Kapitel 7

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Teil III
ANGEBOT UND NACHFRAGE II: MÄRKTE UND WOHLSTAND
Konsumenten,
Produzenten und die
Effizienz von
Märkten
7
MARKTGLEICHGEWICHTE
• Maximieren Gleichgewichtsmenge und
Gleichgewichtpreis die Gesamtwohlfahrt von
Konsumenten und Produzenten?
• Am Markt werden knappe Ressourcen
zugeteilt.
• Ob eine Allokation durch den Markt
wünschenswert ist, betrachtet die
Wohlfahrtsökonomik.
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Wohlfahrtsökonomik
(Welfare Economics)
• Wohlfahrtsökonomie ist die Lehre davon, wie die
Allokation der Ressourcen die wirtschaftliche
Wohlfahrt beeinflusst.
• Käufer und Verkäufer ziehen einen Nutzen aus
der Teilnahme an Marktprozessen.
• Das Marktgleichgewicht maximiert den
Gesamtnutzen und damit die Gesamtwohlfahrt
von Käufern und Verkäufern der gehandelten
Güter.
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Wohlfahrtsökonomik
• Die Konsumentenrente misst die ökonomische
Wohlfahrt der Käufer.
• Die Produzentenrente misst die ökonomische
Wohlfahrt der Verkäufer.
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KONSUMENTENRENTE
• Die Zahlungsbereitschaft ist der Höchstbetrag,
den ein Käufer für ein Gut zu zahlen bereit ist.
• Sie misst, welchen Wert ein Käufer einem Gut
beimisst.
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Konsumentenrente
• Die Konsumentenrente ist gleich der
Zahlungsbereitschaft des Käufers (dem
persönlichen Höchstpreis) minus dem
tatsächlich bezahlten Preis.
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Tabelle 1: Zahlungsbereitschaft von vier möglichen
Käufern für ein Album
Käufer
John
Paul
George
Ringo
Zahlungsbereitschaft
€ 100
80
70
50
Konsumentenrente
• Die Nachfragekurve zeigt die verschiedenen
Quantitäten, welche die Käufer bereit wären,
bei unterschiedlichen Preisen zu kaufen.
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Die Nachfragekurve
Käufer
Zahlungsbereitschaft
John
Paul
George
Ringo
€ 100
80
70
50
Preis
Käufer
Nachfragemenge
(Stück)
 100
Niemand
0
80-100
John
1
70-80
John, Paul
2
50-70
John, Paul, George
3
 50
John, Paul, George,
Ringo
4
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Abbildung1: Die Nachfragekurve
Preis des
Albums (€)
Zahlungsbereitschaft
’
John
100
Zahlungsbereitschaft Paul
80
Zahlungsbereitschaft
’
George
70
Zahlungsbereitschaft
’
Ringo
50
Nachfrage
0
1
2
3
4
Menge der Alben
Abbildung 2: Messung der Konsumentenrente mit der
Nachfragekurve
(a) Preis = € 80
Preis des
Albums (€)
100
’
Konsumentenrente
John
(€ 20)
80
70
50
Nachfrage
0
1
2
3
4
Menge der Alben
Abbildung 2 Messung der Konsumentenrente mit der
Nachfragekurve
(b) Preis = € 70
Preis des
Albums (€)
100
’
Konsumentenrente
John
(€ 30)
80
’
Konsumentenrente
Paul (€ 10)
70
50
Gesamte
Konsumentenrente (€ 40)
Nachfrage
0
1
2
3
4
Menge der Alben
Messung der Konsumentenrente mit der
Nachfragekurve
• Die Fläche unter der Nachfragekurve und über
dem Preis ist gleich der Konsumentenrente, die
in einem Markt entsteht.
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Abbildung 3: Wie der Preis die Konsumentenrente
beeinflusst
(a) Konsumentenrente beim Preis P1
Preis
A
Konsumentenrente
P1
B
C
Nachfrage
0
Q1
Menge
Abbildung 3: Wie der Preis die Konsumentenrente
beeinflusst
(b) Konsumentenrente beim Preis P2
Preis
A
Ursprüngliche
Konsumentenrente
P1
P2
0
C
B
Konsumentenrente
der neuen
Konsumenten
F
D
E
Zusätzliche Konsumentenrente der ursprüngl. Konsumenten
Q1
Nachfrage
Q2
Menge
Was misst die Konsumentenrente?
• Der Konsumentenüberschuss entspricht dem
Betrag, den Käufer zu zahlen gewillt gewesen
wären, abzüglich dem Betrag, den sie bezahlt
haben. Er misst den Nutzen, den Käufer nach
ihrer eigenen Einschätzung erhalten.
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PRODUZENTENRENTE
• Die Produzentenrente entspricht dem
Verkaufpreis minus den Produktionskosten.
• Die Produzentenrente misst den Nutzen eines
Verkäufers aus seiner Teilnahme am
Marktgeschehen.
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Tabelle 2: Produktionskosten von vier Herstellern
Verkäufer
Kosten (€)
Maria
900
Luise
800
Georgine
600
Großmutter
500
Messung der Produzentenrente mit der
Angebotskurve
• Ebenso wie die Konsumentenrente in enger
Beziehung zur Nachfragekurve steht, ist die
Produzentenrente eng mit der Angebotskurve
verknüpft.
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Verkäufer
Kosten (€)
Maria
900
Luise
800
Georgine
600
Großmutter
500
Die Angebotskurve
Preis (€)
 900
800-900
Angebotene
Menge
Verkäufer
Maria, Luise, Georgine,
Großmutter
Luise, Georgine,
Großmutter
4
3
600-800
Georgine, Großmutter
2
500-600
Großmutter
1
 500
Niemand
0
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Abbildung 4: Die Angebotskurve
Preis (€)
Angebot
Kosten Maria
900
800
Kosten Luise
Kosten Georgine
600
500
0
Kosten Großmutter
1
2
3
4
Menge
Berechnung der Produzentenrente mit Hilfe
der Angebotskurve
• Die Fläche unter dem Preis und über der
Angebotskurve entspricht dem
Produzentenüberschuss.
