends)
MA (AD, Vorschlagswesen)
Kreativitästechniken (Brainstorming, Brainwriting, morphologischer Kasten, Synetik)
3.2. Screening
Unter Screening versteht man eine Ideenprüfung m.H. einer Bewertungsmatrix (Profil-,
Wertskala- oder Punktwertverfahren) bei der die einzelnen Vorschläge der
Neuproduktplanung anhand bestimmter Kriterien geprüft werden. (èTrennung Spreu vom
Weizen)
Fragenkatalog:
1. Ideen mit Zielen des Managements konform?
2. Technische realisierbar?
3. Juristisch unanfechtbar?
4. Ressourcen zur Realisation zur Verfügung?
5. Wie reagiert Verbraucher?
6. Kosten der Weiterentwicklung der Idee?
Bei der Ideensiebung sind zwei Fehler möglich:
1. Ideen werden verworfen, die später ein erfolgreiches Produkt ergeben hätten
2. Ideen passieren die Filterstufen, führen jedoch zu erfolglosen Produkten
3.3 Produktkonzept-Tests
Im nächsten Schritt ist es notwendig, die aus dem mehrstufigen Filterprozeß letztendlich
hervorgegangenen Produkttideen zu alternativen Produktkonzepten zu verdichten, um sie
auf diese Weise reif für einen Konzepttest zu machen.
Kotler:
Produktkonzept:
Produktidee:
ist die theortische , subjektive Vorstellung, die die Konsumenten von
dem Produkt ahben sollen und die das Unternehmen versucht, in die
Produktidee hineinzubauen.
ist ein möglches, objektiv und funktinal beschriebenes Produkt, das
vom Unternehmen angeboten werden könnte.
Mit Hilfe von Produktkonzepten wird versucht, das neue Produkt zu positionieren, indem
es mit einigen markanten Sätzen beschrieben, evtl. auch visuell dargestellt wird, um die
wesentlichen Merkmale des neuen Produkts für die anvisierte Verbraucher-Zielgruppe
verständlich zu machen. Anliegen der Neuprodukt-Positionierung ist es vor allem, den
zentralen Nutzen herauszuarbeiten.
Erste Konzepttests werden häufig in Form von Gruppendiskussionen durchgeführt. Der
Verbraucher hat die Möglichkeit, die Konzepte mit dem Untersuchungsleiter ausgiebig zu
diskutieren, so daß die Vor- und Nachteile offen dargelegt werden.
Stand: 11.04.2009 18:39
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Ebenfalls denkbar ist eine Befragung auf repräsentativer Ebene. Auf diese Weise können
vor allem die Größe und Struktur der Interessenkreise ermittelt und somit die Zielgruppe
genauer umrissen werden.
3.4. Produktspezifikation
Conjoint Messurement: (è Verbundmessung)
(wichtig: Verfahren nur bei Eigenschaften anwenden, die Verbraucher auch direkt beurteilen können,
Geschmack z.B. kann nur indirekt über Geschmackstests herausgefunden werden)
Um die Produktspezifikation näher festlegen zu können, kann das Verfahren der ConjointAnalyse eingesetzt werden.
Dieses gestattet es, die sog. Nutzenbeiträge derjenigen Bestandteile des NeuproduktKonzepts zu ermitteln, die dem Proukt eine besondere Wertigkeit verleihen.
Bsp: M.H. von Analyse kann festgestellt werden, ob besser biertypische Flaschenform oder andere auf
Akzeptanz stoßen wird
Eine Flasche Bier soll sich durch drei äußere Eigenschaften unterscheiden, nämlich durch 3
•
unterschiedlichen Flaschenformen, 3 verschiedenen Preise und sowie jeweils eine Alternative mit und
ohne Herstellermarke
3 x 3 x 2 = 18 Produktkonzepte mit verschiedenen Spezifikationen
•
Um Nutzenbeiträge der einzelnen Produkteigenschaften zu ermitteln, ist es notwenig, daß
•
Verbraucher einer repräsentativen Zielgruppen-Stichprobe die unterschiedlichen Produktkonzepte
ihren Präferenzen nach ordnen. Dies ist für sie relativ leicht, denn sie müssen nur sagen, ob sie das
Produkt A dem Produkt B vorziehen und B dem Produkt C vorziehen. Heraus kommen ordinale
Daten.
Ordinalskalierte Präferenzurteile werden in intervallskallierte Teilpräferenzwerte für die einzelnen
•
Merkmalsausprägungen transformiert und die Urteile auf ein metrisches Skalenniveau übertragen.
Das Ergebnis kann dazu verwendet werden, um wichtige Hinweise für die Entwicklung von ProduktPrototypen sowie für die Konzeption des Marketing-Mix zu erhalten (Bsp: Lufthansa)
4 Vorläufige Absatzschätzung
Die Absatzprognose basiert normalerweise auf der Analyse von Daten über die Absatz- bzw. Umsatzentwicklung
in vergangen Zeitperioden. Verständlicherweise müssen bei Neuprodukten andere Wege beschritten werden.
a) Kaufanreizskalen:
Obwohl in dieser relativ frühen Phase der Produktentwicklung noch keine genaue
Absatzprognose möglich ist, empfielt es sich, erste Absatzeinschätzungen im
Zusammenhang mit einem Konzepttest einzuholen. Dazu können Kaufanreizskalen
verwendet werden, die es den Testpersonen ermöglichen, ihre Zustimmung oder
Ablehnung zu vorgelegten Konzepten zu geben.
5-Stufige Kaufbereitschaftsskala:
1)
2)
3)
4)
5)
•
•
•
kaufe das P. bestimmt
wahrscheinlich
bin unentschlossen
wahrscheinlich nicht
ganz bestimmt nicht
%-Zahl 1) gewichten mit:
40% der Zielgruppen-Stichprobe (Potentielle
Käufer)
angenommener Bekanntheitsgrad
80% werden das P. durch Werbung kennen
•
angenommener Distributionsgrad
90 %
•
Ausgangspunkt: 1Mrd. Verbraucher (Gesamtzielgruppe)
1Mrd. x 40% x 80% x 90% = 288.000 potentielle Käufer
è Interpretation der Daten strittig, da empirisch nicht gezeigt
werden konnte, daß diejenigen, die aufabsicht äußerten auch
tatsächlich gekauft haben.
Bei der Berechnung sind Wiederholungskäufe (bei kurzlebigen P.) zu berücksichtigen
Diese sind aber nur über Testmarktverfahren herausfindbar
•
Akzeptanz des P. im wesentlichen abhängig von 4 Faktoren:
I. Vorteil ggü. anderen P. (Substitutionsprodukten)
II. Grad der Informationsaufnahme über das neue P.
III. Verfügbarkeit
IV. Preisstrategie des Anbieters
•
Diffusionprozeß / Adoptionsprozeß von Innovationen: Einteilung in Erstkäufer, frühe
Übernehmer, frühe Mehrheit, späte Mehrheit, Nachzügler
è RisikofreudeèRisikoscheu
b) Expertenbefragung
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Experten des eigenen Unternehmens , die die Marktentwicklung kontinuierlich
verfolgen, unterstützt u.U. durch externe Fachleute mit guter Marktkenntnis sind
oftmals in der Lage, die Absatzchancen eines neuen Produktkonzepts zuverlässig
einzuschätzen.
c) Delphi Runde
5. Testverfahren
Man unterscheidet auf Verbraucherebene, z.B. Produkt-, Packungs-, Marken-, Preistests;
hier werden einzelne Angebotsbestandteile isoliert untersucht. Denkbar ist auch ein Test
der gesamten Angebotskonzeption.
