Schulverpflegung

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Schulverpflegung
Fachmagazin für die professionelle Verpflegung
von Kindern und Jugendlichen
6. Jahrgang
Ausgabe 2/2011
Heftpreis: 8 €
Getränkeangebot:
Gesundes trinken
Beschwerdemanagement:
Schmeckt’s?
Mensakonzepte:
Caterer oder Eigenregie?
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Inhalt 2/2011
Aktuelles
Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Aus den Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
didacta 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
44
Frischküche, Cook &
Chill oder Tiefkühlkost? Welches Mensakonzept ist das richtige? Wir stellen drei
Meinungen vor.
Elternsache
Sabine Weinzierl: Schulessen verhindert Lernerfolg . . 7
Politiker-Interview
Manuela Schwesig:
Ernährung genießt einen hohen Stellenwert . . . . . . . 22
Aus der Praxis
24
Lehmann’s Gastronomie Service, Bonn . . . . . . 24
Bis zu 4.000 Essen,
unter anderem für
Kitas und Schulen,
produziert die Zentralküche von Lehmann’s
Gastronomie Service
in Bonn-Dransdorf
täglich.
Konzept der Stadt Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . 32
Konzept der Stadt Recklinghausen . . . . . . . . . . 38
Fachthemen
Schülerfirma: Schülerfirma als Caterer . . . . . . . . . . 18
Ernährung:
Mein Gemüse ess’ ich doch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
So i(s)st Deutschland 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Getränkeangebot:
50
Mehr als nur sinnvolle
Nachmittagsbeschäftigung: Schulgärten
können in Ganztagsschulen in die Umweltund Ernährungserziehung und die
Mittagsverpflegung
integriert werden.
Gesundes Trinken für alle zum Nulltarif . . . . . . . . . . . 28
Trinkwasser per Knopfdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Mehr als nur Wasser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Welche Verpackung ist richtig? . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Ausgabeküchen: Wenn die Küche fehlt... . . . . . . . 34
Allergene: Wissen, was drin ist . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Mensakonzepte:
Drei Mensakonzepte – drei Meinungen . . . . . . . . . . . 44
Caterer oder Eigenregie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
28
Wer viel trinkt, bleibt
fit und leistungsfähig.
Eine ausreichende
Wasserversorgung in
Schulen gewährleisten
z. B. Tafelwasseranlagen.
Schulgärten: Garten macht Schule . . . . . . . . . . . . . 50
Nachhaltige Mensa: Think green! . . . . . . . . . . . . . 53
Beschwerdemanagement: Es schmeckt nicht . . . 60
Versicherungen: Rundum abgesichert . . . . . . . . . . 59
Blick ins Ausland
Großbritannien: Sparen um jeden Preis? . . . . . . . . 56
Wales: Technik in Grün . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Titelbild: Czermak
Der Umwelt zuliebe: Gedruckt auf
chlorfrei gebleichtem Papier.
Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt
ein Fragebogen des DNSV e.V. bei.
Wir bitten um freundliche Beachtung.
2/2011 Schulverpflegung
Rubriken
Tipps und Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Infos aus dem Netz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3
Kommentar
Dr. Michael Polster,
1. Vorsitzender
des Deutschen Netzwerks
Schulverpflegung e.V. (DNSV)
Nach der didacta
ist vor der Arena!
ie Sonderschau Schulverpflegung anlässlich der
didacta 2011 in Stuttgart war ein großer Erfolg.
Auf einer Fläche von über 1.000 Quadratmetern
widmete man sich in kompakter Form in der Halle 9 dem
Thema gesunde Ernährung an Deutschlands Schulen.
Spitzenpolitiker aus dem deutschen Bundestag standen
Rede und Antwort und am Runden Tisch des Deutschen
Netzwerks Schulverpflegung (DNSV) diskutierten sie mit
Praktikern aus den Schulen, der Industrie und Caterern.
Viele Interessierte nutzten die Möglichkeit der Information und des Gesprächs mit den Ausstellern vor Ort. Die
Sonderfläche zur Schulverpflegung stieß bei den Messebesuchern auf großes Interesse, so das Lob der Messe
Stuttgart. Die Besucher wollten immer wieder wissen, wie
eine Verpflegung in Kitas und Schulen professionell umgesetzt werden kann. Denn die Qualität einer Schule entscheidet sich auch und gerade beim Schulessen – am
Ende lernen die Kinder und Jugendlichen auch hier fürs
Leben. Doch leider sieht es im Alltag heute noch vielerorts
anders aus, Schüler meiden ihre Speisesäle ähnlich konsequent wie Gourmets die Fastfood-Restaurants. Es ist weniger das Geld, mehr das schlecht schmeckende Essen,
die geringe Auswahl und ungemütliche Räume, die sie
abschrecken. Eine richtige Schulverpflegung sei das Herzstück einer gesunden Schule, so die einhellige Meinung
aller Diskutanten. Dass so was möglich ist, zeigte das Beispiel der Offenen Schule Kassel/Waldau, wo alle Schüler
und Lehrer am Essen teilnehmen. Es darf aber nicht bei
solchen Leuchttürmen bleiben, Schulverpflegung müsse
eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung erfahren.
D
4
Dieser Forderung einer Mensaverantwortlichen pflichteten viele der Anwesenden in der Diskussion bei.
MdB Hans-Michael Goldmann, Schirmherr der Sonderschau, wünschte, dass es die Schulernährung schafft, auf
das Niveau von Betriebsrestaurants oder Uni-Mensen zu
kommen. Er versprach, dass es erstmalig eine öffentliche
Anhörung zu diesem Thema im Verbraucherausschuss des
Bundestags geben wird. Nicht nur die Mitglieder des
DNSV freuten sich, dass die Schulverpflegung mit ihren
Problemen und Fragen auch im Deutschen Bundestag
angekommen ist.
Die nächste didacta findet 2012 in Hannover statt, doch
zuvor laden das DNSV und die Schulverpflegung zur
großen „Arena der Kita- & Schulverpflegung“ ein. Dieser
spektakuläre Event zur Ernährungserziehung und -bildung
an deutschen Schulen und Kitas – vom 4. bis zum 6. September – findet im Rahmen der Messe „Gäste“ in Leipzig
statt. Im Mittelpunkt steht dabei der Kongress für Kita- &
Schulverpflegung, der 2011 schon zum fünften Mal stattfindet. Die Veranstalter wollen damit im wahrsten Sinne
des Wortes „Bewegung in den Schulalltag“ bringen.
Also, netzwerken Sie mal schön weiter, wir sehen uns spätestens in der Arena Leipzig!
Ihr Michael Polster
1. Vorsitzender des DNSV
([email protected])
Schulverpflegung 2/2011
DGE
Suppenkasper unter Kontrolle
Häufig sind Erziehungsberechtigte ratlos beim Streit mit den Kindern
ums tägliche Essen. Daher hat das Projekt „Fit Kid – Die GesundEssen-Aktion für Kitas“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.
zwei Informationsflyer veröffentlicht, die Eltern einfache Strategien
aufzeigen, schwierige Esssituationen mit ihren Sprösslingen zu meistern. Sie informieren über Aspekte der „Ernährungsbildung in der
Familie“ und demonstrieren wie „Naschen und Knabbern – Maßvoll
mit Genuss“ erfolgen. Bestellbar unter: www.dge-medienservice.de
Besuche
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18. - 23.
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Bundesernährungsministerium
Tim Mälzer eröffnet Projektküche
Die Adam-Friedrich-Oeser-Grundschule in Leipzig erhielt Anfang Februar im Rahmen des Projekts „Küchen
für Deutschlands Schulen“ eine neue Übungsküche.
Starkoch Tim Mälzer gab bei der Eröffnung Tipps, wie
ein gesundes Kochen mit Spaß gelingt. Der Wettbewerb wurde vom Bundesernährungsministerium, der
Bertelsmann Stiftung, dem Küchenhersteller Nolte und
Tim Mälzer ins Leben gerufen.
BMELV
www.tonikaiser.at
Bio-Wettbewerb
„Bei mir wird
nur beste
Qualität
serviert!“
Zum neunten Mal startete am 21. Januar 2011
der bundesweite Schülerwettbewerb „Bio find
ich kuhl“. Unter dem Motto „Bio+Fair – damit
erreichen wir mehr!“ ruft das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Schüler dazu auf, sich auf
Bio-Höfen, bei Verarbeitern oder in Bio-Läden
umzuschauen und die Fairness im Ökolandbau
zu entdecken. Die Klassen 3 und 4 sollen dann
das Thema Bio+Fair z. B. in Bildern oder Collagen, die Klassen 5 bis 10 z. B. in Filmen oder
Reportagen dokumentieren. Einsendeschluss
ist der 2. Mai 2011. Weitere Infos unter:
www.bio-find-ich-kuhl.de
Toni Kaiser steht für beste Mehlspeiskü-
Gutfried
Sarah Wiener Stiftung
Fotos: DGE, Gutfried, BMELV
Trinken lernen
Eine Langzeitstudie der Technischen Universität und des Gesundheitsamts Dortmund hat
ergeben, dass Übergewicht bereits im Kleinkindalter beginnt. Dabei ist nicht nur das
Essverhalten, sondern auch falsche Trinkgewohnheiten Ursache für eine zu hohe Kalorienzufuhr. Das Forum Trinkwasser e.V. und
die Sarah Wiener Stiftung engagieren sich
deshalb für ein gesundes Trinkverhalten.
Sie wollen z. B. mit speziellen Lehrmaterialien
eine gesunde und umweltbewusste Ernährung in die Ausbildung von bundesweit
60 Erzieher-Fachschulen integrieren.
2/2011 Schulverpflegung
Aktion für ausgewogene
Schulernährung
An der Wedding-Schule in Berlin fiel der Startschuss für die bundesweite Ernährungsinitiative „Gut drauf Pausenbrot“. Mit der Aktion
machen sich der Geflügelwursthersteller
Heinrich Nölke mit der Marke Gutfried und der
Markenbotschafter Johannes B. Kerner für
eine gesunde und ausgewogene Ernährung
an Schulen stark. Die Plattform Ernährung und
Gesundheit (peb) ist ebenfalls Partner der Gutfried-Aktion. Die Gutfried-Initiative stellt interessierten Schulen und Lehrern über die Plattform www.gut-drauf-pausenbrot.de Lehrmaterial für mehrere Unterrichtseinheiten zum
Thema gesunde Ernährung zur Verfügung.
che. Die Liebe zu Mehlspeisen, die sorgfältige Verwendung natürlicher Zutaten
und bester Geschmack für Ihre Gäste
liegen uns am
Herzen. Toni
Kaisers Mehlspeisen verbinden höchsten
Genuss mit
rascher Zubereitung und
Gelingsicherheit.
Beste Wienerr
Mehlspeistradition!
Kurz notiert
Erdgaspokal
Generalprobe auf der didacta
Deutsches Netzwerk Schulverpflegung
Die Erdgaspokal-Schüler der Franz-Christoph-vonHutten-Schule, Philippsburg, zeigten an einem Messetag auf der didacta in Stuttgart live ihr Können.
Die Schüler treten Mitte März mit ihrem Drei-GängeMenü unter dem Motto „Gesundes in Hülle und Fülle“
beim Länderfinale an. „Wir proben seit Dezember
in der Schulküche“, verrät Marina Kohout, die Teambetreuerin. Für die Rezeptauswahl durften auch die
Schüler ihre Ideen mit einbringen. Im Mai treten dann
die Gewinner aller Bundesländer beim Landesfinale
in Erfurt gegeneinander an.
Die Bundesschülerkonferenz (BSK)
wurde als neues Mitglied in das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung e. V.
(DNSV) aufgenommen. Gemeinsam
werden beide auf dem 5. Kongress für
Kita- und Schulverpflegung in Leipzig
den „Goldenen Teller“ für das
deutschlandweit beste Schulverpflegungsangebot vergeben.
Neues Mitglied
Studentenwerk Osnabrück
Messe Leipzig
Ausgebaute Kinderbetreuung
Bereits zum fünften Mal wird im Rahmen
der Messe „Gäste“ in Leipzig am 5.9.2011
der Kongress für Kita- und Schulverpflegung
stattfinden. Wie in den letzten Jahren werden
viele Referenten aus Wissenschaft und Praxis
Vorträge über das Thema Verpflegung in
Kitas und Schulen halten. Auch eine Diskussion am runden Tisch ist vorgesehen.
Wenn alles nach Plan läuft, wird im Herbst eine
neue Kindertagesstätte in Osnabrück ihre Tore
öffnen. Insgesamt werden damit 80 Plätze geschaffen, davon 30 für Kinder bis zu drei Jahren.
Dort sollen vorrangig Kinder von Studierenden
und Mitarbeitern der Osnabrücker Hochschulen
betreut werden. Die Stadt Osnabrück übernimmt
die Personal- und Sachkosten. Darüber hinaus
wird ein Teil der Kosten durch einen Zuschuss
aus dem Bundeskrippenprogramm gedeckt.
Dussmann
Friki
Geschäftserweiterung
um Kinderbetreuung
Der Dienstleister Dussmann
erweitert sein Geschäftsfeld um
den Bereich Kinderbetreuung.
Unter der Marke „KulturKindergarten“ führt das Unternehmen
betriebsnahe Kindertagesstätten, die Kinder ab drei Monaten
bis sechs Jahren aufnehmen.
Die Einrichtungen sind 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr geöffnet und
haben einen kulturellen Schwerpunkt. Die Erzieherinnen sprechen meistens
Englisch als Muttersprache.
Messe Hamburg und Congress
Internorga 2011
Größer als je zuvor präsentiert sich die Internorga vom 18. bis
23.3.2011 auf dem Hamburger Messegelände. Rund 1.100
Aussteller aus mehr als 25 Ländern zeigen den Besuchern auf
einer Fläche von rund 88.000 m2, was im Außer-Haus-Markt
Zukunft hat, u. a. geht es um die Bereiche Küchentechnik und
-ausstattung, Nahrungsmittel und Getränke sowie Kommunikation und Organisation. Die Messe wird begleitet von Aktionszentren und Fachkongressen. Geöffnet hat sie täglich
von 10 bis 18 Uhr. Der Einlass erfolgt nur nach Legitimation
als Fachbesucher, die Tageskarte kostet 28 €. Auch das
Team der B&L MedienGesellschaft ist mit der Zeitschrift
Schulverpflegung in diesem Jahr auf der Messe vertreten.
Sie finden uns in Halle A4, Stand 425 sowie in Halle B4.EG,
Stand 005. Schauen Sie doch vorbei, wir freuen uns auf Ihren
Besuch! Nähere Infos: www.hamburg-messe.com/internorga
6
Hähnchen-Hit
Nach dem „leckersten Hähnchenrezept von
Kindern für Kinder“ sucht Friki gemeinsam
mit dem Deutschen Kinderhilfswerk. Eine
Jury aus Kindern und Erwachsenen wählt
die 20 besten Rezepte aus. Zu gewinnen
sind Gemeinschaftspreise im Gesamtwert
von 6.750 €. Der Hauptgewinner erhält
1.000 € für die Gemeinschaftskasse.
Weitere Informationen gibt es auf den
Internetseiten des Geflügelherstellers
und des Kinderhilfswerks: www.friki.de
und www.dkhw.de
Kerrygold
Gesundes
Pausenbrot
Die irische Buttermarke
Kerrygold von IDB
Deutschland startet nach
den Sommerferien die
bundesweite Initiative
„Gesundes Pausenbrot“.
Schulklassen und Kindergartengruppen können
selbst aktiv werden und Pausenbrote für ihre Freunde schmieren. Die teilnehmenden Einrichtungen erhalten vom Initiator alle notwendigen Zutaten wie Vollkornbrot,
Butter, Wurst und Käse, aber auch Gemüse, Obst sowie ein Milchgetränk. Neben
dem Koch Christian Henze unterstützen auch andere deutsche Spitzenköche
die Initiative und werden in einigen Schulen vor Ort sein. Die 20 engagiertesten
Klassen werden mit Gewinnen im Gesamtwert von insgesamt 6.000 € prämiert.
Anmeldungen unter: www.gesundespausenbrot.de.
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Kerrygold, Friki, Dussmann, Studentenwerk Osnabrück, Nubert
Kongress für Schulverpflegung
Elternsache
Schulessen
verhindert Lernerfolg
Sabine Weinzierl, berufstätig und Mutter von vier Kindern
zwischen 7 und 19 Jahren, war froh, als die Schule ihrer 13-jährigen
Tochter Katharina ein Betreuungsmodell mit Nachmittagsunterricht
anbot. Enttäuscht waren Mutter und Tochter über das Essen, das die
Schüler der Ganztagsklasse verpflichtend bestellen müssen.
Katharina Weinzierl
eute isst Katharina wieder Zuhause –
wie viele ihrer Schulfreunde wählte
sie das Modell „Offene Ganztagsschule“ nach einem Probejahr ab. Der
Grund: das schlechte und teure Essen, das
ein externes Catering-Unternehmen täglich
in Wärmeboxen lieferte. Das Mädchen besuchte im Schuljahr 2009/2010 die Ganztagsklasse einer bayerischen Mittelschule.
Die Schule umfasst 17 Klassen mit ca. 380
Schülern. Bei ausreichendem Interesse gibt
es für jeden Jahrgang der Klassen 5 bis 10
eine Ganztagsklasse. Organisiert wird die
kostenlose Hausaufgabenbetreuung bzw.
Quali-Vorbereitung von der örtlichen Volkshochschule. Zwei, drei oder vier Tage sind
wahlweise buchbar. Bei diesem Modell vertiefen die Kinder den Unterrichtsstoff nachmittags in der Klasse und bleiben von Montag bis Donnerstag bis 16 Uhr. Weitere
Hausaufgaben gibt es dafür keine.
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Foto: F. König
Kostenfrage
Sabine Weinzierl, die vormittags in einer
Patentanwaltskanzlei arbeitet und sich
nachmittags um ihre Kinder und deren
Hausaufgaben kümmert, empfand die Abwesenheit der „Großen“ als echte Erleichterung. „Natürlich will ich meine Katharina
nicht abschieben, aber drei Kinder gleichzeitig produktiv bei den Aufgaben zu
unterstützen, ist ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt die Alleinerziehende. Sie ist sich
bewusst, dass sie selbst ihre Tochter nicht
in dem Maße fördern kann, wie es Fachkräfte in der Nachmittagsklasse können. An
der Grundschule ihrer beiden kleinen Kinder
2/2011 Schulverpflegung
gibt es derzeit kein schuleigenes Essensangebot. Ohne finanzielle Unterstützung
könnte sie es sich trotz ihrer Teilzeitstelle
jedoch gar nicht leisten, mehr als ein Kind
außer Haus essen zu lassen. „Für Katharina
zahle ich den stolzen Preis von 4 € pro Tag
und Mittagessen mit Getränk“, was sie als
relativ teuer empfindet. Für mehr Qualität,
Frische und biologische Produkte von regionalen Erzeugern wäre sie allerdings schon
bereit, so viel auszugeben.
Keine Auswahl
Doch der Tochter schmeckte das Essen
nicht. Fast jeden Tag gab es Fleisch mit Beilage, Geschnetzeltes, Reispfanne mit Fleischeinlage. Das Gemüse und die Nudeln waren
laut Aussage der Tochter meistens verkocht. „Das Fleisch war glibberig und voller
Knorpel“, entrüstet sich die Schülerin. Da
jeden Tag nur dieses und ein weiteres
(Fleisch-)Gericht geliefert wurden, konnten
die Kinder keine vegetarische Alternative
wählen. Das zweite Gericht entspricht den
Essensgewohnheiten islamischer Schüler
und enthält ebenfalls fast täglich Fleisch.
Zudem mussten die Schüler bzw. deren
Eltern für einen Monat im Voraus entscheiden, welches der beiden Menüs bestellt
werden sollte. „Anfangs schlug ich meiner
Tochter vor, doch einfach an der Salatbar
zu essen“, erzählt die Mutter. Doch die angebotenen Salate waren knapp bemessen
und offenbar nur als Beilage gedacht, sonst
hätte Katharina sich gerne auch mal an den
Salaten satt gegessen. „Im Endeffekt kam
mein Kind oft hungrig nach Hause, selbst
wenn sie die anscheinend recht klein bemessene Portion gegessen hatte. Von Eltern
anderer Schüler hörte ich ähnliches“, berichtet ihre Mutter. Zum großen Bedauern
von Sabine Weinzierl schreibt die Schule
das Mittagessen für die Teilnehmer der
Ganztagsklasse zwingend vor. Im Gespräch
mit anderen Eltern kam heraus, dass sich
nicht nur ihre Tochter infolge dieser Regelung des Öfteren heimlich davonstahl, um
sich mit Naschereien und Junkfood im Supermarkt einzudecken. „Und zahlen müssen wir Eltern den hohen Preis natürlich
trotzdem – unsere Kinder sind rein theoretisch anwesend“, schimpft sie.
„Teenager finden schnell etwas uncool. Hat
es sich herumgesprochen, dass das Essen eklig
ist, scheitert das ambitionierteste Projekt.“
Sabine Weinzierl
Würde die Schule das Essensangebot verbessern, wäre Sabine Weinzierl sofort wieder bereit, ihr Kind am Ganztagsmodell teilnehmen zu lassen. Als eindeutige Verbesserung des Angebots empfände sie es z. B.,
täglich ein vegetarisches Gericht anzubieten. „Teenager finden schnell etwas uncool.
Diese Ansicht teilt dann eine ganze Klasse.
Hat es sich mal herumgesprochen, dass das
Schulessen eklig und das Fleisch glibberig
ist, scheitert das ambitionierteste Projekt.
