1 Test 2 – Mikroökonomik 1) Die Angebotskurve auf dem Markt für

Werbung
ETH Zürich
Studiengang Berufsoffizier
Dozent: Simon Wieser
5. Dezember 2005
Test 2 – Mikroökonomik
Name und Vorname:
Muttersprache:
Die Verwendung von Lehrbuch, Unterrichtsunterlagen etc. ist gestattet.
Bei den Multiple Choice Fragen (je 3 Punkte) ist jeweils nur eine Antwort richtig und für
falsche Antworten werden keine Punkte abgezogen.
1) Die Angebotskurve auf dem Markt für Bekleidung verschiebt sich nach rechts.
Was ist eine mögliche Erklärung dafür?
Das Löhne in den Produktionsländern sind gestiegen.
Die Einkommen der privaten Haushalte sind gestiegen.
Die Weltmarktpreise für Stoffe haben deutlich abgenommen.
Die Beschränkungen für Importe aus Niedriglohnländern wurde eingeführt.
2) Die Angebotskurve auf dem Markt für Digitalkameras verschiebt sich nach rechts.
Was ist eine mögliche Erklärung dafür?
Die Preise für Digitalkameras sind gesunken.
Das Einkommen in den Produktionsländern ist gestiegen.
Ein neues Unternehmen ist in den Digitalkamera-Markt eingestiegen.
Die Fixkosten sind gestiegen, weil in grösseren Fabriken produziert wird.
3) Wieso bestimmen die Grenzkosten eines Unternehmens im vollkommenen Wettbewerb
dessen Angebot?
Weil die Durchschnittskosten hier am niedrigsten sind.
Weil die Differenz zwischen Grenzkosten und Preis dem Gewinn entspricht.
Weil der Vergleich zwischen Grenzkosten und Preis zeigt, ob es sich lohnt eine
zusätzliche Einheit zu produzieren.
Weil das Unternehmen einen Verlust macht, wenn es nicht die Menge produziert, bei
der die Grenzkosten gleich dem Preis sind.
1
4)
Welche der abgebildeten Grafiken stellt eine mögliche Kostenstruktur dar?
A
B
C
D
5) Die Grafik zeigt die Situation eine Unternehmen im vollkommenen Wettbewerb.
Wie gross sind die Gesamtkosten, wenn das Unternehmen den Gewinn maximiert,
beziehungsweise den Verlust minimiert?
A+D+G
D+E+G+H
A+B+D+E+G+H
A+B+C+D+E+F
2
6) Infolge des starken Wirtschaftswachstums nehmen die Baumwollimporte in China zu, und
gleichzeitig führt ein neuer Schädling zu einem geringeren Ertrag pro Hektar in der
Baumwollproduktion.
Was sind die Folgen dieser Ereignisse für den internationalen Baumwollmarkt?
Preis sinkt, Menge kann steigen oder sinken.
Preis steigt, Menge kann steigen oder sinken.
Menge sinkt, Preis kann steigen oder sinken.
Menge steigt, Preis kann steigen oder sinken.
7) Sie sind Berater eines Unternehmens, das in einem Markt mit vollkommenem Wettbewerb
operiert.
Die Tabelle zeigt einige aktuelle Zahlen des Unternehmens.
Produktion
2’000 Einheiten
Gesamtertrag
80’000 Fr.
variable Kosten
50'000 Fr.
durchschnittliche Fixkosten
20 Fr.
Grenzkosten
30 Fr.
Was raten Sie dem Unternehmen?
Mehr zu produzieren.
Weniger zu produzieren.
Kurzfristig nichts zu verändern.
Den Betrieb sofort zu schliessen.
8) Sie sind Berater eines Unternehmens, das in einem Markt mit vollkommenem Wettbewerb
operiert.
Die Tabelle zeigt einige aktuelle Zahlen des Unternehmens.
Preis
20 €
Gesamtertrag
6000 €
Fixkosten
2000 €
durchschnittliche variable Kosten
30 €
Grenzkosten
20 €
Was raten Sie dem Unternehmen?
Mehr zu produzieren.
Weniger zu produzieren.
Kurzfristig nichts zu verändern.
Den Betrieb sofort zu schliessen.
3
9) Lesen Sie den untenstehenden Zeitungsausschnitt zum Kaffeemarkt.
a) Stellen Sie die Entwicklung der letzten Jahre auf dem Kaffeemarkt in einem Marktdiagramm
dar.
b) Erklären sie die Position der Kurven und eventuelle Schnittpunkte der Kurven mit den
Achsen.
c) Wie beurteilen Sie den abschliessenden Satz des Artikels zum "fairen Handel":
"Mit einem höheren Endkundenpreis wird die Nachfrage tendenziell gedämpft - und die
besseren Vergütungen für die Produzenten wirken einer Anpassung des Angebots an eine
gesunkene Nachfrage entgegen."