Auf Handelsebene gelangen vor allem die Verfahren der Minitestmärkte und Testverfahren
zum Einsatz.
5.1 Verbraucherebene
a)
Produkttest
(1) Einzeltest
• nur 1 Produkt wird Prüfung unterzogen, bei der die Testperson dies aufgrund von Erfahrung
bewertet
• Gefahr: Testperson bewertet Produkt besser oder schlechter, als es eigentlich ist, aufgrund
einer Erfahrung oder Voreingenommenheit (Testprodukt kostet nichts)
(2)Mehrfachtest
• Der Gefahr des Einzeltests begegnet man damit, daß eine Testperson mit ähnlichen
Produkten konfrontiert wird.
(3) Volltest
• Hier interessiert man sich für die Akzeptanz des gesamten Produktes
(4) Partialtest
• Beim Partialtest werden hingegen nur einzelne Komponenten des P. in Augenschein
genommen
• Um die Ausstrahlung auf das gesamte Erzeugnis zu erfassen bieten sich folgende Verfahren
an:
Eliminationsverfahren:
Subsitutionsverfahren
Das P. wird sukzessiv anonymisiert,
•
d.h. im Testablauf werden einzelne
Komponenten weggelassen., bis das
ei diesem Verfahren werden die
„nackte“ Produkt zu beurteilen ist
Produktkomponenten nicht verringert,
sondern variiert. Das interessierende
Wird das Produkt z.B. im Volltest
•
Element wird der Testpersion in mehreren
als minderwertig, billig eingestuft, kann
Varianten zur Begutachtung vorgelegt.
es bei diesem Verfahren bei Ausschaltung
des Faktor „Preis“ zu einem besseren
Urteil kommen.
uf diese Weise kann man z.B. die vom
Kunden am stärksten perzipierte
Farbgebung oder Duftnote eines
Waschmittels herausfinden.
1. (Vor) Interview
2. Testpersion schaut sich die Werbung des Neuprodukts und des
Konkurrenzproduktes im Labor an
3. Testperson kauft in einem Supermarkt das Neu- oder
Konkurrenzprodukt ein
4. Das jeweils nicht gekaufte Produkt wird der Person dem Kauf
als Zugabe mitgegeben
5. Nach der normalen Nutzungsdauer erfolgt ein weiteres
Interview, über evtl. spätere Kaufabsichten und subjektive
Urteile.
(5) Labortestmarkt
S
b) Warentest
Im Unterschied zum Produkttest wird der Warentest
• von einer neutralen Einrichtung (z.B. Stiftung Warentest) durchgeführt und
nicht vom Hersteller selbst sowie von ihm Beauftragte
• Der Warentest wir immer nach Einführung des Produktes am Markt
durchgeführt
• Konzentriert sich auf den objektiven Gebrauchswert einer Ware und nicht
auf den Gebrauchs- und Zusatznutzen
• Nach Abschluß veröffentlicht, um Markttransparenz zu schaffen und die
Verbraucher zu schützen
5.2. Handelsebene
a) Markttest
- am weitesten entwicklte Feldexperiment, bei dem vor Produkteinführung (neue oder
geänderte Produkte) auf dem nationalen Markt
1. die Marktgänglichkeit
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•
B
•
A
2.
3.
-
-
die Wirksamkeit einzelner Marketing-Strategien
des gesamte Marktverhalten
getestet wird.
4 Voraussetzungen an den Testmarkt:
1. Anschluß einer ausreichenden Anzahl von Haushalten an ein Breitkabelnetz der
Telekom
2. im Hinblick auf Kaufkraftströme isolierte Lage
3. Kooperationsbereitschaft möglichst aller Haushalte
4. Keine extreme Abweichungen vom Bundesgebiet in den Strukturmerkmalen
Kaufkraft, sozio-demographische Merkmale usw.
Wegen der immensen Kosten eines solchen Testmarktverfahrens wurden günstigere
Ersatzlösungen mit zwar vergleichbaren Datenbeständen, aber geringerer Validität
entwickelt, so z.B. der sog. Mini-Testmarkt, der eine Kombination aus Ladentest und
Haushaltspanel darstellt.
b) Minitestmarkt (von Marktforschungsinstituten durchgeführt)
Testgebiet:
Anzahl der
Testhaushalte
Testgeschäfte
Werbung
Technik
Kosten
Zeitspanne
Aufträge
Einschränkungen
GfK Behavior
Scan
Haßloch
Nielsen Telerim
Bad Kreuznach,
Buxdehude
Spiegeln die Gegebenheiten in der Bundesrepublik gut wider.
3000
Jeweils 1000
Testhaushalte
Testhaushalte
Einige kooperierende Testgeschäfte in den Testgebieten
Print Werbung
•
Verkaufsförderung
•
TV-Werbung (Reguläre Werbespots
•
überblendet)
Plakate
•
Electronische Datenkassensysteme in Geschäften oder
Mobile Datenerfassungsgeräte in den Haushalten
Im Vergleich zu Markttests kostengünstiger
Halbjahres- oder Jahresbasis
Exclusiv für einen Auftraggeber in der Branche
wenn Zahl der potentiellen Käufer zu gering
•
Länge Kaufzyklus zu hoch (z.B. einige Reinigungsmittel)
•
Regionale Marke è kein repräsentatives Testgebiet
•
(Lokalpatriotismus..)
Großer
Teil
der
Warengruppe
über
anderes
•
Distributionskanal, so daß nicht erfaßbar
c) Store-Test
• testweiser Verkauf von Produkten
• in ausgewählten Geschäften
• mittels der Methode der experimentellen Beobachtung kontrolliert
Beim Store-Test werden v.a. die Komponenten des absatzpolitischen
Instrumentariums variiert, z.B. bei Verkaufsförderungen.
d) Panelerhebung
• es genügt nicht einmalig auf Marktforschungsstudie zurückzugreifen, da Absatz eines
P. aufgrund von Konkurrenz ständigen Schwankungen unterworfen ist.
• Man versucht den Schwankungen entgegenzuwirken, indem man
- Personengruppen mehrfach befragt
- In regelmäßigen Abständen befragt
• Je nach Kennzeichnung und Art der Probanden können Panelerhebungen für
Hersteller, Großhändler, Einzelhändler, usw. geführt werden
• z.B. können folgende Daten durch regelmäßig.Wiederholungsmessungen erfaßt
werden:
Handelsebene u.a.
Absatz- und Umsatzentwicklung des
neuen P.
Entwicklung Marktanteil
Entwicklung
Absatz
einzelner
Packungsgrößen
Entwicklung
Verkauf
in
verschiedenen Geschäftstypen
Plazierung der Ware
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Verbraucherebene u.a.
Zielgurppe der Käufer /
Verwender
Verwendungsgewohnheite
n des neuen P.
Zufriedenheit Käufer
Anteil
Einmalund
Wiederholungskäufe
Wirkung
Kommunikationsmaßnah
41
men
6. Quantitative Entscheidungskalküle
Um die eigentliche Entscheidung bei einer neutprodukteinführung treffen zu können,
müssen neben den sachlich orientieren Testverfahren auch quantitative Verfahren der
Investitionsrechnung oder kombinierte Verfahren der Nutzwertanalyse (èsog. ScoringModelle) eingesetzt werden.
6.1 Verfahren zur Investitionsrechnung
Unter Investition werden allgemein Maßnahmen verstanden, welche Geldausgab3en
für die Bereitstellung eines Leistungspotentials beinhalten, mit dessen Hilfe zukünftig
Erträger erwirtschaftet werden sollen.
Der Prozeß der Neuprodukteinführung weist eindeutig den Charakter der Investition
auf.