Wenn die Möglichkeit bestünde, dass die
Kinder nur dann essen, wenn es ihnen auch
schmeckt, würde die Qualität der angebotenen Gerichte schnell steigen – da bin ich mir
sicher“, meint Sabine Weinzierl. F. König
7
Aus den Ländern
BAYERN
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern
Ansprechpartner in Stadt und Land
Seit Mai 2009 engagiert
sich die Vernetzungsstelle
Schulverpflegung Bayern für
eine gesundheitsförderliche,
altersgerechte und akzeptierte
Schulverpflegung an
bayerischen Schulen. Als
Besonderheit gegenüber den
Vernetzungsstellen in anderen
Bundesländern gibt es in
Bayern eine zentrale Kopfstelle
und weitere acht regionale
Vernetzungsstellen in
allen sieben bayerischen
Regierungsbezirken.
Auf einen Blick
8
ie zentrale Kopfstelle, die hauptsächlich Leitungsaufgaben und
Koordinierungsmaßnahmen übernimmt, ist am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten angesiedelt und steht unter der
Leitung von Dr. Cornelia Rauscher. „Wir als
Kopfstelle verstehen uns als Schnittstelle.
Wir entwickeln, koordinieren und begleiten
die unterschiedlichen Maßnahmen und
Projekte, führen z. B. Workshops und Veranstaltungen durch und bereiten Fachinformationen auf“, erklärt Dr. Cornelia
Rauscher den Hintergrund der Kopfstelle.
Durch die acht Vernetzungsstellen in den
Regierungsbezirken gibt es regionale Ansprechpartner, die unkompliziert auch die
Schulen vor Ort betreuen, beraten und begleiten können. Von den rund 5.500 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im
Land bieten heute bereits rund 40 % eine
warme Mittagsverpflegung an, Tendenz
steigend. Erklärtes Ziel der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern ist es, alle
D
Akteure und Verantwortlichen in der Pausen- und Mittagsverpflegung bei der Einführung der Qualitätsstandards für die Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung e. V. (DGE) zu unterstützen und
die Voraussetzungen für deren Umsetzung
zu schaffen. Schulverpflegung sprach mit der
Leiterin der Vernetzungsstelle, Dr. Cornelia
Rauscher, über die Arbeit und Erfolge des
vergangenen Jahres.
Welche Erfolge gab es im Jahr 2010?
Unser Coachingprojekt war aus unserer
Sicht ein voller Erfolg. Dabei haben unsere
sogenannten Schulverpflegungs-Coaches,
das sind Fachkräfte aus dem Ernährungsbereich, 27 ausgewählte Modellschulen dabei
begleitet, durch gesunde Mittagsverpflegung die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit zu fördern, den Lebensraum
Schule zu bereichern sowie das Schulklima
und -profil zu stärken. Wir haben großes
Glück mit unseren Coaches, die mit viel
Fachwissen und Herzblut bei der Sache
Schulverpflegung 2/2011
Foto: BStMELF
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten
Ludwigstraße 2, 80539 München
Tel. (089) 21 82-22 27, Fax: (089) 21 82-26 85
[email protected]
www.schulverpflegung.bayern.de
Träger: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten (BStMELF)
Anzahl der Mitarbeiter:
Kopfstelle: 5 Mitarbeiter;
weitere Oecotrophologinnen in den acht Ämtern
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den
Regierungsbezirken Oberbayern West und Ost,
Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken,
Unterfranken, Schwaben.
Schwerpunkte der Arbeit:
Verschiedene Projekte wie
◗ das Coachingprojekt
◗ RegioTreffs
◗ Kooperationsnetz Gemeinschaftsverpflegung
◗ Schülerunternehmen „Essen, was uns schmeckt“
◗ Unterstützung von Forschungsprojekten
◗ eigene Homepage mit fachlichen Informationen
und einem Servicebereich
Aus den Ländern
sind. Manche dieser Coaches werden nun
sogar nach den Projekten von den Schulen
selbst weiterbezahlt. Aufgrund des großen
Erfolgs und der großen Nachfrage läuft das
Coachingprojekt auch in diesem Schuljahr
weiter. Durch die Arbeit der Coaches vor
Ort werden wir und die Vernetzungsstelle
immer bekannter. Wir merken aufgrund
steigender Anfragen, dass unsere Arbeit
auch Früchte trägt. Das bestätigt uns in unserem Engagement. Aber auch die zahlreichen RegioTreffs (Plattform zum Erfahrungsaustausch mit Trägern, Schulleitern,
Caterern und Eltern), Jahresveranstaltungen und ganz neu auch die sogenannten
Kooperationsnetzwerke sind erfolgreich gestartet bzw. gelaufen.
Wie ist die Situation an den Schulen?
Wir erleben, dass sich viele Schulen im Moment auf den Weg machen, was die Verbesserung der Mittagsverpflegung angeht,
und dass sie dabei Unterstützung brauchen. Wir erleben aber auch eine große
Diskrepanz, denn einige Schulen sind sehr
engagiert dabei und wollen etwas verbessern und erreichen. Es gibt aber auch Ein-
richtungen, die das Thema Schulverpflegung eher stiefmütterlich behandeln – es
fällt nun mal nicht in die Kernkompetenz
einer Schule.
Welche Probleme gibt es bei der Umsetzung der Ziele der Vernetzungsstelle im Land?
Gerade hinsichtlich unseres großen Ziels
einer flächendeckenden Zertifizierung nach
den DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung ist es einfach noch ein sehr,
sehr weiter Weg. Wir haben das Gefühl,
dass man noch an vielen kleinen Schräubchen drehen muss, um das zu erreichen.
Ein großes Problem ist aus unserer Sicht ein
fehlendes Leistungsverzeichnis für Caterer.
Das ist die Basis für eine Qualitätssicherung,
existiert aber einfach noch zu selten. Viele
Schulen befürchten auch, dass sie bei zu
hohen Anforderungen keinen Essensanbieter mehr finden, der sie beliefert. Gerade
hinsichtlich der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses möchten und müssen wir
noch verstärkt Unterstützung bieten. Ohne
dieses Instrument kann man meines Erachtens viel und gerne über Qualitätssicherung
sprechen, doch das bleibt eine Luftblase.
Derzeit sind wir dabei, ein solches Instrument zu entwickeln.
Mit welchen landestypischen Besonderheiten haben Sie zu kämpfen?
Wir haben in Bayern sehr viele allgemeinbildende und berufliche Schulen, rund
5.500. Im Zuge des Ausbaus der Ganztags-
„Ein großes Problem ist aus unserer Sicht
ein fehlendes Leistungsverzeichnis für Caterer,
als Basis für eine Qualitätssicherung.“
Dr. Cornelia Rauscher
schulen und des G8 stehen in Bayern immer mehr Schulen vor der Aufgabe, eine
Mittagsverpflegung einzurichten bzw. zu
verbessern. Dies stellt für die Einrichtungen
eine neue Herausforderung dar, da dies
ja nicht ihre Kernkompetenz ist. Über
unsere Projekte und Angebote und
nicht zuletzt durch unsere Homepage
www.schulverpflegung.bayern.de können
wir den Schulen durch kompetente fachliche Informationen Unterstützung bieten.
Herzlichen Dank für das Gespräch! cor
Mit Schulmilch fit und leistungsstark durch den Tag!
• mit 1,5 % Fett
• gibt es als frische Landmilch, sowie in den Sorten
Erdbeere, Vanille, Schoko und Karamell
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Aus den Ländern
BAYERN
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Bereits 200 Schülercafés
Der Staatsminister
Helmut
Brunner (li)
und der Leiter
der Staatskanzlei,
Dr. Marcel
Huber, in der
Küche.
Anlässlich der Eröffnung des bayernweit
200. Schülercafés veranstaltete das Bayerische Staatsministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten einen Pressetermin in einer Münchner Realschule, um
auf das vom Ministerium geförderte Projekt
„Schülerunternehmen – essen, was uns
schmeckt“ aufmerksam zu machen. Das
Ziel des Projekts ist laut dem Ernährungsminister Helmut Brunner, dass die
Schüler sich neben der Ernährungsbildung
eigenständig für die Verpflegung ihrer Mit-
schüler engagieren. „Die Schüler sind
hochmotiviert, denn sie können gemeinsam Verantwortung übernehmen und kreativ sein“, verdeutlichte der Minister. Dabei
obliegt es den Schülern, selbst zu entscheiden, was sie anbieten und wie sie es zubereiten möchten. Als Initialzündung stellt
der Freistaat für die Einrichtung jedes
Schülercafés bis zu 4.500 € Fördermittel
bereit. Helmut Brunner und der Leiter der
Staatskanzlei, Dr. Marcel Huber, bereiteten
zum Abschluss des Gesprächs mit den im
Schülercafé der Carl-von-Linde-Realschule
engagierten Schülern kleine Snacks und
Milchshakes zu. Ansprechpartner für interessierte Schulen sind die regionalen Vernetzungsstellen an den acht bayerischen
Schwerpunktämtern für Ernährung.
www.schulverpflegung.bayern.de
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Checkliste für Schulverpflegung
Ab sofort können bayerische Schulen ihr
Verpflegungsangebot mithilfe einer OnlineCheckliste optimieren. Laut Ernährungsminister Helmut Brunner soll der neue Service
die Verantwortlichen beim schrittweisen
Aufbau einer gesunden und finanzierbaren
Mittagsverpflegung unterstützen. Die
Checkliste bietet Tipps, Detailinformationen und entsprechende Ansprechpart-
ner und ist in vier Entwicklungsphasen aufgeteilt. In der Einstiegsphase werden die
Ziele des Vorhabens abgesteckt. Der Finanzplan und die Teilnehmerzahl werden
dann in der Orientierungsphase entwickelt.
Am zeitintensivsten ist die Informationsund Entscheidungsphase, in der z. B. über
konkrete Maßnahmen bezüglich Raumkonzept oder Abrechnungssystem entschieden
wird. Die Umsetzungsphase umfasst die
praktische Abwicklung und die Evaluierung
der Ergebnisse. Diese schrittweise Planung
soll künftig dabei helfen, Fehlinvestitionen
und spätere Probleme bei den Abläufen der
Schulverpflegung zu vermeiden. Die Online-Checkliste und weitere Informationen
gibt es unter der Rubrik „Service“ bei
www.schulverpflegung.bayern.de.
RHEINLAND-PFALZ
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Rheinland-Pfalz
Die Grundschule Buchholz in Boppard, die
Realschule Plus in Bleialf und die St. Marien
Heim-Förderschule in Düngenheim sind
die Gewinner des ersten rheinland-pfälzischen Wettbewerbs zur gesunden Schulernährung unter dem Motto „Möhre
10
trifft...“. Die prämierten Ideen reichten von
einem Möhren-Rap und Möhrengeschichten bis hin zu einer Schülerzeitung und einem Geschmackstest mit Schokopudding.
Die Gewinnerschule erhielt ein Preisgeld
von 1.000 €. Der erste Aktionstag Schul-
verpflegung wurde von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Rheinland-Pfalz
ausgeschrieben, um die Verpflegungsangebote in rheinland-pfälzischen Schulen in
den Fokus zu stellen bzw. zu verbessern.
www.schulverpflegung.rlp.de
Schulverpflegung 2/2011
Foto: BStMELF
Schulkonzepte ausgezeichnet
Aus den Ländern
BADEN-WÜRTTEMBERG
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-Württemberg
2. Tag der Schulverpflegung
Unter dem Motto „Mehr als eine warme
Mahlzeit – mit der richtigen Schulverpflegung zu fitten Kindern“ fand der zweite
Tag der Schulverpflegung in Baden-Württemberg statt, an dem sich rund 250 Schulen beteiligten. Das Privatgymnasium
St. Leon-Rot und der Mensabetreiber Scolarest luden Experten, Eltern, Lehrer und Regionalpolitiker zu einer Informations- und
Diskussionsveranstaltung ein. Begleitend
dazu wurden die Schüler z. B. in einem
Erlebnis-Parcours spielerisch über Nährstoffe und Kalorienverbrauch informiert
und lernten beim Pausensnack-Workshop,
wie leicht es ist, ein gesundes Pausenbrot
zuzubereiten. www.dge-bw.de
SACHSEN-ANHALT
Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen-Anhalt
Foto: Compass Group
Unterstützung durch Beirat
Die Arbeit der Vernetzungsstelle zur Verbesserung der Kita- und Schulverpflegung in
Sachsen-Anhalt wird künftig von einem Beirat unterstützt. Neben Vertretern des Gesundheits-, Landwirtschafts- und Kultusministeriums, des Landkreistags sowie des
Städte- und Gemeindebunds gehören dem
Gremium auch Fachleute der Hochschule
Anhalt, des Landeseltern- und Landesschülerrats sowie der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt an. Träger der Servicestelle ist die
Landesvereinigung für Gesundheit SachsenAnhalt (LVG). Sie wurde ausgewählt, um
gleichzeitig die Anbindung an das Gesund-
heitsziel „Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens“ zu ermöglichen. Land und
Bund finanzieren die Vernetzungsstelle bis
2014 mit ca. 434.000 €. Nach Ende der
Förderung soll die Stelle in die bestehenden
Strukturen der Landesvereinigung eingebunden werden.
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Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern
Zu häufig entscheidet nur der Preis
Die Vernetzungsstelle Kita- und
Schulverpflegung in MecklenburgVorpommern arbeitet seit März 2009
an der Umsetzung der Qualitätsstandards
für die Schulverpflegung. Die Erweiterung
für die Kindertagesstätten erfolgte im
September 2010. Schwerpunkte der Arbeit
sind u. a. die Durchführung von Fort- und
Weiterbildungsmaßnahmen.
Meike Halbrügge
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Auf einen Blick
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung in Mecklenburg-Vorpommern
Am Grünen Tal 50, 19063 Schwerin
Tel. (0385) 202 52 16 (Kita); (0385) 202 52 18 (Schule)
[email protected], www.dgevesch-mv.de
Träger: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Förderung Schule: Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern
Förderung Kita: Ministerium für Soziales und Gesundheit
Mecklenburg-Vorpommern
Anzahl der Mitarbeiter:
1 Vollzeitkraft Schule, 1 Teilzeitkraft Kita
Schwerpunkte der Arbeit:
◗ Netzwerksarbeit
◗ Fortbildungen zur Umsetzung der Qualitätsstandards der
DGE
◗ Beratungstätigkeit
◗ Information
◗ Öffentlichkeitsarbeit
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Frau Halbrügge, welche Erfolge gab es 2010?
2010 war für die Vernetzungsstelle ein sehr arbeitsreiches, aber
auch ein sehr erfolgreiches Jahr. Zunächst führte die Vernetzungsstelle im Frühjahr 2010 eine Befragung in allen 582 allgemeinbildenden Schulen und bei einem Großteil der Cateringbetriebe in
Mecklenburg-Vorpommern durch. Ziel dieser Befragungen war die
Erfassung der Verpflegungssituation und die Erfragung von Unterstützungsbedarf bei der Verbesserung der bestehenden Angebote.
Der Rücklauf der Schulbefragung war sehr gut und lag bei 52 %. Erfragt wurden die Organisation der Schulverpflegung, die bestehenden Speisenangebote, die Qualität und die Preise des Mittagessens.
In einem offenen Teil wurde der Unterstützungsbedarf ermittelt.
Außerdem gaben die Ergebnisse Auskunft über die Akzeptanz der
Schulverpflegung sowie über die bestehenden Rahmenbedingungen. Zum einen dienten diese Angaben der Konzeption regionaler
Einsätze unserer geschulten Ernährungsfachkräfte, die landesweit
für die Vernetzungsstelle auf Honorarbasis tätig sind, und zum
anderen als Basis für die Erarbeitung von Weiterbildungsveranstaltungen. Vor allem die Wünsche zur Unterstützung bei der Umsetzung der Qualitätsstandards und die Fragen zur Ernährungsbildung
waren Grundlage für die Durchführung von zwei größeren Veranstaltungen. Ferner wurde die Erweiterung der Vernetzungsstelle für
die Kindertagesstätten durch Erarbeitung eines entsprechenden
Konzepts angeschoben.
Wie ist die Situation an den Schulen?
Fast alle Schüler in Mecklenburg Vorpommern werden mit einem
warmen Mittagessen versorgt. Uns sind nur sehr wenige Schulen
bekannt, in denen kein warmes Mittagessen angeboten wird. Für
diese Kinder besteht dann oft die Möglichkeit, in der ortsansässigen
Kita oder im Hort am Mittagessen teilzunehmen. Die Akzeptanz ist
in den Schulen sehr unterschiedlich, was oft nicht nur von den Angeboten abhängig ist, sondern auch von den Rahmenbedingungen
Schulverpflegung 2/2011
Foto: privat
ber 1.100 Kitas und fast 600 Schulen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Für alle Fragen rund um die Verpflegung
ist die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern der richtige Ansprechpartner. Wichtige Termine in diesem sind unter anderem die Durchführung des Schulwettbewerbs „V.i.P. – Verpflegung in der Pause“ sowie der Aktionstag auf der GastRo. Über die Ziele bzw. die bisherigen Erfolge sprachen wir mit der Leiterin der Vernetzungsstelle, Meike Halbrügge.
Aus den Ländern
und den Möglichkeiten vor Ort. Die Qualität wird von den Schulen
recht gut eingeschätzt, obwohl hier zu bedenken ist, dass diese
Angaben aus der Auswertung der Umfrage stammen, und die Antworten sind ja recht subjektiv.
Welche Probleme gibt es bei der Umsetzung der Ziele der
Vernetzungsstelle Schulverpflegung im Land?
Zunächst ist da die Frage der Verantwortung. Viele Schulen sind
sich gar nicht bewusst, dass sie für die traditionell schon seit
Jahrzehnten bestehende Schulverpflegung mitverantwortlich sind.
Die Verträge schließen meist die Schulträger mit den Cateringbetrieben ab. Die Schulen werden nicht immer mit einbezogen.
Viele Schulen sind über die gesetzlichen Regelungen zur Schulverpflegung schlecht informiert, zum Teil kennen sie weder die
Verträge noch die Vertragsdauer mit den Speisenanbietern. Wenn
mittels Ausschreibungen neue Anbieter gesucht werden, entscheidet meist der Preis. Die Qualität bleibt zweitrangig, was uns enttäuscht, wenn wir bei den Ausschreibungen und bei der Erstellung
der Leistungskriterien beteiligt waren. Die Bezahlbarkeit des Essens
ist ein großes Thema im Land, was natürlich auch mit den geringen
Einkommen vieler Familien zusammenhängt. Vor allem in Regionen
mit einem hohen Anteil an langzeitarbeitslosen Eltern geht es teilweise darum, die Preise niedrig zu halten und die Kinder satt zu
bekommen. Viele Schulen wünschen sich einen höheren Anteil an
Frischkost, was bei einem durchschnittlichen Essenspreis von 2,50 €
schlecht umzusetzen ist. Vor allem entsprechen auch die Rahmenbedingungen nicht den gewünschten Standards. Da gibt es
schlecht ausgestattete Speiseräume oder die Kinder essen in den
Klassenzimmern oder umfunktionierten Kellerräumen, was nicht
zur Akzeptanz beiträgt. Kleineren Betrieben fällt es schwer, die Qualitätsstandards umzusetzen, da die traditionelle Schulverpflegung
ihre Angebote bestimmt und oftmals keine ausreichend ausgebildeten Fachkräfte zur Verfügung stehen, mit denen sie die Angebote
nach den DGE-Standards ausrichten können. Zudem besteht die Befürchtung, dass die optimierten Speisen nicht gut von den Kindern
angenommen werden. Allerdings trifft dies nicht auf alle Schulen zu.
Ein Problem ist wirklich, dass es extreme Unterschiede gibt. Hier
muss es uns gelingen, weniger gut ausgestattete Schulen weiter zu
motivieren und sie auch zu unterstützen, wenn es um anstehende
Veränderungen geht, z. B. bei Gesprächen mit den Schulträgern.
Gibt es landestypische Besonderheiten, mit denen Sie zu
kämpfen haben?
Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass die Kitas ab Januar 2011 per
Gesetz verpflichtet sind, eine Verpflegung während der gesamten
Betreuungszeit anzubieten, die sich an den geltenden Standards
der DGE orientieren soll. Somit berät die Vernetzungsstelle Kitaverpflegung momentan vor allem bei der Bereitstellung der Zwischen2/2011 Schulverpflegung
verpflegung und bei der Suche nach Caterern, die diese mit anbieten. Mecklenburg-Vorpommern ist ein großes Flächenland mit nur
1,6 Mio. Einwohnern. Derzeit findet eine Neustrukturierung durch
die Kreisgebietsreform statt – wir haben nun Landkreise, die größer
als das Saarland sind. Die Erreichbarkeit der Einrichtungen ist da
nicht immer gewährleistet, allein durch lange Fahrzeiten. Daher arbeiten wir mit Er„Viele Schulen sind sich gar nicht bewusst,
nährungsberatern
auf Honorarbasis dass sie für die seit Jahrzehnten bestehende
zusammen, die in Schulverpflegung mitverantwortlich sind.“
den Regionen an- Meike Halbrügge
sässig sind. Die
Kommunikation und Netzwerksarbeit mit den verschiedenen Institutionen im Land ist sehr gut. Dadurch sind wir gut informiert
über laufende Projekte. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung wird gut in die laufenden und geplanten Aktivitäten hier
in Mecklenburg Vorpommern mit eingebunden.
