Institut fuer Mathematik der Universität Würzburg Prof. Dr. Manfred von Golitschek Julia Koch Wintersemester 2013/14 Würzburg, den 27.11.2013 3. Übung zur Mathematik für Studierende der Informatik III Aufgabe 3.1 Wir wollen den „Würfel-Test“ aus Aufgabe 2.3(b) verfeinern und schlagen daher folgendes Verfahren vor: Wir nehmen an, dass wir einen Laplace-Würfel vorliegen haben, wenn die Anzahl der 6er in einer Teilmenge A ⊆ {0, . . . , 12} liegt. (a) Finden Sie eine geeignete zusammenhängende Teilmenge A ⊆ {0, . . . , 12}, so dass für einen Laplace-Würfel P (A) ≥ 0.95 gilt. (2 Punkte) (b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit würde ein Würfel den von Ihnen in (a) vorgeschlagenen Test bestehen, der bei jedem Wurf mit 60%iger Wahrscheinlichkeit eine 6 würfelt? Mit welcher Wahrscheinlichkeit einer, der bei jedem Wurf mit 20%iger Wahrscheinlichkeit eine 6 würfelt? (2 Punkte) (c) Geben Sie einen Nicht-Laplace-Würfel (d.h. einen Würfel, bei dem die Wahrscheinlichkeiten für das Würfeln der Zahlen 1, . . . , 6 nicht gleichverteilt sind) an, der den von Ihnen in (a) aufgestellten Test mit genau der selben Wahrscheinlichkeit wie ein Laplace-Würfel besteht. (2 Punkte) Aufgabe 3.2 Ein Experiment habe drei mögliche Ergebnisse Ω∗ = {A, B, C}, die mit den Wahrscheinlichkeiten p1 , p2 , 1 − p1 − p2 eintreten (p1 > 0, p2 > 0, p1 + p2 < 1). Das Experiment werde n-mal durchgeführt mit dem Ergebnis ω = (ω1 , ω2 , . . . , ωn ), ωi ∈ Ω∗ , i = 1, . . . , n. Begründen Sie kurz, (a) dass die Wahrscheinlichkeit P (ω) für ω = (ω1 , ω2 , . . . , ωn ) gegeben ist durch P (ω) = pj1 pk2 (1 − p1 − p2 )n−j−k , falls in ω = (ω1 , ω2 , . . . , ωn ) das Ergebnis A j-mal, das Ergebnis B k-mal, das Ergebnis C (n − j − k)-mal auftritt, (1 Punkt) (b) dass die Wahrscheinlichkeit, dass nach n Experimenten das Ergebnis A j-mal und das Ergebis B k-mal, das Ergebnis C (n − j − k)-mal eintritt, gegeben ist durch n! pj1 pk2 (1 − p1 − p2 )n−j−k , j!k!(n − j − k)! 0 ≤ j + k ≤ n. (2 Punkte) (c) Rechnen Sie nach, dass tatsächlich n−j n X X j=0 k=0 n! pj1 pk2 (1 − p1 − p2 )n−j−k = 1 j!k!(n − j − k)! gilt. Hinweis: Sie sollen hier nicht mit Eigenschaften von Wahrscheinlichkeitsmaßen argumentieren! (2 Punkte) Aufgabe 3.3 Es sei wie in Aufgabe 3.2 Ω = {ω = (ω1 , ω2 , . . . , ωn ) : ωi ∈ Ω∗ = {A, B, C}, i = 1, . . . , n} . Die Zufallsvariablen X : Ω → R und Y : Ω → R seien wie folgt definiert : X(ω) zähle die Anzahl der Ergebnisse A in ω, Y (ω) zähle die Anzahl der Ergebnisse B in ω. (a) Berechnen Sie die Erwartungswerte und Varianzen E(X), V (X), E(Y ), V (Y ), sowie E(X + Y ) und V (X + Y ). (2 Punkte) (b) Sind die Zufallsvariablen X und Y oder X und X + Y stochastisch unabhängig? (2 Punkte) Bitte denken Sie daran, sich bis zum 8.12., 18.00 Uhr, zur Klausur anzumelden! Abgabe bis Donnerstag, 5.12.2013, 8.30 Uhr, im Briefkasten bei der Teilbibliothek Physik/Informatik.