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Zusammenfassung VWL
WS 05/06 – Prof. Dr. Mammen
1. Einführung in die Volkswirtschaftslehre
1.1 Volkswirtschaft als Teil der Sozialwissenschaften
Die Wissenschaften unterteilen sich in folgende Teilbereiche:
•
•
•
Naturwissenschaften
(Biologie, Physik, etc.)
Sozialwissenschaften
(Politologie, Soziologie, etc.)
Wirtschaftswissenschaften (VWL, BWL, etc.)
1.2 Volkswirtschaftliche Teilbereiche
•
Mikroökonomie
Es steht das Entscheidungsverhalten der einzelnen Wirtschaftseinheiten im
Mittelpunkt, im Wesentlichen der Unternehmen und privaten Haushalte.
•
Makroökonomie
Es handelt sich hierbei um gesamtwirtschafliche Größen wie Beschäftigung,
Arbeitslosigkeit, Volkseinkommen, Inflation und ähnliche Themen.
1.3 Theorie und Analyse
Erkenntnisobjekt
der Volkswirtschafslehre
sind gesellschaftliche Phänomene
des wirtschaftlichen Denkens und Handelns.
•
Wirtschaften
bedeutet sparsam mit knappen Mitteln bzw. Gütern umzugehen.
•
Ökonomisches Prinzip
Maximalprinzip
Mit den gegebenen Mitteln ein höchstmögliches Ziel zu erreichen.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 1
Minimalprinzip
Ein gegebenes Ergebnis mit dem geringstmöglichen Aufwand zu erreichen.
Das Gewinnen volkswirtschaftlicher
Erkenntnisse
beginnt mit dem Erklärungsprozeß.
Am Anfang steht die Formulierung des
Problems.
„Man kann keine aufschlussreichen Antworten erwarten,
solange man nicht sinnvolle und treffende
Fragen stellt.“
•
Drei Stadien des Erklärungsprozesses
1. Beobachten und Erkennen der volkswirtschaftlichen Realität
Damit wird gemeint, dass durch das Beobachten und Erkennen Daten gewonnen
werden können, die zu Statistiken zusammengefasst werden, um einen Überblick
über die wirtschaftliche Lage z. B. zu erhalten.
2. Verstehen/Analysieren der Zusammenhänge
Im 2. Schritt werden aufgrund der gewonnenen Daten Hypothesen, Theorien
aufgestellt und analysiert mit Hilfe von Erklärungen bzw. Prognosen.
3.
Handeln/Gestalten zu Erreichung bestimmter wirtschaftlicher Ziele
Beim Thema Handeln geht es darum, auf der Grundlage einer Theorie (Hypothese)
Ziel-Mittel-Beziehungen aufzuzeigen, d. h. anzugeben, welche beeinflussbaren
Größen verändert werden müssen, um ein vorher bestimmtes Ziel zu erreichen.
Um Fragen dieser Art
In ihrem Kern kompetent zu erfassen,
„braucht man ein Mindestmaß an Wissen,
analytischen Scharfsinn und vor allem die Fähigkeit
einen komplizierten Zusammenhang
- durch Abstraktion von allem Unwesentlichen
- radikal zu vereinfachen.“
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 2
•
Methoden der Erkenntnisgewinnung
1. Positivismus
Der Positivismus geht von der Annahme aus,
dass alle Erkenntnisse aus der sinnlichen Wahrnehmung des Vorhandenen stammt.
Wirklich ist nur,
was sinnlich wahrgenommen werden kann.
Erfahrungen können nur
aus der Wirklichkeit gewonnen werden.
Aus den Erfahrungen werden Schlüsse gezogen, die durch Verallgemeinerung
zur Theorie werden.
2. Rationalismus
Hier wird von der Annahme ausgegangen,
dass alle Erkenntnis
aus der menschlichen Vernunft gewonnen wird.
Dominierender Erkenntnisfaktor ist der nüchterne Verstand,
nicht Gefühl und Werthaltung.
3. kritischer Rationalismus
Für ihn ist die Einsicht bestimmend,
„dass wir von der Vernunft nicht allzu viel erwarten dürfen,
dass Argumente kaum eine Frage endgültig lösen kann,
obgleich sie das einzige Mittel zum Lernen sind
- ein Mittel, das uns nicht mit einem Schlag Klarheit verschafft.
- das uns aber die Möglichkeit gibt,
- klarer zu sehen als zuvor.
Im Verlaufe des Erklärungsprozesses
verdichten sich Beobachtungen zu Hypothesen.
Sie müssen systematisch u. vorteilsfrei den gesamten Möglichkeitsbereich
erfassen.
Sie müssen mit Fakten konfrontiert werden können.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 3
Bsp.: - (z.B. „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie
es ist“ => immer wahr => kein logischer Gehalt) („Massereiche Körper ziehen sich
an“ => logischer Gehalt)
- („Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter.“ => logischer Gehalt)
Der Erklärungsprozess wird vollendet mit der Prüfung von Hypothesen.
Bsp.: - „Immer und überall wenn dann“-Aussagen z.B. „Alle Schwäne sind weiß“
(Regelmäßigkeit die behauptet wird)
- Verifikation (ist die Aussage beweisbar?): geht nicht da es unendlich viele Schwäne
gibt
- Falsifikation (Wiederlegung?): kann man Aussage wiederlegen => man braucht nur
ein Gegenbeispiel.
Wenn der Erkenntnisprozess abgeschlossen ist und die Hypothese vorläufig
wahr eingestuft wird ist die Hypothese solange wahr
solange keine Gegenhypothese vorhanden ist.
Hypothesen sind dazu da, um widerrufen zu werden.
•
Möglichkeiten Hypothesen zu überprüfen
Korrelationskoeffizient
Ein wichtiger Bestandteil volkswirtschaftlicher Modelle sind
Prämissen
Hierbei handelt es sich um Annahmen,
die die Beschränkungen und die Variablen eines
Modells
vollkommen und widerspruchsfrei beschreiben.
•
Prämissen
Verhaltensannahme (z. B. Produktionsfaktoren sind nicht beweglich)
•
Axiom
Grundannahme, die nicht bewiesen werden müssen. (nicht beweisbares
mathematisches Gesetz)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 4
•
Datum
Unveränderliche Größe, die gegeben ist und durch ökonomische Einflüsse nicht
verändert wird.
Wenn ein DATUM vorhanden ist, muss es auch VARIABLEN geben.
Endogene Variable = die Veränderung muss erklärt und begründet werden
Exogene Variable
= die Einflussfaktoren liegen außerhalb des Modells (d. h. die
Veränderung erfolgt aus uns unbekannten Gründen)
•
Analyse
Eine bekannte und häufig verwendete Form der Vereinfachung ist die
CETERIS-PARIBUS-KLAUSEL
Sie dient der Analyse ausgewählter Einflussfaktoren.
(eine Größe verändert sich, alles andere bleibt konstant/gleich)
•
Analysewerkzeug
Sie erfolgen ferner in Form von
STATISCHEN ANALYSEN,
KOMPARATIV-STATISCHEN ANALYSEN
oder
DYNAMISCHEN ANALYSEN.