Frau Halbrügge, recht herzlichen Dank für das Gespräch. dmp
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13
Schulverpflegung ist im
Deutschen Bundestag angekommen
Die
er Verein Deutsches Netzwerk
Schulverpflegung e.V. (DNSV),
meineschulmensa und das Fachmagazin Schulverpflegung veranstalteten anlässlich der didacta die erste Sonderschau
Schulverpflegung, die unter der Schirmherrschaft von Hans-Michael Goldmann
(MdB), dem Vorsitzenden des Ausschusses
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Deutschen Bundestag,
stand. Im „Klassenzimmer” und am „runden Tisch Schulverpflegung” ging es an
allen Messetagen kritisch und konstruktiv
zur Sache, wo die Theorie auf Schulwirklichkeit traf. In der „Schulmensa” wurden
D
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„live” alle Abläufe vom Kühlen, der Speisenzubereitung und Essensausgabe bis zum
Spülen gezeigt. Auf der „Straße der Schulverpflegung”, ausgerichtet vom Fachmagazin Schulverpflegung, wurden ergänzend
dazu Verpflegungs-, Ausgabe- und Abrechnungssysteme, Großküchenkonzepte sowie
Food-Angebote den Besuchern vorgestellt.
Im Bundestag
Hans-Michael Goldmann, MdB von der
Bundestagsfraktion der FDP, und Ulrike
Höfken, MdB von Bündnis 90/DieGrünen
und Stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz, waren die Top-Referenten im Rahmen der Sonderschau. HansMichael Goldmann betonte, dass es in der
heutigen Schulverpflegung noch viel zu tun
gebe, z. B. in puncto Preisgestaltung. Der
Preis dürfe kein „Totschlagargument“ für
eine öffentliche Diskussion des Themas
sein. Bezüglich eines verpflichtenden
Mittagessens in Schulen hob er hervor, dass
er dafür in Deutschland derzeit ein klares
Nein setze. Es hänge von der Qualität und
vom Bildungswert der Schulverpflegung
ab, ob diese als Bereicherung anzusehen
ist. Sein Grundtenor sei, dass Schülerkochkurse und andere erziehungsambitionierte
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Heinrichsdobler
Rund 95.000 Besucher kamen zur didacta 2011, der weltweit größten Veranstaltung rund um das Thema
lebenslanges Lernen und Bildung, nach Stuttgart. Die Sonderschau zum Thema Schulverpflegung,
veranstaltet vom Fachmagazin Schulverpflegung und dem Deutschen Netzwerk Schulverpflegung e.V. (DNSV),
leistete auf über 1.000 m² kompetente Hilfestellung zur Verpflegung in Schulen.
didacta 2011
Experten aus Politik und Praxis referierten zum Thema Schulverpflegung auf der Sonderschau: Hans-Michael Goldmann und Ulrike Höfken vom Ausschuss für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Lukas Brachmann, S&F Consulting und Kerstin Gleine, LI Hamburg (v.l.).
Fotos: Heinrichsdobler
Kampagnen als Einzelmaßnahme wenig
wirkten, wenn sie nicht in ein pädagogisches Gesamtkonzept eingebettet seien.
„Wir müssen das Thema Schulverpflegung
didaktisch einbinden. Das Ziel ist, den
Schülern Kompetenzen im Bereich gesunder Ernährung, Lebensqualität und Essenszubereitung zu vermitteln. Dabei müssen
wir die Theorie mit der Praxis verbinden“,
sagte er.
Ulrike Höfken forderte in ihrem Beitrag,
dass jedem Kind täglich ein qualitativ gutes
Essen kostengünstig oder kostenlos zur
Verfügung gestellt werden müsse. Hinzu
komme, das Schulessen als Bestandteil des
Unterrichts zu verankern. Für sie sei klar:
geschaffen werden müssen flächendeckende Strukturen für eine gute und gesunde
Kindergarten- und Schulverpflegung, inklusive Essensräume, die einem gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen
dienlich sind. Dabei müsse auch klar sein,
dass die Ernährungsversorgung und -erziehung heute nicht mehr allein im Elternhaus
stattfindet – diese Inhalte müssen Pflicht-
element in den Lehrplänen und Bildungsprogrammen für Kindertagesstätten und
Schulen werden.
Diskussion am Tisch
Hans-Michael Goldmann versprach dann in
der Diskussion am „Runden Tisch Schulverpflegung“, dass es erstmalig eine öffentliche Anhörung im Verbraucherausschuss
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages
zum Thema Schulverpflegung geben
werde. Er begründete es damit, dass „wir
die Ernährung und speziell die Schulverpflegung in den Blickpunkt rücken müssen,
da dieses Thema immer stärker unsere Kinder betrifft.“ Er will mit der öffentlichen Tagung des Ausschusses dem Thema eine
größere öffentliche Beachtung schaffen.
Die nachmittäglichen „Runden Tische“ boten den Besuchern eine gute Gelegenheit,
das vorher gehörte in großer Runde zu diskutieren. Auch der Torhüter der Handball
Nationalmannschaft und Weltmeister Henning Fritz nahm an einer Diskussionsrunde
teil. Er bekannte sich als Vater zweier schulpflichtiger Kinder zum Thema und kündigte eine Zusammenarbeit mit dem DNSV
an, um dem Thema, auch mit Hilfe seiner
Person, noch mehr Gewicht zu verleihen.
„Es wird eine öffentliche Anhörung im
Verbraucherausschuss des Deutschen Bundestags zum Thema Schulverpflegung geben.“
Hans-Michael Goldmann (MdB)
Herzstück der Schule
Dass Schulverpflegung zu positiven Ergebnissen und einer 100-%igen Teilnahme aller Schüler und Lehrer führen kann, davon
berichteten Ines Bloch, Christiane ForstReuter, Rolf Otto und Vilja Reimer von der
offenen Schule Kassel/Waldau. Der Mensaverein der Schule Kassel/Waldau kümmert
sich um alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Realisierung des Konzeptes „Waldau isst gut“.
Ines Brosien, Lehrerin an der Regionalen
Schule Dummerstorf und Projektleiterin der
Dirk Hanisch und Thomas Hertach (l., v.l.) sprachen über Cook & Chill in der Schulküche. Die Theorie wurde anschließend in der Mensa live, dem ganzheitlichen
Ansatz von meineschulmensa, demonstriert (r.). Hier wurden auch die Themen Bestell- und Bezahlsysteme sowie Hygienepraxis veranschaulicht.
2/2011 Schulverpflegung
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didacta 2011
dortigen Schülerfirma zeigte, dass Schülerfirmen moderne Lernorte sind und Jugendliche hier eigene Geschäftsmodelle entwickeln und Erfahrungen zum wirtschaftlichen Wettbewerb sammeln können.
Mit den Fragen, was Schüler wirklich in der
Schulmensa essen wollen und wie ein
attraktives und gesundes Angebot aussieht,
setzte sich Sabine Chilla von Pro Schulverpflegung aus Jagsthausen auseinander.
„Wir wären schlechte Gastronomen, wenn
wir die Vorlieben und Abneigungen unserer
Kunden, also der Schüler, ignorieren würden. “
Brit Schulz-Lahmann, Dussmann-Gruppe
Wulf Bödeker von der Vernetzungsstelle
Schulverpflegung NRW sprach darüber,
dass Schulverpflegung auch eine Bildungsaufgabe sei. Bildung habe dann Chancen
einer Ernährungs- und Verbraucherbildung
an der Schule, wenn sie Schulverpflegung
mit einbeziehe.
Aus der Sicht der Organisation foodwatch
nahm Anne Markwardt zum Thema Essen
Machen Sie mit:
Das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung (DNSV)
und das Fachmagazin Schulverpflegung starten eine
deutschlandweite Umfrage zur „Verpflegungssituation
an Schulen“. Bis 30. Juni 2011 besteht die Möglichkeit
den Fragebogen, der diesem Heft beiliegt, auszufüllen
– er steht auch unter www.schulverpfleungev.net zum
Download bereit. Unter allen Einsendern wird ein attraktiver Hotelgutschein für zwei Personen verlost.
Eine entsprechende Umfrage unter allen Schülern in
Deutschland, gemeinsam mit der BSK ist in Vorbereitung. Die Ergebnisse werden in Leipzig beim Kongress
für Kita- und Schulverpflegung vorgestellt.
dmp
16
in der Schule Stellung und betonte, dass
die Schule ein kommerzfreier Raum bleiben
müsse und Produkt-Branding im Klassenzimmer nicht erfolgen dürfe.
Auf dieses Thema machte auch Dr. Georg
Eysel-Zahl von der Sarah Wiener Stiftung
(SWS) aufmerksam. Im Mittelpunkt der
SWS-Philosophie steht die UN-Kinderrechte-Charta mit dem Anspruch auf gerechten Zugang zu selbstbestimmter Gesundheit aller Kinder. Als Botschafter der
Stiftung werden Lehrer und Erzieher an
Schulen weitergebildet, mit dem Ziel, die
Inhalte in die Erziehungsbildung zu integrieren. Abschließend betonte er die Bereitschaft zur zukünftigen Zusammenarbeit mit
dem DNSV, was dazu führte, dass noch auf
der didacta die Aufnahme der SWS in das
Netzwerk beschlossen wurde.
Zum Thema „Bio kann jeder – auch die
Schulverpflegung“ sprach Andreas Greiner
und betonte, dass die Schulverpflegung
einen Beitrag zu einer optimalen Energieund Nährstoffversorgung und somit zur
Verbesserung der Esskultur beitrage.
Zum Einfluss des Frühstücks auf die mentale Leistungsfähigkeit der Schüler informierte Günter Wagner vom Institut für
Sporternährung in Bad Nauheim. Ein gutes
Frühstück mache die Schüler schlauer, so
Günter Wagner und sein Fazit: Joe Clever
Schokomilch gehört mit einem mittleren
bis niedrigen Glykämischen Index zu den
empfehlenswerten Lebensmittel zur Stabilisierung und Verbesserung der geistigen
Leistungsfähigkeit.
Mit der Frage, welches Produktionsverfahren das richtige in der Schulverpflegung ist,
beschäftigte sich der Beitrag von Thomas
Hertach, Küchenmeister und Leiter des
Netzwerkes Culinaria, und Dirk Hanisch,
Koch und Mitglied im Netzwerk Culinaria.
Sie zeigten am Beispiel von Cook & Chill,
wie man mit optimierten Prozessen neue
Qualitätsstandards schaffen kann.
Die Vertreter der Fördermitglieder des
DNSV von meineschulmensa sprachen dazu auch im Klassenzimmer. Genannt seien
hier u. a. S-Card Service, Ecolab Deutschland, Meiko Maschinenbau Spültechnik
und Rewe-Foodservice.
Der Vortrag von Lukas Brachmann, S&FConsulting, gab einen Überblick, was in der
Planungsphase von Verpflegungseinheiten
hinsichtlich des Hygienemanagements beachtet werden müsse, um kostenintensive
und langfristige Fehler zu vermeiden.
Stephan Dürholt, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation Sodexo, zeigte, dass
Kinder und Jugendliche sich vollwertig
und abwechslungsreich ernähren können,
wenn ausgewogene Speisepläne, kindgerechte Rezepturen und sichere Systeme angeboten werden. Um mehr Akzeptanz bei
den Schülern zu erreichen, spielten weitere
Faktoren wie Ernährungsbildung, die Essatmosphäre und attraktive Ausgabesysteme eine nicht unerhebliche Rolle. Um diesen Bedingungen Rechnung zu tragen,
setzt sich Sodexo im Rahmen seiner WellBeing-Philosophie (Verknüpfung der Elemente Information, Fitness, Know-how und
Food) für die Förderung gesunder Lebensweise von Kindern ein.
Brit Schulz-Lahmann, Fachbereichsleiterin
und Produktmanagerin Ernährung & Hygiene von der Dussmann-Gruppe, verdeutlichte am Beispiel des Ganztagszentrums
Bad Pyrmont, wie „Mensa total“ funktionieren kann. „Wir wären schlechte Gastro-
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Heinrichsdobler
Rede und Antwort standen die Referenten dem Publikum im Rahmen des „Runden Tisches“ (l.) Den anwesenden Fördermitgliedern des DNSV übergab
der 1. Vorsitzende Dr. Michael Polster die Mitgliedsurkunden (r.) und bedankte sich für die aktive Mitarbeit an der erfolgreichen Sonderschau.
didacta 2011
Fotos: Heinrichsdobler
Am Stand der B&L MedienGesellschaft (l.) und auf der „Straße der Schulverpflegung“ konnten sich Interessierte zum Thema Schulverpflegung informieren. Hier
präsentierten Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen ihr passendes Angebot für eine ganzheitliche, erfolgreiche Schulverpflegung (r.).
nomen, wenn wir die Vorlieben unserer
Kunden ignorieren würden“, sagte sie.
Dem dienten in der Schulverpflegung z. B.
ein Erlebnistag Mensa oder Eltern-InfoAbende.
Für qualitativ hochwertiges Essen müssen
auch die richtigen Produkte eingesetzt werden, z. B. aus eigenen Schulgärten. Zu diesem Thema referierte Prof. Dr. Steffen Wittkowske von der Uni Vechta, seines Zeichens
Vorsitzender der Bundearbeitsgemeinschaft
Schulgärten (BAGS).
Kerstin Gleine vom Landesinstitut für
Lehrerbildung und Schulentwicklung in
Hamburg stellte ein Modellprojekt vor, bei
dem der Schulgarten und die Ernährungsbildung im MINT-Unterricht integriert sind.
Der fächerübergreifende Ansatz können
z. B. auch helfen, die Akzeptanz eines
Schulgartens zu erhöhen.
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Die nächste Sonderschau veranstaltet der
DNSV auf dem 5. Kongress für Kita- und
Schulverpflegung am 5.9.2011 in Leipzig.
Bei der Veranstaltung wird erstmalig zusammen mit der Bundesschülerkonferenz
(BSK) der „Goldene Teller“ für die beste
Schulmensa in Deutschland vergeben.
Alle Beiträge der Referenten der didacta
können auf www.schulverpflegungev.net
nachgelesen werden.
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Schülerfirma
Schülerfirma als Caterer
Im Rahmen verschiedener Projekte unterstützte
die Deutsche Umwelthilfe Schulen bei der
Einführung einer gesünderen Ernährung.
Dabei sollten die Schüler über die
Pausenverpflegung zum Umweltschutz finden.
ungern mussten die 450 Gäste bei der Eröffnung der UN-Dekade der Nachhaltigkeit im Januar 2005 beim ZDF in Mainz
nicht: Denn was die Schüler der Hans-Christian-Andersen
Schule in Stadthagen und der Schule am Hespe in HannoverGarbsen den Gästen darboten, brauchte den Vergleich mit einem
professionellen Caterer nicht zu scheuen. Leckeres Fingerfood und
verlockend süße und deftige Snacks in Bio-Qualität ließen die
Gäste eifrig zugreifen. „Alles klappte wie am Schnürchen“, erzählt
Dagmar Israel vom Regionalverband Nord der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Hannover begeistert. „Wir sind mit einem Riesentransporter nach Mainz gefahren, voll gepackt mit Ausstellungswänden,
Tischen und Lebensmitteln. Die Anfahrt war zwar nicht ganz
ökologisch, aber den Auftrag vom ZDF konnten wir uns einfach
nicht entgehen lassen.“ Für die zwölf mitgereisten Förderschüler
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Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V.
H
Schülerfirma
Eine gute Alternative zu Fastfood: gesunde und umweltbezogene Snacks in der Pausenverpflegung, kindgerecht angerichtet in kleinen Häppchen.
Stadtbekanntes Modellprojekt
Die Schüler wurden in der Realisierungsphase in vier Gruppen aufgeteilt, in denen sie sich mit den Schwerpunkten Einkaufsorganisation, Warenbeschaffung, Preiskalkulation, Buchhaltung,
Marketing und Behördengängen befassten. Heute bieten die
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die Schülerspeisung
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Bio-Kost und Müllvermeidung
Seit 2003 berät Dagmar Israel Schulen bei der Einführung oder der
Umstellung der Pausenverpflegung. Im Rahmen des Projekts
Mc Möhre wurden in der Pilotphase von Sommer 2003 bis Mai
2004 mit Hilfe der DUH an zwölf Schulen sogenannte NaturKostBars eingerichtet und die Inbetriebnahme begleitet. Zugleich entstand ein Netzwerk zwischen den beteiligten Schulen, Bio-Höfen
und Umweltzentren der Region Hannover. Die Pilotschulen wurden bei der Planung, Konzepterstellung, Installation und dem Betriebsalltag personell und finanziell von der Umwelthilfe und von
Bingo Lotto der Niedersächsischen Lottostiftung finanziell unterstützt. Einen vorbildlichen Start hingelegt hat die nachhaltige
Schülerfirma „Hespes Bestes“ an der Schule für Lernhilfe in Hannover-Garbsen, die die Schüler seit November 2003 mit gesunden
und umweltgerechten Alternativen zum üblichen Pausenangebot
bzw. zu Fastfood versorgt.
Energieträgern sowie der Einkauf von fair gehandelten Produkten.
Dagmar Israel war für die Beratung zuständig.
n
sei der Ausflug ein Erfolgserlebnis sonders gleichen gewesen. Völlig
souverän seien sie mit ihren Tabletts durch die Reihen gelaufen. „Solche Auftritte bauen bei den Schülern ein enormes Selbstvertrauen
auf und sind bei der späteren Suche nach einem Arbeitsplatz bestimmt von großem Wert“, betont Dagmar Israel.
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„Wenn es Geburtstagsfeiern im Ministerium gibt,
dann ruft man bei uns an und fragt, ob es eine Schule
gibt, die das Catering übernimmt.“
Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Dagmar Israel
Das Projektziel war es, dass die Schüler der Förderschule den Aufbau und Betrieb des kleinen Unternehmens in Eigenregie planen
und durchführen sollten. Dabei sollte auch die Fähigkeit, in sozialen, umweltbezogenen und wirtschaftlichen Zusammenhängen
zu denken und zu handeln, geschult werden. Als langfristiges Ziel
stand die dauerhafte Integration der Schülerfirma ins Schulleben im
Vordergrund. Eine Bedingung für die Umsetzung der NaturKostBar
war die Umstellung auf einen 50 %-igen Bio-Anteil der Lebensmittel. Darüber hinaus sollten die Schüler auch in puncto Nachhaltigkeit
sensibilisiert werden. Dazu gehörten z. B. Aspekte der Müllvermeidung und der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen und
2/2011 Schulverpflegung
50 - 55 g
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19
Schülerfirma
Schulverpflegung sollen sich die Schüler
dem Thema Nachhaltigkeit nähern, lautet
die Strategie des DUH. Ergänzend zu den
NaturKostBars versucht die DUH das
Thema auch in den Unterricht mit einzubinden. „Lehrer sprechen z. B. im BiologieUnterricht über eine gesunde Ernährung.
Doch kaum kommt das Kind aus dem
Unterricht, läuft es zum Schulkiosk und
schaut, was es dort Ungesundes zu kaufen
gibt. Der Hausmeister darf aber nicht über
die Gesundheit und Ernährung der Kinder
entscheiden“, fordert Dagmar Israel.
Stolpersteine
Schüler von „Hespes Bestes“ ihr Schulfrühstück täglich hinter einer selbstgebauten
Theke an. Das Angebot reicht von fantasievoll dekorierten Vollkornbrötchen, bunten
Obst- und Gemüsespießen bis hin zu selbstgemachten Milchshakes. Biologisch angebaute und saisonale Produkte aus der
Region werden beim Einkauf bevorzugt.
„Wenn so viele wie möglich im Schulkiosk
einkaufen, klappt es auch mit der Refinanzierung
und der gesunden Ernährung der Kinder.“
Dagmar Israel
Es ging nicht alles von Anfang an glatt.
Nach den ersten Verkaufstagen mussten die
Mitarbeiter der „Buchhaltungsabteilung“
feststellen, dass sie rote Zahlen schrieben.
Sofort wurde eine Krisensitzung einberufen
und die Preise neu kalkuliert. Inzwischen
erwirtschaftet die Firma sogar kleinere
Gewinne. Als Renner haben sich selbst gebackene Waffeln erwiesen, deren Verkauf so
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erfolgreich war, dass sogar etwas Geld
für Anschaffungen sowie Betriebsausflüge
zurückgelegt werden konnte. Das Schülerunternehmen sei inzwischen als Modellprojekt stadtbekannt, betont Dagmar Israel:
„Wenn es Geburtstagsfeiern im Ministerium gibt, dann ruft man bei uns an und
fragt, ob es nicht eine Schule gibt, die das
Catering übernimmt.“
Ökologisches Denken fördern
Im Vordergrund der Aktivitäten der DUH
steht die Nachhaltigkeit. Natur- und Umweltschutz sowie eine aufklärende Verbraucherberatung und die Beschaffung erforderlicher Finanzmittel durch Fundraising
sind die Hauptaufgaben des Vereins. Ein
großer Stellenwert kommt dabei im Regionalverband Nord dem Aspekt der Umweltbildung zu. Dazu gehört es auch, der Frage
nachzugehen, welche Folgen der Konsum
für den Tierschutz, die Tierethik, den Naturschutz und Klimaschutz hat. Über die
Vernetzt in die Zukunft
Die Beratungsarbeit des DUH läuft weiter,
wenn die Schulen selbst finanziell dafür aufkommen können. Dagmar Israel wäre froh,
wenn weitere hinzukämen. Nun will sie
weiter an einer besseren Vernetzung arbeiten und die Zusammenarbeit mit anderen
Verbänden anstoßen: „Die Gesundheit
unserer Kinder sollte es uns wert sein“,
resümiert sie.
Nathalie Kopsa
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Die Schüler werden für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Dazu gehören z. B. Aspekte der Müllvermeidung und der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen und Energieträgern. Auch der Einkauf von fair
gehandelten Produkten wird thematisiert.
