René Pape, Norbert Kettner Jaap van Zweden

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P R O L O G M A I 2 0 1 6 | N° 199
René Pape singt die Titelpartie in Boris Godunow und Philipp II. in Don Carlo
Interviews mit: René Pape, Norbert Kettner
Jaap van Zweden debütiert als Lohengrin-Dirigent
Operneinblicke für Kinder: mit KS Ildikó Raimondi
GENERALSPONSOREN
Die legendäre Aufführung von Un ballo in maschera
mit Luciano Pavarotti und Piero Cappuccilli
unter der Leitung von Claudio Abbado
Erhältlich im Arcadia Opera Shop
und unter www.wiener-staatsoper.at
Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,
liebes Publikum!
Mai im Blickpunkt
2
Eher ein Bauchtyp
René Pape im Gespräch
4
Debüts im Mai
7
Junges Tenor-Glück für die Opern Verdis!
Francesco Meli singt wieder den Gabriele Adorno
8
Tradition in der DNA
Jaap van Zweden im Gespräch
10
Die Spielzeit 2016 | 2017
12
Repertoire
13
Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt
Balletaufführungen im Mai
14
Matinee der Ballettakademie
15
Visionen für Wien
Norbert Kettner im Gespräch
16
Beglückend und authentisch
Die erste Solo-CD von Stephanie Houtzeel
18
Das Staatsopernorchster
Geigerin Adela Frasineanu
20
Gemeinsam singen mit einer Diva
Operneinblicke für Kinder mit KS Ildikó Raimondi
22
Paganini am Kontrabass
Eine neue CD des Solokontrabassisten Ödön Rácz
24
60 Jahre Wiedereröffnung 9
25
Unser Ensemble
Regine Hangler
26
Daten und Fakten
28
Spielplan
30
Kartenverkauf
32
Hatte die Wiener Staatsoper bereits vor zweieinhalb
Jahren im 2011 eröffneten Royal Opera House von
Muscat Mozarts Le nozze di Figaro gegeben, so
präsentierten wir dort im April, unter der Leitung
von Frédéric Chaslin, unsere Werther-Produktion
– unter anderem mit Elena Zhidkova als Charlotte,
Stefano Secco als Werther, Clemens Unterreiner als
Albert und Aida Garifullina als Sophie. Zur gleichen
Zeit war, zum wiederholten Male, das Wiener Staatsballett beim Dance Open International Ballet
­Festival in St. Petersburg zu erleben. Das heißt: An
ein und demselben Tag, am 16. April, fand im Haus
am Ring eine Tosca statt (die weltweit via LiveStream mitverfolgt wurde), in Muscat der Werther
und in St. Petersburg ein Ballettabend mit Le Souffle
de l’esprit ( Jiří Bubeníček), Skew-Whiff (Paul
Lightfoot, Sol León) und einem Ausschnitt aus
Blaubarts Geheimnis (Stephan Thoss).
Natürlich sind Gastspiele an sich und die Tatsache,
dass die Staatsoper am selben Abend an unterschiedlichen Orten Aufführung gibt, ein logistischer
wie künstlerischer Mehraufwand. Aber die Reaktion
der Zuschauer an den jeweiligen Aufführungsorten,
die mit Freude, Spannung, Liebe zum Musiktheater
an sich und Dankbarkeit die Vorstellungen mitverfolgen, zeigt wie wichtig solche Gastspiele sind. Wir
sind gefragt, wir werden eingeladen, wir machen
Menschen glücklich – und wir gehen auch auf diese
Weise unserer Aufgabe nach, dieses Land, diese
Stadt, musikalisch zu vertreten. Denn, vergessen­
wir nicht: klassische Musik – und daher in weiterer
Folge natürlich Oper und Ballett – ist ein wesentliches Asset Österreichs und Wiens, ihre Strahlkraft
weist weit über unsere Grenzen hinaus. Und in diesem Sinne laufen seit Monaten schon die Vorbereitungen für das große Japan-Gastspiel im kommenden Herbst, für ein konzertantes Gastspiel in Abu
Dhabi (Februar 2017) und für ein Ballettgastspiel
am Teatro Real in Madrid (Jänner 2017) – Gastspiele,
die erneut parallel zum hiesigen Spielbetrieb über
wichtige Bühnen gehen werden.
Ihr
Dominique Meyer
MAI im Blickpunkt
ENSEMBLEMATINEE
STUDIOBÜHNE
WALFISCHGASSE
KAMMERMUSIK
8., 22. Mai 2016
2., 8., 20., 29. Mai 2016
21. Mai 2016
An gleich zwei Sonntagen präsentieren junge Sängerinnen und
Sänger des Ensembles Arien- beziehungsweise Liedprogramme
im Gustav Mahler-Saal: Am 8. Mai
sind dies, begleitet von Cécile
Restier, Hyuna Ko, die zuletzt
unter anderem als Fuchs im
Schlauen Füchslein zu hören war
sowie Manuel Walser, zuletzt
unter anderem als Harlekin und
Publio zu erleben. Am 22. Mai
­s ingen Andrea Carroll und
­David Pershall – am Klavier ist
an diesem Vormittag der Studienleiter Thomas Lausmann zu
hören.
Auch im Mai finden in der Staatsopern-Spielstätte Studio Walfischgasse (Walfischgasse 4, 1010 Wien)­
– neben den Aufführungen der
Kin­der­­oper Pünktchen und Anton
– zusätzliche Veranstaltungen statt:
Am 2. Mai plaudern KS Alfred
Šramek und Staatsoperndirektor Dominique Meyer im Rahmen eines Künstlergespräches
miteinander; am 8. Mai präsentieren Witolf Werner, Hans
­Peter Kammerer und das Bühnenorchester Prokofjews Peter
und der Wolf; am 20. Mai spricht
Direktor Dominique Meyer
über Georg Friedrich Händel
und die englische Barockoper;
am 29. Mai führt KS Ildikó
­R aimondi unter dem Titel LA
DIVA?! Kinder durch die Welt der
Oper (siehe auch Seite 22)
Im Rahmen von Kammermusik
der Wiener Philharmoniker ist
am 21. Mai im Gustav Mahler-Saal
das Cello Quartett zu hören.
Sebastian Bru, Bernhard Naoki
Hedenborg, Robert Nagy und
Edison Pashko spielen an diesem Samstag-Vormittag Werke von
Arcangelo Corelli, Julius Klengel,
W. A. Mozart, ­Herbert Frühauf,
David Popper und Wilhelm Fitzenhagen.
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BLICKPUNKT
PUBLIKUMSGESPRÄCH
WIENER
STAATSBALLETT
31. Mai 2016
Mai 2016
Am 31. Mai findet um 17.30 Uhr
im Studio Walfischgasse (Walfischgasse 4, 1010 Wien) das zweite
Publikumsgespräch mit Direktor
Dominique Meyer und dem
kaufmännischen Geschäftsführer
Thomas Platzer in dieser Spielzeit statt. Der Eintritt ist kostenlos, Zählkarten sind an allen
­Bundestheaterkassen erhältlich.
Nicht nur das Wiener Staatsballett
ist vom erfolgreichen Gastspiel in
St. Petersburg zurück, auch zwei
Publikumshits finden ihren Weg
wieder auf die Bühne der Wiener
Staatsoper: Mit Mayerling (am 2.,
4., 15., 19. Mai) und Don Quixote
(26., 28., 31. Mai und 5. Juni)
­stehen zwei Repertoireschlager
am Spielplan.
Am 26. Mai präsentiert die Ballettakademie der Wiener Staatsoper
im Rahmen ihrer jährlichen
­Matinee ihr Können auf der großen Bühne der Wiener Staatsoper.
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EHER EIN BAUCHTYP
R
ené Pape gehört zu den bedeutendsten
Sängerpersönlichkeiten der Gegenwart –
an der Wiener Staatsoper konnte ihn das Publikum bislang in Werken von Richard Wagner,­
Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart und
Ludwig van Beethoven erleben. Im Mai singt e­­
r
hier erstmals die Titelpartie in Boris­ Godunow
und danach erneut den Philipp II. Mit Andreas­Láng
sprach René Pape unter anderem über Charisma,­
Konkurrenz auf der Bühne, das Dunkler-Färben
der Stimme und über Intuition.
Mussorgskis Kompositionsweise galt zu seiner Zeit
in vielen Punkten als handwerklich fehlerhaft.
Hat dies auch Auswirkungen die den Sänger betreffen? Ist Mussorgski vielleicht unangenehmer
zu singen als etwa ein Verdi?
René Pape: Zumindest meine Partie, also jene des
Boris, ist sicher nicht weniger sängerfreundlich als
der Philipp oder sonstige wichtige Basspartien.
Und wenn man anderes von Mussorgski kennt,
beispielsweise seine Lieder, dann wird einem auch
die Notation nicht ungewöhnlich vorkommen.
Natürlich schreibt Mussorgski anders als Verdi,
Wagner oder Mozart, aber als handwerklich fehlerhaft empfanden seine Werke nur einige Professoren vor mehr als hundert Jahren. Außerdem betreffen die angeblichen Regelverstöße eher Fragen
der Modulation, der Harmonik, der Themenentwicklung und weniger die Gesangsstimmen.
Titelpartie in
Boris Godunow
6., 9., 13., 16. Mai 2016
Philipp II. in
Don Carlo (ital.)
22., 25., 29. Mai 2016
2. Juni 2016
Es existieren sowohl von Boris Godunow als auch
von Don Carlo mehrere Fassungen. Ist es nicht
mühsam, für jede Bühne eine andere Version einzustudieren?
René Pape: (lacht) Insofern nicht, als ich bislang immer jene Boris-Version gesungen habe,
die auch in Wien gespielt wird – nur einmal
in New York, da wurde auch der Polen-Akt gegeben, doch in diesem kommt ja die Titelfigur
nicht vor. Ähnlich verhält es sich auch beim Don
Carlo: Ob es sich um die italienische vieraktige
oder die italienische fünfaktig Fassung handelt,
spielt für den Philipp keine Rolle – er kommt in
der fünfaktigen Version im zusätzlichen Akt nicht
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vor – und ein französischer Don Carlos hat sich
bisher für mich nicht ergeben.
Inwieweit ist es ein legitimes Ausdrucksmittel, die
Stimme beispielsweise dunkler zu färben, um anzudeuten, dass es sich um einen bösen Charakter
handelt …
René Pape: … oder um älter zu wirken. So etwas
lehne ich generell ab. Selbstverständlich erfordern die komponierte Musik, das Libretto, handlungsbedingte Wut- oder Freudenausbrüche und
ähnliches unterschiedliche Farben vom Interpreten – die kommen aber vom Ausdruck her, nicht
von einer künstlich abgedunkelten Stimme.
Gibt es Rollen, die Sie eher aus dem Bauch heraus
interpretieren und solche, die Sie eher analytisch
angehen?
René Pape: Sicherlich lese ich gerne die Literatur rund um jene Werke, die ich einstudiere, die
mir noch neu sind. Aber von Haus aus bin ich
trotzdem eher ein Bauchtyp, als der Intellektuelle, der eine Partie nur durch die Ratio verstehen möchte. Wenn man das ernst nimmt, was in
den Noten steht, was der Text sagt und sich dann
seiner Intuition überlässt, dann kann, meiner
­
Meinung nach, nicht viel schief gehen.
Apropos Intuition: Wie viel diesbezüglichen Freiraum hat ein Opernsänger überhaupt – schließlich ist er nicht allein auf der Bühne wie beim
Liederabend?
René Pape: Das hängt von den Partnern respektive vom Dirigenten sowie durchaus auch
von der Inszenierung ab. Im Idealfall gibt es ein
schönes Geben und Nehmen. Wenn aber der
Dirigent nach der Vorstellung womöglich noch
einen bestimmten Flug erwischen möchte und
die Tempi daher grundsätzlich sehr zügig nimmt
– was schon vorgekommen sein soll – dann müssen die Sänger darauf achten, dass sie genügend
Atem haben, da bleibt weniger Raum für Intui­
tion (lacht).
Merken Sie selbst, wenn Sie eine Rolle über einen
René Pape
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längeren Zeitraum immer wieder singen, dass
sich etwas im Ausdruck, in der Interpretation
nach und nach verändert oder passiert so ein
unentwegter Wechsel unbewusst?
René Pape: Sowohl als auch. Man singt nun
einmal einen Sarastro mit Mitte zwanzig anders
als mit Anfang fünfzig. Der Körper hat sich verändert, die Stimme hat sich weiter entwickelt,
klingt reifer, die Arbeit mit unterschiedlichen
Dirigenten, Kollegen, Regisseuren hat zusätzlich
Weichen gestellt und Eindrücke hinterlassen.
Manche Aspekte der Veränderungen bekommt
man bewusst mit, auch ohne große Selbst­
analyse, andere wohl weniger.
Vielleicht lässt sich diesbezüglich einiges an den
eigenen Eintragungen im Klavierauszug ablesen?
René Pape: Nun, ich schreibe gerne manche
Hinweise zur korrekten Vokalfärbung einer mir
weniger geläufigen Sprache in die Noten oder
Vorgaben diverser Dirigenten, Regieanweisungen und ähnliches – aber keine Interpretationsnuancen.
Nach einer Tristan-Aufführung braucht der Tenor der Titelpartie ein paar Tage Ruhe, bevor er
wieder auf die Bühne kann, gibt es für Bässe vergleichbar kräfteraubende Rollen?
René Pape: Klarerweise würde ich am Tag nach
einem Philipp- oder einem Boris-Auftritt keinen
Schumannliederabend geben. Nichtsdestotrotz
sind die meisten Bass-Rollen so geschrieben,
dass sich der jeweilige Sänger relativ rasch wieder regenerieren kann. Lediglich der WalkürenWotan zieht eine längere Erholungsphase nach
sich, aber da handelt es sich um eine Ausnahme­
partie.
Als Sie an die Musikhochschule in Dresden aufgenommen worden sind, meinten die Professoren,
dass es bei Ihnen nur für den Chorsänger reichen
wird …
René Pape: … „eventuell“ …
… „eventuell“ für den Chorsänger reichen wird.
Die hatten sich wohl ziemlich vertan. Woran
haben Sie selbst schließlich bemerkt, dass Sie –
salopp gesagt – sehr gut sind?
