UE Theoretische Physik f. d. Lehramt - L2 Roman Tunkl, Thomas Fleck Komplexe Zahlen – i² Für den gesamten vorliegenden Text gilt: * kennzeichnet eine Multiplikation ; * bedeutet komplex konjugiert Die komplexen Zahlen dienen der Lösung von Wurzeln negativer Zahlen. Dies funktioniert mithilfe der grundlegenden Definition i² = -1 z.B.: √-4 = √(4*i²) = 2i Komplexe Zahlen werden i.d.R. mit dem Buchstaben z bezeichnet und dargestellt als z = x + iy wobei x & y als Element aus R. All jene komplexen Zahlen definieren die Menge der komplexen Zahlen C. Das x bezeichnet man den Realteil, das y als den Imaginärteil. Zahlen, deren Realteil gleich 0 ist, bezeichnet man als imaginäre Zahlen; jene deren Imaginärteil gleich 0 ist identifizieren wir mit den reellen Zahlen. Die Zahlenmenge R ist damit nur mehr eine Teilmenge von C. Für komplexe Zahlen gelten die gleichen Grundrechenarten, wie für reelle Zahlen: Addition/Subtraktion: (3+4i) + (1-i) = (3+1) + (4i-i) = 4+3i (komponentenweise Add./Sub.) Multiplikation: (3+4i) * (1-i) = (3) + (-4i²) + (-3i) + (4i) = 3+4+i = 7+i Division: Bruch so erweitern, dass Nenner reell wird: z/3+4i *(3-4i) ergibt 9-16i² 25 Weitere wichtige Definitionen: z* heißt komplex konjugierte Zahl zu z, geändertes Vorzeichen im Imaginärteil; Summe aus z und z* ergibt immer eine reelle Zahl, die Differenz aus z und z* immer eine imaginäre |z| ist der (Absolut)Betrag von z, definiert als √(x²+y²) Graphische Darstellung Von komplexen Zahlen: Der Imaginärteil von z wird auf der imaginären Achse aufgetragen (y), der Realteil auf der reellen Achse (x). UE Theoretische Physik f. d. Lehramt - L2 Roman Tunkl, Thomas Fleck Die komplexen Zahlen können dann dargestellt werden als Punkt in der Zahlenebene, oder als Pfeil, gekennzeichnet durch den Betrag r und den mit der reellen Achse eingeschlossenen Winkel φ. Aus gegebener Normalform z = x + iy gelangt man mit Hilfe der Formeln r = √(x²+y²) tan φ = y/x zur sogenannten trigonometrischen Darstellung z = r (cos φ + i*sin φ) Bei gegebener trigonometr. Darstellung gelangt man zur Normalform mit Hilfe von x = r * cos φ und y = r * sin φ Die geometrische Interpretation von Additionen/Subtraktionen in „Pfeilform“ funktioniert wie bei Vektoren durch das Aneinanderhängen der Pfeile. Multiplikation und Division folgen der Regel z1 * z2 = r1 * r2 * (cos(φ1+φ2) + i*sin(φ1+φ2)) Beträge multiplizieren, Winkel addieren z1 / z2 = r1 / r2 * (cos(φ1-φ2) + i*sin(φ1-φ2)) Beträge dividieren, Winkel subtrahieren UE Theoretische Physik f. d. Lehramt - L2 Roman Tunkl, Thomas Fleck Weitere wichtige Sachverhalte und Anwendungen: Potenzieren Formel von de Moivre zn = rn * (cos(nφ) + i * sin(nφ) Radizieren Zur Berechnung der n-ten Wurzel einer komplexen Zahl mit k = 0,1,…,n-1 Logarithmus Analog zur reellen Definition heißt jede komplexe Zahl w, welche die Gleichung ew = z erfüllt, Logarithmus von z. Es gilt: log(z) = log|z| + i * arg(z) wichtige Rechenregel: log(z z´) = log(z) + log(z´) Trigonometrie und Euler & Zusammenhang: Translation und Drehstreckung Translation: f(z) := z + c Drehstreckung: f(z) := a * z mit c und a = |a| * eiα … komplexe Zahlen