Zwar scheitern die NaturKostBars trotz vorbildlicher Ansätze in einigen Fällen an der
geringen Kauflust der Schüler und Lehrer
oder an der hohen Fluktuation der Schüler
und Eltern, die in das Projekt involviert sind,
und auch die 50-%-Bio-Klausel macht
einigen zu schaffen, weil das Budget für die
Anschaffung von Bio-Produkten fehle. Aber
positive Beispiele wie „Hespes Bestes“ machen Mut. „Mir ist klar, dass man immer
Kompromisse machen muss. Mir ist es aber
immer noch lieber, statt des erwünschten
Bio-Anteils erst einmal den Fleisch- und
Wurstanteil in der Verpflegung einzuschränken und alternativ auf vegetarische
Brotaufstriche umzusteigen.“ Aber letztlich
komme es darauf an, dass die NaturKostBars von allen unterstützt und als Idee mitgetragen werden, sagt Dagmar Israel. Für
die Schüler der 5. bis 7. Klasse würde sie die
Möglichkeit, dass sich Kinder ihre Pausensnacks bei Anbietern im Umfeld der Schule
beschaffen, sogar unterbinden wollen.
„Wenn so viele wie möglich im Schulkiosk
einkaufen, dann klappt es auch mit der Refinanzierung und der gesunden Ernährung
der Kinder. Das Ziel muss es sein, dass die
NaturKostBars wirtschaftlich akzeptabel
sind und sich langfristig halten.“
Mein Gemüse
ess’ ich doch!
Trotz besseren Wissens essen die meisten
Deutschen zu wenig Obst und Gemüse.
Insbesondere Kinder lassen sich oft nur schwer
zu vitaminreicher Kost bewegen.
Foto: aid infodienst
A
uf umso größeres Interesse stößt daher eine US-amerikanische
Studie, derzufolge der Gemüseverzehr bei Vorschulkindern gesteigert werden konnte, wenn sie als ersten Gang Gemüse serviert bekamen. Vor dem eigentlichen Mittagessen durften 51 Vorschulkinder im Alter von drei bis sechs Jahren von einer vorher festgelegten
Menge roher Möhren so viel essen, wie sie wollten. Für diese Vorspeise
hatten sie zehn Minuten Zeit. Im Anschluss wurde dann der Hauptgang
gegessen. Dieser bestand aus Makkaroni mit Käse, gekochtem Brokkoli
und Apfelsauce. Auch für den Hauptgang galt das ad libitum-Prinzip:
Essen nach Belieben.
So einfach wie der Studienaufbau, so wenig überraschend ist das Ergebnis. Denn die Kinder aßen insgesamt mehr Gemüse, wenn sie Möhren
als Vorspeise geknabbert hatten. Die Brokkolimenge, die die Kinder zum
Hauptgang aßen, sank durch die Intervention nicht. Trotz der zusätzlich
aufgenommenen Möhren stieg aber auch die Energieaufnahme der
Kinder nicht signifikant an. Grund dafür ist, dass die Essensmenge insgesamt konstant blieb. Nudeln mit Käse wurden also durch Gemüse ersetzt, das per se weniger Kalorien hat. Die Wissenschaftler sehen hierin
einen möglichen Weg, um Kinder zu einem höheren Gemüseverzehr zu
bringen. Das hängt vermutlich mit den unterschiedlichen sensorischen
Eigenschaften der beiden Gemüsearten zusammen: süßliche, knackige
Möhren und warmer, eher weicher Brokkoli. Aber auch das Fehlen von
Alternativen zu den Möhren zum Beginn der Mahlzeit war vermutlich
ein wichtiger Faktor. Ob diese Strategie auch zu Hause funktioniert, ist
aus der Studie nicht herauszulesen. Einen Versuch ist es allemal wert.
2/2011 Schulverpflegung
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Politiker-Interview
Ernährung genießt einen
hohen Stellenwert
Die Sozialministerin von MecklenburgVorpommern Manuela Schwesig (SPD),
selbst Mutter eines Sohnes, berichtet
im Gespräch über die Ernährungssituation
von Kindern und Jugendlichen in ihrem
Bundesland.
Manuela Schwesig
D
„Mit dem Geld unseres neuen Kita-Gesetzes
verbessert sich die Betreuungsqualität in
den Einrichtungen weiter.“
Manuela Schwesig
beratung anbieten und sie zu „Eltern-KindZentren“ ausbauen – obwohl Kita und Schule das Elternhaus nicht ersetzen können.
Frau Schwesig, welches Konzept verfolgen Sie bei der Ernährung der Kinder?
Kinder sind unsere Zukunft, daher müssen
wir ihnen die bestmöglichen Chancen für
eine optimale Entwicklung geben. Dass
eine gesunde Ernährung dabei einen sehr
hohen Stellenwert hat, liegt auf der Hand.
Wir haben diesen Aspekt im letzten Jahr bei
der Novelle unseres Kindertagesförderungsgesetzes aufgegriffen und das Verpflegungsangebot während der gesamten Betreu-
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ungszeit als Leistungsangebot der Kindertageseinrichtungen festgeschrieben. Das
hat auch etwas mit Geld zu tun. Das Land
übernimmt in den Einrichtungen die Kosten
für die Kinder aus finanziell schwachen Familien – das sind mehr als 7 Mio. € im Jahr.
Wie ist die Lage im Land?
Wir unterstützen die Kitas bei der Bereitstellung von guten Verpflegungsangeboten.
Daher haben wir die Vernetzungsstelle Kitaverpflegung in Mecklenburg-Vorpommern
eingerichtet, deren Aufgabe es ist, auf Basis
der „Qualitätsstandards für die Verpflegung
in Tageseinrichtungen für Kinder“ die Bereitstellung von Speise- und Getränkeangeboten nach ernährungswissenschaftlichen
Empfehlungen auszurichten. Träger der
Vernetzungsstelle ist die DGE. Hier können
sich Kitas Rat und Hilfe in Fragen einer
gesunden Ernährung holen.
Was tun Sie, um einen gesundheitsfördernden Lebensstil zu vermitteln?
Ich kann nur für meinen Bereich, die Kitas
und Kindertagespflege, sprechen. Aber die
Mitglieder der Landesregierung, also das
Landwirtschafts- und Bildungsministerium,
arbeiten hier Hand in Hand. Wir sind uns
beim Thema „gesunde Ernährung unserer
Kinder“ absolut einig. Diese bildet schließ-
lich auch im Erwachsenenalter den Grundstock für die Gesundheit. Daher ist das
Ernährungswissen auch ein Bildungsziel, das
wir in den Kitas und in den Schulen zu vermitteln versuchen.
Was beinhaltet das neue Kindertagesförderungsgesetz?
Rund 97 % der Kinder zwischen drei Jahren
und dem Schuleintritt nehmen ein Angebot
der Kindertagesförderung in Anspruch. Auch
in der Krippe ist die Betreuungsquote sehr
hoch. Der Ausbau von Plätzen in Krippe und
Kita ist bei uns kaum ein Thema. Im Nordosten geht es angesichts hoher Arbeitslosigkeit und vieler Geringverdiener eher um die
Befreiung der Eltern von den Kosten für die
Kinderbetreuung. Ein Krippenplatz kostet
monatlich ca. 233 €, ein Kindergartenplatz
ca. 131 €. Vielen Eltern fällt es schwer, diese
Beträge aufzubringen. Daher haben sich die
Koalitionspartner darauf verständigt, in der
laufenden Legislaturperiode den Einstieg in
die Kostenfreiheit zu gewährleisten. Von der
Entlastung im letzten Kita-Jahr profitieren
etwa 8.200 Familien, beim Mittagessen werden für ca. 24.000 Kinder die Essensbeiträge
vom Land übernommen. Mit dem Geld des
neuen Gesetzes verbessert sich die Betreuungsqualität in den Einrichtungen weiter.
Vielen Dank für das Gespräch.
dmp
Schulverpflegung 2/2011
Foto: privat
ie Ministerin für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern fordert Investitionen in Bildung, um eine spätere Arbeitslosigkeit zu
verhindern. In Mecklenburg-Vorpommern
hat sie ein Kita-Gesetz mit auf den Weg
gebracht, das den Bildungsanspruch von der
Geburt an festschreibt, um die Stärken der
Kinder zu erkennen und zu fördern. Dazu
müsse man in den Kitas auch eine Familien-
Marktforschung
Schon zum zweiten Mal legte Nestlé Deutschland
2011 eine Studie über das Ernährungsverhalten
der Menschen in Deutschland vor. Darin wird
der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf
das Ernährungsverhalten analysiert.
So i(s)st Deutschland 2011
ine der wichtigsten Ergebnisse der
Studie sind die Veränderungen des
Alltags der Menschen, die sich in
einer sukzessiven Entstrukturierung der Tagesabläufe zeigen. Seit 2009 ist der Anteil
derjenigen, die ständig oder zumindest teilweise wechselnde Tagesabläufe haben,
weiter gestiegen – das Berufsleben und
sicher auch der verlängerte Schulalltag für
Kinder im Vergleich zu früher sind zentrale
Faktoren dafür. Statt des Hungerbedürfnisses bestimmen freie Zeitfenster, ob und
wann gegessen wird.
E
Fotos: © knipseline/Pixelio, © Rainer Sturm/Pixelio, © wrw/Pixelio
Familie führt Programm
Für fast alle Lebensbereiche, auch für die
Ernährung, ist die Familie die wichtigste Sozialisationsinstanz für Kinder – erst danach
folgen Betreuungseinrichtungen, Schule
und Freunde. Die vielschichtigen strukturellen Veränderungen stellen jedoch auch die
Familien bei der Umsetzung einer gesunden Ernährung vor wachsende Herausforderungen. Aus Sicht der Bevölkerung ist
heute eine ungesunde und unregelmäßige
Ernährung eines der Hauptprobleme von
Kindern. 68 % der Deutschen, auch zwei
Drittel der Eltern von Kindern unter 18 Jahren, sind der Auffassung, dass Übergewicht
und eine ungesunde, unausgewogene
Ernährung von Kindern heute weit verbreitete Probleme sind. Mit 66 % entsprechend
hoch ist deshalb heute der Anteil jener
Eltern mit Kindern unter 16 Jahren, die bei
der Erziehung besonderen Wert auf eine
2/2011 Schulverpflegung
gesunde Lebensweise legen. Besonders
deutlich wird hier ein Trend im Vergleich
mit den Erziehungsgewohnheiten der Vorgeneration: Nur bei 33 % der eben genannten legten auch deren Eltern bereits
besonderen Wert auf eine Erziehung zu gesunder Lebensweise. Allerdings hängt die
Einstellung zu einer gesunden Lebensweise
und der entsprechenden Erziehung der Kinder auch vom sozialen Status der Eltern ab,
da dieser auch die Zugehörigkeit zu einem
bestimmten Ernährungstyp prägt. Gerade
in den sozial schwächeren Schichten sind
die Ernährungstypen „Maßlose“ und „Leidenschaftslose“ überdurchschnittlich vertreten, und damit jene Ernährungstypen,
die sich weniger Gedanken über gesunde
Ernährung machen. In Zahlen schlägt
sich dies wie folgt nieder: 76 % der Eltern
mit hohem sozioökonomischem Status ist
es wichtig, ihre Kinder zu einer gesunden
Lebensweise zu erziehen, in der Mittelschicht sind es 62 %, in den niedrigeren
Schichten 47 %. Die Aussage „Ich achte
darauf, dass mein Kind schon früh, z. B.
im Kindergartenalter lernt, sich gesund
zu ernähren“, bejahen 58 % der Eltern aus
höheren Schichten, 53 % aus der Mittelschicht und 45 % aus unteren Schichten.
Trend: Out-of-Home
Die Unregelmäßigkeit der Tagesverläufe
hat zur Folge, dass Hauptmahlzeiten teilweise durch Kleinigkeiten, sprich „Snacks“,
substituiert werden. Dies ist vor allem bei
den Jüngeren verbreitet: So essen 52 % der
14- bis 29-Jährigen mindestens einmal im
Monat in einer Bäckerei, aber nur 29 % der
45- bis 59-Jährigen. Fastfood-Restaurants
besuchen 41 % der Jüngeren mindestens
einmal im Monat und nur 7 % der 45- bis
59-Jährigen.
Regionales versus Bio
Bei gesunden Lebensmitteln liegen regionale Produkte klar vor Bio-Angeboten. So
kaufen 37 % der Bevölkerung regelmäßig
Produkte aus der Region und weitere 44 %
zumindest gelegentlich. Bio-Produkte hingegen werden nur von 13 % regelmäßig
und von 32 % gelegentlich gekauft. Hinsichtlich der Qualitäts- und Gütesiegel gibt
es große Unterschiede in puncto Bekanntheitsgrad und Akzeptanz.
Auf einen Blick
Die wichtigsten Studienergebnisse
◗ Die Entstrukturierung des Alltags nimmt weiter
zu. Gegessen wird, wenn Zeit dafür ist.
◗ „Snacking“ und „Out-of-Home“-Verzehr sind
die Zukunftstrends.
◗ Die Familie prägt das Ernährungsverhalten der
Kinder nach wie vor am stärksten.
◗ Trotz Krise: Die Preissensibilität sinkt, gutes Essen
und Trinken werden wichtiger.
◗ Die Verbraucher legen mehr Wert auf regionale
Produkte als auf Bio.
◗ Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung überfordern viele Verbraucher.
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Unser Name steht für Qualität
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Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Lehmann’s Gastronomie/Samir El Kholy, Mathea-Litke
Der Neubau der Zentralküche der Lehmann’s Gastronomie Service
GmbH in Bonn-Dransdorf ermöglicht ein technisch, hygienisch und
logistisch durchdachtes Konzept inklusive Veranstaltungsbereich
und öffentlichem Bistro, das einem hohen Qualitätsanspruch
Rechnung trägt. Denn das Unternehmen ist nach den Standards der
AG Schulverpflegung der Hochschule Niederrhein zertifiziert.
ie Zahlen zeugen von einer sehr
guten Logistik: Aktuell produziert
die Zentralküche von Lehmann’s
Gastronomie Service täglich 3.200 Essen –
für 19 Kindergärten, 15 Grund- und
13 weiterführende Schulen sowie für Seniorenheime, Betriebsrestaurants und klassische Cateringkunden. Die Speisenzubereitung erfolgt aus Qualitätsgründen in einer
Kombination aus dem Cook & Chill-Garverfahren sowie der klassischen Frischküche.
„Durch die stetig steigende Nachfrage und
unseren Wunsch nach einer eigenen Küche
– die alte war nur gepachtet – haben wir
uns zu diesem Neubauprojekt entschlossen“, erläutert Stefan Lehmann, Verpflegungsbetriebswirt und Junior-Geschäftsführer bei Lehmann’s, die Hintergründe des
Neubaus. Die alte Küche in Bonn-Endenich
war 1991 für 200 Essen geplant und gebaut worden. Mit der Lehmann’schen
Verselbstständigung 2005 und der Übernahme im Outsourcing wurde die ursprüngliche Altenheimküche kontinuierlich
mit besseren, größeren Geräten ausgestattet und bis zum Limit ausgebaut. „2008
sind wir schließlich mit knapp 2.000 Essen
pro Tag an die maximale Kapazitätsgrenze
gestoßen“, schildert Stefan Lehmann die
Entwicklung. „Nahezu monatlich sind neue
Einrichtungen dazu gekommen, weil wir
uns mit unserer hochwertigen Qualität der
Kinderessen und einer intensiven Kundenbetreuung vom Mitbewerb absetzen konnten“, erzählt er weiter.
Kochmützen auszeichnet. Lehmann’s hat
das freiwillige Zertifizierungsverfahren auf
sich genommen und wurde im März 2009
mit der Bestnote belohnt. „Die Umsetzung
der durch die Zertifizierung vorgegebenen
Qualitätsstandards und Richtlinien machte
es möglich, unsere Arbeitsabläufe zu optimieren. Außerdem haben wir dadurch einige Neuerungen eingeführt, z. B. ein
Fotos: Mathea-Litke
D
Drei Kochmützen
Dazu leistete sicher auch die Zertifizierung
des Caterers mit der Höchstnote von drei
Kochmützen durch die Hochschule Nie-
2/2011 Schulverpflegung
„Quantität und Qualität müssen stets in einem
gesunden Gleichgewicht stehen – das können
wir bei bis zu 4.000 Essen gewährleisten.“
Stefan Lehmann
Das Mittagessen von Lehmann’s ist oft die
einzige tägliche Mahlzeit der Grundschüler
der Bonner Carl-Schurz-Schule.
derrhein Mönchengladbach einen großen
Beitrag. Denn Lehmann’s Gastronomie Service orientiert sich bei der Zubereitung an
den strengen Qualitätsstandards des Fachbereichs Oecotrophologie der Hochschule.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Volker
Peinelt entwickelte man dort ein Prüfverfahren, das v. a. Speisenplanung, -produktion, -transport sowie die Hygiene von GVBetrieben wie auch Schulcaterern kritisch
unter die Lupe nimmt und diese nach Bestehen mit ein bis drei Zertifizierungs-
Reklamationsmanagement für eine effizientere Umsetzung“, erläutert Stefan Lehmann. Vor Ort in den Schulen werden abhängig von der Essenszahl und der Aufgabenverteilung bis zu fünf Mitarbeiter
benötigt. Impulse für die Schülerkost bekommt der Caterer aus seiner langjährigen
Erfahrung in diesem Verpflegungsbereich
und aus dem Austausch mit Kollegen im Kölner Arbeitskreis Gemeinschaftsverpflegung,
dessen erster Vorsitzender der Senior-Geschäftsführer Günther Lehmann ist. „Kinderverpflegung ist ein eigener gastronomischer
Zweig, der unsere volle Konzentration benötigt. Wir haben uns gezielt darauf spezialisiert und können uns jetzt selbstbewusst
von anderen Schulcaterern abgrenzen“,
sagt Stefan Lehmann. Eltern möchten gesund ernährte Kinder und Kinder wollen
lecker und kindgerecht essen. Betreuern ist
ein unkompliziertes Handling wichtig. „Wir
tragen als Schulcaterer einerseits soziale
Verantwortung, freuen uns aber andererseits, wenn uns unsere kleinen Gäste dankbar sind“, ergänzt Stefan Lehmann. So be-
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Aus der Praxis
Die Speisenzubereitung von Lehmann’s Gastronomie Service erfolgt in der Zentralküche aus Qualitätsgründen in Form einer Kombination
aus Frischküche und Cook & Chill. Das Konzept wurde nach den Standards der Hochschule Niederrhein mit der Höchstwertung zertifiziert.
essen ist oft ihre einzige Mahlzeit am Tag“,
verdeutlicht Kerry Griffith, stellvertretende
pädagogische Leiterin der Carl-SchurzSchule, die Situation. Lehmann’s erhielt
den Zuschlag für das öffentlich ausgeschriebene Catering bereits zum Schuljahr
2009.
Hohe technische Anforderungen
Auf einen Blick
Lehmann’s Gastronomie Service GmbH,
Bonn-Dransdorf
Geschäftsführende Gesellschafter: Günther und
Stefan Lehmann
Neubau: Neubau Zentralküche (400 m2) mit Kopfgebäude
Planungs- und Bauzeit: 2008 bis August 2010
Investitionsvolumen: 2,5 Mio. €
Tagesproduktion: 3.200 Essen
Kapazität: 4.000 Essen
Garverfahren: Kombination aus Cook & Chill und
Frischküche
Klientel: Kindergärten, Schulen, Seniorenheime,
Betriebsrestaurants, Cateringkunden
Mitarbeiter: 80
Ausgewählte Partner:
Küchenplaner/Ausstatter: Algo
Thermik Küche und Bistro: MKN
Schnellkühler: Irinox
Spültechnik: Meiko
Wände, Böden: Altro
EDV: Herrlich & Ramuschkat (MBS5),
RW Soft (Bestellsystem Schulen)
Thermoporte, Speisenverteiltechnik: Blanco
Kaffeemaschinen: Franke bremer
Geschirr, Besteck: Schönwald
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Zum 2. Oktober 2010 wurde die neue Zentralküche, in die rund 2,5 Mio. € investiert
wurden, im Bonner Stadtteil Dransdorf offiziell eröffnet. Die Grundlage des Produktionsstarts zum 30. August, dem Start des
neuen Schuljahrs, war die bauliche Fertigstellung. Das war aufgrund des langen Winters und der lediglich sechs Monate umfassenden Bauzeit eine riesige Herausforderung. Die Handwerker, Architekten und
die Unternehmer ermöglichten den punktgenauen Umzug des Firmensitzes durch
unzählige Überstunden und Wochenendeinsätze. Neben der Großküche sind im
Neubau ein Bistro untergebracht, das den
ansässigen Firmen des Gewerbegebiets
Bonn-West eine Verpflegungsmöglichkeit
eröffnet.
„Wir hatten die Zielvorstellung, eine wirtschaftliche, umweltfreundliche, funktionale
sowie zukunftsorientierte Großküche zu
schaffen, die sowohl dem neuesten Stand
der Technik entspricht als auch unseren
hohen Anforderungen standhält“, sagt
Senior-Geschäftsführer Günther Lehmann.
„Als maximale Kapazitätsgrenze haben wir
uns 4.000 Essen gesetzt, weil wir schmackhafte Speisen zubereiten und ausliefern
wollen – schließlich steht unser Familien-
name für Qualität. In der Logistik sehen wir
dafür die größte Herausforderung“, fügt
sein Sohn und Junior-Geschäftsführer
Stefan Lehmann hinzu. „Quantität und
Qualität müssen stets in einem gesunden
Gleichgewicht stehen, und das können wir
bei bis zu 4.000 Essen gewährleisten“, betont Stefan Lehmann.
Die beiden Geschäftspartner und Geschäftsführer Günther und Stefan Lehmann
haben sich in den zurückliegenden Jahren
zahlreiche Küchen angeschaut, um sich ein
eigenes Bild von einer optimalen Küche
machen und diese daraufhin selbst planen
zu können. Die Fachplanung hat schließlich
die Algo Großküchenorganisation Kay Uwe
Vieweger in Bad Honnef übernommen.