•
Statische Analyse
Zeitpunktbetrachtung (z. B. Betrachtung zum 05.10.2005)
•
Komparativ-statische Analyse
Man vergleicht einen Zustand zu einem Zeitpunkt mit einem anderen Zustand/Folge
von Entscheidungen zu einem anderen Zeitpunkt
•
Dynamische Analyse
Die dynamische Simulation deckt die zukünftige Zeitdimension ab. (Zeit als Variable)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 5
Volkswirtschaftliche Untersuchungen
erfolgen in Form von
PARTIALANALYSEN (Teilanalysen)
oder
TOTALANALYSEN
Neben Gesamt- und Durchschnittsgrößen
spielt in volkswirtschaftl. Untersuchungen
das „Denken in Veränderungen“ (Marginalprinzip)
eine zentrale Rolle.
Volkswirtschaftliche Untersuchungen
Erfolgen zudem in Form von
EX-ANTE-ANALYSEN (im Vorhinein)
oder
EX-POST-ANALYSEN (im Nachhinein)
Im Erkenntnisprozeß ist ferner
Zu unterscheiden zwischen
POSITIVER ÖKONOMIE (Tatsachenbeschreibung)
oder
NORMATIVER ÖKONOMIE (Werturteil).
1.4 Grundbegriffe der Volkswirtschaftslehre
•
Wirtschaftssubjekte
1. Haushalt
Standardgröße (nur die Möglichkeit des Konsums und des Angebots an Arbeit)
2. Unternehmen
Standardgröße (ein Unternehmen kann nur investieren und Güter produzieren)
3. Staat
(der Staat hat die Möglichkeit zu konsumieren und investieren)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 6
4. Ausland
(das Ausland hat die Möglichkeit zu exportieren und importieren)
•
Wirtschaftsobjekte
1. Konsumgüter
Konsumgüter dienen unmittelbar der Bedürfnisbefriedigung und werden häufig in
Verbrauchsgüter (z. B. Nahrungsmittel => werden beim Verzehr vollständig
aufgebraucht) und Gebrauchsgüter (z. B. Auto => versorgen den Konsumenten mit
einer Leistung, die über mehrere Perioden erbracht wird)
2. Investitionsgüter
sind Güter, die dazu geeignet sind, andere Güter herzustellen, in der Regel aber
unmittelbar nicht zur Bedürfnisbefriedigung dienen (dienen einer weiteren
produktiven Verwendung)
•
Produktionsfaktoren
Arbeit, Kapital (Sachkapital), (Boden), (Information), (Umwelt)
2. Wirtschaftliches Handeln von Haushalten
2.1 Die Nachfrage nach Gütern
•
Bedürfnisse
sind Mangelerscheinungen, die befriedigt werden müssen. (offene = bewusste;
versteckte = unbewußte)
•
Bedarf
Wenn man den genauen Mangelzustand weiß, wird das Bedürfnis zum Bedarf indem
man ein Konsumgut verzehrt. (Bedarf ist konkret, aber unverbindlich.)
•
Nachfrage
Nachfrage ist der durch Zahlungsbereitschaft konkretisierte Bedarf. (Der Bedarf ist
unverbindlich, die Nachfrage ist verbindlich)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 7
Der Haushalt strebt mit seinem ökonomischen Verhalten sein Wohlbefinden zu verbessern an.
Nutzensteigerung
Aber: Der Nutzen hängt von der Versorgung mit Konsumgütern ab.
Hier:
Wir betrachten nur Güter, die einen Nutzen zu stiften vermögen => knappe Güter, da
diese in einer Mangelsituation fehlen
Grenznutzen: zusätzl. Nutzensteigerung mit jeder weiteren
konsumierten Einheit.
N
H1
H2
Der Grenznutzen sinkt mit jeder weiteren
H3
konsumierten Einheit.
O
Ab dem Erreichen des Sättigungspunktes tritt ein negativer
T
N
Grenznutzen ein.
Der Nutzen ist subjektiv empfunden. Der Nutzen ist personell
nicht vergleichbar (da jeder andere Mangelbedürfnisse und
damit andere Einkaufsgewohnheiten hat).
O
B
1. Einflussfaktor
Rangfolge von Indifferenzkurven: Jeweiter außen
T
(rechts-oben) die Indifferenzkurve, desto höher ist
Präferenzsystem
das Maß an Bedürfnisbefriedigung / Nutzen / Wohlbefinden.
O
K
Indifferenzkurven
•
müssen konvex zum Ursprung sein
•
dürfen sich nicht schneiden
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 8
•
Merke:
Jeder Haushalt hat Präferenzen (Vorlieben), ohne die er nicht fähig wäre zu
konsumieren (Konsumentscheidungen zu treffen). Präferenzen haben Einfluss auf die
Nachfrage eines bestimmten Gutes.
Einflussfaktoren der Nachfrage
1. Präferenzen
2. Budget/Einkommen (bestimmt die Nachfrage nach Konsumgütern)
3. Preis absolut
4. Preis relativ
2. Einflussfaktor
Ziel: Nutzenmaximierung
Nebenbedingung: Budget
T
=> Nutzen ist bei I2 größer als bei I1, wobei dies nicht möglich da
es außerhalb unseres Budgets liegt.
=> I1 ist der nutzenmaximale Punkt.
=> I0 ist suboptimal, da das Budget nicht optimal ausgenützt
O
wird.
K
Die Steigung der Budgetgeraden und der Indifferenzkurve I1 sind in dem Punkt, wo sich die
beiden schneiden gleich. (in diesem Fall -1)
3. Einflussfaktor
Bei Veränderung des Preises verschiebt sich die Budgetgerade
nach links oder rechts bzw. nach oben oder unten.
T
Bei gleichem Einkommen kann ich die gleiche Menge Tee
und eine höhere Menge Kaffee konsumieren, was eine höheres
Nutzenniveau zur Folge hat.
O
K
(bei Preissenkung eines Gutes steigt im Normalfall die
Nachfrage nach dem preisgesenkten Gut)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 9
Die Budgetgerade spiegelt das reale Einkommen
T
(Gütermenge, die ich für das Einkommen erhalte)
wider.
Nominaleinkommen bedeutet das, was uns
einkommensmäßig zur Verfügung steht.
O
K
Bei Preissteigerungen bleibt das Nominaleinkommen gleich, das Realeinkommen sinkt, da ich
weniger Güter nun für das gleiche Einkommen kaufen kann. (=> die Kaufkraft sinkt)
Tee und Kaffee sind um 33,33 % im Preis gesunken. Das Realeinkommen ist durch
die Kaufkraftsteigerung gestiegen. Das Nominaleinkommen bleibt konstant (Einkommen).
Geldillusion (ein Haushalt denkt automatisch, dass mit der Steigerung des Nominaleinkommens auch das Realeinkommen steigt). Was aber nicht stimmt, da das Realeinkommen
durch Inflation gleich bleiben bzw. auch sinken kann.
unverbundene Güter (z. B. wenn der Preis für Kaffee sinkt,
bleibt trotzdem die Mange an Tee konstant und die Menge
an Kaffee steigt, die konsumiert werden kann)
Preis ist die unabhängige Variable in diesem Fall, x (die
Menge ist die abhängige Variable, da sie vom Preis abhängig ist.
O
K
Senkung des Kaffeepreises hat keinen Einfluß auf den Teekonsum. => unverbundene Güter
Senkung des Kaffeepreises hat zufolge, dass die Menge an Tee (die konsumiert wird) sinkt u.
die Menge an Kaffee (die konsumiert wird) steigt. => Substitutionsgüter, verbundene Güter
•
Substitutionseffekt
Absoluter und relativer Preis an Kaffee gesunken, Konsum von Kaffee steigt
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 10
Absoluter Preis von Tee konstant, relativer Preis von Tee gestiegen, Konsum von Tee
sinkt (wird weniger konsumiert als vorher) => Preisverhältnis Kaffee zu Tee gesunken
•
Einkommenseffekt
Das Realeinkommen hat sich durch die Preisreduzierung von Kaffee erhöht.