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Abbildung 5: Messung der Produzentenrente mit Hilfe der
Angebotskurve
(a) Preis = € 600
Preis (€)
Angebot
900
800
600
500
Produzentenrente
’
Großmutter (€ 100)
0
1
2
3
4
Menge
Abbildung 5: Messung der Produzentenrente mit Hilfe der
Angebotskurve
(b) Preis = € 800
Preis
900
Angebot
Produzentenrente insgesamt
(€ 500)
800
600
500
’
Produzentenrente
Georgine (€ 200)
’
Produzentenrente
Großmutter (€ 300)
0
1
2
3
4
Menge
Abbildung 6: Wie der Preis die Produzentenrente verändert
(a) Produzentenrente beim Preis P1
Preis
Angebot
P1
B
Produzentenrente
C
A
0
Q1
Menge
Abbildung 6: Wie der Preis die Produzentenrente verändert
(b) Produzentenrente beim Preis P2
Preis
Zusätzliche Produzentenrente der ursprünglichen
Produzenten
P2
P1
D
Angebot
E
F
B
C
Produzentenrente
der Newcomer
Ursprüngliche
Produzentenrente
A
0
Q1
Q2
Menge
MARKTEFFIZIENZ
• Mit Hilfe von Konsumenten- und
Produzentenüberschuss kann die folgende
Frage beantwortet werden:
• Ist die Allokation von Ressourcen durch Märkte in
irgendeiner Weise wünschenswert?
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Markteffizienz
Konsumentenüberschuss
= Güterwert für Käufer – Kosten der Käufer
und
Produzentenüberschuss
= Empfangene Bezahlung der Verkäufer – Kosten
der Verkäufer
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Markteffizienz
Gesamtrente
= Konsumentenrente + Produzentenrente
oder
Gesamtrente
= Güterwert für die Käufer – Kosten der
Verkäufer
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Markteffizienz
• Die Ressourcenallokation ist effizient, wenn die
größtmögliche Gesamtrente aller Mitglieder
erzielt wird.
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Abbildung 7: Konsumentenrente und Produzentenrente im
Marktgleichgewicht
Preis A
D
Angebot
Konsumentenrente
Gleich
gewichtspreis
E
Produzentenrente
B
Nachfrage
C
0
Gleichgewichtsmenge
Menge
Markteffizienz
• Es ergeben sich drei Einsichten über Marktergebnisse:
• Freie Märkte teilen das Güterangebot jenen Käufern zu, die
es – gemessen an der Zahlungsbereitschaft – am höchsten
bewerten.
• Freie Märkte teilen die Güternachfrage jenen Verkäufern zu,
welche die Güter zu den geringsten Kosten produzieren
können.
• Freie Märkte führen zur Produktion jener Gütermenge mit
einem Maximum an Produzenten- und Konsumentenrente.
• Marktgleichgewichte entsprechen einer effizienten
Allokation von Ressourcen.
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Abbildung 8: Die Effizienz der Gleichgewichtsmenge
Preis
Angebot
Wert für
Käufer
Kosten für
Verkäufer
Nachfrage
Kosten
für Verkäufer
0
Wert
für
Käufer
Gleichgewichtsmenge
Menge
Wert für Käufer ist größer Wert für Käufer ist kleiner
als Kosten für Verkäufer als Kosten für Verkäufer
Bewertung des Marktgleichgewichts
• Ein Markt führt nur dann zu einer optimalen
Allokation von Ressourcen, wenn kein
Marktversagen vorliegt.
• Marktmacht
• Käufer und Verkäufer sind in der Lage, Preise zu
beeinflussen.
• Externalitäten
• Die Aktivitäten der Marktteilnehmer beeinflussen
das Wohlbefinden Dritter (Luftverschmutzung).
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Bewertung des Marktgleichgewichts
• Marktmacht
• Bei unvollständigem Wettbewerb entsteht
Marktmacht.
• Als Marktmacht bezeichnet man die Fähigkeit, Preise zu
beeinflussen.
• Marktmacht kann zu Marktineffizienzen führen: Preise
und Mengen entfernen sich vom Marktgleichgewicht, das
durch Angebot und Nachfrage definiert ist.
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Zusammenfassung
• Die Konsumentenrente ist gleich der
Zahlungsbereitschaft der Käufer minus der
Summe der Kaufpreiszahlungen.
• Die Konsumentenrente entspricht dem Nutzen,
den Konsumenten aus der Teilnahme am
Marktgeschehen ziehen.
• Die Konsumentenrente ist die Fläche unter der
Nachfragekurve und über dem Preis.
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Zusammenfassung
• Die Produzentenrente ist gleich der Summe der
eingenommenen Zahlungen für die Güter minus
der Produktionskosten.
• Sie misst den Nutzen der Verkäufer aus der
Marktteilnahme.
• Die Produzentenrente ist gleich der Fläche über
der Angebotskurve und unter dem Preis.
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Zusammenfassung
• Diejenige Allokation von Ressourcen ist effizient, die
die Konsumenten- und Produzentenrente maximiert.
• Das Marktgleichgewicht von Nachfrage und Angebot
maximiert diese Gesamtrente.
• Soziale Kooperation führt zu einem sozial optimalen
Resultat (Adam Smiths „unsichtbare Hand“).
• Eine perfekte optimale Allokation wird jedoch nur
dann erreicht, wenn kein Marktversagen vorliegt.
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