René Pape: Da könnte man viele Antworten geben (lacht). Die ersten Wettbewerbspreise, die
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Tatsache, dass man an wichtige Bühnen wiederholt engagiert wird und einem schon bald bedeutende Partien angetragen werden, dass man
mit namhaften Dirigenten zusammenarbeiten
darf, das alles zeigt an: der eingeschlagene Weg
ist richtig.
Und, dass Sie Bühnenverdrängung haben – wann
haben Sie das bemerkt?
René Pape: Bühnenverdrängung – das ist nett
gesagt – das klingt, als ob ein Walross auf die
Bühne käme und Bühnenliter verdrängt (lacht).
Sagen wir besser Charisma. Wenn Sie auf der
Bühne bloß stehen, schaut das Publikum bereits
hin.
René Pape: Das ist auch gut so! Ich will ja niemandem die Show stehlen, aber für mich ist der
schauspielerische Aspekt ebenfalls sehr wichtig
und auf der Bühne bin ich in der Rolle sozusagen drinnen, spüre den Charakter der darzustellenden Figur förmlich. Das führt wahrscheinlich
zu einer gewissen Präsenz – wobei es wichtig ist,
die Partner einzubeziehen … das Gemeinsame
ergibt ja erst das Ganze: Ein Abend mit gut singenden und gut schauspielenden Kollegen ist
etwas Herrliches!
Kann es andererseits nicht vorkommen, dass
man gelegentlich auf der Bühne mit anderen um
die Gunst des Publikums konkurriert?
René Pape: Mir ist das zum Glück noch nie passiert. Ich stehe sicher nicht auf der Bühne, um
mit einer Kollegin oder einem Kollegen in einen
Wettstreit zu treten. Wenn ein Sänger womöglich meint einen Konkurrenzkampf ausfechten
zu müssen, kann er das tun, aber ich bin professionell genug, um da nicht mitzumachen. Und
ich glaube, das Publikum honoriert es, wenn es
merkt, dass einer sich unnötig abringt und der
andere ganz gelassen die Partie zu Ende singt.
Nein wirklich, ich mache meinen Beruf nicht
um des Beifalls Willen, sondern weil er mir Spaß
macht und die Zuschauer einen schönen Abend
erleben können, der Emotionen wachruft, der
sie zu Gedanken anregt, der einfach Freude
macht. Ich glaube, so eine Einstellung überträgt
sich und bewirkt ein deutlich positiveres Feedback, als ein sinnloser Sängerwettstreit! Dafür
wurden Opern komponiert! (lacht wieder).
DEBÜTS
DEBÜTS IM MAI
Der Dirigent Jaap van Zweden debütiert an
der Wiener Staatsoper am 10. Mai mit Wagners
Lohengrin (siehe dazu das Interview auf Seite
10 dieser Ausgabe).
Der deutsche Bariton Thomas Johannes
Mayer absolvierte nach einem Studium der
Geschichte, Germanistik, Musikpädagogik
und Philosophie eine Gesangsausbildung an
der Kölner Musikhochschule bei Liselotte
Hammes und Kurt Moll. Nach ersten Engagements wechselte er an die Hamburgische
Staatsoper. Seine internationale Karriere begann 2007/2008 als Wozzeck an der Mailänder
Scala. Seither gastiert er an Opernhäusern wie
an der Hamburgischen Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, an der Pariser Oper, in
Valencia, am New National Theatre Tokyo, am
Opernhaus Zürich, am Aalto Thea­ter in Essen,
in Leipzig, Berlin sowie bei den Salzburger
Festspielen, in Bregenz und in Bayreuth. Zu
seinen Partien zählen unter anderem Wotan/
Wanderer, Posa, Scarpia, Titelrolle in Mathis
der Maler, vier Bösewichter (Les Contes
d’Hoffmann), Mandryka, Kaspar, Jochanaan,
Rigoletto, Barak, Titelpartie in Der fliegende
Holländer. Am 10. Mai debütiert Thomas
­Johannes Mayer an der Wiener Staatsoper als
Telramund in Richard Wagners Lohengrin.
Die amerikanische Sopranistin Alexandra
LoBianco kann auf eine Vielzahl von Preisen
und Auszeichnungen verweisen. Erfolge feierte sie unter anderem als Turandot, Leonora
(Il trovatore), Cio-Cio-San, Sieglinde, Mutter
(Hänsel und Gretel). Zuletzt war sie als Donna
Anna, Leonore (Fidelio), Minnie, Tosca,
Amelia (Un ballo in maschera), Aida zu hören.
Neben zahlreichen Opernhäusern in den USA
wird sie wiederholt auch nach Europa eingeladen. Neben Opernauftritten ist sie auch als
Konzertsängerin zu erleben. An der Wiener
Staatsoper debütiert sie am 3. Mai in Beet­
hovens Fidelio als Leonore.
O P ER N - R O L L EN D EB Ü TS
Adam Plachetka (Don Fernando),
Egils Silinš (Don Pizarro),
Ileana Tonca (Marzelline),
Joseph Dennis (Jaquino)
in Fidelio am 3. Mai 2016
Marko Letonja (Dirigent),
René Pape (Boris Godunow),
Ilseyar Khayrullova (Fjodor),
Aida Garifullina (Xenia),
David Pershall (Schtschelkalow),
Ryan Speedo Green (Warlaam)
in Boris Godunow am 6. Mai 2016
Alexandra LoBianco
Burkhard Fritz (Lohengrin),
Michaela Schuster (Ortrud),
Adam Plachetka (Heerrufer)
in Lohengrin am 10. Mai
Ryan Speedo Green (Timur)
in Turandot am 12. Mai 2016
Dmytro Popov (Alfredo),
KS Plácido Domingo (Giorgio Germont),
Joseph Dennis (Gaston)
in La traviata am 17. Mai 2016
Myung-Whun Chung (Dirigent),
Anja Harteros (Elisabetta),
Maria Nazarova* (Stimme vom Himmel)
in Don Carlo am 22. Mai 2016
Andrea Carroll (Stimme vom Himmel)
in Don Carlo am 29. Mai 2016
B AL L ET T- R O L L EN D EB Ü TS
Liudmila Konovalova (Mizzi Caspar) und
Iliana Chivarova (Kaiserin Elisabeth) in
Mayerling am 2. Mai 2016
* Stipendiatin von Novomatic
www.wiener-staatsoper.at
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JUNGES TENOR-GLÜCK FÜR
”
Himmel beraubt der Sonne, Natur, ohn’ Blüten­
wonne / sind Herzen ohne Lieb!“ So darf im Mai der
Tenor Francesco Meli wieder als Edelmann Gabriele
Adorno schmachten und um seine Amelia Grimaldi
zittern und bangen. Bis sich am Ende Simon Boccanegra dann doch nicht als Nebenbuhler, sondern
als ihr Vater herausstellt, und der durch Gift Sterbende, in seinen letzten Zügen liegend dem jungen
Mann die Hand seiner Tochter verspricht. Francesco
Meli ist damit wieder in einer seiner Glanzrollen zu
erleben. Bisher insgesamt acht Mal, vier Mal im
Frühjahr 2011 und ebenso oft im Jahr darauf, stand
er im Haus am Ring in dieser Partie bereits auf der
Bühne. Eine durchschlagskräftige Attacke, Agilität
und Höhensicherheit attestierte ihm damals die
Presse für seine Interpretation.
So wie der Gabriele Adorno, stammt auch
Francesco Meli übrigens aus Genua. 1980 erblickte
er in der ligurischen Kapitale das Licht der Welt. Er
wurde, so wie es sich in Italien eigentlich fast gehört, hineingeboren in eine musikalische, wenn
auch nicht professionell musizierende Familie. Bei
ihm zu Hause wurde einfach mit Vergnügen gesungen, zur eigenen Unterhaltung, verriet der Sänger
einmal in einem Interview. Vor allem sein Großvater sang besonders gerne und gut, spielte Klavier,
Gitarre und Harmonika. Schließlich, so geht die
Familienlegende, soll der Urgroßvater Melis sogar
gelegentlich halbprofessionell auf Bühnen auf­
getreten sein.
Francesco Meli als Gabriele Adorno in Simon Boccanegra
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Mit dem Wunsch, oder besser, dem großen Traum,
das Opernsingen ganz zum Beruf zu machen, sticht
Francesco Meli jedenfalls einsam aus der Familienchronik heraus. Mit der Umsetzung des Traumberufs
begann er dann mit 17 Jahren. Damals bereits startete er sein Gesangsstudium, zunächst bei der
­Sopranistin Norma Palacios am Konservatorium
„Niccolò Paganini“ in seiner Heimatstadt, später
wurden die Mezzosopranistin Franca Mattiucci und
dann der bekannte Tenor Vittorio Terranova seine
OPER
DIE OPERN VERDIS!
Francesco Meli, einer der führenden lyrischen Tenöre,
singt wieder in Simon Boccanegra.
Lehrer. 2002 erfolgte schließlich sein Debüt auf der
Opernbühne. Er sang in Macbeth beim „Festival dei
Due Mondi“ in Spoleto, wo er ebenso als Solist in
Rossinis Petite Messe solennelle und Puccinis Messa
di gloria zu erleben war. Kurz darauf folgten dann
schon Auftritte in Lissabon, Bologna, Florenz, Neapel, Verona und Turin. An Italiens wohl bedeutendster Bühne, die Scala in Mailand, holte ihn zum ersten Mal kein Geringerer als Riccardo Muti, als er
ihn für Dialogues des Carmélites von Poulenc engagierte. Da war Francesco Meli gerade einmal 23
Jahre alt. Unter Muti gab er schließlich auch sein
Debüt an der Wiener Staatsoper. 2008 sang er den
Ferrando in Così fan tutte an der Seite von Barbara
Frittoli, Angelika Kirchschlager und Ildebrando
D’Arcangelo. Das war noch in der Direktionszeit von
Ioan Holender. Doch auch sein Nachfolger Dominique Meyer wurde schon früh, als er noch das
Théâtre des Champs-Élysées in Paris leitete, auf den
jungen Italiener aufmerksam. Nach einem beeindruckenden Vorsingen in Mailand, engagierte Meyer
ihn sofort für sein Pariser Haus, unter anderem für
den Fenton in Verdis Falstaff.
Einstand gab. Einmal mehr mit Verdi, allerdings als
Carlo VII in der selten gespielten Giovanna d’Arco.
An der Seite von Anna Netrebko als Giovanna und
Plácido Domingo als Giacomo. Die Netrebko kannte er dabei bereits aus Wien, wo die beiden 2011 als
Liebespaar in Donizettis Anna Bolena ihre Köpfe
verloren. Damals konnte Meli erstmals in Wien seine besonderen Belcanto-Qualitäten beweisen, fuhr
mit der ungemein fordernden Partie des Lord Percy
einen von Publikum wie Presse laut akklamierten
Erfolg ein.
Riccardo Muti nimmt in jedem Fall eine besonders
wichtige Stellung in der noch immer jungen, doch
steilen Karriere von Meli ein. Mit Muti konnte der
Tenor schon oft zusammenarbeiten. An diesem Dirigenten bewundert der Sänger die Genauigkeit und
das Wissen, und wie sorgfältig er mit den Sängern
an einer bis ins kleinste ausdifferenzierten Interpretation arbeitet. Das galt schon für das Verdi-Jahr
2013, als sich Muti den Tenor als Gabriele Adorno
an der römischen Oper wünschte.
Verdi ist dabei das Stichwort und der Dominator in
Melis Repertoire. Verdis Tenorpartien liegen ihm
und den lyrischen Qualitäten seiner Stimme besonders. Wobei hier vor allem Luciano Pavarotti ein
großes Vorbild für ihn darstellt, der die großen
Verdi­rollen immer ganz aus den Möglichkeiten
­seiner lyrischen Stimme zu interpretieren wusste.
Natürlich hat Meli längst Rollen wie den Werther
von Massenet, den Don José in der Carmen oder
den Cavaradossi in Tosca im Repertoire. Dennoch
sind es vor allem die Musikdramen Verdis, denen
sein ganzes Herz gehört, aktuell etwa besonders
dem Carlo VII, dem Rodolfo in Luisa Miller, dem
Alfredo in La traviata, dem Manrico und dem
Riccardo in Un ballo in maschera. Genua darf sich
also nicht nur in der Oper glücklich schätzen, einen
solchen Sohn zu haben!
Auch in Salzburg wollte Muti bei seinen jüngsten
Verdi-Dirigaten auf ihn nicht verzichten. So gestaltete Meli unter seiner Leitung erst im letzten Jahr
bei einem konzertanten Ernani im Großen Festspielhaus die Titelrolle. Bereits 2013 war er der Ismaele in zwei Nabucco-Vorstellungen. Das war jener
Sommer, in dem Meli seinen Salzburger Festspiel-
Mit Belcanto reüssierte er genauso in Pesaro, beim
Rossini-Festival, wie auch in Lyon, wo er an der Seite
von Natalie Dessay als Elvino in Bellinis La sonnambula auf der Bühne stand. Dass er längst in dramatischere Regionen strebt, weiß die Opernwelt spätestens
seit dem Sommer 2014. Damals ritterte er als Manrico
im Salzburger Festspiel-Trovatore um seine Leonora
in Gestalt von Anna Netrebko. Außerdem brachte ihn
die Produktion erneut mit Plácido Domingo­zusammen, mit dem er erst jüngst auch in Verdis I due
Foscari an der Mailänder Scala zu erleben war.
Stefan Musil
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TRADITION IN DER DNA
Jaap van Zweden debütiert an der Wiener Staatsoper
S
ie werden mit Lohengrin an der Wiener Staatsoper debütieren. Wieweit reichen Ihre diesbezüglichen Erinnerungen zurück? Wissen Sie noch,
wann Sie erstmals Lohengrin erlebt, gehört haben?
