Seite 1 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik 4 Komparative Statik Komparative Statik: Untersuchung der Abhängigkeit einer interessierenden Größe von einem einzelnen Einflussparameter bei Konstanz aller übrigen Einflussparameter (c.p.-Klausel) (c p -Klausel) In der Haushaltstheorie: Untersuchung der Abhängigkeit der Nachfrage(funktionen) von einzelnen Preisen oder vom Budget des Haushalts Seite 2 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik 4.1 Abhängigkeit der indiv. Nachfrage nach einem Gut vom Preis dieses Gutes Erhöhung des Preises p1 von Gut 1 und Konstanz aller übrigen Größen bewirkt Drehung der Budgetgeraden im Uhrzeigersinn: x2 B/p p2 0 B/ 1‘‘ B/p B/ 1‚‘‘ B/p B/ 1 B/p x1 Seite 3 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Durch Preissteigerung bei p1 Verschiebung des HH-Optimums von x* über x*‘ nach x*‘‘: x2 u(x ( 1,x2) = c‘‘ = kkonst. t B/p2 x x*‘‘ x*‘ 0 x1*‘‘ x1*‘ B/p1‘‘ x1* u(x1,x2) = c = konst. B/p1‘ B/p1 x1 Seite 4 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik ⇒ Tendenzielle Abhängigkeit der optimalen Nachfragemengen x1* nur in Abhängigkeit von p1: x 1* p1 ⇒ grafische Darstellung von x1* = n1 (p1,p2,B) nur in Abhängigkeit von p1 Seite 5 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Beispiel: Für die NF u ( x1 , x 2 , x 3 ) = x1α x 2β x 3γ aus dem 3. Kap. war x1* = n1 (p1 , p 2 , B) := α B α + β + γ p1 (4.1) Nachfrage nach Gut 1 hängt nur vom Preis dieses Gutes ab (und vom Budget): Qualitativ: Seite 6 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Absolute Stärke der Abhängigkeit der Nachfrage nach Gut i vom Preis pi gegeben durch die partielle Ableitung: ∂x i ∂n i (p1 ,..., pi ,...p n , B) = ∂pi ∂pi ≈ n i (p1 ,...pi + 1,..., p n , B) − n i ( p1 ,..., pi ,..., p n , B) = ( pi + 1) − pi (4.2) = n i ( p1 ,...pi + 1,..., p n , B) − n i (p1,..., pi ,..., p n , B) Sie gibt ungefähr an, um wie viel Einheiten sich die Nachfrage nach Gut i verändert, wenn der Preis des Gutes i um eine Einheit (z.B. einen €) erhöht wird (bei Konstanz aller übrigen Größen). Seite 7 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Normalerweise nimmt Nachfrage nach einem Gut bei steigendem Preis des Gutes ab. Es gibt in gewissen Situationen Ausnahmen. Die Nachfrage nach Gut i (bzw. kurz: Gut i) heißt ⇔ ∂x i ≤0 ∂pi anormal (nicht-gewöhnlich) ⇔ ∂x i >0 ∂pi normal (gewöhnlich) Seite 8 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Relative Stärke der Preisabhängigkeit der Nachfrage wird beschrieben durch die direkte Preiselastizität ε x i ;p i der Nachfrage: ∂x i ∂x p ∂p ε x i ; p i (p1 ,..., pi ,...p n , B) := i = i i xi ∂pi x i pi (4.3) Sie gibt (ungefähr) an, um wie viel Prozent sich die Nachfrage nach Gut i ändert, wenn der Preis pi dieses Gutes um ein Prozent erhöht wird. Seite 9 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Begründung dieser Interpretation durch Approximation Differentialquotienten durch den Differenzenquotienten: des ∂x i pi n i (..., pi + ∆pi ,...) − n i (..., pi ,...) pi ∆x i pi ≈ = = (pi + ∆pi ) − pi x i ∆pi x i ∂pi x i ∆x i prozentuale Veränderung von x i x = i = ∆pi prozentuale Veränderung von pi pi Daraus auch Möglichkeit zur empirischen Bestimmung der (direkten) Preiselastizität aus Beobachtungen Seite 10 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Beispiel: Für die Nachfragefunktion g ((4.1)) ist: ∂x1 α B =− <0 2 ∂p1 α + β + γ (p1 ) und damit ε x1 ; p1 = ∂x1 p1 α B p1 (α + β + γ )p1 =− = −1 ∂p1 x1 α + β + γ ( p1 ) 2 αB ⇒ Eine ein-prozentige Preissteiegrung ruft einen ein-prozentigen Nachfragerückgang aus. aus Seite 11 