Teil 2

Werbung
Weiterführende Literatur:
S. Freud (1856 - 1939)
Amelang, M., Bartussek, D., Stemmler, G. & Hagemann, D. (2006).
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie. (6. Aufl.) Stuttgart:
Kohlhammer.
unterschied fünf Stufen der Persönlichkeitsentwicklung und damit verbundene
Charaktertypen:
Asendorpf, J. B. (2007). Psychologie der Persönlichkeit. (4. Aufl.)
Berlin u.a.: Springer.
• oraler Phase (0 bis 1 Jahre)
• anale Phase (1 bis 3 Jahre)
Carver, C. S. & Scheier, M. F. (2008). Perspectives on Personality
(6th edition). Boston: Pearson International Edition.
• phallische Phase (3 bis 5 Jahre)
• Latenzphase (5 bis 12 Jahre)
Fisseni, H. J. (2003). Persönlichkeitspsychologie. Ein
3.unveränderte
Persönlichkeitsentwicklung
Theorienüberblick. (5.
Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
3.1 Psychoanalytische
Theorien
Friedman, H. S. & Schustack,
M. W. (2004).
Persönlichkeitspsychologie
differentielle Psychologie
(2.,
Freud,und
Schultz-Hencke,
Jung, Erikson
aktualisierte Aufl.). München: Pearson Studium.
• genitale Phase (> 12 Jahre)
Fixierungen in jeder der ersten drei Phasen möglich, wenn die
jeweilige Entwicklungsstufe nicht erfolgreich abgeschlossen
wurde; Ursache: zu wenig/zu viel Stimulation
(Quelle zu S. Freud: Maltby et al., 2011)
Quelle Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg
Orale Phase (0 bis 1 Jahre)
Anale Phase (1 bis 3 Jahre)
Nahrungsaufnahme als wichtigste
Bedürfnisbefriedigung – Übertragung
dieses Gefühls auf die Mutter – Bildung
von Urvertrauen
Darmentleerung als Bedürfnisbefriedigung,
Aufmerksamkeit wird auf Analbereich
verlagert durch Sauberkeitserziehung –
Eltern stellen Anforderungen an das Kind,
woraus Konflikte entstehen können
Übermäßige Stimulation => "oral-rezeptiver"
Charakter (Rauchen, übermäßiges Essen etc.)
Zu geringe Stimulation => "oral-aggressiver"
Charakter (Ausnützen anderer Menschen)
Übermäßige Kontrolle => "anal-retentiver"
Charakter (geizig, zwanghaft, Sammeln,
Belohnungsaufschub...)
Adäquate Stimulation => Transfer der
psychischen Energie ("libido") in die nächste Phase
Rebellion gegen Kontrolle => "anal-aggressiver"
Charakter (schlampig, Ablehnen von Regeln,
unangemessenes Verhalten)
Quelle Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg
Quelle Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg
Phallische Phase (3 bis 5 Jahre)
Genitalien als Quelle für Lustgewinn;
"Kastrationsangst" bzw. "Penisneid";
Ödipuskomplex löst Angst aus; diese wird
durch Identifikation mit dem Vater bewältigt;
bei Mädchen vice versa; Sozialisation
hinsichtlich der Geschlechtsrolle
Latenzphase (5 bis 12 Jahre)
Psychosexuelle Ruhephase;
"Fixierung" => als Ew. promiskuitiv
psychische Energie wird für Sozialisation
gebraucht; Identifikation mit
gleichgeschlechtlichen peers anstelle des
Elternteils
wenn Identifikation misslingt => weibliche Züge
bei Männern und vice versa; dadurch wird
Homosexualität erklärt
Entwicklung von "Abwehrmechanismen" (siehe
später)
Quelle Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg
Quelle Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg
Genitale Phase (> 12 Jahre)
Abwehrmechanismen
Durch biologische Veränderungen in der
Pubertät erwacht "libido" wieder und
wendet sich dem anderen Geschlecht zu
bei ungelöstem ödipalem Konflikt Hinwendung
zum eigenen Geschlecht
bei oraler Fixierung fehlendes Vertrauen und
Unfähigkeit zu Beziehung und Liebe
Quelle Bild: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Sigmund_Freud_LIFE.jpg
Angst durch Konflikte zwischen Ich, Es
und Über-Ich
zu deren Bewältigung werden während der
Latenzphase Abwehrmechanismen
entwickelt
später von Anna Freud systematisiert
siehe zum Beispiel:
http://www.diplom.de/ebook/221376/jugendkriminalitaet-auspsychologischer-sicht
Quelle Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/Anna_Freud
Harald Schultz-Hencke
C. G. Jung (1875-1961)
(1892-1953)
Bezeichnet Persönlichkeit als "Psyche"
4 "Hauptneurosestrukturen"
Begriff der psychischen Energie zwar von
Freud übernommen, aber weiterentwickelt: viel
breiter als Lebensenergie verstanden
• schizoid
• zwanghaft
Lebensenergie entstehe durch Konflikte
zwischen unterschiedlichen psychischen