Jaap van Zweden: Ich war vor meiner Laufbahn
als Dirigent Geiger – und das brachte mit sich,
dass ich eine lange Zeit meines Lebens damit verbracht habe, Geige zu lernen, zu üben und zu
spielen. Mein musikalisches Dasein bestand also
in einem hohen Maße aus Violinkonzerten, Sonaten und ähnlicher Literatur. Die Oper wurde in
meinem Leben ab dem ­Moment wichtig, in dem
ich Konzertmeister des Concertgebouw Orchestras wurde, das war mit 19 Jahren. Und in Zuge
dessen habe ich verstärkt mit den Opern Wagners
zu tun gehabt. Die Lohengrin-Welt habe ich als
Dirigent vor neun Jahren betreten, als ich meine
erste diesbezügliche Produktion einstudiert habe.
Wieweit bringen Sie die Erfahrungen, die Sie­
als Geiger gewonnen haben, in Ihre Tätigkeit als
Dirigent ein?
Jaap van Zweden: In meiner langen Zeit als Konzertmeister hatte ich die wunderbare Gelegenheit, all die großen Dirigenten beim Arbeiten zu
erleben. Daher ist all das, was sie gesagt, getan
10
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www.wiener-staatsoper.at
und interpretiert haben, in meine musikalische
DNA eingegangen. Man darf aber nicht vergessen,
dass es dennoch etwas vollkommen anderes ist,
Geiger zu sein oder Dirigent. Als Dirigent sehe ich
natürlich die gesamte Partitur und nicht nur eine
Notenzeile, ich bin für alle Stimmen verantwortlich, und nicht nur für eine. Es geht um das G
­ anze
– und das ist eine andere Sicht der Dinge …
Wenn Sie nun die Partitur von Lohengrin aufschlagen: Welche Aspekte der Oper beeindrucken Sie da
am meisten?
Jaap van Zweden: Das ist bei einem so komplexen
Werk wie Lohengrin immer eine Gretchen­frage.
Vielleicht, abgesehen von allem Musikalischen und
von der unglaublichen Atmosphäre dieser Oper,
die Form: Lohengrin ist eine der ersten durchkomponierten Opern. Also keine Abfolge von Arien und
Rezitativen, sondern ein großer Bogen.
Ist als Dirigent eine durchkomponierte Oper anstrengender als eine Nummernoper? Weil es eben
keine „Unterbrechungen“ gibt?
Jaap van Zweden: Es sind unterschiedliche
Schwierigkeiten. Bei Arien-Rezitativ-Abfolgen
muss man als Dirigent ebenso aufmerksam sein
INTERVIEW
wie bei einer durchkomponierten Oper. Rezitative sind ja auch keine Passagen, in denen sich
der Dirigent ausruhen kann, sondern es bedarf
geradezu einer Alarmiertheit, man muss sehr
genau am Text dran sein. Der Unterschied ist,
dass man bei einer durchkomponierten Oper,
gewissermaßen ohne Zäsur, die hohe Intensität
von der ersten bis zur letzten Note durchtragen
muss. Das verlangt eine andere Art der mentalen
Einstellung. Bei Lohengrin kommt übrigens noch
dazu, dass es sich um eine Chor-Oper handelt,
was mich auch besonders freut, da der Chor der
­Wiener Staatsoper einfach großartig ist.
Sie sind inmitten einer Gesamtaufnahme des Ring
des Nibelungen. Ist Lohengrin angesichts der
­Dimensionen des Rings eine – überspitzt formuliert – Kleinigkeit?
Jaap van Zweden: Nein. Ebenso überspitzt formuliert: Auch Happy Birthday ist kein einfaches
Lied, wenn man es auf einem entsprechenden
Niveau aufführen möchte. Einfach ist in der
Kunst überhaupt nichts, und ich mache nicht
den Fehler, irgendetwas als gegeben anzusehen.
Nein, man muss jedes einzelne Werk gut vorbereiten, und nicht nur gut, sondern bestmöglich.
Abgesehen davon kann man Wagner nicht ernst
genug nehmen. Und sollte ihn durch beste Vorbereitung ehren.
Man kann Wagner nicht ernst genug nehmen
klingt nach einem Wagnerianer.
Jaap van Zweden: Wenn man sich mit Wagner
beschäftigt, wird man mehr und mehr zum
­Wagnerianer. Es war bei mir ja auch eine Liebe
auf den ersten Blick. Man muss nur beachten,
dass diese Liebe viel Zeit und Geduld braucht.
Geduld und intensive Beschäftigung. Schnellschnell geht bei Wagner überhaupt nichts!
Wie stehen Sie zu den Anmerkungen, die Wagner
in seine Partituren notiert hat. Wieweit haben
diese für Sie Relevanz?
Jaap van Zweden: Absolut. Wagner wusste so
genau, was er will – da gibt es nicht eine Eintragung, die wir ignorieren könnten. Man muss das
ernst nehmen!
Bei Lohengrin handelt es sich um ein WagnerWerk der mittleren Periode. Blenden Sie Ihr
­ issen über spätere Werke aus, wenn Sie LohenW
grin dirigieren?
Jaap van Zweden: Ich denke, dass in einem Komponisten, der ein Werk schreibt, bereits alle seine
Musik drinnen ist. Derzeit studiere ich Das klagende Lied von Gustav Mahler ein – und es stellt
sich die Frage: Hören wir in diesem Stück bereits
seine 9. Symphonie? Ich würde sagen: Ja, man
spürt sie bereits. Und genauso ist es bei Wagner:
Auch wenn der Ring noch nicht existiert hat, so ist
er doch schon da. Und: Lohengrin ist ein Meisterwerk, nicht ein „frühes“ Stück. Es steht für sich.
Selbst wenn Wagner nie etwas anderes geschrieben
hätte, wäre er ein einzig­artiger Komponist. Lohengrin ist mehr als genug.
Ist die reiche Aufführungsgeschichte dieser Oper
eine Bereicherung für Sie als Interpret? Oder eine
Bürde?
Jaap van Zweden: Nein, sicherlich keine Bürde.
Es ist fantastisch, dass es all das schon gegeben
hat, man kann in diese reiche Lohengrin-Tradi­
tion eintauchen und all das Großartige genießen!
Und fordert Sie bei Lohengrin das Körperliche
oder das Mentale beim Dirigieren stärker?
Jaap van Zweden: Das Mentale. Eindeutig.
Oliver Láng
JAAP VAN ZWEDEN ist seit 2008 Musikdirektor des Dallas Symphony Orchestra und seit
2012 Musik­direktor des Hong Kong Philharmonic Orchestra, ab 2018 wird er Musikdirektor
des New York Philharmonic sein. Mit 19 Jahren­
war er der bislang jüngste Konzertmeister des
Concertgebouw Orchestra, 1995 startete er
­seine Karriere als Dirigent. Er dirigierte u.a. das
Chicago Symphony, das Cleveland Orchestra,
das Concertgebouw Orchestra, die Berliner und
Wiener Philhar­moniker. Als Operndirigent leitete er u.a. La traviata, Fidelio, Madama Butterfly, Otello, Vanessa, Meistersinger, Parsifal,
Ring des Nibelungen. Im Jahr 2012 wurde er
von Musical America als „Conductor of the Year“
ausgezeichnet. Vor kurzem ­erschien eine neue
Einspielung mit Mahlers 3. Symphonie mit dem
Dallas Symphony Orchestra.
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Lohengrin
10, 14., 18., 21. Mai 2016
SPIELZEIT 2016 | 2017
Z
Direktor Dominique Meyer
unächst nur ein paar Eckdaten: 49 Opern i­m
Repertoire, fünf Opernpremieren, eine Ur­
auf­­führung, drei Ballettpremieren, sieben BallettRepertoireabende, 13 Konzerte, zehn Kammer­
musik­­vormittage, 45 Streams, drei Kinder­­­opern
– das ist die Spielzeit der Wiener Staatsoper
2016/2017­auf den ersten Blick. Der zweite geht
tiefer und zeigt ein – wie ich meine – sehr weit
gespanntes und ausbalanciertes Programm. Dieses
bildet die Stärken und Besonderheiten unseres
Hauses ab: Das weltgrößte Repertoire, das vom
Barock bis zur zeitgenössischen Oper reicht; das
Ensemble, das über 60 Sängerinnen und Sänger
umfasst; die Gastsolisten – auch diesmal wieder
praktisch alle wichtigen Namen. Und dazu unsere
künstlerischen Säulen, das Staatsopernorchester,
der Chor, das Staatsballett. Und zu den Opernund Ballettvorstellungen kommen zahlreiche zu­
sätzliche Veranstaltungen im Großen Haus, im
Mahler-Saal, in der AGRANA STUDIOBÜHNE |
WALFISCHGASSE.
Auch heuer gibt es wieder fünf Opernpremieren, die
ein weites Feld eröffnen: Christoph Willibald Glucks
Armide lädt uns musikalisch ins letzte Drittel des
18. Jahrhunderts und bringt Marc Minkowski
als Dirigenten ans Haus zurück. Dann springen
wir ans Ende des 19. Jahrhunderts und widmen
uns der letzten Oper Giuseppe Verdis: Falstaff.
Diese kluge und präzise musikalische Komödie
wird von Zubin Mehta, der nach sieben Jahren
wieder bei uns dirigiert, geleitet. Für die
nächste Premiere bleiben wir bei Verdi und
vervollständigen unsere trilogia popolare mit
Il trovatore: Nach der neuen Turandot in der
Spielzeit 2015/2016 ein weiteres jener Opernwerke,
die vom Publikum immer wieder herbeigesehnt
werden – zumal Anna Netrebko und Roberto
Alagna die führenden Rollen singen. Und noch ein
zweites „letztes“ Werk eines Komponisten kommt
zur Premiere, Wagners Bühnenweihfestspiel
Parsifal, das Semyon Bychkov leiten wird. Und
schließlich, als letzte Opernpremiere, freue ich
mich auf Debussys Pelléas et Mélisande, eine
Oper, deren letzte Staatsopern-Premiere vor fast
12
N° 199
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30 Jahren stattfand und die einfach auf unseren
Spielplan gehört!
Mit den Premieren BALANCHINE | LIANG |
PROIETTO und dem Werken von John Neumeier
gewidmeten Abend Le Pavillon d’Armide |
Le Sacre erweitert das Wiener Staatsballett sein
Repertoire, wobei mit Blanc von Daniel Proietto ein
neues Werk speziell für das Ensemble entsteht. Le
Corsaire, Raymonda, La Fille mal gardée, Onegin
und Schwanensee bilden das abendfüllende Reper­
toire der kommenden Spielzeit, VAN MANEN |
EKMAN | KYLIÁN und THOSS | WHEELDON |
ROBBINS setzen zeitgenössische Akzente.
Auch heuer gibt es eine neue Kinderoper, wieder
ein Auftragswerk der Wiener Staatsoper. Tristan
Schulze hat für uns Patchwork geschaffen, auf
dessen Uraufführung wir gespannt sein dürfen! Im
Opern-Repertoire zeigen wir unsere große Auswahl
an Werken, von Händels Alcina über all die Verdi-,
Wagner-, Puccini-, Mozart-, Strauss-­
Abende bis
hin zu Erich Wolfgang Korngolds wunderbarer
Toten Stadt oder Aribert Reimanns Medea. Nicht
fehlen dürfen die Kammermusikvormittage der
Wiener Philharmoniker, die Liederabende, die wir
gemeinsam mit dem Musikverein veranstalten, die
Solistenkonzerte, die Sonntags-Konzerte unseres
Ensembles, die Matineen sowie die Projekte der
Opernschule und der Ballettakademie.
2016/2017 werden wir 45 Abende im Rahmen von
Oper live at home übertragen – neuerdings auch
mit der A1 Mediabox,­über AppleTV oder Amazon
Fire TV. Auch das vielfältige Programm in der
AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE ­wird­
fort­gesetzt. Neben Kinderoper finden dort wieder
zahlreiche Künstlergespräche, Konzerte, Einfüh­
rungen, Lesungen, Projekte der Opernschule und
der Ballettakademie und vieles mehr statt.
Zu all dem lade ich Sie herzlich ein und freue mich
auf eine schöne, gemeinsam erlebte Saison.
Dominique Meyer
REPERTOIRE IM MAI
FIDELIO | 3., 7., 11. Mai
Dass Beethoven, der eine Handlung wie jene der
Così fan tutte mit größter Überzeugung ablehnte
und stets auf der Suche nach moralisch integren,
idealen Persönlichkeiten war, für seine einzige Oper
das Fidelio-Sujet wählte, ist nicht weiter verwunderlich. Ein Stück, in dem das Hohelied der Freiheit
besungen wird, in dem man „Wahrheit kühn zu sagen wagt“, in dem zugleich die unbedingte, alles
übersteigende Liebe kein Opfer scheut und alle
Ketten bricht, musste Beethovens Schaffenskraft
geradezu entzünden.
BORIS GODUNOW | 6., 9., 13., 16. Mai
1869 beendete Modest Mussorgski die Partitur seiner ersten vollendeten Oper – Boris Godunow. Aus
Alexander Puschkins gleichnamiger, 25 Szenen umfassenden Dramenvorlage hatte er einige wenige
ausgewählt, um so den Aufstieg und Niedergang
des Zaren Boris Godunow möglichst konzentriert
und wirkungsvoll darstellen zu können. Deutlicher
als bei Puschkin, steht bei Mussorgski auch das
leidgeprüfte russische Volk im Mittelpunkt des Geschehens.
LOHENGRIN | 10., 14., 18., 21. Mai
Wie bei Richard Wagner üblich, ging auch der Konzeption und Schöpfung des vom Komponisten als
romantische Oper bezeichneten Lohengrin die Lektüre zahlreicher Schriften und Bücher voraus. Und
wie bei Wagner üblich, entstand das endgültige Werk
rund um den gralgesandten Schwanenritter nicht in
einem Arbeitsgang, sondern im Zuge eines intensiven Ringens: 1846 war ein erster, 1847 ein zweiter
Gesamtentwurf und erst 1848 die letztgültige Partitur vollendet, eine Partitur in der, laut Adorno, der
Orchesterklang erstmals bei Wagner als Träger des
Bühnengeschehens hervortritt.
