LA JuIVE - Süddeutsche Zeitung Tickets

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n°30
Mai – Juli 2016
HNER
NC
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A
6
01
BAYERISCHE
STAATSOPER
X
T
PIELE 2
ST
ERNFE
OP
E
MÜ
La Juive
Roberto Alagna
singt in der Festspielpremiere
BAROCKER
BRÜCKENSCHLAG
Les Indes galantes von Jean-Philippe Rameau
ist Oper und Ballett in einem
КLEINE DRAMEN
Bei den Liederabenden der Festspiele
findet die Seele ihre Stimme
DALAND GEHT VON BORD
Matti Salminen zum letzten Mal
in München auf der Bühne
DIRIGENT.
Editorial / InHalt
a
Liebe Leserinnen und Leser,
ls vor rund 140 Jahren die ersten Festspiele in München
stattfanden, zählte das Werk zu den erfolgreichsten Opern
der Zeit: La Juive von Fromental Halévy. Während des Nationalsozialismus verschwand es dann von den Spielplänen, erfuhr
aber in den letzten Jahren eine Renaissance und steht nun als Neuproduktion am Beginn der Münchner Opernfestspiele 2016.
DER BMW 7er MIT GESTIKSTEUERUNG.
DER ANSPRUCH VON MORGEN.
Ich freue mich, dass mit Roberto Alagna einer der prominentesten
Tenöre unserer Tage die Partie des jüdischen Goldschmieds Eléazar
singt. Im Gespräch mit der engelsloge begeistert sich der französische Sänger für die Humanität in Halévys Musik und für die Fähigkeit der Oper, das Chaos des Lebens musikalisch zu organisieren.
Inhalt
Mai bis Juli 2016
····
····
····
CY
BMW
Niederlassung
München
Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
www.bmwmuenchen.de
K
Freude am Fahren
STECKBRIEF
····
Lied
18 Lass mich scheinen, bis ich werde.
Vier Liederabende im Festspiel-Programm
FESTSPIELWERKSTATT
22 WEISSE BADEN UNGERN
Die Produktionen der Festspiel-Werkstatt ermöglichen einen
Neuzugang zum Spielzeitmotto Vermessen
····
Service
26 SPIELPLAN MAI BIS JUnI /
NACHGEFRAGT / OPERNRÄTSEL
27 FestsPIELPLAN
28 SERVICE / Impressum
29 SAALPLaN
····
Letzte Seite
30 Opernlexikon
Intendant
CMY
Gut Gefragt
14 MATTI SALMINEN
····
engelsloge_1-3_SEITE_01-2016.pdf
MY
HIGHLIGHTS
12 HÖHEPUNKTE im Frühjahr
UND BEI DEN OPERNFESTSPIELEN
Die aktuelle Saison ist mit dem Begriff „Vermessen“ überschrieben. In der Festspiel-Werkstatt wenden wir uns diesem Begriff
noch einmal in besonderer Weise zu – mit den beiden Uraufführungen Mauerschau und Tonguecat sowie dem Werk Mare Nostrum von Mauricio Kagel.
Nikolaus Bachler
CM
16 Lucia di ­L
­ ammermoor
Ich möchte Sie ganz herzlich einladen, dabei zu sein, und wünsche
Ihnen aufregende Münchner Opernfestspiele.
Y
OPER
Eine Gattung ganz eigener Art ist die Kunst des Liedgesangs. An
vier Abenden bereichern herausragende Sänger das Programm
der Opernfestspiele und loten die Landschaft der Seele musikalisch aus.
Und was wäre der Sommer ohne Oper für alle? Unterstützt von
unserem Partner BMW München kommen die Festspiele auch in
diesem Jahr unter freien Himmel.
M
8 Leidenschaft wagen
Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui
inszeniert die Les Indes galantes
····
C
OPER
4 DER ERFOLG LIEGT IM SPAGAT
Roberto Alagna im Interview
····
Unsere zweite große Premiere, Les Indes galantes von Barock-­
Meister Jean-Philippe Rameau, schlägt eine Brücke zwischen zwei
Gattungen: Als Opéra-ballet entstammt das Stück einer Epoche,
in der Gesang und Tanz auf den Bühnen Frankreichs um die Vormacht rangen.
1
21.01.16
12:06
n° 30
Oper
PRE
VIEW
#2
DER ERFOLG
LIEGT
IM ­SPAGAT
Roberto Alagna singt die Hauptrolle in der Festspielpremiere La Juive von Fromental
­Halévy. Der französische Tenor im Gespräch über die Tagesschau als Oper, den Picasso der
Regie und warum es absurd ist, Unterhaltung und Erkenntnis zu trennen.
JEDER AUFTRITT EINE SELTENE PERLE: ROBERTO ALAGNA NACH EINER VORSTELLUNG VON MADAME BUTTERFLY
AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER IM FEBRUAR 2012 (MIT SVETLA VASSILEVA als CIO-CIO-SAN)
STEFAN F. HÖGLMAIER / MüNcHEN
THoMAS KRÖGER, ARcHITEKT / BERLIN
Da haben Sie es sich nun aber ein bisschen
einfach gemacht. Es geht also um alles?
So ziemlich, ja. Natürlich könnte ich Ihnen auch den konkreten
Inhalt erzählen. Aber der ist tatsächlich komplexer als ein Kinofilm wie Matrix. Es geht um den jüdischen Goldschmied Éléazar.
Einst hat er Rachel, die Tochter der Mörder seiner Brüder, aus
den Flammen gerettet und bei sich aufgezogen. Nun wird er als
Jude verfolgt und soll mit Rachel gemeinsam hingerichtet werden. Während sie qualvoll stirbt, erklärt er ihren Mördern, dass
4
NEuBAu-EIGENTuMSwoHNuNGEN IN MüNcHEN,
sie gerade ihre eigene Tochter umgebracht haben und nimmt
dadurch Rache. So absurd das klingt: Für mich ist die Handlung in
einer Oper letztlich immer nur ein Mittel, um musikalische Emotionen zu erzeugen.
GäRTNERpLATzvIERTEL, dIREKT AN dER ISAR
„Die Schaffung von neuem Wohnraum
und außergewöhnlicher, guter Architektur
ist die Leidenschaft von Euroboden.“
Sie meinen, die Handlung ist in einer Oper
eher ­Nebensache, solange möglichst viel
­geweint und ­gehasst wird?
Nein, ich würde das konkretisieren: Eine Opernhandlung muss
zum Kern des Menschseins vordringen. Mal im Ernst, unsere Welt
ist doch nicht leichter zu verstehen als diese Oper, oder? Wir
schalten den Fernseher ein, hören über Kriege und Terrorismus,
sehen rassistische Exzesse und sind gleichzeitig Familienväter,
die mit ihrer Liebe ringen und versuchen, das Leben im Kleinen zu
bewältigen und im Großen zu verstehen. Unsere Biografien sind
sowohl vom familiären Mikrokosmos als auch von der Weltpolitik
Euroboden Architekturkultur
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n° 30
Kussmann Sacher
Herr Alagna, Halévys Oper La Juive hat eine,
sagen wir mal: ziemlich absurde Handlung.
Können Sie den Inhalt in einem Satz zusammenfassen?
Roberto Alagna: Natürlich, und ich brauche dafür nicht einmal
ein Verb: Liebe, Vergebung, Hass, Rache, Menschlichkeit, Krieg
und Glaube.
›››
Oper
Unterhaltsame Historie
A
dolphe Nourrit war ein sehr bedeu­tender französischer Tenor im frühen
19. Jahrhundert. Er sang den ersten ­Éléazar und war somit auch der erste Interpret der großen „Rachel, quand du
Seigneur“-Arie am Ende des 4. Aktes.
Das Erstaunliche: Verschiedene Zeug­
nisse sprechen davon, dass er auch entscheidend an der Ge­staltung der Rolle
mit­gearbeitet und die Arie sogar persönlich verfasst hat. Sie zählt nicht
nur zu einem der m
­ u­sikalischen Höhenpunkte in La Juive, sondern auch zu
einer einzigartigen und höchst ein­
­
drucks­­vollen Tenorarie. Roberto Alagna
hat diese schon viele Male gesungen,
wird den Éléazar an der Bayerischen
Staatsoper aber erstmals szenisch verkörpern – vermutlich auch dank Adolphe Nourrit.
geprägt. Und wenn wir ehrlich sind, verstehen wir schon lange nicht mehr, wie das Private und das Politische miteinander
ticken. Genau hier kommt die Oper ins Spiel: Sie schafft es,
uns das große Ganze zu erzählen, sie kann das Chaos des Lebens musikalisch organisieren und auf den Kern des Menschlichen reduzieren.
Wir verstehen unsere Welt also besser,
wenn wir Oper hören?
Die Oper kann uns zumindest einen Schlüssel dafür geben,
uns nicht im Kleinklein zu verlieren. Nehmen wir das Thema
Antisemitismus, das in La Juive ja eine große Rolle spielt. Damit haben wir auch heute noch zu tun, auch wenn wir in den
Nahen Osten schauen. Und wir machen noch immer den gleichen Fehler wie damals, indem wir in den handelnden Personen lediglich die Vertreter der unterschiedlichen Religionen
sehen. Für mich aber zeigt Halévy einen ganz anderen Blick
auf diesen Konflikt: Auch er stellt oberflächlich zwar Gläubige
vor, die unterdrückten Juden und die grausamen Christen,
aber durch seine Musik werden sie vor allen Dingen zu einem:
zu Menschen. Ich wünschte mir diesen Blick auch für unsere
Wirklichkeit. Warum fällt es uns so schwer, durch die politischen und religiösen Schablonen hindurchzuhören und zu
verstehen, worum es eigentlich geht: um Menschen, die lieben, die gedemütigt werden, um ihre Hoffnungen, ihre Liebe
und das Gefühl des Hasses und der Rache? Vielleicht wäre es
gar nicht schlecht, auch die Tagesschau als große Oper zu
verstehen. Denn in der Oper ist es leichter, die Welt zu ordnen, weil hier alles an der Musik hängt: Halévys Melodien und
Akkorde sind das Geheimnis der menschlichen Seele, eine Art
Urschicht der Humanität, an der sowohl seine Charaktere als
auch die Handlung wie Marionetten aufgehängt sind.
Da erwarten Sie ja sehr viel von der Oper.
