Barocke Kammermusik Leitung und Orgel: Vincent Bernhardt Barockensemble 'Il delirio fantastico' Eine musikalische Reise durch das Europa Vivaldis mit Konzerten für Orgel und Streicher von Antonio Vivaldi, Georg-Friedrich Händel und Michel Corette Sonntag, 28. September 2014, 17 Uhr Ökumenische Kirche Flüh Eintritt frei – Kollekte zu Gunsten der Musiker Zu Beginn des 18. Jahrhunderts dominierte Italien die Welt der Musik. Viele italienische Komponisten machten im Ausland Karriere oder engagierten holländische Verleger, die ihre Werke in ganz Europa herausgaben. Somit erfuhr der „moderne“ Stil des italienischen Concertos eine ganz entscheidende Verbreitung ausserhalb Italiens. Der einflussreichste Komponist dieser Zeit war Antonio Vivaldi, ein venezianischer Priester, der erstaunlicherweise selbst kaum verreiste. Seine Werke aber wurden in ganz Europa gefeiert und beeinflussten darüber hinaus massgeblich zahlreiche bekannte Musiker, darunter auch Michel Corette, ein Franzose, der einige Werke im „italienischen Stil“ komponierte, und natürlich Georg Friedrich Händel, der seine Concertos für Orgel zur Unterhaltung während der Pausen in seinen Opern komponierte. Unter den von Vivaldi inspirierten Komponisten findet sich aber auch J.S. Bach, der viele Concertos des „Roten Priesters“, wie Vivaldi wegen seiner roten Haare auch genannt wurde, für Orgel oder Cembalo umschrieb; insbesondere erwähnt sei hier das Concerto in a-moll BWV 593, das auf einem Concerto Vivaldis für zwei Violinen basiert (RV 522). In einer Zeit, da Klavierkonzerte in Italien de facto nicht existierten, schrieb Vivaldi einige Konzerte für Orgel, in welchen jedoch auch die Violine solistisch hervortritt, weshalb man hier von Doppelkonzerten spricht. Mehrere Werke Vivaldis wurden nicht vollständig überliefert, wie auch die drei Concertos dieses Programms – lediglich die Stimme der Violine war bekannt und der Rest ist verschollen. Daher mussten die fehlenden Passagen (von Orgel und Streichern) neu geschrieben werden. Dazu orientierte man sich an ähnlichen Kompositionen Vivaldis. Die Werke des heutigen Programms bieten die besondere Chance, die Orgel nicht nur als Begleitinstrument, sondern auch als Solistin im Dialog mit der Violine zu erleben. Vincent Bernhardt PROGRAMM Antonio Vivaldi (1678-1741) : Konzert für Violine, Orgel und Streicher in C-dur RV 774 1. Allegro 2. Adagio 3. Allegro Antonio Vivaldi : Konzert für Violine, Orgel und Streicher in F-dur RV 775 1. [Allegro] 2. [Adagio] 3. [Allegro] Michel Corrette : Konzert für Orgel und Streicher in A-dur Op. 26 Nr. 2 1. Allegro 2. Adagio 3. Giga (Allegro) Johann Sebastian Bach (1685-1750) : Orgelkonzert in a-moll BWV 293 (nach Vivaldi, Konzert Op. 3 Nr. 8 RV 522) – Orgel Solo 1. Allegro 2. Larghetto 3. Allegro Georg Friedrich Händel (1685-1759) : Konzert für Orgel und Streicher in F-dur Op.4 no. 5 HWV 293 1. Larghetto 2. Allegro 3. Alla siciliana 4. Presto Antonio Vivaldi : Konzert für Violine, Orgel und Streicher in C-dur RV 808 1. [Allegro] 2. Largo 3. Allegro Es musizieren: – Reynier Guerrero, Solo Barockvioline – Sayaka Shinoda & Amandine Bernhardt, Barockviolinen – Aurélie Métivier, Barockbratsche – Mathilde Wolfs, Barockcello – Vincent Bernhardt, Orgel Vincent Bernhardt, geboren 1987, stammt aus der Lorraine und studierte in Metz, Lyon, Stuttgart und Basel Orgel und Cembalo. 2007 war er Cembalist im Barockorchester der Europäischen Union und hat seither Auftritte u.a. mit Le Concert Lorrain, La Chapelle Rhénane, Ensemble Gilles Binchois, Orchestre National de Lorraine und verschiedenen Sinfonieorchestern. Er ist Preisträger diverser Wettbewerbe und hat vor kurzem den 1. Preis beim internationalen Cembalowettbewerb „Gianni Bergamo Award“ in Lugano gewonnen. Im Jahr 2009 wurde er Organist an der Cathédrale Primatiale in Lyon und im Folgejahr Organist beim Festival International de Musique de la Chaise-Dieu. Auftritte als Solist oder Kammermusiker führten ihn bisher in über fünfzehn europäische Länder und nach Südamerika. Seit Dezember 2011 ist Vincent Bernhardt Organist an der ökumenischen Kirche Flüh und seit September 2012 unterrichtet er als Professor für Orgel und Basso continuo am Conservatoire à Rayonnemen Régional in Metz. Seit 2009 dirigiert er das Barockensemble 'Il delirio fantastico. Das Barockensemble 'Il delirio fantastico' Dieses Ensemble wird seit 2009 von Vincent Bernhardt geleitet. Die Mitglieder spielen ausschliesslich auf historischen Instrumenten und sorgen so für ein historisch barockes Musikerleben. Bis Juni 2012 führten die Musiker im Rahmen eines Bachkantatenzyklus 60 Bachkantaten mit Gesangssolisten und verschiedenen Chören aus dem Raume Lyon auf. Weitere Schwerpunkte des Ensembles sind die italienische und deutsche Musik aus dem 17. Jahrhundert, wie zum Beispiel Werke von A. Vivaldi, G.P. Telemann oder J.F. Fasch. In diesem Konzert werden exakte Kopien von originalen Barockinstrumenten zu hören sein. Informationen zur Evang.-Ref. Kirchgemeinde und ökumenischen Kirche finden Sie auf unserer Homepage www.kgleimental.ch oder www.oekumenischen-kirche.ch.