Unter welchen Umständen ist die gesunkene Nachfrage kein Problem für die Kaffeebauern?
(11 Punkte)
Neue Zürcher Zeitung, 4. Dezember 2004
Espresso trinken für die Kaffeebauern
Kaffee ist nach Erdöl wertmässig der am zweitmeisten gehandelte Rohstoff der Welt. In den letzten
Jahren hat sich in den kaffeeproduzierenden Ländern, unbemerkt von vielen Konsumenten, ein Drama
abgespielt: Der Indikatorpreis der Internationalen Kaffeeorganisation (International Coffee
Organization; ICO) ist zwischen 1997 und 2001 von über 500 auf gut 41 US-Cent pro Pfund
Rohkaffee gesunken. [...]
Ausgelöst wurde der Preiszerfall dadurch, dass Vietnam als Grossproduzent billiger Kaffeesorten in
den Markt eintrat und dass Brasilien die Produktion rationalisierte - während sich der Verbrauch nicht
im gleichen Ausmass erhöhte. Unter der Situation leiden vor allem Staaten Mittelamerikas wie etwa
Guatemala, aber auch andere Entwicklungsländer, denn Kaffee wächst nur in der Nähe des Äquators.
Die sozialen Folgen sind darum besonders gravierend, weil in den am stärksten vom Kaffeeanbau
abhängigen Ländern aufgrund der Rahmenbedingungen nur wenige Möglichkeiten für eine Tätigkeit
ausserhalb der Landwirtschaft bestehen. Die Produktion von Drogen oder die Emigration sind häufig
die wichtigsten Alternativen für die Kaffeebauern. Verschiedene Institutionen, von Hilfswerken bis zu
den grossen Röstern, begannen, sich mit den Problemen der Produzenten zu befassen. Doch die
wenigsten Vorschläge zur Verbesserung der Einkommen der Kaffeebauern wirken überzeugend.
Es ist klar, dass sich die Preise für Rohkaffee dann erholen, wenn die Produktion langsamer wächst als
der Verbrauch. Dass dies so lange nicht passierte, dürfte mit der Marktstruktur zusammenhängen:
Rund 25 Mio. Kaffeebauern stehen weltweit einer Handvoll grosser Abnehmer gegenüber. [...] Die zu
wenig effizienten Produzenten, häufig kleine Familienbetriebe, geben lange nicht auf - einerseits, weil
es gerade in den ärmsten Ländern an Verdienst-Alternativen fehlt, und anderseits, weil ein
Kaffeestrauch mehrere Jahre braucht, bis er genügend Früchte trägt. Es ist kaum möglich, eine
Kaffeeplantage für eine gewisse Zeit brachliegen zu lassen; eine Wiederaufnahme der Produktion
braucht viel Zeit und Kapital. [...]
Die Lösungsvorschläge zielen in verschiedene Richtungen. Ein älterer Ansatz, der wieder an
Aktualität gewonnen hat, ist der "faire Handel". Dabei wird der Kaffee teurer an die Endkunden
verkauft, als es dem Marktpreis entspräche. Der Preisaufschlag wird an die Bauern weitergegeben,
über höhere Preise für das Rohprodukt und/oder in Form von sozialen Projekten im Anbaugebiet.
Experten schätzen den Anteil von "fair" gehandeltem Kaffee am Weltmarkt auf 1 bis 2%. Er dürfte ein
Nischenangebot bleiben. "Fairer Handel" mag die Not einiger Pflanzer unmittelbar lindern, kann aber
nicht den Kaffeemarkt ins Gleichgewicht bringen, im Gegenteil: Mit einem höheren Endkundenpreis
wird die Nachfrage tendenziell gedämpft - und die besseren Vergütungen für die Produzenten wirken
einer Anpassung des Angebots an eine gesunkene Nachfrage entgegen. [...]
4
10) Auf dem schwedischen Vodka-Markt herrscht vollständige Konkurrenz.
Nachfragefunktion
Angebotsfunktion
p = 170 – 2.5 q
p = 20 + 0.5 q
mit
p = Preis pro Liter Vodka in Kronen
q = Anzahl Liter Vodka
a) Wie viele Liter Vodka werden zu welchem Preis verkauft?
b) Die Regierung führt eine Steuer von 60 Kronen pro Liter Vodka ein. Wie viele Liter Vodka
werden in der neuen Situation verkauft?
(10 Punkte)
5
Herunterladen