Kombinierte Garverfahren
Dank der Kombination der Garverfahren
Cook & Chill sowie Frischküche entstehen
z. B. Kurzgebratenes, frische Kartoffeln und
Saucenansätze nach wie vor auf klassisch
gekochte Weise. Diese Produktionsweise
erfordert ein ausgesprochen starkes, multifunktionales Rückgrat: Das Zentrum bildet
ein zentraler Kochblock, der mit modernen
Koch- und Bratgeräten ausgestattet ist, in
Kombination mit fünf Kombidämpfern verschiedener Volumina plus separatem Induktionsherd, allesamt von MKN. Die
kühltechnische Seite decken Irinox Schnellkühler in zwei Größenordnungen ab. Die
Lüftungsdecke gewährleistet, dass die Abluft erfasst und nach außen geführt und zugleich frische Luft zugfrei eingeblasen wird.
UV-Lampen zerlegen die fetthaltige Abluft,
sodass die Kanäle fettfrei bleiben.
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Mathea-Litke
liefert der Caterer z. B. die Grundschule
Carl-Schurz-Schule in Bonn, die viele Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen besuchen. Weil es für viele Eltern schwierig ist,
das Essensgeld aufzubringen, ist der Kostendruck besonders hoch. „Unsere Kinder
sind immer sehr hungrig und brauchen eine große Portion Beilagen. Das Mittag-
Aus der Praxis
Uwe Vieweger. Der rutschhemmende Boden punktet besonders durch seine fugenlose Verlegung, dank der sich weder
Schmutz noch Bakterien festsetzen können.
Standzeiten minimiert
Rund 3.200 Essen verlassen derzeit im Schnitt pro Tag die Küche im Gewerbegebiet BonnDransdorf per Thermoport und Kühl-Lkw, die Kapazität beläuft sich auf rund 4.000 Essen.
Foto: Mathea-Litke
In der Spülküche kommen für die verschiedenen Bereiche unterschiedliche Maschinen zum Einsatz – Transport- und Speisenbehälter werden in der großen Bandspülmaschine der neuesten Generation von
Meiko gereinigt, während Suppenkellen &
Co. separat in der Topfspüle zu Sauberkeit
gelangen. Zur Zwischenlagerung der fertigen Cook & Chill-Produkte dient ein eigenes Produktionskühlhaus. Außerdem verfügt die auf eine Außer-Haus-Verpflegung
ausgerichtete Großküche über spezielle
logistische Räume, unter anderem Umpackräume oder ein Kommissionskühlhaus.
Effiziente Arbeitsabläufe
Das Logistikkonzept gewährleistet effiziente
Arbeitsabläufe von der Anlieferung zur Einlagerung in den gekühlten wie ungekühlten Lagerräumen über die Produktion bis
zur Auslieferung. „Dass die Hygiene in einer
derartigen Großküche eine der Hauptrollen
spielen muss, ist selbstverständlich“, erläutert der Fachplaner Kay Uwe Vieweger. Sie
beginnt bereits beim Zutritt der Mitarbeiter: Eine Hygieneschleuse mit Schuhsohlenreinigung sowie Handwaschbecken leitet
das morgendliche Ritual ein und gibt erst
im Anschluss an eine abschließende Handdesinfektion elektronisch die Tür zur Küche
frei. Im Wareneingangsbereich müssen
sämtliche Warenbehälter der Lieferanten
zunächst eine Reinigungswanne durchfahren, bevor sie im Umpackraum auf hausinterne Transportsysteme umgeladen werden. „Die Kühlraumwände wurden mit
einer speziellen Silber-Beschichtung versehen, um Mikroorganismen keine Chance zu
geben. Wände wie Böden bestehen aus
einem leicht zu reinigenden Kunststoff von
Altro, den der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure empfiehlt“, ergänzt Kay
Auch die Außer-Haus-Logistik ist durchdacht: Den Temperaturerhalt bis zur Speisenausgabe gewährleistet das Unternehmen durch den Einsatz hochwertiger Thermoporte und Gastronormbehälter mit
dichtschließenden Gummideckeln von
Blanco sowie durch eine individuelle Tourenplanung mit vielen Fahrzeugen und kurzen Fahrzeiten. „Die Standzeit der Speisen
ist für uns als Profi in der Außer-Haus-Verpflegung der wichtigste Faktor. Bei einer
Heißanlieferung liegt unser Limit bei 30 Minuten Fahrzeit. Dank der Kombination aus
Cook & Chill-Produktion und unserem
Kühlfahrzeug ist die Kundenbelieferung
nun entfernungstechnisch nicht eingeschränkt“, berichtet Günther Lehmann.
Insgesamt beschäftigt Lehmann’s 80 Mitarbeiter, darunter 17 für die Zentralküche
neu eingestellte. Dazu kommen viele wei-
„Wir wollten eine wirtschaftliche, funktionale
und zukunftsorientierte Großküche schaffen, die
unseren hohen Anforderungen standhält.“
Günther Lehmann
tere in neuen Außenstellen und Einrichtungen. „Wir waren schon vorher personell
sehr gut aufgestellt aufgrund der enormen
Auslastung. Jetzt ist aber die Produktivität
jedes einzelnen viel höher“, schließt Stefan
Lehmann.
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2/2011 Schulverpflegung
27
Gesundes Trinken
für alle zum Nulltarif
undesweite Erfahrungen an Schulen
belegen: Kinder, die ein kostenloses
Angebot an Tafelwasser erhalten, trinken mehr und gesünder. Andreas Kirsch von
der Initiative Durstspiegel und Trink-Experte
von meineschulmensa, gibt Ratschläge zum
Einstieg.
B
Herr Kirsch, woran scheitert das
ausreichende Trinken von Schülern?
Die Gründe sind vielfältig: So trinken und
28
essen rund 30 % aller Schüler morgens vor
Unterrichtsbeginn nichts. Sie kommen also
schon mit einem Flüssigkeitsdefizit in die
Schule. Anderen fehlt die Gelegenheit, sie
haben nichts eingepackt, oder sie denken
wie wir Erwachsenen auch nicht an das Trinken zwischendurch.
Jüngere Schüler nehmen auch das Warnsignal „Durst“ mitten im Toben und Klettern gar nicht als Signal für die Notwendigkeit zum Trinken wahr. Kurz: Meistens fehlt
den Kindern das Bewusstsein, häufig auch
die Gelegenheit. Beides gilt es zu optimieren.
Was schlagen Sie vor?
Wissenschaftler haben kürzlich festgestellt:
Schüler trinken mehr und gesünder, wenn
in Schulen attraktive Tafelwasserspender
aufgestellt sind, an denen sich alle Kinder
kostenlos und einfach bedienen können.
Solche Spender sind an die Trinkwasserlei-
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Forum Trinkwasser, Initiative Durstspiegel
Jugendliche und Erwachsene sollten im Laufe eines Schultags zwischen 8 und
16 Uhr rund einen Liter Flüssigkeit trinken. Das hält fit und leistungsfähig. Doch
etwa die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen bleibt weit unter diesem Limit, so
der aktuelle Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.
Weitere Infos rund ums Trinken in Schulen
◗ www.durstspiegel.de: Tipps zum gesunden Trinken, alles zu Tafelwasseranlagen und Kostenbeispiele.
◗ Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. – Projekt „Schule plus Essen = Note 1 (Hrsg.): Trinken in
Schulen – geeignete Durstlöscher in den Schulalltag integrieren. 1. Auflage Bonn 2010. Kostenlos
zum Download unter: http://www.schuleplusessen.de/service/medien.html unter „Infotheken“.
tung angeschlossen und liefern rund um
die Uhr eines der am meisten geprüften Lebensmittel in Deutschland. Unser Ziel ist es,
aus sozialverträglichen Gründen allen Kindern ein gesundes und kostenloses Angebot
zu unterbreiten.
Deshalb unterstützt und begleitet die Initiative Durstspiegel Schulen beim Einstieg
mit einem individuellen Versorgungskonzept. Dass das funktioniert, zeigen die
Wasseruhren an den Geräten sowie Umfragen an Schulen, die Trinkwasserspender von
uns bereits nutzen: Rund 85 % aller Schüler
zapfen sich hier täglich frisches, gekühltes
Tafelwasser.
Foto: privat
Wie funktioniert das Konzept?
Wir haben ein Refinanzierungskonzept entwickelt, bei dem Schüler kostenlos Tafelwasser mit oder ohne Kohlensäure trinken
können. Die Finanzierung erfolgt durch
Sponsoren (vgl. Infokasten rechts). Ohne
Sponsoring würde ein kleiner Kostenbetrag
von z. B. 2 € pro Jahr und Kind entstehen –
bezogen auf eine Schule mit etwa 1.000
Kindern. Diese Kosten decken die Anschaffung, die Wartung, das Trinkwasser und
das Zubehör. Und das bei einer täglichen
Trinkmenge von einem halben Liter je
Schüler. Zum Vergleich: Für die gleiche
Menge an kohlensäurehaltigem Mineralwasser wären im Minimum pro Jahr und
Kind 80 € zu zahlen.
Sind solche Geräte im Umfeld Schule
nicht hygienisch sensible Stellen?
Hygiene ist ein wichtiger Aspekt. Daher
empfehlen wir eine Technologie für die
Tafelwasseranlagen, die seit Jahren auch
in Krankenhäusern zum Einsatz kommt und
die Empfehlungen der Krankenhaus-Hygiene-Verordnung erfüllt. Dahinter steckt
ein ausgetüfteltes Hygienekonzept.
Einige Beispiele: Das Trinkwasser durchläuft
in der Tafelwasseranlage mehrere Filter, sodass es noch reiner ist als die von der Trinkwasser-Verordnung vorgeschriebene Qua2/2011 Schulverpflegung
lität. Der Auslauf an den Zapfstellen ist
berührungsfrei, zudem mit einer wasserabweisenden Beschichtung ausgestattet.
Damit ist die Auslaufstelle direkt nach dem
Zapfen wieder trocken. Und eine regelmäßige Wartung der Geräte ist selbstverständlich und im Preis von 2 € pro Jahr an
einer Schule mit 1.000 Schülern inbegriffen.
Herr Kirsch, vielen Dank für das
Gespräch.
Tafelwasseranlagen in Schulen: Tipps zum Einstieg
◗ Vielerorts unterstützen Stadtwerke, Fördervereine, Krankenkassen oder andere schulische Partner gute Konzepte
mit einer „Trink-Patenschaft.“ Beispiel: Für nur 100 €
pro Jahr können 50 Kinder ein Jahr lang kostenlos Tafelwasser genießen.
◗ Die Initiative Durstspiegel unterstützt die Sponsorensuche
mit Infomaterial.
◗ Tafelwasseranlagen sollten zentral und frei zugänglich,
gleichwohl autark von der Mensa platziert sein und im
Speisesaal nie im Ausgabebereich stehen. Das verhindert
die „Schlangenbildung“.
◗ Je nach Schülerzahl können Geräte mit ein bis drei
Zapfstellen pro Anlage gewählt werden. Die Zapfleistung
einer Anlage beträgt im Minimum 120 l pro Stunde.
(Quelle: meineschulmensa 2011)
Ihr Experte für Trinken &
Tafelwasseranlagen
Andreas Kirsch,
Initiative Durstspiegel
meineschulmensa berät
ganzheitlich in allen Bereichen der Schulverpflegung.
Kontakt zu den Experten
sowie ein kostenloses Exemplar der Zeitung
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Torsten von Borstel
E-Mail: [email protected]
Tel. (06202) 925 90 91
Getränke
Trinkwasser
per Knopfdruck
Mit dem Bereitstellen von Trinkwasseranlagen in Schulen kann der
Konsum von zuckerhaltigen Getränken Schritt für Schritt reduziert werden.
lle Getränkeanlagen von Schoolwater
sind direkt an die Wasserleitung angeschlossen und bieten durch ein
klinikerprobtes Hygiene-System eine hohe
Wasserqualität. Mit einem Monatsbeitrag
von 2,50 € ermöglichen die Eltern ihren
Kindern, so viel Wasser zu trinken wie sie
möchten. Für die Schule fallen keine Investitionskosten an. Das Konzept beinhaltet eine
leicht zu reinigende, spülmaschinengeeignete Trinkflasche. Die Trinkwasseranlage erkennt den im Boden der Flasche integrierten
Chip und gibt den Wasserbezug frei.
Grundsätzlich kann jeder Teilnehmer so oft
Wasser zapfen, wie er möchte. Sollte eine
Flasche verloren gehen, kann der Teilnehmer den Verlust melden und erhält auf Basis
der Identifikation eine Ersatzflasche. Das be-
A
schriebene System eröffnet allen beteiligten
Parteien ein einfaches Handling und eine
barrierefreie Interaktion mit dem Trinkwasserspender.
Aus der Praxis
„Das Konzept Schoolwater schafft eine
Win-Win Situation“, ist Oliver Maier, Geschäftsführer von Ionox, überzeugt. „Die Eltern sichern die Getränkeversorgung ihres
Kindes mit gesundem Trinkwasser, wodurch
der Konsum von zuckerhaltigen Getränken
reduziert wird. Die Schüler müssen keine
Getränke mit in die Schule bringen und
können bargeldlos unbegrenzt Wasser genießen.“ Nicht zuletzt wird mit diesem
Konzept das Gewicht der Schultaschen verringert. Hans Happes, Schulleiter des Nico-
laus-Kistner-Gymnasiums mit 1.040 Schülern, berichtet von seinen Erfahrungen mit
dem System: „Die Anlage findet sowohl bei
Schülern als auch bei Lehrern eine große
Akzeptanz. Etwa ein Drittel aller neu aufgenommenen Schüler bestellt sich eine
entsprechende Flasche“, berichtet Hans
Happes. „Da wir uns für das Doppelstundenkonzept entschieden haben, ist es bei
uns auf Anraten der Fachschaft Biologie aus
gesundheitlichen Gründen erlaubt, während des Unterrichts zu trinken.“ Dies habe
sich auch bewährt, zumal es dadurch in keiner Weise zu Störungen des Unterrichtsbetriebs komme. „Im Nachhinein bin ich über
die Entscheidung, die Tafelwasseranlage anzuschaffen, wirklich sehr froh“, resümiert
der Schulleiter.
Mehr als nur Wasser
eder Deutsche trinkt laut der Informationszentrale
Deutsches Mineralwasser IDM durchschnittlich
rund 131 l pro Jahr. Zum Vergleich: Vor 30 Jahren
waren es 40 l. Damit steht das vitalisierende Naturprodukt an der Spitze der beliebtesten alkoholfreien Getränke. Hier die wichtigsten Fakten:
Naturprodukt: Mineralwasser stammt aus einem unterirdischen, vor Verunreinigungen gut geschützten Wasservorkommen und muss noch am Quellort abgefüllt
werden. Als einziges deutsches Lebensmittel muss es
amtlich anerkannt werden.
Amtliche Anerkennung: Das Anerkennungsverfahren umfasst über 200 geologische, chemische und mikrobiologische Untersuchungen. Die Mineral- und TafelwasserVerordnung (MTV) legt fest, was ein natürliches Mineralwasser ausmacht, wie es etikettiert und verpackt sein muss.
J
30
Mineralstoffe: Mineralwasser enthält wertvolle Mineralstoffe, die für die Gesundheit und das Wohlbefinden
wichtig sind, weil der Körper sie nicht selbst bilden kann
und sie in Mineralwasser in gelöster und gut verwertbarer
Form zur Verfügung stehen.
Wassertypen: Über 500 verschiedene Mineralwässer aus
Deutschland bedeuten eine große Kombinationsvielfalt an
Mineralstoffen, Spurenelementen und Kohlensäure – und
damit einen wertvollen Zusatznutzen für die allgemeine
Gesundheit. Wer gezielt nach einem bestimmten Mineralwasser sucht, kann diesen Mehrwert nutzen.
Haltbarkeit: Natürliches Mineralwasser ist nahezu unbegrenzt haltbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine
Vorgabe des Gesetzgebers und in der Regel datiert auf
ein Jahr (bei PET-Flaschen) oder zwei Jahre (bei Glasflaschen) nach der Abfüllung.
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: IDM, Schoolwater
Durstlöscher, Genussgetränk und Mineralstofflieferant – Mineralwasser kennt jeder,
aber nicht alle wissen um die Besonderheiten des Naturprodukts.
Welche Verpackung
ist richtig?
Neben dem üblichen
Getränkeangebot an den
Schulen, z. B. Milch oder
Mineral- bzw. Tafelwasser,
sind auch Fruchtsäfte und
Nektare bei Schülern beliebt.
Dabei ist auch die Wahl der
Verpackung ein wichtiger
Aspekt für Gesundheit und
Umwelt.
äfte und Nektare führen dem Körper
als „flüssiges Obst“ neben der Flüssigkeit wichtige Mineralien und Spurenelemente zu und versorgen den Organismus mit Vitaminen. Hinzu kommt, dass
Frucht- und Gemüsesäfte sowie Nektare
schmackhaft sind und so allgemein den
Anreiz zum Trinken stimulieren. Diese Getränke können also eine Ergänzung in der
Schulverpflegung sein und werden auch
von Eltern als Teil einer gesunden Ernährung ihrer Kinder geschätzt.
Ein wichtiger Aspekt für das Getränkeangebot an Schulen ist die
Wahl der richtigen Verpackung.
Neben der traditionellen Glasflasche stehen z. B. auch Weichpackungen aus Karton oder Kunststoffflaschen zur Verfügung. Während beim Karton vor allem die
Entsorgung eine Rolle spielt, da Josef Pölz
diese Gebinde z. B. oft achtlos weggeworfen werden und so aufwendig entsorgt
werden müssen, kann bei PET-Flaschen ein
Problem auftreten. Laut einer Veröffentlichung des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland haben Frankfurter
Wissenschaftler erst kürzlich in einer Studie
herausgefunden, dass viele dieser Flaschen
hormonell wirksame Schadstoffe in den In-
Fotos: Josef Pölz, Alztaler Fruchtsäfte, IDM
S
2/2011 Schulverpflegung
halt abgeben können. Die Stoffe können
zu gesundheitlich schädlichen Nebenwirkungen führen und nicht unerhebliche Probleme, z. B. Verhaltensstörungen oder eine
Schwächung des Immunsystems mit sich
bringen. Dieses Problem wird von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert, es gelangt
aber erst seit einiger Zeit durch medizinische Publikationen ins Bewusstsein der
Öffentlichkeit.
Dazu äußerte sich Josef Pölz von Alztaler
Fruchtsäfte, ein Verfechter der Glas-Mehrwegflasche: „Glas hat nach wie
vor die besten Barriereeigenschaften, d. h. es ist absolut dicht, lässt
keinerlei chemische Reaktionen
zu und gibt so auch keine Schadstoffe von der Flasche an das
jeweilige Getränk ab. Glas ist
gesundheitlich unbedenklich, sichert Geschmack und Frische am
besten und garantiert die Haltbarkeit am
längsten.” Hinzu komme, dass die Glasflasche nur aus heimischen Rohstoffen
gewonnen und zu 100 % der Wiederverwertung zugeführt werde. Im Schulalltag
bereitet die Glas-Mehrwegflasche, vorausgesetzt zur zentralen Rückgabe stehen ausreichend Kästen bereit, auch wenig Probleme bei der Rücknahme.
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Aus der Praxis
Die Qualitätsstandards der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung zu erfüllen,
ist der Anspruch der Stadt Wolfsburg an
alle Schulverpflegungskonzepte. Den
Zuschlag für elf Schulen bekam die
Volkswagen ServiceFactory.
urch Zuschüsse von Land und
Kommune wird Wolfsburger Schülern aus einkommensschwachen
Familien die Teilnahme an der Mittagsverpflegung erleichtert. Der städtische Anspruch ist dabei bei allen Verpflegungsformen, dass das Mittagessen den hohen
Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. gerecht wird. Dies
habe man deshalb in den Qualitätskonzepten zur Schulverpflegung verankert. Vertragspartner für die Mittagsverpflegung an
elf Wolfsburger Ganztagsschulen ist in den
nächsten zwei Jahren die Volkswagen ServiceFactory, die sich mit ihrem Cook &
Chill-Angebot in einer EU-weiten Ausschreibung der Stadt durchsetzte. Die Redaktion
Schulverpflegung besuchte dazu die OGS
Hellwinkel, um sich vor Ort über das Konzept zu informieren.
D
Praxisbeispiel: Cook & Chill
In der Offenen Ganztagsschule Hellwinkel
wurden die etwa 90 m2 große Hausmeisterwohnung und der Büchereiraum der Schule
herangezogen, großzügiger aufgeteilt und
für die neue Ganztagsschule mit 200 m2
Nutzfläche als Schulmensa umgebaut. Nicht
ohne Stolz präsentiert die Rektorin Christel
Schlegel ihren neuen Ort für die Schulspeisung. Die Kosten für das gesamte Bauvorhaben betrugen rund 145.000 €. In der
für den Ganztagsschulbetrieb geschaffenen
Mensa, die täglich zwischen 8 und 17 Uhr
geöffnet ist, gibt es nun für die Mittagsverpflegung insgesamt 75 Plätze. Gegessen
wird dort in zwei Schichten in Tischgruppen zu vier bis sechs Kindern. Die Ausgabe
erfolgt in Schüsseln, die auf dem Tisch platziert werden und die vorher von den Kindern an der Ausgabe abgeholt werden. Dabei hat sich, so die Direktorin, unter den
Kindern selbstständig ein System entwickelt, wer derjenige ist, der das Essen für
den Tisch herbeibringt. Das geht problemlos und bedarf keiner größeren Unterstützung durch die anwesenden Erwachsenen.