Kräften: Prinzip der Gegensätze
• hysterisch
kollektives Unbewusstes, Archetypen
• depressiv
Spiritualität, Kultur, "Synchronizität"
Schultz-Hencke, H. (1970). Lehrbuch der analytischen
Psychotherapie. Stuttgart: Thieme
Quelle Bild:
http://www.wissen.de/wde/generator/substanzen/bilder/sigmalink/s/sc/sch_/schultz_hencke_harald_183347
5,property=inline.jpg
C. G. Jung (1875-1961)
betont lebenslange
Persönlichkeitsentwicklung
entscheidend sind dabei Ziele eher als
Ursachen: teleologische Sicht
letztes Ziel: Selbstverwirklichung (sich selbst
annehmen, Frieden mit sich schließen) – erst
in fortgeschrittenem Alter möglich, weil viele
Erfahrungen dafür nötig
Grundidee ist Vereinigung der Gegensätze –
siehe Typologie der Persönlichkeit
Quelle Bild: http://www.laufbahnberatung.biz/App_Upload/cg_jung.jpg
Quelle Text zu Jung: Maltby et al. (2011)
Quelle Bild: http://www.laufbahnberatung.biz/App_Upload/cg_jung.jpg
Quelle Text zu Jung: Maltby et al. (2011)
C. G. Jung (1875-1961)
2 Einstellungstypen:
• extravertiert
• introvertiert
4 Funktionstypen:
• Denktypus
• Fühltypus
• Empfindungstypus
Quelle:
http://www.laufbahnberatung.biz/App_Uploa
d/cg_jung.jpg
• Intuitionstypus
=>
Einfluss auf Eysenck
=>
MBTI große praktische Bedeutung
Erik Erikson (1902 - 1994)
in D geboren, Schüler von Anna Freud,
nach USA geflüchtet, Professor für Entwicklungspsychologie in Berkeley und Harvard
1939
postulierte Entwicklungsstadien - Weiterentwicklung von
S. Freuds Phasenmodell
betont Interaktion zwischen Individuum und Umwelt und
Entwicklung während des gesamten Lebens (vgl. Jung):
"life-span development"
psychosoziale Stadien führen zur "Entdeckung" der
eigenen Identität und zu "Wachstum", welches einem
festen Schema folgt
Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/Erik_Erikson
http://thedailyomnivore.net/2012
/10/24/eriksons-stages-ofpsychosocial-development/
Diskutieren Sie bitte in Kleingruppen
die Theorien zur Persönlichkeitsentwicklung von Freud, SchultzHencke, Jung und Erikson hinsichtlich
deren Stärken und Schwächen.
Finden Sie darin Bezüge zu Ihrer
eigenen Persönlichkeitsentwicklung
oder jener von Menschen, die sie gut
kennen?
aus: Zimbardo & Gerrig (2004)
Weiterführende Literatur:
Amelang, M., Bartussek, D., Stemmler, G. & Hagemann, D. (2006).
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie. (6. Aufl.) Stuttgart:
Kohlhammer.
Asendorpf, J. B. (2007). Psychologie der Persönlichkeit. (4. Aufl.)
Berlin u.a.: Springer.
Carver, C. S. & Scheier, M. F. (2008). Perspectives on Personality
(6th edition). Boston: Pearson International Edition.
3.2. Lerntheorien
Fisseni, H. J. (2003).
Persönlichkeitspsychologie. Ein
Theorienüberblick. (5. unveränderte Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
Lerntheorien:
=>
Klassisches Konditionieren
=>
Instrumentelles (operantes) Konditionieren
=>
Kognitive Lerntheorien siehe:
verhaltenstheoretische Konzepte in der
Persönlichkeitspsychologie
I. Pawlow, W. L. Thorndike, J. Watson, B.
Friedman, H. S.F.& Skinner,
Schustack,J.M.B.W.Rotter,
(2004).W. Mischel, A.
Persönlichkeitspsychologie
Bandura und differentielle Psychologie (2.,
aktualisierte Aufl.). München: Pearson Studium.
Lernen
=>
führt zu relativ stabilen
Veränderungen im Verhalten oder
Verhaltenspotential
=>
beruht auf Erfahrung
=>
kann nicht direkt beobachtet werden
=>
muss aus beobachtbaren
Verhaltensänderungen erschlossen
werden
Lernen, das erst später ersichtlich wird:
Latentes Lernen
siehe: Kompetenz vs. Performanz
Klassisches Konditionieren
Iwan Pawlow, russischer Physiologe
(1849 - 1936)
Quelle Bild: http://images.google.com/imgres?imgurl=http://paedpsych.jk.unilinz.ac.at:4711/LEHRTEXTE/LERNEN/pict0.jpg&imgrefurl=http://paedpsych.jk.unilinz.ac.at:4711/LEHRTEXTE/LERNEN/klassi.htm&usg=__89DKT5diavNZSfNMEkRfT74K1fw=&h=687&w=4
77&sz=57&hl=de&start=4&um=1&tbnid=syHvLhwW93WPM:&tbnh=139&tbnw=97&prev=/images%3Fq%3Dpawlow%26hl%3Dde%26rls%3Dcom.micr
osoft:de:IE-SearchBox%26rlz%3D1I7DVXA%26sa%3DX%26um%3D1
"Wird ein konditionierter Reiz
nicht länger mit dem
unkonditionierten dargeboten, so
wird die konditionierte Reaktion
im Laufe der Zeit schwächer, bis
sie schließlich ganz ausbleibt.
