ÖKOLOGISCHER FACHBEITRAG ERLÄUTERUNGEN & zum Bebauungsplan S 39 »Garrath Nord« PLANDARSTELLUNGEN Stadt Sendenhorst Wolters Partner Architekten BDA · Stadtplaner Bearbeitet im Auftrag der Stadt Sendenhorst Friedrich Wolters Leonore Wolters-Krebs Michael Ahn Bearbeiter: Annika Gille Nina Viefhues Daruper Straße 15 · 48653 Coesfeld Telefon 02541-9408-0 Telefax 02541-6088 e-mail: info@ wolterspartner.de Coesfeld, im Mai 2005 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Vorbemerkung 1. 1.1 1.2 2. 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.1.1 2.2.1.2 2.2.1.3 2.2.2 2.2.2.1 2.2.2.2 2.3 2.3.1 Inhaltsverzeichnis Charakteristik des Untersuchungsraums Lage im Raum, derzeitige Nutzung und naturräumliche Einordnung Planungsrechtliche Vorgaben 6 6 7 2.6.2 Analyse und Bewertung der Schutzgüter Schutzgut Boden Bestandsbeschreibung des Bodens Bewertung des Bodens Vorbelastungen des Bodens Schutzgut Wasser Grundwasser Bestandsbeschreibung des Grundwassers Bewertung des Grundwassers Vorbelastungen des Grundwassers Oberflächengewässer Bestandsbeschreibung und Bewertung der Gewässer Vorbelastungen der Oberflächengewässer Schutzgut Klima und Lufthygiene Bestandsbeschreibung und Bewertung von Klima und Lufthygiene Vorbelastungen von Klima und Lufthygiene Schutzgut Biotoptypen und Fauna Potenzielle natürliche Vegetation Analyse, Bewertung und Vorbelastungen von Biotoptypen und Fauna Schutzgut Landschaftsbild Analyse und Bewertung des Landschaftsbilds Vorbelastungen des Landschaftsbilds Schutzgut Mensch, Kultur- und Sachgüter Analyse und Bewertung von Mensch, Kultur- und Sachgütern Vorbelastungen von Mensch, Kultur- und Sachgütern 3. Beschreibung des Vorhabens 27 4. Auswirkungsprognose 28 5. Konzept der Eingriffsvermeidung, -verminderung und des Ausgleichs –Eingriffsregelung Plangebietsinterne Maßnahmen Externe Ausgleichsmaßnahmen 30 2.3.2 2.4 2.4.1 2.4.2 2.5 2.5.1 2.5.2 2.6 2.6.1 5.1 5.2 8 8 8 8 11 11 11 11 11 13 13 13 14 14 14 15 15 15 16 25 25 25 26 26 26 31 31 Zusammenfassung Wolters Partner Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Anhang Eingriffs- und Ausgleichsbilanz Plan 1 Ausgangszustand des Untersuchungsraumes Plan 2 Maßnahmenplan Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Lage des Bebauungsplangebiets Abb. 2: Böden im Plangebiet Abb. 3: Erlenmischbestand nahe der L 811 Abb. 4: Helmbach am nördlichen Plangebietsrand Abb. 5: Feldgehölz am südlichen Rand Abb. 6: Gebüsch am Helmbach Abb. 7: Kopfbaumreihe Abb. 8: Fettwiese im Osten Abb. 9: Ackerbrache Abb. 10: Gewässers Nr. 283 und Gewässerumfeld Abb. 11: Wohnbauflächen Abb. 12: Gartenbrache Abb. 13: Kapelle mit umgebenden Ziergehölzen Abb. 14: Landesstraße Abb. 15: Verbindungsweg Abb. 16: Landschaftsbild im Plangebiet westlicher Teil/östlicher Teil 6 8 16 13 17 17 18 19 20 21 22 22 23 24 24 25 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Speicher- und Reglerfunktion der Böden Tab. 2: Bewertung der natürlichen Ertragsfunktion der Böden Tab. 3: Bewertung des Grundwasserflurabstands Tab. 4: Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des 9 11 12 12 Wolters Partner Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Vorbemerkung Das Plangebiet wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt und befindet sich zwischen bestehender anthropogener Nutzung im Norden und Siedlungsbebauung im Süden am südwestlichen Rand der Stadt Sendenhorst an der L 811. Im vorliegenden Fachbeitrag werden die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima/Lufthygiene, Biotoptypen, Fauna, Mensch, Kultur- und Sachgüter analysiert. Dies erfolgt für das Plangebiet des Bebauungsplans und einen angrenzenden Untersuchungsraum. Im Anschluss an diese Analyse werden das Vorhaben und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Schutzgüter dargestellt. Abschließend werden Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich der entstehenden Beeinträchtigungen formuliert. Die Ergebnisse des ökologischen Fachbeitrages finden Eingang in die Umweltprüfung, die gemäß § 2a BauGB in Form eines Umweltberichtes in der Begründung zum Bebauungsplan dokumentiert wird. Wolters Partner Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 1. 1.1 Charakteristik des Untersuchungsraums Lage im Raum, derzeitige Nutzung und naturräumliche Einordnung Abb. 1: Lage des Bebauungsplangebietes Naturräumlich betrachtet befindet sich das im Kernmünsterland gelegene Gebiet im Bereich der Münsterländer Platte in der Untereinheit der Drensteinfurter Platte1. Diese Einheit zeichnet sich dadurch aus, dass die weitgehend flachwellige Landschaft von einigen Gewässern gegliedert wird. Z.t. gleyartig ausgeprägte, überwiegend basenreiche Braunerden tragen zu einem Bild bei, das von mittlerer bis ertragreicher Land- und Forstwirtschaft geprägt ist. Das Plangebiet wird von landwirtschaftlich genutzten Flächen mit einigen unterschiedlichen Gehölzstrukturen sowie einigen Gewässerläufen geprägt. Während das Plangebiet von Ackerbrachen und einigen von Gehölzen und Gewässern gegliederten Grünländern geprägt wird, erstrecken sich im östlich und westlich angrenzenden Freiraum intensiv genutzte Ackerflächen. Nördlich und südlich des Plangebietes erstrecken sich überwiegend bereits anthropogen überformte oder überbaute Flächen. im Norden wird das Plangebiet vom Helmbach, der von einer Hecke aus bodenständigen Gehölzen begleitet wird, begrenzt. Wolters Partner Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Naturräumliche Gliederung Deutschlands - Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 97 Münster. Bonn-Bad Godesberg, 1960 1 6 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 1.2 Planungsrechtliche Vorgaben • Gebietsentwicklungsplan, Flächennutzungsplan Im Gebietsentwicklungsplan2 ist das Plangebiet bis auf einen Freiraumkorridor im Norden als Wohnsiedlungsbereich dargestellt. Im wirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Sendenhorst ist die Fläche als„landwirtschaftliche Nutzfläche” und im südlichen Randbereich als „Grünfläche” dargestellt. • Landschaftsplan und LÖBF-Biotopkataster Für den Bereich des Untersuchungsraumes liegt kein Landschaftsplan vor. Geschützte oder schutzwürdige Biotope aus dem LÖBF-Biotopkataster kommen im Plangebiet und im angrenzenden Untersuchungsraum nicht vor. • NATURA 2000 Im Untersuchungsraum und im gem. Verwaltungsvorschrift3 relevanten Umgebungsschutzraum befinden sich keine keine FFH- bzw. VS-Gebiete. 2. Analyse und Bewertung der Schutzgüter 2.1 Schutzgut Boden 2.1.1 Bestandsbeschreibung des Bodens Der Landschaftsraum erstreckt sich weitgehend flachwellig ohne auffällige Erhebungen. Die prägende geologische Entwicklung erfolgte während des Pleistozän. Während ein weiter Bereich im Untersuchungsraum durch Grundmoränen geprägt ist, ist der Bereich entlang des Helmbachs aus Schmelzwasserablagerungen (Bereich Münsterländer Kiessandzug) im entstanden. Aus dem geologischen Untergrund entwickelten sich unter dem Einfluss von chemischen und physikalischen Prozessen verschiedene Bodentypen4. 2 Gebietsentwicklungsplan Reg. Bez. Münster, Teilabschnitt Münsterland. Münster, 1999 3 RdErl. d. Ministeriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft v. 26.4.2000: Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinien 92/43/EWG (FFH-RL) und 79/409/EWG (Vogelschutz-RL) (VV-FFH). 4 Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Bodenkarte von NRW 1:50.000. Blatt L4110. Krefeld, 1987 Abb. 2: Böden im Plangebiet4 Wolters Partner 7 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Im nördlichen Bereich nahe des Helmbaches entstanden grundwasserbeeinflusste Gleye. Im östlich an das Plangebiet anschließenden Bereich Übergänge von Gleyen zu Pseudogleyen und im südlichen Teil des Plangebietes stauwasserbeeinflusste Pseudogleye mit Übergängen zu BraunerdePseudogleyen. Aus einem Gutachten zum Baugrund5 geht hervor, dass das Plangebiet überwiegend Böden mit einer 30-40 cm mächtigen Mutterbodenschicht, gefolgt von einer Schicht aus Verwitterungslehm (durchschnittliche Mächtigkeit 50-80 cm) aufweist. Im östlichen Teil des Plangebietes bildet eine etwa 40 cm mächtige Schicht aus Fein- bis Mittelsanden den B-Horizont. Der Untergrund wird im gesamten Plangebiet aus Kalkmergel verschiedener Verwitterungsstufen gebildet. 