LA TRAVIATA | 17., 20., 23. Mai
Die Lektüre von Alexandre Dumas’ Kameliendame
begeisterte Verdi derartig, dass er ein bereits begonnenes Opernprojekt liegen ließ und sich mit Feuereifer auf die Vertonung des Stoffes warf, sodass er
gemeinsam mit dem Librettisten Franceso Maria
Piave innerhalb kürzester Zeit die fertige Oper La
traviata vorlegen konnte. Da der Uraufführung kein
großer Erfolg beschieden war, überarbeitete er die
Partitur geringfügig und brachte das Werk ein Jahr
später erneut heraus – diesmal mit jenem großem
Erfolg, der diese Oper bis heute begleiten sollte.
DON CARLO | 22., 25., 29. Mai, 2. Juni
Wenn sich Liebe und hohe Politik vermischen, können letztlich nur menschliche Katastrophen entstehen. In Giuseppe Verdis auf Friedrich Schillers Don
Karlos basierenden Oper werden die seelischen
Tiefen und Untiefen der Handelnden auf meisterhafte Weise musikalisch wiedergegeben.
SIMON BOCCANEGRA | 24., 27., 30. Mai, 4. Juni
„Das Herz des Menschen ist ein Quell ewigen
Leides“, heißt es im auch von Kennern besonders
geschätzten Simon Boccanegra. Wie schwer es ist,
Macht und Liebe zu vereinen und dadurch glücklich
zu werden, muss auch die Titelfigur in dieser Oper
Giuseppe Verdis im Laufe der Handlung erkennen.
Für die Inszenierung der aktuellen Produktion
zeichnete Regiegröße Peter Stein verantwortlich.
MAYERLING | 2., 4., 15., 19. Mai, 5. Juni
Das Ballett in drei Akten, entstanden 1978, gilt als
das stärkste der abendfüllenden Werke des
­britischen Choreographen Kenneth MacMillan. Zeitlebens in besonderer Weise an einer „psychologisierenden“ Hinterfragung der handelnden Personen
interessiert, verdichtete er das Ballett rund um den
Kronprinzen Rudolf und die tragischen Vorgänge im
legendären Jagdschloss zu einem beklemmenden
Kammerspiel, welches die darstellerischen Qualitäten der Ausführenden besonders fordert.
DON QUIXOTE | 26., 28., 31. Mai
Fast hundert Jahre nach der 1869 in Moskau erfolgten Uraufführung des Balletts von Marius Petipa
trat es ab 1966 in der Fassung von Rudolf Nurejew
von Wien aus seinen erneuten Siegeszug auf die
internationalen Bühnen an. Das schwungvolle Werk
voll spanischen Nationalkolorits sprüht vor Lebensfreude und tänzerischer Virtuosität.
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HIMMELHOCH JAUCHZEND
Denys Cherevychko und Ensemble in Don Quixote
Ketevan Papava und Roman Lazik in Mayerling
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BALLETT
– ZU TODE BETRÜBT
I
m Spielplan des Wiener Staatsballetts prallen
im Mai emotionale Welten aufeinander: Jugend­
licher Überschwang – der in Rudolf Nurejews
­choreographischer Fassung die eigentliche ­Tragik
der von Trugbildern getriebenen Hauptfigur deutlich überwiegt – in Don Quixote trifft auf die penible
Beobachtung der Tragödie um Kronprinz Rudolf in
Kenneth MacMillans Mayerling.
Führt der aus Verzweiflung vorgetäuschte Suizid
Basils in Don Quixote zum eigentlichen Happy
End, so ist die Tat in Mayerling ein unabänder­
liches Faktum, dem nur mehr das in der nebligen
Morgendämmerung verschwimmende Licht der
Fackeln am Friedhof in Heiligenkreuz folgen kann.
Was in Gesamtbetrachtung beider Werke aus diesem Blickwinkel vor allem bleibt, ist der Hinweis
auf die Bedrohung der Existenz, die letztlich aus
dem Kampf um die Liebe erwachsen kann, der
­Moment, in dem sich die Kraft, die alles Leben
hervorbringt, blindlings gegen sich selbst wenden
kann. Ob fiktive Literatur oder reale Geschichte –
werden wir je wirklich daraus lernen?
MATINEE DER BALLETTAKADEMIE
und Tchaikovsky Surprise zur bekannten Orchestersuite Nr. 3 des Titelstifters. Peter Rille präsentiert dabei sein Libretto und seine Choreographie
zu Till Eulenspiegels lustige Streiche, die er 1976
für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft – Freunde
des Balletts e.V. erstellt hatte, in überarbeiteter
Fassung erstmals in Wien, Bella Ratchinskaias­
choreographische Adaption der legendären
­Chopiniana und die Choreographie von Rafael
Avnikjan zu Tchaikovsky Surprise sind Uraufführungen, womit die Ballettakademie der Wiener
Staatsoper ihre Profilierung auch im Bereich der
Repertoirepflege fortsetzt.
A
m 26. Mai präsentiert die Ballettakademie
der Wiener Staatsoper auf der großen Bühne
des Hauses am Ring ihr Können (Beginn 11.00).
Gezeigt werden Till Eulenspiegels lustige Streiche­
zur burlesken Musik von Richard Strauss, Chopiniana
zur stimmungsvollen Musik von Frédéric Chopin
(in der Orchesterfassung von Alexander Glasunow)
Das Programm für die Studierenden ist dicht,
wird doch nur zwei Tage vor der Matinee in der
Wiener Staatsoper am 24. Mai in der Volksoper
Wien die Soiree der Ballettakademie gezeigt
(Beginn 18:30), wobei eine Choreographie von
Natalia Horecna (Malerei eines Traumes) und
eine Uraufführung von Evelyn Téri (Romeo und
Julia) zu sehen sind – ebenfalls beides Auftragswerke der Ballettakademie der Wiener Staatsoper. In der kommenden Spielzeit 2016/2017
werden die Veranstaltungen der Ballettakademie
in der KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE |
WALFISCHGASSE stattfinden.
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Mayerling
2., 4., 15., 19. Mai 2016
Don Quixote
26., 28., 31. Mai, 5. Juni 2016
Matinee der Ballettakademie
der Wiener Staatsoper
26. Mai 2016
Die Ballettakademie
wird unterstützt von
und ohnehin immer wieder hierher kommen. Uns
geht es aber vor allem darum, jene zu erreichen,
die diese Stadt respektive die kulturellen Angebote nicht von Vornherein kennen – und wir konnten diesbezüglich nachweisbar schon so manchen
Sinneswandel bewirken: Wenn beispielsweise Australier heute nach Europa kommen, gehört es für
die meisten von ihnen dazu, auch in Wien Station
zu machen – das sind immerhin 100.000 Nächtigungen pro Jahr –, in der Vergangenheit war dies
nicht unbedingt der Fall. Der WienTourismus hat
also die Aufgabe unsere Stadt im globalen Aufmerksamkeitswettbewerb immer wieder neu zu
positionieren und zusätzliche Besucherschichten
zu lukrieren.
VISIONEN
FÜR WIEN
NORBERT KETTNER im Gespräch
Norbert Kettner wuchs in
Tirol auf und ist seit 1. September 2007 Geschäftsführer
des WienTourismus. Zuvor
war er Gründungsgeschäftsführer der departure wirtschaft, kunst und kultur
GmbH, 1993-2003 Pressereferent des damaligen Finanzund Wirtschaftsstadtrats
sowie Vizebürgermeisters
von Wien. Kettner ist seit
2010 Mitglied des Stiftungsrates des ORF, Aufsichtsrat
der Stadt Wien Marketing,
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Kunsthalle Wien sowie Mitglied
des Tourism and Hospitality
Industry Advisory Boards der
MODUL University Vienna.
1997-2007 war er Vorstandsmitglied des Life Balls.
W
ir sind stolz auf das künstlerische Angebot
unseres Landes. Doch welche Aufgaben
sind mit diesem Selbstverständnis verbunden? Wie
stehen wir diesbezüglich international da und wie
sind die Aussichten für die Zukunft? Welche Funktion hat Kunst? Für den Prolog bitten wir in dieser
Serie international führende Manager zu einem entsprechenden Gespräch – in der aktuellen Ausgabe
spricht Norbert Kettner, der Geschäftsführer des
WienTourismus, mit Andreas Láng.
Wien ist für seine hochkulturellen Institutionen
bekannt. Inwieweit müssen diese nun international noch extra beworben werden, inwieweit muss
man auf eine Wiener Staatsoper, auf das Kunst­
historische Museum oder auf den Musikverein aufmerksam machen?
Norbert Kettner: Es gibt natürlich weltweit, etwa
in Japan, sehr viele Menschen, die tief in der klassischen Musik verwurzelt sind, Wien daher schätzen
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Und wie gehen Sie beziehungsweise der WienTourismus diesbezüglich konkret vor?
Norbert Kettner: Eine enzyklopädische Aufzählung von all dem, was in Wien angeboten wird,
ist nach unserer Erfahrung wenig zielführend.
Die Information, dass in dieser Stadt jeden Tag
100.000 Plätze in Theatern, Kinos, bei Konzertveranstaltern und Festivals verkauft werden, ist
für ein potenzielles internationales Publikum nur
bedingt spannend. Also versuchen wir ständig
neue Formate zu entwickeln oder Initiativen zu
verstärken, in denen unter anderem klassische
Musik oder das Genre Oper eine fast popkulturelle Dimension bekommen. So übertrugen wir
zum Beispiel einen Opernabend aus der Wiener
Staatsoper im Rahmen eines Open Air Festivals
live nach Hamburg. Ein anderes Projekt, wofür
wir letztes Jahr sogar ausgezeichnet wurden,
nannte sich „Visions of Vienna“ und entstand
in Kooperation mit der Oper von Sydney und
dem Sydney Symphony Orchestra: Im ersten
Teil konnten die Besucherinnen und Besucher
in der dortigen Oper Bekanntes von Mozart,
Beethoven, Schubert und Strauß hören, der
zweite Teil wurde zusätzlich live auf das markante, segelförmige Dach des Gebäudes samt Wieninspirierten 3D-Projektionen übertragen und
von 4000 begeisterten Menschen in einem, im
Hafen von Sydney eigens geschaffenen Public
Viewing-Bereich – zum Teil mit Tränen in den
Augen – mitverfolgt. Darüber hinaus bestand
weltweit die Möglichkeit das Konzert per OnlineLivestream mitzuerleben. An diesem Abend waren wir übrigens Twitter Trend in Australien.
INTERVIEW
Ihre Begeisterung springt förmlich über …
Norbert Kettner: Ich habe ja durch diesen Beruf
das Privileg, meine private Leidenschaft, meine
Liebe zur Musik, zur bildenden Kunst, zur Literatur sowie zum Experimentellen an sich ausleben
zu können. Und so gehen wir, meine Kolleginnen,
Kollegen und ich, in der Tat sehr lustvoll an die
mannigfachen Projekte heran, die sich unentwegt
ergeben.
Sie sprachen im Zusammenhang mit der Oper von
einer popkulturellen Dimension. Manche könnten
dies als Verwässerung des Angebots missverstehen.
Norbert Kettner: Was absolut falsch wäre! Die Wiener Staatsoper, als eines der kulturellen Flaggschiffe der Republik, muss immer die Wiener Staatsoper und ihrem eigenen Qualitätsanspruch treu
bleiben. Wenn wir von Popularisierung der Kunst
sprechen, geht es nicht darum, das Niveau der
Evokation selber herunterzusetzen, sondern darum, den Zugang niederschwelliger zu gestalten.
Der WienTourismus bietet, anders formuliert, eine
Art Übersetzungsarbeit, in der ein sozusagen klassisches Angebot mit zeitgenössischen Facetten zusammengebracht wird – zum Beispiel im Bereich
der digitalen Welt.
Befragungen, womit Wien im Allgemeinen assoziiert wird und welche Botschaften daher ankommen und welche eher verpuffen: Man verbindet
mit Wien Eleganz, Schönheit, die imperial-barocke Kaiserstadt und natürlich auch Kunst und Kultur, allem voran die Oper. Unsere Stadt gilt weiters
als Ort des Genusses – interessanter Weise gibt es
tatsächlich nur eine einzige Küche, die nach einer
Stadt benannt ist: die Wiener Küche. Neu hinzugekommen ist das Thema Wein – Wien ist die einzige
Metropole der Welt, in der der Wein innerhalb der
Stadtgrenzen wächst und auch konsumiert wird.
Wenn man im Ausland zum Beispiel sagt: „Am
Abend gehen Sie in die Wiener Staatsoper und danach in ein Restaurant, wo Sie einen gepflegten
Wein bekommen, der keine zehn Kilometer vom
Opernhaus entfernt gewachsen ist“, dann kommt
das immer sehr gut an.
Wir wissen also, was mit Wien assoziiert wird. Gibt
es auch einen übergeordneten Aspekt der im Zusammenhang mit den Bewohnern dieser Stadt,
also den Wienerinnen und Wienern häufig genannt wird?
Norbert Kettner: Aus der Marktforschung ist uns
bekannt: Die Wiener Höflichkeit.
Australien und Japan haben Sie bereits erwähnt –
wo ist der WienTourismus noch aktiv?
Norbert Kettner: Wir wirken in rund zwanzig Ländern – unsere Kernmärkte sind in Europa, den
USA, immer stärker auch in Asien und Australien.
Und nach welchen Kriterien werden die Länder
ausgesucht?
Norbert Kettner: Wir beurteilen und wählen die
Märkte nach der jeweiligen Kaufkraft, der Erreichbarkeit, dem Wirtschaftswachstum, und den diesbezüglichen Entwicklungen der letzten Jahre aus:
Es gibt Länder, in denen wir sozusagen das volle
Programm spielen, das heißt business-to-business
Kommunikation, klassische Werbung, Social Media-Marketing einsetzen, und dann gibt es Märkte,
Fernmärkte, wo wir für die flächendeckende Bearbeitung zu wenig Budget haben und uns daher
auf die dortigen Medien und auf die Reiseindustrie
konzentrieren.
Und was wird vorrangig beworben?