Dieser Prozeß heißt Löschung
(Extinktion)."
UCS => Unconditioned Stimulus
(Futter)
UCR => Unconditioned Reaction
(Speicheln bei Futterdarbietung)
CS =>
Conditioned Stimulus (Glocke)
CR =>
Conditioned Reaction
(Speicheln bei Glockenton)
"Spontane Erholung ist die
Bezeichnung für das
Wiederauftreten einer scheinbar
gelöschten konditionierten
Reaktion, der keine neuen
Durchgänge mit neuen Reizen
vorausgegangen sind."
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 270
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 269
"Die automatische Ausdehnung der
konditionierten Reaktion auf Reize,
die nie im Zusammenhang mit dem
ursprünglichen unkonditionierten Reiz
aufgetreten sind, wird Reizgeneralisierung oder Reizgeneralisation genannt. Je ähnlicher
der neue Reiz dem konditionierten
Reiz ist, um so stärker wird die
Reaktion ausfallen."
"Im Prozeß der Reizdiskrimination
lernt der Organismus, auf Reize, die
sich vom ursprünglichen
konditionierten Reiz auf irgendeiner
Dimension (z.B. Unterschiede in
Farbton oder Tonhöhe)
unterscheiden, anders zu reagieren."
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 271
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 270
Instrumentelles (operantes) Konditionieren
Konditionierung zweiter
(höherer) Ordnung:
Ein neutraler Stimulus wird mit
einem bereits etablierten
konditionierten Stimulus
gekoppelt und dadurch selbst
zum konditionierten Stimulus.
=>
Die Konsequenzen einer Handlung bestimmen
die Wahrscheinlichkeit ihrer Wiederholung
=>
gelernt werden Beziehungen zwischen
"Reaktionen" und ihren Folgen
=>
Man tut, wovon man sich Vergnügen verspricht
und wodurch man Schmerzen vermeidet
=>
Organismus lernt, aktiv auf Umwelt
einzuwirken, statt nur auf Signale zu reagieren
=>
kritische Reize treten nach der "Reaktion" auf
und werden durch die Handlung des Lernenden
erreicht
nach: Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 276
John Watson (1913)
Edward L. Thorndike (USA)
Artikel: Psychology as the behaviorist sees it
=>
Lernen durch Versuch und Irrtum (trial and error)
=>
Verhalten ausschließlich in Bezug zur
Umwelt gesehen
=>
Gesetz des Effektes: Verhalten wird durch seine
Konsequenzen kontrolliert
=>
nur objektive Untersuchungsmethoden
=>
keine Introspektion
=>
keine subjektiven Daten
=>
Instinkt, erschlossene innere Zustände
irrelevant
Burrhus F. Skinner
=>
=>
=>
Operantes Konditionieren (die Wahrscheinlichkeit operanter Reaktionen hängt von ihren
Konsequenzen ab)
Experimentelle Analyse des Verhaltens (durch
systematisches Variieren der Reizbedingungen
werden die Faktoren untersucht, welche die
Wahrscheinlichkeit von Reaktionen beeinflussen)
keine Annahmen über innere Zustände operationale Definitionen (z.B. Hunger = 24 h
Nahrungsentzug)
nach: Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 276
3 zentrale Begriffe bei Skinners
operantem Konditionieren:
=>
Verhaltenskontingenzen
=>
Verstärker
=>
diskriminierende Reize
Verhaltenskontingenz
"Eine Verhaltenskontingenz ist eine konsistente
Beziehung zwischen einer Reaktion und den
Reizbedingungen, die ihr folgen. Eine
Kontingenz kennzeichnet eine Beziehung vom
Typ "wenn X, dann Y".
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 278
Partielle (intermittierende)
Verstärkung
Verhalten wird nicht jedesmal verstärkt
=> löschungsresistenter
Quotenplan: Verstärkung nach bestimmter
Anzahl von Reaktionen
Intervallplan: Verstärkung nach bestimmter
Zeitspanne
Positiver Verstärker: Reiz, der die
Wahrscheinlichkeit einer Reaktion erhöht, wenn er zu
einer Situation hinzutritt (Belohnung)
Negativer Verstärker: Reiz, der die
Wahrscheinlichkeit einer Reaktion erhöht, wenn er
aus einer Situation herausgenommen wird
Löschung: einer Reaktion folgt keine Verstärkung
mehr
Bestrafung: Verabreichung eines aversiven Reizes
nach einer Reaktion. Die Auftretenswahrscheinichkeit
sinkt.