2.1.2 Bewertung des Bodens Der Boden wird mittels der Kriterien Speicher- und Reglerfunktion, Biotische Lebensraumfunktion, Seltenheit, Natürliche Ertragsfunktion und Vorbelastungen bewertet. • Speicher- und Reglerfunktion Die Speicher- und Reglerfunktion beschreibt die Fähigkeit des Bodens, Stoffe mechanisch zurückzuhalten, anzulagern bzw. umzuwandeln. Sie ergibt sich aus der Sorptionsfähigkeit der Böden in Verbindung mit ihrer physiko-chemischen Filtereigenschaft – so besitzen Tone eine sehr hohe, tonige und lehmige Schluffe eine hohe, stark lehmige Sande eine mittlere, Fein- und Mittelsande eine geringe und Grobsande sowie Kiese eine sehr geringe physiko-chemische Filtereigenschaft. Dr.F.Krause Erdbaulabor: Baugrundgutachten Baugebiet Garrath Nord Sendenhorst, Münster, April 2005 5 Wolters Partner 8 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Tab. 1: Speicher- und Reglerfunktion der Böden Bodentyp Bodenbeschreibung G5 Gley Filtereigenschaft Vorkommen: im nördlichen Teil Speicher- / Reglerfunktion physikalisch chemisch mittel mittel mittel hoch hoch hoch mittel bis hoch hoch mittel bis hoch Niederterrassensand des Pleistozäns, lehmigschluffige Sandböden, mittlere Wasserdurchlässigkeit, mittlere Sorptionsfähigkeit Verwitterungslehm über Kalkmergel S22 Pseudogley stellenweise Braunerde-Pseudogley Vorkommen: großräumig ab südlicher Hälfte Tonige Lehmböden aus Geschiebelehm des Pleistozän, schwach steiniger, sandig-toniger Lehm bis toniger Lehm, geringe bis sehr geringe Wasserdurchlässigkeit, hohe Sorptionsfähigkeit Verwitterungslehm über Kalkmergel unterschiedlicher Verwitterungsgrade (s)G2 Gley und Pseudogley Vorkommen: kleiner Bereich im Osten Tonig und schluffige Lehmböden aus Bachablagerungen des Holozäns, hohe Sorptionsfähigkeit Fein-bis Mittelsande über Verwitterungslehm Im Bereich des Helmbaches ist aufgrund der Dominanz von Sanden mit lehmig-schluffigen Anteil von einer mittleren physikalischen Filtereigenschaft des Gley-Bodens auszugehen. In Zusammenhang mit der mittleren chemischen Filtereigenschaft ergibt sich für den Boden insgesamt eine mittlere Speicher- und Reglerfunktion. Dem Boden südlich des Helmbaches ist aufgrund der qualitativ hohen physikalischen wie auch chemischen Filtereigenschaften der tonigen Lehme insgesamt eine hohe Speicher- und Reglerfunktion zuzuweisen. Der östlich an das Plangebiet angrenzende, teilweise in das Plangebiet hineinragende Gley und Pseudogley ist aufgrund des Schluffanteils in seiner Qualität als Speicher- und Regler geringfügig niedriger (mittel bis hoch) als der Pseudogley, Braunerde-Pseudogley einzustufen. • Biotische Lebensraumfunktion Die biotische Lebensraumfunktion stellt den Wert des Bodens als Standort für die Biozönose heraus. Wertbestimmende Merkmale sind – die Natürlichkeit des Bodenprofils und – die Natürlichkeit des Wasserhaushalts. Das Kriterium der Natürlichkeit eines Bodens wird insbesondere durch anthropogene Störungen des Profils wie Überschüttung, Ablagerung und Bodenbearbeitung bedingt. Wolters Partner 9 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Der Boden unter der südöstlichen Waldfläche ist als naturnah einzustufen, wenngleich die angrenzende verkehrliche Nutzung eine Beeinträchtigung durch Schad- und Nährstoffeintrag bedingt. Der übrige Boden im Plangebiet ist weitgehend unbebaut und von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt, d.h. bis auf die oberste, mechanisch bearbeitete und durch mögliche Einträge von Nährstoffen oder Pestiziden chemisch veränderte Bodenschicht konnten sich diese Böden annähernd naturnah entwickeln. Veränderungen des Bodenprofils und der natürlichen Bodenentwicklung sind durch Begradigungen der Gewässer (Helmbach, Nr. 283, namenloses Gewässer) entstanden. Eine deutlich gestörte Entwicklung besteht in den angrenzenden Bereichen im Norden und im Süden sowie im Bereich der Landesstraße. Hier wurde das Bodenprofil gekappt und die Bodenentwicklung nachhaltig unterbunden. Hinzu kommt im Bereich der Landesstraße der Eintrag von verkehrsbedingten Schad- und Nährstoffen, durch die in Abhängigkeit zur verkehrlichen Nutzung der Straße nachteilige Auswirkungen (Veränderungen der Bodenchemie, Veränderung der Artenzusammensetzung) auf die angrenzenden Flächen entstehen. • Natürliche Ertragsfunktion Die natürliche Ertragsfunktion beschreibt die potenzielle Fähigkeit des Bodens, das Wachstum natürlicher und kultivierter Pflanzengesellschaften zu ermöglichen und dauerhaft Erträge zu liefern. Neben der Fähigkeit, pflanzenverfügbare Nährstoffe und Wasser zu speichern, wird auch die Bearbeitbarkeit des Substrats bei der Bewertung berücksichtigt. Die Ertragsfunktion wird in der Bodenzahl ausgedrückt, die in Zusammenhang mit der Bearbeitbarkeit und Wasserversorgung des Bodens Rückschlüsse auf den Ertrag gibt. > 75 55-75 35-55 < 35 = = = = Sehr hohe Ertragsfähigkeit Hohe Ertragsfähigkeit Mittlere Ertragsfähigkeit Geringe Ertragsfähigkeit Wolters Partner 10 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Tab. 2: Bewertung der natürlichen Ertragsfunktion der Böden Bodentyp G5 Gley Bodenzahl Beschreibung Bewertung 30-50 Grünland nicht immer trittfest, z.T. Acker mit mittlerem Ertrag, bei landwirtschaftlicher Nutzung meist entwässert gering bis mittel S22 Pseudogley stellenweise Braunerde-Pseudogley 35-50 Acker, z.T. Grünland und Wald, mittlerer Ertrag, unsicher, Bearbeitbarkeit z.T. längerfristig durch Vernässung erschwert, Wechsel von Vernässung und Austrocknung, häufig nicht trittfest mittel (s)G2 Gley und Pseudogley 25-40 Grünland, z.T. Acker, geringer bis mittlerer Ertrag, jedoch aufgrund von Staunässe unsicher, z.T. durch hohen Grundwasserstand erschwert, bei landwirtschaftlicher Nutzung entwässerungsbedürftig gering bis mittel Aufgrund des hohen Einflusses des Wassers, durch Staunässe oder Grundwassereinfluss und der überwiegend mittleren Einstufung der natürlichen Ertragsfähigkeit kommt den Böden im Plangebiet und dem angrenzenden Untersuchungsraum überwiegend eine geringe bis mittlere, im südlichen Bereich des Plangebietes eine mittlere Bedeutung zu. Landwirtschaft ist aufgrund des Wassereinflusses überwiegend unter erschwerten Bedingungen oder nach Meliorationsmaßnahmen möglich, wobei auch dann nicht immer von einem gesicherten Ertrag ausgegangen werden kann. 2.1.3 Vorbelastungen des Bodens Zu den Vorbelastungen gehören die landwirtschaftliche Nutzung (Schadund Nährstoffeintrag), der Eingriff in das Bodenprofil durch Begradigung der Gewässer sowie die angrenzend an das Plangebiet bestehende Bodenversiegelung und Schad- und Nährstoffeinträge entlang der Landesstraße. 