Die Folge der Erhöhung des Realeinkommens ist die Erhöhung der Nachfrage von
Kaffee und Tee.
•
Substitutionseffekt
Die Nachfrage von Kaffee ist gestiegen aufgrund der Reduzierung des realen Preises
von Kaffee.
Das Preisverhältnis von Tee zu Kaffee ist gestiegen (für 1 Tee bekomme ich
mittlerweile 1,5 Kaffee).
Durch die Erhöhung des Preisverhältnisses wird Tee durch Kaffee substituiert.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 11
•
Superiores Gut
Der EE und der SE sind beide positiv, was eine Erhöhung der Nachfrage von Kaffee
zur Folge hat.
•
Inferiores Gut
Der EE ist negativ und SE positiv, was eine Erhöhung der Nachfrage von Kaffee zur
Folge hat, da der SE noch den EE übersteigt.
•
Giffen Paradoxon
Der EE ist negativ und SE positiv, was eine Erhöhung der Nachfrage von Tee zur
Folge hat, da der EE den SE übersteigt.
Je niedriger der Preis von Kaffee, desto höher ist die Nachfrage
PK
an Kaffee.
Je höher der Preis von Kaffee, desto niedriger ist die Nachfrage
an Kaffee.
Unterschiedliche Präferenzen/Zahlungsbereit-
O
K
PK
Schaft der einzelnen Haushalte spiegelt die
Nachfragefunktion wieder.
Zahlungsbereitschaft ist die Offenlegung von
Präferenzen.
Konsumentenrente ist der Differenzbetrag zwischen
der Zahlungsbereitschaft (eines Nachfragers) und
O
K
des Handelspreises.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 12
Der Nachfrager 1 würde den Preis p1 bezahlen (über dem Marktpreis p0), da er aber das
gewünschte Gut billiger als seine Kaufbereitschaft (maximaler Preis, den er für ein Gut
ausgeben würde) erhält, steigt das Wohlbefinden des Nachfragers aufgrund des gekauften
Schnäppchens.
Summe der Konsumentenrenten verbessert das Wohlfahrtbefinden einer gesamten
Volkswirtschaft.
•
Elastizität:
a) Preiselastizität der Nachfrage
Ziel des Unternehmens für die Nachfragekurve,
PK
da Preiselastizität < 1 wird
Bei vertikaler Nachfrage-Kurve => Preiselastizität = 0
O
Def.:
K
ist die %-uale Veränderung d. abhängigen Variablen
E p.K =
ist die %-uale Veränderung d. unabhängigen Variablen
=> wobei P (Preisänderung) und K (Nachfrage bedeutet)
ist die %-uale Veränderung von K.
Hier:
E p.K =
Ist die %-uale Veränderung von P.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 13
Im obigen Bsp.:
(PK0 = 4
K0 = 2)
=> Ausgangslage
(PK1 = 3
K1 = 3)
=> Ist-Situation
=>
E P.K =
=>
E P.K =
Das heißt die Preiselastizität der Nachfrage ist –2, wobei das Vorzeichen nicht interessant ist.
Also hat man hier eine Preiselastizität von 2. Normalerweise P.-Elastizität immer negativ.
=> Bei einer Preissenkung um 25% steigt die Nachfrage um 50%, umgekehrt bei
Preiserhöhung um 25% sinkt die Nachfrage um 50%.
Aber: Bei EP.D = 0,1 für Preissenkung 25%
=> Keine relevante Nachfrageerhöhung bzw. Nachfragerückgang, was eine hohe
Kundenbindung bedeutet
Merke: Bei EP.D = 0 bis 1 => unelastische Preis-Elastizität
Und EP.D > 1
=> elastische Preis-Elastizität
b) Einkommenselastizität der Nachfrage
Y
EY.K =
=> Das Vorzeichenproblem ist wie bei der Preis-Elastizität
zu sehen.
Dirk Freitag, 20.12.05
O
K
Seite 14
=> Bei inferioren Gütern kann auch eine negative EinkommensY
elastizität auftreten, d. h. das Gut ist nicht mehr gefragt von
den Konsumenten.
Einkommenselastizität < 0 => inferior
Einkommenselastizität > 0 => superior
O
K
c) Kreuzpreiselastizität
Annahme: Keine unverbundenen Güter
Y
Hier: Bei steigendem Pi, höhere Nachfrage K.
EPT,K =
O
K
=> Die Kreuzpreiselastizität bei verbundenen Gütern nimmt EPT,K Werte von 0 bis
an. (Vorzeichen ist irrelevant)
Bei Kreuzpreiselastizität müssen immer zwei substituierbare Güter betrachtet werden,
um ein aussagefähiges Ergebnis zu erhalten. (also nicht z. B. Mercedes 600 und
Gefriertruhe vergleichen!)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 15
•
Entscheidungsfindung über die Höhe des Einkommens eines Haushaltes:
=> Bei Fmax, Y = 0
Y
=> Bei Ymax, F = 0
Im Punkt (Y1/F1) optimal.
=> Je höher die Entlohnung, desto mehr Bereitschaft
Arbeit anzubieten.
O
F
Fazit: Die Methode der Tangentiallösung ist auf mehreren Gebieten anwendbar.
3. Wirtschaftliches Handeln von Unternehmen
Kombination von den Produktionsfaktoren (Arbeit, Sachkapital, Geldkapital) ist die
Hauptaufgabe eines Unternehmens.
1. Partielle Fakorvariation (A variabel, K konstant)
•
Stellt den Zusammenhang zwischen dem Einsatz eines Faktors und dem Produktionsniveau dar, wenn alle anderen Produktionsfaktoren im gleichbleibenden Umfang eingesetzt werden. Beitrag eines Produktionsfaktors
(hier Arbeit) zum Output (Produktionsmenge).
•
X
Grenzproduktivität steigt bis zum Wendepunkt. Im
Wendepunkt sind die Durchschnittsproduktivität
und die Grenzproduktivität gleich groß.
O
•
A
Grenzproduktivität:
⇒ Diese gibt an, um wie viel sich der Output erhöht, wenn der Faktoreinsatz um eine
Einheit steigt. Die Grenzproduktivität des Faktors Arbeit kann z.B. daran gemessen
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 16
werden, um welchen Betrag der Output wächst, wenn eine zusätzliche Arbeitsstunde
geleistet wird.
•
Durchschnittsproduktivität:
⇒ Durchschnittliche Produktivität eines Produktionsfaktors.
Zunächst steigt bei der ertragsgesetzlichen Funktion mit zunehmenden Faktoreinsatz (in
diesem Fall Arbeit/Arbeitskräfte) die Produktion(Produktionsmenge) überproportional an. Ab
einem gewissen Punkt wird die Produktionszunahme mit jedem weiteren Arbeit wieder
geringer (Punkt W in unserem Beispiel).
Übersteigt der Faktoreinsatz die Menge X3 so geht die Produktion sogar zurück, da die
Grenzproduktivität dann negativ ist.
Die Grenzproduktivität nimmt bis zu dem Wende-
X
Punkt W (siehe oben) zu, danach sinkt sie kontinuierlich.
Gegenüber der Durchschnittsproduktivität steigt die
Grenzproduktivität nur bis zum Wendepunkt, während
die Durchschnittsproduktivität bis zum Schnittpunkt der
DP und GP steigt. Nach dem Schnittpunkt sinkt die GP
gegenüber der DP überproportional.
