P3.8.3.2 - LD Didactic

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Elektronik
Bewegte Ladungsträger im Vakuum
Schattenkreuzröhre
LD
Handblätter
Physik
P3.8.3.2
Ablenkung von Elektronen in
einem axialen magnetischen
Feld
Versuchsziele
Demonstration der Ablenkung eines divergenten Elektronenstrahls in einem axialen magnetischen Feld
Fokussierung eines divergenten Elektronenstrahlbündels durch ein axiales magnetisches Feld
Grundlagen
Die Schattenkreuzröhre dient zur Demonstration der geradlinigen Ausbreitung von Elektronen im feldfreien Raum. Die
Existenz von Katodenstrahlen wurde in Experimenten mit der
Röhrendiode und der Röhrentriode qualitativ untersucht.
In der Schattenkreuzröhre werden Elektronen von der Anode
zu einem Leuchtschirm beschleunigt und dort als Leuchterscheinung beobachtet. Die Elektronenkanone erzeugt ein
divergentes Elektronenbündel, das den zwischen Leuchtschirm und Elektronenkanone angeordneten Schattenkörper
auf dem Leuchtschirm abbildet. Zwischen der Anode und
dem Leuchtschirm befindet sich ein Malteserkreuz, dessen
Schatten auf dem Leuchtschirm zu sehen ist. Das Malteserkreuz kann durch einen separaten Anschluss auf beliebiges
Potential gelegt werden.
CS-1006
Im Versuch wird die Ablenkung von Elektronen in einem
axialen magnetischen Feld gezeigt, das von einem Helmholtzspulenpaar erzeugt wird. Die Elektronenkanone emittiert
ein divergentes Strahlbündel; die Elektronenbahnen verlaufen
daher schräg zu den Magnetfeldlinien. Der Geschwindigkeitsanteil senkrecht zu den Magnetfeldlinien führt aufgrund
der Lorentzkraft zu einer Ablenkung senkrecht zu den Magnetfeldlinien. Die Geschwindigkeitskomponente parallel zum
Feld bleibt jedoch unverändert. Das Elektron bewegt sich
daher auf einer schraubenförmigen Bahn. Der Radius der
Bahn und die Winkelgeschwindigkeit des Elektrons auf dieser
Bahn hängen von der Größe des Magnetfeldes, Geschwindigkeit der Elektronen und vom Winkel zwischen Elektronenstrahl und Magnetfeld ab. Die Zeit, die ein Elektron für einen
Umlauf auf der Kreisbahn braucht, ist jedoch von der Geschwindigkeit unabhängig und hängt nur von der Größe des
Magnetfeldes ab. Erhöht man im Experiment den Strom
durch das Helmholtz-Spulenpaar und damit das Magnetfeld,
so dreht sich daher der Schatten einheitlich auf dem Leuchtschirm.
Auf der Schraubenbahn weist die Bewegungsrichtung zu
gewissen Zeitpunkten wieder in Richtung der Strahlachse. Da
die Zeit für einen Umlauf auf der Kreisbahn für alle Elektronen gleich ist, erreichen alle Elektronen diesen Punkt gleichzeitig. Verlassen die Elektronen das Magnetfeld zu diesem
Zeitpunkt, schneiden ihre Bahnen die Strahlachse in einem
Punkt. Durch geeignete Wahl des Magnetfeldes und damit
des Spulenstroms kann so eine Fokussierung des divergenten Strahlbündels erreicht werden. Der Versuchsaufbau kann
daher auch zur Demonstration von magnetischen Elektronenlinsen herangezogen werden.
Abb. 1: Versuchsaufbau
Geräte
1 Schattenkreuzröhre .............................................555 620
1 Röhrenständer.....................................................555 600
1 Helmholtz-Spulenpaar .........................................555 604
1 Hochspannungsnetzgerät....................................521 70
1 DC Netzgerät 0 – 16 V / 0 – 5 A ..........................521 545
1 Sicherheits-Experimentierkabel, 25 cm, rot .........500 611
2 Sicherheits-Experimentierkabel, 50 cm, rot .........500 621
1 Sicherheits-Experimentierkabel, 50 cm, blau.......500 622
2 Sicherheits-Experimentierkabel, 100 cm, rot .......500 641
2 Sicherheits-Experimentierkabel, 100 cm, blau.....500 642
2 Sicherheits-Experimentierkabel, 100 cm,
schwarz ...............................................................500 544
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Technische Änderungen vorbehalten
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LD Handblätter Physik
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Sicherheitshinweis:
Bei der Schattenkreuzröhre handelt es sich um einen dünnwandigen evakuierten Glaskolben, es besteht Implosionsgefahr!