2.2 Schutzgut Wasser 2.2.1 Grundwasser 2.2.1.1 Bestandsbeschreibung des Grundwassers Die Daten zum Grundwasser sind der Bodenkarte sowie dem Baugrundgutachten entnommen. Die Grundwasserfließrichtung verläuft von Südosten nach Nordwesten. Die Höhe des Grundwassers weist starke Unterschiede sowie jahreszeitliche Schwankungen auf. Grundwasserführende Schichten liegen bei 70 cm im Südosten und zwischen 80 cm bis 200 cm im Südwesten. Für einige Bereiche wurden keine grundwasserführende Schichten ermittelt. Entsprechend der vorkommenden Böden besteht ein Durchlässigkeit von 1*10-5 m/s bzw. 1*10-4 m/s. Da der weitgehende Teil des Plangebietes unversiegelt ist, ist von einer steten Grundwasserneubildung auszugehen. Wolters Partner 11 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 2.2.1.2 Bewertung des Grundwassers Die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Verunreinigungen wird mittels nachfolgender Kriterien analysiert: – Speicher- und Reglerfunktion des aufliegenden Bodens – Höhe des Grundwasserstands – Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert) Die zeitliche Verzögerung zwischen einer Verunreinigung an der Erdoberfläche und dem Eintritt von Stoffen in das Grundwasser hängt außer vom Grundwasserflurabstand auch von der Durchlässigkeit des Bodens, also seiner Korngrößenzusammensetzung und der Fähigkeit, Stoffe zu halten (Speicher- und Reglerfunktion), ab. Je länger ein Schadstoff in der ungesättigten Zone verweilt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er z.B. über Pflanzenwurzeln aufgenommen wird und dem biologisch-chemischen Abbau bzw. der Transformation oder Adsorption unterliegt. Tab. 3: Bewertung des Grundwasserflurabstands Bewertung des GW-Flurabstands GW-Flurabstand (dm) Sehr hoch > 20, keine Angaben, (Staunässe) Hoch 13-20 Mittel 8-13 Gering <8 Tab. 4: Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers Bewertung Speicher- und Reglerfunktion Verschmutzungsempfindlichkeit Vorkommen: Nördlicher Teil bei landwirtschaftlicher Nutzung meist Entwässerung, Grundwasser bei 0,4-0,8 m unter Flur, Verwitterungslehm, Durchlässigkeit 1*10-5 m/s bis 1*10-4 m/s. mittel mittel mittel S22 Pseudogley stellenweise BraunerdePseudogley Vorkommen: Zentrum bis Südwesten Wechsel von Vernässung und Austrocknung, Verwitterungslehm Durchlässigkeit 1*10-5 m/s bis 1*10-4 m/s Grundwasser zwischen 1,6 m im Zentrum bis (0,8-) 2,0 m unter Flur im Westen nachrangig hoch nachrangig bis mittel S22 Pseudogley stellenweise BraunerdePseudogley Vorkommen: südöstlicher Bereich Wechsel von Vernässung und Austrocknung, Verwitterungslehm, Durchlässigkeit 1*10-5 m/s bis 1*10-4 m/s, Grundwasser bei 0,70 m unter Flur nachrangig bis mittel hoch mittel (s)G2 Gley und Pseudogley Vorkommen: kleiner Bereich im Osten bei landwirtschaftlicher Nutzung entwässerungsbedürftig, Fein- bis Mittelsande, Durchlässigkeit 1*10-5 m/s bis 1*10-4 m/s Grundwasser bei 0,7 m unter Flur hoch mittel bis hoch hoch Bodenarten Bestand G5 Gley Wolters Partner 12 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst In Abhängigkeit zur Grundwassertiefe, dem Durchlässigkeitsbeiwert und der Speicher- und Reglerfunktion des Bodens bestehen im Untersuchungsraum Bereiche unterschiedlicher Verschmutzungsgefährdung. Im Westen liegt die Gefährdung aufgrund der geringen Durchlässigkeit und der hohen Speicher- und Reglerfunktion entsprechend der Grundwassertiefe zwischen nachrangiger bis mittlerer Empfindlichkeit. Im Norden und im Südosten besteht aufgrund des höher anstehenden Grundwassers eine mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit. In dem von Osten in das Plangebiet hineinragenden kleinen Bereich weist der Boden aufgrund des hoch anstehenden Grundwassers, der mittleren bis hohen Speicher- und Reglerfunktion und insbesondere aufgrund der hier vorkommenden Sande, die hohe Durchlässigkeiten aufweisen, eine hohe Verschmutzungsempfindlichkeit. 2.2.1.3 Vorbelastungen des Grundwassers Die Qualität des Grundwassers wird im Bereich der landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie im Nahbereich der verkehrlich genutzten Fläche durch Schad- und Nährstoffeintrag beeinträchtigt. Beeinträchtigungen der Quantität der Grundwasserneubildung bestehen aufgrund der unversiegelten Flächen und der überwiegenden Grünlandnutzung nicht. 2.2.2 Oberflächengewässer 2.2.2.1 Bestandsbeschreibung und Bewertung der Gewässer Das Plangebiet wird von zwei Fließgewässern durchzogen und am nördlichen Rand vom außerhalb verlaufenden Helmbach tangiert. Der nördlich des Plangebietes verlaufende Helmbach verläuft von Osten nach Westen überwiegend begradigt, im Trapezprofil ausgebaut und mit von intensiver Pflege gekennzeichneten Böschungen. Entlang des nördlichen Randes stocken Hecken und Gehölzstrukturen unterschiedlicher Zusammensetzung und Ausprägung. Das Gewässer Nr. 283 zieht sich überwiegend schwach geschwungen von Süden nach Norden und entwässert in den Helmbach. Insbesondere im südlichen Teil wird es von bodenständigen Ufergehölzen sowie Hochstaudenfluren nasser, nährstoffreicher Standorte begleitet. Westlich wird es von einem unbefestigten Weg begrenzt und östlich überwiegend von Intensivgrünland umgeben. Ein namenloser Graben zieht sich am westlichen Rand zunächst außerhalb des Plangebietes entlang, verschwenkt kurz vor dem nördlichen Plangebietsrand Richtung Osten und entwässert dann in das Gewässer Nr. 283. Wolters Partner Abb. 3: Helmbach am nördlichen Plangebietsrand 13 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Es weist einen gestreckten Verlauf auf, ist tief eingeschnitten und wird überwiegend von nährstoffreichen Hochstaudenfluren sowie Gräsern aus der angrenzenden Ackerbrache begleitet. Gehölzstrukturen kommen nur in einem kurzen Abschnitt am südlichen Rand vor. 2.2.2.2 Vorbelastungen der Oberflächengewässer Zu den Vorbelastungen der Gewässer gehören insbesondere die bereits erwähnten strukturellen Defizite in Form von Ausbau, Begradigung, vereinzelt auch Unterbrechung der Uferlinie durch Querungsbauwerke und Pflege der Uferbereiche. Desweiteren werden die Gewässer durch Schad- und Nährstoffeintrag aus landwirtschaftlicher Nutzung belastet, was aus der Artenzusammensetzung der Vegetation (hoher Anteil nährstoffreicher Arten) zu ersehen ist. 2.3 Schutzgut Klima und Lufthygiene 2.3.1 Bestandsbeschreibung und Bewertung von Klima und Lufthygiene Großklimatisch betrachtet liegt das Gebiet im zentraleuropäischen, variablen Übergangsklima vom atlantisch geprägten in das kontinentale Klima. Die Hauptwindrichtung bewegt sich um West. Das Mesoklima im Plangebiet und im westlich bzw. östlich angrenzenden Untersuchungsbereich wird von den weitläufigen, landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägt, die als Kaltluftentstehungsgebiete fungieren. Von hoher Bedeutung sind insbesondere die ganzjährig mit Vegetation bedeckten Brachen und Grünländer. Nördlich und insbesondere südlich des Plangebietes prägen Wohnsiedlungsbereiche mit mittlerem Versiegelungsgrad die klimatische Situation. Kennzeichnend sind hier im Vergleich zum Umland hohe Tag-Nacht-Temperaturunterschiede, erhöhte Temperatur sowie ein erhöhter Anteil an Aerosolen (Feinstäuben, Luftschadstoffe). Die Offenlandflächen im Plangebiet und den westlich angrenzenden Ackerflächen fungieren als lufthygienische Ausgleichsflächen für die nördlichen Siedlungsbereiche. Elemente mit Funktion als Frischluftproduzenten kommen im Gebiet in Form von Hecken, Feld- und Einzelgehölzen vor. In Abhängigkeit von ihrer Größe haben sie eine mittlere, im Einzelfall (Feldgehölz/Gehölzbestand am südlichen und südöstlichen Rand) auch eine hohe Bedeutung als Frischluftproduzenten. Wolters Partner 14 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 2.3.2 Vorbelastungen von Klima und Lufthygiene Zu den klimatisch vorbelasteten Bereichen gehören die nördlich und südlich des Plangebietes gelegenen Wohnsiedlungsbereiche mit überwiegend mittlerem Versiegelungsgrad sowie die verkehrliche Nutzung auf der Landesstraße L 811 westlich des Plangebietes. Im Plangebiet selber befinden sich keine vorbelasteten Bereiche, die zu einer deutlichen Verschlechterung der klimatischen Situation im Plangebiet führen. 2.4 Schutzgut Biotoptypen und Fauna 2.4.1 Potenzielle natürliche Vegetation Die Vegetation, die sich ohne den Einfluss des Menschen im Untersuchungsraum entwickeln würde, wäre der in der Westfälischen Bucht weit verbreitete, vorwiegend artenreiche Sternmieren-Stieleichen6 Hainbuchenwald . Zu den bodenständigen Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaft gehören insbesondere Stieleiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus). Untergeordnet kommen nachfolgende Arten vor: Esche Buche Feldahorn Vogelkirsche Bluthartriegel Hasel Heckenkirsche Pfaffenhütchen Ein- / Zweigriffliger Weißdorn Schneeball Brombeere – – – – – – – – – – – Fraxinus excelsior Fagus sylvatica Acer campestre Prunus avium Cornus sanguinea Corylus avellana Lonicera xylosteum Euonymus europaeus Crataegus monogyna/laevigata Viburnum opulus Rubus spec. Pionier- und Ersatzgesellschaften werden aus Salweide (Salix caprea), Schlehe (Prunus spinosa), Hundsrose (Rosa canina) und Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) gebildet. Der vorwiegend artenreiche SternmierenStieleichen-Hainbuchenwald ist in der Westfälischen Bucht weit verbreitet. Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Deutscher Planungsatlas, Bd. 1: Nordrhein-Westfalen, Vegetation (Potentielle natürliche Vegetation). Hannover, 1972 6 Wolters Partner 15 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 2.4.2 Analyse, Bewertung und Vorbelastungen von Biotoptypen und Fauna Die Biotoptypenkartierung erfolgte in der Vegetationsperiode 2004 und wurde in Anlehnung an den Kartierschlüssel der LÖBF7 durchgeführt. Bewertungskriterien der ökologischen Wertigkeit der Biotoptypen sind: – Natürlichkeit bzw. Hemerobiegrad – Gefährdung und Seltenheit – Form und Größe – Bedeutung im Biotopverbund – Biotoptypische Vielfalt – Entwicklungsdauer und Wiederherstellbarkeit – Bedeutung als faunistischer Lebensraum Die Beschreibung und Bewertung der Schutzgüter Biotoptypen und Fauna erfolgt in den nachfolgenden Tabellen (s.a. Plan 1 im Anhang). Die Einstufung der ökologischen Wertigkeit folgt einer vierstufigen Skala (sehr hoch / hoch / mittel / nachrangig). • Gehölze AC1 Erlenmischbestand mit einheimischen Laubhölzern Analyse Im südöstlichen Bereich des Plangebietes zwischen Kapelle und Landesstraße befindet sich ein etwa 20 m breiter Gehölzbestand, der sich auch außerhalb des Plangebietes Richtung Süden weiter fortzieht. Dieser Bestand wird von Erlen und Weiden dominiert, die Krautschicht ist aufgrund des Kronenschlusses lediglich spärlich ausgeprägt. Schwarzerle Salweide Geißblatt Schwarzer Holunder Scharbockskraut Taubnessel – – – – – – Alnus glutinosa Salix caprea Lonicera periclymenum Sambucus nigra Ranunculus ficaria Lamium galeobdolon Faunistischer Lebensraum Der Bestand bietet einen Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Aufgrund der geringen Größe und der angrenzenden verkehrlichen Vorbelastung ist die Artenvielfalt jedoch eingeschränkt. Vorbelastungen Aufgrund der östlich verlaufenden Landesstraße und des westlich angrenzenden Siedlungsbereiches ist die Entwicklung des Bestandes eingeschränkt. Ein stufiger Gehölzrand ist nicht ausgebildet. Durch die angrenzende Straße besteht für mobile Arten zudem die Gefahr des Unfalltodes. Bewertung Hohe ökologische Wertigkeit Abb.4: Erlenmischbestand nahe der L 811 LÖBF: Biotopkartierung Nordrhein-Westfalen, Methodik und Arbeitsanleitung. Recklinghausen, 2002 7 Wolters Partner 16 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst BA1 Feldgehölz aus einheimischen Baumarten Analyse Am südlichen Rand des Plangebietes befindet sich ein langgestrecktes, dreiecksförmiges Feldgehölz aus einheimischen Strauch- und Baumarten. Aufgrund des dichten Strauchwerkes ist die Krautschicht lediglich in den Randbereichen ausgebildet und wird aus Gräsern und krautiger Vegetation der angrenzenden Brache (vgl. HA0) geprägt. Schlehe Salweide Schwarzer Holunder Kirsche Faunistischer Lebensraum – – – – Prunus spinosa Salix caprea Sambucus nigra Prunus avium Der Bestand bietet insbesondere in Zusammenhang mit den angrenzenden Offenlandflächen einen Biotopkomplex für Insekten, Vögel und auch Kleinsäuger. Während das Gehölz als Brut- und Rückzugsraum fungiert, stellt das Offenland einen interessanten Nahrungsraum dar. Vorbelastungen Zu den Vorbelastungen gehören die nördliche Einrahmung des Gehölzes durch einen befestigten Fußweg bzw. durch die südlich angrenzenden Siedlungsbereiche. Bewertung Hohe ökologische Wertigkeit BB0 Gebüsch Analyse Gebüsche, die überwiegend aus Sträuchern und lediglich vereinzelt eingestreuten Bäumen gebildet werden, ziehen sich entlang des Helmbaches, entlang des Fahrradweges an der Landesstraße und sind vereinzelt auch im südlichen Plangebiet zu finden. Der Bestand am Helmbach wird aber im Gegensatz zu den anderen Gebüschen auch von nicht bodenständigen Gehölzen durchmischt. In der Krautschicht finden sich häufige, durch hohen Stickstoffanteil begünstigte Hochstauden und Gräser. Hasel Schlehe Schwarzer Holunder Brombeere Vogelbeere Rotfichte Flieder Trauerweide Große Brennessel Knoblauchsrauke Gemeines Knäuelgras Glatthafer – – – – – – – – – – – – Corylus avellana Prunus spinosa Sambucus nigra Rubus fruticosus spec. Sorbus aucuparia Picea abies Syringa vulgaris Salix alba `Tristes´ Urtica dioica Alliaria petiolata Dactylis glomerata Arrhenatherum elatior Faunistischer Lebensraum Gebüsche sind nicht nur Lebensraum für Vögel und Insekten, mit ihren Früchten stellen sie vor allem eine wichtige Nahrungsquelle dar. Vorbelastungen Vorbelastungen bestehen für das Gebüsch am Helmbach durch Einbringen nicht heimischer Arten und gärtnerische Pflege. Für das Gebüsch an der Landesstraße stellt die Eingeschränkte Entwicklung und die angrenzende verkehrliche Nutzung und der daraus resultierende Schad- und Nährstoffeintrag eine Vorbelastung dar. Bewertung Mittlere ökologische Wertigkeit Wolters Partner Abb. 5: Feldgehölz am südlichen Rand Abb. 6: Gebüsch am Helmbach 17 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst BE0/BE1 Ufergehölz/Weiden-Ufergehölz Analyse Die westliche Uferseite des Gewässers Nr. 283 wird weitestgehend von einem schmalen Ufergehölz aus bodenständigen Gehölzen begleitet. Das namenlose Gewässer hingegen wird nur an einem kurzen Abschnitt von Weiden gesäumt. Schwarzerle Salweide Silberweide Spitzahorn Esche Hasel Vogelbeere – – – – – – – Alnus glutinosa Salix caprea Salix alba Acer platanoides Fraxinus excelsior Corylus avellana Sorbus aucuparia Faunistischer Lebensraum Die Gehölze weisen in Zusammenhang mit dem Gewässer und in Abhängigkeit zu ihrer Durchgängigkeit eine bedeutsame Funktion im Biotopverbund auf. Sie tragen zur Strukturvielfalt des Gewässers bei und puffern potenzielle nachteilige Randeffekte. Die Gehölze fungieren als Lebensraum, Nahrungshabitat und Leitstruktur für Kleinsäuger, Vögel und Insekten. Vorbelastungen Das Ufergehölz zwischen Gewässer und Verbindungsweg wird durch Gehölzschnitt in seiner Entwicklung beeinträchtigt. Bewertung Hohe ökologische Wertigkeit BF1/BG1 Baumreihe/Kopfbaumreihe Analyse Entlang der Wege im Plangebiet und entlang der Landesstraße ziehen sich Bäume unterschiedlicher Art und Entwicklung. Entlang des Verbindungsweges im Zentrum sind einige junge Stieleichen (Quercus robur) gepflanzt, die teilweise abgängig sind. Entlang des Wirtschaftsweges im nördlichen Plangebiet erstrecken sich Baumreihen aus unterschiedlichen Gehölzen überwiegend jungen bis mittleren Alters (Silberweide – Salix alba, Sandbirke – Betula pendula, Feldahorn – Acer campestre) Die Landesstraße wird beidseits von Winterlinden (Tilia cordata) hohen Durchmessers mit Alleecharakter gesäumt. In der Krautschicht dominieren nachfolgende nährstoffliebende Kräuter und Gräser. Glatthafer Knäuelgras Wiesenkerbel – – – Arrhenatherum elatior Dactylis glomerata Anthriscus sylvestris Faunistischer Lebensraum Die Gehölze weisen je nach Alter einen Nahrungs- und Lebensraum für Insekten und Vögel auf. Die Linden können die Gehölze auch für totholzbewohnende Arten wie Käfer und höhlenbewohnende Arten (Spechte, Bilche, Fledermäuse) einen Lebensraum darstellen. Vorbelastungen Aufgrund der Nähe zu Wegen bzw. zu Straßen besteht für die Gehölzreihen in Abhängigkeit zur Nutzungsintensität eine anthropogene Beeinträchtigung. Bewertung Abb. 7: Kopfbaumreihe Mittlere bis hohe ökologische Wertigkeit Wolters Partner 18 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst • Landwirtschaftliche Flächen EA0, EB0 Fettwiese, Fettweide Analyse Im Plangebiet und im östlich angrenzenden Untersuchungsraum nehmen intensiv bewirtschaftete Grünländer den größten Anteil