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Die Nachfrage nach (einem normalen) Gut i heißt (preis-)elastisch (p ) ⇔ ε x i ; p i < −1 (preis )unelastisch (preis-)unelastisch ⇔ ε x i ; p i ≥ −1 I.d.R.: (Gesamt-)Nachfrage nach hochwertigen Gütern (z.B. Luxusgüter) elastisch, (Gesamt-)Nachfrage nach dringend benötigten Gütern (auf die nicht leicht verzichtet werden kann) unelastisch. Seite 12 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Preiselastizität liefert wichtige Information für Unternehmen über Umsatzveränderung bei beabsichtigten Preissteigerungen bzw. – senkungen: g Richtung der Umsatzveränderung bei Preiserhöhung bestimmt durch Vorzeichen der Ableitung der Umsatzfunktion: U i (pi ) := pi x i = pi n i (..., pi ,...) ⇒ ⎛ ∂n pi ⎞ ∂U i ∂n ⎟⎟ = = n i (..., pi ,...) + pi i = n i (...)⎜⎜1 + i ∂pi ∂pi ⎝ ∂pi n i (...) ⎠ = x i (1 + ε p i ; x i ) Also: ∂U i > 0 ⇔ ε x i ; p i > −1 ∂pi ∂U i ≤ 0 ⇔ ε x i ; p i ≤ −1 ∂pi Seite 13 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik D.h.: Unelastische Nachfrage g ⇒ Preiserhöhung g führt zu erhöhter Ausgabe (Umsatz) für dieses Gut. elastische Nachfrage: ⇒ Preiserhöhung führt zu verringerter Ausgabe (Umsatz) für dieses Gut. Gut Aktuelles Beispiel: Benzinpreiserhöhungen Seite 14 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik 4.2 Abhängigkeit der (indiv.) Nachfrage nach einem Gut vom Preis eines anderen Gutes Absolute Änderung der (indiv.) Nachfrage nach Gut i auf eine Änderung des Preises pk des Gutes k gegeben durch ∂x i ∂n i (..., p k ,...) = ∂p k ∂p k Interpretation Güter i und k sind zueinander substitutiv :⇔ ∂x i ∂x k > 0 und >0 ∂p k ∂pi komplementär p :⇔ ∂x i ∂x k < 0 und <0 ∂p k ∂pi Seite 15 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Maß für die relative Stärke der Veränderung der Nachfrage nach Gut i auf eine Veränderung des Preises p des Gutes k: Def.: Die Elastizität der Nachfrage nach Gut i bzgl. des Preises pk von Gut k ist gegeben durch ε x i ; p k := ∂x i p k ∂n i (,..., p k ,...) pk = ∂p k x i ∂p k n i (..., p k ,...) („Kreuzpreiselastizität“) Seite 16 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Beispiel: Für die Nachfragefunktionen aus dem 3. Kap. hat man sofort x1* = n1 (p1, p 2 , B) := α B α + β + γ p1 x 2 * = n 2 (p1, p 2 , B) := β B α + β + γ p2 x 3 * = n 3 (p1 , p 2 , B) := γ B α + β + γ p3 i≠k : ∂x i =0 ∂p k d.h. alle Kreuzpreiselastizitäten sind gleich 0. Seite 17 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 4.3 - Kap. 4: Komparative Statik Die Abhängigkeit der individ. Nachfrage vom Budget (Einkommen) Nachfragemenge nach einem Gut i (also die Nachfragefunktion x *i = n i (p1 ,..., p n , B) ) nur in Abhängigkeit von B und zeichnet die zugehörigen Wertepaare (B; x i ) = (B; n i (..., Koordinaten ( B)) in ein Koordinatensystem ein, so erhält man eine Kurve, die als Engelkurve bezeichnet wird. Beispiel: Für die 1. Nachfragefunktion aus (4.1) x1* = n1 (p1 , p 2 , B) := α B =: cB α + β + γ p1 ist die Engelkurve also eine Gerade durch den 0-Punkt. Seite 18 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Grafisch: x1 Seite 19 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Absolute Abhängigkeit der individuellen Nachfrage nach Gut i vom Budget: beschrieben durch die partielle Ableitung von xi nach B beschrieben, d.h. durch die Steigung g g der Engelkurve: g ∂x i ∂n i (..., B) n i (..., B + 1) − n i (..., B) = ≈ = ∂B ∂B (B + 1) − B = n i (..., B + 1) − n i (..., B) Sie gibt (ungefähr) an, um wie viel die Nachfrage nach Gut i sich verändert, wenn das Budget um eine Einheit steigt. Seite 20 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Nachfrage