•
•
Die Ergebnisse der Investitionsrechnung lassen sich u.a. zur Beantwortung der
folgenden Fragen heranziehen:
1. Wirtschaftlich vorteilhaft geplantes Investitionsprojekt durchzuführen?
ABSOLUT vorteilhaft
2. Welches der in Frage kommenden Projekte ist wirtschaftlich das vorteilhafteste?
RELATIV vorteilhaft
Um die Realisierung einer relativ vorteilhaften Neuprodukteinführung zu rechtfergien,
muß stets auch absolute wirschaftliche Vorteilhaftigkeit gegeben sein.
Unterscheidung statische und dynamische Investitionsrechnung:
STATISCHE (èZins und Zinseszins nicht berücksichtigt, einfach, ungenau)
a) statische Rentabilitätsrechnung (ROI):
Ergebnis ist die Durchschnittsverzinsung des durchschnittlich gebundenen Kapitals – die Rentabilität
der Investition (Kruschwitz).
Dazu wird der zeitliche Durchschnittsgewinn(Gewinn pro Zeitabschnitt) zum durchschnittlich
gebunden Kapital ins Verhältnis gesetzt.
Kritik: Wegen der Vernachlässigung von Zinseszinseffekten liefert die Methode allerdingsnur eine
grobe Schätzung für den internene Zinssatz einer Investition.
G x 100
RE=
K
G - durchschnittlicher Gewinn: je nach Definition
•
K - durchschnittlich gebundenes Kapital: je nach Definition è abhängig vom
•
Amortisationsverfahren
b) statische Amoritsationsrechnung (pay back-Methode)
Ergebnis der Amortisationsrechnung ist derjenige Zeitraum, der verstreicht, bis das für ein
Investittionsprojekt eingesetzte Kapital aus den Mittelrückflüssen gedeckt ist. Bei jährlich konstanten
Rückflüssen läßt sich die Amortisationszeit nach folgender Formel berechnen:
I
R=
G
R = Rückflußdauer in Jahren
•
I = Investition
•
G = konstanter jährlicher Gewinn
•
Beurteilung verschiedener Neuprodukt-Alternativen: Vorzug è kürzeste A-zeit
Kritik: keine Berücksichtigung des monetären Nutzens über die Amortisationszeit hinaus; daraus
folgt: Ergänzung zu RE.
DYNAMISCHE (Zins und Zinseszins berücksichtigt, kompliziert, genau)
a) Kapitalwertmethode
Bei der KW-Methode werden aus der Neuprodukt-Einführung resultierende Einnahmen und
Ausgaben mit einem marktangemessenen Kalkulationszins auf die Gegenwart diskontiert.
K= Σ (E-A) (1+i)
Kapitalwert positiv è Projekt absolut vorteilhaft è
verwirklichen
•
•
•
•
•
Stand: 11.04.2009 18:39
Bei mehreren Projekten: höchsten KW umsetzen!
K = Kapitalwert
E= Einzahlung am Ende der Periode t
A = Auszahlungen am Ende der Periode t
I = Kalkulationszinsfuß
T = Periode (t =0,1.2...n)
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b) Methode des internen Zinfuß
Der interne Zinsfuß einer Investition ist als derjenige Diskonierungssatz definiert, bei dem sich ein
Kapitalwert von 0 ergibt. Ausgangspunkt der Berechnung ist die schon bekannte KW-Formel, dem
dem Unterschied, daß der KW hier (K=0) gesetzt wird und man sich hier für den dazugehörigen
internen Zinsfuß interessiert.
Σ (E-A)(1+r) = 0
•
höchster interner Zinsfuß (r) è verwirklichen
r = interner Zinsfuß
Nutzwertanalyse – siehe Buch!
7 Markteinführung
Nach Entscheidung Markteinführung , kann mit der konkreten Planung des
Einführungsprozesses begonnen werden. Hierbei sind vom Unternehmen die Punkte 6.1
bis 6.3 in unterschiedlichem Maße, je nach Erfahrung, Neuheitsgrad des P. usw. zu
beachten:
7.1 Prozeß der Adoption und Diffussion der Innovation en
Mit Markteinführung eines Produktes endet der unternehmensinterne
Innovationsprozeß, der Lebenszyklus des Produktes beginnt.
In der ersten Phase des LZ beginnt ein Diffussionsprozeß, der schließlich zur
Adotion, d.h. zur Annahme des Produktes führen soll. Folgende Phase durchläuft d.
Kunde, bis es schließlich zur Adoption kommt:
(1)
Wahrnehm
ung
(2)
Interesse
(3)
Bewertung
(4)
Probieren
Verbraucher nimmt Innovation wahr, hat jedoch
keine näheren Informationen darüber.
Verbraucher wird dazu angeregt, Informationen
über die Innovation zu sammeln.
Verbraucher erwägt, ob es sich lohnt, die
Innovation auszuprobieren.
Verbraucher probiert die Innovation in kleinem
Umfang aus, um ihren Nutzen noch besser
einschätzen zu können.
Verbraucher beschließt, von der Innovation in
vollem Umfang und regelmäßig Gebrauch zu
machen.
(5)
Adoption
Adoptionsprozeß
Wie schnell und wie reibungslos die potentiellen Kunden den Diffussionprozeß
durchlaufen ist von folgenden Faktoren abhängig:
1. relativer Vorteil der Innovation
je größer die wahrgenommene Überlegenheit der Innovatin, desto schneller und häufiger wird sie
tendenziell gekauft.
2.
Kompatiblität ~
Je besser das P. in das jeweilige Werte- und Erfahrungssystem des Kunden paßt, desto schneller wird
es gekauft.
3.
Komplexität ~
Je leichter das P. zu verstehen ist, desto schneller wird es sich verbreiten.
4.
Teilbarkeit ~
Die Möglichkeit, das Neuprodukt stück- und schrittweise kennenzulernen, läßt Zweifel beseitigen.
5.
Vermittelbarkeit ~
Je eindrücklicher der Nutzen demonstriert werden kann, desto eher wird es nachgefragt.
Bereitschaft zur Adaption:
•
Auch innerhalb von Gruppen entscheiden sich Menschen in ihrer Bereitschaft, Innovationen
auszuprobieren.
Als Innovationsfreudigkeit eines Menschen kann das Ausmaß definiert werden, in dem er eine
•
Innovation im Vergleich zu den Übrigen früher übernimmt.
sind neugierig und unternehmenslustig
(1) Innovatoren
risikofreudig
sind in ihrem Umfeld Meinungsführer
(2) Frühadoptoren
frühzeitige aber vorsichtige Adoption des Neuproduktes
handeln wohlüberlegt bis
(3) frühe Mehrheit
Informationen und Erfahrungen am Markt
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-
(4) späte Mehrheit
(5) Nachzügler
skeptische Grundhaltung
Adoption erst, wenn Mehrheit schon probiert
traditionsbestimmt
Übernahme bei Konformitätsdruck
Innovatoren und Frühadaptoren stellen somit Ausgangspunkt für den
Diffussionsprozeß dar. Inwieweit es gelingt, diese Kommunikationsagenten zugunsten
des neuen P. zu machen, hat prägenden Einfluß auf Ausmaß und Geschwindigkeit der
Marktdurchdringung.
7.2 Einführungsstrategien
Erst vor dem Hintergrund eines vertieften Verständnisses der Eigenheiten des
Adoptionsprozesses kann eine effiziente und effektive Einführungsstrategie entwickelt
werden.