ein. Sie bestehen aus ertragreichen Weidelgras-Weißklee Wiesen und Weiden mit überwiegend dichter Vegetationsnarbe. Auf Flächen, die der Weidenutzung unterliegen, dominieren trittresistente Arten(*). Deutsches Weidelgras Löwenzahn Gemeines Knäuelgras Weißklee Ackerhornkraut Gemeine Braunelle Kriechender Hahnenfuß Weiches Honiggras Stumpfblättriger Ampfer Einjähriges Rispengras Breitwegerich Spritzwegerich Vogelknöterich – – – – – – – – – – – – – Lolium perenne Taraxacum officinale Dactylis glomerata Trifolium repens Cerastium arvense Prunella vulgaris Ranunculus repens Holcus lanatus Rumex obtusifolius Poa annua* Plantago major* Plantago lanceolata* Polygonum aviculare* Faunistischer Lebensraum Die intensive Bewirtschaftung führt zu einer floristischen Verarmung in der lediglich häufige Arten (Ubiquisten) einen Lebensraum finden. In Zusammenhang mit den angrenzenden Strukturen (Gehölze und Wasserfläche) gewinnt das Grünland an Bedeutung als Nahrungsraum für die Avifauna. Vorbelastungen Schad- und Nährstoffeintrag aus landwirtschaftlicher Nutzung Bewertung Mittlere ökologische Wertigkeit HA0/HC0 Acker mit Ackerrain Analyse Weitläufige Ackerflächen erstrecken sich im westlichen Teil außerhalb des Plangebietes. Neben den Kulturarten kommen in den Randbereichen vereinzelt schmale krautige Säume nährstoffliebender Arten vor: Gemeiner Wermut Gemeines Knäuelgras Rainfarn Wiesenkerbel Abb. 8: Fettwiese im Osten – – – – Arthemisia vulgaris Dactylis glomerata Tanacetum vulgare Anthriscus sylvestris Faunistischer Lebensraum Aufgrund der intensiven Bewirtschaftung und der geringen vertikalen und horizontalen Struktur weisen diese Flächen eine geringe Bedeutung als Lebensraum oder Nahrungshabitat auf. Vorbelastungen Intensive landwirtschaftliche Nutzung Bewertung Nachrangige ökologische Wertigkeit Wolters Partner 19 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst HA0 Ackerbrache Analyse Der westliche Teil des Plangebietes wird von einer weitläufigen Ackerbrache gebildet, die eine leicht lückige, aber gleichmäßige Vegetationsnarbe aus Gräsern und Kräutern aufweist. Durch diese Ackerbrache läuft ein Trampelpfad von den südöstlichen Siedlungsbereichen zum Verbindungsweg am Gewässer Nr. 283. In diesem Bereich kommen verstärkt trittresistente Arten(*) vor. Gemeines Knäuelgras Löwenzahn Rohrglanzgras Ackerwinde Klettenlabkraut Gemeine Distel Rainfarn Wiesenkerbel Einjähriges Rispengras Breitwegerich Spritzwegerich Vogelknöterich – – – – – – – – – – – – Dactylis glomerata Taraxacum officinalis Phalaris arundinacea Calystegia sepium Galium aparine Cirsium arvense Tanacetum vulgare Anthriscus sylvestris Poa annua* Plantago major* Plantago lanceolata* Polygonum aviculare* Faunistischer Lebensraum Aufgrund der intensiven Bewirtschaftung und der geringen vertikalen und horizontalen Struktur weisen diese Flächen eine geringe Bedeutung als Lebensraum oder Nahrungshabitat auf. Für Durchzügler stellen die Ackerflächen Rastflächen dar, in den Säumen ist das Vorkommen von Arten der Feldflur (z.B. Feldlerche) denkbar. Vorbelastungen Ehemalige intensive landwirtschaftliche Nutzung Bewertung Nachrangige ökologische Wertigkeit Wolters Partner Abb. 9: Ackerbrache 20 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst • Gewässer FN3,FN4/FM0, KA0 Analyse Graben mit extensiver, intensiver Instandhaltung/Bach, feuchter Saum Im Untersuchungsgebiet befinden sich zwei Gräben sowie der im Norden das Plangebiet tangierende Helmbach (siehe auch Kapitel 2.2.2.1). Das Gewässer Nr. 283 erstreckt sich im Zentrum des Plangebietes von Süden nach Norden und entwässert in den Helmbach. Es ist im Trapezprofil ausgebaut, unterliegt einer mittleren Pflegeintensität und wird in weiten Abschnitten von Gehölzen (vgl. BB0) begleitet. Das namenloses Gewässer kommt vom westlichen Plangebietsrand, schwenkt kurz vor der nördlichen Plangebietsgrenze in das Plangebiet, verläuft weitgehend begradigt und im Trapezprofil ausgebaut durvch das Gebiet und mündet in das Gewässer Nr. 283. Lediglich am südlichen Gewässerabschnitt wird es teilweise von Gehölzen begleitet (vgl. BE0). Der nördlich von Osten nach Westen verlaufende Helmbach ist ein tief eingeschnittenes Gewässer, das von Begradigung und Ausbau im Trapezprofil gekennzeichnet ist. Während südlich Ackerflächen und Grünland bis an die Gewässeroberkante reichen, wird das Gewässer nördlich von Gebüschen (vgl. BB0) gesäumt, die neben einheimischen insbesondere auch zahlreiche fremdländische Arten aufweisen. Die Gehölze sind dem Biotoptyp BB0 und BE0 zu entnehmen, zu den Kräutern und Gräsern gehören: Große Brennessel Waldkerbel Gemeines Knäuelgras Ackerwinde Klettenlabkraut Großer Baldrian Knäuelgras Rauhhaariges Weidenröschen Gemeiner Blutweiderich Gemeine Wasserminze Rohrglanzgras – – – – – – – – – – – Abb. 10: Gewässers Nr. 283 und Gewässerumfeld Urtica dioica Anthriscus sylvestris Dactylis glomerata Calystegia sepium Galium aparine Valeriana dioica Dactylis glomerata Epilobium hirsutum Lythrum salicaria Mentha aquatica Phalaris arundinacea Faunistischer Lebensraum In den Gewässern ist potenziell mit Amphibien, Libellen, Mollusken und sonstigen Wirbellosen zu rechnen. Während für den Helmbach ein Fischvorkommen nicht ausgeschlossen werden kann, ist bei den Gräben aufgrund der geringen Größe und der nicht ganzjährigen Wasserbespannung nicht von einem Fischvorkommen auszugehen. Aufgrund der speziellen Ausprägung (relativ geringen Länge, schmale Uferbereiche, Nährstoffeintrag) und der mittleren Pflegeintensität sind bei den vorkommenden Artengruppen insbesondere häufige Arten mit kurzen Entwicklungszeiten und mittlerer bis hoher Mobilität zu erwarten. Vorbelastungen Für alle Gewässer besteht eine Beeinträchtigung durch Begradigung und Ausbau im Trapezprofil, Schad- und Nährstoffeintrag aus angrenzender landwirtschaftlicher Nutzung sowie durch mittlere bis hohe Pflegeintensität. Unterbrechung der Uferlinie durch Querbauwerke bestehen für den Helmbach im Bereich der Landesstraße, für das Gewässer Nr. 283 in zwei Bereichen und für das namenlose Gewässer durch im Bereich des Fußweges. Bewertung Mittlere bis hohe ökologische Wertigkeit Wolters Partner 21 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst • Anthropogene Biotope SB0/HJ1 Wohnbaufläche/Zier-, Nutzgarten Analyse Wohnbauflächen mit einem mittleren Anteil an versiegelten Flächen und mit Gärten unterschiedlicher Pflege- und Nutzungsintensität befinden sich südlich bzw. teilweise auch nördlich im Umfeld des Plangebietes. Faunistischer Lebensraum In Abhängigkeit zur Pflegeintensität, zur Strukturvielfalt und Auswahl an bodenständigen Pflanzen weisen diese Gartenflächen eine nachrangige bis mittlere Bedeutung als Lebensraum für Arten- und Lebensgemeinschaften auf. Dominierend werden in diesen Bereichen häufige Arten (Ubiquisten) anzutreffen sein. Vorbelastungen Pflegeintensität, anthropogene Nutzung Bewertung Nachrangige bis mittlere Bedeutung HJ4 Gartenbrache Analyse Am südwestlichen Rand geht die Ackerbrache in eine kleine Gartenbrache mit einigen Zier- und mehreren jungen Obstgehölzen über. Zu den Kräutern und Gräsern gehören Arten der angrenzenden Ackerbrache: Gemeines Knäuelgras Löwenzahn Klettenlabkraut Kriechender Hahnenfuß Breitblättriger Ampfer Einjähriges Rispengras Wiesenrispengras Breitwegerich Spritzwegerich – – – – – – – – – Dactylis glomerata Taraxacum officinalis Galium aparine Ranunculus repens Rumex obtusifolia Poa annua Poa pratense Plantago major Plantago lanceolata Faunistischer Lebensraum Die Brache stellt einen Lebensraum für zahlreiche Wirbellose dar. Aufgrund der augenscheinlich kurzen Entwicklungszeit und der geringen Flächengröße ist überwiegend mit Arten geringer Lebensraumansprüche zu rechnen (Ubiquisten). Für Vögel und Kleinsäuger bietet die Fläche einen Nahrungsraum mit mittlerer Strukturvielfalt. Vorbelastungen Angrenzende intensive landwirtschaftliche Nutzung Bewertung Mittlere ökologische