Aber ­handelt es sich bei La Juive nicht auch
um eine der ­erfolgreichsten Grand Opéras,
6
» Calixto lässt seine Charaktere exzessiv lieben und hassen,
seine Opern stinken und schwitzen. «
Adolphe Nourrit: Der erste Éléazar
deren Aufgabe vor allem darin bestand,
die Menschen zu unter­halten?
Es ist doch absurd, Unterhaltung von Aufklärung zu trennen.
Wer sagt denn, dass ein Stoff und seine Musik, die uns direkt
berühren, uns nicht auch etwas lehren können? Wer behauptet, dass eine tiefe Erkenntnis nicht auch unterhaltend
sein darf? Ich bin sicher, dass genau in diesem Spagat der
Erfolg der Kunstform Oper liegt. Vergessen Sie nicht, dass
viele Vorlagen für die Grand Opéra von Victor Hugo ­kamen
– und der wollte sicherlich nicht nur unterhalten, sondern
auch bewegen.
Um so erstaunlicher, dass La Juive nach
­anfäng­lichem Erfolg weitgehend vergessen wurde
und erst jetzt langsam wieder populär wird.
Es gibt auch in der Oper Moden. Nehmen Sie die Barockoper:
Die war lange Zeit vergessen und feiert heute eine Renaissance. Bei La Juive lag das Vergessen aber weniger an der
Musik, als daran, dass es Zeiten gab, in denen die Menschen
ausgerechnet jene Menschlichkeit vergessen haben, die in
dieser Oper beschrieben wird: Mit dem aufkeimenden Antisemitismus in Frankreich und dann im Dritten Reich hat man
Halévy und seiner Jüdin nicht mehr zugehört, sondern sie
als „jüdische Oper“ abgestempelt und vom Spielplan genommen. Dabei hat Halévy mit seiner Musik nicht nur Wagner
begeistert, sondern auch Verdi eine Vorlage für Il trovatore
geliefert. Für mich persönlich ist dieses Werk auch nicht modern, sondern in jeder Zeit zeitlos.
Es sind also hauptsächlich politische „Moden“,
die Opern wieder auf die Spielpläne spülen?
Nicht nur. Dass La Juive vergessen wurde, liegt wahrscheinlich auch daran, dass es heute sehr schwer ist, passende
Sänger zu finden. Stimmen für die französische Grand Opéra
werden an unseren Hochschulen kaum ausgebildet. Heute
ist es populär, Verdi, Puccini oder Wagner zu singen, aber
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VIEW
#3
Komponisten wie Halévy oder Meyerbeer fordern eine andere
Stimme. Eine Stimme, die nicht nur heldisch ist, sondern die es
schafft, die Worte zu „erzählen“, die begreift, dass der Text die
Deklamation und die Phrasen bestimmt. Nicht zuletzt ist die Rolle
des Éléazar ja besonders vertrackt: Sie war eigentlich für einen
Bass gedacht, wurde dann aber zum Tenorpart. Für uns Tenöre
ist das eine Herausforderung! Es ist ja selten, dass wir die Rolle
eines Vaters spielen dürfen – das übernehmen sonst die Bässe
oder Baritone. Man braucht Charisma und eine natürliche Präsenz, um die Lebensweisheit, die Lebenswut und die Vaterliebe
darzustellen. Schauen sie sich die Tenöre an, die auch heute noch
mit dem Éléazar verbunden werden: Caruso, Carreras oder Shicoff – allesamt gestandene, charismatische Sänger. Für mich ein
großer Ansporn.
In München werden Sie mit dem Dirigenten
Bertrand de Billy zusammenarbeiten.
Was zeichnet ihn aus?
Bertrand ist ein Meister des Teamworks. Und er gräbt in der Aufführungsgeschichte, er kennt das französische Repertoire so
gut wie kaum ein anderer. Er weiß, wie diese Opern zur Zeit der
Uraufführung geklungen haben müssen, wie das Bühnenbild, die
Opernsäle der Zeit und die Orchesterstärke den Klang bestimmt
haben. Ich habe mit Bertrand ja bereits Opern von Berlioz aufgenommen und finde sein Wissen über die französische Oper
faszinierend.
Ganz anders ist die Herangehensweise
von Regisseur C
­ alixto Bieito. Er liebt es,
Opernstoffe auf extreme G
­ efühle und
psychologische ­Grenzgänge zu verdichten …
Ich liebe diese Herangehensweise und habe mit ihm ja auch
schon die Carmen gemacht. Calixto ist für mich eine Art Picasso
des Regietheaters. Er erzählt seine Opern nicht wie eine Fotografie, sondern dreht ihre Aspekte nach allen Regeln des Kubismus
ineinander und gegeneinander. Dabei entsteht meist ein vollkommen neuer Blick. Das Wichtige bei ihm ist, dass er alle Ideen aus
der Musik und der Handlung herleitet. Beides wird bei ihm nicht
zerstört, sondern lediglich auseinandergeschraubt. Und, klar,
Calixto lässt seine Charaktere exzessiv lieben und hassen, seine
Opern sind nicht glatt, sie stinken und schwitzen. Aber da sind wir
wieder bei der Frage des Lebens: Auch das besteht nun einmal
aus diesen Extremen. All das auf der Bühne zu zeigen, mag einige provozieren, für mich aber gehört es dazu, wenn wir unsere
Kunst ernst nehmen. Oper ist eben nicht nur eine Medizin, die
pure Freude aufkommen lässt, sondern ein Medikament, dessen
Nebenwirkung zuweilen auch mal eine massive Depression sein
kann.
Das Gespräch führte Axel Brüggemann
LA JUIVE
FROMENTAL HALÉVY
So., 26.06.2016, 18:00 Uhr (Premiere, Preisgr. M) Live-Stream
Do., 30.06.2016, Mo., 04.07.2016, Fr., 08.07.2016, jeweils 18:00 Uhr
Nationaltheater
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n° 30
7
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Tänzer der Compagnie Eastman
in Sidi Larbi Cherkaouis Produktion Babel
aus dem Jahr 2010.
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LEIDEnSCHAFT
­WAGEN
Ein Mann der Gegensätze, bekannt als Brückenbauer, also wie geschaffen
für Les Indes galantes: Der Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui
inszeniert die Ballettoper von Jean-Philippe Rameau.
W
enn er spricht, geschieht es mit absoluter
Konzentration. Wenn er schaut, kann nichts
seine Aufmerksamkeit stören. Wenn er mit
Tänzern arbeitet, ist er die Ruhe selbst.
Wenn er tanzt, geht er vollkommen in der
Schwingung auf. Was immer Sidi Larbi Cherkaoui tut, ordnet sich
dem Gesetz seines Lebens unter. Und dieses Gesetz besteht aus
einem einzigen Wort. Es heißt: Hingabe.
8
Der Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui ist das, was die Franzosen als
„passionné“ bezeichnen: voller Leidenschaft für das Leben und
neugierig auf jede Erfahrung, die seinen Weg kreuzt. Davon hat
es reichlich gegeben, seit er 1974 in Antwerpen das Licht der Welt
erblickte. Als Sohn eines marokkanischen Vaters, einer flämischen
Mutter. Hier Islam, da Katholizismus – früh lernt das Kind, was
es bedeutet, zwischen Gegensätze zu geraten. Es bezahlt mit
dem eigenen Körper. „Magendurchbruch“ lautet die Diagnose, die
n° 30
›››
OPER
Cherkaoui als Knirps ins Krankenhaus zwingt. Aus Tagen werden
Wochen, aus Wochen Monate. Der Junge ist fast immer allein.
Also beginnt er, auf den Flügeln der Fantasie durch die Welt zu
reisen, sich Geschichten von fremden Menschen, Ländern, Sitten
auszumalen.
Grenzgänger
S
idi Larbi Cherkaoui, geboren in Antwerpen, studierte
Tanz bei den Performing Arts Research and Training Studios in Brüssel.
Neben seiner Ausbildung im zeitgenössischen Tanz, arbeitete er mit Hip-Hop Kompanien sowie mit Extravadance in
Belgien zusammen. Seit 2000 ist er Mitglied des belgischen
Kollektivs Les Ballets C. de la B. Seine Choreografien waren
bereits am Sadler’s Wells Theatre in London, am Het Nationale Ballet in Amsterdam und am Ballet de l’Opéra de Paris
zu sehen. Er ist Träger zahlreicher internationaler Preise
und wurde vom Magazin Tanz 2008 sowie 2011 zum Choreograf des Jahres ernannt.
Viele Jahre sind seitdem verstrichen, doch einer, der so früh die
überwältigende Macht der eigenen Vorstellungskraft entdeckt
hat, muss an Les Indes galantes Gefallen finden: als Kunstwerk aus
dem Geist der Imagination, als universellem Brückenschlag, nicht
zuletzt zwischen Oper und Ballett. Sidi Larbi Cherkaoui ist prädestiniert für das Abenteuer, dieses fast 300 Jahre alte Opus neu zu
bebildern.
Am 23. August 1735 hebt sich an der Pariser Oper erstmals der
Vorhang für Jean-Philippe Rameaus „Opéra-ballet“, anlassgemäß
prominent besetzt: Die Damen Eremans, Petitpas und Pélissier
­gehören zur ersten Sangesgarde des Hauses Noch illustrer fällt
die Tanzriege aus: Louis Dupré und Marie Sallé sind international
gastierende Stars und haben gemeinsam mit dem Ballettmeister
­Michel Blondy auch die Choreografie des Abends besorgt. Obwohl
nicht alle Gazetten das Ergebnis feiern, jubelt das Publikum und
verhilft dem Werk zu anhaltendem Erfolg. Der sicherste ­Indikator
dafür sind die beiden Persiflagen, die das Théâtre Italien auflegt:
Bereits 1735 produziert es Les Indes chantantes, 1751 dann Les
Indes dansantes. Nur Knüllern gewährt man das Privileg einer
­Parodie.
Liebesfabel im Ethno-Rahmen
Was ist die Attraktion, was verbirgt sich überhaupt hinter dem
Titel Les Indes galantes? Zunächst einmal wird das Werk zum
­Zeitpunkt seiner Uraufführung noch als „ballet héroique“ deklariert, die Bezeichnung „Opéra-ballet“ wird ihm erst später zuteil.