Im folgenden soll auf folgende zentrale Dimensionen der Einführungsstratgie
eingegangen werden:
1. Timing
2. Zielmarkt
3. Zielkunden
4. Einführung des Marketing-Mix
1. Timing der Einführung:
• taktische Überlegung (günstige saisonelle Einflüsse, Möglichkeit der Präsentation auf
Messen)
• strategische Überlegung aber wichtiger:
Aus unternehmerischer Sicht stellt die Gap-Analyse eine einfache Grundlage für die
Entscheidung über den Zeitpunkt der Produkteinfühung dar.
Aber Prognoseproblem, denn Erfolg ist nicht nur von entwicklungs- und
absatzpolitischen Maßnahmen abhängig (absolutes Timing), sondern auch von den
Maßnahmen des Wettbewerbs (relatives Timing).
Kritische Frage des relatives Timing: Pionier- oder „Windschatten“-Strategie
Vorteile Pionierstrategie:
Monopolstellung
•
erwirtschaftung hoher Produzentenrenten
•
Errichtung von Markteintrittsschranken
•
• Produktionserfahrungen zur Senkung der Herstellungskosten
Nachteile Pionierstrategie:
Abschätzung der Nachfragebedingungen
•
• Weckung latenter Bedürfnisse
• Auftreten von „Kinderkrankheiten“
• Keine Verwendererfahrungen
è Gegenüberstellung verdeutlicht, daß allgemeine Aussage, welche Strategie – nicht
möglich ist!
(2) Zielmarkt
Unternehmen steht vor der Entscheidung , ob regionaler, internationaler oder nationaler
Rahmen.
• zunächst Gebiet mit „verkraftbarer Größe“, da knappe Ressourcen
• nach Anfangserfolgen in andere Gebiete übergehen - Ausbreitungsstrategie
• Gebiete nach Attraktivität (Marktpotential, Kosten der Distribution usw.) auswählen
• Außerplanmäßige Erfolge und unerwartete Schwierigkeiten erfordern angemessenes
Reagieren
• è daher empfielt sich, die Ausbreitungsstrategie im Sinne einer rollende Planung zu
gestalten
(3) Zielkunden
Zur optimalen Ausschöpfung des angestrebten Marktsegmentes ist es nützlich, die ein
nach Zielgruppen differenziertes Marketingkonzept zu entwickeln.
Wie schon angesprochen, eignen sich Innovatoren und Frühadaptoren besonders für die
Rolle im Startsegment der Kernzielgruppe. Allerdings ist es schwierig, die
Meinungsführer, da es sehr unterschiedliche Personen sein können, zu lokalisieren.
(4) Einführungs-Marketing-Mix
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Es müssen Schwerpunkte in allen Bereichen des Marketing-Mix gesetzt werden. So ist
zum Beispiel innerhalb der Preispolitik zwischen Penetrations- und Abschöpfungsstrategie
zu wählen oder in der Distributionspolitik zwischen verschiedenen Märkten.
Die Beispiele zeigen, wie vielfältig die Kombinationsmöglichkeiten sind – über die
konkrete Ausprägung kann nur im Kontext des jeweiligen Einzelfalls entschieden werden.
Planung des optimalen Marketing-Mix:
1.
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Festlegung des Aktivitätsniveaus
2. Zielgruppenplanung
3. Strategie oder Grobplanung
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4. Detailplanung
Angebotsplanung
Vertriebs- und Strukturplanung
Instrumente
Kommunikationsplanung
Instrumente
Angebots-Mix
Distributions-Mix
Instrumente
Kommunikations-Mix
6.3. Koordination und Management des Einführungsprozesses:
Defizite bei der Markteinführung kommen v.a. durch organisatorische
Schwierigkeiten zustande. Um dies zu vermeiden, ist eine professionelle Abstimmung
der Aktivitäten aller beteiligten Unternehmensbereiche notwendig.
Von besonderer Wichtigkeit ist hierbei die Koordination des Produkt- und
Marketingbereichs beim Timing des Produktbeginns, um zu hohe Lagerbestände oder
Lieferengpässe zu vermeiden.
Als Hilfsmittel für die Koordination der Aktivitäten verwendet man häufig sog.
Netzplantechnik, die die einzelnen Verschachtelungen und Tätigkeitskomplexe der
einzelnen Funktionsbereiche graphisch wiederspielgeln.
5.
Pflege von Produkten
Ziel der Produktpflege ist es, die eingeführten Produkte möglichst lange im Markt
wettbewerbsfähig zu halten, damit sich die Neueinführung rentiert.
Grundlage einer erfolgreichen Pflege stellen Informationen dar, die u.a. anzeigen, ob bzw.
Ggf. zu welchem Zeitpunkt im Lebenszyklus Relaunch-Maßnahmen notwendig werden.
5.1 Informationssysteme als Entscheidungsbasis
Informationsen als sog. Zweck- oder Gebrauchsnachrichten sind im Marktingbereich
überwiegend unvollkommen: Unvollkommenheit bedeutet, daß die verfügbare
Informationsbasis unvollständig, ungenau und unsicher sind.
MAIS (Marketing-Informationssystem)
MAIS werden im allgemeinen modular aufgebaut, d.h. man geht heute nicht mehr von
der Vorstellung eines totalen, sondern von der eines partiellen Informationssystems
aus.
Ein Informationssysteme ist ein geordnetes Beziehungsgefüge zw.
-
-
Mensch
Informationsverarbeitenden Maschinen
Organisatorischen Regelungen
Fortschrittliche Unternehmen verfügen id.R. über MAIS, die die Möglichkeit bieten:
die Entwicklung des gesamten Produktmarktes
des eigenen Produktes
der wichtigesten Mitbewerber
kontinuierlich zu beobachten.
Anforderungen an Informationssysteme
Anforderungen an Informationen bzw. an Informationssysteme werden allgemein nach drei Kategorien
unterteilt:
1. nach inhaltlichen Anforderungen (Aktualität, Selektivität, Flexiblilität)
2. nach zeitlichen Anforderungen (Rechtzeitigkeit)
3. nach Anforderungen, die Art und Weg der Information betreffen (Standard-Info, Abruf-(Bedarfs-)
Info)
5.2 Management des PLZ
Ein gut ausgebautes MAIS liefert dem Management zahlreiche ökon. / außerök.
Informationen.
Stand: 11.04.2009 18:39
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In diesem Zusammenhang sind drei Fragen wichtig:
(1) Wie ist die Position des eigenen P. zu beurteilen?
(2) Wie ist das P. in diese Position gekommen?
(3) Wie ist seine Position in Zukunft zu gestalten?
Daraus folg:
1. Beibehalten der Produktstrategie
2. Umpositionierung
(wenn Zielgruppenverlagerung oder –erweiterung erfolgen soll, um wirtschaftliche Tragfähigkeit des P.
weiterhin zu sichern; u.U. im Anschluß notwendige Marketing-Strategie ändern, aber auch nur insturmenetelle
Ebene möglich)
3.
Neupositionierung
(in Ausnahmefällen; Neuorientierung im Zielgruppensegment)
4.
Elimination
Typen von Positionierungszielen:
Alte
Zielgruppe
Unveränderte
Marketingstra
tegie
Veränderte
Marketingstrategie
(Variations~)
Neue
Marketingstrategie
Veränd.
Zielgruppe
Neue
Zielgruppe
(X)
(X)
Umpositionieren
(X)
Beibehalten
der Marktposition
(X)
Strategisch unkonntrollierte
Veränderung der Marktposition
Wettbewerbsvorteile bauen auf Postitionierungsvorteile auf. Daher ist die Position des eigenen
Neu(X) in Relation
(X)zu den Konkurrenzprodukten
Produktes
kontinuierlich zu überwachen. Anhand von
positionieren
Kontrollmessungen ist die Frage zu stellen:
Unmittelbar mit der Beantwortung der Frage nach der zukünftigen Positionierung des Produktes
hängen folgende Faktoren ab:
= Festlegung der Inhalte der Produkte
StrategieSubstanz
= Die Entscheidung für oder gegen einen offensiven bzw.