Norbert Kettner: Wir wissen aus umfangreichen
Video-Projektion Visions of Vienna auf der Oper in Sydney
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BEGLÜCKEND
UND AUTHENTISCH
Stephanie Houtzeel
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OPER
S
eit nunmehr knapp sechs Jahren ist die
aus den USA stammende Mezzosopranistin
­Stephanie Houtzeel Mitglied des Ensembles der
Wiener Staatsoper. Die auch international im ersten Fach erfolgreiche Künstlerin kann zwar schon
auf etliche Aufnahmen verweisen – u.a. singt sie
die jeweilige Titelrolle auf Einspielungen von
­Lullys Armide und Suppés Fatinitza – aber eine
eigene Solo-CD umfasste ihr persönlicher Katalog
bislang noch nicht. Umso größer war dann die
Freude, als vom Label Capriccio ein genau dahingehendes Angebot kam und Stephanie Houtzeel
darüber hinaus noch freie Hand bei der Auswahl
der Lieder bekam. Es gab lediglich zwei Vorgaben
– alle Stücke sollten erstens zum Motto Nostalgia passen und zweitens mit den Komponisten
Charles Ives, Gustav Mahler, Alberto Ginastera,
Carlos López Buchardo, Carlos Guastavino und
Astor Piazzolla die Internationalität von Houtzeels
Wirkungsradius abbilden. „Ives und Mahler boten
sich gewissermaßen wie von selbst an“, so die
Mezzosopranistin. „Ich bin in Boston aufgewachsen und Ives hatte seine Jugend praktisch gleich
ums Eck, in Connecticut verbracht, es gibt also
ein über die amerikanische Nationalität hinausreichendes lokales Nahverhältnis. Und der Umstand, dass ich mittlerweile seit geraumer Zeit in
Österreich lebe, zuletzt sechs Jahre in Wien, ließ
Mahler naheliegend erscheinen. Die Idee, Lieder
aus Argentinien dazu zu nehmen und damit dem
Programm einen gewissen exotischen Farbtupfer
zu verleihen, stammt von meinem Manager Ivan
Paley, der selbst aus Südamerika kommt.“
Das grundlegende Konzept für die CD stand schon
2013 fest, doch für das Aussuchen der Lieder, die
genaue Zusammenstellung des Programms wollte sich Houtzeel Zeit lassen. Unter Nostalgie lässt
sich ja zum Teil recht Unterschiedliches subsumieren und auch die Komponisten gingen recht
unterschiedlich mit diesem Begriff um. Dann
stellte sich die Mezzosopranistin die Frage, was zu
Nostalgie führt? „Eine Erinnerung, ein Parfum, ein
Lied, Liebe – das sind Themen, die in den Stücken,
für die ich mich entschieden habe, auf irgendeine Weise vorkommen. Sehr clever etwa in Ives’
Housatonic at Stockbridge: Zum einen geht es in
dem Lied um diesen großen Fluss in New England,
der an sich schon Erinnerungen weckt, zum anderen hat Ives die natürlichen Geräusche des Flusses
sozusagen nachkomponiert und das Ganze mit
einer Hymne, die quasi als Cantus ­
Firmus im
Hintergrund läuft, verwoben.“ Bewusst sind die
Lieder auf dieser CD nicht nach Komponisten,
sondern einem dramaturgisch-atmosphärischen
Fluss folgend gegliedert. Bewusst setzte Houtzeel
außerdem die klassisch ausgebildete Opernstimme, von Mahler abgesehen, nicht durchgehend
ein – so beschäftigte sie sich etwa intensiv mit
dem authentischen Tango-Stil, um das entsprechende Feeling und den entsprechenden Tonfall
zu treffen. Der eigentlichen Aufnahme der Lieder
ging schließlich ein wahrhaftes Ringen und interpretatorisches Ausloten voran. „Wenn man so
eine Solo-CD herausbringt“, erinnert sich Houtzeel, „muss man sich den eigenen Dämonen und
Engeln stellen, zum Kern jedes einzelnen Liedes
vorstoßen, den Weg finden, um mit der Stimme
die als wahr empfundene Sicht präsentieren zu
können. Das Ergebnis sollte eine ehrliche, geradezu intime Begegnung von Gesang, Komposition
und Klavier sein, die den Hörer überzeugen muss.
Wenn man den ersten Schnitt bekommt und entscheiden soll: Ja, dieses Lied ist in Ordnung, da ist
genau die Farbe getroffen, die intendiert war, oder
sich eingestehen muss: nein, das darf so nicht
hinaus, das muss noch einmal gemacht werden –
schwitzt man ordentlich, das ist verantwortungsvolle Schwerstarbeit, die aber ungeheuren Spaß
macht und beflügelt.“
Herausgekommen ist mit dieser CD – auf der
übrigens der hervorragende Charles Spencer als
Klavierpartner von Stephanie Houtzeel zu hören
ist – eine Kostbarkeit, die die Hörer vom ersten
Takt an in den Bann zieht, sie an verschiedenartigen Stimmungsbildern teilhaben lässt, ungemein
bereichert und zugleich den Wunsch nach einem
da capo nach sich zieht.
Capriccio
C 5262
Nostalgia
Stephanie Houtzeel
(Mezzosopran)
Charles Spencer
(Klavier)
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Das Staatsopernorchester
D
en Kaffee, einen verlängerten Braunen,
rührt sie nicht an. Wie denn auch? Denn
die junge Geigerin hat viel zu erzählen, sehr
sehr viel. Über die Ausbildung und den Beruf,
über Ernsthaftigkeit in der Musik, Kopf und
Bauch, echte und vermeintliche Stars, das
Orchester, Solistentum und Kammermusik. Und
das alles in einem erstaunlichen Redetempo
und mit einem beeindruckend geringen Bedarf
an Zwischenatmung. Vor allem aber mit Verve,
Begeisterung, Überlegung. Am Ende des Interviews
schickt ein zufällig anwesender Musikerkollege
vom Nachbartisch ein SMS: „Aus all dem kann man
jetzt deine Biografie schreiben!“ Nun, die Biografie
wird es vielleicht nicht. Aber ein Einblick in ihr
Musizieren und ihre Sicht auf Musik…
SERIE
In dieser Serie werden die
Mitglieder des Wiener Staats­
opernorchesters vorgestellt.
Sie, das ist die Geigerin Adela Frasineanu, geboren
in Brasov (Kronstadt) in Siebenbürgen, in eine
halb Musiker- (der Vater ist Trompeter), halb Arzt(die Mutter) Familie. In früher Kindheit kommt
sie nach Deutschland und beginnt im Alter von
sechs Jahren, „weil man es so gemacht hat“, mit
dem Musikunterricht. Das bedeutet zunächst:
„Klopfen auf allem, auf Tassen und Trommeln“,
also musikalischer Vorbereitungsunterricht. Am
Ende des Jahres kommt die Wahl des zukünftigen
Instruments, und bevor sie noch, wie die anderen,
„Klavier“ rufen kann, hat die Geigenlehrerin der
Schule ihr auch schon die Violine zugeteilt. „Ich
glaube, es wäre mir auch jedes andere Instrument
recht gewesen“, meint sie heute. Und fügt hinzu:
„Eine ziemlich unromantische Geschichte, oder?“
Romantisch oder unromantisch: Sie lernt Geige
und ist bei der Lehrerin in besten Händen. „Sie war
von Anfang an fürsorglich und mütterlich, das war
genau das, was ich damals brauchte“. Im nächsten
Satz räumt Frasineanu gleich noch einmal mit der
Romantik auf: „Es ist ja meist eine Illusion, dass
Kinder von sich aus gerne üben. Es muss jemand
dahinterstehen.“ Jemand, das war der Vater, und
dank ihm wurden bald Fortschritte gemacht; und
als sich dann erste Erfolge bei frühen regionalen
Wettbewerben einstellten, kam der eigene Wille
20
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zum Üben schließlich auch in Schwung. „Da hatte
ich das Gefühl: es bringt was.“ „Dahinterstehen“,
darauf legt sie Wert, bedeute übrigens nicht Druck,
„den hatte ich nie. Meine Eltern waren nur einfach
der Meinung, dass, wenn man etwas macht, es
ordentlich werden soll. Egal, ob es sich um Musik
oder etwas anderes handelt.“
Was folgte, waren viele Kilometer. Denn von der
Musikschule wechselte sie als Jungstudentin nach
Weimar, pendelte wöchentlich 90 Kilometer hin
und zurück. Dann wählte sie ein Musikgymnasium
in Berlin, „eine Spezialschule“, in der ein Schwer­
punkt auf eine entsprechende Förderung gelegt
wurde. In den letzten Schuljahren pendelte sie
wieder, diesmal nach Rostock. Und mit i­hrem
Trio zu Konzerten um den Globus, bis nach
Japan. Und zu Meisterkursen in alle Ecken
Deutsch­lands, weiters zu Wettbewerben und mit
Jugendorchester-Tourneen in fast alle Länder
Europas. Das Berufsmusikertum war aber immer
noch keine ausgemachte Sache. „Mich hat so
vieles interessiert. Ich dachte: Vielleicht studiere
ich nach der Matura ganz etwas anderes. Zum
Beispiel etwas mit Sprachen?“ Daraus wurde
nichts, weil Frasineanu nach besagter Matura
die Sache mit den außermusikalischen Studien
„verpeilte“, wie sie sagt, also: die Anmeldefristen
aller Universitäten verpasste. Sie machte demnach
das, was sie am besten konnte – und musizierte.
Stationen brachten sie dabei unter anderem nach
Salzburg, wo sie in Prof. Igor Ozim einen genialen
Lehrer fand, der „alle musikalischen Vorgänge ganz
genau begründen konnte. Warum eine Betonung
auf dieser Note ist und nicht auf jener.“ Aus
dieser Zeit hat die Geigerin vielleicht auch ihren
Sinn für eine Ernsthaftigkeit und Schlüssigkeit
einer Interpretation gewonnen. „Es geht nicht
um richtig oder falsch, sondern darum, dass es
Logik gibt und man wissen muss, warum man
etwas so und nicht anders macht. Nur ein schöner
Ton ist keine Begründung. Dadurch verliert der
intellektuelle Anspruch seine Bedeutung, was
sich wiederum in der Musik niederschlagen wird.“
Womit das Thema Effekthascherei erreicht ist, ein
Geigerin
Adela Frasineanu
Wort, das Frasineanu nur mit etwas verkniffenen
Lippen ausspricht. Ähnlich wie „Oberflächlichkeit“.
„Das ist der Zeitgeist. Alles muss die Norm sprengen,
muss noch neuer, schneller, unglaublicher sein.
Aber dafür ist Musik nicht da. Sie muss den
Menschen berühren. Und berühren kann sie
nur, wenn sie nicht oberflächlich ist.“ Kann also
Effekthascherei niemals wirklich ans Herz gehen?
„Nein!“ meint Frasineanu. Kurz und entschlossen.
Das genannte Herz geht ihr auf, wenn es um das­
Staatsopernorchester geht. Zu diesem ist sie,
nach Zwischenstationen in anderen namhaften
Klangkörpern, 2014 gestoßen. „Ich habe in
sehr guten Orchestern gespielt und auch das
Zwischenmenschliche war fast immer großartig. Aber
es hat immer das gewisse Etwas gefehlt, und so habe
ich immer weitergesucht. Bis ich hier gelandet bin.“
Das gewisse Etwas, das drückt sich unter anderem
darin aus, dass man im Staatsopernorchester
wirklich gerne musiziert und nicht nur Dienste
absolviert. Vor allem: gerne miteinander musiziert.
„Das Orchesterspiel hier ist oft wie Kammermusik.
Einer bringt etwas ein, ein anderer reagiert, und
es entwickelt sich ein Dialog. Man kann vieles
ausprobieren, sich etwas trauen, man hat im
Orchester Raum, sich musikalisch auszuleben,
gleichzeitig existiert nicht so ein Druck wie bei
Solisten.“ (Apropos Solisten: Die musikalische
Qualität so mancher Kollegin oder manches
Kollegen sei so hoch, wie es sie selbst unter Solisten
kaum gäbe.) Dazu die Möglichkeit, „mit all den
Dirigenten zusammenzuarbeiten! Das ist, ohne es
gutzureden, einfach einzigartig.“ Und das Schönste
sei überhaupt, dass es bei allem hohen Niveau nicht
darum geht, dass sich der Einzelne profiliert. „Denn
Musik, die fürs Orchester geschrieben wurde, lebt
eben nicht davon, dass 100 geniale Musiker es sich
selbst und den anderen beweisen wollen. Sondern,
dass sie gemeinsam musizieren und harmonieren!“
In Wien jedenfalls, so lächelt sie, sei das Glück
perfekt. „Natürlich kann nicht immer alles eine
Sternstunde sein. Aber die Sterne, die es hier gibt,
die findet man nirgendwo anders…“
OL
GEMEINSAM SINGEN MIT
I
n der Studiobühne Walfischgasse feiert am 29. Mai ein ganz besonderes Programm Premiere:
La Diva?!, erdacht und aufgeführt von KS Ildikó Raimondi. Auf dieser einstündigen musi­ka­
lischen Reise in die Welt der Oper präsentiert sie einen Blick hinter die Kulissen des Musiktheaters und bringt ihrem (jungen) Publikum – ab acht Jahren – die Zauberwelt des Theaters nahe.
KS Ildikó Raimondi
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WALFISCHGASSE
EINER DIVA
wenigen Jahren positiv gemeint, er kommt von
La Divina, die Göttliche. Man hat damit aus­
drücken wollen, dass eine Künstlerin – oder ein
Künstler, es gibt ja auch den Divo – etwas Besonderes, Außergewöhnliches in sich trägt. Es
war jedenfalls eine große Auszeichnung, eine
Divina, oder Diva genannt zu werden. Dass
manchmal etwas Kapriziöses oder Schwieriges
mitschwingt, das kam so nach und nach dazu.
Ein kleiner Beigeschmack. Ich bin jedenfalls
­keine kapriziöse Diva!
Frau Kammersänger Raimondi, La Diva?! zeigt
den Opernbetrieb aus der Nähe. Was erwartet
­einen Zuschauer?
Ildikó Raimondi: Das Publikum erlebt zunächst
einmal, wie eine ausgebildete, geschulte Sängerinnen-Stimme aus der Nähe klingt. Heute hört man
im Alltag ja zumeist Gesangsstimmen aus dem
­Mikrofon, also künstlich verstärkte Stimmen – wir
Opernsänger hingegen arbeiten ganz ohne Hilfsmittel, nur mit unseren beiden Stimmbändern. Ich
möchte also zeigen, was (klassischer) Gesang bedeutet. Wie man solche Töne produzieren kann.