Sie ­dokumentiert die Zwickmühle, in der sich die Opern- und Tanz­
autoren des ausgehenden 17. und angehenden 18. Jahr­hunderts
befinden. Beide Genres rangeln um die Vormacht, ­nachdem sie
im „Ballet de cour“, dem Hofballett, noch halbwegs einträchtig
­Sen­sation g
­ emacht ­haben. Freilich dienten die Hofspektakel allein
der V
­ erherrlichung des Monarchen, der sich darin vorzugsweise
als antiker Gott oder mythischer Großheld gespiegelt sah.
Doch das aufstrebende Bürger­tum verlangt nach neuen Reizen.
Jean-­Philippe ­Rameau und sein L­ ibrettist Louis de Fuzelier reagieren darauf, indem sie die Götter in den Prolog verbannen und
die anschließenden zwei, s­ päter vier Episoden mit erotischen und
­exotischen Tableaux bestücken: T
­ürken, Inkas, Perser, Indianer
werden mit den Attributen versehen, die der Zeitgeist für landesoder volkstypisch hält. Manche Figuren und Figurationen halten
sich gar, wie Fuzelier ­erklärt, an veritable Fakten. In diesen Ethno-­
Rahmen wird eine Liebesfabel geflochten – et voilà, fertig ist das
„Opéra-ballet“. Historisch gesehen handelt es sich um eine Abfolge
opulenter, über das Liebesmotiv verklammerter Divertissements.
Sie bieten Gelegenheit, die Modetänze der Zeit – von Menuett
bis Chaconne – auf Bühnen­niveau zu präsentieren. Allerdings fallen Stärke und Schwäche des Entwurfs insofern zusammen, als
dass das abwechslungsreiche Geschehen nicht von einem durchgängigen Handlungsfaden zusammengehalten wird. Erst im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wird das erzähltüchtigere, dramatische ­„Ballet dʼaction“ triumphieren und dem „Opéra-­ballet“ den
Garaus machen.
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T 089 15909530 / Mo bis Mi 10 – 19 Uhr
Do bis Fr 10 – 20 Uhr / Sa 10 – 18 Uhr
Les Indes galantes ist dennoch nie völlig untergegangen, auch
dank Choreografen wie Serge Lifar, Harald Lander oder Heinz
­Spoerli, die ihm neues Leben einhauchten. Sidi Larbi Cherkaoui
wird das Werk nun wie einen Brückenschlag anlegen und dabei die
Wechselbeziehungen zwischen Gesang und Tanz, Geschichte und
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„In dieser Klasse
ist die nuVero die
Königin der
Kompaktboxen“
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Gegenwart, Ost und West markieren. Denn seit 20 Jahren, seit er
den Preis für das beste belgische Tanzsolo gewann und seine
­Karriere startete, ist Cherkaoui nicht nur einer der wichtigsten
zeitgenössischen Tanzschöpfer Europas, sondern zugleich ein
­interkultureller Entdecker. Er hat mit Shaolin-Mönchen, Flamencound Tangotänzern gearbeitet, dem Mangazeichner Osamu Tezuka
eine Hommage gewidmet, Stücke über Glaubensfragen und Zivili­
sationskonflikte entwickelt – und noch jeden Stoff in phänome­
nale Solo- und Gruppenauftritte gefasst. Dabei erzeugen seine
­Arbeiten oft eine magische Aura, weil sie dem Physischen das
­Psychische zuschreiben und ihm zugleich die reine Metaphysik zu
entlocken scheinen.
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High End erschwinglich!
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Nicht zuletzt beherrscht Cherkaoui die Kunst des Brückenbaus als
Grenzgänger zwischen Theater und freier Szene: Er unterhält sein
eigenes Ensemble Eastman, ist an den Opernhäusern von Paris,
Stuttgart, Brüssel oder Göteborg tätig und leitet neuerdings
obendrein das renommierte Flandern-Ballett. Das kriegt nur einer
zustande, der nichts lieber tut, als sich auf entlegenes Terrain zu
wagen: mental, emotional, künstlerisch, menschlich.
Elf Mitglieder der 2010 gegründeten, projektweise zusammengestellten Eastman-Kompanie werden neben den Münchner Akteuren Les Indes galantes bevölkern und mit dem Münchner Festspiel­
orchester unter der musikalischen Leitung von Ivor Bolton
agieren. Da die Truppe so multikulturell und multistilistisch ausgerichtet ist wie der Chef, der – Hauptsache betörende Bewegung!
– zwischen Break und Ballett keinen Unterschied macht, lässt sich
in etwa abschätzen, was in der Prachtkulisse des Prinzregententheaters zu erleben sein wird: eine Aufführung, so vielfarbig
und vielschichtig, wie es das Sujet ­gebietet. Und so hingebungsvoll ziseliert, wie es nur ein Sidi Larbi Cherkaoui vermag.
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LES INDES GALANTES
JEAN-PHILIPPE RAMEAU
So., 24.07.2016, 18:00 Uhr (Premiere, Preisgr. PA, auch im Live-Stream)
Di., 26.07.2016, Mi., 27.07.2016, Fr., 29.07.2016, Sa., 30.07.2016,
jeweils 18:00 Uhr (jeweils Preisgr. PB)
Prinzregententheater
Preisgruppe PA: ab 54,94 € bis 182,62 €
Preisgruppe PB: ab 49,34 € bis 150,14 €
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n° 30
11
Ehrliche Lautsprecher
HIGHLIGHTS
MIT SPANNUNG
ERWARTET
CHEFSACHE
Kirill Petrenko bei den
Münchner Opernfestspielen
Frank Peter Zimmermann: Debüt
bei den Akademiekonzerten
D
I
m 6. Akademiekonzert dieser Spielzeit wird
wieder Generalmusikdirektor Kirill Petrenko
am Pult stehen. Zum ersten Mal dirigiert er die
Symphonia domestica von Richard Strauss: ein
Werk, in dem der Münchner Komponist wie später nur noch in seiner Oper Intermezzo einen
Einblick in sein privates Familienleben eröffnet.
Wann sonst hätte ein Komponist mit derartiger Instrumentationsraffinesse dargestellt, wie
sich der sechsjährige Sohn gegen das abendliche Waschen sträubt („Bubi schreit / Mama
sehr energisch“)? In der Fülle an musikalischen
Themen, bildhafter Tonsprache und vielfältigen Klangfarben ist diese Partitur ein Fest für
jedes Orchester – und damit jedes Publikum.
Ebensolches Augenmerk verdient auch Tschaikowskys D-Dur-Violinkonzert im ersten Teil des
Programms: Frank Peter Zimmermann wird damit sein Debüt als Solist mit dem Bayerischen
Staatsorchester geben. Seine erste Zusammenarbeit mit Kirill Petrenko dürfte von vielen mit
Spannung erwartet werden.
6. AKADEMIEKONZERT
TSCHAIKOWSKY / STRAUSS
PETRENKO / ZIMMERMANN
Mo., 06.06.2016, Di., 07.06.2016, jeweils 20:00 Uhr
Nationaltheater
Preisgruppe E: ab 35,90 € bis 61,66 €
(jeweils Preisgr. E)
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
ie Münchner Opernfestspiele 2016 stehen
vor der Tür – mit zwei großen Premieren,
allen Neuproduktionen der Spielzeit und einem
umfassenden Querschnitt durch das Repertoire der Bayerischen Staatsoper. In diesem Jahr
ist erstmals auch Generalmusikdirektor Kirill
Petrenko mit von der Partie und im Juli in München am Pult zu erleben: Er leitet drei Vorstellungen von Tosca, bringt die im Januar uraufgeführte Antarktis-Oper South Pole nochmals auf
die Bühne, widmet sich mit zwei Aufführungen
dem Rosenkavalier und beschließt die Festspiele – und damit die Opernsaison – mit Richards
Wagners Die Meistersinger von Nürnberg. Dieses Finale ist am 31.7. auch fürs Publikum außerhalb des Nationaltheaters zugänglich: bei
Oper für alle live als Freilichtübertragung auf
dem Max-Joseph-Platz und als Live-Stream auf
STAATSOPER.TV. An diesem Abend feiert die
Bayerische Staatsoper mit allen Besucherinnen
und Besuchern das 20-jährige Jubiläum der beliebten Veranstaltung, die seit 1997 dank BMW
München bei freiem Eintritt stattndet.
PETRENKO BEI DEN FESTSPIELEN
SOUTH POLE
MIROSLAV SRNKA ER KAU FT
AU SV
Di., 05.07.2016,
016, 19:00 Uhr (Preisgr. L)
DER ROSENKAVALIER
RICHARD STRAUSS
Do., 14.07.2016, 18:00 Uhr
So., 17.07.2016, 17:00 Uhr
(Preisgr. M)
(Preisgr. M)
Nationaltheater
Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 €
Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 €
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EHRLICH UND GENAU: MÜNCHEN TANZT PINA BAUSCH
Das Bayerische Staatsballett mit Für die Kinder von gestern, heute und morgen
D
as Bayerische Staatsballett eröffnete die
diesjährigen Ballettfestwochen mit einem
Stück von Pina Bausch – eine kleine Sensation,
denn noch nie zuvor durfte ein fremdes Ensemble ein Werk aus der jüngeren Vergangenheit der berühmten Choreogran einstudieren.
2002 für das Tanztheater Wuppertal erarbeitet
und von der ursprünglichen Wuppertaler Besetzung mit dem Ensemble des Staatsballetts
einstudiert, lässt Für die Kinder von gestern,
heute und morgen nun auch in München Tanz,
Musik, Sprache und Bilder zu einem eindrucksvollen Ganzen verschmelzen.
Pina Bausch, 1940 in Solingen geboren, entdeckte schon als Kind ihre Liebe zum Tanz. Mit
fünfzehn Jahren begann sie an der Essener
Folkwang-Hochschule unter der Leitung von
Kurt Jooss, einem Pionier der deutschen Ausdruckstanzbewegung, eine professionelle Tanz-
ausbildung. 1959 verließ sie die Schule nicht nur mit
einem Diplom, sondern auch mit zwei wichtigen Credos von Jooss: Ehrlichkeit (im Umgang mit der Wirklichkeit) und Genauigkeit (im Ausarbeiten der Form).
1973 übernahm sie die Leitung der Sparte Tanz in
Wuppertal und änderte den Namen des Ensembles
bald von Ballett in Tanztheater. Der Name ist Programm, wie man nun zu Beginn der Festspiele auch
wieder im Nationaltheater erleben kann.