Strategie-Stil
defensiven Stil hängt
stark von der jeweiligen
Wettbewerbssituation ab.
= Festlegung des Umfanges ; Gesamtmarkt / Marktsegment
Marktabdeckung
= Gestaltung der Beziehung zu den Absatzmittlern
StrategieAbsicherung
Strategische Optionen in den einzelnen Phasen:
Einführungsphase
• Bekanntmachung des Produktvorteils bei den Zielgruppen
• Verwendung intensiver kommunikativer Maßnahmen
èProduktstrategie nicht verändern, außer wenn
Produktmängel sofort behoben werden müssen, da
Zielgruppe sonst schnell verunsichert.
Wachstumsphase
•
•
Reife- /
Sättigungsphase
Ausbau des Bekannheitsgrades und des Images
Verwendung von Werbe- und Verkaufsförd.-maßnahmen
und Schließen von Distributionslücken
èProduktstrategie verändern, wenn Konkurrenzprodukte
in das Marktsegment gelangen
• Verschlechterte Wettbewerbsposition kann zu
Umpositionierungen führen
• Veränderung der
Produktstategie è Relaunch
-
Degenerationspha
se
Stand: 11.04.2009 18:39
•
Preisstrategie
Vertriebsstrategie
Kommunikationsstrategie
Überlegung / Prüfung von Produkt-Eliminationen
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Umpositionierung oder Elimination, wenn:
• Sinken der Absatz- und Marktanteile
• Änderung der Einstellung ggü. Produkt von Seiten Verbrauer
• Eindringen von W-Produkten, die die eigene Strategie verlagern
• Neu eingeführte eigene Produkte zu Verschiebungen in der Produktpositionierung führen und
dadurch Kannibalisierungseffekte hervorgerufen werden können.
• Änderung der globalen Umwelt (neue gesetzl. Regelungen)
• Weiterentwicklung der Verbraucherbedürfnisse
• Verschiebung der Ressourcen-Situation im eigenen U.
Einzelne Kriterien haben unterschiedliche Bedeutung, je nach strategischer Ausgangssituationè daher ist es sinnvoll
über Scoring-Modell die Eliminations- oder Umpositionierungskanditaten zu identifizieren
5.3 Relaunch-Maßnahmen
Relaunch-Entscheidungen betreffen eine breite Skala von Maßnahmen und können neben
instrumentellen Entscheidungen auch grundsatzpolitische Implikationen nach sich ziehen.
Instrumentelle Entscheidungen:
• Veränderung
produktpolit. Elemente (Qualität, Ausstattung, Markierung oder
Programmgestaltung)
•
Veränderung der Preis-,Vertriebs- oder Kommunikationspolitik, ohne daß dadurch
produktpolitische Entscheidungen tangiert werden
Bei Relaunch-Maßnahmen sind die einzelnen Phasen der Neuproduktplanung zu durchlaufen, d.h.
Planungsprozeß beginnt mit der Mark-Chancen-Analyse, mündet in die Festlegung produktpolit.
Ziele, der Produktstrategie und in die Entwicklung des Produktkonzepts. Daran schließen sich
Überlegungen im Hinblick auf die Gestaltung des Marketingmix und auf die Durchführung
verschiedener Test- und Evaluationsphasen an.
Stichworte für produktpolitische Maßnahmen:
(1) Produktvariation
•
•
Mit fortschreitenden Lebenszyklus gewinnt i.d.R. der
Zusatznutzen an Bedeutung
Erweiterung des Zusatznutzen ist nur durch
-
(2) Programmvariation
(3) Produktlinienanalyse
(4) Leader Product
Qualitäts-,
Verpackungs- und
Kommunikationsmaßnahmen möglich
Mono-Produkte entwickeln sich häufig in der Reifeund Sättigungsphase zu Programmmarken
è Erweiterung des Produktprogramms
Dabei handelt es sich um Entscheidungen bezüglich der
Breite und Tiefe
- Ermittlung des prozentualen Anteils bestimmter
produkte am Erfolg des Gesamtproduktprogramms
(DB, Umsatz)
- Analyse der Konkurrenzsituation
- Analyse noch nicht erschlossener Marktsegmente
Ermittlung des „Zugpferdes“ des Gesamtprogramms
-
Da viele Programmerweiterung fehlschlagen, stellt sich die Frage nach bestimmten Kriterien für erfolgreiche
Relaunch-Maßnahmen:
1. Programmerweiterungen, die von starken Marken ausgehen
2. Marken mit hohem Symbolcharakter
3. Unterstüztung des Relaunch durch massive Werbung- und Vkf
5.4 Elimination:
...sind immer dann notwendig, wenn Produkte knappe betriebeliche Ressourcen in Anpspruch
nehmen und keinen DB erzielen.
Ökonomische Kriterien:
DB, Umsatz, Kapitalbindung, Bindung von sonstigen unternehmerischen Ressourcen,
Opportunitätskosten
Psychographische Kriterien:
Stand: 11.04.2009 18:39
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Imagewirkung
(Handel
u.Verbraucher),
VerbundeffekteèBilden
Problemlösungspaket für Handel und Verbraucher?
Produkte
è wenn Eliminationskandidat im Programm beibehalten werden muß, z.B. um Handel eine
komplette Problemlösung im Markt anzubieten, müssen Kostensenkungsprogramme eingeleitet
werden, m.H. der:
Wertanalyse
• Ziel: Verbesserung des Kosten- Leistungsverhältnisses
• Produktkosten bei gleichbleibenden Leistungen senken!
• Optimierung des Preis-Leistungsverhältnisses
1. Vorbereitende Maßnahmen
2. Ermittlung des IST-Zustandes (Info´s, Beschreiben der Funktion, Ermitteln der Kosten)
3. Prüfen des IST-Zustandes (Funktionserfüllung / Kosten)
4. Ermitteln von Lösungen
5. Prüfen der Lösungen (sachlich durchführbar, Wirtschaftlichkeit)
6. Vorschlag und Verwirklichung
è im Rahmen der strateg. Markenführung kann es vorteilhaft sein, jedes P. dieser Kontrolle in regelmäßigen
Abständen zu unterziehen
Stand: 11.04.2009 18:39
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6. Organisation und Produktplanung
Zwei wichtige organisatorische Grundprinzipien sind die der Spezialisierung und Koordinatin. Die
komplexe Gesamtaufgabge eines Unternehmens wird i.d.R. der Aufgabenanalyse in Teilaufgaben
zergliedert, die auf einzelne Stellen im Unternehmen verteilt werden. Ziel ist es die
Wirtschaftlichkeit der Aufgabenerfjüllung zu erhöhen.
Die Spezialisierung kann auf vier verschiedene Arten erfolgen: nach
•
•
•
•
Verrichtung (Funktionen)
Produkt / Programm (Produktmanagement)
Regionen
Kunden (Key Account, Zielgruppenmanagement)
6.1 Traditionelle Formen der Marketingorganisation:
Verrichtungsorganisation:
oben:
Stufe 2:
Stufe 3:
GL M+V und GL andere Ressorts
Hauptabteilungsebenen (Marketing, Beschaffung, Finanzen, Personal, Logistik)
Abteilungsebenen unter jeder Hauptabteilung: Produktplanung, Werbung, F&E
ègeeignet für Unternehmen mit großem Produktprogramm
è klare Anweisungen
èKosteneinsparungen aufgrund von Erfahrungseffekten
è hoher Koordinaionsaufwand
Produktmanagement-Organisation:
oben
2. Stufe:
3. Stufe:
GL M+V und GL anderer Ressorts
Beschaffung, Marketing, Fiananzen, Logistik
vom Marketiong abgehend: einzelne Produktmanager, Service und Vertrieb
è Das Organisationsprinzip des Produktmanagements versucht, die beschriebenen Nachteile der
Verrichtungsorganisation dadurch zu beheben, daß die Markektingabteilung nach Produkten bzw.