Wertigkeit HK2 Obstwiese, Obstweide Analyse Am südöstlichen Rand des Plangebietes befindet sich eine kleine Wiese (vgl. EA0) mit einigen Obstgehölzen geringen bis mittleren Stammdurchmessers. Faunistischer Lebensraum Die Obstwiese weist aufgrund des Nahrungsangebots an Früchten und der Vielschichtigkeit des gesamten Lebensraums (Totholz, Gehölze und Grünland) eine hohe Bedeutung für Vögel, Kleinsäuger und Wirbellose auf. Vorbelastungen Angrenzende anthropogene Nutzung, geringe Größe Bewertung Mittlere ökologische Wertigkeit Wolters Partner Abb. 11: Wohnbauflächen Abb. 12: Gartenbrache 22 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst HM0 Grünanlage Analyse Am südöstlichen Rand des Plangebietes befindet sich eine Kapelle, die von einer schmalen, intensiv gepflegten Grünfläche umgeben wird. Gebildet wird diese Fläche aus Scherrasen, einigen Beeten mit Zierstauden und Ziersträuchern aber auch von sechs prägnanten bodenständigen Einzelbäumen (Blutbuche – Fagus sylvatica „Purpurea”, Winterlinde – Tilia cordata). Faunistischer Lebensraum Während die intensiv gepflegten, artenarmen und von Zierpflanzen dominierten Bereiche kaum eine Bedeutung für Arten und Lebensgemeinschaften aufweisen, sind die Einzelbäume ein hochwertiger Lebensraum für Vögel, Kleinsäuger und Wirbellose. Vorbelastungen Pflegeintensität, anthropogene Nutzung Bewertung Mittlere Bedeutung SE8 Kleingartenanlage/Grabeland Analyse Nordwestlich des Plangebietes, jenseits des Helmbaches, befindet sich eine von Kleingärten bzw. Grabeland dominierte Fläche. Neben Kulturarten und einigen Gehölzstrukturen kommen in den Randbereichen insbesondere ruderale Arten vor. Faunistischer Lebensraum Die Flächen weisen eine für Arten- und Lebensgemeinschaften nachrangige Bedeutung auf. Vorbelastungen Anthropogene Nutzung und Pflege unterschiedlicher Intensität Bewertung Nachrangige bis mittlere ökologische Wertigkeit SE8 Kläranlange Analyse Die Kläranlage liegt im nördlichen Umfeld des Plangebietes. Zur Bewirtschaftung der Anlage ist der Bereich um die Kläranlage von einem hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet. In den Randbereichen grünen dichte Gebüsche aus bodenständigen Gehölzen (vgl. BB0) das Gelände ein. Faunistischer Lebensraum Abgesehen von den Gehölzstrukturen (vgl. BB0) weist die Fläche eine für Arten- und Lebensgemeinschaften nachrangige Bedeutung auf. Vorbelastungen Hoher Versiegelungsgrad, anthropogene Nutzung Bewertung Nachrangige ökologische Wertigkeit Abb. 13: Kapelle mit umgebenden Ziergehölren Wolters Partner 23 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst VA2/VA4 Landesstraße/Radweg Analyse Östlich außerhalb des Plangebietes erstreckt sich die Landesstraße, die Sendenhorst mit Ahlen bzw. Drensteinfurt verbindet. Parallel zur Straße verläuft, abgetrennt durch einen Gehölzstreifen (BB0), ein Radweg. Die Straße wird von nährstoffreichen Hochstaudenfluren gesäumt. Gem. Schafgarbe Gem. Giersch Wiesenkerbel Glatthafer Gem. Knäuelgras Kriechender Hahnenfuß Stumpfblättriger Ampfer Löwenzahn Große Brennessel – – – – – – – – – Achillea millefolium Aegepodium podagraria Anthriscus sylvestris Arrhenatherum elatior Dactylus glomerata Ranunculus repens Rumex obtusifolius Taraxacum officinale Urtica dioica Faunistischer Lebensraum Die Straße stellt für Arten und Lebensgemeinschaften nicht nur eine Barriere sondern auch eine Struktur dar, die aufgrund der verkehrlichen Nutzung zu Unfalltot –insbesondere bodengebundener Arten– führen kann. Vorbelastungen Hoher Versiegelungsgrad, verkehrliche Nutzung, Schadstoffeintrag im Randbereich der Straßen Bewertung Nachrangige ökologische Wertigkeit VB1/VB2 Feldweg befestigt/unbefestigt Analyse Das Plangebiet wird im Zentrum von einem Weg durchzogen, der den südlichen Siedlungsbereich mit den nördlich angrenzenden Siedlungsstrukturen verbindet. Dieser Verbindungsweg ist befestigt. Zwei weitere Wege im nördlichen Plangebiet bzw. ein Trampelpfad zwischen Ostpreußenring im Süden und dem genannten Verbindungsweg sind unbefestigt. Faunistischer Lebensraum Der versiegelte Weg stellt für kleine bodengebundene Lebewesen eine schmale Barriere dar. Die unbefestigten Wege können für einige Wirbellose z.B. Grabwespen einen Lebensraum darstellen. Vorbelastungen Ggf. Versiegelung, anthropogene Nutzung Bewertung Nachrangige ökologische Wertigkeit 2.5 Schutzgut Landschaftsbild 2.5.1 Analyse und Bewertung des Landschaftsbildes Das Landschaftsbild beschreibt die mit den Sinnen wahrnehmbare Erscheinung der Landschaft, die sich aus den Kriterien der Vielfalt, Eigenart und natürlichen Schönheit zusammensetzt. Hierbei werden neben den visuell erfassbaren Landschaftselementen auch auditive Eindrücke und Gerüche berücksichtigt. Das Landschaftsbild im Untersuchungsraum ist in verschiedene Bereiche einteilbar, die sich insbesondere im Grad des anthropogenen Einflusses unterscheiden. Südlich des Plangebietes beginnend, befindet man sich in der von mehrgeschossigen Ein- bis Mehrfamilienhäusern geprägten Siedlung „Garrath” mit Gärten und Siedlungsstraßen. Wolters Partner Abb. 14: Landesstraße Abb. 15: Verbindungsweg 24 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Abb. 16: Landschaftsbild im Plangebiet westlicher Teil/östlicher Teil Weiter Richtung Norden gehend, gelangt man in das überwiegend der landwirtschaftlichen Nutzung unterliegende Plangebiet. Dieses wird von einem von Süden nach Norden verlaufendes Gewässer mit begleitenden Gehölzsaum geprägt. Entlang dieses Gewässers zieht sich ein Fußweg, der das südliche Wohngebiet „Garrath” mit dem nördlich des Helmbaches gelegenen Teil der Ortslage verbindet und das Plangebiet optisch in zwei Bereiche teilt. Der westliche Teil wird von einer Ackerbrache, die außerhalb des Plangebietes in eine weitläufige Ackerfläche übergeht und vereinzelten Gehölzeinstreuungen am südlichen Rand geprägt. Der östliche, durch den Gehölzzug im Westen und die Landesstraße im Osten visuell umrahmte Bereich besteht aus Grünländern die von einigen Gehölzstrukturen und einer dichten Hecke im Süden strukturiert wird. Besonders erwähnenswert sind einige Einzelbäume, die die Kapelle am südlichen Rand umstehen. Den Abschluss des beschriebenen Freiraums bildet im Norden der Helmbach, der von einigen lückigen Gehölzstreifen unterschiedlicher Artenzusammensetzung gesäumt wird. Nördlich hinter diesem Gehölzstreifen erstreckt sich ein als Grabeland genutztes Gebiet. Im Plangebiet weisen die natürliche Schönheit und die Strukturvielfalt eine mittlere bis hohe Qualität auf, während die umgebenden nördlichen und südlichen Siedlungsflächen hinsichtlich dieses Kriteriums eine geringe bis mittlere Qualität aufweisen. Die Eigenart des gesamten Untersuchungsraumes ist überwiegend langsam gewachsen, hat sich aber durch die Entwicklung des Baugebietes Garrath von einem landwirtschaftlich geprägten Gebiet in ein von Siedlungsstrukturen geprägtes Gebiet gewandelt. Wolters Partner 25 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 2.5.2 Vorbelastungen des Landschaftsbilds Zu den Störfaktoren, die das Landschaftserleben beeinträchtigen, gehören insbesondere die visuellen und auditiven Einflüsse der verkehrlichen Nutzung der Landesstraße. Aufgrund der Entfernung und der bestehenden Gehölzstrukturen trifft dies allerdings lediglich für die straßennahen Bereiche im Osten des Plangebietes zu. Der westliche Bereich ist weitgehend unbeeinflusst von anthropogenen Störeinflüssen. 