FÜR DIE KINDER VON GESTERN, HEUTE UND MORGEN
PINA BAUSCH
Di., 10.05.2016, Do., 19.05.2016, Fr., 10.06.2016,
Mo., 27.06.2016, Mi., 29.06.2016, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G)
So, 15.05.2016, 18:00 Uhr (Preisgr. G)
Mo., 23.05.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. G)
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Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 €
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
DIE KRAFT DER
ERNEUERUNG
David Bösch inszeniert Wagners Die Meistersinger von Nürnberg.
Kirill Petrenko und Jonas Kaufmann debütieren am Ort der Uraufführung des Werkes.
R
ichard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sind seit deren Uraufführung 1868
am hiesigen Nationaltheater ein Stück, das die
Spannung zwischen Tradition und genialischer
Inspiration in Hinblick auf die Frage auslotet,
welchen Stellenwert die Kunst in einer Gesellschaft spielen kann.
Die Nürnberger Meistersingergilde, die für sich
in Anspruch nimmt, Kunst und Musik repräsentativ zu verankern, ist schon von Richard
Wagner als eine Institution gezeichnet, die um
Anerkennung ringt, weil sie längst ihre zentrale gesellschaftliche Bedeutung eingebüßt hat.
Genau an diesem Punkt setzt die Inszenierung
von David Bösch an. Sein Nürnberg ist eine
deutsche Kleinstadt, die längst ihre Blüte hinter
sich hat. Alles Agieren und Wollen der Meister
ist der schmerzhaften Erkenntnis geschuldet,
aus eigener Kraft keine Veränderung der Situation mehr herbeiführen zu können. Doch ob mit
Stolzing die so dringend nötige Erneuerung der
Meistersingerzunft einherkommen wird, das
muss sich erst weisen …
Musikalisch setzt Generalmusikdirektor Kirill
Petrenko seine Auseinandersetzung mit dem
Werk Richard Wagners fort – Die Meistersinger
von Nürnberg sind für ihn ebenso ein Debüt wie
die Rolle des Walther von Stolzing für Jonas
Kaufmann, der die Partie bisher lediglich konzertant gesungen hat. Wolfgang Koch hingegen hat den Schusterpoeten Hans Sachs bereits
mehrmals gesungen. Nun ist er in dieser Partie
endlich auch an der Bayerischen Staatsoper.
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
RICHARD WAGNER
Premiere, Preisgr.
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Mo., 16.05.2016, 16:00 Uhr (Premiere,
So., 22.05.2016, 16:00
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So., 29.05.2016,
.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M)
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Sa., 04.06.2016,
16:00 Uhr (Preisgr. M)
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Do., 28.07.2016,
17:00
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gut gefragt
MATTI SALMINEN
Olympiasieger sollte er werden – im Schwimmen, so wollte es der Vater. Doch es kam anders, und
die Opernwelt hat bis heute ihre Freude daran: Matti Salminen, in Finnland geboren, studierte
an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie in Italien und Deutschland. Bereits mit 25 Jahren
debütierte er als Philipp II. in Don Carlo – Auftakt einer fulminanten Karriere, die den Bassisten
an alle großen Opernhäuser dieser Welt führte.
Nun, nach gut 45 Jahren und allein 600 Auftritten als Sarastro in Mozarts Die Zauberflöte, verabschiedet er sich vom Münchner Publikum. Zweimal noch wird Matti Salminen an der Bayerischen
Staatsoper zu erleben sein: Am 19. und 22. Juli 2016 gibt er bei den Münchner Opernfestspielen
den Daland in Der fliegende Holländer.
Herr Salminen, zehn Minuten vor
einem Auftritt – was tun Sie da?
Ich habe keine merkwürdigen Ticks oder
so etwas. Aber ich versuche immer, eine
gewisse Spannung aufzubauen, um mit
voller Konzentration auf die Bühne gehen
zu können. Routine allein reicht nicht.
Wenn man meint, alles aus dem ­Ärmel
schütteln zu können, merkt das das
­Publikum sofort.
Ihr Gedanke beim ersten Blick
in den Zuschauerraum?
Weiter als bis zur dritten Reihe sieht man
selten. Es ist ja alles dunkel. Aber man
spürt recht schnell die Atmosphäre. Und
spätestens der erste Applaus ist wie ein
Echo dessen, was auf der Bühne passiert.
Welche Charaktere
verkörpern Sie am liebsten?
Besonders gerne spiele ich Bösewichter,
den Hagen aus Wagners Götterdämmerung etwa; eine wirklich abgrundtief fiese
Figur. Oder auch zwiespältige Charaktere
wie Boris Godunow.
Bei den Münchner Opernfest­
spielen werden Sie noch einmal
als Daland in Der fliegende ­Holländer
zu erleben sein.
Ja, eine ganz tolle Produktion. Oft wird
Daland einfach als irgendein Seekapitän
dargestellt, sehr eindimensional. In der
Münchner Version, inszeniert von Peter
Konwitschny, hat er aber Ecken und Kanten. Genauso wie es mir Spaß macht!
14
DIE
KUNST
DAS LEBEN ZU
GENIESSEN.
müsste viel mehr Sport treiben. Mein Enkel hat mir jetzt so ein Fitness-Armband
geschenkt, das meine Schritte zählt. Nur
erreiche ich das Tagessoll recht selten.
Krönen Sie Ihren Streifzug durch
die Innenstadt mit einem Besuch
der FÜNF HÖFE. Verweilen Sie in
einer Welt voller Inspirationen.
Zum Shoppen, Entspannen, Staunen.
Oder einfach nur zum Genießen.
Sie sind fast zwei Meter groß.
Haben Sie sich je gewünscht,
kleiner zu sein?
Nein. Obwohl – im Flugzeug schon manchmal.
Lebendigkeit. Diese „Lederhosenstimmung“ genieße ich sehr.
Waren Sie während Ihrer Laufbahn
jemals kurz davor,
alles hinzuschmeißen?
Nein, nicht ein einziges Mal.
Also ist Opernsänger
Ihr Traumberuf?
Wenn Sie so fragen: Der Traumberuf
schlechthin ist für mich der des Dirigenten, weil man da ein Werk vollständig
nach seinen Vorstellungen formen kann.
Aber dieser Beruf hat für mich nie im Bereich des Möglichen gelegen; dafür besitze ich einfach zu wenig Wissen um die
einzelnen Instrumente.
Spielen Sie eigentlich
ein Instrument?
„Spielen“ kann man das nicht nennen.
Aber ab und an zupfe ich ein bisschen auf
meinem Kontrabass herum.
Seit 2003 sind Sie ja auch
­Bayerischer Kammersänger.
­Mögen Sie München?
Sehr!
Welches ist das in Ihren Ohren
schönste Geräusch?
Der Klang eines Cellos.
Warum?
Die Stadt hat so eine besondere Art von
Ihr größtes Laster?
Meine Faulheit. Meine Grundfaulheit. Ich
Sie kennen jedes Opernhaus
der Welt: Auf welcher Bühne
­stehen Sie am liebsten?
Die Bayerische Staatsoper ist natürlich
ein wunderbares Haus, mit dem ich viele
schöne Erinnerungen verbinde. Rein vom
Akustischen her halte ich das Richard-­
Wagner-Festspielhaus in Bayreuth für das
genialste Bauwerk.
Wenn es Zeitmaschinen gäbe,
­wohin würden Sie reisen?
Ins 15. oder 16. Jahrhundert. Obwohl es
damals unglaublich brutal zuging, würde
ich mir gerne das Spanien unter König
Philipp II. anschauen. Vielleicht würde ich
dort ja sogar ein paar Tage überleben.
Was tun Sie nach einer
­Vorstellung?
Ich trinke ein Bier – wieder ein Pluspunkt
für München. Ideal ist es, wenn ich den
ersten Schluck schon zu mir nehmen
kann, sobald der Vorhang fällt und der
Schlussapplaus ertönt. Das ist dann wirklich etwas Großartiges!
Was soll auf Ihrer Beerdigung
­gespielt werden?
Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Meinen Sie, das ist ein
Fehler?
FÜNF HÖFE
Die Fragen stellte: Katja Schönherr
n° 30
www.fuenfhoefe.de
www.facebook.com/fuenfhoefe
steckbrief
Handlung
Inmitten von religiösen und sozialen Umwälzungen verdrängt die Familie Ashton die Dynastie der Ravenswoods. Trotz der Spannungen verlieben sich Lucia ­Ashton und Edgardo
Ravenswood ineinander. Eines Nachts erfährt Enrico, der Bruder ­Lucias, von der heimlichen Liebe und schwört, sich zu rächen.
Lucia di ­
­Lammermoor
Im Wald wartet Lucia auf Edgardo, obwohl ihr unter dunklen Vorzeichen der Geist einer
ermordeten Ravenswood erschien. Edgardo möchte Enrico um die Hand seiner Schwester
bitten, wird jedoch von Lucia zurückgehalten. Sie fürchtet ein Aufbrechen der alten
­Fehde. Bevor Edgardo nach Frankreich reist, schwören sich die Liebenden ewige Treue.
Enrico hat alle Briefe der Liebenden abgefangen. Er will seine Schwester zur Heirat mit
Lord Arturo Bucklaw nötigen, von dem er sich politische und finanzielle Unterstützung
erhofft. Lucia weigert sich, bis ihr ein gefälschter Brief gezeigt wird, der Edgardos Untreue beweisen soll. Als man sie zwingt, den Heiratsvertrag zu unterzeichnen, platzt
­Edgardo herein und verflucht Lucia angesichts ihrer vermeintlichen Untreue.
Gaetano Donizetti (geb. am 29. November 1797 in Bergamo;
gest. am 8. April 1848 in Bergamo)
Die Hochzeitsfeierlichkeiten werden von dem schockierten Raimondo, dem Erzieher
­Lucias, jäh unterbrochen. Fassungslos berichtet er, wie die junge Braut ihren Gatten
­Arturo ­ermordete und dem Wahnsinn verfiel. Mit der Waffe in der Hand zerschlägt Lucia
schließlich die Festgemeinde und erträumt sich eine Trauung mit Edgardo. Dieser wartet
bereits auf Enrico, der ihn zum Duell gefordert hatte. Edgardo erfährt vom Wahnsinn
seiner Geliebten. Als die Totenglocken erschallen, beschließt er, Lucia ins Grab zu folgen.