O
A
In dem Punkt wo DP und GP sich schneiden ist derjenige Punkt (C) bei dem der Faktor Arbeit
mit höchstmöglicher Effizient eingesetzt wird.
2. Totale Fakorvariation (A und K variabel)
•
Stellt dar mit welchen unterschiedlichen technologisch effizienten Faktoreinsätzen ein
vorgegebenes Produktionsvolumen erreicht werden kann.
•
Technisches Austauschverhältnis der Inputfaktoren
K
(Arbeit, Kapital) bei gleicher Outputmenge (Produktionsmenge)
•
Man kann mit K0 und A0 das gleiche Produktionsergebnis wie mit K1 und A1 erreichen.
O
Dirk Freitag, 20.12.05
A
Seite 17
K
•
K0 (ursprüngliches Budget)
•
K1 und A1 ursprüngliche Faktoreinsatzkombination.
•
K2 (neues Budget nach Ölrpeiserhöhung)
•
K3 und A3 neue Faktoreinsatzkombination nach ÖlPreiserhöhung.
O
Die Durchschnittskosten sinken bis zum SchnittPunkt (xII) von DK und GK (optimale Produktions-
A
DK, GK
menge, wo die Kosten am niedrigsten sind). Die Grenzkosten sinken am Anfang mehr als die DK bis zum
Punkt xI, danach steigen sie kontinuierlich an, jedoch
liegen sie bis zum Schnittpunkt (xII) von DK und GK
noch unter den DK pro Stück. Nach dem Schnittpunkt
(xII) steigen die DK und GK wieder an, wobei die GK
O
X
mehr ansteigen als die DK. (Im Minimum der Durchschnittskosten sind die Durchschnittskosten und die Grenzkosten gleich groß!)
Dirk Freitag, 20.12.05
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K = a + bx – cx2 + dx3
a = Fixkosten (Kosten die von der Produktionsmenge unabhängig sind)
bx, cx2, dx3 = variable Kosten
DKT = a/x + b – cx + dx2 (Totale Durchschnittskosten)
DKv = b – cx + dx2 (Variable Durchschnittskosten)
GK = b – 2cx + 3dx2 (Grenzkosten)
GKMin. = -2c + 6dx = 0 (minimalen Grenzkosten)
G (Gewinn) = Erlöse – Kosten
G (x) = E(x) – K(x)
G`(x) = E`(x) – K`(x)
GMax. = G`(x) = 0
GMax. = E`(x) = K`(x)
Nachfragefunktion: p = 10 - x => E = (10 – x) * x
E` = 10 – 2x
=> E = 10x – x2
(Grenzertragsfkt.)
p
x0 = 5
K = 6x
K` = 6
(Grenzkosten)
E` = K`
10 – 2x = 6
O
X
4 = 2x
x = 2 (Gewinnmaximum bei einem Preis von 8,- €)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 19
p = konstant
DK, GK
E = p*x
E` = p
Gmax. => p = K` (Grenzkosten)
O
•
Wenn der Preis überhalb des Minimums
der DK liegt macht der Unternehmer
X
Unternehmen A
DK, GK
Gewinn. (=> Produzentenrente)
•
Wenn der Preis unterhalb des Minimums
der DK liegt macht der Unternehmer
Verlust.
•
Wenn der Preis gleich dem Minimum
der DK ist, macht der Unternehmer keinen
O
X
Gewinn, aber auch keinen Verlust.
•
Produzentenrente:
Produzentenrente ist der Überschuss des am Markt erzielten Erlöses über die Kosten
der Produktion bzw. der Gewinn, der über eine angemessene Verzinsung, des
eingesetzten Kapitals liegt.
•
Beispiel Produzentenrente:
Ein Mensch hat zwei Alternativen 1 Mio. € anzulegen. Entweder legt er das Geld zu
8 % an und betätigt sich als Vermögensverwalter oder er gründet mit der 1 Mio. €
Eigenkapital einen Betrieb und betätigt sich als Unternehmer. In dem Betrieb fallen
Dirk Freitag, 20.12.05
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Kosten an in Höhe von 19,82 Mio. € ohne kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung.
Einschließlich der einer kalkulatorischen Eigenkapitalverzinsung von 8 % auf 1 Mio. €
= 80.000 € betragen die Kosten 19,9 Mio. €.
1. Wenn der Unternehmer nun einen Umsatz von 20 Mio. € macht, hat er eine
Produzentenrente (Gewinn) von 100.000 €.
2. Wenn der Unternehmer nur einen Umsatz von 19,8 Mio. € macht, hat er einen
Verlust von 100.000 €
3. Wenn der Unternehmer nur einen Umsatz von 19,9 Mio. € macht, hat er eine
Produzentenrente (Gewinn) von 0 €.
Erst wenn der Preis p0 bei Unternehmen A
steigt, hat das Unternehmen B die Möglich-
Unternehmen B
DK, GK
keit in den Markt einzutreten, da vorher
keine Produzentenrente erwirtschaftet wird
und bei evtl. Preissteigerung des Untern. B
(Produzentenrente nun vorhanden), die
Nachfrager das Produkt nicht nachfragen
würden. (Konkurrenz Unternehmen A billiger)
O
Wenn der Preis von p2 auf p0 steigt, treten immer
X
GK, p
mehr Unternehmen in den Markt ein, da es innerhalb
von p2 und p0 immer mehr Unternehmen gibt, die
zu höheren Preisen und Grenzkosten anbieten können
und dabei noch Gewinne machen.
Alle Unternehmen über p0 treten nicht auf den Markt
auf, da Gewinn (Produzentenrente) unter 0 ist. =>
O
X
Verluste werden realisiert
Unternehmen von p2 bis p0 machen einen Gewinn (Produzentenrente), der/die über der
angemessenen Verzinsung des eingesetzten Kapitals liegen.
Dirk Freitag, 20.12.05
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p
O
•
X
Produzentenrente:
Produzentenrente entspricht der Summe aller Gewinne, die über die angemessene
Verzinsung des eingesetzten Kapitals liegen.
•
Konsumentenrente:
Konsumentenrente gibt den Vorteil an den die Konsumenten erzielen indem sie ein
Produkt zum Handelspreis billiger erwerben als ihre Zahlungsbereitschaft ist und
somit das Wohlfahrtsbefinden der Gesellschaft steigt.
Die Nachfrage steigt aufgrund der Preisreduzierung. Neues Marktgleichgewicht in Punkt F
Ppp0F => neue Konsumentenrente
Keine Produzentenrente mehr (Gewinn = 0 bei allen Unternehmen) => Produkte werden zu
niedrigsten Kosten und niedrigstmöglichen Preis abgesetzt.
Dirk Freitag, 20.12.05
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Der Wohlfahrtsbeitrag der Gesellschaft steigt, da die Summe aus Konsumentenrente und
Produzentenrente sich vergrößert im Gegensatz zur ursprünglichen Situation.
Höchstmöglicher Beitrag eines Marktes zur Wohlfahrt einer Gesellschaft. Bei homogener
Kostenstruktur steigt die Wohlfahrt einer Gesellschaft.
Homogene Kostenstruktur (alle Unternehmen bieten
Zu gleichen Kosten an => damit auch gleicher Preis).
p
Je heterogener die Kostenstruktur, desto steiler verläuft
die Angebotsfunktion.