Aber auch, was Oper eigentlich ist. Erzählen, seit
wann es Musiktheater gibt. Welche Stile. Warum das
Sängerinnenleben so schön ist. Was ein Orchester
ist und ein Korrepetitor. Und was es braucht, um
die Magie eines Opernabends zu erzeugen. Und ich
werde an diesem Nachmittag natürlich auch singen,
Arien aus ganz unterschiedlichen Epochen der
Operngeschichte.
Hat das Diventum auch etwas mit Außenwirkung
zu tun?
Ildikó Raimondi: Selbstverständlich! Mit all dem
Blitzlichtgewitter. Und wenn man sehr jung ist,
glaubt man, dass der Beruf aus dem besteht, was
man von außen sieht. Das ist aber nur die Spitze
des Eisbergs. 90% des Daseins einer Diva ist nicht
Applaus und Erfolg, sondern harte Arbeit.
An wen wendet sich das Programm?
Ildikó Raimondi: Wir haben angegeben: Ab acht
Jahren. Gemeint ist aber: acht bis achtundachtzig!
(lacht) Nein, im Ernst: Wir möchten Kindern einen
Einblick vermitteln, der aber durchaus auch etwas
sein kann für die Eltern oder Großeltern, die be­
gleitend mitkommen. Oder auch für jeden, der ein­
fach wissen möchte, wie eine Sängerin oder ein Sänger so „funktioniert“.
Dieser Nachmittag ist nicht Ihre erste Arbeit mit
Jugendlichen, sondern Sie haben ja schon mehrere
diesbezügliche Projekte verwirklicht.
Ildikó Raimondi: In dieser Form ist es mein
­erster Versuch. Aber ich hatte schon mehrere,
sehr konkrete Projekte, zum Beispiel ging es einmal um Mozart, ein andermal gab es einen dreitägigen Workshop über Gesang oder aber auch
um das (deutsche) Lied. Und so weiter …
La Diva wird im Titel mit einem Fragezeichen und
einem Rufzeichen versehen, warum eigentlich?
Verdient eine Diva nicht immer ein Rufzeichen?
Ildikó Raimondi: Da haben Sie recht (lacht). Das
Fragezeichen bedeutet: Diva? Das bin doch nicht
ich! Oder doch?
Das Publikum bei La Diva?! darf aber auch mitmachen und nicht nur zuhören.
Ildikó Raimondi: Es soll sogar mitmachen. Wir
werden am Ende einen Kanon gemeinsam singen,
Kinder, Erwachsene, das ganze Publikum. Und
bitteschön nicht zögerlich und schüchtern,
­sondern kräftig, schön laut. Und wenn es schief
geht, macht’s auch nichts.
Und sind Sie eine?
Ildikó Raimondi: Ja, natürlich! Wer möchte denn
nicht eine Diva sein? Nämlich etwas Besonderes.
Wer das nicht will, der kann diesen Berufsweg
ja kaum gehen. Es braucht schon ein wenig dieses Im-Rampenlicht-stehen-Wollen. Und eine
Diva ist ja etwas Gutes! Der Begriff war ja bis vor
Also einmal Opernsänger sein?
Ildikó Raimondi: Genau! Einmal Opernsänger
sein. Staatsopern-Opernsänger, gewissermaßen!
Oliver Láng
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Studiobühne
Walfischgasse
La Diva?!
29. Mai 2016, 15.00 Uhr
Ödön Rácz
PAGANINI AM KONTRABASS
E
s gibt die italienische, tschechische und
deutsche Kontrabass-Schule, daneben noch viele
weitere andere. Und es gibt die Wiener ­Schule, die
sich zum Beispiel in Bogenwechsel, Fingersätzen und
Bogenhaltung von den anderen unterscheidet. Die
Wiener Schule, erzählt Ödön Rácz, Solo-Kontrabassist
des Staatsopernorchesters bzw. der Wiener Philharmoniker, sei nicht nur einzigartig, sondern die beste.
Das nicht etwa aus rein technischen oder formellen
Gründen, sondern einfach darum, weil sich gerade
mit dieser Haltung und dieser Technik der bestmögliche Ton entwickeln lässt. Ohne Namen zu nennen:
Aber nicht nur einer der großen internationalen Dirigenten sei der Meinung, dass die weltbeste Kontrabass-Gruppe im Orchestergraben der Wiener Staatsoper säße ... Das könnte nun womöglich als Angeberei oder ein Gut-Reden ausgelegt werden. Wenn es
aber jemand wie Ödön Rácz sagt, der zu Recht den
Ruf als besonderer Meister seines Instruments trägt,
dann klingt es einfach nur ehrlich und überzeugt.
Doch abgesehen von den Spezifikationen der einzelnen Schulen beziehungsweise der Frage nach der
höchsten Qualität: Rácz hat dieser Tage eine neue CD
herausgebracht, auf der wichtige Werke des Kontrabass-Repertoires zu hören sind. Dabei ist er bei der
Deutschen Grammophon untergekommen, die erstmals eine Aufnahme mit Werken speziell für dieses
Instrument herausgebracht hat. Zu hören sind Konzerte von Carl Ditters von ­Dittersdorf, Johann Baptist
Vanhal und Giovanni Bottesini, die, so Rácz, alle ihre
Besonderheit hätten. „Das Vanhal-Konzert ist wie das
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Haydn-Cellokonzert, da steht der Wiener Stil, also die
Eleganz, die Phrasierung, der Klang im Vordergrund.
Es soll rund klingen, fein, gleichzeitig aber auch kernig. Dittersdorf ist technisch sehr aufwändig, vor
allem im letzten Satz: da geht es um Brillanz und
weniger um die große Melodie. Bottesini wiederum
vereinigt alle Herausforderungen in nur einem Stück.
Das ist wie Paganini fürs Kontrabass!“ lacht Rácz. „Abgesehen davon ist Bottesini das romantische Gegengewicht zu den beiden anderen, wobei ich mich bemüht habe, nicht übermäßig romantisierend, also
kitschig zu spielen. Sondern einfach der Zeit entsprechend.“
Auf dieser Aufnahme – es spielt das Franz Liszt-Kammerorchester – hat Rácz auf einen Dirigenten verzichtet. Gleichzeitig aber hat er versucht, all das, was er
sich als Orchestermusiker von den großen Pultkünstlern abgeschaut hat, einzubringen. „Die Art etwa, wie
Riccardo Muti eine achte Symphonie von Schubert
dirigiert – die hat mich zu unserer Bottesini-Sicht
inspiriert“, verrät er. Das Wichtigste aber war der
„Wiener“ Klang, auf den er besonders geachtet hat.
Zukunftspläne? „Viele“, verrät er. Etwa, dass ein bedeutender ungarischer
Komponist plant, für ihn
ein Kontrabass-Konzert
zu schreiben. Doch das,
lächelt Rácz, ist Zukunftsmusik. Kontrabass-Zu­
kunfts­m usik, gewisser­
maßen. OL
THEMA
60 JAHRE WIEDERERÖFFNUNG
A
m 5. November 2015 jährte sich die Wiederer­öffnung der Wiener Staatsoper zum 60. Mal.
Anlässlich dieses Jubiläums lassen wir in einer
kleinen Serie diese Zeit Revue passieren: Pro
Heft werden in chronologischer Reihenfolge –
beginnend mit 1955 – Höhepunkte in Erinnerung
gerufen. In der Mai-Nummer sind dies die Jahre
1996-2003.
1996 Das Repertoire wird um gleich zwei Erst­
aufführungen erweitert: In Brittens Peter Grimes­
begeisterte u.a. KS Neil Shicoff in der Titelpartie, in
Verdis Stiffelio KS José Carreras, KS Renato Bruson
und KS Mara Zampieri.
1997 100 Jahre nach Mahlers Dirigentendebüt
an der Hofoper, der wenig später seine Bestellung
zum Direktor des Hauses folgte, wird der Gobelin­
saal genannte Pausenraum im 1. Rang in Gustav
Mahler-­­Saal umbenannt.
1998 Anfang 1997 beschlossen das museum in
progress und der damalige Direktor Ioan Holender,
den vom politisch fragwürdigen und künstlerisch
unbedeutenden Rudolf Eisenmenger gestalteten
Eisernen Vorhang durch jährliche Neugestaltungen
zu überhängen. Das erste Bild stammt von Kara
Walker und wird am 8. November 1998 präsentiert.
2000Mit KS Walter Berry stirbt einer der
bedeutendsten Baritone der zweiten Hälfte des­
20. Jahrhunderts und ein beliebtes Ensemblemit­
glied der Wiener Staatsoper.
2001 Am 1. September geht die Untertitelanlage
der Wiener Staatsoper in Betrieb, die es ermöglicht,
die Operntexte in deutscher und englischer S
­ prache­­­
mit zu verfolgen. Nur neun Tage später wird die
Opernschule der Wiener Staatsoper eröffnet.
Seiji Ozawa
SERIE
1999 Auf Initiative des damaligen Direktors
Ioan Holender wird auf der Dachterrasse der
Wiener Staatsoper eine eigene Spielstätte für
Kinderoper eröffnet, in dem in den nächsten
anderthalb Jahrzehnten zahlreiche erfolgreiche
Kinderopernproduktionen über die Bühne gehen.
2002 Am 1. September übernimmt Seiji Ozawa
das Amt des Musikdirektors der Wiener Staatsoper.
Die erste Premiere in der neuen Funktion leitet
Ozawa am 16. Dezember mit Jonny spielt auf.
Zuvor, am 15. Juni, feierte die Uraufführung von
Friedrich Cerhas und Peter Turrinis Riese vom
Steinfeld einen triumphalen Erfolg.
2003 Erstmals wird am Tag nach dem Opern­
ball Die Zauberflöte für Kinder gezeigt. 7000
Schulkinder aus ganz Österreich besuchen die zwei
geschlossenen Vorstellungen im wohl schönsten
Ballsaal der Welt.
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UNSER ENSEMBLE
REGINE HANGLER
im Porträt
Regine Hangler als Gutrune in Götterdämmerung
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ENSEMBLE
inst Sängerin zu werden, diesen Kindheitstraum­
hegte und pflegte Regine Hangler praktisch
seit sie denken kann. Doch der diesbezügliche Weg
auf die Bühne war nicht geradlinig. Einmal verließ
die Sopranistin – im Chor des renommierten Linzer Musikgymnasiums war sie übrigens noch Tenor
– sogar das musikalische Ambiente. Allerdings nur
sehr kurz. Denn wie gesagt, der Kindheitstraum, der
Traum Sängerin zu sein, konnte durch nichts erstickt
werden. Aber immerhin studierte die junge Ober­
österreicherin nach der Matura zunächst in Kärnten
Telematik Netzwerktechnik. Doch durch ein Praktikum am Flughafen in Klagenfurt geläutert, erkannte
sie die falsche Abzweigung und wandte sich an das
Kärntner Landeskonservatorium, um die Probe aufs
Exempel zu machen: Sie betrat das Konservatorium,
erkundigte sich über die Modalitäten des Gesangsstudiums und erfuhr, dass just in dem Augenblick
die Aufnahmeprüfungen begannen und sie als musikalisch Ausgebildete sogleich teilnehmen dürfte.
Musikalisch ausgebildet bedeutete in ihrem Fall ein
abgeschlossenes Bratschenstudium. Ihr Vater hatte
als professioneller Oboist schon den Musikerberuf
ergriffen, und wenn Regine Hangler bei der Bratsche
geblieben wäre, wer weiß, vielleicht hätten Vater und
Tochter – beispielsweise im Brucknerorchester – gemeinsam in diversen Konzerten mitgewirkt. Aber die
Bratsche sollte es nicht werden, sie war ein nützlicher, und wahrscheinlich auch notwendiger Umweg
auf den sie später aufbauen konnte, ein Umweg, der
Spaß gemacht hatte. Mehr nicht. Das erkannte Regine Hangler auch an der gehörigen Portion Lampen­
fieber, das jeden ihrer größeren und wichtigeren
Auftritte als Bratschistin beschwerte. Seit sie Sängerin ist, kann sie hingegen vor das Publikum treten,
ohne von dieser qualitätsmindernden Angst behindert zu werden, als Sängerin ist sie in ihrem Element.
Die Aufnahmeprüfung an das Kärntner Landeskonservatorium bestand Regine Hangler natürlich
problemlos, ebenso, wie einige Jahre später an die
­Wiener Musikuniversität. Und dass schließlich unter
den jeweiligen Diplomen stets das Wort „Auszeichnung“ prangte, versteht sich gewissermaßen von
selbst und müsste im Grunde gar nicht erwähnt
werden. Von viel größerer Bedeutung war das über-
aus positive Urteil Mara Zampieris, an die sich Hangler nach ihren Studien wandte. Wobei Zampieri ihre
gute Meinung weniger in Worten ausdrückte. Nein,
sie hörte sich – das Vorsingen fand übrigens in Padua
statt – die Arie der Elvira aus Verdis Ernani an, die
Hangler zum Besten gab und nahm die junge Kollegin sogleich unter ihre künstlerischen Fittiche. Anders ausgedrückt: sie arbeitete intensiv mit Hangler,
weil sie deren Potenzial zur Weltkarriere erkannte.
Dieses Potenzial beginnt sich mittlerweile einzulösen, oder hat sich, besser gesagt, bereits eingelöst.
Denn wenn man unter wesentlichen Dirigenten,
wie beispielsweise Franz Welser-Möst oder Marek
Janowski die Titelrolle in Strauss’ Daphne singen
darf und auch noch großen Erfolg damit hat, wenn
man zu den Salzburger Festspielen eingeladen wird,
dann hat man mit Sicherheit eine Stufe der internationalen Gesangskarriere betreten, die sehr viele
ihr Leben lang nur sehnsüchtig von unten erblicken.