Libretto
Entstehung und Rezeption
Salvadore Cammarano
Bereits fünfzehn Jahre nach Erscheinen von Sir Walter Scotts Roman The Bride of Lammermoor wird Donizettis Oper 1835 in Neapel uraufgeführt. Lucia di Lammermoor wurde
ein durchschlagender Erfolg, woraufhin in den folgenden Jahren die führenden Bühnen
Europas in Wien, Paris, London, Rom und Mailand die Oper übernahmen. Sie gehört zu den
erfolgreichsten Opern Donizettis und wurde seit der Uraufführung bis heute praktisch
lückenlos aufgeführt. Mitte des 19. Jahrhunderts avancierte die Lucia zur Bravourpartie
des hohen Koloratursoprans. Seit Anfang der 1990er Jahre hielt in die Wahnsinnsarie im
dritten Akt auch die Glasharmonika wieder vermehrt Einzug, die man zuvor meist durch
eine Flöte ersetzte.
Komponist
Genre
Oper in drei Akten
Sprache
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Uraufführung
26. September 1835 am Teatro San Carlo in Neapel
Münchner Erstaufführung
Die Inszenierung
16. März 1842 im Königlichen Hoftheater
Lucia di Lammermoor ist eine Oper sozialer Zwänge und internalisierter Verbote. Mit ihrer Liebe
begehrt Lucia gegen die Regeln der patriarchalen
Welt auf, in die sie geworfen ist. Die polnische
Regisseurin Barbara Wysocka formt den gesellschaftlichen Druck dieser von Männern
regierten Welt zum zentralen Thema ihrer
Inszenierung. So verlegt sie die Szenerie in
die 1950er und 60er Jahre. In Anspielungen
auf die großen Ikonen jener Zeit wie James
Dean, Marilyn Monroe und Grace Kelly zeigt
ihre Inszenierung ein erstarrtes System,
das bereits seinem dekadenten Ende entgegen geht. In einem verlassenen Detroiter
Grand Hotel der Bühnenbildnerin Barbara
Hanicka blitzen die Szenen wie Bilder längst
vergangener Zeiten auf. Wenn Lucia Ashton in
ihrer Wahnsinnsarie die Festgemeinde mit der
Waffe bedroht, ist sie weit mehr als ein leidendes Opfer. Im letzten Moment ihres Daseins
sprengt sie sich frei.
DIE VORSTELLUNGEN IM MAI DIRIGIERT OKSANA
LYNIV. In den Hauptpartien zu erleben sind Nina
Minasyan als Lucia Ashton und Pavol Breslik
als Sir Edgardo di Ravenswood.
LUCIA DI LAMMERMOOR
GAETANO DONIZETTI
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Lied
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scheinen,
bis ich werde.
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Liederabende bedeuten musikalische Seelenschau vom Feinsten. Bei den Opernfestspielen
­zeigen ­Dorothea Röschmann, Christian Gerhaher, Diana Damrau und René Pape, wie vielfältig
und einzigartig diese Kunstform ist.
L
iederabende sind für Sänger eine Königsdisziplin wie für Streicher das
Quartettspiel. Höchste Kunst auf engstem Raum ist gefragt; Stimme und
Seele geben sich ohne Kostüm und Orchestergraben ungeschützt preis.
Aber gerade deshalb ist die Form des Lieds für einen Pianisten und einen
Sänger oder eine Sängerin (denn längst ist das Lied keine Domäne mehr der
lyrischen Baritone) prädestiniert für das ganz Besondere. Manchmal sind diese Lieder
kleine Mini-Dramen, manchmal ganz lyrischer Erguss seiner mehr oder minder verstörten Seele in existentieller Stimmung, oft auch beides zugleich. Seit Schubert ist das
deutsche romantische (Kunst-)Lied eine Gattung für sich. Sie bekam national geprägte
Ableger in englischen „songs“, französischen „mélodies“ und russischen „romansy“ (Romanzen). Im 20. Jahrhundert entwickelte nicht zuletzt Hugo Wolf das klavierbegleitete
(deutschsprachige) Lied kongenial weiter, indem er Singstimme und Instrument zu selbständigen Sprachrohren formte.
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Lied
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CHRISTIAN GERHAHER PRÄSENTIERT DIE GANZE STILISTISCHE VIELFALT VON FRANZ SCHUBERT.
DIESEM WIDMET SICH AUCH DOROTHEA RÖSCHMANN, DIE ZUDEM LIEDER VON HUGO WOLF
UND GUSTAV MAHLER SINGEN WIRD.
Ein künstlerischer
und kulinarischer Abend auf
der Bühne des Nationaltheaters
mit Aurelia Florian,
Stephen Costello,
Ambrogio Maestri und Künstlern
der Bayerischen Staatsoper
sowie des
Bayerischen Staatsballetts
Der Spendenerlös des
Bühnen-Dinners kommt dem
Campus-Programm zugute.
Dorothea Röschmann erlaubt in ihrem Liederabend den direkten Vergleich:
hier die vier Lieder der mysteriösen Kindfrau Mignon aus Johann Wolfgang Goethes
Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre von 1796, in Musik gesetzt von Franz Schubert noch
zu Lebzeiten des Autors im Jahr 1826; dort die Versionen Hugo Wolfs, entstanden über
60 Jahre später. Ganze fünf Schubert-Vertonungen gibt es von Nur wer die Sehnsucht
kennt (davon sogar eine als Duett mit dem Harfner). Die letzte ist auch die bekannteste
– und doppelt so lang wie die Version Wolfs. Bekannt ist auch das in sich ruhende e-Moll
von Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen (D 877/2), dem Wolf chromatisch schwankende Akkordik und eine emphatische Singstimme entgegenstellt. Das magische H-Dur
von So lass mich scheinen, bis ich werde bei Schubert entspricht bei Wolf einem wiegenden a-Moll im verschleierten 6/8-Takt, zu dem das Lied trotz aller Modulationen immer
wieder zurückkehrt. Anders als die meisten Baritone kann die Sopranistin diese Lieder
wie weitere bekannte Wolf-Lieder (Gesang Weylas, An eine Aeolsharfe, Denk es o Seele) in
der Originalfassung für hohe Stimme singen und setzt sie als Solitäre zwischen Schubert
und Gustav Mahlers Rückert-Lieder.
Christian Gerhaher
hat nach drei Zyklen und einer CD mit dem Titel Abendbilder vor zehn Jahren mit Nachtviolen wieder ein reines Schubert-Album veröffentlicht.
Und er wird die 24 zum Großteil weniger bekannten Lieder der CD noch vor den Salzburger Festspielen in München live singen. Laut Gerhaher zeigt sich in diesem Liederabend-Programm in vier Blöcken die ganze stilistische Vielfalt Schuberts. Er nennt n
­ eben
der berührenden, kongenial vertonten Tragik in der Ballade vom zutiefst unglücklichen
Zwerg und den titelgebenden Nachtviolen exemplarisch drei Beispiele: „Das erste – acht
Minuten lange – Lied (An den Mond in einer Herbstnacht) ist die perfekte Eröffnung, in
der alles drinsteckt. Abschied hat Schubert auf eine Pilgerweise komponiert und man
kann sich das bildhaft vorstellen: ihr Kommen und Verschwinden, dazwischen die
Selbstreflexion. Der Schiffer ist auch ein köstliches Lied: Da liegt ein Mann in seinem Boot,
wiegt sich im 6/8-Takt und summt vor sich hin, als würde er sich selbst befriedigen.“
FESTSPIEL-LIEDERABENDE
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T + 49.(0)89.21 85 10 40
F + 49.(0)89.211 04 80 15
Auch Diana Damrau widmet sich gleich vier verschiedenen Komponisten in drei
Sprachen und mit sieben Liedern ebenfalls einem bedeutenden Russen: Sergei Rachmaninow. Darunter sind die berühmte Puschkin-Vertonung Ne poj, krasavica – Du Schöne,
sing mir nicht! (op.4/4) oder drei Lieder aus opus 21: Siren‘ – Flieder, Oni otvečali – die
Antwort nach Victor Hugo und Zdes‘ horošo – Hier ist es hübsch. Liszts großartige Vertonungen von drei Petrarca-Sonetten vereinen vielfältigen Ausdruck mit enormer sängerischer Virtuosität. Unbekanntes von Richard Strauss wie Einerlei und Winterweihe werden ergänzt durch die fast unvermeidliche Cäcilie und die nicht minder melodisch
glitzernd fließenden Dehmel-Vertonung Wiegenlied. Auch im eröffnenden Schubert-Block
darf man sich auf Entlegenes wie die Ariette Liebe schwärmt auf allen Wegen aus Goe­
thes Singspiel Claudine von Villa Bella, den hymnisch anakreontischen Gott im Frühlinge
oder das zauberhaft verhaltene, späte Lied Heimliches Lieben über ein verbotenes Begehren ebenso freuen wie auf Bekanntes: Frühlingsglaube, Rastlose Liebe und Ganymed.
René Pape
verzichtet ganz auf Schubert, hat aber Lieder von Komponisten in vier
verschiedenen Sprachen (deutsch, englisch, tschechisch, russisch) für sein Programm
ausgewählt. Sie kommen allesamt einer tiefen Männerstimme entgegen – oder sind gar
explizit für sie komponiert – und sind gleichermaßen religiös getönt wie sie sich oft fatalistisch Leben und Tod gegenüber sehen: Das beginnt schon mit Ludwig van Beethovens Liedern nach Christian Fürchtegott Gellert (1715 – 1769), geht weiter in der oft
wunderbaren Schlichtheit der unverkennbar slawischen und vom Tschechischen her
gedachten zehn Biblischen Lieder von Antonín Dvořáks Psalm-Vertonungen für tiefe
Stimme, die dennoch große Kontraste in sich vereinen. Die fast heitere, volksliednahe
Todesgewissheit, Liebesseligkeit oder Naturverbundenheit der ebenso berühmten wie
beliebten Three Shakespeare Songs von Roger Quilter (1877 – 1953) hat Pape bewusst als
Auflockerung vor das Schwergewicht der abschließenden Lieder und Tänze des Todes
von Mussorgsky gesetzt, auf die das Publikum in New York, Paris, Mailand, Zürich oder
Berlin bereits mit großer Ergriffenheit reagiert hat.