Von den 230 Schülern der Schule nehmen
schon 135 an der Mittagsverpflegung teil,
die Tendenz ist seit der Inbetriebnahme des
neuen Konzepts steigend, betont die Schulleiterin. Generell spiele das Thema Ernäh-
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Polster
Eine Küche für viele Kinder
Aus der Praxis
rung im Bildungs- und Erziehungskonzept
der Schule eine zentrale Rolle. Nicht ohne
Grund wartet man schon sehnsüchtig auf
den Frühling, damit endlich die neue
Außenanlage sowie ein geplanter Schulgarten verwirklicht werden können. Ziel sei es
dabei, dass die Schüler Kräuter und Gemüse anbauen, die dann als Ergänzung in
die Schulverpflegung mit einfließen sollen.
Wolfsburger Verpflegungskonzept
Die meisten Wolfsburger Grundschulstandorte im Offenen Ganztag wie die Hellwinkelschule werden seit Oktober 2010 mit
Speisen auf der Basis des Cook & Chill-Systems versorgt. Diese werden hierbei kurz
vor Ende des Garprozesses auf +3°C
schockgekühlt, direkt vor Ort in den
Küchen der Schulen fertiggegart und durch
frische Komponenten wie Salat oder Rohkost ergänzt. Lange Standzeiten des Essens
werden durch diese Art der Zubereitung
vermieden. „Für dieses Konzept wurden
fast alle betroffenen Grundschulstandorte
bereits in den Sommerferien 2010 mit Regenerierküchen für das Cook & Chill-System ausgestattet“, erklärt Timo Kaupert,
Projektmanager Schullandschaft Nord von
der Stadtverwaltung Wolfsburg. Insgesamt
hatte die Stadt dafür 1,2 Mio. € investiert.
Die Abrechnung erfolgt direkt von der
Stadt Wolfsburg auf Grundlage einer Gebührensatzung. Damit sind die Eltern Partner der Stadt in Sachen Finanzen und die
Stadt entsprechend Kontaktpartner für den
Caterer. Der Preis des Essens pro Tag beträgt 3 €. „Zusätzlich mit dem zweijährigen Auftrag für die Versorgung der Schulen
wurde auch ein Qualitätszirkel mit Beteiligung durch Eltern, Schulleiter und den
Schulträger gegründet“, sagt Timo Kaupert.
Damit sei eine ständige Qualitätskontrolle
für alle Beteiligten garantiert und über
kurze Wege könne man so schnell auf alle
Probleme und Wünsche reagieren.
Foto: Polster
Gesundes aus der Zentralküche
Die VW ServiceFactory hatte schon seit
2004 einzelne Schulen im regionalen Umfeld von Wolfsburg beliefert. Gegenwärtig
werden an 190 Schultagen im Jahr zehn
Wolfsburger Ganztagsgrundschulen und
eine Förderschule aus der Zentralküche von
Volkswagen mit wöchentlich über 6.000
Essen beliefert. Grundlage bilden die Kom-
2/2011 Schulverpflegung
ponenten aus dem „Frischebaukasten Cook
& Chill“. Angeboten werden täglich zwei
Hauptgerichte, Salat oder eine Nachspeise
im Rahmen eines 12-Wochen-Speisenplans.
Das aus der VW-Zentralküche gelieferte
Essen entspricht den Qualitätsstandards der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.
(DGE) und wird ohne Schweinefleisch produziert. Nachmittags gibt es einen Snack,
ganztags steht zudem ein Obstkorb bereit.
Für die Logistik der Verteilung aus der Zentralküche hat die ServiceFactory den Partner Rewe Foodservice gewinnen können.
Vor Ort ist für die Regenerierung der Speisen, die Essensausgabe und die damit verbundene Bewirtschaftung Dussmann Service mit seinem Standort in Magdeburg verantwortlich. Grundlage dieser Trennung
zwischen Produktion und Ausgabe war die
Ausschreibung der Stadt. Sie hatte den Auftrag in zwei voneinander unabhängige Lose
aufgeteilt. Das langfristige Ziel der Stadt
Wolfsburg ist, in Zukunft auch die weiterführenden Schulen mit modernen Cook &
Chill-Küchen und einladenden Mensen auszustatten.
Fazit
Bei der weiteren Entwicklung der Hellwinkel Ganztagsschule sei die Mensa ein „markanter Punkt“, sozusagen ein „Sinnbild für
das gesamte pädagogische System“, sagt
die Schulleiterin. Heute fungieren die Schulen als wichtiger Partner, wenn es um die
Vermittlung von Wissen im Umgang mit
Gesundheit und Ernährung geht.
dmp
Zehn Ganztagsgrund- und eine
Förderschule in
Wolfsburg werden derzeit von
der Zentralküche
von Volkswagen
beliefert.
„Wir wollen die Akzeptanz stetig verbessern.“
Drei Fragen an Timo Kaupert, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Schule der
Stadt Wolfsburg und maßgeblich verantwortlich für die Schulverpflegung in der Stadt.
Was waren die Beweggründe der Stadt für die Ausschreibung?
Bereits zu Beginn des Konzepts „Ganztagsschulen“ war klar, dass die Mittagsverpflegung ein wichtiger Baustein sein würde und professionell angegangen werden müsste. Das heißt, unter Berücksichtigung der mit den „Insellösungen“ und Warmverpflegung gemachten Erfahrungen die Anforderungen
so genau zu definieren, dass der gewünschte Effekt und die angestrebte Qualität über alle teilnehmenden Ganztags-Gesamtschulen erzielt wird.
Wer hat Ihnen Hilfestellung gegeben, haben Sie sich an anderen Modellen orientiert?
Die Vorbereitung erfolgte über die Auswertung von Erfahrungen, Gespräche mit Schulen, Eltern und
Trägern des Ganztags, um Anforderungen definieren zu können, die über die formalen Notwendigkeiten hinausgehen. Natürlich haben wir uns, auch zusammen mit Schulvertretern, andere Mensalösungen angeschaut. Bezogen auf die Ausschreibung haben wir uns durch ein auf Ausschreibungen
im Gastronomie- und Catererbereich spezialisiertes Unternehmen beraten lassen, um sicherzustellen,
dass die fachlichen Anforderungen rechtssicher sind.
Welche Ziele hat die Stadt für 2011 und darüber hinaus?
Bezogen auf die Verpflegung ist das Ziel zunächst, die bereits hohe Akzeptanz zu verstetigen und
das System in allen Segmenten laufend zu verbessern. Dies geschieht z. B. über Qualitätszirkel,
aber auch über eine Optimierung der EDV-Unterstützung und Anpassungen in den Mensen aufgrund
gemachter Erfahrungen. Die Herausforderung ist jetzt, die Erwartungshaltung der Schüler und auch
Eltern im weiterführenden Bereich zu erfüllen, die nach und nach aus der Grundschule „herauswachsen“. Allerdings muss hier beachtet werden, dass das bestehende Konzept nicht auf den weiterführenden Bereich übertragbar ist, sondern sich mit den Altersgruppen die Ansprüche verändern.
Herr Kaupert, vielen Dank für das Gespräch.
dmp
Weitere Infos: Stadt Wolfsburg, Team Schulverpflegung, Tel. (05361) 28 24 42
33
Ausgabeküchen
Wenn die Küche fehlt…
ir sind mit unserer Ausgabeküche
rundum zufrieden“, sagt Bettina
Marbeck,
Fachbereichsleiterin
Dienstleistungen der Stadt Erwitte. „Der
Küchenplaner hat gute Arbeit geleistet.“ Vor
gut einem Jahr ging die neue Mensa des
Städtischen Gymnasiums (800 Schüler) und
der Laurentius Hauptschule (300 Schüler)
an den Start. Die Anlage wurde als Cook &
Chill-Ausgabeküche mit einem geringen
Eigenproduktionsanteil konzipiert. Sie bietet
derzeit 200 Essen, kann aber problemlos
W
34
„mitwachsen“. Platz für einen zusätzlichen
Kombidämpfer – bisher gibt es einen – steht
zur Verfügung. Täglich offeriert die Schubert Unternehmensgruppe als beauftragter
Caterer drei Menüs, dazu gibt es eine Pastabar, eine Salatbar sowie eine temporär betriebene Wokstation, deren Angebote auch
spontan ohne Anmeldungen genutzt werden können, allerdings gegen den Aufpreis
von 40 ct. Die Zahl der Essensgäste steigt,
was Bettina Marbeck mit Freude registriert:
„Mittel- und langfristige Zukunftsfähigkeit
war ein wesentliches Kriterium der Planungen“, betont sie. „Wir wollten ein hochwertiges, ernährungsphysiologisch ausgewogenes und dabei modernes Konzept sowie die
Option auf bedarfsgerechte Erweiterung.“
Der Schulträger hat sich die Entscheidung
für sein Mensa-Konzept nicht leicht gemacht. Schon frühzeitig wurden Schüler
und Eltern mit ins Boot geholt. Schon bevor
die eigentliche Planungsphase begann, organisierte die Fachbereichsleiterin Elterninformationsabende. Als Gastredner lud die
Schulverpflegung 2/2011
Foto: Rieber
…muss die Qualität der Speisen nicht leiden. Immer mehr Schulen entscheiden sich fürs Catering.
Doch auch reine Ausgabe- und Regenerierkonzepte müssen gut geplant sein – sonst gibt’s Probleme.
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„Pro Schola“ heißt das modulare Ausgabesystem von Hupfer
(o.), der Transportwagen (r.)
eignet sich sowohl für den
Transport als auch die Ausgabe.
Kommune Prof. Dr. Volker Peinelt ein, der
das Für und Wider verschiedener Verpflegungsmodelle beleuchtete und mit hartnäckigen Vorurteilen („Tiefkühlkost ist
schlecht“) aufräumte. „Gemeinsam suchten wir das für uns beste Verpflegungskonzept, das obendrein bezahlbar sein musste“,
so Bettina Marbeck. „Denn mehr als 3,50 €
pro Schüleressen will derzeit kaum jemand
zahlen.“ Natürlich sei auch ein FrischkücheKonzept kontrovers diskutiert worden.
Doch das Investitionsvolumen einer vollausgestatteten Profiküche sprengte den
Budgetrahmen. Weitere k.o.-Kriterien: „Die
Anforderungen, die mit einer Speisenproduktion vor Ort verbunden sind, erschienen
uns als zu komplex. Außerdem hätten wir
mit unseren Verpflegungszahlen keine Wirtschaftlichkeit erreicht“, erläutert die Fachbereichsleiterin. „Wir wollten deshalb unsere Schulverpflegung lieber in die Hände
eines Profis legen.“
Fotos: Hupfer
Gemeinsame Strategie
Ob es um den Kauf des geeigneten Fußbodens ging oder um die Ausschreibung für
das Cateringunternehmen – Schüler und
Eltern bestimmten in der Ernährungskommission mit. Die Prozesse waren bisweilen
langwierig, dennoch hat sich die Strategie
einer gemeinsamen Entscheidungsfindung
bewährt, denn die Schüler identifizieren
sich mit ihrer Mensa. Damit hat die Stadt
Erwitte mit ihrer neuen Ausgabeküche alles
richtig gemacht. Andere Schulträger waren
weniger erfolgreich: Zahlreiche Ausgabe-
2/2011 Schulverpflegung
küchen im Bundesgebiet zeugen davon,
dass mit teuren Investitionsgeldern an den
Bedürfnissen ihrer Zielgruppen vorbeigeplant wurde. Oder es wurde am falschen
Ende gespart. Der Schulverpflegungsexperte Prof. Dr. Volker Peinelt von der Hochschule Niederrhein beklagt, das vor allem
aus Kostengründen trotz später Essenszeiten in über 60 % der Mensen noch immer
warmgehaltenes Essen (Cook & Hold) angeboten wird. In Kauf genommen werden
damit häufig lange Standzeiten, die selbst
das hochwertigste Essen ruinieren. Konsistenz, Vitamine, Nährwerte – die gesamte
Qualität leidet und damit das Image der
Küche. Doch trotz der bekannten Vorteile
von Cook & Chill oder Cook & Freeze bekämen selbst neue Mensen aus Kostengründen nicht die geeignete Küchenausstattung
finanziert, stellt Prof. Dr. Volker Peinelt fest
und verweist z. B. auf die neue Mensa des
Pascal-Gymnasiums in Grevenbroich, die
trotz eines Zwei-Schicht-Betriebs im Sommer 2010 mit einem Cook & Hold-System
Ob Groß oder Klein, Kindergarten oder
Ganztagsschule – bei BLANCO finden
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Ausgabeküchen
Dominik Deffke und Lukas Brachmann, Berater von
S&F-Consulting, über die Vor- und Nachteile
verschiedener Belieferungssysteme.
Dominik Deffke
Warum entscheiden sich Schulen zunehmend
für die externe Belieferung?
Dominik Deffke: Bei den relativ hohen Kosten pro
Quadratmeter umbaute Räumlichkeit kann eine
Produktionseinheit schnell unrentabel in der Investitionsrechnung werden. Zumal die Deckungsbeiträge in Schulen für die Re-Finanzierung erfahrungsgemäß geringer ausfallen. Oft fehlt es aber
einfach auch an Fläche und räumlichen Möglichkeiten. Zudem existiert ein Know-how-Problem.
Eigenständig betriebene Küchen erfordern einen
signifikant höheren Aufwand in puncto Management von Ressourcen, Umfeld und Personal. Sowohl in diesem Bereich als auch bei Betrachtung
der Fixkosten haben Caterer einen Größenvorteil.
Aber auch aus strategischen Gründen ist die
Ausgabeküche eine interessante Option…
Lukas Brachmann: Die Schule kann sich durch den
„Einkauf“ von Verpflegungs-Know-how mit einem
relativ geringen finanziellen Budget an das neue
Aufgabengebiet herantasten. Essenzielle Erfahrungen können nicht nur in der Produktionssystematik
gesammelt werden, sondern auch in Bereichen wie
Marketing, Angebotsportfolio und Abrechnung. Das
Risiko einer eigenen Produktionsküche ist hoch,
denn die Anzahl der Essensteilnehmer wird anfangs
häufig zu hoch eingeschätzt. So werden z. B. überdimensionierte Produktionsküchen gebaut, die
letztlich unrentabel laufen. Auch ein ganzheitliches
Verpflegungskonzept ist oft nicht zu erkennen.
Viele Schulen entscheiden sich für die
Warmbelieferung. Zu Recht?
Dominik Deffke: Bei Cook & Hold ist kaum Technik
vor Ort erforderlich. Lediglich zum Warmhalten
der Speisen sind Anschaffungen zu tätigen. Das
Lukas Brachmann
Personal ist nur mit der Ausgabe beschäftigt und
muss nicht im Regenerieren geübt werden. Eine
häufige Fehlerquelle wird damit umgangen. Der
Zeitrahmen, in dem das Personal vor Ort sein
muss, ist im Vergleich zu Cook & Chill kürzer. Das
senkt die Kosten ebenfalls. Eine große Gefahr, die
wir immer wieder in der Praxis beobachten, ist jedoch die fehlende Einhaltung der Temperatur-ZeitVerläufe. Sobald die Warmhaltezeit überschritten
bzw. die Ausgabetemperatur unterschritten wird,
kommt es zu einer mikrobiologisch bedenklichen
Situation. Diese mindert nicht nur die Qualität,
sondern kann eine reelle Gesundheitsgefährdung
der Schüler bedeuten. Vor allem bei langen Anfahrtszeiten sollte das Cook & Hold-Verfahren
gründlich geprüft und hinterfragt werden.
Cook & Chill ist also der Königsweg für Ausgabeküchen?
Lukas Brachmann: Das Cook & Chill-Verfahren ist
ein fehlerresistentes System mit hoher Qualitätssicherheit – wenn es richtig gehandhabt wird. Auf
schwankende Nachfrage bzw. bei Konzepten ohne
Vorbestellung kann flexibel reagiert werden. Zusätzliche Regeneriertechnik, die von geschultem
Personal bedient werden muss, ist nötig, das
Gleiche gilt für Cook & Freeze. Da dieses System
jedoch in der Gemeinschaftsverpflegung nicht so
stark vertreten ist, sollte besonders auf entsprechende Referenzen und Erfahrungen geachtet
werden. Sowohl Cook & Chill als auch Cook &
Freeze können allerdings schnell unter einem
ungerechtfertigten Imageproblem leiden. Kommunikation und Marketing sollten deshalb nicht
vernachlässigt werden.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
an den Start ging und von einem Caterer
mit warmen Essen beliefert wird. Das muss
zunächst nichts Schlechtes bedeuten. Doch
die Vermeidung von längeren Standzeiten
ist in solchen Fällen immer eine besondere
Herausforderung: Standort der Produktionsstätte, Speisentransporttechnik – allein
die logistischen Kriterien schränken bei einer Entscheidung für Cook & Hold die Auswahl der in Frage kommenden Caterer ein.
So werden Abhängigkeiten geschaffen.
36
Cornelia Liederbach
Fehlerquellen
Doch warum entscheiden viele Schulträger
an den Bedürfnissen vorbei? Fehler Nummer Eins: Im Vorfeld wird nicht präzise
genug über das Verpflegungskonzept mit
all seinen zu berücksichtigenden Facetten
nachgedacht. „Eine verfehlt geplante Ausgabeküche führt letztlich zum Ergebnis,
dass entweder die Essenszahlen sinken und
bzw. oder der Caterer frühzeitig abspringt“, weiß Dominik Deffke von S&F-
Consulting in Lippstadt. Häufig würden
unnötige technische Geräte angeschafft
oder essenziell notwendiges Equipment
fehle. Mängel in der Ausstattung führen
unweigerlich zu einer verminderten Produktqualität. Die Folge sind Kundenunzufriedenheit und sinkende Umsätze. „Für
eine langfristige Bindung des Caterers sind
dies ungünstige Voraussetzungen.“ Dabei
ist es gar nicht so schwer, das richtige System für die geplante Ausgabeküche zu finden. Am Anfang steht die Analyse: Wie viele Gäste sollen zu welchen Zeiten verpflegt
werden? Was sind deren Wünsche? Welcher Caterer kommt in Frage? „Vor allem
die Entscheidung für das Produktionssystem will gut überlegt sein“, mahnt Lukas
Brachmann, ebenfalls Fachberater bei
S&F-Consulting. Denn das habe große Auswirkungen auf den thermischen Zustand
der angelieferten Ware und damit für die zu
planende Ausgabetechnik. „Cook & Chill
und Cook & Freeze sind sicher ein guter
Kompromiss in Sachen Flexibilität, Akzeptanz und Sicherheit. Die Systeme müssen
jedoch auf die spezifische Situation vor Ort
abgestimmt werden. Die eine, beste Lösung gibt es nicht.“
Welches Produktionsverfahren gewählt wird,
hat keinen Einfluss auf das Speisenausgabesystem. Ob Free Flow, klassische Ausgabetheke oder ein Mix-Konzept – alles ist möglich. Vielmehr sollten die Anzahl der Schüler,
mögliche Pausenzeiten, Zielgruppen sowie
Angebotspalette abgewogen werden. Ein
hohes Schüleraufkommen gepaart mit wenigen und kurzen Pausenzeiten erhöhen die
Anforderungen an den Ausgabebereich.
Eine gezielte Lenkung der Gästeströme ist
unverzichtbar. „Um Warteschlangen zu vermeiden und die Attraktivität der Mensa zu
erhöhen, sollte heute immer eine Free FlowOption vorgesehen werden“, rät Dominik
Deffke. „Wichtig ist jedoch, dass die Free
Flow-Module betreut werden und die
Schüler diszipliniert mit dem SB-Angebot
umgehen“, ergänzt Lukas Brachmann. Damit sich die Schüler schnell orientieren können, ist eine frühzeitige und plakative Auslobung des Speisenangebots gerade bei Free
Flow-Konzepten notwendig.
Fehlendes Know-how
Wo es Schnittstellen gibt, sind oft Probleme
nicht weit. Selbst die modernste Cook &
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: privat
„Lange Anfahrtswege hinterfragen“
Foto: Blanco CS
Ausgabeküchen
ter fest. Entlastung in
dieser Situation schaffe
ein
funktionierendes
Qualitätsmanagement
mit klar definierten Verfahrens- und Arbeitsanweisungen: „Eine Standardisierung der Arbeitsabläufe in den Bereichen Angebotsgestaltung, Umsetzung und
Kommunikation bedeuFunktional, flexibel und fahrbar: die Blanco Basic Line.
tet Sicherheit für das oft
unzureichend ausgebildete Personal.“ Generell empfehlen die
Chill-Ausgabeküche ist kein Garant für
Fachleute, die Produktion und Speisenausleckeres Essen. Häufiges Ärgernis von Categabe in einer Hand zu lassen. „Wenn das
rern: Die Cook & Chill-Speisen verlassen in
Cateringunternehmen auch das Ausgabeeinwandfreier Qualität die Küche, werden
personal stellt, ist gewährleistet, dass die
aber in der Schulmensa falsch regeneriert.
Mitarbeiter sowohl an Gerätschaft und
Infolgedessen landen z. B. die Kartoffeln
Produkt als auch in puncto Hygienesicherbissfest, die Pasta matschig oder das Gemüheit und Gästeorientierung geschult sind“,
se zerkocht auf den Tellern. Das „schlechte“
sagt Dominik Deffke. Weiterer Vorteil: Die
Essen wird dem Caterer angelastet. „Die
Schule wird nicht mit der Erbringung einer
personelle Situation in VerpflegungsbetrieSekundärleistung belastet. Zwar verteuert
ben verschärft sich – was das Know-how
der finanzielle Aufwand für das qualifizierte
angeht – stetig“, stellen die S&F-Fachbera-
Bewältigen Sie Ihre Aufgaben.
Ausgabepersonal die Dienstleistung, dennoch kann die Alles-aus-einer-Hand-Lösung
die bessere sein. Das gilt auch im Hinblick
auf Transparenz und ein funktionierendes
Reklamationsmanagement. Hauseigenes
Servicepersonal fühlt sich bei Beschwerden
oft nicht zuständig. „Gekocht wird woanders“, ist ein gängiges Argument, um Klagen über die Speisenqualität abzubügeln.