"Organismen können lernen, in welchem Falle
eine bislang erfolgreiche Reaktion auszuführen
ist und in welchem Falle nicht, indem sie lernen,
die Signale zu erkennen, die angeben, ob eine
verstärkende Konsequenz auftreten wird, falls
eine Reaktion ausgeführt wird. Diese relevanten
'Prädiktorsignale', die künftige Reaktionen
verstärken können, nennt man diskriminative
Reize."
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 281
Positiver diskriminativer Reiz (SD)
kündigt an: "Verstärkung erhältlich"
=>
Reaktion erfolgt
Konditionierte Verstärker
Neutrale Reize werden zu konditionierten
Verstärkern, wenn sie mit Verstärkern
gemeinsam auftreten.
z.B. Statussymbole...
Negativer diskriminativer Reiz (Sδ )
kündigt an: "keine Verstärkung erhältlich"
=>
Reaktion wird unterdrückt
Generalisierte konditionierte
Verstärker
kontrollieren zahlreiche verschiedene Reaktionen
z.B. Geld, Gutscheine
= "Reizkontrolle"
nach Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 283
J. B. Rotter
Soziale Lerntheorie der Persönlichkeit
Shaping (Verhaltensformung)
"Veränderung des Verhaltens in
aufeinanderfolgenden kleinen Schritten, wobei jeder
eine weitere Annäherung an die erwünschte
Leistung bedeutet."
nach Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 285
4 Grundkomponenten:
=>
Verhaltenspotential (VP)
=>
Erwartung (E)
=>
Verstärkungswert (VW)
=>
Situation (S)
das Verhaltenspotential für eine Situation S ergibt sich
nach der (vereinfachten) Formel
VP = f (E x VW)
Rotter:
Rotter: Generalisierte Erwartungen
verhaltenssteuernd sind die
kognitiven Variablen
= Vielzahl von Erwartungen für breite Klassen von
Verhaltensweisen:
=>
Erwartung (E) und
=>
locus of control (Kontrollüberzeugungen)
=>
Verstärkungswert (VW)
=>
interpersonal trust (zwischenmenschliches
Vertrauen)
nach Amelang & Bartussek (2001)
Verhaltenskorrelate von internaler und
externaler Kontrolle
Locus of Control
(Kontrollüberzeugung):
=>
Externale sozial beeinflussbarer
=>
Internale suchen gezielter und kompetenter nach Informationen zur
Lösung von Aufgaben
=>
internal: Individuum selbst steuert
Konsequenzen
=>
Internale sind bei Leistungen weniger abhängig von der Anwesenheit
anderer
=>
external: Zufall, Glück, mächtige andere,
äußere Umstände steuern Konsequenzen
=>
Internale schreiben Unfälle eher den Beteiligten als den Umständen zu
=>
Internale schreiben Erfolge sich selbst, Externale dem Zufall zu
=>
Internale Kinder haben tendentiell bessere Schulleistungen
=>
Internale sind zufriedener, weniger depressiv, körperlich gesünder
=>
weitere Unterschiede im Gesundheitsverhalten
nach Amelang & Bartussek, 2001
Korrelate von Interpersonal Trust
(IPT):
Rotter: Interpersonal Trust
(zwischenmenschliches
Vertrauen)
"...die Erwartung eines Individuums oder einer
Gruppe, sich auf Worte und Versprechen,
mündliche oder schriftliche Äußerungen anderer
oder einer Gruppe verlassen zu können"
Amelang & Bartussek, 2001, S. 518
=>
Selbst- und Fremdbeurteilung zeigt nur
geringe Korrelation
=>
Geistliche und Psychologen haben hohe,
Bankangestellte mittlere und
Rechtsanwälte und Polizisten niedrige
Werte
=>
mäßig positive Korrelation zwischen IPT
und internaler kontrollüberzeugung
=>
Abnahme seit Anfang der Achtzigerjahre
nach Amelang & Bartussek, 2001
W. Mischel
Kognitiv-soziale Lerntheorie
"Im allgemeinen zeigen wir wenig Konsistenz:
Versuche, das Verhalten von Menschen in
bestimmten Situationen auf der Grundlage von
Eigenschaftsausprägungen oder von
Verhaltensbeobachtungen in anderen
Situationen vorherzusagen, waren nicht von
Erfolg gekrönt."
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 482
"Laut Mischel ist die Situationsspezifität des
Verhaltens der Regelfall. Verhalten richtet sich immer
nach den spezifischen Anforderungen der jeweiligen
Situation."
Persönlichkeit - eher stabil über die Zeit als stabil
über Situationen
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 483
A. Bandura
Theorie sozialen Lernens
Lerntheorien unzureichend:
W. Mischel
=>
wie entstehen neue oder komplexe
Verhaltensweisen?
=>
warum wird Verhalten gelernt, das nie
verstärkt wurde
=>
warum wird Verhalten gelernt, aber nicht
ausgeführt?