Seinen Pianisten Camillo Radicke kennt Pape – wie Gerhaher seinen Pianisten Huber –
schon seit dem Studium. Sie sind ver­bunden durch „eine blinde Kommunikation und einen gleichen musikalischen Puls. Ich schätze an ihm sein Wissen, seine Tiefgründigkeit,
seinen Fleiß, seine Vielseitigkeit, seinen Humor, seine sächsische Lebensart; und seine
Kochkünste!“, so Pape.
Fr, 16.09.2016
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n° 30
21
Opernfestspiele
Penthesilea greift ein
Mit dem Singen schmilzt das Eis
Der Titel greift zurück auf die antike Theatertechnik, bei der ein
Darsteller über das Publikum hinweg ins Kriegsgeschehen blickt
und schildert, was auf der Bühne nicht gezeigt werden kann.
„Der Krieg wird nicht inszeniert, sondern nur beschrieben“, betont die Librettistin und Regisseurin Amy Stebbins. Das Libretto
erarbeitete sie nach Kleists Penthesilea über die Königin der
Amazonen, die vor Troja ins Schlachtgeschehen eingreift und
sich, nachdem sie Achilles grausam getötet hat, an nichts mehr
erinnern kann. „Wir haben zwei Situationen herausgegriffen“, erläutert Stebbins. „Die werden aber nicht auserzählt, sondern wir
erproben verschiedene Varianten davon.“ Penthesilea versucht
darin verzweifelt zu ergründen, was wirklich gewesen ist.
Vermessen – verstanden als ausmessen – möchten die „Akademie Musiktheater heute“-Stipendiaten des Jahrgangs 2012 – 14
den Täter-Opfer-Kreislauf. Mit ihrer Oper Tonguecat nach Peter
Verhelsts Fantasy-Roman stellen sie sich der Frage, wie aus Opfern Täter werden. „Spielort ist eine dystopische Welt“, beschreibt der Dramaturg Daniel Menne das Libret­to: „Auf der
Handlungsebene spielt Tonguecat in einer ähnlich unwirtlichen,
lebensfeindlichen Eiswelt wie Miroslav Srnkas South Pole, deren
­Uraufführung im Januar das Spielzeit-Motto lieferte. Die Welt ist
in eine neue Eiszeit gestürzt. Ulrike oder Tonguecat, wie die
Hauptfigur auch heißt, hat ihr das Feuer entzogen. Erst durch die
Versprachlichung ihres Traumas, das Singen, schmilzt das Eis,
und das Feuer kann wieder in die Welt entlassen werden.“
Bei ihrer Inszenierung arbeitet Stebbins mit dem Lichtkünstlerteam Luftwerk: „Auf drei hintereinander geschichteten Leinwänden entsteht Penthesileas Welt in den Unschärfegraden ihrer
Erinnerung.“ Der permanente Wechsel von Schärfe und Unschärfe bestimmt auch die musikalische Ebene. „Da wird die Musik
plötzlich konkret, und man vernimmt lesbare Geräusche, Schritte, Morsecodes, und dann ist es wieder ‚nur‘ Musik“, erklärt Berheide. Er reagiert auf die Schönheit der grünen Nachtbilder und
schafft eine klanglich verführerische Musik. Deutlich wird die
schreckliche Schönheit des Krieges, eine unangemessene Schönheit, die entsetzt innehalten lässt.
Die Festspiel-Werkstatt ergründet das Spielzeit-Motto Vermessen in all seinen möglichen Dimensionen. Vermessen im Sinne eines „falsch beurtheilens … mit unzureichenden kräften messen“
gehört nach dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm zu den frühesten Bedeutungen des Begriffs.
Als Kind war Ulrike Zeugin der brutalen Ermordung ihrer Eltern,
was sie selbst zur Mörderin werden ließ. Auf der Suche nach einem Weg, das Trauma zu bewältigen und sich aus der Bestimmtheit durch die Vergangenheit zu befreien, taucht die Oper immer
tiefer in vergangene Schichten der Figur ein. „Die beiden Kom­
ponisten Saskia Bladt und Torsten Herrmann haben sich mit der
­Librettistin Anna Pabst entschieden, die Figur der Ulrike im Heute
zu zeigen und in Rückblenden zu früheren Zeitebenen zurückzugehen“, verdeutlicht Menne. „Musikalisch übernimmt Herrmann
die Komposition der Eiswelt, und ich komponiere die Feuer-Elemente, also die Schlacht, den tödlichen Liebesrausch, die Morde“,
erläutert Bladt. „Die beiden Musiken treffen in unterschiedlichen
Konstellationen aufeinander, prallen aneinander ab und verschmelzen im Kampf zwischen Feuer und Eis.“ Herrmanns Musik
ist gekennzeichnet von klaren Formen mit kraftvollen Kläng­
en: „Ich versuche, die Traumatisierungen der jungen Ulrike in
Die Vermessung von Mensch, Raum und Kunst: Der Begriff Vermessen, der die gesamte Spielzeit überschreibt, wird auch zentrales Thema
der Festspiel-Werkstatt sein.
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„Vermessen“ als Weg, die Welt zu verstehen. Die Festspiel-Werkstatt fächert das Motto der
Saison in all seiner Mehrdeutigkeit auf. Zwei Uraufführungen widmen sich Krieg und Trauma,
während Mauricio Kagel Europa kolonialisieren lässt.
„M
ein erster kindlicher Eindruck vom Krieg waren
grüne Nachtbilder, auf denen herabfallende
Bomben leuchtende Lichtspuren hinterließen“,
erinnert sich der Komponist Hauke Berheide,
und er verweist auf eine Briefstelle bei Heinrich von Kleist, in der dieser „sein Erschrecken über die Unüber-
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prüfbarkeit der Wahrnehmung zum Ausdruck bringt. Er stellt
sich vor, dass der Mensch, wenn er grüne Gläser statt Augen hätte, nicht erkennen würde, welche Farbe die Welt in ‚Wirklichkeit’
hätte.“ Ähnlich ist der westliche Blick auf die Kriege in der Welt.
Er ist medial und ästhetisiert den Krieg. Dieses Phänomen inspirierte Berheide zu der Oper Mauerschau.
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Opernfestspiele
­ hänomenen zu greifen, die unweigerlich dem heutigen WeltenP
geschehen sehr nah sind. Hieraus entstehen Klänge und Strukturen, die sich selbst entfachen, aber auch zerstören.“
Indianer erobern das Mittelmeer
Ein ebenfalls bis heute anhaltendes Trauma richteten die Kolo­
nialisten an, als sie sich der Überheblichkeit „v ermaßen“, die
­westliche Zivilisation als überlegen anzusehen. In Mare Nostrum
kehrte der Avantgardist des Musiktheaters Mauricio Kagel 1975
die Sicht auf Weltgeschichte aus europäischer Perspektive um.
Er führt vor, wie ein Indianerstamm aus Amazonien das Mit­
telmeer entdeckt, erobert und zugrunderichtet. „Der Gestank
der Leute war unheilver…kündendt“, empört sich der Amazonier in konstruiert falschem Deutsch. „Die Alten rochten nach
Faulnis, die Weiber pestilenzialisch, verschimmelt die Mädchen,
die Männer nephitisch, die Knaben aasig: Weißen badeten ungern.“
Im Vorfeld der zweiten Vorstellung von Mare Nostrum findet,
ebenfalls in der Reithalle, Die Unmögliche Enzyklopädie Extra:
Schöne ferne Welten statt. Während die Kunst schon immer
recht unterschiedliche Bilder einer ersehnenswerten Ferne entwarf, machten und machen sich Menschen auf ganz reale Wege:
als Touristen und Handelsreisende, als Pilger oder auf der Suche
nach einem neuen, friedlichen Zuhause. Manche mit einem klaren
Bild des Ziels vor Augen, andere mit einer nur vagen Vorstellung
­davon. Die Visionen von anderen, vermeintlich besseren Orten
­wollen wir genauer untersuchen. Künstler aus (schönen) fernen
­Welten, unter anderem aus Peru, der Türkei, Iran und Brasilien
kommen auf Einladung des Goethe-Instituts und der Bayerischen
Staatsoper nach München und reflektieren die Funktion von
Sehnsuchtsorten aus ihrer Perspektive.
forschte ein Team der Theaterwissenschaft München an der
Ludwig-Maximilians-Universität in ihrem Auftrag. Nikolaus Bachler initiierte das Projekt „Bayerische Staatsoper 1933 – 1963“ anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Wiedereröffnung des
Nationaltheaters. In einem zweitägigen Abschlusssymposium am
23. und 24. Juli wird nun ausführliches Resümee gezogen. Mit dabei sind die Wissenschaftler aus München Dr. Rasmus Cromme,
Dominik Frank, Katrin Frühinsfeld und Professor Jürgen Schläder,
sowie Dr. Gerwin Strobl und Professor Michael Walter.
Ruth Renée Reif
MAUERSCHAU
HAUKE BERHEIDE
Mi., 29.06.2016, 20:00 Uhr (Uraufführung)
Do., 30.06.2016, Fr., 01.07.2016, So., 03.07.2016 jeweils 20:00 Uhr
MARE NOSTRUM
MAURICIO KAGEL
Fr., 08.07.2016, 20:00 Uhr
So., 10.07.2016, 18:00 Uhr
TONGUECAT
SASKIA BLADT, TORSTEN HERRMANN
Mo., 25.07.2016, 20:00 Uhr (Uraufführung)
Di., 26.07.2016, Fr., 29.07.2016, Sa., 30.07.2016, jeweils 20 Uhr
Alle Veranstaltungen finden in der Reithalle statt
Karten 29,18 €
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
Aus kritischer Perspektive „vermessen“ ließ die Bayerische
Staats­oper auch ihre eigene Geschichte. Drei Spielzeiten lang
Mein Kulturkalender hat
dieses Jahr sieben Highlights.
In einer Nacht.
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Erleben Sie das Beste aus Oper, Konzert und Literatur: Freitag, 24. Juni, 20 Uhr.
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München: FÜNF HÖFE, Literaturhaus, Salvatorkirche
Mit Staatsintendant Nikolaus Bachler, Lisette Oropesa, Solisten des Bayerischen Staatsorchesters
und der Münchner Opernfestspiele 2016. Eintritt kostenlos.
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In Kooperation mit:
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Diese Veranstaltung wird
klimafreundlich durchgeführt.