Produktgruppen gegliedert ist.
è Jeder PM ist für eine bestimmte Produktgruppe bzw. Produkt verantwortlich und damit auch für
sämtliche in seinen Zuständigkeitsbereich fallende Planungs- und Kontrollaufgaben.
Aufgaben des PM:
1. Sammlung und Analyse sämtlicher unternehmensinterner und – externer
Informationen, die für die strategische Führung der ihm übernaworteten
Produkte notwendig sind.
2. Mitwirken bei:
- der Entwicklung von Marketingzielen,
- der Marketing-Grundsatzstrategie
- der Festlegung instrumenteller Strategiemodelle
3. Budget- und Maßnahmenplanung für seine Produkte hinsichtlich des
Angebots- und Kommunikaitons-Submixes, u.a.
- Produktqualität, - ausstattung, -markierung
- Preis- und Konditionenpolitik
- Werbung und Vkf
4. Hinzuziehung von DL
- durch interne Servicestellen wie Marktforschung, Werbung, Vkf,
Paketausgestaltung
- durch externe DL-Unternehmen, wie Werbe- und Vkf-agenturen
5. Koordination und Abstimmung der Planung mit unternehmensinternen
Funktionsbereichen (z.B. Vertrieb, F&E, Controlling)
6. Nach Genehmigung der Marketingstrategie durch die Marketingleitung
- operativer Einsatz der Instrumente des Markeitng-Mix im Angebots- und
Kommunikationsbereich
- Kontrolle der Realisation der verabschiedeten Strategie im Hinblick auf
-
-
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die Einhaltung der festgesetzten Produkt- und Kommunikations-Budgets
die Erreichung der Umsatz-und DBziele
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Matrixorganisation
PM 1
PM 2
PM 3
-
-
F&E
Geschäftsleitung
Fertigung
Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
Marktein
g
Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
Vertrieb
Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
Beim Linienprinzip sind in vielen Fällen die Weisungsgefugnisse des PM begrenzt und auf
festgelegte Entscheidungen bezogen.
Um aber die Koordinationsarbeit zu erleichtern sowie die Durchsetzungskraft der PM zu
erhöhen, kann es sich als zweckmäßig erweisen, das Produktmanagement
funtkionsübergreifend anzusiedeln, so daß die Kompetenzen direkt von der GF abgeleitet
werden.
Bei der Matrixorg. Können die PM ihre fachlichen Anweisungen gegenüber Mitarbeitern in
einzelnen Fachbereichen geltend machen, während die disziplinarische Gewalt bei den
Hauptabteilungsleitern liegt. Dadurch können allerdings leicht Konfliktsituationen entstehen.
6.2 Kundenorientierte O-Formen
•
Key-Account-Management (selbständige Dimension neben Marketing, Vertrieb etc.; Zusammenstellen eines
•
Zielgruppenmanagement (organisatorische Bereiche werden nicht nach Produktgruppen, sondern nach
bedürfnisgerechten Programms für seinen Kunden)
speziellen Verbrauchergruppen abgegrenzt)
6.3 Organisation der Neuproduktplanung
Organisationsstruturen, die auf eine effiziente und routnemäßige Bewältigung der verschiedenen
Funktionsaufgaben ausgerichtet sind, eignen sich i.d.R. schlecht zu Erfüllung innovativer Aufgaben.
Abteilungen, die Innovationen eher als Störungen empfinden, arbeiten häufig an den Anforderungen
des Markes vorbei. Besonders bei der Neuproduktplanung ist es wichtig, alte Denkstrukturen zu
verwerfen und sich den dynamischen Marktverhältnissen anzupassen, indem neue
Organisationsformen gebildet werden.2
Anforderungen: Die Organisation muß...
• unterschiedliche Anforderungen an einzelne Phasen der Produktentwicklung
• Kooperation zw. den beteiligten O-einheiten
• GL in E-prozeß einbinden
• Kreative, innovative Haltung fördern
• Die Kontinuität des Innovationsprozesses fördern
• Die Koopertion mit der Unternehmensumwelt zulassen
• Die Beschleunigung des Entwicklungsprozesses ermöglichen.
Grundsätzlich läßt sich sagen, daß bei der Ideengenerierung „offene“ Strukturen und bei der
Ideendurchsetzung „geschlossene“ Strukturen zu bevorzugen sind. Um die Generierung oder die
Durchsetzung von Innovationen zu fördern, sollten die organisatorischen Dimensionen
folgendermaßen ausgestaltet werden:
Organisatorische
Dimension
Ausprägung
Nie
dri
g
X
X
X
X
*
Spezialisierungsgrad
Zentralisierungsgrad
Standardisierungsgrad
Formalisierungsgrad
Offenheit
der
Kommunikation
X zur Förderung der Ideengenerierung / gewinnung
* zur Förderung der Ideendurchsetzung
2
Vgl. Fallbeispiel 3M: Skript Schreyögg Managementplanung
Angebotspolitik
Stand: 11.04.2009 18:39
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Hoch
*
*
*
*
X
51
Konkrete Organisationsvarianten:
(1) Funktionale O.
• Gedanke der Spezialisierung dominiert
• D.h. verschiedene Abt. erledigen relativ unabhängig voneinander ihre Aufgaben
• Nachteil: Schnittstellenprobleme und mangelhafte Marktorientierung
(2) Funktionale Matrix-O
• Spezielles Team aus Vertretern versch. Abt. = projektorientierte Dimension
• Projektabwicklung durch Team in Anlehnung an funktionale Abteilungen
• Projektorientierung stärker ausgeprägt, als in (1), Abteilungen dominieren aber nach wie
vor
(3) Ausgewogene Matrix-Organisation
• Gleichgewinnung der Projekt- und Funktionalen Dimension (traditionelle Matrix)
• Nachteil: Entscheidungsunsicherheit, Entscheidungsverzögerung (insb. bei
Produktinnovation)
(4) Matrix-Projekt-O
• Dominanz der projektbez. Dimension
• Starkes Engagement der Teammitglieder für Projekterfolg
(5) Projektorganisation
• Gruppenmitglieder komplett aus Abteilungen gezogen und ausschließlich für das jeweilige
Projekt eingesetzt
• Kann in reguläre O-struktur eingegliedert oder völlig aus U.ausgegliedert sein (je nach
Wichtigkeit der Abschirmung von Abteilungen oder der externen Umwelt)
Mit hohem Grad an Projektorientierung steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit von Produktinnovationsprozessen!!!!
Aber:
Kosten und Risikoaspekte der O-form sowie Zielsetzung des U. sind zu berücksichtigen (zahlreiche Innovationen mit
geringer Innovationshöhe oder wird ein entscheidender Durchbruch in einem bestimmten Bereich angestrebt?)
Concurrent Entineering (Simltaneous Engineering)
• verschärfte Wettbewerbssituation zwing die Unternehmen nicht nur die bereits eingeführten P.
ständig zu verbessern, sondern auch neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen.