O
•
X
Merkmale der Marktstruktur sind:
1. Marktform
2. Produktdifferenzierung
(homogener Markt = keine Produktdifferenzierung z. B. Benzin)
3. Markttransparenz
(hohe Markttransparenz haben z. B. Bücher)
4. Beweglichkeit der Nachfrage
5. Marktzugang
(Markteintritt u. –austritt)
•
Monopol:
Ein Monopolist kann autonom entscheiden zu welchem Preis und welche Menge er
seine Produkte auf den Markt bringt.
•
Oligopol:
Beim Oligopol handeln die Unternehmen nicht autonom und reagieren bzgl. des
Preisverhaltens und Mengenverhaltens entsprechend der Konkurrenten.
•
Polypol:
Dirk Freitag, 20.12.05
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Beim Polypol handeln alle Unternehmen autonom und sind nicht abhängig
voneinander. (Preis ist ein Datum, Unternehmen kann nur die Produktionsmenge
bestimmen)
Nachfragefunktion:
p = 20 – x
Kostenfunktion:
K = 5x
Ziel:
Gmax.?
p
G = E – K
G` = E` – K`
0 = E` – K`
E` = 20x – 2x
O
K` = 5
X
20 – 2x = 5
15 = 2x
x = 7,5 => p = 12,5
KRMonopol = 28,125 => KR (Konsumentenrente)
PRMonopol = 56,25
=> PR (Produzentenrente)
Marktergebnis
WBMonopol = 84,375 => WB (Wohlfahrtsbeitrag)
Beweglichkeit der Nachfrage, Markttransparenz, keine Produktdifferenzierung und keinen
Marktzugang sind gegeben.
Monopolist verhält sich wie ein Polypolist (Mengenanpasser) => Preis konstant (kann nicht
autonom festegelegt werden)
KRMonopol = 112,5 => KR (Konsumentenrente)
PRMonopol = 0
=> PR (Produzentenrente)
Marktergebnis
WBMonopol = 112,5 => WB (Wohlfahrtsbeitrag)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 24
Der Monopolist ist durch das Verhalten eines Polypolisten schlechter gestellt, da er keine
Produzentenrente mehr empfängt. Im Gegenzug dazu erhöht sich das Wohlfahrtsbefinden
einer Gesellschaft, da sich die Konsumentenrente gesteigert hat und gleichzeitig der
Wohlfahrtsbeitrag auch noch gestiegen ist.
Monopolistisches Verhalten minimiert den Wohlfahrtsbeitrag (enthält der Gesellschaft
Wohlfahrtseffekte vor)!
p
Nachfragefunktion:
p = 80 – 0,1x
Kostenfunktion:
K = 60x
Ziel:
Gmax.?
O
1.
X
Monopolist verhält sich wie ein Mengenanpasser (Polypolist)
K` = p
K` = 60
p0 = 60 => (p = K`)
x0 = 200
G=E–K
E = 12.000
K = 12.000
G=0
=> (dieses Unternehmen macht gerade noch eine angemessene Verzinsung
seines eingesetzten Kapitals)
KR0 = 2.000
=> (20 * 200) / 2
WB0 = 2.000
=> (Marktergebnis)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 25
2.
Monopolist verhält sich wie ein normaler Monopolist
E` = K`
E` = 80 – 0,2x
K` = 60
60 = 80 – 0,2x
-20 = -0,2x
x1 = 100
p1 = 70
E
= 7.000
K
= 6.000
G
= 1.000
KR1 =
500
WB1 = 1.500
FAZIT:
Monopolistisches Verhalten führt zu gesellschaftl. Wohlfahrtseinbußen. Ziel des
Staates ist es nach Möglichkeit Monopolisten anzuhalten als Mengenanpasser auf dem
Markt aufzutreten, da es dadurch zu keinen gesellschaftlichen Wohlfahrtseinbußen im
Gegensatz zum normalen Handlungsvermögen eines Monopolisten kommt.
Nachfragefunktion: p = 40 – 0,2x
Kostenfunktion:
K = 20x + 500
Ziel:
Gmax.?
1.
Monopolist verhält sich wie ein Mengenanpasser (Polypolist)
K` = p
x1 = 100
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 26
p1 = 20
E1 = 2.000
K1 = 2.500
G1 = - 500
=> (muss vom Staat oder Gemeinde subenventioniert werden)
KR1 = 1.000
PR1 = - 500
WB1 = 500
FAZIT:
Langfristig wird das Wohlfahrtsbefinden sinken, da ein Verlust (Produzenten-
rente = - 500) sich eingestellt hat und es nur langfristig die Möglichkeit hat Gewinn
(Produzentenrente > 0) zu realisieren (was zu Lasten der Konsumenten geht =>
Konsumentenrente sinkt und Wohlfahrtseinbußen stellen sich ein => WB < 500) zu
realisieren, andernfalls würde das Unternehmen Insolvenz anmelden müsste bzw.
subventioniert werden über längere Zeit.
2.
Monopolist verhält sich wie ein normaler Monopolist
E` = K`
x2 = 50
p2 = 30
E2 = 1.500
K2 = 1.500
G2 =
0
KR2 = 250
PR2 =
0
WB2 = 250
Dirk Freitag, 20.12.05
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Für einen Monopolisten gibt es keine Gründe sich wie ein Polypolist (K` = p) zu verhalten!
Der Staat ist aber interessiert, dass sich Monopolisten wie Polypolisten verhalten, da dadurch
der Wohlfahrtsbeitrag steigt.
p
O
X
Unternehmen A: Erstes Unternehmen am Markt, dass dieses neue Produkt bzw. diese
Innovation absetzen will (kann aufgrund der Monopolstellung eine geringe
Menge zu einem hohen Preis absetzen) => Käufer des Produktes bei
Unternehmen A (Zahlungsbereitschaft mindestens so hoch wie der
Marktpreis des Unternehmens A) => hohe Produzentenrente
Unternehmen B: Zweites Unternehmen am Markt, dass das neue Produkt auf dem Markt
absetzen will (Monopolstellung des Unternehmens A ist nicht mehr
vorhanden) => kleinere Produzentenrente als Unternehmen B
Dirk Freitag, 20.12.05
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Unternehmen C: Drittes Unternehmen am Markt, dass das neue Produkt auf dem Markt
absetzen will => kleinste Produzentenrente der Unternehmen
Annahme: 1. Keine Abwanderung von Käufern zu anderen Unternehmen, wenn
Unternehmen A keine Monopolstellung mehr genießt (Unbeweglichkeit der
Nachfrage). Ansonsten würde alle Käufer von ehemaligen Monopolisten zu
Unternehmen B bzw. später zu Unternehmen C abwandern, da der Preis hier am
niedrigsten ist und der Wohlfahrtsbeitrag und die KR am höchsten ist.
2. Vollständige Information der Nachfrager ist gegeben (Markttransparenz).
Durch die Unbeweglichkeit der Nachfrage kann jedes Unternehmen sich wie ein Monopolist
verhalten.
Unternehmen A und B haben eine überdurchschnittliche Verzinsung des eingesetzten
Kapitals, diese sinkt jedoch von Unternehmen A bis zu Unternehmen C (PR wird kleiner)!
Bei dem Punkt G ist der Gewinn = 0, was dazu führt, dass ab diesem Punkt kein Unternehmen
mehr auf den Markt eintreten wird.
Der Monopolist kann kurzfristig bei der Beweglichkeit der Nachfrage eine überdurchschnittl.
Verzinsung des eingesetzten Kapitals erzielen. Langfristig werden jedoch viele Unternehmen
auf dem Markt auftreten (Monopolstellung des Unternehmens nicht mehr gegeben), da viele
Unternehmen noch potentielle Käufer für Ihr Produkt auf den Markt finden, bei denen der
Preis des Monopolisten (bei kurzfristiger Beweglichkeit) zu hoch ist.