nach Gut i (oder einfach Gut i) heißt superior :⇔ ∂x i >0 ∂B inferior :⇔ ∂x i <0 ∂B Typische superiore Güter: höherwertige Güter, die sich ein HH nicht in dem Umfang leisten kann, wie er es gerne hätte. Beispiele Typische inferiore Güter: geringerwertige Güter, die ein HH bei höherem Budget durch höherwertige ersetzt. ersetzt Beispiele Seite 21 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Relative Stärke der Abhängigkeit der (indiv.) Nachfrage vom Budget: Einkommenselastizität der Nachfrage: ε x i ; B := ∂x i B ∂B x i Sie gibt (ungefähr) an, um wie viel Prozent die Nachfrage nach Gut i sich verändert, wenn das Einkommen (Budget) B sich um ein Prozent erhöht. Seite 22 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Beispiel: Für die 1. Nachfragefunktion aus (4.1) x1* = n1 (p1 , p 2 , B) := α B α + β + γ p1 ist ∂x1* α 1 >0 = ∂B α + β + γ p1 und ∂x1* B α 1 Bα+β+ γ ε x1 ; B := = p1 = 1 * ∂B x1 α + β + γ p1 B α ⇒ Gut 1 (für den HH) ein superiores Gut mit Einkommenselastizität 1. Seite 23 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 Zwei - Kap. 4: Komparative Statik Seite 24 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 Zwei - Kap. 4: Komparative Statik Seite 25 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik In der 1. Situation A gekauft; B wäre aber auch kaufbar g gewesen ((B liegt g unterhalb der Budgetg geraden der 1. Situation): ⇒ (Schwaches Axiom): A wird mindestens so hoch wie B geschätzt. C * Situation 1 B * Situation 2 A * Seite 26 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Ferner: C ist in beiden Komponenten größer als B ⇒ (Monotonie): C wird echt höher als B geschätzt. C wäre in der 1. Situation auch kaufbar gewesen; es wurde aber A gekauft. gekauft ⇒ (Schwaches Axiom): A wird mindestens so hoch wie C geschätzt. ⇒ (Transitivität): A wird echt höher als B geschätzt. C * Situation 1 B * Situation 2 A * Seite 27 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Aber: Derselbe HH hat in der 2. Situation B gewählt. Hier wäre A aber ebenfalls wählbar g gewesen ((A liegt g unterhalb der Budgetgeraden g g der 2. Situation). ⇒ (Schwaches Axiom): B wird mindestens so hoch wie A geschätzt. Das ist aber inkompatibel mit dem vorigen Ergebnis, dass der HH A echt höher als B schätzt. ⇒ In mindestens einer der beiden Situationen hat sich der HH nicht nutzenmaximal verhalten! C * Situation 1 B * Situation 2 A * Seite 28 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Anders stellt sich die Situation dar, wenn das in der 1. Situation ausgewählte Güterbündel A wie in der folgenden Grafik liegt: A * 1. Situation B* 2. Situation ⇒ (Schwaches Axiom): A wird mindestens so hoch wie B geschätzt. In der 2. 2 Situation ist aber A nicht wählbar ⇒ Wahl von B in der 2. Situation kein Widerspruch zur Wahl von A in der 1. Situation! Seite 29 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Drei Aspekte hier grundsätzlich nicht berücksichtigt: Nutzen eines HH hängt g nicht nur von Konsumgütern g ab; z.B. auch von Freizeit und nicht ökonomischen Gütern/Aspekten. Ein HH gibt nicht unbedingt sein gesamtes Budget für Konsumgüter aus, aus sondern bildet Ersparnisse. ⇒ Nutzen (auch in der Zukunft) durch Zinsen und spätere Verwendung des Ersparten ⇒ Dynamische Betrachtung (Mehr-Perioden-Modelle) nötig. Nutzen, Budget und Preise können unsicher sein. ⇒ Berücksichtigung von Erwartungen, Erwartungen Risiko etc. etc nötig Seite 30 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik 4.4 Nochmals: Nachfrageänderungen durch Preisänderung: Die Slutsky-Gleichung (Isolierte) Erhöhung (Senkung) des Preises p1 von Gut 1 