2.6 Schutzgut Mensch, Kultur- und Sachgüter 2.6.1 Analyse und Bewertung von Mensch, Kultur- und Sachgütern Bei Betrachtung dieses Schutzgutes steht die Wahrung von Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen im Vordergrund. Dabei werden die Aspekte zum Schutz des Wohnens und des Wohnumfeldes sowie die Erholungsnutzung betrachtet. Desweiteren werden Kultur- und Sachgüter nachrichtlich übernommen. Das zwischen dem Wohngebiet Garrath und den nördlich bestehenden Infrastruktureinrichtungen des Ortes gelegene Plangebiet steht den Anwohnern als Verbindungsweg zur Schule, zur Arbeit oder sonstigen Zielen in der Stadt zur Verfügung und dient gleichfalls der kurzzeitigen Naherholung. Schutz- oder sonstige schützenswerte Kulturgüter kommen im Plangebiet nicht vor. Erwähnenswert ist dennoch die im Süden des Plangebietes gelegene kleine Kapelle, die von einigen prägnanten Einzelbäumen umrahmt wird. 2.6.2 Vorbelastungen von Mensch, Kultur- und Sachgütern Emissionsbedingt bestehen für diesen Bereich im Nahbereich entlang der Landesstraße Vorbelastungen. Diese sind mit ca. 1.300 Kfz DTV und einem LKW-Anteil von 6% tags und 1% nachts ist relativ gering. Ab einem Abstand von 15 m zur Straße werden die Orientierungswerte der DIN 18005 für allgemeine Wohngebiete tags von 55 db(A) und nachts 45 db(A) eingehalten 7. 7 Wolters Partner Uppenkamp + Partner: Schalltechnische Stellungnahme Nr. 5 185 05 Verkehrslärmeinwirkungen auf den Bereich des Bebauungsplanes Nr. S 39 Garrath-Nord. Ahaus, April 2005 26 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 3. Beschreibung des Vorhabens Das Bebauungsplangebiet umfasst eine Fläche von 4,3 ha. Städtebaulich ist ein Siedlungsbereich geplant, der durch geschwungene Straßenräume und Einbettung vorhandener Grünstrukturen abwechslungsreiche Räume entstehen lässt und ökologisch hochwertige Lebensräume in die Planung einbettet. Durch die natürliche Zäsur des im Zentrum verlaufenden Gewässers mit der angrenzenden Hecke entstehen zwei Bereiche mit Grundstücksgrößen für Einzelhäuser von durchschnittlich 500 qm und Doppelhaushälften von ca. 270 qm. Zusammen können etwa 64 Wohneinheiten realisiert werden. Je Grundstück wird ein maximaler Versiegelungsgrad von 60% (inklusive zulässiger Überschreitung) und eine Firsthöhe von max. 9,50 m zulässig. Aus solarenergetischen Gründen sind überwiegend südausgerichtete Gebäude vorgesehen. Von den zentralen Erschließungsstraße gehen kurze Stichstraßen ab, die in hofartig gestalteten Wendeflächen enden. Das gesamte Wohnstraßennetz soll „geschwindigkeitsreduzierend” gestaltet und mit Pflanzungen aus großkronigen bodenständigen Laubbäumen durchgrünt werden. Die vorhandene Grünsubstanz am Südrand des Plangebietes wird aus städtebaulich-gestalterischen und ökologischen Gründen weitgehend erhalten. Entlang der Landesstraße erfolgt in Ergänzung der südlich vorhandenen Grünstrukturen ebenfalls eine intensive Eingrünung des neuen Baugebietes als Abschirmung. Der nördliche Teil des Plangebietes wird entsprechend der GEP-Darstellung freigehalten und fungiert künftig als Rückhaltebecken des anfallenden Niederschlagswassers. Die Ableitung des Schmutzwassers erfolgt durch den Anschluss an das vorhandene Kanalisationsnetz. Die Abfallbeseitigung erfolgt vorschriftsgemäß durch einen von der Stadt Sendenhorst beauftragten privaten Entsorger. Wolters Partner 27 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 4. Auswirkungsprognose Das geplante Vorhaben beeinträchtigt die Schutzgüter durch den Baubetrieb, die Überbauung und die anschließende Nutzung. Im folgenden werden die von Gewerbe- und Industriegebieten ausgehenden, potenziellen bau-, anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen aufgeführt und hinsichtlich ihrer Beeinträchtigung einer vierstufigen Skala (sehr hoch, hoch, mittel, nachrangig) zugeordnet. Auswirkungsprognose für das Schutzgut Boden Bau- und anlagebedingte Auswirkungen – Unterbinden der natürlichen Entwicklung des Bodenprofils – Entnahme und Deponierung von Boden – Inanspruchnahme von Flächen mit bisher überwiegender landwirtschaftlicher Nutzung – Überbauung, Versiegelung von Böden mittlerer bis hoher Speicher- und Reglerfunktion – Überbauung, Versiegelung von Böden mittlerer Qualität als Pflanzenstandort (natürliche Ertragsfunktion) – Beseitigung oder Aufschüttung von Oberboden: Verlust als Lebensraum und Lebensgrundlage für Organismen der Fauna und Flora, damit einhergehend verringerte bzw. unterbundene Sauerstoffproduktion der Bodenorganismen, Verlust der Schadstoffadsorptionsfähigkeit Betriebsbedingte Auswirkungen – Geringe Erhöhung der Schadstoffeinträge aus angrenzender verkehrlicher Nutzung sowie mögliche Veränderung des Bodenmilieus und mechanische Beeinträchtigung durch anthropogene Pflege Beeinträchtigung mittel bis hoch Wolters Partner 28 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Auswirkungsprognose für das Schutzgut Wasser Bau- und anlagebedingte Auswirkungen – Veränderung von Grundwasserneubildung und -flurabstand durch Versiegelung – Einschränkung der Verdunstungs- bzw. Versickerungsrate, dadurch verstärkte Abführung der Niederschläge – Teilweise Aufheben des namenlosen Gewässers – Erhalt aber Verinselung des Gewässers Nr. 283, Unterbrechen der Uferlinie zur Querung des Gewässers an einer zusätzlichen Stelle, Sichern der gewässerbegleitenden Gehölze sowie eines 5 m breiten Randstreifens – Inanspruchnahme von Flächen geringer bis mittlerer Grundwasserverschmutzungsempfindlichkeit – Einschränkung der Verdunstungs- bzw. Versickerungsrate, verstärkte Abführung der Niederschläge durch Versiegelung Betriebsbedingte Auswirkungen – Erhöhung der Schad- und Nährstoffeinträge in das Grundund Oberflächenwasser aus angrenzender verkehrlicher Nutzung sowie hieraus resultierende Störung des pH-Werts – Verbrauch von Frischwasser Beeinträchtigung mittel Auswirkungsprognose für das Schutzgut Klima und Lufthygiene Bau- und anlagebedingte Auswirkungen – Verlust kleinflächiger Gehölzstrukturen mit mittlerer Bedeutung als Frischluftproduzenten – Durch die Sicherung eines breiten Grünstreifens im Zentrum des Plangebietes (Frisch- und Kaltluftentstehung) erfolgt ein lufthygienischer Ausgleich, durch den die Auswirkungen der Versiegelung gemindert werden. – Verlust von Bereichen mittlerer Bedeutung für den lufthygienischen Ausgleich der Siedlungsbereiche aber Erhalt eines nördlichen, der Retention und der Regenrückhaltung dienenden Streifens, der auch zur Durchlüftung der angrenzenden Siedlungsbereiche beträgt. Betriebsbedingte Auswirkungen – Erweiterung des Klimas besiedelter Bereiche mit erhöhten Tag-Nacht-Temperaturunterschieden und erhöhter Belastung durch Luftschadstoffe insbesondere durch -wenn auch geringe- Erhöhung der Verkehrsbelastung. Beeinträchtigung nachrangig bis mittel Wolters Partner 29 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Auswirkungsprognose für das Schutzgut Biotoptypen und Fauna Bau- und anlagebedingte Auswirkungen – Inanspruchnahme von Grünland und einer Ackerbrache mit mittlerer bis hoher ökologischer Qualität – Aufheben des namenlosen Gewässers – Entfernen des überwiegenden Teils an Einzelbäumen mit mittlerer, vereinzelt hoher Qualität – Erhalt aber Verinselung des Gewässers Nr. 283 mit angrenzenden Uferbereichen und Gehölzstreifen – weitgehender Erhalt aber ebenfalls Verinselung des südlich und des südöstlich gelegenen Feldgehölzes, sowie einiger randlich des Plangebietes befindlicher Einzelbäume und Gebüsche. Betriebsbedingte Auswirkungen – Mechanische Störungen, Unfallrisiken durch Erhöhung der Verkehrsdichte – Mögliche intensive Pflege der Gärten Beeinträchtigung hoch Auswirkungsprognose für das Schutzgut Landschaftsbild Bau- und anlagebedingte Auswirkungen – Bei Planrealisierung wird ein Gebiet mit mittlerer bis hoher landschaftlicher Vielfalt, Eigenart und natürlicher Schönheit in Anspruch genommen. – Im Norden außerhalb des Plangebietes und durch die Einbettung des Gewässers und größerer Gehölzbestände bleiben einige z.T. prägende Strukturen erhalten. Betriebsbedingte Auswirkungen – Aufgrund der bestehenden Vorbelastung ist nicht mit einer merkbaren Erhöhung von Verkehrsbewegung oder Emissionen zu rechnen. Beeinträchtigung mittel Auswirkungsprognose für das Schutzgut Mensch, Kultur- und Sachgüter Bau- und anlagebedingte Auswirkungen – keine Inanspruchnahme von Kultur- und Sachgütern – Inanspruchnahme eines Bereiches für die kurzfristige