=>
Versuch und Irrtum erklärt nicht, wie jemand
z.B. Autofahren oder Schwimmen lernt
Delay of Gratification
(= Belohnungsaufschub)
nach Fisseni, 1998
Beobachtungslernen (Lernen am
Modell, Imitationslernen, Lernen
durch Nachahmung)
Eine Person nutzt Beobachtungen des Verhaltens
und der Verhaltenskonsquenzen bei einer anderen
Person, um ihr eigenes Verhalten zu gestalten.
Nach Zimbardo & Gerrig, 1995
Modell-Lernen am wirksamsten, wenn
=>
Modellverhalten verstärkt wird
=>
Modell positiv wahrgenommen wird (Status, beliebt...)
=>
Modell und Beobachtende ähnlich wahrgenommen
=>
Aufmerksamkeit des/r Beobachtenden verstärkt
=>
Modellverhalten sichtbar und auffällig ist
=>
Modellverhalten im Bereich der Kompetenz des/r
Beobachtenden liegt
nach Zimbardo & Gerrig, 1995
"Selbstwirksamkeit (self-efficacy) ist
die Überzeugung, daß man in einer
bestimmten Situation die angemessene
Leistung erbringen kann."
4 Teilprozesse des ModellLernens:
=>
Aufmerksamkeitsprozesse
=>
Behaltensprozesse
=>
Motorische Reproduktionsprozesse
=>
Motivationsprozesse
Zimbardo & Gerrig, 1995, S. 498
Selbstwirksamkeit hängt ab von
Diskutieren Sie bitte die Lerntheorien
hinsichtlich ihrer Stärken und
Schwächen! Finden Sie Beispiele für
klassisches und operantes
Konditionieren sowie für Modell-Lernen!
=>
beobachteten Leistungen anderer
=>
sozialen und eigenen Überzeugungen
(andere oder wir selbst können uns davon
überzeugen, etwas tun zu können)
=>
emotionalen Zuständen, während wir über
eine
nachdenken
3.3Aufgabe
Eigenschaftstheorien
H. J. Eysenck, M. B. Zuckerman, R. B. Cattell,
lexikalischer Ansatz
nach Zimbardo & Gerrig, 1995
H. J. Eysenck (1915 – 1997):
biologische Persönlichkeitstheorie
Persönlichkeitsmerkmale (traits)
als individuelle Unterschiede: im
Gegensatz zur "tabula rasa" der
frühen Lerntheorie (Skinner)
Persönlichkeitstheorie von H. J. Eysenck geht
zurück auf Typologien von
Hippokrates & Galen bzw. C. G. Jung
Typologien vs. dimensionale Modelle!
experimentelle Psychologie im
Vorfeld moderner
Verhaltenstherapie
H. J. Eysenck (1915 – 1997)
http://freespace.virgin.net/darrin.evans/hjescmus.htm
Eysenck unterschied (zunächst) zwei
Eigenschaftsdimensionen:
=>
Extraversion (≈ Lebhaftigkeit)
=>
Neurotizismus (≈ Störbarkeit durch Stress)
(Ursprung: Hippokrates, 4./5. Jh. v. Chr. bzw.
Galen, 2. Jh. n. Chr.)
Aus: Zimbardo & Gerrig, S.602
Eysencks dimensionales
Persönlichkeitsmodell
Vgl. auch:
C. G. Jung - Extraversion vs. Introversion
W. Wundt (1832 - 1920)
Begründer der experimentellen Psychologie in
Deutschland
=>
Stärke der Gemütsbewegungen (E) vs.
=>
Schnelligkeit des Wechsels der
Gemütsbewegungen (Labilität) (N)
Aus Zimbardo & Gerrig, S. 606
Postulierte biologische Basis:
Extraversion: Unterschiede in der retikulären
Aktivierung
"Selbstbeurteilter Neurotizismus sagt
subjektive psychische und somatische
Beschwerden vorher, selbstbeurteilte
Extraversion geselliges Verhalten."
(Asendorpf, 1996, S. 129)
Neurotizismus: Unterschiede in der limbischen
Aktivierung
d.h., Extravertierte haben höhere "Reizschwelle"
und brauchen stärkere Reize
andererseits:
wenig Extravertierte bilden leichter konditionierte
Reaktionen aus
empirische Datenlage ist komplexer!
E: da Sozialverhalten gelernt ist, verhalten
sich Extravertierte weniger angepasst in
sozialen Situationen; Extravertierte sind
spontaner und ungehemmter, entfalten
größere soziale Aktivität
N: Launenhaftigkeit, Schlaflosigkeit,
Nervosität, Minderwertigkeitsgefühle; stärkere
Angst- und Stressreaktionen; emotional labil;
brauchen länger, um wieder in ausgeglichenen
Zustand zurückzukehren
Postulierte nichtlineare Interaktion zwischen Aktivierungsniveau und Extraversion
(linke Kurve E-, rechte Kurve E+) (Eysenck & Eysenck, 1985, aus Asendorpf, 2004)
Marvin Zuckerman (geb. 1928)
=>
Später postulierte Eysenck als dritte
Persönlichkeitsdimension
"Psychotizismus"
=>
bedeutet nicht Psychose-Anfälligkeit,
"Sensation Seeking"
=>
sondern eher soziale
Unangepasstheit (niedrige
Gewissenhaftigkeit und/oder
Verträglichkeit im Sinne der "Big 5")
biologische Theorie ähnlich
Eysenck
sehr populär, z.B. Unfall- und
Delinquenzforschung
Aktuell:
Zuckerman, M. (2007). Sensation seeking
and risky behavior. Washington, DC:
American Psychological Association.