- Röhre keinen mechanischen Belastungen aussetzen.
- Schattenkreuzröhre nur mit Sicherheits-Experimentierkabeln beschalten.
- Gebrauchsanweisungen zur Schattenkreuzröhre (555 620)
und zum Röhrenständer (555 600) beachten.
Aufbau
Der Versuchsaufbau ist in Abb. 1 dargestellt. Zum Aufbau
sind folgende Schritte nötig:
- Eine Spule des Helmholtzspulenpaars direkt vor dem
Röhrenständer aufstellen.
- Die Schattenkreuzröhre vorsichtig (durch die erste Spule
hindurch) in den Röhrenständer einsetzen.
- Für die Kathodenheizung die Buchsen F1 und F2 des Röhrenständers an den rückseitigen Ausgang des Hochspannungs-Netzgerätes 10 kV anschließen.
- Buchse C des Röhrenständers (Kathodenkappe der Schattenkreuzröhre) an den Minuspol und Buchse A (Anode) an
den Pluspol des Hochspannungs-Netzgerätes 10 kV anschließen und den Pluspol zusätzlich erden.
- Die zweite Spule aufstellen. Das Helmholtz-Spulenpaar so
um die Röhre ausrichten, dass die Spulen in der Helmholtzgeometrie stehen (Abstand der Spulen 6,7 cm) und
die Strahlachse der Röhre mit der Verbindungslinie der
zwei Spulenmittelpunkte zusammenfällt (siehe Abb. 2). Die
Spulen in Serie an die Gleichspannungsquelle anschließen, so dass der Strom durch die Spulen im gleichen Umlaufsinn fließt.
- Das Schattenkreuz an Buchse A anschließen.
Durchführung
Das Hochspannungs-Netzgerät einschalten. Die Katode
wird nun geheizt.
- Anodenspannung zwischen 2,5 und 5 kV wählen und
Schatten des Schattenkreuzes auf dem Leuchtschirm beobachten.
- Magnetfeld durch Steigerung des Spulenstroms langsam
erhöhen und Drehung und Fokussierung des Schattens
beobachten.
- Polarität des Spulenstroms umkehren und den Spulenstrom wieder erhöhen.
-
Beobachtung und Auswertung
Nach Einschalten der Katodenheizung wird der Lichtschatten
des Kreuzes auf dem Leuchtschirm der Röhre sichtbar. Wird
die Anodenspannung erhöht, erscheint auf dem Leuchtschirm
ein zweiter Schatten, der sich mit dem Lichtschatten deckt
(vergleiche Versuch 3.8.3.1).
Erhöht man den Strom durch das Helmholtzspulenpaar, dreht
sich der Elektronenschatten und wird kleiner. Aufgrund des
divergierenden Elektronenstrahls in der Schattenkreuzröhre
verlaufen die Elektronenbahnen schräg zu den Magnetfeldlinien; die Elektronen werden daher auf schraubenförmigen
Bahnen abgelenkt, was zu einer Drehung des Schattenbildes
führt. Die Drehgeschwindigkeit ist dabei für alle Elektronen
gleich, so dass sich das ganze Kreuz gleichmäßig bewegt.
Die Drehrichtung hängt von der Richtung des Magnetfelds
und damit von der Richtung des Spulenstroms ab. Beim Verlassen des Magnetfelds bewegen sich die Elektronen geradlinig in der Richtung weiter, die sie auf der Schraubenbahn im
Magnetfeld gerade erreicht haben. Auf dem Schirm erscheint
daher das Schattenbild zusätzlich vergrößert oder verkleinert.
Bei geeigneten Einstellungen der Anodenspannung und des
Spulenstroms ist eine Fokussierung des Strahlbündels auf
einen Punkt möglich; für noch höhere Ströme wird das Bild
wieder größer. Mit dem Aufbau kann also eine magnetische
Elektronenlinse realisiert werden und so auch als Modell zu
Elektronenoptik mit statischen Magnetfeldern betrachtet werden.
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