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Weiss, Hava, Szostak
BOREALZONE (= gemäßigte Zone)
Gefaßt in 3 Teile: Kanada, Alaska, Rußland
Kanada:
Vorwort:
Kanada, amtlich Canada, Staat in Nordamerika, mit 9 976
139 km² nach Rußland das zweitgrößte Land der Erde, 29,7
Mio. Einwohner, Hauptstadt Ottawa, Sprachen Englisch
und Französisch, Währung 1 Kanadischer Dollar. Kanada
ist gegliedert in 10 Provinzen und 2 Territorien. Der Name
Kanada ist von dem indianischen Ausdruck „Kanatta„
abgeleitet, der etwa „Niederlassung„ bedeutet.
Landesnatur:
Erdgeschichte und Landschaftsformen:
Obwohl in der kanadischen Landschaft, Höhen bis zu 6000
m auftreten, machen weite Ebenen und Hügellandschaften
den größten Teil des Landes aus. Nach den
Oberflächenformen und der Entstehung können fünf
Großlandschaften unterschieden werden: die nördlichen
Appalachen, der Kanadische Schild, das St.-LorenzTiefland, die Inneren Ebenen und das Hochgebirge im
Westen.
Nördliche Appalachen: Hügel- und Mittelgebirge im Osten
Kanadisches Schild: Größter Naturraum, nimmt die Hälfte
des Landes ein.
St.-Lorenz-Tieftal: Fruchtbare Tallandschaft im Westen.
Inneren Ebenen: Bilden eine Landschaft, die in mehrere
Stufen ansteigt und aus der wenige Berge herausragen.
Hochgebirge: 800 km breite Bergketten. 3 Abschnitte:
Rocky Mountains im Osten, Plateaus bestimmen die
Kernzone, Inseln der Pazifikküste im Westen. (Mount
Logan 6050m)
Große Seen im Süden bilden das größte Süßwasserreservoir
der Erde. Außerdem gibt es große Seen im Norden und eine
Vielzahl an Strömen.
Klima und Boden:
Boreales Klima (griechisch: „boreas„ = Nordwind) mit
langen kalten Wintern und kurzen Sommern bestimmt den
überwiegenden Teil Kanadas. Die lange Vereisung der
Hudsonbai (= Eiskeller Nordamerikas) wirkt
temperatursenkend. Ca. 60% von Kanada haben eine
Jahresdurchschnittstemperatur unter 0°C. Dabei können
Extremwerte um –60°C auftreten. Im Sommer sind 10-20°C
verhältnismäßig hohe Werte.
Die Niederschlagsverhältnisse werden im wesentlichen
durch die Lage innerhalb der Westwindzone und die
Barriere der kanadischen Hochgebirgsketten bestimmt. Es
können Niederschläge von 250mm bis zu 2500mm
verzeichnet werden. Es kommt ganz auf die Lage an,
Gebirge oder See.
Dieses Klima, Temperatur und Niederschlag, ist bedingt
durch das Fehlen von Gebirgszügen und durch die
Einwirkung des Pazifiks.
Sogenannte Dauerfrostböden, die knapp die Hälfte der
Landoberfläche einnehmen, sind oft mehrere hundert Meter
dick. Sie tauen im Sommer nur kurz und oberflächlich auf.
Mit Ausnahme der Great Plains ( Braun- und
Schwarzerden) dominieren ansonsten Podsolböden. Das
heißt, es führt zu vielen Verwässerungen und
Versumpfungen.
Pflanzen und Tierwelt:
Diese beruht auf Teile von Kanada. Im Norden Kanadas
dehnt sich die Tundra aus, eine aufgrund der kurzen
Wachstumsperiode baumlose Vegetationszone, in der
hauptsächlich Moose und Flechten vorkommen. Neben
Millionen von Insekten leben hier Karibus (wilde Rentiere),
Moschusochsen, Weißfüchse und Lemminge, in der Nähe
von Gewässern leben auch Eisbären und zahlreiche
Entenarten. Südlich der Tundra schließen sich Wälder an.
Sie nehmen 70% des Landes ein. Dort erstreckt sich
hauptsächlich der boreale Nadelwald, weiter im Süden
nimmt der Anteil an Laubbäume zu. Elch, Waldbison, Wolf,
Schwarzbär und Biber zählen dort zu den wichtigsten
Tieren. An der pazifischen Westküste gedeihen infolge der
hohen Niederschläge und des relativ milden Klimas üppige
Zedern-, Tannen- und Douglasienwälder.
Im Süden gibt es eine Graslandschaft (Prärie). Hier
verhindern die geringen Niederschläge den Baumwuchs.