"Klassiker":
Zuckerman, M. (1994). Behavioral
expressions and biosocial bases of sensation
seeking. Cambridge: Cambridge University
Press.
"Sensation seeking is a trait defined by
the seeking of varied, novel, complex,
and intense sensations and
experiences, and the willingness to take
physical, social, legal, and financial
risks for the sake of such experience"
(Zuckerman, 1994, S. 27)
Quelle Bild: http://www.udel.edu/PR/UDaily/01-02/ZuckermanMarvin.jpg
OLS/OLA abhängig von
Sensation Seeking ist ein Beispiel für ein biologisch
begründetes Persönlichkeitsmerkmal
=>
konstitutionellen Einflüssen
Parallelen zu Eysencks E
=>
Alter (Gipfel in Adoleszenz, sinkt dann ab)
=>
Lernerfahrungen
ursprünglich (ab 1960) - individuelle Unterschiede in der
Reaktion auf sensorische Deprivation untersucht
=>
kurz zurückliegende Über-/Unterstimulation
theoretischer Ausgangspunkte: Annahme, dass es
verschiedene Bedürfnisse nach Stimulation gibt
=>
Anforderungen durch eine Aufgabe
=>
Tagesperiodik (wenig Stimulation
während Zeiten hoher Aktivierung
erforderlich)
"sensation" und nicht "stimulation" seeking, weil die
Sinneseindrücke und nicht die physikalischen Qualitäten
den Verstärkerwert ausmachen
(Zuckerman, 1994, S. 17f.)
abhängig nicht nur von der Stärke, sondern auch von der
Neuheit, Komplexität, Ungewöhnlichkeit des Reizes
Sensation Seeking - Subskalen:
1. Thrill and Adventure Seeking (TAS):
riskante Sportarten mit intensiver sensorischer
Erfahrung (physisches SS)
2. Experience Seeking (ES): laute Musik,
intensive künstlerische Erlebnisse, Reisen, nonkonformistisches Vh., Hippie-Bewegung
(mentales SS)
3. Disinhibition (Dis): soziale Aktivitäten, wilde
Parties, Alkohol, Drogen, sexuelle Erlebnisse
Verhaltens- und Einstellungskorrelate
von Sensation Seeking:
=>
Geschiedene Männer höher als ledige und
verheiratete Männer
=>
häufiger Atheisten oder Agnostiker
=>
häufiger riskante Sportarten (TAS)
=>
riskante Berufe
=>
lieben soziale Interaktionen (expressiv, spontan,
dominant)
=>
liberale Einstellung zur Sexualität,
4. Boredom Susceptibility (BS): Intoleranz für
Routinetätigkeiten und langweilige Menschen
berichten mehr sexuelle Erfahrungen
./.
./.
=>
assortative mating in glücklichen Beziehungen,
nicht in unglücklichen Beziehungen (Eheberatung)
=>
aktive Teilnahme am Geschehen statt bloßem
Zuschauen
=>
./.
=>
SS differenziert nicht zwischen Personen
mit und solchen ohne klinische Symptome
Komplexität, Ambiguität, intensive Reize bei
Kunstwerken - abstrakt
=>
Ausnahme: Panikstörung (TAS, ES
niedrig), bipolare Störung (TAS, ES hoch)
=>
Rockmusik
=>
=>
Rauchen, Alkohol, Drogen
SS differenziert nicht zwischen Kriminellen
und Nicht-Kriminellen aus gefährlichen
Berufen
=>
höchste Ausprägungen bei "harten Drogen", egal
ob stimulierend oder sedierend
=>
antisoziale Persönlichkeit nur, wenn SS
kombiniert mit Sozialisationsdefiziten
=>
SS korreliert mit Ausmaß des Drogenkonsums
./.
./.
Raymond B. Cattell (1905 - 1998)
./.