Wenn das „Herz“ eines Verpflegungsbetriebs – die Küche – fehlt, können sich leicht
Akzeptanzprobleme einstellen. Eine intensive Kommunikations- und Informationspo-
„Um Warteschlagen zu vermeiden und die
Attraktivität der Mensa zu steigern, sollte stets
eine Free Flow-Option vorgesehen werden.“
Dominik Deffke
litik steuert gegen. „Auch die Einrichtung
einer Frontcooking-Station kann sehr wirkungsvoll sein“, rät Lukas Brachmann. Wo
mit frischen Produkten vor den Schülern
gearbeitet wird, steigen Qualitätsempfinden und damit die Gästezufriedenheit.
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Rainer Höseler
Kommunen ein Dickicht an verschiedenen
Versorgungsmodellen für organisatorische
und qualitative Probleme sorgt, zeigt
Recklinghausen, dass man mit einer „Allesaus-einer-Hand“-Lösung eine Win-win-
38
Situation für alle Beteiligten schaffen kann.
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Einrichtungen mit Ganztagsbetrieb. Eine
Mammutaufgabe: Recklinghausen ist Träger
von 35 Schulen mit rund 14.200 Schülerinnen und Schülern. Jährlich müssen rund
390.000 warme Menüs produziert werden,
darunter auch 63.000 Essen für Kindergärten. Die Herstellung, Verteilung und Ausgabe der Speisen liegt in der Verantwortung
eines einzigen Dienstleisters: Einen leistungsstarken Partner fand die Stadt im Cateringunternehmen Eberhardt (Neuss). „Er
erfüllt alle Anforderungen, die wir in unserer
europaweiten Ausschreibung formuliert
hatten“, berichtet Rainer Höseler, Abteilungsleiter Schule und Stellvertretender
Fachbereichsleiter Schule und Sport. Der
Caterer produziert im Cook & Chill-System
in einer Wuppertaler Zentralküche und
liefert die Speisen in eine Recklinghäuser
Schule, die als Sammelstelle fungiert. Von
dort erfolgt der Transport an die einzelnen
Kitas und Schulen, wo die Speisen auf Verzehrtemperatur regeneriert und verteilt werden. Der tägliche Umschlag: 2.500 Menüs.
Zentrale Organisation
Die Stadt Recklinghausen leistet ihre Aufgaben unter dem Dach eines Betriebs
gewerblicher Art (BgA). „Damit sind wir
umsatzsteuerpflichtig, aber auch zum Vor-
Schulverpflegung 2/2011
Foto/Abb.: Liederbach, Marie-Curie-Gymnasium
Eine Stadt macht Schule
Aus der Praxis
steuerabzug berechtigt“, erläutert Rainer
Höseler. Die Kommune ist für die Planung,
Einrichtung und Unterhaltung der Mensen
und Bistros zuständig. Daneben stellt sie
das notwendige Küchenequipment, Geschirr, Besteck sowie Rücknahme- und Entsorgungssysteme zur Verfügung. Vom
Kombidämpfer über die Gartechnik bis
zum Geschirrwagen haben alle Schulen
die gleiche Ausstattung.
Die Mitarbeiter des Fachbereichs
Schule und Sport betreuen auch das
internetbasierte bargeldlose Bestellund Abrechnungssystem. Genutzt
wird dafür eine Software-Lösung, die
in Kooperation mit der Sparkasse Vest
Recklinghausen und der EDV-ServiceSchaupp GmbH realisiert wurde. Die
Eltern überweisen monatlich das Essensgeld auf ein Verpflegungskonto und
stellen damit sicher, dass das Guthaben
nur für das Schulessen verwendet wird. In
den offenen Ganztagsgrundschulen ist die
Mittagsverpflegung seit 2006 verpflichtend. Die monatliche Gebühr fürs tägliche
Essen beträgt 49,50 €, für ALG II-Bezieher
20,55 €. In den weiterführenden Schulen
können die Schüler ihr Essen tageweise
wählen. Eine Mahlzeit kostet 2,99 €, für
ALG-II-Bezieher 1,30 €.
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Fotos: Liederbach
Beispiel des Angebots (o.). Die Mensa lädt
jetzt auch zum Treffen mit Freunden ein (l.).
Um das Leitmotto der „Gesunden Schule“
weiter nach vorne zu tragen, rief die Stadtverwaltung mit externen Partnern das
kommunale Aktionsbündnis „Kinderleicht –
Fitness XXL“ ins Leben. Eine entscheidende
Rolle für die Optimierung der Schulverpflegung spielen auch die beiden Qualitätszirkel, die von der Kommune initiiert wurden. Ihnen gehören Vertreter des Caterers
2/2011 Schulverpflegung
und der Stadtverwaltung sowie Eltern, Lehrer und Schüler an. Die Gremien haben
durchaus Einfluss auf politische Entscheidungsträger: Der verpflichtende Mittagstisch in den offenen Ganztagsgrundschulen
geht auf eine Handlungsempfehlung der
Qualitätszirkel zurück.
Neuester Coup der Recklinghäuser: Bistros
für die weiterführenden Schulen. Im Marie-
Curie-Gymnasium freuen sich die rund 800
Schüler bereits seit Ende letzten Jahres über
ihr neues Bistro. Bis heute eröffneten drei
weitere Schulbistros und sieben Schulen
werden in den nächsten Monaten nachziehen. Das Besondere: Die stadtweiten Standards für das Bistro-Konzept wurden maßgeblich von Schülern entwickelt. Zum Entscheiderteam zählten auch eine Architektin,
ein Ernährungswissenschaftler, Lehrer, Eltern sowie Mitglieder der Verwaltung, der
Verbraucherzentrale sowie des Cateringunternehmens. „Wir besuchten mit den
39
Aus der Praxis
„
Gleiche Qualität, ein Preis
“
Im Gespräch schildert
Rainer Höseler die
Entstehung des
Recklinghäuser Modells,
spricht über die Vorteile
einer Standardisierung
sowie über den Umgang
mit Zweifel und Kritik.
Das hört sich nach reichlich Arbeit an...
Die Schulverpflegung wird von drei Mitarbeiter des Fachbereichs Schule und Sport
im Nebenjob erledigt. Der Aufwand der
laufenden Aufgaben könnte nämlich tatsächlich von einer halben Personalstelle erledigt werden. Da unser Konzept auch für
andere Kommunen interessant ist, ergibt
sich weiterer Aufwand durch telefonische
Anfragen, Delegationsbesuche, Präsentationen und Vorträge. Da fallen noch einmal
monatlich 15 bis 18 Stunden an.
40
Worin sehen Sie die Hauptvorteile des
Recklinghäuser Modells?
Für die Betriebskosten erzielen wir eine Kostendeckung von 80 %. Das standardisierte
System ist transparent, effizient und kostensparend. Alle Eltern haben es mit einem Ansprechpartner, mit einem Konzept zu tun.
Und auch der Caterer ist auf der sicheren
Seite. Er muss sein Geschäft nur mit einem
einzigen Partner abwickeln, nicht mit 2.000
Eltern. Alle Schüler, ob sie nun aus einkommensschwachen Vierteln oder gutbürgerlichen Wohngegenden stammen, haben die
gleichen Qualitätsstandards, den gleichen
Preis. Das bedeutet soziale Gerechtigkeit.
Ist es nicht riskant, die Verköstigung
aller Schüler in die Hände eines
Dienstleisters zu legen?
Den Cateringauftrag vergeben wir alle zwei
bis drei Jahre – seit 2005 sogar in einer europaweiten Ausschreibung. Unsere Anforderungen haben wir klar formuliert. Die
Leistungsbeschreibung umfasst Angaben
zum Verpflegungssystem, zur altersgerechten Menüzusammensetzung, zur Herkunft
und Qualität der Lebensmittel, zur Logistik,
zu Personaleinsatz und Hygiene sowie zu
Nachweisen und Referenzen. Die Einhaltung begleiten und kontrollieren wir, z. B.
mit regelmäßig tagenden Arbeitskreisen,
denen Vertreter der Schüler, der Schulleitung, der Eltern und des Caterers angehören. Daneben nehmen wir selbst in unregelmäßigen Abständen an der Mittagsverpflegung teil, um das Angebot zu prüfen. Externe Qualitätsprüfungen kommen
hinzu. So sorgen wir dafür, dass alles rund
läuft.
Und die Eltern? Sicher gibt es auch
Kritiker Ihres Systems.
Da wir das standardisierte Verpflegungskonzept schon von Beginn an hatten, sind
die Eltern daran gewöhnt. Allerdings gibt es
bei jedem Catererwechsel ein wenig Aufruhr. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit legt sich diese Kritik à la „früher war
alles besser“ in der Regel wieder. Es ist klar,
dass bei 2.500 täglichen Essensteilnehmern
nicht immer alle zufrieden sind. Wir investieren viel Engagement in Elterninformation, um Vorurteile abzubauen und vom
Speisenkonzept zu überzeugen. Wichtig ist
auch, dass man die Erzieherinnen in den
Kitas und Grundschulen mit im Boot hat,
denn sie sind wichtige Multiplikatoren. Die
Qualitätszirkel und regelmäßige Aktionstage sind weitere Instrumente, um die Zufriedenheit zu stärken.
Vielen Dank für das Gespräch.
Cornelia Liederbach
Schulverpflegung 2/2011
Foto: Liederbach
Wie schafft es eine Kommune, eine
erfolgreiche Speisenversorgung von
14.200 Schülern zu steuern? Verwaltungsfachleute sind in der Regel keine
Verpflegungsprofis.
Als die erste Gesamtschule 1985 eröffnete,
boten wir die ersten Mittagessen an. Das
Konzept war schon damals das gleiche. Wir
kauften Professionalität ein: Ein Caterer
produziert das Essen, liefert und gibt die
Menüs aus. Und wir in der Verwaltung
organisieren das Bestell- und Abrechnungswesen. Als 1989 und 1992 weitere Gesamtschulen ihre Pforten öffneten, banden wir
sie in dieses System ein. Wir arbeiten immer
mit einem Caterer zusammen, allerdings
mit wechselnden Unternehmen. So wuchsen wir mit unseren Aufgaben.
Geldmaschine
Foto/Abb.: Marie-Curie-Gymnasium
Der neue Mensa- und
Bistrobereich im Marie-CurieGymnasium, hier im Modell von oben.
Schülern z. B. Coffeeshops und Szenetreffs,
um Einrichtungstrends aufzuspüren“, berichtet Rainer Höseler. Gleichzeitig ermittelte eine Umfrage unter 509 Schülern die
Wünsche der Schüler an ihr Verpflegungskonzept. 90 % bevorzugen z. B. die freie
Auswahl an Beilagen und die überwiegende Mehrheit der Schüler wünscht sich
ihre Mensa als sozialen Treffpunkt mit
einem ganztägigen Verpflegungsangebot.
Und während sich Schulen andernorts den
Kopf darüber zerbrechen, wie sie hohe
Schülerzahlen und ein knappes Platzangebot in Einklang bringen, geht man in
Recklinghausen völlig entspannt mit dieser
Frage um. „Zwei Essensschichten? Brauchen wir nicht“, bekräftigt Rainer Höseler.
Im Bistro des Gymnasiums gibt es ca. 50
Sitzplätze. „Das reicht völlig aus.“ Die Umfrage ergab, dass die Schüler zum Essen ohnehin nicht länger in der Mensa bleiben wollen, sondern lieber einen Snack zum Mitnehmen wählen. In anderen weiterführenden
Schulen ist das Platzangebot der Mensa deshalb ebenfalls auf 100 bis 120 Personen beschränkt. „Aber es gibt immer eine direkte
Anbindung an sonstige Pausenbereiche im
Innen- und Außengelände“, sagt er.
Beliebter Treffpunkt
Heute präsentiert sich das Standard-Bistro
als funktionaler und wandlungsfähiger Treff-
2/2011 Schulverpflegung
punkt, der den ganzen Tag rege genutzt
wird. Im Ruhebereich machen es sich drei
Oberstufen-Schüler in einer Freistunde bequem, an den PCs mit gefiltertem Internetzugang surft eine muntere Mädchengruppe
und im Essbereich genießen zwei Lehrerinnen eine Kaffeepause. An den Wänden hängen bunte Pop-Art-Bilder. Im Wechsel sollen
hier Ausstellungen von Schülerwerken für
neue Deko sorgen. Im warmen Speisenangebot gibt es täglich zwei Menüs, darunter
ein vegetarisches, Salat und Dessert inklusive. Gekocht wird unter Verwendung von
regionaler Ware und Bio-Lebensmitteln.
Fisch aus überfischten Beständen gibt es
ebenso wenig wie Schweinefleisch. Sandwiches, Milchprodukte, kleine Zwischengerichte, Müsli, Backwaren und Süßigkeiten
sowie Getränke ergänzen das Angebot. Für
weitere Abwechslung sorgen Aktionstage.
Fazit
Die Schüler sind rundum zufrieden mit
ihrem neuen Bistro. „Vor allem den LoungeBereich finden wir toll“, sagt ein Oberstufenschüler. Nur einen Verbesserungsvorschlag
hat er parat: „Vielleicht könnte man wie bei
vielen Bäckern die Lebensmittel vom Vortag
zu günstigeren Preisen anbieten. Das wäre
toll!“ Ein Vorschlag, der sicher für die Qualität des Speisenangebots im Marie-CurieGymnasium spricht. Cornelia Liederbach
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Allergene
Wissen, was drin ist
Deklarationspflichtige
Zusatzstoffe auf dem
Speisenplan aufzulisten,
ist verpflichtend geworden.
Wir sprachen mit Dr. Torsten
Dickau, promovierter
Oecotrophologe und Leiter
des Nestlé Professional Service
Centers, was es hinsichtlich
eines vorausschauenden
Allergenmanagements zu
beachten gibt.
Weitere Infos
Weitere Antworten auf Fragen der Kennzeichnung und
des Lebensmittelrechts liefert das neue aid-Heft „Kennzeichnungsvorschriften für Gemeinschaftsverpflegung
und Gastronomie“. Es beantwortet Fragen nach der
Kennzeichnung von Speisen, genauso wie Fragen zu
Bio, genetisch veränderten Lebensmitteln oder Allergenen. Zu beziehen ist es beim aid infodienst e.V. unter
(0180) 384 99 00 (9 ct/Min. aus dem dt. Festnetz) oder
[email protected]. Die Broschüre „Gute Gastgeber für
Allergiker“ kann unter www.dehoga-shop.de bestellt
werden.
42
genmanagement alle Stufen und Prozesse
eines Produkts in den Blick, die Einfluss auf
Menge und Art der Allergene nehmen.
Dazu zählt ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Zwei Beispiele dazu: Jedes unserer
Produktionswerke kennt sein „Allergenprofil“. Dies umfasst vor allem das Wissen, welche potenziell allergenen Stoffe wann und
wo eingesetzt werden. Das Ziel ist ja,
Lebensmittel, deren Rezeptur ein bestimmtes potenzielles Allergen nicht enthält,
nicht unbeabsichtigt zu kontaminieren. In
HACCP-Studien bewerten wir solche möglichen „Cross-Contacts“ mit Allergenen
und ergreifen geeignete Maßnahmen, um
den Eintrag entweder zu minimieren oder
im Idealfall ganz zu vermeiden. Dazu
zählen z. B. Reinigungen der Produktionsanlagen nach dezidierten Arbeitsanweisungen. Ein anderes wichtiges Element unseres
Allergenmanagements ist die kompetente,
transparente und im Beratungsfall auch
zügige Information. Das umfasst weit mehr
als nur die Allergenkennzeichnung der Produkte: Oecotrophologen an unserer Hotline
können schnell und kompetent benötigte
Informationen liefern. Die Basis dafür schafft
eine gute Vernetzung und interdisziplinäre
Zusammenarbeit aller Beteiligten: in der
Produktion, im Qualitätsmanagement, mit
den Diätassistenten und in der Küche unseres Nestlé Professional Service Centers.
Nur das sichert bei der Anfrage einer Mensa oder eines Caterers eine schnelle und
sichere Information für den Koch – oder
den Lebensmittelallergiker.
Warum produzieren Sie nicht einfach
allergenfreie Produkte?
Allergene kann man leider nicht so einfach
herausnehmen wie Zusatzstoffe. Die häufigsten Allergene sind absolut natürliche
Bestandteile unserer Lebensmittel, z. B. Eiweiße, die oft in unseren Grundnahrungsmitteln vorkommen. Damit ist es durchaus
eine Herausforderung, allergenarme Produkte zu komponieren. „Allergenfreie“ Produkte kann es nicht geben, da prinzipiell
jeder Inhaltsstoff eine Allergie auslösen
kann, wenn auch nur vereinzelt. Eiweiße,
natürlich enthaltene Farbstoffe oder Zuckerstoffe: All das kann im individuellen Fall
zu einer Lebensmittelallergie führen. Insofern dürfte es unserer Einschätzung nach
auch das Label „allergenfrei“ niemals geben.
Eltern eines Lebensmittelallergikers
bitten oft darum, einen bestimmten
Stoff aus dem Menü herauszulassen.
Wie unterstützen Sie die Mensa?
Ob eines der 14 deklarationspflichtigen
Hauptallergene enthalten ist, kann der
Koch von uns auf drei Wegen erfahren:
über die Verpackung, über die Nestlé-Pro-
Schulverpflegung 2/2011
Foto: Nestlé Professional
Die Europäische Kommission beabsichtigt, eine Allergenkennzeichnung
für die lose Ware und damit für den
Außer-Haus-Verzehr in das Recht
mit aufzunehmen. Wie bereitet sich
Nestlé Professional darauf vor?
Eine Kennzeichnung kann für den Lebensmittelallergiker nur hilfreich sein, wenn sie
transparent ist und auf einer hervorragenden Datenbasis fußt, Stichwort „Informationssicherheit für den Gast“. Und genau
daran arbeitet die Nestlé Deutschland AG
im Rahmen ihres schon früh installierten
Allergenmanagements seit über zehn Jahren. Unser Ziel ist eine verbesserte und
transparente Kennzeichnung allergener
Stoffe, die häufig zu allergischen Reaktionen führen. Wir nehmen mit unserem Aller-
Allergene
Asiatisches
Menü 1
laktosefrei
Hintergrund
Menü 2
glutenfrei
Noch müssen
Allergene, die in
den Speisen enthalten sind, nicht
gekennzeichnet
werden, man
kann es aber
freiwillig tun.
ben. Unser Allergenmanagement schafft alle dafür notwendigen Voraussetzungen. Sofern es keine Ad-hoc-Anfrage eines Gasts
direkt an der Speisenausgabe ist, unterbreiten wir dem Koch gerne auch einen Vorschlag für ein Menü oder
„Allergenfreie Produkte gibt es nicht, da jeder
auch ein Buffet, das ohne
Inhaltsstoff eine Allergie auslösen kann. Insofern einen der im Einzelfall
angefragten problematidürfte es das Label ,allergenfrei’ nicht geben. “
schen Stoffe auskommt.
Dr. Torsten Dickau
Unser interdisziplinär aufgestelltes Team aus Oecotrophologen,
setzliche Deklarationspflicht fallen. NatürKöchen und Diätassistenten kann Anwenlich übernehmen wir auch da unsere Verder hier optimal unterstützen und Alternatiantwortung. Aus unseren internen Produktven anbieten.
datenblättern und weiteren Daten können
Herzlichen Dank für das Gespräch! cor
wir schnell eine verlässliche Auskunft ge-
Foto: Archiv
duktdatenbank im Internet oder schnell
und unkompliziert über unsere Hotline.
Letztere ist auch der richtige Ansprechpartner für Stoffe, die weitaus seltener Allergien
auslösen und deshalb nicht unter die ge-
2/2011 Schulverpflegung
Von einer Lebensmittel-Allergie spricht man, wenn der
Körper auf Eiweiße oder Verbindungen aus Eiweißen
und Kohlenhydraten aus Lebensmitteln reagiert. Die
Symptome einer echten Allergie sind kaum von einer
sogenannten Pseudoallergie zu unterscheiden. Diese
unterscheidet sich von einer „echten“ Allergie dadurch,
dass keine Antikörper nachweisbar sind, die Reaktion
sofort beim ersten Kontakt erfolgt (keine Sensibilisierung) und die Auslöser überwiegend Zusatzstoffe wie
Konservierungs- und Farbstoffe sind.
◗ Wen trifft es? Jung und alt können betroffen sein.
Allerdings reagieren sie unterschiedlich stark auf
verschiedene Allergene. Bei Säuglingen und jüngeren
Kindern überwiegen die Allergien auf Kuhmilch, Hühnerei und Obst. Jugendliche und Erwachsene reagieren besonders häufig auf pflanzliche Lebensmittel
wie Obst, Nüsse oder Gewürze. Viele Menschen leiden
unter Baumpollen- oder Gräserallergien (Heuschnupfen). Aufgrund botanischer und chemischer Verwandtschaften können sich zusätzlich im Laufe der Jahre
noch Allergien auf pflanzliche Lebensmittel entwickeln. Sie werden als Kreuzallergie bezeichnet. So
können Birkenpollenallergiker z. B. gleichzeitig auch
auf Äpfel, Pflaumen oder Nüsse allergisch reagieren.
◗ Wie äußert sich eine Lebensmittel-Allergie? Die
Symptome einer echten Lebensmittelallergie sind
von sehr untypischer Art. Sie reichen von harmlosen
Beschwerden, etwa Kribbeln im Mundraum, über
Erbrechen, Durchfall, Hautrötungen oder Reizungen
bis hin zu lebensbedrohlichen Auswirkungen. Am
häufigsten reagieren Schleimhäute und die Haut.