25Mi Ballett extra: Ein Probentag mit dem
­Bayerischen Staatsballett
Probenhaus, Platzl 7
14 Di Le nozze di Figaro MOZART
18 Sa Le nozze di Figaro MOZART
BALLETT
14Sa Tosca PUCCINI
27Fr Die Kameliendame NEUMEIER
16MoDie Meistersinger von Nürnberg WAGNER
Premiere
03Fr Die Kameliendame NEUMEIER
KONZERT
10Fr Für die Kinder von gestern,
heute und morgen BAUSCH
17 Di Carmen BIZET
29So6. Kammerkonzert
Allerheiligen Hofkirche
Mefistofele BOITO
Mit René Pape, Joseph Calleja,
Kristine Opolais
21., 24. Juli (Preisgr. L)
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der Opernfestspiele
FESTSPIELPREMIEREN
La Juive HALÉVY
ML.: Bertrand de Billy;
Mit Roberto Alagna
26.Juni (Preisgr. M), Live-Stream
30. Juni, 04., 08. Juli (Preisgr. L)
EXTRA
12SoLe Corsaire LIŠKA, PETIPA / ADAM, DELIBES
(nachmittags und abends)
30MoForschungsprojekt: Die Bayerische
Staatsoper 1933 – 1963
17Fr Illusionen – wie Schwanensee
NEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
22 So Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER
CAMPUS
24 Di Die Sache Makropulos JANÁČEK
10Di Noah BRITTEN / BRACHTEL
19SoIllusionen – wie Schwanensee
NEUMEIER / TSCHAIKOWSKY
Les Indes galantes RAMEAU
ML: Ivor Bolton; Mit Lisette Oropesa,
Anna Prohaska
24. Juli (Premiere Preisgr. PA, Live-Stream),
26., 27., 29., 30. Juli (Preisgr. PB)
­Prinzregententheater
25 Mi Lucia di Lammermoor DONIZETTI
11Mi Noah BRITTEN / BRACHTEL
KONZERT
OPER
13Fr Noah BRITTEN / BRACHTEL
17:00 und 19:30 Uhr
06Mo6. Akademiekonzert
28 Sa Lucia di Lammermoor DONIZETTI
29 So Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER
14Sa Noah BRITTEN / BRACHTEL
EXTRA
Tosca PUCCINI
Mit Anja Harteros,
Ausverkauft
Jonas Kaufmann, Bryn Terfel
25., 28. Juni, 01. Juli (Preisgr. S)
31 Di Lucia di Lammermoor DONIZETTI
Juni
BALLETT
OPER
04Sa Operndialog zu
Die Meistersinger von Nürnberg
18 Mi Die Sache Makropulos JANÁČEK
20 Fr Carmen BIZET
21 Sa Die Sache Makropulos JANÁČEK
26 Do Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER
10Di Für die Kinder von gestern,
heute und morgen BAUSCH
15SoFür die Kinder von gestern,
heute und morgen BAUSCH
19DoFür die Kinder von gestern,
heute und morgen BAUSCH
01Mi La traviata VERDI
04Sa Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER
07Di 6. Akademiekonzert
05SoOperndialog zu
Die Meistersinger von Nürnberg
05 So La traviata VERDI
06MoMontagsrunde zu
Die Meistersinger von Nürnberg
08 Mi La traviata VERDI
19 So Premierenmatinee zu La Juive
Nachgefragt
Nachgefragt
Die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen.
Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an
[email protected]
und vielleicht finden Sie Ihre Antwort in der nächsten Ausgabe.
La bohème PUCCINI
Mit Sonya Yoncheva, Wookyung Kim
03., 06. Juli (Preisgr. K)
South Pole SRNKA
Mit Rolando Villazón,
Thomas Hampson
Ausverkauft
05. Juli (Preisgr. L)
Turandot PUCCINI
Mit Nina Stemme, Johan Botha, Maria
Agresta
07., 10. Juli (Preisgr. L)
Lucrezia Borgia DONIZETTI
Mit Edita Gruberova,
John Relyea und Pavol Breslik
13. Juli (Preisgr. L)
Der Rosenkavalier STRAUSS
Mit Anja Harteros, Günther Groissböck,
Daniela Sindram,
Hanna-Elisabeth Müller
14., 17. Juli (Preisgr. M)
Der feurige Engel PROKOFJEW
Mit Evgeny Nikitin und Svetlana
Sozdateleva
16. Juli (Preisgr. K)
Der fliegende Holländer WAGNER
Mit Johan Reuter, Matti Salminen,
Catherine Naglestad
19., 22. Juli (Preisgr. L)
Un ballo in maschera VERDI
Mit Piotr Beczała, Franco Vassallo und
Anja Harteros, Okka von der Damerau
27., 30. Juli (Preisgr. M)
Wann und wo fand die Uraufführung
von Les Indes galantes statt?
Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie das ­Modell Ludwig der Manufaktur
­ OMOS Glashütte.
N
Ludwig Erhard? Mies van der Rohe? Van Beethoven? Alles nicht. Aber Ludwig ist eine Uhr,
wie sie klassischer kaum sein könnte: mechanisches Werk, Handaufzug, römische Ziffern.
Mehr historische Aufführungspraxis geht nicht in der Welt der Armbanduhren. Dieser
­besondere Zeitmesser ist ebenso distinguiert wie der Geschmack derer, für die er die Zeit
auf seine ­diskrete Art in Szene setzt. Ludwig liebt die ganz große Oper – auf der Bühne,
nicht am ­Handgelenk.
Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer
per E-Mail an: [email protected]
oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets,
Stichwort: Opernrätsel, Hultschiner Straße 8, 81677 München
5. Festspiel-Kammerkonzert
DAMASE, JONGEN, FRANÇAIX, BERIO
30. Juli, (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Die Entführung aus dem Serail
MOZART
Mit Albina Shagimuratova,
Sofia Fomina , Franz-Josef Selig, Pavol
Breslik
29. Juli (Preisgr. K)
Dorothea Röschmann
SCHUBERT, MAHLER, WOLF
11. Juli (Preisgr. PEE)
Prinzregententheater
BALLETT
Für die Kinder von heute,
gestern und morgen BAUSCH
27., 29. Juni (Preisgr. G)
FESTSPIELKONZERTE
LIEDERABENDE
Diana Damrau
RACHMANINOW / LISZT / R. STRAUSS / SCHUBERT
12. Juli (Preisgr. F)
Christian Gerhaher
SCHUBERT
Ausverkauft
25. Juli (Preise
PEE)
Prinzregententheater
1. Festspiel-Kammerkonzert
FRANCK, DEBUSSY, TAFFANEL,
VON WEBER
04. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
René Pape
Beethoven / Dvořák / Quilter /
­Mussorgsky
Ausverkauft
28. Juli (Preisgr. PEE)
Prinzregententheater
Festspiel-Konzert
des ­Opernstudios
07. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
FESTSPIEL-GALA
1. Festspiel-Barockkonzert
Werke des französischen Barocks
11. Juli (Preis: 38,14 €)
Klosterkirche St. Anna im Lehel
Festspielkonzert ATTACCA
zum 10-Jährigen Jubiläum
WAGNER, ARUTJUNJAN, MAHLER
16. Juli (Preis: 19,10 €)
Prinzregententheater
2. Festspiel-Kammerkonzert
BACH, MOZART, MENDELSSON
BARTHOLDY, SCHUMANN
17. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Schönste
Aussichten,
älter zu werden
Einsendeschluss: 07.06.16. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München;
Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich.
Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels:
P. Rückert (Lösung: Iggy Pop)
4. Festspiel-Kammerkonzert
BACH, SCHOSTAKOWITsCH
26. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Die Meistersinger
von Nürnberg
Ausverkauft
WAGNER
Mit Wolfgang Koch und
Jonas Kaufmann
28., 31. Juli (Preisgr. M)
DAS OPERN-RÄTSEL
Preisfrage
2. Festspiel-Barockkonzert
Französische Airs und Instrumental­
musik am Hofe Ludwig XIV
25. Juli (Preis: 38,14 €)
Klosterkirche St. Anna im Lehel
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Mit Jonas Kaufmann
und Ludovic Tézier
Arien und Duette u.a. von
Verdi, Puccini
und Georges Bizet
20. Juli (Preisgr. K)
EXTRA
­Bayerischen Staatsor­chesters /
Allan Bergius
09. Juli (Eintritt frei)
Marstallplatz
Die Meistersinger von Nürnberg
WAGNER
Mit Wolfgang Koch und
Jonas Kaufmann. Musikalische Leitung
Kirill Petrenko / Moderation Thomas
Gottschalk
31. Juli (Eintritt frei)
Max-Joseph-Platz
UNICREDIT-FESTSPIELNACHT
24. Juni (Eintritt frei)
Fünf Höfe
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03. Juli (Eintritt frei)
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Falls nicht anders angegeben,
finden die Veranstaltungen
im Nationaltheater statt.
Alle Preise inkl. Systemund VVK-Gebüh­ren zzgl.
­Bear­­beitungs- und
­Versandgebühren bei
schriftlicher Bestellung.
Weitere Informationen
und Karten erhalten Sie
in unserer Vorverkaufsstelle:
SZ-ServiceZentrum
Fürstenfelder Straße 7
80331 München
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag
9:30 bis 18:00 Uhr
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Premierenmatinee zu
Les Indes galantes
17. Juli (Preis: 13,50 €)
Prinzregententheater
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Wieso heißen Akademiekonzerte eigentlich Akademiekonzerte?
Als „Akademien“ wurden schon im 18. und 19. Jahrhundert (oft privat organisierte) Konzerte
bezeichnet. Mozart zum Beispiel bot seine auf eigenes Risiko veranstalteten Programme in
Wien meist unter dem Titel „Akademie“ an. Der Münchner Verein „Musikalische Akademie e.V.“
wurde 1811 aus der Mitte des damaligen Hofopernorchesters gegründet. Die Musiker wollten
in München endlich eine professionelle Konzertreihe etablieren. Mittlerweile sind unter dem
Dach dieses Vereins nicht nur die Symphoniekonzerte, sprich die Akademiekonzerte des Bayerischen Staatsorchesters gebündelt, sondern auch viele Aktivitäten, die man landläufig eher
als „akademisch“ auffasst: das Jugendorchester ATTACCA beispielsweise oder die Orchesterakademie zur Ausbildung von Instrumentalisten am Beginn ihres Berufslebens.