Bevölkerung:
Volksgruppen und Sprachen:
Die gegenwärtige Bevölkerungszusammensetzung weist
Kanada als ein ausgesprochenes Einwanderungsland aus.
Wichtigstes Herkunftsland war ursprünglich Frankreich.
Knapp 30% Franzosen wohnen heute in der Provinz
Quebec. Rund 50% sind britischer Herkunft. Der Rest
besteht aus Osteuropäern und Asiaten. Auf die
Urbevölkerung, Indianer und Eskimos, entfällt heute
lediglich noch ein Bevölkerungsteil von 1,5%.
Bevölkerungsentwicklung und –verteilung:
Kanada zählt zu den am dünnsten besiedelten Ländern der
Erde, aber aufgrund der ungleichen Bevölkerungsverteilung
ist die Aussagekraft dieses Durchschnittswertes gering. So
steht der nahezu menschenleeren Nordwest Territorien, in
denen überwiegend Indianer und Eskimos leben, der relativ
dicht besiedelter Süden gegenüber. Längs der Grenze zu
den USA leben auf 10% der Landesfläche über 90% der
Bevölkerung. Das Hauptsiedlungsgebiet ist vom Otariosee
bis zur Mündung des St.-Lorenz-Stromes.
Wirtschaft:
Land- und Forstwirtschaft:
Das große Areal arktischer und subarktischer Gebiete
beeinträchtigt in hohem Maße die wirtschaftliche Nutzung
des Landes und bewirkt, daß der größte Teil Kanadas kaum
erschlossen ist. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse
können nur 7% der Landesfläche argrarwirtschaftlich
genutzt werden, aber trotzdem ist der kanadische
Argrarbetrieb für seine hohe Mechanisierung und
Spezialisierung gekenntzeichnet.
In der Viehwirtschaft sind beispielsweise Aufzucht, Mast
und Milchwirtschaft meist getrennt. Der Schwerpunkt der
Rinderhaltung liegt in den Prärieprovinzen (Schlachtvieh),
während sich die absatzorientierte Milchwirtschaft in der
Nähe der Ballungsräume konzentriert. In dieser Region
befinden sich zumeist auch Schweine- und Geflügelfarmen .
Darüber hinaus befindet sich hier das Zentrum des Obstund Gemüseanbaus. Sonst bauen sie Getreide an und
beschäftigen sich mit der Züchtung neuer Sorten
(Sommerweizen).
Nach Rußland verfügt Kanada über die größten – im
Vergleich zu tropischen Wäldern verhältnismäßig leicht
forstwirtschaftlich zu nutzenden – Waldbestände der Erde.
Vor allem die riesigen Nadelwälder im Norden bilden die
Grundlage der Forstwirtschaft, die eine wichtige
Einnahmequelle des Landes darstellt.
Die beiden ursprünglich wichtigsten Wirtschaftszweigen,
dem Pelzhandel und der Fischerei, kommt auch heute noch
eine gewisse Bedeutung zu. Vor allem den Fischfang.
Bergbau:
Der Reichtum an Bodenschätzen vor allem im Bereich des
kanadischen Schildes, hat Kanada nach der USA und
Rußland zum drittgrößten Bergbauland aufsteigen lassen.
Die Fördermengen von Silber, Nickel, Zink und Asbest sind
die höchsten der Welt, beim Abbau von Uran und Gold
nimmt Kanada die zweite Position ein. Darüber hinaus
werden Kupfer-, Blei-, und Eisenerze, Gips, Schwefel,
Titan und Platin in großen Mengen gefördert. Die
Vorkommen an mineralischen Brennstoffen wie Kohle,
Erdöl und Erdgas können den eigenen Energiebedarf auch
langfristig decken.
Alaska:
Vorwort:
Die Halbinsel im Nordwesten Nordamerikas ist der 49.
Staat der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie hat eine
Fläche von 1 530 700 km², und 550 000 Einwohner. Die
Hauptstadt ist Junea, aber die größte Stadt ist Anchorage.
Landesnatur:
Erdgeschichte und Landesformen:
Die nur durch die schmale Beringstraße von Asien getrennte
Halbinsel wird im Norden und Süden von mächtigen
Kettengebirgen durchzogen. Südalaska ist ein Gebirgsland
mit zahlreiche vergletscherte Gipfel über die 5000-mGrenze, darunter befindet sich auch der höchste Berg
Alaskas, der Mount McKinley mit 6 200m. Nordalaska ist
dagegen eher ein Berg- und Hügelland mit Flachküsten. Das
Zentrum Alaskas nimmt das Tief- und Mittelgebirgsland am
Yukon ein.