Ihren allerersten öffentlichen Opernauftritt, ihr
Debüt sozusagen, absolvierte sie, wie es sich als
Oberösterreicherin gehört, im Hoamatland, als
Bastienne in Mozarts Bastien und Bastienne. An
der Wiener Staatsoper gab sie ihr Hausdebüt zwar
in einer kleineren Partie, als gutherzige Menschenfresserfrau in Henzes Pollicino, doch keine zwei
Jahre später übertrug man ihr auch auf dieser Bühne Schlüsselrollen: die Chrysothemis in der Elektra etwa, oder die Rosalinde in der Fledermaus –
grundverschiedene Musiken, grundverschie­
dene
Charaktere, aber immer bejubelt, immer überzeugend. Und auch der Terminkalender der kommenden Jahre, der von internationalen Auftritten
gespickt ist, unterstreicht Regine Hanglers Bedeutung auf dem weltweiten Opernmarkt.
SERIE
E
Dass auch die Bratsche von Regine Hangler einen
würdigen Abnehmer gefunden hat, sei an dieser
Stelle vielleicht noch erwähnt: Hatte sie selbst den
besagten Kindheitstraum „Sängerin“, so sieht sich
ihr kleiner, fünfjähriger Sohn Severin als zukünftigen Kontrabassvirtuosen, der jetzt schon fleißig –
auf der mütterlichen Bratsche – die ersten wichtigen
Versuche unternimmt …
Andreas Láng
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N° 199
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DATEN UND FAKTEN
GEBURTSTAGE
BALLETT PERSONALIA
Der deutsche Dirigent Michael Güttler
wird am 1. Mai 2016 50 Jahre alt. An der
Wiener Staatsoper leitete er bislang Vorstellungen von Ariadne auf Naxos, Boris
Godunow, Eugen Onegin, Il barbiere
di Siviglia, La cenerentola, Nabucco,
Rigoletto, Werther.
Der aus den USA stammende Tenor
Robert Dean Smith feiert am 2. Mai 2016
seinen 60. Geburtstag. An der Wiener
Staatsoper sang er bislang Erik (Der fliegende Holländer), Kaiser (Frau ohne
Schatten), Stolzing (Die Meistersinger von
Nürnberg), Siegmund (Die Walküre), Florestan (Fidelio), Lohengrin, Des Grieux
(Manon Lescaut), Tannhäuser, Tristan.
Das langjährige, aus Polen stammende
Ensemblemitglied Janusz Monarcha feiert am 5. Mai 2016 seinen 60. Geburtstag.
An der Wiener Staatsoper sang er über 870
Vorstellungen – u.a. Daland (Der fliegende
Holländer), Komtur (Don Giovanni),
Basilio (Il barbiere di Siviglia), Pistola
(Falstaff), Colline (La Bohème), Angelotti
(Tosca), Le Bailli (Werther), ­König (Aida),
Fasolt (Das Rheingold), Warlaam (Boris
Godunow).
Wolfgang Koch vollendet am 31. Mai
2016 sein 50. Lebensjahr. An der Wiener
Staatsoper sang er bisher u.a. Barak (Die
Frau ohne Schatten), Hans Sachs (Die
Meistersinger von Nürnberg), Telramund
(Lohengrin), Jochanaan (Salome).
Gyula Harangozó, ehemaliger Direktor
des Balletts der Wiener Staatsoper und
Volksoper sowie ehemaliger Erster Solotänzer, begeht am 4. Mai seinen 60. Geburtstag.
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Während der aktuellen Spielzeit gab es
folgende Neuengagements beim Wiener
Staatsballett: mit Natalya Butchko
(USA), Rikako Shibamoto (Japan),
Dominika Kovacs-Galavics (Ungarn)
und Alessandra Vedovato (Italien)
wurden zahlreiche Absolventinnen der
Ballettakademie der Wiener Staatsoper
in das Ensemble aufgenommen, mit Irene
Garcia-Torres (Spanien) wurde ein
­weiteres neues Mitglied begrüßt.
Ab 1. September 2016 werden Zsófia
­Laczkó (Ungarn) und Scott McKenzie
(Großbritannien) dem Ensemble angehören.
Folgende Abgänge wurden verzeichnet:
Chloë Réveillon (per 31. August 2015),
kommende Spielzeit werden Xhesika
Gjonikaj, Ryan Booth und Cristiano
Zaccaria das Wiener Staatsballett verlassen, Prisca Zeisel wird ein Karenzjahr
beim Bayerischen Staatsballett in München absolvieren.
BALLETT GASTSPIELE
Am 16. April absolvierte des Wiener Staatsballett ein erfolgreiches Gastspiel beim XV.
Dance Open International Ballet Festival
im Alexandrinsky Theater in St. Petersburg
mit Stephan Thoss’ Blaubarts Geheimnis
(Ausschnitt), Jiří Bubeníčeks Le Souffle de
l’esprit und Paul Lightfoots und Sol Leóns
Skew-Whiff.
Im Rahmen desselben Festivals tanzte
Ballettdirektor Manuel Legris am­
25. April mit Maria Yakovleva einen Pas
de deux aus Roland Petits Die Fledermaus
bei der Gala Dance Open.
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RADIO UND TV
1. Mai, 14.00 | radio klassik
Mélange mit Dominique Meyer
Australian Eloquence: Kammermusik
mit den Wiener Philharmonikern
5. Mai, 19.00 | Ö1
Turandot (Giacomo Puccini)
Dirigent: Gustavo Dudamel
Mit: Lindstrom, Eyvazov, Hartig, Zednik,
Dumitrescu, Rumetz, Bermúdez,
Osuna, Ernst;
Orchester und Chor der Wiener Staats­­
oper, live aus der Wiener Staatsoper
10. Mai, 0.05 | Ö1
Idomeneo (W. A. Mozart)
Dirigent: Sir John Pritchard
Mit: Pavarotti, Baltsa, Popp, Gruberova,
Nucci, Jenkins; Wiener Philharmoniker;
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor; (aufgenommen 1983)
22. Mai, 20.15 | ORF III
Das schlaue Füchslein (Leoš Janáček)
Dirigent: Tomáš Netopil
Mit: u.a. Trekel, Reiss, Rumetz, Ko,
Ellen, Dennis, Pelz; Orchester und Chor
der Wiener Staatsoper, aufgenommen
in der Wiener Staatsoper 2016
29. Mai, 15.05 | Ö1
Das Wiener Staatsopernmagazin
Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen
sowie Gespräche mit Künstlern
Gestaltung: Michael Blees
31. Mai, 0.05 | Ö1
Attila (Giuseppe Verdi)
Dirigent: Giuseppe Sinopoli
Mit: Ghiaurov, Cappuccilli, M. Zampieri,
Visconti; Orchester und Chor der
Wiener Staatsoper, aufgenommen 1980
DATEN UND FAKTEN
OPER LIVE AM PLATZ
KONTRAPUNKTE
So, 1. Mai, Turandot, 18.30 Uhr
Mi, 4. Mai, Mayerling, 19.30 Uhr
Do,5. Mai, Turandot, 19.00 Uhr
Fr, 6. Mai, Boris Godunow, 19.30 Uhr
Sa, 7. Mai, Fidelio, 19.00 Uhr
So, 8. Mai, Turandot, 19.00 Uhr
Fr, 13. Mai, Boris Godunow, 19.30 Uhr
Sa, 14. Mai, Lohengrin, 17.30 Uhr
So, 15. Mai, Mayerling, 19.30 Uhr
Mo,16. Mai, Boris Godunow, 16.00 Uhr
Di, 17. Mai, La traviata, 19.30 Uhr
Mi, 18. Mai, Lohengrin, 17.30 Uhr
Fr, 20. Mai, La traviata, 19.30 Uhr
Sa, 21. Mai, Lohengrin, 18.00 Uhr
So, 22. Mai, Don Carlo, 18.00 Uhr
Mo,23. Mai, La traviata, 19.30 Uhr
Mi, 25. Mai, Don Carlo, 18.00 Uhr
Do,26. Mai, Don Quixote, 19.00 Uhr
Fr, 27. Mai, Simon Boccanegra, 19.00 Uhr
Sa, 28. Mai, Don Quixote, 19.00 Uhr
So, 29. Mai, Don Carlo, 18.30 Uhr
Alle Übertragungen sind live auf der LEDWand auf dem Herbert von Karajan-Platz
kostenlos zu erleben.
DIVERSES
In der Gesprächsreihe Kontrapunkte, die
zweimal pro Spielzeit im Gustav MahlerSaal stattfindet, wird am Sonntag den
29. Mai (11.00-12.30 Uhr) das Thema:
„Flüchtlingskrise – Europäische Krise?“
behandelt. Unter der Gesprächsleitung
des ehemaligen PhilharmonikerVorstandes Dr. Clemens Hellsberg
diskutieren der Schauspieler Cornelius
Obonya und Mag. Hans Peter Doskozil, Bundesminister für Landesverteidigung und Sport. Karten sind an allen
Bundestheaterkassen zu E 8,- erhältlich.
In der kommenden Saison finden die
Kontrapunkte am 19. November 2016
und am 20. Mai 2017 statt.
Der ehemalige Solorepetitor der Wiener
Staatsoper Guillermo García Calvo, der
mittlerweile jedes Jahr als Gastdirigent an
das Haus am Ring zurückkehrt, hat mit
großem Erfolg im März in Palma de
­Mallorca die dortige Erstaufführung von
Salome geleitet.
Clemens Unterreiner feiert sein 10jähriges Jubiläum am Haus. Nun erzählt der
Bariton in seinem ersten Buch (Ein Bariton
für alle Fälle, Amalthea Verlag) über seine
Laufbahn. Die Präsentation findet am
19. Mai in der Studiobühne Walfisch­gasse
statt. Kostenlose Zähl­karten an allen Bundestheater-Kassen!
DONATOREN
AGRANA | BUWOG Group | Christian Zeller­Privatstiftung | Diehl Stiftung & Co. KG |
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG |
MB Beteili­gungs GmbH | Porsche Holding GmbH | ­Raiffeisen | Zentralbank Österreich AG | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | voestalpine AG | Mathias Wettstein | Wirtschaftskammer Wien
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM MAI 2016
2.5.
14.00
15.00
15.5.
10.00
11.00
12.00
3.5.
14.00
15.00
16.5.
10.00
11.00
12.00
4.5.
14.00
15.00
17.5.
5.5.
13.00
14.00
15.00
18.5.
5.5.
14.00
15.00
19.5.
6.5.
14.00
15.00
20.5.
7.5.
14.00
15.00
24.5.
13.00
10.00
13.00
8.5.
13.00
14.00
15.00
14.00
15.00
14.00
14.00
15.00
14.00
15.00
14.00
15.00
14.00
15.00
25.5.
13.00
14.00
15.00
9.5.
13.00
14.00
15.00
27.5.
13.00
14.00
15.00
10.5.
13.00
14.00
14.00
15.00
11.5.
13.00
14.00
14.00
15.00
29.5.
15.00
12.5.
13.00
14.00
15.00
13.5.
13.00
14.00
15.00
14.5.
13.00
14.00
30.5.
13.00
9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung.
www.wiener-staatsoper.at | [email protected]
Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624.
Änderungen vorbehalten.
