Behandlung komplizierter Trauer Rita Rosner, Gabriele Pfoh

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Behandlung komplizierter Trauer
Rita Rosner, Gabriele Pfoh, Michaela Kotoučová
Zusammenfassung
Nach dem Tod eines geliebten Menschen entwickelt eine kleine Gruppe Trauernder einen
pathologischen Trauerstil, der komplizierte oder prolongierte Trauer genannt wird. In der
Absicht, komplizierte Trauer als eine psychische Störung in das DSM und die ICD
aufzunehmen, wurden im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte mehrere Anläufe unternommen,
für diese Form der Trauer Symptomkriterien festzulegen. Komplizierte Trauer unterscheidet
sich von Depression und PTBS, sie tritt jedoch oftmals komorbid mit anderen psychischen
Störungen auf. Metaanalysen von Trauerinterventionen zeigen kleine bis mittlere
Effektstärken, wobei nur wenige Studien große Effektstärken berichten. Im vorliegenden
Artikel wird ein Manual für eine integrative kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung
der komplizierten Trauer (CG-CBT) mit 25 Einzelsitzungen beschrieben. Drei
Behandlungsphasen, von denen jede verschiedene Behandlungsstrategien beinhaltet,
ermöglichen es den Patienten, sich zu stabilisieren, zu explorieren und sich mit den
schmerzhaftesten Aspekten des Verlustes zu konfrontieren, und schließlich ihre Trauer zu
integrieren und zu transformieren. Zentrale Bestandteile der Vorgehensweise sind kognitive
Umstrukturierung und Konfrontation. Besondere Beachtung erhalten praktische Übungen.
Dieser Artikel beinhaltet den Fallbericht einer Frau, deren Tochter Suizid begangen hat.
Schlüsselworte: Prolongierte Trauer; komplizierte Trauer; Behandlung; kognitive
Verhaltenstherapie; Verlust durch Tod; Tod und Sterben
Citation: European Journal of Psychotraumatology 2011, 2: 7995 - DOI: 10.3402/ejpt.v2i0.7995
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