Steckbrief Beeren

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Steckbrief
Beeren
Ganz genau genommen, müsste es sich an dieser Stelle auch um Kürbisse, Tomaten und Bananen
drehen; „Beeren“ sind weitaus vielfältiger als man gemeinhin annimmt. Botanisch gesehen definiert
man eine Beere als eine „ aus einem einzigen Fruchtknoten entstandene Schließfrucht“ bei der die
Fruchtwand im Allgemeinen fleischig bis saftig ist – so weit, so halbwegs verständlich.
Abgesehen von botanischen Unklarheiten haben die schmackhaften Vitaminbomben einen Vorteil
und Nachteil zugleich: Die meisten Sorten werden ungefähr zu selben Zeit reif: Von Mitte Juni bis
August haben Beeren absolute Hochsaison. Sich an vielen verschiedenen Beeren gleichermaßen satt
zu naschen ist deshalb für Viele Bestandteil des Sommergefühls. Allerdings stellt sich jedes Jahr auf
ein Neues die Frage, wohin mit den vielen Beeren, die dann doch nicht umgehend aufgegessen
werden können. Alle Beeren lassen sich frisch geerntet kaum lagern, es sei denn, man hat eine große
Gefriertruhe zu Hause: Dann legen Sie die ggf. gewaschenen Früchte vorsichtig abgetrocknet auf ein
Blech - großzügig verteilen, sonst verklumpen sie - und frieren sie im Gefrierfach vor. Anschließend
können Sie sie gut eingepackt portionsweise einfrieren. Sollten Sie druckempfindliche Beeren doch
kurze Zeit im Kühlschrank lagern, empfiehlt es sich, sie eher großzügig auf einer Platte zu verteilen
und nie aufeinander zu lagern.
Wer sich dem mitunter mühevollen, aber immer Freude bringenden Wildpflücken widmen will, dem
sei die Seite www.Mundraub.org empfohlen. Hier kann man zum einen selbst eintragen, wo was
gerade wächst und wild zu ernten ist. Zum anderen kann man aber auch nachsehen, ob gerade eine
geeignete Pflückmöglichkeit in der Nähe ist.
Heidelbeeren
Oftmals auch Blaubeere genannt, unterscheidet man
lediglich zwischen wilden und Zuchtbeeren. Die
gezüchteten sind oftmals größer, süßer und häufig mit
hellem Fruchtfleisch, die wilden sind hingegen
durchgehend blau und färben auch die Zunge blau.
Heidelbeeren gehören zu den Moorbeetpflanzen, sie
mögen eher sandige, saure Böden (suchen Sie beim Wildsammeln also eher in der Nähe von
Nadelbäumen, da in ihrer Nähe der Boden-pH-Wert um 4-5 beträgt). Sollten Sie die Beeren wild
sammeln, empfiehlt es sich, sie vor Verzehr abzukochen: Da die Sträucher knapp über dem Boden
wachsen, können die Früchte vom Fuchsbandwurm befallen sein. Heidelbeeren eignen sich für
nahezu alles: zum puren Naschen, als Kuchenbelag, Eiszutat oder zum Einkochen.
Himbeeren & Brombeeren
Himbeeren & Brombeeren sind ein schönes Beispiel für
Beeren, die eigentlich keine sind, sondern zu den
sogenannten „Sammelsteinfrüchten“ gehören. Sei‘s
drum, die meisten ordnen sie den Beeren zu.
Himbeeren sind wie Brombeeren überaus wichtig für
Schmetterlinge und Bienen, da beide Pflanzen reichlich Pollen und Nektar produzieren. Während
Brombeeren überaus gut in Wildsammlung zu finden sind und mitunter einen Garten leicht
überwuchern können, ist der Anbau oder das Wildsammeln von Himbeeren ein nicht ganz einfaches
Unterfangen. Himbeeren mögen tiefgründige, humusreiche Böden, sie brauchen ausreichend Licht.
Achten Sie auf herbsttragende Sorten, da die Triebe spät blühen kann der Himbeerkäfer seine Eier
i.d.R. nicht ablegen. Him- und Brombeeren sind pur ein Genuss und beide Fruchtsorten sind leicht
einzufrieren oder einzukochen. Übrigens kann man die Blätter beider Pflanzen sehr gut trocknen und
als Tee trinken.
Johannisbeeren
Auch als Ribisel bekannt gibt es Johannisbeeren mit einer
tiefroten, weißen oder blau-schwarzen Färbung, mit
durchaus großen geschmacklichen Unterschieden. Zur
Orientierung gilt: Je dunkler, desto herber, insbesondere
die schwarzen Beeren (im französischsprachigen Raum als
„Cassis“ bekannt) passen sehr gut zu Fleischgerichten.
Cassislikör und Champagner (und natürlich auch andere
trockene Schaumweine oder Weißweine) ergeben den
Klassiker „Kir“- mit Champagner dann „Kir Royal“. Johannisbeeren bevorzugen humusreiche,
tiefgründige Böden. Die Sträucher bringen übrigens Höchsterträge, wenn sie unmittelbar nach der
Ernte geschnitten werden.
Erdbeeren
Die beliebteste Beere ist – Überraschung – gar keine.
Auch sie zählt wie Brom- und Himbeeren eigentlich zu
den Sammelnussfrüchten. Erdbeeren haben meist ab
Mitte Juni eine recht kurze Saison, nicht alle Sorten
lassen sich gleichermaßen gut zu Marmelade kochen.
Sollten Sie einen Garten haben, lohnt es sich, nach
der Sorte „Mieze Schindler“ zu suchen, sie ähnelt den
Walderdbeeren und ist ungemein süß, jedoch leider fast nicht zu lagern.
Stachelbeere
Je nach Sorte sind die etwa kirschgroßen Beeren rot, gelb oder grün. Und eigentlich besitzen sie statt
Stacheln Dornen. Stachelbeeren passen leicht eingekocht hervorragend zu Fleisch, eine Kaltschale ist
im Sommer ungemein erfrischend, da diese Beere eine gute Mischung aus angenehmer Säure und
Süße besitzt. Pflanzen Sie die recht unkomplizierten Sträucher am besten im Halbschatten, mäßig
trockener und nährstoffreicher Boden bildet eine gute Grundlage.
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