=>
zahlreiche Belege für Risikoverhalten,insbesondere im Straßenverkehr
=>
Geschwindigkeitswahl
=>
mehr Fahren unter Alkohol
=>
mehr Verkehrsstrafen
=>
bewerten Risiken anders
keine Annahme einer biologischen
Basis
einflussreich vor allem für spätere
"lexikalische" Persönlichkeitsforschung
"objektive Persönlichkeitstests"
R. B. Cattell
stammt aus London
3 Arten von Daten:
=>
Verhaltensdaten (L-Daten)
(Fremdbeurteilungen)
=>
Fragebogendaten (Q-Daten)
(Selbstbeurteilungen)
=>
Assistent von E. L. Thorndike,
Columbia University, New York,
später Cambridge, Mass., später
University of Illinois
40 Bücher, 500 Artikel
am wichtigsten:
=>
kristalline vs. fluide
Intelligenz
=>
faktorenanalytisches
Persönlichkeitsmodell
Objektive Tests (T-Daten)
Quelle Foto: http://www.psychologie.uni-mannheim.de/psycho2/proj/wmc/cattell.gif
12 Faktoren (Cattell):
Cattell entwickelte den 16-PF (="Personality
Factors") - Fragebogen
große Beliebtheit, auch dt. Version
Konstruktion bleibt unklar
12 Faktoren, ergänzt durch 4 Zusatzfaktoren
häufig eingesetzt in Personalwesen,
Laufbahnberatung, Erziehung, Vorhersage von
Berufserfolg
geht zurück auf "lexikalischen Ansatz" - im
Folgenden näher erläutert
A: Cyclothymia vs. Schizothymia
B: Intelligence vs. mental defect
C: Emotionally mature, stable character vs. demoralized general emotionality
D: Hypersensitve, infantile sthenic emotionality vs. phlegmatic frustration
tolerance
E: Dominance vs. submissiveness
F: Surgency vs. melancholic desurgency
G: Positive character integration vs. immature dependent character
H: Charitable, adventurous Rhathymia vs. obstructive, withdrawn
Schizothymia
I: Sensitive, imaginative, anxious emotionality vs. rigid, tough poise
J: Neurasthenia vs. rigorous "obsessional determined" character
K: Trained, socialized, cultured mind vs. boorishness
L: Surgent Cyclothymia vs. paranoid Schizothymia
Allport & Odbert: 17 953 Eigenschaften
daraus entnahm Cattell
4 500 personal traits (z.B. aggressive, sociable...)
nach Entfernung von Synonyma etc. verblieben
171 Cluster (als Gegensatzpaare formuliert)
(z.B. alert <=> absent-minded, oriented to the future <=> retrospective...)
100 Erwachsene schätzten Bekannte auf diesen Skalen ein
=> 171 * 171 = 14 535 Korrelationskoeffizienten
anhand von Lit.-Studien weitere Reduktion auf 60 Cluster => schließlich 35
Trait-Variablen durch Inspektion gebildet und neuerlich Versuchspersonen
zur Beurteilung vorgelegt
Faktorenanalyse ergab 12
Faktoren
Source Traits:
12 Faktoren als "ursächliche" (!)
fundamentale Einflüsse
vs.
Surface Traits:
Beobachtbare Verhaltensweisen,
die auf Source Traits schließen
lassen
Objektive Tests
meist Fragebögen, die anders als üblich
interpretiert werden, z.B.:
=>
Entscheidungszeit pro Item
=>
Präferenz für extreme Antworten
=>
Kurzaufsätze nicht nach Inhalt, sondern
nach Anzahl produzierter Wörter
=>
Interessenstests nach Präferenz für
Wettbewerbssituationen oder nach
Tätigkeiten, die alleine vs. in der Gruppe
verrichtet werden
Grundannahme - lexikalischer Ansatz:
Interindividuelle Differenzen, die besonders
wichtig sind für den sozialen Umgang der
Menschen, finden früher oder später
Aufnahme in die Sprache.
Je wichtiger ein solcher Unterschied ist, desto
eher gibt es ein Wort dafür.
Galton, 1884; Klages, 1926; Allport, 1934;
Cattell, 1943...
Lexikalischer Ansatz
heute am besten etablierte Methode
in der Eigenschaftsforschung
Fünf-Faktoren-Modell der
Persönlichkeit: "Big Five"
"Those individual differences that are of
most significance in the daily transactions
of persons with each other will eventually
become encoded into their language. The
more important is such a difference, the
more people will notice it and wish to talk of
it, with the result that eventually they will
invent a word for it"
(Goldberg, 1981, pp. 141-142, cited from
de Raad, 2000)
Geschichte des lexikalischen Ansatzes bis Cattell:
Guter Überblick über lexialische
Persönlichkeitsstudien:
John, O. P., Angleitner, A. & Ostendorf,
F. (1988): The lexical approach to
personality: a historical review of trait
taxonomic research. European Journal
of Personality, 2, 171-203.
Grundidee: Francis Galton (1884) - fand 1000
Begriffe im Lexikon
Ludwig Klages (1926) - weitere theoretische
Begründung
Francis Baumgarten (1933) - erste systematische
Studie mit 941 Adjektiva und 688 Substantiva
Allport & Odbert (1925) - Webster's Intl. Dictionary
(550 000 Wörter enthalten) - entnahmen ca. 18 000
Begriffe in vier Kategorien (siehe nächste Folie!)
waren grundlegend für Cattell
Allport & Odbert (1936)
Die fünf Faktoren von Tupes and Christal
(USA, 1961)
4 Kategorien:
anhand von Cattells Variablen
I.
4 504 Neutrale Begriffe, mögliche traits
(z.B.: aggressive, introverted, sociable...)
I:
Surgency (z.B.: talkative, assertive,
energetic...)
II.
4 541 States (z. B.: abashed, frantic...)
