Seite 1 von 3 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel FB Elektrotechnik Prof. Dr.-Ing. T. Harriehausen Bearbeitungs- Anzahl der abgegebenen zeit: Blätter: ____________ 120 Minuten + 3 Aufgabenblätter Klausur Grundlagen der Elektrotechnik II (Wechselstromtechnik) WS 2003/04 15.1.2004 Name: ___________________________ Vorname: ________________________ Matrikel-Nr.: __________________ Erlaubte Hilfsmittel: Schreib- und Zeichenzeug, ausgegebene Formelsammlung, Taschenrechner. Alle Antworten sind zu begründen! Lösungswege müssen nachvollziehbar sein! Bitte kennzeichnen Sie jedes Blatt mit Ihrem Namen. Lassen Sie bitte links und rechts je ca. 3 cm Rand. Bitte benutzen Sie möglichst keine roten Stifte. Aufgabe Punkte erreicht KF 44 Punkteverteilung 2 3 40 76 1 25 Σ 120 + 65 Note: Teil I: Kurzfragen (KF) KF 1: Wie nennt man bei einem linearen zeitinvarianten passiven Zweipol den Imaginärteil des Verhältnisses von komplexer Klemmenspannung zu komplexem Klemmenstrom bei Verbraucher-Zählpfeilsystem? KF 2: Gegeben ist das vollständige Amplitudenspektrum eines Signals gemäß Bild 1. Wie groß ist die Grundfrequenz f1 des Signals? A 1 2 3 4 5 6 f/Mhz Bild 1: Vollständiges Amplitudenspektrum eines Signals KF 3: Sie sollen ein Klirrfaktormessgerät bauen. Ihnen stehen zwei hochwertige Effektivwertspannungsmesser und ein hochwertiger Hochpass (Vierpol!) mit einstellbarer Grenzfrequenz zur Verfügung. a) Zeichnen Sie das Blockschaltbild des Klirrfaktormessgerätes. b) Erläutern Sie den Messvorgang und die Berechnungsvorschrift zur Ermittlung des Klirrfaktors einer Wechselspannung u(t) mit bekannter Grundfrequenz f1. KF 4: Bestimmen Sie für die T-periodische Spannung u(t) mit dem in Bild 2 dargestellten Verlauf a) den arithmetischen Mittelwert, b) den Gleichrichtwert, c) den Effektivwert. u(t) T t -U 0 Bild 2: Darstellung einer Periode der Spannung u(t) Klausur "Grundlagen der Elektrotechnik II" WS 2003/04 FH Braunschweig/Wolfenbüttel FB Elektrotechnik Prof. Dr.-Ing. T. Harriehausen Seite 2 von 3 KF 5: Gegeben ist die Schaltung gemäß Bild 3 mit U1 = 30 V und U2 = 50 V. In welchem Bereich kann der Wert von Uges liegen? Z1 Z2 U1 U2 Uges Bild 3: Spannungen über einer Reihenschaltung zweier Impedanzen KF 6: Zeichnen Sie ein technisch sinnvolles Ersatzschaltbild eines Kondensators, das mindestens 3 Elemente enthält und erläutern Sie die Bedeutung dieser Elemente. KF 7: Berechnen Sie für die Schaltung in Bild 4 das Verhältnis der Stromeffektivwerte I1/I als Funktion der gegebenen Z1 ... Zn. I I1 Z1 Z2 Z3 Zn Bild 4: Parallelschaltung von n Impedanzen KF 8: Wie ist der Nullphasenwinkel einer allgemeinen Wechselgröße definiert? Teil II: (Aufgaben) Bitte beginnen Sie jede Aufgabe aus Teil II auf einem neuen Blatt! Aufgabe 1: Schwingungsfähige Reihenschaltung Gegeben ist die Reihenschaltung zweier linearer zeitinvarianter passiver Zweipole mit den Impedanzen Z1 = R1 + jX1 