• Wo die Dauer der Produkteinführung eine Rolle spielt, verwendet man das Konzept des
Concurrent Engineering, bei dem es darum geht, die Prozesse nicht mehr sequentiell, sondern
vielmehr parallel durchzuführen. Diese Parallelität kann auf folgenden Ebenen durchgeführt
werden:
(1) Überlappung verschiedener Produktgenerationen
(v.a. da, wo technische Entwicklung schnell voran geht, z.B. Computer)
(2) Überlappung im Entwicklungsprozeß
(traditionell: Phase nach Phase; hier: noch vor Abschluß der letzten Phase –
Übergang zu neuer)
(3) Überlappung einzelner Schritte innerhalb der Entwicklungsphase
(z.B. können in Konstruktionsphase verschiedene Teile gleichzeitig entworfen
werden)
6.4. Moderne O-Konzepte
Burns & Stalker vertreten die These:
„daß die wirksame Organisaitn industrieller Mittel nicht einem einzigen Idealtypus eines
Managementsystems entspricht, sondern sich im Zusammenhang mit der Veränderung äußerer
Faktoren in jeweils wichtigen Punkten verändert.“
In einer empirischen Studie verglichen sie Unternehmen mit einer eher mechnanistischen
Organisation mit solchen, die eher organische Strukturen aufweisen.
Zusammenfassung Ergebnisse:
1. In dynamischen Umwelten sind Unternehmen mit eher organischen Strukturen erfolgreicher
2. In statischen Umwelten sind Unternehmen mit mechnistischen Strukturen zu finden.
Zahl der Hierarchieebenen
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Organische Struktur
Wenige
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Mechanistische Struktur
Viele
52
Menge formaler Regelungen
Genauigkeit formaler
Regelungen
Unterschiede in der
Qualifikation
Wenig
Gering
Viel
Hoch
Gering
Hoch
Situative Ansätze
• Die situativen Ansätze gehen heute davon aus, daß ein organisatorischer Wandel in den
Unternehmen Einzug halten muß, da die Umweltkomplexität ständig zunimmt und immer
dynamischer geworden ist.
• Traditionelle Formen erweisen sich in der heutigen Zeit häufig als zu unflexibel in der Reaktion
auf schnell aufeinanderfolgende Veränderungen.
7. Preispolitik
7.1 Instrumente der Preispolitik
Preise und Konditionen sind zwei untrennbare Parameter der Angebotsplanung. Der Preis
(Listenpreis) ist zwar ein grober Orientierungsmaßstab, wird aber generell sowohl für den
Anbieter als auch für den Nachfrager nur im Zusammenhang mit bestimmten Konditionen
wirksam.
Bruttopreis (Brutto-Erlös); Nettopreis (Netto-Erlös); Erlösschmälerung = Zahlungskonditionen
Zahlungskonditionen:
Rabatte: bei Vertragsabschluß, Mengen- vs. Funktionsrabatte, z.B. Treuerabatte, Einführungsrabatte, Aktionsrabatte
Boni:
werden nach Ablauf einer Periode vergütet, z.B. nach Ablauf eines Jahres auf die in diesem Jahr abgenommene
Menge
Zahlungsbedingungen: z.B. Skonto bei Sofortzahlung
7.2 Festlegung des Preisniveaus (Berücksichtigung von...):
• Konsumenten:
Bedürfnisse, Images, Kaufkriterien, Erwartungen, Preisbewußtsein, Preiserwartungen
• Handel:
Marketingstrategien, Bewschaffungsstrategie, Images,Kaufkriterien, Erwartungen,
Preisbewußtsein, Preispolitik
• Konkurrenz:
Kostenstruktur, Marketingziele, Preispolitik, übrige Instrumente des Marketingmix
• Unternehmen (intern)
Kostenstruktur, Unternehmensziele,Marketingstrategie, übrige Instrumente des Marketing-Mix
7.2 Prozeß der Marktpreisbestimmung:
1. Festlegung des Preisniveaus:
1. Marketingziele und –strategien (insbes. Positionierung)
2. Nachfrager: Preis-Absatz-Funktion / Preiselastizität der Nachfrage
• Analyse von Sekundärdaten
• Befragung / Cojoint Measurement
• Labourtest / Testmarktsimulation
• Feldtests / Mini-Testmarkt (z.B. GfK Behavior Scan)
• Konkurrenz: Preise und erwartetes Verhalten
• Fixe Orientierung an Schlüsselkonkurrenten
• Stärken / Schwächen – Analyse der Angebote
3. Kosten: interne Kalkulation
• Vollkosten
• DB- Analyse
2.
3.
Festlegung der Preisstrategie:
• Skimming - Strategie
• Penetration - Strategie
• Anpassungs – Strategie
Preisdifferenzierung
(ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich)
• räumlich
Stand: 11.04.2009 18:39
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•
•
•
•
•
•
zeitlich
personell
verwendungsbezogen
mengenbezogen
gestaltungsbezogen
vertriebsbezogen
7.4 Prinzipien der Marktpreisbestimmung
Bei der Festlegung des Preisniveaus ist u.a. auch auf das Preis-Leistungsverhältnis zu achten.
Produktvorteil
(Leistung des Produktes
aus Sicht der Käufer)
Preisvorteil
(Ersparnis für den Käufer)
Grundnutzen +
Zusatznutzen
Grundnutzen
Je höher die Möglichkeiten der Nutzenstifung für den Kunden, desto niedriger ist i.a. sein Preisvorteil.
Erfüllt das Produkt lediglich den Grundnutzen, so liegt ein Preisvorteil auf seiner Seite.
Preisbestimmungsverfahren:
a) Kostenorientierte Preisfestsetzung
b) Nachfrageorienterite Preisfestsetzung
c) Konkurrenzorientierte Preisfestsetzung
a) Kostenorientierte Preisfestsetzung: ( Allgemeines Schema zur DB-Rechnung):
Marktanteil
Absatzmenge
= Brutto-Erlös (=Umsatz)
- Erlösminderung (Boni, Skonti, Rabatte)
=Netto-Erlös
- variable Herstellkosten (Material, Löhne)
= DB 1
- variableMarkteingkosten (Werbung, Vkf uw.)
= DB 2
- Fixkosten (Produktion, Verwaltg., PR usw.)
= Gewinn
Bei der Produkt-Kalkulation wird heute i.d.R. das
Verfahren der DB-Rg. Angewendet. Dabei geht es darum,
eine Auflösung der Gesmtkosten in variable und fixe
Kostenbestandteile zu erreichen, um zu ermitteln, welchen
Beitrag ein Produkt zur Deckung der fixen Kosten leistet.
(Ist Produkt kostendeckend oder nicht??)
Wichtiger allerdings ist die Frage, ob er mit seinem Preis
konkurrenzfähig ist. Hat ein Unternehmen einen positiven
DB, so kann man noch nicht sagen, ob er seine Produkte am
Markt absetzten kann.
b) nachfrageorientierte Preisbestimmung
Ein Markteter muß eine Vorstellung davon haben, wie stark die Nachfrage auf unterschiedliche Preise
reagiert.
Fall 1: Hohe Preiselastizität – elastische Nachfrage
è relativ kleine Preissenkung bewirkt höhere Nachfrage;
Preis
Elastisch ist zB. Die nachfrage, wenn auf einer 2%igen Preisänderung, sich
die Nachfrage um 10% verändert.
Menge
Fall 2: niedrige Preiselastizität – unelastische Nachfrage
è relativ kleine Preissenkung bewirkt niedrigere Nachfrage;
Preis
Unelastisch ist zB. die nachfrage, wenn auf einer 10%igen Preisänderung,
sich die Nachfrage um 2% verändert.