Fazit: Langfristig gesehen sollte das Unternehmen das Produkt zu dem Preis absetzen, wo
p =K` ist oder knapp über den K` absetzen, da das Unternehmen somit eine (gerade)
noch angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals hat und keine weiteren
Unternehmen auf den Markt treten, da der Gewinn = 0 oder nur knapp über 0 ist.
Dirk Freitag, 20.12.05
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Ein offener Markt und die Beweglichkeit der Nachfrage sind zwei Instrumente den
Monopolisten dazu zu zwingen, dass der Monopolist sich wie ein Polypolist verhalten
muss. (Marktmacht des Monopolisten sinkt bzw. wird eingeschränkt) Die Marktmacht
schlägt sich wiederum in der Verzinsung des eingesetzten Kapitals nieder.
p
O
X
Der Monopolgewinn (überdurchschnittliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals => p0EFG)
wird für zusätzliche Wettbewerber sorgen, was für den ursprünglichen Monopolisten
bedeutet, dass Konsumenten abwandern zu Konkurrenten (die Nachfragefunktion verschiebt
sich nach links).
Die Menge und der Preis sinken (verschieben sich nach links auf p1 und x1) und die
Nachfrage reduziert sich trotz der Mengen- und Preisreduzierung, da das Unternehmen keine
Dirk Freitag, 20.12.05
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Monopolstellung mehr hat. Durch die sinkende Nachfragefunktion sinkt der Monopolgewinn
auf (p1HIJ).
Dieser Prozess des steigenden Wettbewerbs (immer mehr Unternehmen treten auf den Markt)
setzt sich soweit fort, bis keine Monopolgewinne mehr erwirtschaftet werden können. Keine
Monopolgewinne werden erwirtschaftet, wenn der Preis = Durchschnittskosten ist (die
Nachfrage des ursprünglichen Monopolisten reduziert sich soweit, dass die Nachfragefunktion die Durchschnittsfunktion gerade noch tangiert). In dem Punkt L (siehe unten und
oben) hat der ursprüngliche Monopolist gerade noch eine angemessene Verzinsung seines
eingesetzten Kapitals.
K = 240x – 24x2 + x3
P = 600 – 3x
Bestimmen sie mit Hilfe der Chamberlinschen Tangentenlösung den Preis, ab dem keine
Monopolgewinne mehr realisiert werden und die somit neue entstehende Nachfragefunktion?
DK = 240 – 24x + x2
=> K/x
DK` = -24 + 2x
=> p und DK gleiche Steigung im Punkt L
P` = -3
=> p und DK gleiche Steigung im Punkt L
P` = DK`
-3
= -24 + 2x
2x = 21
x2 = 10,5
DK2 = 98,25
=> DK = p (DK2 = p2)
P2
=> y = Prohibitivpreis
= y – 3x
98,25 = y – 3*10,5
y = 129,75
P = 129,75 – 3x
Dirk Freitag, 20.12.05
=> Neue Nachfragefunktion
Seite 31
DK0 (gegebene bzw. ursprüngliche Betriebsgröße)
DK
DK1 (Vergrößerung der Betriebsgröße)
=> Um bei gegebener Betriebsgröße die Produktionsmenge zu steigern muss man die
Betriebsgröße steigern, weil somit zu
minimalen DK die Produkte angeboten
werden können, ansonsten Kostennachteile bei ursprünglicher Betriebsgröße.
O
X
Die langfristige Durchschnittskostenkurve LDK
ist die sog. Hüllkurve der kurzfristigen totalen
DK
Durchschnittskostenkurven. Die Minima der
kurzfristigen Durchschnittskosten liegen also
über den langfristigen Durchschnittskosten
(ausgenommen x0).
Für die Produktionsmenge x1 z. B. ist die Betriebsgröße 1 zu wählen. Mit der Betriebsgröße 1 ist allerdings noch nicht das Minimum
der kurzfristigen DK erreicht (ist im Punkt B).
O
X
Wenn nun also die Produktion gesteigert
werden soll ist es also langfristig günstiger,
die Kapazitäten zu erweitern (Betriebsgröße zu erhöhen auf x2), da die langfristigen DK
stärker sinken als die kurzfristigen TDK1.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 32
DK0: produziert nicht allzu kostengünstig
aufgrund zu hoher Löhne.
DK
DK1/2: produziert kostengünstiger als DK0 jedoch
nicht kostengünstigst.
DK Min.: produziert kostengünstigst und das
bedeutet das die Menge x1 die mindestoptimale Betriebsgröße ist.
Dies wird als das Phänomen der Massenfertigung bezeichnet.
O
X
Bei MOB sind nur wenige Marktteilnehmer möglich, kleine Unternehmen haben keine
Chance auf dem Markt einzutreten, da sie keine Massenfertigung realisieren können und
somit Kostennachteile haben.
Wenn die MOB überschritten sind kommt es oft zu Fusionen bzw. Übernahmen von
Unternehmen, da diese Unternehmen zu zu hohen Kosten produzieren.
Preisdifferenzierung:
Annahme:
•
K` = E`
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 33
•
gleichbleibende K` auf den Teilmärkten
Betrachtung von Teilmärkten:
Das Nachfrageverhalten in Ostfriesland erzwingt einen niedrigeren Preis als in Mittelfranken,
da hier keine Monopolstellung vorhanden ist.
Je größer die Kundenbindung ist, desto mehr Macht hat ein Unternehmen im Sinne eines
höheren Preises.
Je beweglicher die Nachfrage, desto geringer ist die Marktmacht und damit die Verzinsung
des eingesetzten Kapitals des Unternehmens
In nebigem Fall bietet ein Monopolist in
einem geschlossenen Markt ein Produkt zu
p
zwei verschiedenen Preisen an (Labeltäuschung des Konsumenten, z. B. Schwartau
bei Real und selbiges Erzeugnis unter
anderem Etikett bei Aldi).
O
X
Doppelt geknickte Preis-Absatz-Fkt.:
Im ersten Drittel: Nachfrageelastizität hoch
p
(Nachfrager reagieren sehr stark auf Preisoder Mengenänderungen)
Im zweitel Drittel: Nachfrageelastizität niedrig
(Nachfrager reagieren sehr schwach auf Preioder Mengenänderungen) => Ausschöpfung
der Monopolstellung möglich (GK =GE)
Fazit: Je flacher die N-Fkt. desto elastischer
ist die Nachfrage.
Dirk Freitag, 20.12.05
O
X
Seite 34
Analytisches Vorgehen anhand der 1-fach
geknickten Preis-Absatz-Funktion: Oligopol
p
Konkurrenten sind in erster Linie an einem
hohen Marktanteil beim Oligopol interessiert.
Unterstellung: UN verhält sich wie ein MonoPolist (GE = GK)
Grenzkosten liegen im Unstetigkeitsbereich
O
X
(K`) => das bedeutet, dass der Unternehmer
zum Preis P0 die Menge X0 anbietet.
Wenn die Grenzkosten sinken (im Unstetigkeitsbereich) auf K`* wird der Preis nicht
angeglichen, da die Konsumenten im unteren Teil der Preis-Absatz-Funktion auf
Preisänderungen relativ unelastisch reagieren und somit das Ziel der Gewinnmaximierung
nicht mehr verfolgt werden kann. (Preisanhebungen würde zu reduzierten Marktanteil führen,
da die Konsumenten im oberen Teil der PAF sehr elastisch reagieren)
Wenn die Grenzkosten steigen in den stetigen Bereich K`0 würde dies zu Preiserhöhungen
führen (P1/X1), da somit das Ziel der Gewinnmaximierung nicht mehr verfolgt werden kann.