Klima und Boden:
Das Klima ist arktisch-kontinental mit sehr strengen und
kalten Wintern, kurzen Sommern und großen
Temperaturschwankungen, die nur an wenigen Stellen
Ackerbau zulassen. Auch Dauerfrostböden sind keine
Seltenheit. Im Norden erstreckt sich die baumlose Tundra,
im übrigen bestehen in Alaska vorwiegend Nadelwälder, die
35% der Fläche einnimmt. Aber auch weite Gebiete sind
noch unerschlossen.
Wirtschaft:
Land- und Forstwirtschaft und Bergbau:
Ackerbau (Kartoffeln, Gemüse, Getreide) und Viehzucht
mit Ausnahme der Rentierhaltung haben nur örtliche
Bedeutung. Wichtiger sind die Fischerei, Robben- und
Pelztierjagd und die Forstwirtschaft. Der entscheidende
Wirtschaftszweig ist der Bergbau. Es werden große Mengen
an Gold (1896-1945 im Klondike-Gebiet gewonnen),
Silber, Kupfer, Uran, Blei, Platin, Asbest, Erdöl und Kohle
gefunden.
Rußland:
Vorwort:
Rußland, russisch Rossija, Staat in Osteuropa und Asien, 17
075 400 km², 146,6 Mio. Einwohner, Hauptstadt Moskau.
Die Landesteile sind in 6 Kraja (Regionen) und 49 Oblasti
(Gebiete) sowie die beiden Bundesstädte Moskau und St.
Petersburg gegliedert.
Landesnatur:
Erdgeschichte und Landschaftsformen:
Rußland hat aufgrund seiner Breitenlage an vielen
Landschaftszonen der Erde Anteil, denn es erstreckt sich
von der Polarzone bis in die Subtropen. Die
Oberflächengestalt reicht von weiträumigen Tiefländern
über Hügel- und Bergländer bis zu den eisbedeckten
Gipfeln des Hochgebirges.
Diese Landformen gliedern den Staat in das Osteuropäische
Tiefland und das Tiefland von Turan, das Mittelsibirische
Bergland, das Ostsibirische Gebirgsland sowie die
Hochgebirge an der Südgrenze.
Osteuropäisches Tiefland: Flachland, Kernzentrum
Rußlands.
Tiefland von Turan: Großflächig mit Sümpfen und Mooren
bedeckt.
Mittelsibirisches Bergland: Besteht aus kristallinen Gestein
und gleicht dem Ostsibirischen Gebirgsland.
Hochgebirge an der Südgrenze: Ist ein Teil des europäischasiatischen Faltengebirgsgürtel, geteilt in Kaukasus, Pamir,
Tian.shan, Altai und die Sajan-Baikal-Gebirgszüge.
Ströme Rußlands (z.B. Wolga) gehören zu den größten und
längsten der Erde. Der größte See der Erde, das Kaspische
Meer, ist abflußlos, wie manch anderer See in Rußland.
Klima und Boden:
Etwa 70% von Rußland liegen in der gemäßigten Zone.
Aber die große Landmasse und die Meeresferne bewirken,
daß die Sommer relativ warm und die Winter kalt sind.
Nachts kann die Temperatur im Winter bis zu –40°C
absinken, erst im April taut der letzte Schnee auf. In
Sibirien sind Fröste von –50°C keine Seltenheit.
Im größten Teil von Rußland sind die Bodenverhältnisse
ungünstig. In Sibirien trägt nur der Südwesten fruchtbare
Schwarzböden. Die übrigen Landesteile werden entweder
von flachgründigen Geebirgsböden oder Podsol- bzw.
Tundraböden eingenommen. Außerdem liegen drei Viertel
Sibiriens im Gebiet des Dauerfrostbodens. Noch dazu
kommen auch Wüstenböden, Sand- und Dünenfelder.
Pflanzen und Tierwelt:
Den verschiedenen Klimazonen entsprechend weist das
Land auch in der natürlichen Vegetation erhebliche
Unterschiede auf. Es können sieben Vegetationszonen
unterschieden werden. Im äußersten Norden reicht Rußland
in die Zone der Schnee- und Eiswüsten hinein. Daran
schließt sich die Tundra an. Während des kurzen Sommers
taut der Frostboden oberflächig auf. Dann bedecken
Flechten, Moose, Kräuter und niedere Sträucher die
Kältesteppe.
Die Hälfte des Landes liegt im Nadelwaldgürtel der Taiga,
bestehend aus Fichten, Kiefern und Tannen. Anschließend
beginnt die winterkalte Steppe. Das Klima läßt nur Gräser
und Kräuter gedeihen. Allmählich geht die Trockensteppe
in die winterkalten Halbwüsten und Wüsten über. In der
Trundra und der Taiga leben vor allem Vögel, wenige
Säugetierarten und Pelztiere. In den Steppen, Halbwüsten
und Gebirgswälder waren früher Ziegenarten und
Wildkatzen verbreitet anzutreffen. (Mehr Info. zu Tieren
siehe Kanada.)