Naherholung der südlich angrenzenden Wohngebiete Betriebsbedingte Auswirkungen – Der Emissionsschutz ist auf Grundlage planungsrechtlicher Vorgaben gewährleistet, daher keine betriebsbedingte Beeinträchtigung Beeinträchtigung nachrangig 5. Konzept der Eingriffsvermeidung, -verminderung und des Ausgleichs –Eingriffsregelung Ziel des Konzeptes (s. Plan 2 im Anhang) ist zunächst der Erhalt und somit die Verminderung der Eingriffsintensität hochwertiger ökologischer Strukturen. Zusammen mit den Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen tragen sie dazu bei, die in der Auswirkungsprognose genannten Beeinträchtigungen zu vermeiden bzw. zu verringern und auszugleichen. Wolters Partner 30 Ökologischer Fachbeitrag zum BP S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst 5.1 Plangebietsinterne Maßnahmen Zur Vermeidung bzw. Verminderung der Eingriffsintensität sind folgende Vorgaben zu beachten: E1 Erhalt des Gehölzbestands E2 Erhalt der Weidenkopfbaumreihe E3 Erhalt prägnanter Einzelbäume im Bereich der Kapelle E4 Erhalt des Gewässers Nr. 283 und des bestehenden Ufergehölzes Zur Verminderung und zum Ausgleich der Eingriffsintensität des Vorhabens tragen folgende Maßnahmen bei V1 Anpflanzung von großkronigen bodenständigen Gehölzen im Verlauf der Erschließungsstraßen V2 Festsetzen eines geringen Versiegelungsgrades V3 Versickerung des Regenwassers im Plangebiet A1 Anpflanzung einer dichten Sichtschutzhecke zwischen Landesstraße und Baugebiet A2 Anpflanzen einer lockeren Hecke A3 Entwickeln einer Grünanlage A4 Entwickeln eines Uferrandstreifen – M1 aus bodenständigen Gehölzen – M2 als temporäre Brachfläche A5 Ergänzen der Weidenkopfbaumreihe 5.2 Externe Ausgleichsmaßnahmen Mit den o.g. Maßnahmen ist ein Ausgleich des mit dem Vorhaben verbundenen Eingriffs nicht möglich (s. Eingriffs- und Ausgleichsbilanz im Anhang). Es verbleibt ein Defizit von rund -13.740 Biotopwertpunkten, DAS außerhalb des Bebauungsplangebietes auszugleichen ist. Hierfür stehen Flächen (Gemarkung Sendenhorst, Flur 43 mit den Flurstücken 2.865, 1.154, 1.155, 2.872 (Teilbereich) und Flur 21 (Teilbereich) mit den Flurstücken 21, 23) des Ausgleichsflächenpools „Hardt” mit ausreichendem Ausgleichsvolumen anteilig zur Verfügung. Die auf dieser Fläche geplanten und teilweise bereits durchgeführten Aufwertungsmaßnahmen (Umwandlung von Acker in Extensivgrünland mit eingestreuten Gehölzanpflanzungen) werden anteilmäßig dem vorliegenden Bebauungsplan zugeordnet. Der Ausgleichsbedarf wird vollständig realisiert. Wolters Partner 31 Ökologischer Fachbeitrag zum BP „Garrath” Stadt Sendenhorst Zusammenfassung Das 4,3 ha große Plangebiet befindet sich im Südwesten der Ortslage Sendenhorst westlich der Landesstraße (L 811) und umfasst einen Bereich, der derzeit überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird bzw. brach liegt. Zahlreiche Gehölze strukturieren und gliedern das Gebiet. Zu den zentralen Elementen gehört ein von Gehölzen und Hochstauden begleitetes begradigtes Gewässer (Nr. 283), das das Gebiet von Süden nach Norden durchfließt und in den nördlich außerhalb des Plangebietes verlaufenden Helmbach entwässert. Entlang des Gewässers führt ein Weg, der das südliche Wohngebiet mit der nördlich des Helmbaches gelegenen Ortslage verbindet. Ein namenloses, begradigtes und intensiv gepflegtes Gewässer verläuft von Westen kommend durch das Gebiet und entwässert in das Gewässer Nr. 283. Die ökologische Ausprägung des Gebietes ist insbesondere hinsichtlich der Ausstattung an unterschiedlichen Biotopstrukturen wie Hecken, Ufergehölze, Gewässer, Grünland und Brachen von überwiegend hoher Bedeutung. Auch die klimatische Funktion als luftklimatischer Ausgleichsbereich angrenzender Siedlungsflächen ist mittel- bis hochwertig einzustufen. Mit dem Bebauungsplan wird ein allgemeines Wohngebiet mit 64 Wohneinheiten (Einzel- und Doppelhäuser), einer Firsthöhe von max. 9,50 m und einem maximalen Versiegelungsgrad von 60% festgesetzt. Der nördliche Teil des Plangebietes wird entsprechend der GEP-Darstellung freigehalten und dient künftig der Regenrückhaltung. Zentrales Element der Grünplanung ist der Erhalt des Gewässers Nr. 283, und der gewässerbegleitenden Ufergehölze sowie die Entwicklung eines angrenzenden Uferstreifens. Der bestehende Verbindungsweg bleibt ebenfalls erhalten und wird durch eine angrenzende öffentliche Grünfläche aufgeweitet. Die am südlichen Rand gelegenen flächigen Gehölzbestände werden erhalten und in die Grünfläche integriert. Das in der Eingriffsbilanz im weiteren Verfahren zu ermittelnde Biotopwertdefizit von rund -13740 Biotopwertpunkten ist auf externen Flächen auszugleichen. Hierfür stehen Flächen des Ausgleichsflächenpools „Hardt” mit ausreichendem Ausgleichsvolumen anteilig zur Verfügung. Der Ausgleichsbedarf wird vollständig realisiert. Wolters Partner ANHANG Ökologischer Fachbeitrag zum BP „Garrath” Stadt Sendenhorst ANHANG Eingriffs- und Ausgleichsbilanz Zur Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung wird das Biotopwertverfahren des Kreises Warendorf* angewandt. * Kreis Warendorf: Bewertungsrahmen für bestehende und geplante Flächennutzungen (Biotope), Warendorf 1995 Tabelle 1: Ausgangszustand des Plangebietes (vgl. Bestandsplan) Bewertungsparameter Biotopkürzel Nr. Biotoptyp AC1 15 Laubgehölz BA1/BB0/ BE0/BE1 17 Feldgehölze, Hecken BF1/BG1 19 EA0/EB0 Fläche (qm) Grundwert Einzelflächenwert 700,00 2,00 1.400,00 1.880,00 2,00 3.760,00 Einzelbäume, Baumgruppe 440,00 2,00 880,00 9 Intensive Grünlandnutzung 18.820,00 0,40 7.528,00 FN3/KA0 o.A. Graben mit Gehölzbestand 690,00 1,00 690,00 FN4 o.A. Graben ohne Gehölzbestand 260,00 0,50 130,00 HB0/HJ4 13 Acker-, Gartenbrachfläche 17.370,00 0,70 12.159,00 HJ0 7 Öffentliche Grünfläche 220,00 0,50 110,00 HM0 13 Öffentliche Grünfläche (Parkanlage mit altem Baumbestand) 490,00 0,80 392,00 HK0 12 Obstwiese 220,00 2,00 440,00 VB0 2 Wassergebundene Flächen 660,00 0,10 66,00 VB1 1 Versiegelte Fläche (Fußweg, Gebäude) 900,00 0,00 0,00 Summe G1 42.650,00 Wolters Partner ANHANG 27.555,00 Bebauungsplan S 39 „Garrath-Nord” Stadt Sendenhorst Tabelle 2: Zustand des Plangebietes gemäß den Festsetzungen des Bebauungsplanes (vgl. Bebauungsplan) Bewertungsparameter Nr. Biotoptyp Fläche (qm) Grundwert Einzelflächenwert Allgemeines Wohngebiet (GRZ 0,6) 24.960,00 1 6 18 14.770,00 9.840,00 0,00 0,30 0,00 2.952,00 350,00 0,70 245,00 Versiegelte Flächen Gartenflächen Hecken, Eingrünung (Erhalt und Anpflanzung am westlichen Plangebietsrand) 3.197,00 Öffentliche Verkehrsfläche 6.340,00 1 24 5.900,00 0,00 0,00 440,00 0,40 176,00 Versiegelte Fläche Verkehrsgrün mit Baumpflanzung (Anpflanzung entlang der Erschließungsstraßen: ca. 11 Bäume à 40 qm) Öffentliche Grünfläche 176,00 4.910,00 5.040,00 7 Öffentliche Grünfläche 1.800,00 0,40 720,00 15 Laubgehölz (Erhalt am südöstlichen Rand) 700,00 2,00 1.400,00 17 Feldgehölze, Hecken (Erhalt am südlichen Rand) 900,00 2,00 1.800,00 18 Hecken, Eingrünung (Anpflanzung am westlichen Rand der Grünfläche) 240,00 0,70 168,00 18 1.160,00 0,70 812,00 19 Hecken, Eingrünung (Anpflanzung am östlichen Plangebietsrand) Einzelgehölze (Kopfweiden Erhalt am nördlichen Weg) 30,00 2,00 60,00 19 Einzelgehölze (Anpflanzung am nördlichen Weg) 80,00 1,00 80,00 Private Grünfläche 8 400,00 Private Grünfläche mit altem Baumbestand (Kapelle, Erhalt) 400,00 Fläche für Ver- und Entsorgung 3.110,00 o.A. 3.110,00 Regenrückhaltebecken 320,00 0,80 0,40 1.850,00 Wasserfläche o.A. Graben mit extensiver Instandhaltung 17/19 Baumreihe/Feldgehölz 1.270,00 580,00 20 Brachfläche (Ufersaum, Anlage) 18 Anpflanzungen Hecken 670,00 410,00 Summe G2 1.244,00 2.684,00 1,20 2,00 1.080,00 Fläche gem. § 9 (1) Nr. 20 BauGB 320,00 1.244,00 1.524,00 1.160,00 1.158,00 1,30 0,70 42.650,00 871,00 287,00 13.819,00 Tabelle 3: Gesamtbilanz Biotopwertdifferenz (in Punkten/qm) = G2 - G1 Ausgleichsdefizit 13.819,00 -13.736 27.555,00 = Biotopwertpunkte -13.736,00