Merke: Die in der Praxis am häufigsten auftretenden Märkte sind oligopolistisch geprägt.
Oligopolistische Interdependenz:
•
Das bedeutet, wenn ein Unternehmen handelt (den Preis senkt), müssen die anderen
Unternehmen darauf reagieren (den Preis auch senken)
PA = 150 – aXa + PB
PA = Preis A
PB = Preis B
Dirk Freitag, 20.12.05
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hier:
Durch die Preiserhöhung von Unternehmen B
p
muss das Unternehmen A auch seinen Preis
erhöhen.
Es liegt hier eine einseitige Interdependenz vor:
Die Aktionen des Unternehmens B haben
Einfluss auf das Unternehmen A (da U. B einen
konstanten Preis haben), allerdings hat U. A
keinen Einfluss auf Unternehmen B.
O
X
PA = 150 – 0,1xA + PB
PB0 = 50
PB1 = 100
Oligopolmodell nach Launhardt-Hotelling:
hier: wechselseitige Interdependenz!
p
Wenn das Unternehmen A den Preis PA setzt
wird das Unternehmen B nach Möglichkeit
auf seiner Reaktionslinie den Preis PB suchen,
da auf der Reaktionslinie der Gewinn am
höchsten ist.
Auf diese Reaktion des Unternehmens B wird
das Unternehmen A den Preis PA1 auf seiner
Reaktionslinie aufsuchen um die gleiche
O
X
Menge wie B abzusetzen und somit einen
größeren Gewinn zu realisieren =>
Dirk Freitag, 20.12.05
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Konsumentenzuwanderung aufgrund des günstigeren Preises des Unternehmens A.
Das Unternehmen B wird wiederum auf die Preisreduzierung des Unternehmens A reagieren
und seinen Preis reduzieren (um Konsumentenabwanderung entgegenzutreten) auf den Preis
des PA und auf seine Reaktionslinie wandern auf PB1 => Unternehmen B günstigeren Preis.
Dieser Prozess setzt sich soweit fort, bis sich die Reaktionslinien des Unternehmens A und B
schneiden => Ruinöse Konkurrenz (es kann soweit führen, dass die Unternehmen sogar noch
draufzahlen für ihr Produkt => Kosten/Stück größer als Preis/Stück)
Marktabgrenzung:
•
Je weiter das Produkt vom Produktions-
K
standort abgesetzt wird, desto höher sind
die Kosten (Transportkosten).
•
Natürliche räumliche Abgrenzung des
relevanten Marktes von P0 und P1.
•
Wenn Unternehmen A die Kosten senken
würde, um einen größeren Umsatz zu
erzielen, würde das Unternehmen B aufgrund der Reaktionsverbundenheit eben-
O
Entfernung
falls die Kosten senken, um keine Gewinneinbußen zu realisieren und den gleichen
Gewinn und Marktanteil wie vor der Kostenreduzierung zu realisieren.
•
In der heutigen Situation wird dieser Prozess als die „Globalisierung“ bezeichnet.
ODER:
Annahme:
•
Es wird ausschließlich der Eisverkäufer (E0 oder E1) angelaufen, wo der Weg am
kürzesten ist.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 37
•
E0 und E1 teilen sich am Anfang den Markt, da jeder die gleiche Entfernung und somit den
gleichen Umsatz bzw. Marktanteil realisiert.
•
E0 gewinnt durch die Verlegung seines Standortes auf E0` Kunden und somit maximiert er
seinen Gewinn.
•
Aufgrund der Kundenabwanderung und somit des reduzierten Markanteils (Reaktionsverbundenheit) wählt E1 den neuen Standort E1` um seine alten Kunden von E0 wieder zu
gewinnen.
Ergebnis:
•
E0 und E1 suchen in der Mitte ihren Standort um gleiche Marktanteile zu realisieren.
•
Beispiele: Mehrere Tankstellen an einer Straße (z. B. Würzburger Landstraße)
•
Parteien tendieren auch zur politischen Mitte um jeweils die Wähler rechts der politischen
Mitte abzudecken (CDU) und die andere Partei die Wähler links der politischen Mitte
abzudecken (SPD)
=> Die Markstruktur, das Marktergebnis (WB), das Marktverhalten charakterisieren einen
Markt.
Marktstruktur:
•
Produktdifferenzierung
( homogene Güter
/
heterogene Güter )
•
Beweglichkeit der Nachfrage
( hoch
/
niedrig )
•
Marktzutritt / Marktaustritt
( offen
/
geschlossen )
•
Anzahl der Anbieter
( einer
/
viele )
Marktverhalten:
•
Mengenanpasser
•
oligopolistische Interdependenz
•
autonome Preis- / Mengengestaltung
Die Vollkommenheit eines Marktes wird durch die Markstruktur und das
Markverhalten bestimmt:
•
Vollkommener Markt:
- homogene Güter
- sehr hohe Beweglichkeit der Nachfrage
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 38
- offener Marktzutritt
- viele Anbieter
- Mengenanpasser ( p = K` )
•
Unternehmen haben keine Gestaltungsmöglichkeiten auf einem vollkommenen Markt
(Unternehmen haben lediglich eine gerade angemessene Verzinsung des eingesetzten
Kapitals und alle Unternehmer sind Grenzanbieter => G` = p)
Statische Betrachtung:
p
Monopolistische Konkurrenz
•
Persönliche Präferenzen (ZahlungsbereitSchaft) einzige Unvollkommenheit eines
Marktes => rechtfertiget ein wirtschaftl.
Handeln (WB = K`P0E = KR) => PR = 0
•
Markt mit höchsten Grad an VollkommenHeit, wenn p = K` (der Gesellschaft geht
es gut aufgrund hoher KR und WB, Unternehmen geht es schlecht, da sie im
O
X
Interesse des Gemeinwohls => PR = 0
Handeln).
Monopol
•
Unvollkommener Markt: - heterogene Güter
- niedrige Beweglichkeit der Nachfrage
- geschlossener Markt
- ein Anbieter
- Preis- / Mengenanpasser ( E` = K` )
•
Den Unternehmen geht es relativ gut, der Gesellschaft im Gegenzug natürlich eher
schlecht, da das individuelle unternehmerische Handeln dem Gemeinwohl entgegenwirkt.
Wettbewerbsprozessorientierung nach Schumpeter (dynamische Betrachtung):
Das Schumpeter gibt es zwei Arten von Unternehmen:
1. Pionierunternehmen (Unternehmen die sich von anderen Unternehmen auf dem Markt
abheben wollen) in Form einer Innovation.
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 39
Durch eine Innovation erlangen diese Unternehmen ein Monopol ( PR > 0,
überdurchschnittliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals)
Die Produzentenrente ist bei Innovationen eine Risikoprämie für das unternehmerische
Risiko ( Innovation schlägt nicht ein ).
2. Nachahmende Unternehmen treten auf den Markt um Innovationen zu imitieren. Anreiz
der Imitation ist die überdurchschnittliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Die
Monopolstellung wird aufgelöst und nach einiger Zeit hat jedes imitierende Unternehmen
nur noch eine gerade angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals (PR = 0) => nun
offener Markt und Polypol
Schumpeter: „Prozess der schöpferischen Zerstörung“
Optimale Vorraussetzung um dem Prozeß der schöpferischen Zerstörung zu entgehen:
1. Dyopol (enges Oligopol)
Annahme: - Es muss sich um homogene Güter und hohe Beweglichkeit der Nachfrage
handeln.