www.wiener-staatsoper.at
N° 199
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SPIELPLAN Mai 2016
01
Sonntag
TURANDOT | Giacomo Puccini
18.30-21.00 Dirigent: Gustavo Dudamel | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli
Oper
Lindstrom, Zednik, Dumitrescu, Eyvazov, Hartig, Rumetz, Bermúdez, Osuna, Ernst
Preise G
Oper live am Platz
Werkeinführung
02
Montag
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien
18.00-19.00 KÜNSTLERGESPRÄCH KS ALFRED ŠRAMEK
Gespräch
Staatsoperndirektor Dominique Meyer im Gespräch mit KS Alfred Šramek
Preise X
19.30-22.15 MAYERLING | Kenneth MacMillan – Franz Liszt, arr. Lanchbery | Dirigent: Fayçal Karoui
Ballett
Tsymbal, Konovalova, Papava, Chivarova, Mair, Lazik, Dato, Peci | Gesang: Aura Twarowska
Abo 14
Preise C
03
Dienstag
FIDELIO | Ludwig van Beethoven
19.00-21.45 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk
Oper
Plachetka, Siliņš, Smith, LoBianco, Woldt, Tonca, Dennis
Abo 1
Preise S
04
Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien
Mittwoch
10.30-11.45 PÜNKTCHEN UND ANTON * | Iván Eröd
Kinderoper Regie: Matthias von Stegmann
Preise Z
19.30-22.15 MAYERLING | Kenneth MacMillan – Franz Liszt, arr. Lanchbery | Dirigent: Fayçal Karoui
Ballett
Tsymbal, Konovalova, Papava, Chivarova, Mair, Lazik, Dato, Peci | Gesang: Aura Twarowska
Abo 9 | Preise C
Oper live am Platz
05
Donnerstag TURANDOT | Giacomo Puccini
19.00-21.30 Dirigent: Gustavo Dudamel | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli
Oper
Lindstrom, Zednik, Dumitrescu, Eyvazov, Hartig, Rumetz, Bermúdez, Osuna, Ernst
Preise G
Oper live am Platz
Werkeinführung
06
Freitag
19.30-21.45
Oper
07
Samstag
FIDELIO | Ludwig van Beethoven
19.00-21.45 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk
Oper
Plachetka, Siliņš, Smith, LoBianco, Woldt, Tonca, Dennis
Preise S
Oper live am Platz
08
Sonntag
Gustav Mahler-Saal
11.00-12.00 ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG 5
Matinee
Hyuna Ko, Manuel Walser | Cécile Restier (Klavier)
Preise L
in der Walfischgasse 4, 1010 Wien
15.00-16.00 Kinderoper
PETER UND DER WOLF | Sergej Prokofjew
Konzert
Dirigent: Witolf Werner | Sprecher: Hans Peter Kammerer
Preise Z
| Giacomo Puccini
19.00-21.30 TURANDOT
Dirigent: Gustavo Dudamel | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli
Oper
Lindstrom, Zednik, Dumitrescu, Eyvazov, Hartig, Rumetz, Bermúdez, Osuna, Ernst
Abo 24 | Preise G
Oper live am Platz
Werkeinführung
BORIS GODUNOW | Modest Mussorgski
Dirigent: Marko Letonja | Regie: Yannis Kokkos
Pape, Khayrullova, Garifullina, Kushpler, Ernst, Pershall, Rydl, Talaba, Green, Kobel, Twarowska,
Šramek, Kolgatin, Moisiuc, Pelz
Preise S
Oper live am Platz
Werkeinführung
BORIS GODUNOW | Modest Mussorgski
Dirigent: Marko Letonja | Regie: Yannis Kokkos
Pape, Khayrullova, Garifullina, Kushpler, Ernst, Pershall, Rydl, Talaba, Green, Kobel, Twarowska,
Šramek, Kolgatin, Moisiuc, Pelz
09
Montag
19.30-21.45
Oper
10
Dienstag
| Richard Wagner
17.30-22.00 LOHENGRIN
Dirigent: Jaap van Zweden | Regie: Andreas Homoki | Youn, Fritz, Nylund, Mayer, Schuster, Plachetka
Oper
Abo 2
Preise A
11
Mittwoch
FIDELIO | Ludwig van Beethoven
19.00-21.45 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk
Oper
Plachetka, Siliņš, Smith, LoBianco, Woldt, Tonca, Dennis
Abo 10
Preise S
12
Donnerstag TURANDOT | Giacomo Puccini
19.00-21.30 Dirigent: Gustavo Dudamel | Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli
Oper
Lindstrom, Zednik, Green, Eyvazov, Hartig, Rumetz, Bermúdez, Osuna, Ernst
Abo 20
Preise G
Werkeinführung
13
Freitag
19.30-21.45
Oper
14
Samstag
LOHENGRIN | Richard Wagner
17.30-22.00 Dirigent: Jaap van Zweden | Regie: Andreas Homoki
Oper
Youn, Fritz, Nylund, Mayer, Schuster, Plachetka
Preise A
Oper live am Platz
15
Sonntag
| MacMillan – Liszt, arr. Lanchbery | Dirigent: Fayçal Karoui
19.30-22.15 MAYERLING
Poláková, Avraam, Firenze, Ledán, Kourlaev, Peci, Sosnovschi | Gesang: Ulrike Helzel
Ballett
Zyklus BallettEmotionen | Preise C
Oper live am Platz
16
Montag
16.00-18.15
Oper
17
Dienstag
LA TRAVIATA | Giuseppe Verdi
19.30-22.00 Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Jean-François Sivadier
Oper
Rebeka, Khayrullova, Ellen, Popov, Domingo, Dennis, Pershall, Hong, Šramek
BORIS GODUNOW | Modest Mussorgski
Dirigent: Marko Letonja | Regie: Yannis Kokkos
Pape, Khayrullova, Garifullina, Kushpler, Ernst, Pershall, Rydl, Talaba,
Green, Kobel, Twarowska, Šramek, Kolgatin, Moisiuc, Pelz
BORIS GODUNOW | Modest Mussorgski
Dirigent: Marko Letonja | Regie: Yannis Kokkos
Pape, Khayrullova, Garifullina, Kushpler, Ernst, Pershall, Rydl, Talaba, Green, Kobel, Twarowska,
Šramek, Kolgatin, Moisiuc, Pelz
GENERALSPONSOREN
WIENER STAATSOPER live at home
MAIN SPONSOR
TECHNOLOGY PARTNER
Zyklus 5
Preise S
Werkeinführung
Abo 7 | Preise S
Oper live am Platz
Oper live at home
Werkeinführung
Nachmittagszyklus 1
Preise S | CARD
Oper live am Platz
Werkeinführung
Preise A
Oper live am Platz
* Weitere Termine von
PÜNKTCHEN UND ANTON
10.30 Uhr: 10., 18., 24., 31. Mai
11.00 Uhr: 15., 21., 28. Mai
18
Mittwoch
| Richard Wagner
17.30-22.00 LOHENGRIN
Dirigent: Jaap van Zweden | Regie: Andreas Homoki | Youn, Fritz, Nylund, Mayer, Schuster, Plachetka
Oper
Preise A | CARD
Oper live am Platz
Oper live at home
19
Donnerstag MAYERLING | Kenneth MacMillan – Franz Liszt, arr. Lanchbery
19.00-21.45 Dirigent: Fayçal Karoui
Ballett
Poláková, Avraam, Ledán, Zeisel, Kourlaev, Peci, Sosnovschi | Gesang: Ulrike Helzel
Abo 18
Preise C
20
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien
Freitag
17.30-18.30 OPERNGESCHICHTE V
Staatsoperndirektor Dominique Meyer über Georg Friedrich Händel und die englische Barockoper
Preise X
TRAVIATA | Giuseppe Verdi
19.30-22.00 LA
Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Jean-François Sivadier
Oper
Rebeka, Khayrullova, Ellen, Popov, Domingo, Dennis, Pershall, Hong, Šramek
Preise A
Oper live am Platz
Gustav Mahler-Saal
Samstag
KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 9
11.00-12.30 Cello Quartett | Sebastian Bru, Bernhard Naoki Hedenborg, Robert Nagy, Edison Pashko
Matinee
Werke von: Arcangelo Corelli, Julius Klengel, W. A. Mozart, Herbert Frühauf, David Popper,
Wilhelm Fitzenhagen
Preise R
18.00-22.30 LOHENGRIN | Richard Wagner
Oper
Dirigent: Jaap van Zweden | Regie: Andreas Homoki | Youn, Fritz, Nylund, Mayer, Schuster, Plachetka
Preise A
Oper live am Platz
Sonntag
Gustav Mahler-Saal
11.00-12.00 ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG 6
Matinee
Andrea Carroll, David Pershall | Thomas Lausmann (Klavier)
Preise L
CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
18.00-21.30 DON
Dirigent: Myung-Whun Chung | Regie: Daniele Abbado
Oper
Pape, Vargas, Tézier, Moisiuc, Park, Harteros, Uria-Monzon, Tonca, Xiahou, Nazarova
Preise A
Oper live am Platz
23
Montag
LA TRAVIATA | Giuseppe Verdi
19.30-22.00 Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Jean-François Sivadier
Oper
Rebeka, Khayrullova, Ellen, Popov, Domingo, Dennis, Pershall, Hong, Šramek
Abo 16 | Preise A
Oper live am Platz
Oper live at home
24
Dienstag
SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi
19.00-22.00 Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Peter Stein
Oper
Hvorostovsky, Furlanetto, Plachetka, Coliban, Meli, Frittoli, Osuna, Rathkolb
Abo 4
Preise A
25
Mittwoch
DON CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
18.00-21.30 Dirigent: Myung-Whun Chung | Regie: Daniele Abbado
Oper
Pape, Vargas, Tézier, Moisiuc, Park, Harteros, Uria-Monzon, Tonca, Xiahou, Nazarova
Preise A
Oper live am Platz
26
Donnerstag
11.00-13.00 MATINEE DER BALLETTAKADEMIE DER WIENER STAATSOPER
Matinee
Preise M
19.00-21.45 DON QUIXOTE | Rudolf Nurejew – Ludwig Minkus, arr. Lanchbery
Ballett
Dirigent: Kevin Rhodes | Hashimoto, Avraam, Mair, Zeisel, Jovanovic, Dato, Peci
Preise C
Oper live am Platz
27
Freitag
SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi
19.00-22.00 Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Peter Stein
Oper
Hvorostovsky, Furlanetto, Plachetka, Coliban, Meli, Frittoli, Osuna, Rathkolb
Preise A
Oper live am Platz
28
Samstag
DON QUIXOTE | Rudolf Nurejew – Ludwig Minkus, arr. Lanchbery
19.00-21.45 Dirigent: Kevin Rhodes
Ballett
Yakovleva, Esina, Hashimoto, Papava, Tonoli, Cherevychko, Lazik
Preise C
Oper live am Platz
29
Sonntag
11.00-12.30
Matinee
21
22
Gustav Mahler-Saal
KONTRAPUNKTE 2
Dr. Clemens Hellsberg im Gespräch mit Cornelius Obonya und Mag. Hans Peter Doskozil,
Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, zum Thema: „Flüchtlingskrise – Europäische Krise?“
Preise W
Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien
15.00-16.00 LA DIVA?!
Eine kleine Gesangsreise mit KS Ildikó Raimondi durch die Welt der Oper. Ab 8 Jahren.
Preise X
CARLO (ital.) | Giuseppe Verdi
18.30-22.00 DON
Dirigent: Myung-Whun Chung | Regie: Daniele Abbado
Oper
Pape, Vargas, Tézier, Moisiuc, Park, Harteros, Uria-Monzon, Tonca, Xiahou, Carroll
Preise A
Oper live am Platz
30
Montag
SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi
19.00-22.00 Dirigent: Marco Armiliato | Regie: Peter Stein
Oper
Hvorostovsky, Furlanetto, Plachetka, Coliban, Meli, Frittoli, Osuna, Rathkolb
Verdi-Zyklus
Preise A
31
Studio Walfischgasse | Walfischgasse 4, 1010 Wien
Dienstag
17.30-19.00 PUBLIKUMSGESPRÄCH
mit Staatsoperndirektor Dominique Meyer und dem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Platzer
kostenlose
Zählkarten
QUIXOTE | Rudolf Nurejew – Ludwig Minkus, arr. Lanchbery
19.00-21.45 DON
Dirigent: Kevin Rhodes
Ballett
Yakovleva, Esina, Hashimoto, Papava, Tonoli, Cherevychko, Lazik
Preise C
CARD
PRODUKTIONSSPONSOREN
BORIS GODUNOW
LA TRAVIATA
SIMON BOCCANEGRA
DON CARLO (ital.)
TURANDOT
Barbara und Martin Schlaff
PÜNKTCHEN UND ANTON
OPER LIVE AM PLATZ
Mit Unterstützung von In Kooperation mit
KARTENVERKAUF FÜR 2015/ 2016
KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND
ÜBER INTERNET
STEHPLÄTZE
Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016
möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an
die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung
erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD
mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort
Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison
2015/2016 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper.
at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online
kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch
sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga-
kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der
be eines verbindlichen Zahlungstermins.
werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der StehplatzOperngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE
Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die
Saison 2015/2016 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch
im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des
gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND
GALERIE
Zum Preis von E 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien,
ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-,
KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND
TELEFONISCHER VERKAUF
Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei
Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für
30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis
30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der
Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter
www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen
von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard,
Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar
unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2015/2016, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen
einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE
und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können
an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben
werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
BUNDESTHEATER.AT-CARD
Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,
Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien,
Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien,
Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse
Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440.
Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12
Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzent-
Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
Um E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE
und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonder-
schlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha­
ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
BALLETT-BONUS
Ballettvorstellungen der Saison 2015/2016 in der Wiener Staatsoper
vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
veranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“
für die Saison 2015/2016 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
ABONNEMENTS UND ZYKLEN
Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel-
KASSE UNTER DEN ARKADEN
im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010
Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am
31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie)
zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl
von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim
Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in
jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE
Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil
dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von E 47,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der
Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie
an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den
Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und
wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter
Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
32
N° 199
lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679,
e-Mail: [email protected], von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr,
Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
KINDERERMÄSSIGUNG
Abo 1 3. Mai, 19.00-21.45
FIDELIO
Ludwig van Beethoven
Abo 2 10. Mai, 17.30-22.00 LOHENGRIN Richard Wagner
Abo 4 24. Mai, 19.00-22.00
SIMON BOCCANEGRA
Giuseppe Verdi
Abo 7 13. Mai, 19.30-21.45
BORIS GODUNOW
Modest Mussorgski
Abo 9 4. Mai, 19.30-22.15
MAYERLING
MacMillan – Liszt, arr. Lanchbery
Abo 10 11. Mai, 19.00-21.45
FIDELIO
Ludwig van Beethoven
Abo 14 2. Mai, 19.30-22.15
MAYERLING
MacMillan – Liszt, arr. Lanchbery
Abo 16 23. Mai, 19.30-22.00
LA TRAVIATA
Giuseppe Verdi
Abo 18 19. Mai, 19.00-21.45
MAYERLING
MacMillan – Liszt, arr. Lanchbery
Abo 20 12. Mai, 19.00-21.30
TURANDOT
Giacomo Puccini
Abo 24 8. Mai, 19.00-21.30
TURANDOT
Giacomo Puccini
Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich
TAGESKASSEN
der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn;
Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde
ABOS UND ZYKLEN
VORVERKAUF WALFISCHGASSE
Der Vorverkauf für Kindervorstellungen in der Walfischgasse 4, 1010
Wien, beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie. Der Vorverkauf für die anderen Veranstaltungen beginnt
jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag.
INFORMATIONEN
Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at
ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten.
IMPRESSUM
Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer
Saison 2015/2016, Prolog Mai 2016
Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 20.04.2016
Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey
Tel. +43 (1) 51444-2211 | e-Mail: [email protected]
Grafik: Irene Neubert, Miwa Meusburger
Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 8, 12, 13, 14, 15, 26),
Lois Lammerhuber (S. 2, 3, 21 ), Axel Zeininger (S. 25),
Hans van der Woerd S. 10), WienTourismus / Peter Rigaud (S. 16),
Eddy Gill (S. 17), Julia Weseley (S. 18), alle anderen unbezeichnet
bzw. Archiv der Wiener Staatsoper
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:
Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2
Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH
www.wiener-staatsoper.at
Zyklus 5 9. Mai, 19.30-21.45
BORIS GODUNOW
Modest Mussorgski
Nachmittagszyklus 1
16. Mai, 16.00-18.15
BORIS GODUNOW
Modest Mussorgski
Zyklus Ballett-Emotionen
15. Mai, 19.30-22.15
MAYERLING
MacMillan – Liszt, arr. Lanchbery
Verdi-Zyklus
30. Mai, 19.00-22.00
SIMON BOCCANEGRA
Giuseppe Verdi
Das Café Oper Wien bietet Ihnen in den
Pausen der Opernvorführungen einen raschen
und unkomplizierten Service. Sie können
Speisen und Getränke im Vorhinein auswählen
und bezahlen. In der Pause bekommen Sie
die bereits vorbereiteten Köstlichkeiten ohne
Wartezeiten an Ihren vorreservierten Tisch
serviert.
Gerne nehmen wir Ihre Reservierungen unter +43 1 513 3957
oder über unsere Internetseite www.cafeoperwien.at entgegen.
Österreichische Post AG / Sponsoring./ Post 13Z039653 S
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