bzw. Z2 = R2 + jX2 mit bekannten, konstanten Parametern gemäß dem in Bild 5 dargestellten Blockschaltbild. Die Schaltung ist schwingungsfähig mit einem Freiheitsgrad. Die Güten Q1 bzw. Q2 der beiden Zweipole bei der Resonanzfrequenz fres der Schaltung sind bekannt. Iges Zweipol 1 Zweipol 2 U1 U2 Uges Bild 5: Blockschaltbild der Schaltung zu Aufgabe 1 a) b) c) d) e) Welche Beziehung besteht zwischen den Reaktanzen der beiden Zweipole bei fres? Berechnen Sie die Güte QS des Schwingkreises als Funktion von Q1 und Q2. Wie groß ist der Strom Iges, wenn eine Spannung Uges mit fres angelegt wird? Skizzieren Sie den Frequenzgang von Uges bei konstantem |Iges|. Wie groß ist bei bekannter Spannung Uges die Spannung U1 bei Resonanz? Klausur "Grundlagen der Elektrotechnik II" WS 2003/04 FH Braunschweig/Wolfenbüttel FB Elektrotechnik Prof. Dr.-Ing. T. Harriehausen Seite 3 von 3 Aufgabe 2: Übertragungs-Vierpol Gegeben ist die in Bild 6 dargestellte Schaltung mit den Klemmen a, b, c, d. U1 C1 a Uab c R3 R2 U3 U2 b U4 R4 Es gilt C1 = C R2 = R3 = R4 = R Verwenden Sie die Abkürzung Ucd d Bild 6: Schaltung zu Aufgabe 2 mit Klemmenbezeichnungen und Zählpfeilen a) Berechnen Sie die Impedanz Zab zwischen den Klemmen a und b. b) Zeichnen Sie das Zeigerbild aller Spannungen in Bild 6 für den Fall R = 1 /(ωC) . c) Berechnen Sie die Übertragungsfunktion F(p) = U cd (p) / U ab (p) . d) Berechnen und skizzieren Sie den Amplitudengang F(ω) = U cd (ω) / U ab (ω) . e) Berechnen und skizzieren Sie den Phasengang ϕ(ω) = arg(F( jω)) . Aufgabe 3: Drehstrom An das 400 V-Drehstromnetz ist ein unsymmetrischer, im Stern geschalteter dreiphasiger Verbraucher mit bekannten Strangimpedanzen Z1, Z2, Z3 gemäß Bild 7 angeschlossen. I1 L1 U12 U31 L2 U23 L3 U1 U2 U3 I2 I3 Z1 UStr1 UStr2 UStr3 Z2 S Zahlenwerte: o U1 = 230 e − j90 V o Z1 = 47 e j40 Ω o Z2 = 26 e j35 Ω Z3 o Z3 = 37 e j0 Ω USN N Bild 7: Unsymmetrischer dreiphasiger Verbraucher am Drehstromnetz a) Berechnen Sie alle in Bild 7 eingetragenen unbekannten Spannungen und Ströme. b) Zeichnen Sie das Zeigerbild aller in Bild 7 eingetragenen Spannungen und Ströme unter Verwendung der Maßstäbe mU= 50 V/cm und mI = 1 A/cm. c) Berechnen Sie die vom Verbraucher insgesamt aufgenommene Wirkleistung Pges und die insgesamt aufgenommene Blindleistung Qges für die gegebenen Zahlenwerte. d) Zeichnen Sie eine Schaltung zur Messung der vom Verbraucher insgesamt aufgenommenen Wirkleistung mittels 2 Leistungsmessern. e) Berechnen Sie in allgemeiner Form, welche Leistungen die beiden Wattmeter in der Schaltung nach d) anzeigen. f) Geben Sie eine Schaltung zur Messung der vom Verbraucher insgesamt aufgenommenen Blindleistung an. g) Berechnen Sie in allgemeiner Form, welche Leistungen die Wattmeter in der Schaltung nach f) anzeigen. Klausur "Grundlagen der Elektrotechnik II" WS 2003/04 FH Braunschweig/Wolfenbüttel FB Elektrotechnik Prof. Dr.-Ing. T. Harriehausen