II:
Agreeableness (z.B.: good-natured,
cooperative, trustful...)
III.
5 226 Soziale Bewertungen (z. B.:
insignificant, worthy...)
III:
Dependability (z.B.: conscientious,
responsible, orderly...)
IV.
3 682 Metaphorische und fragliche
Begriffe, körperliche Eigenschaften,
Fähigkeiten (z.B.: lean, redhead,
gifted...)
IV:
Emotional Stability (z.B.: calm, not
neurotic, not easily upset)
V:
Culture (z.B.: intellectual, polished,
independent-minded)
Norman (1967)
Brokken (1978) (Holländisch)
3 Kategorien:
I.
Dominance
I.
2 797 Stabile Traits (z.B. calm,
helpful...)
II.
Sprightliness
III.
Extraversion
II.
3 021 Vorübergehende Zustände
(States) (z.B.: hesitant, sad...)
IV.
Agreeableness
III.
7 294 Soziale Rollen und Beziehungen
(z.B.: leader, attractive...)
V.
Conscientiousness
VI.
Openness to New Experience and
Change
replizierte Big 5 bei den Traits!
deutsch:
Ostendorf, F. (1990). Sprache und
Persönlichkeitsstruktur. Zur Validität des
Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit.
Regensburg: Roderer.
Angleitner, A., Ostendorf, F. & John, O. P.
(1990). Towards a taxonomy of personality
descriptors in German: A psycho-lexical
study. European Journal of Personality, 4,
89-118.
Die Big Five im Deutschen
I.
Extraversion (z.B. kontaktfreudig, redselig)
II.
Verträglichkeit (z.B. höflich, tyrannisch)
III.
Gewissenhaftigkeit (z.B. tüchtig,
energisch)
IV.
Neurotizismus (z.B. emotional,
empfindlich)
V.
Offenheit für Erfahrung (z.B. geistlos,
sachverständig)
Italienische Big Five
Italienisch:
Caprara, G. V. & Perugini, M. (1994).
Personality described by adjectives: the
generalizability of the Big five to the Italian
lexical context. European Journal of
Personality, 8, 357-369.
I.
Conscientiousness (z.B.
responsabile, accurato)
II.
Extraversion/Energy (z.B.: dinamico,
vivace)
III.
Quietness vs. Irritability (z.B. mite,
pacifico)
IV.
Selfishness vs. Altruism (z.B.
insensibile, perfido)
V.
Conventionality (z.B. servile, puritano)
Ungarische Big Five (Four?)
I.
Extraversion (z.B.: temperamental,
curious...)
II.
Agreeableness (z.B.: comfortable,
arrogant)
III.
Conscientiousness (z.B.: industrious,
persistent)
IV.
Emotional Stability (z.B.: excitable,
vulnerable)
(V.
Integrity (z.B. pedantic, greedy)
Ungarisch:
Szirmak, Z. & de Raad, B. (1994). Taxonomy
and structure of Hungarian personality traits.
European Journal of Personality, 8, 95 - 117.
Deutsch: NEO-Fünf-Faktoren-Inventar:
Fragebogenverfahren zu den Big 5:
Costa, P. T. & McCrae, R. R. (1992). Revised NEO
Personality Inventory and NEO Five Factor
Inventory Professional Manual. Odessa, FL:
Psychological Assessment Resources.
240 Items in Aussagenform: 48 für jede domain, 8
für jede Facette;
5-stufige Anwortskala
Argumente gegen lexikalischen
Ansatz und Big Five:
1.) alltagspsychologische Begriffe - Wichtigkeit im Alltag ist
nicht unbedingt gleich Wichtigkeit in der Wissenschaft
2.) persönlichkeitsbeschreibende Begriffe variieren ja nach
Gesellschaft und im zeitlichen Verlauf
3.) alltagspsychologische Begriffe sind unklar definiert
4.) keine zugrunde liegende Persönlichkeitstheorie - keine
biologische Verankerung (vgl. Eysenck)
5.) Frage nach Anzahl der Faktoren daher nur faktorenanalytisch, nicht theoretisch begründet
Andererseits:
Übereinstimmung mit Eysencks E, N, P evident
Borkenau, P. & Ostendorf, F. (1991). Ein Fragebogen zur
Messung fünf robuster Persönlichkeitsfaktoren.
Diagnostica, 37, 29-41.
Borkenau, P. & Ostendorf, F. (1993). NEO-Fünf-FaktorenInventar (NEO-FFI) nach Costa und McCrae,
Handanweisung. Göttingen: Hogrefe.
NEO-PI-R:
Ostendorf, F. & Angleitner, A. (in Vorbereitung). NEOPersönlichkeitsinventar nach Costa und McCrae,
revidierte Form (NEO-PI-R). Göttingen: Hogrefe.
Diskutieren Sie die biologisch
begründeten Persönlichkeitsmodelle
im Gegensatz zum lexikalischen
Ansatz hinsichtlich der jeweiligen
Stärken und Schwächen!
Wie würden Sie sich selbst anhand
der "Big Five" charakterisieren?
Herunterladen