Lohengrin WAGNER
Mit Anne Schwanewilms,
Evgeny Nikitin, Evelyn
Herlitzius,
Ausverkauft
­Christof Fischesser, Klaus Florian Vogt
02. Juli (Preisgr. L)
Don Giovanni MOZART
Mit Erwin Schrott, Albina Schagimuratova, Dorothea Röschmann, Alex
Esposito, Pavol Breslik
23., 25. Juli (Preisgr. L)
3. Festspiel-Kammerkonzert
MENDELSSON BARTHOLDY, ­
FRANCAIX, POULENC, BAERMANN
22. Juli (Preise CE)
Cuvilliés-Theater
Marienplatz
OPER FÜR ALLE
dank BMW München
Festspiel-Konzert
WAGNER, PAGANINI, RESPIGHI
Bayerisches Staatsorchester / ­C. Carydis ­
ATTACCA – Jugendorchester des
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heute und morgen BAUSCH
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Mai
Festspielplan
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Spielplan – Mai bis Juni 2016 / Nachgefragt / Opernrätsel
Service / Impressum
Saalplan
Impressum
NATIONALTHEATER
DIE SCHNELLSTEN TICKETS
FÜR DIE OPERNFESTSPIELE
IN MÜNCHEN:
Süddeutsche Zeitung GmbH
Hultschiner Straße 8, D – 81677 München
Telefon +49 (0)89-2183-0
www.sz-tickets.de
Registergericht: AG München HRB 73315
USt-IdNr.: DE 811158310
Texte (verantwortlich)
Süddeutsche Zeitung GmbH:
Andreja Ruppert
Bayerische Staatsoper:
Annette Baumann
Gabriele Brousek
Christoph Koch
Laura Schieferle
Design, Konzept und Realisierung
Süddeutsche Zeitung GmbH
in Zusammenarbeit mit:
Bayerische Staatsoper und neophyten
Gestaltung
neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München
www.neophyten.eu mit Tümmersdesign
Fotos
Titel: Jean-Baptiste Millot
Seiten 4, 12, 16/17, 18, 20, 26: Wilfried Hösl
Seiten 6, 22, 24, 25: akg-images, Berlin
Seite 8, 11: Koen Broos
Seite 13: Patrick Bannwart (Bühnenbild-Modell)
Seite 14: privat
Seite 20: (Christian Gerhaher) Hiromichi Yamamoto
Seite 21: (Diana Damrau) Erato/Simon Fowler
Seite 21: (René Pape) Harald Hoffmann
Seite 30: Daniel Stolle
Druck
pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH
Industriestraße 15, D – 76829 Landau/Pfalz
Anzeigen
Jürgen Maukner (verantwortlich)
Anzeigenberatung
Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann
Telefon +49 (0)89-2183 8339
[email protected]
Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart
Telefon +49 (0)89-2185 1006
[email protected]
Textschluss: 20. April 2016
Partiturplätze
Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper,
des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters
erhalten Sie bereits eine Woche vor dem o
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nur bei Süddeutsche Zeitung Tickets:
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rechts
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Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag
9:30 bis 18:00 Uhr
Freitag und Samstag
9:30 bis 16:00 Uhr
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Orchestersitze
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Marienplatz
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Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits
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oder senden Sie ihn als Fax an:
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Opernlexikon
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Stimm ung,, d
Stimmung,
die
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Die preisgekrönte Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik,
Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Am Münchner Marienplatz.
1.) subjektive Gemütsverfassung des einzelnen Zuschauers, die einerseits Einfluss auf seine Wahrnehmung der besuchten Opernaufführung hat und die
andererseits im Laufe derselben einem mehrfachen
Wandel unterliegt. Rezeptionsästhetisch schwer zu
ergründen ist, wie die Stimmung im Sinne von (1)
beeinflusst wird durch
2.) die Stimmung (auch Atmosphäre), die
in einem bestimmten Moment von der
­Aufführung ausgeht, hervor­gerufen
durch das Zusam­men­spiel ­ihrer mu­si­­
ka­li­schen und szenischen
Komponenten.
Präziser definiert und unbedingt notwendig für das Zusammenspiel ist
3.)
die musikalische Stimmung,
eine verbindliche Festlegung der absoluten Tonhöhen eines Instrumentes und ihr Abgleich
mit einer Normfrequenz in Form eines Stimmtons: Als erster Versuch, das Stimmen von Instrumenten international zu standardisieren, wurde
1858 der Ton a1 als diapason normal auf eine Schwingung von 435 Hz festgelegt, 1938 folgte die Definition
des Kammertons a1 auf 440 Hz. Orthodox ausgelegt
wird diese Regel allerdings kaum: die tatsächlich verwendete Frequenz für den Stimmton weicht meist geringfügig
von diesem Wert ab. So lassen Dirigenten und Orchester sie
gern nach oben klettern, um einen brillanteren Klang zu erreichen. Jean-­Philippe Rameaus Les Indes galantes jedoch wird wie
viele Werke der französischen Barockmusik aufgrund der spieltechnischen Besonderheiten der historischen Instrumente mit einer Stimmung von 392 Hz gespielt.
Nils Mönkemeyer
Mozart with Friends
Olga Scheps
Satie
Jonas Kaufmann
Cavalleria Rusticana &
Pagliacci
Lucas Debargue
Werke für Klavier
Scarlatti / Chopin / Liszt / Ravel
Yo-Yo Ma
Sing me Home
The Silk Road Ensemble
Ein besonderes Vergnügen verspricht die neue Einspielung Nils
Mönkemeyers zu werden. Mit
Spitzenmusikern aus seinem
Freundeskreis ist ein neues
Mozart-Programm entstanden,
das es in sich hat. Unter dem
übergeordneten Begriff „Freundschaft” finden sich auf dieser CD
Stücke wie das „Kegelstatt-Trio”
sowie Kompositionen des ganz
jungen Meisters bis hin zu einigen
späteren Werken.
Dass die in sich gekehrten, oft
geradezu meditativen Miniaturen Erik Saties, die seit vielen
Jahren zu den Perlen der Klavierliteratur gehören, bei Olga
Scheps in den besten Händen
liegen, überrascht nicht wirklich. Neu sind Schwung, Esprit,
Humor und der unwiderstehliche Charme, den sie diesen
Werken mitgibt.
Mit dieser Produktion der Salzburger Osterfestspiele 2015
bewies Jonas Kaufmann wieder
einmal wie selbstverständlich,
welch ein herausragender Sängerdarsteller er ist. Sein dunkel
timbrierter Tenor strömt auch in
dieser Salzburger Produktion
unverbraucht und mit fantastischen Spitzentönen, während
seine Gestaltung der beiden
Verismo-Charaktere unter die
Haut geht.
Aus dem Nichts trat der junge
Pianist ins Rampenlicht der großen Öffentlichkeit, nachdem er mit
25 Jahren beim renommierten
Tschaikowsky-Wettbewerb in
Moskau 2015 großes Aufsehen
erregte. In den Jahren zuvor hatte
er hauptsächlich Rockmusik
gespielt, bis er sich mit 20 entschloss, zum klassischen Klavier
zurückzukehren und den E-Bass
an den Nagel zu hängen.
Yo-Yo Ma und sein bewährtes Silk
Road Ensemble widmen diese
CD, unter Beteiligung großer
Namen aus Jazz und Folkmusik
wie Gregory Porter, Bill Frisell und
Abigail Washburn, dem Thema
„Heimat” und seiner spezifischen
Klangsinnlichkeit. Komplementär
dazu entstand ein Album, das im
Juni 2016 erscheinen wird und
dem Begriff der „Fremde” gewidmet ist.
Sony Classical 88985305412
Sony 88985305402
Sony Classical 88875193409
Sony Classical 88875192982
Sony 88875181012
Ola Gjeilo
Voces 8 und Tenebrae
Yehudi Menuhin
The Menuhin Century
Die Musik des jungen Norwegers Ola Gjeilo trifft mitten ins
Herz! Von der Filmmusik kommend wagt Gjeilo den Brückenschlag zur baltischen Chormusik
und erschafft einen Klangteppich von kostbarer Textur und
schlichter Erhabenheit, der den
Hörer sofort für sich einnimmt.
Ein Album, das den Raum öffnet
für Kontemplation und Stille.
Menuhin, der am 22. April
100 Jahre alt geworden wäre,
ist als Geiger wohl einer der
prägendsten und populärsten
Figuren der neueren Musikgeschichte. Seine pädagogischen
und künstlerischen Verdienste
sind unschätzbar. Warner bietet mit dieser liebevoll editierten
Box eine technisch frappierend
gut klingende Werkschau an,
die Yehudi Menuhins Lebensleistung gerecht wird.
Grigory Sokolov
Live in Berlin
Schubert / Beethoven
Tõnu Kõrvits
Mirror
Lechner / Kaljuste
Franz Schubert
Streichquintett & Lieder
Quatuor Ebène / Goerne
Sokolov war vom ersten Moment
seiner großen Karriere an ein
Einzelgänger, der ganz besondere Wege ging und sich nicht
von der Kritik beirren ließ, seiner
eigenen Richtung zu folgen.
Heute haben seine Konzerte
Kultstatus und sind lange im
Vorhinein ausverkauft. Dieser
Abend in der Berliner Philharmonie macht offenkundig, was diesen Künstler so einzigartig und
faszinierend macht.
Es sind die leisen Töne in den
Werken des Esten Tõnu Kõrvits,
die tief haften bleiben. Seine Arbeiten haben ihre Basis in der Folklore seiner Heimat und gehen weit
darüber hinaus. Die Cellistin Anja
Lechner hat sich zum Glück nie
gescheut, dem Publikum zeitgenössische Musik näherzubringen
und so fungiert sie als bestürzend
eindringliche Anwältin dieser faszinierenden Musik.
Schuberts Lied-Kosmos spiegelt
sich in all seinen Instrumentalwerken wider. Immer ist das Lied
ein tragendes Element in der
Musik des großen Wieners. Dieser durchgängigen Linie folgen
das Quatuor Ebène und der Bariton Matthias Goerne in ihrer
Auseinandersetzung mit der kammermusikalischen Bearbeitung
einiger Schubert-Lieder, ergänzt
durch das große Quintett in C.
Universal
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30
n° 30
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