- hohe Verbundenheit der Unternehmen A + B
Fazit: - Unternehmen A erringt durch die Innovation eine Monopolstellung.
- Unternehmen B muss sofort auf die Innovation reagieren, da die
Produktionskapazität und somit der Marktanteil bis auf 0 sinkt (wenn dieser
Prozess nicht vorher durch die Imitation gestoppt wird, muss Unternehmen B
Konkurs anmelden).
- Unternehmen B versucht mit Unternehmen A Abstimmungen zu erzielen um
das Bedrohungspotential des Konkurses in form von Innovationen zu vermeiden.
Dirk Freitag, 20.12.05
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2. weites Oligopol mit mäßiger Produkdifferenzierung
Fazit: - Imitation der anderen Unternehmen (A, B, C, D, E, F, G, usw.) erfolgt erst
nach gewisser Zeit, da keine akute Existenzbedrohung vorliegt und der
Marktanteil (Produktionskapazität) bei jedem Unternehmen nur anteilig sinkt.
- Je homogener die Produkte, desto schneller ist die Imitation.
- Je höher die Produktdifferenzierung, desto geringer die Reaktionsverbundenheit
(Imitation)
Wettbewerbspolitik
•
Der Staat hat die Pflicht die Marktmacht eines jeden Unternehmens zu überprüfen, so
dass keine Monopolstellungen und damit übermäßig hohe Einkünfte des
Unternehmens zu Stande kommen.
•
Der Staat hat zur Sicherung der Konkurrenz das Gesetz gegen
Wettbewerbsbeschränkungen was folgende Inhalte umfasst (ausführendes Organ:
Bundeskartellamt):
1. Kartellverbot (Kartell = Zusammenschluss mehrerer U., jedes U. ist jedoch nach wie vor
rechtlich selbstständig) z.B. Opec, Fördermengenabsprachen
2. Missbrauchsaufsicht
dient zur Einhaltung der Wettbewerbsregeln (Marktbeherrschende Stellung, wenn
MA>33,3 %
(z. B. Monopolstellung eines U. soll nicht ausgenützt werden in Form von maximaler
Monopolrente) => Indikator zur Abgrenzung des relevanten Marktes:
Kreuzpreiselastizität
3. Fusionskontrolle (Zusammenschluss mehrerer U., jedoch verliert ein U. seine rechtliche
Selbständigkeit)
Dirk Freitag, 20.12.05
Seite 41
→Befugnis, Unternehmen danach zu prüfen, ob UN marktstarke Stellung inne hat
Voraussetzungen:
•
relevanter Markt?
•
1 UN mit MA >33,3%
•
2-3 UN mit MA > 50%
•
4-5 UN mit MA >66%
4 Formen des wettbewerbswidrigen Verhalten
1. Abgestimmtes Verhalten (z. B. beim Dyopol)
2. Ausbeutungswettbewerb (U. nützen Monopolstellung aus, um hohe Preise zu erzielen
z. B. Mineralölgesellschaften)
3. Behinderungswettbewerb (z. B. bei Sportmessen werden nur Sportartikelhersteller, die
keinen Vertrieb über Einzelhandel haben, zugelassen => potentielle Mitbewerber
behindern)
4. Verdrängungswettbewerb (z. B. Brückencenter verdrängt Läden in der Stadt)
Dies sind die endogenen Faktoren, die den Wettbewerb beeinträchtigen!
Es gibt 4 Arten von Gütern
1. private Güter (Ausschlussprinzip + ; Rivalitätsprinzip +)
⇒ Konsumgüter
2. gemischte Güter (Ausschlussprinzip + ; Rivalitätsprinzip -)
⇒ Die Wirtschaft tendiert zur Unterversorgung (Es werden weniger Güter angeboten als
die Gesellschaft es sich erwünscht)
3. gemischte Güter (Ausschlussprinzip - ; Rivalitätsprinzip +)
⇒ Die Wirtschaft tendiert zur Überversorgung (Es werden mehr Güter angeboten als die
Gesellschaft es sich erwünscht)
4. öffentliche Güter (Ausschlussprinzip - ; Rivalitätsprinzip -)
⇒ Preisniveaustabilität, Luft, Polizei, Militär
Ausschlussprinzip: Eigenschaft, dass nur der jenige in den Genuss des Gutes kommt, der
dafür bezahlt.
Rivalitätsprinzip: Niemand anderes (nur Einer) kann in den Genuss des Gutes kommen.
Dirk Freitag, 20.12.05
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Externe Effekte
Externe Effekte ist die Umweltbelastung (z. B. Lärm, Rauch, Verschmutzung), die durch
wirtschaftliches Handeln in Form der Produktion von Güter Unternehmen verursachen.
Derjenige Unternehmer, der für die Effekte verantwortlich ist (z. B. in Form von lautem Lärm
bei der Nachtschicht) kommt für die externen Effekte Dritter (=>entgangener Schlaf von
Leuten, die in der Nachbarschaft wohnen) nicht auf.
Externe Kosten + private Kosten = gesellschaftl. (soziale) Kosten
Externe Nutzen + private Nutzen = gesellschaftl. (sozialer) Nutzen
p
O
X
Gesellschaftliche Nachfragefunktion
Private Angebotsfunktion
Gesellschaftliche Angebotsfunktion
•
Kosten, die sich in Form von p0 wiederspiegeln sind lediglich private Kosten
Dirk Freitag, 20.12.05
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=> Unternehmen wälzt nach (Möglichkeit) alle anderen Kosten, die indirekt mit dem
Produktionsprozess (Umweltverschmutzung in Form von Kohlendioxid, Lärm, Smog,
usw.) zu tun haben auf Dritte ab.
•
Zusätzlicher Nutzen, den Konsumenten haben, da der Preis im Gegensatz zu p1 auf p0
sinkt (Einsparung von externen Kosten, die auf Dritte abgewälzt werden und somit zu
einem niedrigeren Preis führen) => x1ABx0
•
Zusätzliche Kosteneinsparung, die durch die Produktionssteigerung von x1 auf x0 realisiert
wird => x1ACx0
•
Der Zusatznutzen sinkt (x1ABx0 < x1ACx0) im Gegensatz zu der zusätzlichen
Kosteneinsparung, was zur Folge hat, dass im Punkt B die gesellschaftliche Wohlfahrt
geringer ist als im Punkt A => ABC
•
Gesellschaftlich erwünscht wäre somit der Preis p1 und die Menge x1, weil somit
gegenüber p0 und x0 die gesellschaftliche Wohlfahrt besser ist.
•
Die externen Dritten (sind keine Konsumenten) erleiden somit Wohlfahrtsverluste in
Form von ABC beim Preis p0 und p1.
Das Vorhandensein externer Kosten wirkt sich wohlfahrtsmindernd auf die Gesellschaft aus.
•
Die Interessen von Konsumenten und Unternehmen sind gleich (größere Menge zu
günstigeren Preisen zur Verfügung stellen), das steht allerdings im Konflikt zu den
Interessen Dritter (müssen externe Kosten in Form von unsauberer Luft oder zusätzlichem
Waschen verschmutzter Wäsche durch verschmutzte Luft tragen, die das Unternehmen
auf sie abwälzt um eine höhere Menge zu einem geringeren Preis anbieten zu können).
Dirk Freitag, 20.12.05
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