Menge
Stand: 11.04.2009 18:39
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Preis
∆x
__x____
∆p
p
= e
-
c)
konkurrenzorientierte Preisfestsetzung:
-
Orientierung am Branchendurchschnitt / Branchenführer
Konsequente Preisüberarbeitung
Ausschreibungen
Monopol, Polypol, Oligopol
leicht substituierbar (e=hoch)
täglicher Bedarf (e=niedrig, kleiner
1)
nicht substituierbar (e=0)
Snob Effekt (e=negativ)
7.5. Preisstrategien
Skimming- und Penetrationsstrategie haben unterschiedliche Wirkungen auf die heutige und zukünftige Stellung
des Produktes im Markt
Penetration
Hochpreisstrategie
Preis
Skimming:
Niedrigpreisstrategie
a) Skimming (è“Abschöpfstrategie“)
Ein Produkt wird zunächst auf relativ hohem Preisnveau innerhalb des zuvor festgelegten Preisniveaus
eingeführt, um eine Quasi-Monopolstellung auszunutzen. In solchen Fällen ist die Preiselastizität im
allgemeinen klein.
Faktoren, die für den Einsatz der Skimming-Strategie sprechen:
1. Niedrige Preiselastizität in den ersten Perioden
2. Niedrige dynamische Preiselastizität
3. Hoher Preis fungiert als Indikator für hohe Qualität
4. Der hohe Preis soll nur kurze Zeit beibehalten werden, um ein exklusives Produktimage zu schaffen,
danach soll der hohe Preis als Ausgangsbasis für eine erheblich Preissenkung dienen.
5. Stark unterschiedliche Preisbereitschaft, die ein Abschöpfen der Konsumentenrente durch zeitliche
Preisdifferenzierung ermöglicht und lukrativ macht.
6. Großer produktpolitischer Vorsprung, der ein baldiges Auftreten von Konkurrenten nicht erwarten läßt
7. Größere Sicherheit, da eine Preiskorrektur nach unten leichter durchsetzbar ist
8. Erwarteter Lebenszyklus ist kurz
b) Penetration (è“Durchdringungsstrategie“)
Man versucht ein Marktsegment möglichst schnell durch einen relativ niedrig angesetzten Einführungspreis
zu durchdringen. Hier ist keine deutlicher Wettbewerbsvorsprung gegeben und es handelt sich um Produkte,
bei denen die Nachfrage relativ preiselastisch reagiert.
Erkennungmerkmale der Penetrations-Strategie:
1. niedrige Einführungspreise
2. findet oft Verwendung bei „Me-Too-Produkten“ bzw. „Quasi-Neuen Produkten
3. Käufer setzen nicht Preis mit Qualität gleich
4. Schnellere Markterschließung
Man versucht, den Preis später, nachdem bestimmte Marktanteile gesichert wurden, anzuheben. Dies ist aber
nicht immer einfach zu realisieren., denn es kann z.B. sein, daß man den preis nicht verändern kann oder ihn
sogar noch weiter senken muß. Grund dafür ist der Preisverlauf, der von den verschiedenen Markt- und
Umweltbedingungen abhängt, insbesondere von den Wettbewerbsverhältnissen.
c)
Anpassungsstrategie
Stand: 11.04.2009 18:39
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Die Anpassungsstrategie zielt darauf ab, sich innerhalb eines festgelegten Preisniveaus an eingeführte
Konkurrenzprodukte preislich anzunähern. In diesem Fall ist kein preislicher Gestaltungsspielraum
vorhanden, die Elastiztät der Nachfrage ist hoch.
Faktoren, die für den Einsatz der Anpassungs-Strategie sprechen:
1. Nachfrage reagiert auf hohe Preise sehr elastisch und auf niedrige Preise sehr unelastisch
2. Niedriger Preis fungiert als Indikator für schlechte Qualität
3. Neuse Produkt ist etablierten Produkten qualitativ überlegen, seine Herstellung verursacht aber keine
wesentlich höheren Kosten
4. Markt wächst, auch in den schon besetzten Preisklassen gibt es noch genügend unrealisierte Nachfrage
5. In Frage kommender Preisbereich ist schmal
6. Es existieren keine Preisnischen, in denen eine nennenswerte Nachfrage auftreten würde
7.6 Preisdifferenzierung
Werden für identische Sach- 9oder DL unterschiedliche Preise verlangt, so spricht man von
Preisdifferenzierung.
Ziele:
• Abschöpfung der Konsumentenrente
• Initiierung von Spontankäufen
• Aktualisierung des Angebotes
Voraussetzungen:
1. Existenz unterschiedlicher Marktsegmente
2. Stabilität der Segmentstrukturen
3. Abgrenzung der Segmente
Möglichkeiten der Differenzierung:
1. Räumlich (national, international usw.)
2. Zeitlich (Tag- und Nacht; Wochentag- und Jahreszeittarife)
3. Personell (Senioren / Studenten)
4. Verwenderbezogen (Salz als Speise-, Vieh- oder Streusalz)
5. Mengenbezogen
7.7 Preismanagement
Das Unternehmen muß sein Produkt in der richtigen Kombination von Preis und Qualität bringen. Die
Abbildung zeigt dazu neun strategische Möglichkeiten.
Qualität / Preis
Hoch
Mittel
Niedrig
1. Premium-Strategie
2.
3. Vorteilsstrategien
Hoch
4.
5. Mittelfeldstrategien
6.
Mittel
7. Übervorteilungsstrategien
8.
9. Billigwarenstrategien
Niedrig
-
Die Strategien 1,5 und 9 können auf ein und demselben Mark gleichzeitig nebeneinander existieren, d.h. ein
Unternehmen bietet für ein Produkt hoher Qualität einen hohen Preis,, für ein Prdukt mit niedriger Quatlität
einen niedrigen Preis usw. an.
-
Die Posionen 2,3 und 6 bieten Möglichkeiten, um den Konkurrenten auf 1,5 und 9 anzugreifen. Für höhere
Qualitität werden geringere Preise verlangt.
-
Die Positionen 4,7 und 8 zeigen ein im Verhältnis zur Qualität überteuertes Angebot. Der Kunde kann
unzufrieden werden, weil er sich übervorteilt fühlt.
Strategisches Preismanagement
Einflußfaktor
Carryover, positiv
Carryover, negativ
Preisänderungswirkung
Stand: 11.04.2009 18:39
Ökonomische Wirkung
Mehr Absatz heute erzeugt mehr
Absatz in der Zukunft
Mehr Absatz heute erzeugt weniger
Absatz in der Zukunft
Preissenkung gibt zusätzlichen
Absatzimpuls
Angebotspolitik
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Begünstigt
Penetration
Skimming
Skimming – Penetration
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Wettbewerbsdynamik
è Markteintritt
Wettbewerbsdynamik
èPreissetzung neuer Wettbewerber
Kostendynamik
Erfahrungskurve
Ziele
Unsicherheit Zukunft
Hoher Preis zieht Wettbewerber an
Penetration
Evtl. Skimming-Penetration
I.d.R. Skimming
Neue Wettbewerber passen sich
i.d.R. eigenenm Preis an
Stückkosten sindken mit kumulierter Penetration, evtl. später Preisschirm
Menge
z.B. Marktfühererschaft
Penetration
Generell: zielabhängig
Hoch (gering)
Skimming ( Penetration)
Taktische Preismaßnahmen:
Die laufende Beobachtung der Preiselastizität der Nachfrage im Verhältnis zu wichtigen
Konkurrenzprodukten ermöglicht Entscheidungen über taktische Preismaßnahmen zur Erzielung von
Wettbewerbsvorteilen (z.B. Angebotsaktualisierung, Initiierung von Spontankäufen). Allerdings sollte
darauf geachtet werden, daß sich das Produkt durch taktische Preismaßnahmen nicht aus dem strategisch
festgelegten Preisrahmen entfernt, d.h.die Preispolitik mit der Marketingstrategie kompatibel bleibt.
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