Institut für Theoretische Physik der Universität zu Köln, Sommersemester 2016 Prof. Dr. Joachim Krug Dr. Stefan Nowak Theoretische Physik in 2 Semestern II 4. Übung http://www.thp.uni-koeln.de/~sn/ss16/ Abgabe: Dienstag, 10. Mai 2016 bis 12:00 Uhr im Kasten vor der Theoretischen Physik 14. Kommutator 3+10=13 Punkte Der Kommutator zweier Operatoren  und B̂ ist definiert durch [Â, B̂] = ÂB̂ − B̂ Â. a) Berechnen Sie den Kommutator von x̂ und p̂2 . b) Zeigen Sie für beliebige Operatoren Â, B̂ und Ĉ: i) [ + B̂, Ĉ] = [Â, Ĉ] + [B̂, Ĉ] ii) [ÂB̂, Ĉ] = Â[B̂, Ĉ] + [Â, Ĉ]B̂ und und [λÂ, B̂] = [Â, λB̂] = λ[Â, B̂] [Â, B̂ Ĉ] = B̂[Â, Ĉ] + [Â, B̂]Ĉ iii) [Â, [B̂, Ĉ]] + [B̂, [Ĉ, Â]] + [Ĉ, [Â, B̂]] = 0 15. Ehrenfest-Theorem II 8+5+4=17 Punkte a) Sei Ĥ der Hamiltonoperator eines quantenmechanischen Systems, das sich im Zustand |ψi befindet, und  ein zeitunabhängiger Operator. Zeigen Sie, dass der Erwartungswert hÂi sich zeitlich gemäß d i hÂi = h[Ĥ, Â]i dt ~ (1) entwickelt. Hinweis: Verwenden Sie die Schrödingergleichung in der Form i~ dψ dt = Ĥψ. b) Zeigen Sie, dass Gleichung (1) für den Impulsoperator (d.h.  = p̂) auf die Bewegungsgleichung d hpi = −h∇V i dt (2) führt. c) Verwenden Sie die Ergebnisse aus Teil b) und Aufgabe 10 um eine Differentialgleichung für den Ortsmittelwert hxi im Falle des eindimensionalen harmonischen Oszillators (d.h. 2 2 V (x) = m 2 ω x ) herzuleiten. Geben Sie die allgemeine Lösung an. 16. Potentialstufe 3+8+4+5=20 Punkte Ein Teilchen trifft mit Energie E > V0 > 0 von links auf die Potentialstufe ( 0 für x ≤ 0 , V (x) = V0 für x > 0 . a) Verwenden Sie die Wellenfunktion ( A eik1 x + B e−ik1 x u(x) = C eik2 x für x ≤ 0 , für x > 0 . (3) als Ansatz und bestimmen Sie k1 und k2 , sodass die stationäre Schrödingergleichung Ĥu = Eu gelöest wird. Welche physikalische Bedeutung haben die drei Terme in (3)? b) Berechnen Sie den Reflexionskoeffizienten R = |B|2 /|A|2 als Funktion der Energie E. Diskutieren Sie die Grenzfälle E → ∞ und E → V0 . Hinweis: Bestimmen Sie das Verhältnis A/B durch die Stetigkeitsbedingung an u(x) und u0 (x) bei x = 0. c) Betrachten Sie nun den Fall V0 < 0 < E. Welches Verhalten würden Sie klassisch erwarten und wie verhält sich das quantenmechanische Teilchen tatsächlich? Betrachten Sie insbesondere die Grenzfälle V0 → −∞ und E → 0. d) Der Transmissionskoeffizient T ist definiert als Verhältnis des transmittierten zum einlaufenden Wahrscheinlichkeitsstrom. Für eine ebene Welle u0 eikx ist der Wahrscheinlichkeitsstrom gegeben durch Ju = ~k|u0 |2 /m, sodass T = (k2 |C|2 )/(k1 |A|2 ). Verifizieren Sie, dass R + T = 1, wie man aufgrund der Wahrscheinlichkeitserhaltung erwarten würde.