bewirkt Verschiebung der nutzenoptimalen Nachfrage nach Gut 1 von x1* zu x1*’: Seite 31 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Durch Preissteigerung bei p1 Verschiebung des HH-Optimums von x*=A nach x*‘=D: x2 u(x ( 1,x2) = c‘‘ = kkonst. t B/p2 D=x*‘ u(x1,x2) = c = konst. x*=A 0 x1*‘ x 1* B/p1‘ B/p1 x1 Seite 32 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Gesamt-Preiseffekt von x1* zu x1*‘ der Größe x1*‘ – x1* kann gedanklich zerlegt werden in zwei Einzel-Effekte: 1. Substitutionseffekt: Preisänderung von p1 ⇒ Änderung des Preisverhältnisses p1/p2, also der relativen Preise (⇒ Änderung des Realeinkommens): Bei Erhöhung von p1: Gut 1 wird gegenüber Gut 2 relativ teurer. (⇒ Realeinkommensverlust (bei konstantem B)) Bei Sinken von p*1 : Gut 1 wird gegenüber Gut 2 relativ billiger. (⇒ Realeinkommenssteigerung (bei konstantem B)) ⇒ Auch bei Ausgleich des Realeinkommensverlustes wird bei Erhöhung von p1 von Gut 1 weniger gekauft, gekauft weil es relativ zum Gut 2 teurer wird. Seite 33 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Grafisch: Substitutionseffekt: A C (= Nutzenoptimum Preisverhältnis p1‘/p p2 und Budgetausgleich) g g ) beim neuen x2 B/p2 Substitutionseffekt C D=x*‘ 0 x1*‘ x*=A x1C* x1* B/p1‘ B/p1 Höhe des Substitutionseffektes: x1C* - x1* < 0 (immer negativ!) x1 Seite 34 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik 2. Einkommenseffekt: Änderung g des Preises p1 ⇒ Veränderung g der Konsummöglichkeiten g durch Veränderung des Realeinkommens: Erhöhung von p1 ⇒ Einschränkung der Konsummöglichkeiten Absenkung von p1 ⇒ Erweiterung der Konsummöglichkeiten Seite 35 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Einkommenseffekt: C D Bei Konstanthalten des neuen relativen Preises wird Budget wieder auf Bg gebracht ((hier: abgesenkt) g ) x2 B/p2 Substitutionseffekt C Einkommenseffekt 0 D=x*‘ x1*‘ x*=A x1C* x1* B/p1‘ B/p1 x1 Höhe des Einkommenseffekts: x1*‘ - x1C* (kann positiv oder negativ sein) Seite 36 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Gesamt-Preiseffekt: A D = Substitutionseffekt A C (immer negativ!) + Einkommenseffekt C D bzw. x1*‘ – x1* = (x1C* - x1*) + (x1*‘ – x1C*) Seite 37 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Grafisch: x2 B/p2 Substitutionseffekt C Einkommenseffekt D=x*‘ x*=A Gesamt-Preiseffekt 0 x1*‘ x1C* x1* B/p1‘ B/p1 x1 Seite 38 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Analytische (und quantitative) Beschreibung dieser Zerlegung durch sogenannte Slutsky-Gleichung(en) Betrachte dazu (Marshallsche) Nachfragefunktion: x1* = n1(p1,p2,B) als Lösung von u(x1,xx2) → max u.d.N. p1x1+ p2x2 = B (P1) Seite 39 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik und andererseits die kompensierte Nachfragefunktion x1** = n1komp (p1, p2, u ) als Lösung von p1x1 + p2x2 → min u.d.N. (P2) u(x1,x2) = u Man kann zeigen, dass für u = u* (= Nutzenoptimum von (P1)) die kompensierte Nachfragemenge x1** gerade gleich der nutzenmaximalen Nachfragemenge x * ist; d.h. es gilt: x1* = n1(p1,p p2,B) B) = x1** = n1komp (p1, p2,u u*)) (+) Seite 40 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik Einsetzen von B = p1x1* + p2x2 * in (+) liefert: n1(p1,p p2,p p1x1* + p2x2*)) = n1komp (p1, p2,u*)) Differentiation dieser Gleichung partiell nach p1liefert mit Kettenregel ∂n1 (p1, p 2 , B) ∂n1 (p1 , p 2 , B) ∂n1komp (p1 , p 2 , u*) + ⋅ x1* = ∂p1 ∂B ∂p1 oder komp ∂n1 (p1 , p 2 , B) ∂n1 = ∂p1 (p1 , p 2 , u*)) ∂n1 ( p1 , p 2 , B) − ⋅ x1 * ∂B ∂p1 Gesamt-Preiseffekt = Substitutionseffekt + Einkommenseffekt Seite 41 Stehling | AVWL 3 (Mikro) | SS 08 - Kap. 4: Komparative Statik