Bevölkerung:
Völker und Sprachen:
Hauptsächlich besteht Rußland aus Russen und anderen
slawischen Völker. Es hat die drittgrößte
Bevölkerungsanzahl der Erde und ist ein Vielvölkerstaat.
Bevölkerungsentwicklung und –verteilung:
Trotz beider Weltkriege nahm die Bevölkerungsanzahl zu.
Drei Viertel der Bevölkerung leben westlich des
Uralgebirges. Innerhalb der Hauptsiedlungszonen, dem
Mischwald- und Schwarzerdegebiet, befinden sich vier
Fünftel der Bevölkerung. Ausgesprochen dünn besiedelt
oder gar unbewohnt sind riesige Gebietsteile der Taiga und
Tundra und die Trockengebiete des Südens. In Sibirien
sinkt die Bevölkerungsdichte auf weniger als einen
Einwohner je km². Nur längs der großen Ströme steigt sie
geringfügig an.
Wirtschaft:
Land- und Forstwirtschaft:
Vor der Oktoberrevolution 1917 war Rußland ein
überwiegend agrarisch geprägtes Land. Doch nach dem
Zerfall der Sowjetunion ist es wirtschaftlich gefährdet. Von
den riesigen Territorium Rußlands ist lediglich ein Viertel
aller Böden landwirtschaftlich nutzbar. Das Gebiet der
Tundra ist wegen des Klimas und infolge des
Dauerfrostbodens für die Landwirtschaft ungeeignet.
Auf den Böden der Taiga können selbst bei ausreichender
Düngung und sorgfältiger Bearbeitung nur geringe Erträge
erzielt werden. Günstiger sind die Voraussetzungen im
Mischwaldgebiet. Hier sind deshalb weite Teile des Waldes
gerodet worden. Im Norden werden Roggen und Kartoffeln,
im Süden Mais und Zuckerrüben angebaut. Die wichtigste
Anbauzone bilden die Waldsteppen und das
Schwarzerdegebiet.
Neben Weizen, Mais und Zuckerrüben geben auch Melonen
und Sonnenblumen gute Erträge. In den Halbwüsten und
Wüsten kann Landwirtschaft nur bei Bewässerung betrieben
werden. Da Rußland über die größte Waldfläche der Erde
verfügt, wurden in den fünfziger Jahren ein Forstwesen und
eine moderne Holzindustrie aufgebaut. Gut entwickelt ist
die Fischerei. Die Hauptfänge der Meeresfischerei liegen im
Polarmeer und in den Nebenmeeren des Pazifik. In den
Binnengewässern werden wertvolle Speisefische wie
Zander, Brachsen, Karpfen und Störe, die auch den
wertvollen Kaviar liefern, gefangen.
Bergbau:
Rußland gehört zu den rohstoffreichen Ländern der Erde.
Es steht mit seiner Eisen- und Manganerz-, Kohle-, Erdölund Erdgas-, Kupfer-, Blei-, Wohlfram-, Molybdän-, Titan-,
Zink-, Nickel-, Kalisalz- und Apatitvorkommen sowie mit
den Vorräten an Holz und Wasserkraft an einer der
vordersten Stellen in der Welt. Ein großer Teil der
Bodenschätzen lagert jedoch in Gebieten mit extremen
Klimabedingungen an der Eismeerküste, auf der Halbinsel
Kola und in Sibirien.
Nachwort:
Kanada, Alaska und Rußland sind die größten Länder
innerhalb der Borealzone. Sie haben viele
Gemeinsamkeiten. In der Landesnatur gesehen, bestehen sie
aus Großlandschaften, entweder mit extremen Gebirgszügen
oder auch weitflächigen Ebenen. Sie besitzen oftmals
Dauerfrostböden und sind geprägt durch große Ströme und
Seen. Die Temperatur ist gekenntzeichnet durch ihre
extremen Tiefwerte. Die Länder bestehen meist aus Podsoloder Tundraböden. Bevökerungsmäßig sind oft Teile
unbewohnt und wirtschaftlich gesehen sind sie Agrarländer.
Alle drei Länder besitzen den größten borealen Nadelwald
der Erde und sind geprägt durch die gleiche Tierwelt, der
Fischerei und der Pelztierjagd. Sie sind reich an
Bodenschätzen, deswegen führen sie in der
Bergbauindustrie.
+: Guter Vergleich, schöne Gliederung.
-: Manchmal ungenau (Bevölkerung) und etwas
oberflächlich. Boreale Zone entspricht etwa der
kaltgemäßigten Zone!
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