◗ Sind naturbelassene Lebensmittel besser
als Fertigprodukte? „Je naturbelassener ein Lebensmittel bleibt, umso größer ist in der Regel seine Fähigkeit, eine Allergie auszulösen“, erläutert Diplom-Oecotrophologin Sonja Lämmel vom Deutschen Allergieund Asthmabund e.V., DAAB. Durch Verarbeitungsprozesse verlieren viele Lebensmittel ihre Allergenität.
So gibt es Menschen, die z. B. auf rohes Hühnereiweiß
allergisch reagieren, gekochte Eier dagegen vertragen. Das gilt auch für viele Obst-, Gemüse- und Getreidesorten. Nüsse, Sojaprodukte, Sellerie und Fisch
sind eher hitzestabil, hier hilft im Extremfall nur das
Weglassen des Nahrungsmittels.
43
Drei Mensakonzepte –
drei Meinungen
as Mittagessen in der Schule soll
gesund, lecker und noch dazu
bezahlbar sein. Infrastruktur, Personal, räumliche Gegebenheiten und
Küchenausstattung müssen zum Verpflegungssystem passen. Und natürlich muss
auch der Anspruch an eine gesunde,
abwechslungsreiche Speisenauswahl gewährleistet sein. Dies kann auf verschiedene Weise realisiert werden. Anhand von
drei Praxisbeispielen gängiger Verpflegungskonzepte wird hier erläutert, welche
Systeme zur Auswahl stehen und welche
Vorteile sie jeweils mit sich bringen.
D
Egal, welches Verpflegungssystem umgesetzt
wird: freundliches Personal ist ein Muss.
44
Eines vorweg: Alle hier vorgestellten Verpflegungskonzepte sind dazu in der Lage,
eine vollwertige Ernährung zu gewährleisten. Bei der Entscheidung für eines der Konzepte oder auch für ein Mischkonzept müssen jedoch Aspekte wie etwa die finanziellen und räumlichen Rahmenbedingungen,
aber auch der für das Konzept nötige
Personalbedarf und die benötigte Qualifikation des Küchenteams einkalkuliert werden.
Ebenso ist entscheidend, wie viele Essensteilnehmer zu welchen Zeiten verpflegt
werden wollen, und wie deren ganz persönliche Ansprüche an eine Ernährung aussehen. Alle beteiligten Personengruppen
sollten von vorneherein in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Umso
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Gymnasium Isny
In der Schulverpflegung sind verschiedene Verpflegungssysteme denkbar. Ob die Frischküche, Cook & Chill
oder etwa Tiefkühlkost besser geeignet sind, ein gesundes, leckeres und abwechslungsreiches Essen auf den
Tisch zu bringen, hängt vom Anforderungsprofil und der Philosophie der Schule ab.
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besser wird das Verpflegungskonzept dann
auch von Schülern, Eltern und der Schulleitung mitgetragen. Doch wie unterscheidet
sich die Vor- und Zubereitung der Speisen
bei den unterschiedlichen Verpflegungskonzepten und welche Vor- oder Nachteile
bringen die Produktionsmethoden Cook &
Chill, Tiefkühlkost oder Frischküche mit
sich? Auf die Erklärung des Warmhaltesystems haben wir verzichtet. Es wird zwar gerade in der Schulverpflegung oft genutzt,
ist aber aufgrund der oft zu langen Warmhaltezeiten und der dadurch entstehenden
Qualitätsverluste nicht wirklich zu empfehlen. Bei allen hier vorgestellten Mensasystemen werden die Speisen entweder direkt
vor Ort hergestellt (Frischkost) oder aber
regeneriert (Cook & Chill, TK), also nie
lange warmgehalten, sondern sofort nach
der Produktion ausgegeben. Das ist der
Vorteil.
Pro Frischkostsystem
Die Staufeneckschule in Salach hat sich für
das Frischkostsystem entschieden. Bei diesem Verpflegungskonzept kommen bei der
Zubereitung überwiegend frische Lebensmittel zum Einsatz. Die Speisen werden in
der Schulküche frisch zubereitet und unmittelbar oder spätestens 30 Minuten nach der
Zubereitung verzehrt. Das Küchenteam ist
sowohl verantwortlich für die Beschaffung,
Lagerung und Vor- und Zubereitung der
Speisen als auch für die Entsorgung der
Speisenabfälle. Der Platzbedarf bei diesem
Verpflegungskonzept ist generell sehr groß.
Küche, Lager- und Kühlräume müssen in
der Schule vorhanden sein. Die Frischküche
erfordert einen hohen Arbeitsaufwand sowie qualifiziertes Personal, was hohe Betriebskosten mit sich bringt. Der Anspruch
an die ernährungsphysiologische, sensorische und hygienische Qualität ist sehr hoch.
Positiv ist der geringe Nährstoffverlust und
hohe Frischegrad und die selbstbestimmte
Variationsmöglichkeit des Speisenplans.
Aufgaben des Mensateams: Planung, Einkauf, Lagerung, Vor- und Zubereitung, Abfüllen, Warmhalten, Anrichten/Austeilen,
Abwasch/Reinigung.
Dazu Wolfgang Bögner, Schulleiter der
Staufeneckschule Salach: „Wir haben uns
für Frischkost entschieden, weil die Essenszahlen aufgrund der Tiefkühlkost innerhalb
kurzer Zeit dramatisch zurückgingen, paral-
2/2011 Schulverpflegung
lel dazu die Versuche des Selbstkochens auf
großen Zuspruch stießen. Anfangs starteten
wir mit Tiefkühlkost, weil uns dies aufgrund
des geringen personellen Einsatzes am
zweckmäßigsten erschien, doch die Begeisterung der Schüler hat schnell nachgelassen. Die Speisen waren zu eintönig, viele
Produkte in TK-Form waren einfach untauglich, wie etwa die Bratkartoffeln. Heute
kochen wir frisch direkt in unserer eigenen
Schulküche.“ Die Idee dazu hatte die Hauswirtschaftsleiterin Dagmar Tschurl. In Kombination mit der Gemeinde Salach und mit
großem Engagement begann sie mit ihrer
Co-Assistentin selbst zu kochen. Die Begeisterung auf Seiten der Schüler war groß. „Ein
weiterer Vorteil ist auch, dass wir durch den
selbst getätigten Einkauf der Lebensmittel
noch gezielter steuern können, was wir unseren Schülern an gesundem Essen anbieten können. Das geschieht, indem wir Salat
und Obst als Beilage anbieten und unter
Bio-Aspekten einkaufen und vor Ort frisch
kochen“, erklärt der Schulleiter. In Spitzenzeiten essen 140 Schüler täglich. Gab es ursprünglich nur einen Kombidämpfer, verfügt die Schule nun über eine Profiküche.
Das Mensateam besteht aus zwei hauptamtlichen Kräften und einem Kochmutterteam, das rund zehn Ehrenamtliche umfasst. Ein wesentlicher Pluspunkt sei auch
das Gemeinschaftserlebnis, da die Schulleitung so einen besseren Zugang zum Thema
„gesundes Essen“ vermitteln kann.
Pro Cook & Chill
Das Gymnasium Isny im Allgäu hat sich für
die Anlieferung von Cook & Chill-Produkten entschieden. Die Herstellung von Kühlkost ist in der Schulküche prinzipiell fast
nicht möglich, da die Anforderungen an
die Küchenausstattung und die Qualifikation des Personals sehr hoch sind. Deshalb
werden die Cook & Chill-Komponenten in
einer Zentralküche produziert und dort auf
2 bis 3°C heruntergekühlt. Diese Speisen
können mehrere Tage bei 2 bis 3°C gelagert und zeitentkoppelt flexibel je nach Bedarf regeneriert werden. Sie werden mit
einem Kühltransportwagen angeliefert und
unmittelbar vor dem Verzehr auf 65°C erwärmt. Bei diesem Verfahren können nicht
alle Lebensmittel verarbeitet werden. Stärkehaltige Zutaten wie Kartoffeln verlieren nach
dem Regenerieren an Qualität, knusprig
Das einzige
SelfCooking
Center®
„Ich wähle einfach
mein Wunschergebnis.
Fertig!“
ln
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ß
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S
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lang
„Mmh…
genau nach meiner
Vorstellung und das
immer wieder!“
Egal ob Fleisch, Fisch, Geflügel,
Beilagen oder Backwaren, das
SelfCooking Center® erkennt,
was, wie groß und wie viel und
gart alles auf den Punkt.
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45
Mensakonzepte
Vor- u. Nachteile der Frischküche*
+ Hohe Qualität in Bezug auf Geschmack,
Aussehen und Geruch
+ Hoher Frischegrad der eingesetzten Lebensmittel
+ Geringe Nährstoffverluste, da die Speisen nicht
bzw. nur kurze Zeit warm stehen
+ Keine Einschränkungen bei der Lebensmittelauswahl
+ Großer Einfluss auf die Qualität der eingesetzten
Lebensmittel
+ Wünsche der Schüler können in besonderem
Maße berücksichtigt werden
+ Gute Variationsmöglichkeiten rentabel ab
100 Essensteilnehmern
+ Anpassung der Essenszeiten an Schulalltag
möglich
– Professionelle (teure) Geräteausstattung
ist erforderlich
– Hoher Raumbedarf für Küche, Lagerraum
und Spülbereich
– Hoher Fachpersonalbedarf
– Umfangreiche Planungsarbeiten für Einkauf,
Lagerhaltung usw.
– Umfangreiches Kontrollsystem erforderlich
– Relativ hohe Essenskosten
*Quelle: aid - Essen und Trinken in Schulen, III, S. 6
gebratene Produkte wie Schnitzel und
Pommes frites können mit diesem Verfahren nicht hergestellt werden und müssten
eventuell selbst frisch produziert werden.
Der Raum- und Personalbedarf ist bei diesem Verpflegungsverfahren sehr gering.
Fachpersonal wird nicht benötigt und die
Investitionskosten für die Küchenausstattung sind niedrig. Bei der Verpflegung mit
Cook & Chill-Produkten ist es wichtig, dass
zusätzlich frische Produkte wie Salate, Rohkost und Obst angeboten werden. So ist
eine gute ernährungsphysiologische Qualität zu erzielen. Die sensorische Qualität ist
In der Staufeneckschule in Salach kocht ein
Team aus u. a. Müttern jeden Tag frisch.
ebenfalls gut, es gibt kaum Farbverluste
und die Speisen behalten eine gute Konsistenz.
Aufgaben des Mensateams: Bestellung,
Aufbereitung, Portionierung, Ausgabe, Abwasch/Reinigung.
Jochen Müller, Schulleiter des Gymnasiums
Isny im Allgäu, und Sabine Mader, Hauswirtschaftsleitung, erklären die Gründe pro
Cook & Chill: Von 768 Schülern essen täglich rund 200 Schüler in der Mensa. Die
Speisen werden von ehrenamtlichen Helfern (120 Eltern und Freunde der Schule)
ausgegeben. Im Angebot ist jeweils ein
großes Tellergericht (3 €) und eine kleine
Mahlzeit (2 €) inklusive Salat und Getränk.
Am Salatbuffet werden täglich vier bis
sechs Salate angeboten, dazu zwei Dressings, frische Kräuter und Sprossen. Sehr
beliebt sind Speisen wie Putengyros mit
Reis, Pfannkuchen mit Apfelmus, Kaiserschmarren und Kohlrouladen mit Kartoffelpüree. Zum Cook & Chill-Angebot gibt es
zusätzlich Obst, Joghurtspeisen oder süße
Snacks. Argumente von Sabine Mader pro
Cook & Chill: „Meine langjährige Erfahrung
im Cook & Chill-Bereich einer Großküche
machte uns die Entscheidung bei der Auswahl des Caterers leicht. Ebenso überzeugten das Auswahlteam (Schulreferentin der
Stadt Isny, Schulleiter, Lehrer, Elternbeiratsvorsitzende, Eltern, SMV, Schüler) beim
Probeessen Qualität, Geschmack und Sensorik des Cook & Chill-Angebots.“ Als wesentliche Vorteile nennt sie die hohe Flexibilität bei den Essenszahlen und Essenszeiten
und den geringeren Nährstoffverlust im
Vergleich zur Warmanlieferung. Geringere
Warmhaltezeiten, gute sensorische Qualität
und die Möglichkeit, chargenweise zu
regenerieren, waren weitere Faktoren pro
Cook & Chill. Letztendlich war die Küchenausstattung für das Cook & Chill-System
passend, wodurch keine weiteren Investitionen getätigt werden mussten. Auch der
Preis der Speisen spielte eine Rolle. Der
ortsnahe Caterer bot Cook & Chill zu günstigen Preisen an. Auf mögliche Schwachstellen des Systems reagiert Sabine Maders
Team folgendermaßen: „Den Nachteilen,
die Cook & Chill haben könnte, wie Geschmacksermüdung, hoher Verpackungsmüll, fehlende Lager- und Kühlkapazität
oder ein hoher Energieverbrauch, versuchen wir entgegen zu wirken, indem wir
Aktionstage mit Dessert, und Zusatzliefe-
Ist in einer Schule
kein Platz für
eine Küche, sind
Cook & ChillGerichte, die in
einer Großküche
produziert und
angeliefert
werden, eine
Möglichkeit.
46
+ Gute sensorische Qualität
+ Geringe Nährstoffverluste
+ Hohe Flexibilität bei Essenszeiten und Essensteilnehmerzahl
+ Geringe Investitionskosten
– Speisenauswahl ist eingeschränkt
– Einfluss der Schule auf die Qualität der
eingesetzten Lebensmittel ist gering
*Quelle: aid - Essen und Trinken in Schulen, III, S. 6
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Nubert, Gymnasium Isny
Vor- u. Nachteile Cook & Chill*
Mensakonzepte
Vor- u. Nachteile des TK-Systems*
rungen von der örtlichen Gastronomie
(z. B. asiatische Küche) anbieten und natürlich auf eine freundliche und wertschätzende Kommunikation mit den Kunden (Eltern,
Schüler, Lehrer) Wert legen.“ Die Speisen
werden in GN-Schalen angeliefert und vom
Caterer gespült. Hohe Energiekosten entstehen nicht, da der Caterer täglich 30 Minuten vor Regenerationsbeginn liefert.
+ Gute ernährungsphysiologische
und sensorische Qualität möglich
+ Geringe Nährstoffverluste durch kurze
Warmhaltezeiten
+ Flexible Reaktion auf Zahl der Essensteilnehmer und den Schulalltag möglich
+ Geringere Investitionen als bei Frisch- und
Mischkostsystemen
+ Mittlerer Personalbedarf
– Lagerhaltungssystem notwendig
– Eingeschränkte Speisenauswahl
– Mögliche Geschmacksermüdung
– Spezielle Geräte notwendig (Kühlgeräte,
Kombidämpfer, Wärmewagen)
Foto: Gymnasium Isny
Pro Tiefkühlsystem
Das Bildungszentrum Weissacher Tal in Unterweissach hat sich für das Tiefkühlsystem
entschieden. Hierbei werden ausschließlich
tiefgefrorene angelieferte Speisen offeriert.
Die Speisen werden vom Hersteller – in diesem Fall von Hofmann Menü – zubereitet,
portioniert (Einzel- oder Mehrportionsschalen) tiefgefroren angeliefert und müssen bei
-18°C gelagert werden. Für Schüler gibt es
spezielle Menüs, die auf die Bedürfnisse und
Wünsche der Kinder abgestimmt sind. Unmittelbar vor der Essensausgabe müssen die
tiefgefrorenen Speisen in einem Heißluftdämpfer regeneriert und vom Mensateam
portioniert und ausgegeben werden. Die
Warmhaltezeiten sollten hierbei 20 Minuten
nicht überschreiten. Das TK-Angebot sollte
durch frische Produkte wie etwa Salate,
Desserts und frisches Obst ergänzt werden,
um eine gute ernährungsphysiologische
Qualität zu erzielen. Die ernährungsphysiologische und sensorische Qualität hängt
hierbei letztendlich von den eingesetzten
Rohprodukten, den Rezepturen, dem Zubereitungsverfahren, der Lagerung und der
Regeneration ab. Beim Tiefkühlsystem sind
die Anforderungen an das Personal der
Schulküche stark reduziert, auch Raumbedarf und damit verbundene Investitionskosten fallen geringer aus. Nachteilig wirken
sich die eingeschränkte Angebotsbreite, die
hohen Lagerkosten als auch erhöhte Abfallbeseitigungskosten aus. In puncto Frische
sind Tiefkühlprodukte oft sogar besser als
Frischkost, da TK-Gemüse und TK-Fisch so-
Je nach Essensteilnehmern lassen sich bei
TK-Kost die passenden Portionen regenerieren.
fort nach der Ernte bzw. nach dem Fang
schockgefroren werden und sich so die
Nährstoffe und Vitamine besser erhalten,
als bei vermeintlich frischem Gemüse, welches noch Tage nach der Ernte als Frischware angeboten wird.
Aufgaben des Mensateams: Planung, Bestellung, Lagerung, Aufbereitung, Portionierung, Ausgabe, Abwasch/Reinigung.
Im Bildungszentrum Weissacher Tal gibt es
bereits seit 1975 Tiefkühlkost. Rüdiger Frey,
Geschäftsführer des Zweckverbands Bildungszentrum Weissacher Tal managt seit
30 Jahren die Küche und ist mit dem TKSystem sehr zufrieden. Sein Statement pro
Tiefkühlsystem: „Nur ein halbes Jahr lang
wurden wir von einem externen privaten
Anbieter im Warmverpflegungssystem beliefert. Das war 1990“, erinnert sich Rüdiger
Frey. Die Schüler waren damit sehr unzufrieden, da die Speisen oft verkocht waren
und die Standzeiten zu lang. Die Küche des
Caterers war 20 km entfernt. Im Bildungszentrum Weissacher Tal gibt es neben der
Mittagsverpflegung noch die Möglichkeit,
in den zwei großen Pausen morgens alles
zu kaufen, was eine Bäckerei bietet. Bereits
*Quelle: aid - Essen und Trinken in Schulen, III, S. 6
seit vielen Jahren ist Hofmann Menü der
TK-Lieferant der Schule. In der Mittagszeit
können ohne Vorbestellung zweierlei Gerichte mit Fleisch und Fisch gewählt werden. Dazu gibt es frische Salate im Free
Flow-System. Das klassische Mittagessen
kostet 3 €. Vor-Ort-Besuche bei Hofmann
Menü und langjährige positive Beziehungen sind verantwortlich dafür, dass das
TK-System gut ankommt und nie infrage
gestellt wurde.
Fazit
Die Entscheidung für eines der Verpflegungskonzepte hängt von den individuellen Gegebenheiten der Schule ab. Im Sinne
eines nachhaltigen Konzeptes sollten wichtige Kriterien neben ökonomischen Aspekten wie dem Preis auch immer ökologische
und soziale Aspekte sein. So sollte man
auch bedenken, welche logistischen Kosten
durch lange Anlieferungsstrecken und erhöhte Energiekosten anfallen. Und ganz
wichtig ist, welchen Stellenwert der Faktor
Mensch hat und wie Esskultur in der Schule
praktisch und anschaulich vermittelt werden kann.
Petra Pettmann
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2/2011 Schulverpflegung
47
Caterer oder Eigenregie?
Um Qualität, gesunde Ernährung, Geschmack und ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis in der
Schulverpflegung in Einklang zu bringen, bedarf es einer detaillierten, individuellen Planung und
professioneller Unterstützung. Und vor allem muss geklärt werden: Was wollen die Schüler?
D
durchkalkuliert werden und mit realistischen Essenszahlen gerechnet werden.
Das wollen Schüler (nicht)
Für eine zukunftsfähige Mittagsverpflegung
muss der Geschmack der Schüler getroffen
werden. Hierfür ist zuerst zu klären, wie
hoch z. B. die Essenszahlen sein werden
und welche Wünsche die Schüler, die Eltern
und Lehrer bezüglich der Verpflegung haben. Zahlreiche Studien bestätigen, dass
die Schulverpflegung oft nur von einem
Bruchteil der Schüler in Anspruch genom-
Weitere Infos und Links
Vernetzungsstellen Schulverpflegung: www.in-form.de (Kita und Schule/ Vernetzungsstellen)
DGE, Schule + Essen = Note 1, Qualitätsstandards für die Schulverpflegung:
www.schuleplusessen.de/qualitaetsstandards.html
aid Ordner Essen und Trinken in Schulen – inklusive Beispielrechnungen: bestellbar unter
www.aid-macht-schule.de/129.php?orderno=3839
Broschüre Kostenstrukturen in der Schulverpflegung:
www.schuleplusessen.de/service/medien.html
48
men wird. Als Gründe gegen einen Besuch
der Schulmensa nannten befragte Schüler
z. B. einen schlechten Geschmack, unfreundliches Personal und mangelnde Abwechslung im Angebot. Zudem spielen die
Atmosphäre und das Ambiente eine Rolle –
die Schüler wollen sich wohlfühlen. Statt
der schulischen Verpflegung nimmt ein
Großteil der befragten Schüler lieber etwas
von zu Hause mit, isst daheim oder holt
sich einen Snack beim Bäcker nebenan.
Dem schlechten Image der Schulmensa gilt
es mit einem attraktiven Verpflegungskonzept entgegenzuwirken.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Die Schulverpflegung kann über eine Eigenoder Fremdbewirtschaftung bewerkstelligt
werden. Bei der Eigenbewirtschaftung läuft
die Verpflegung über die Schule selbst oder
Mensavereine ab, bei der Fremdbewirtschaftung versorgt ein externer Anbieter (Pächter,
Caterer) die Schüler. Für die Verpflegung stehen vier Systeme zur Auswahl: Mischküche,
Schulverpflegung 2/2011
Foto: Blanco CS
er erste Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Mittagsverpflegung ist
eine Bestandsaufnahme: Wie sehen
die Räumlichkeiten vor Ort aus? Welche
Möglichkeiten stehen zur Verfügung? Gibt
es z. B. bereits eine Schulküche, die mit technischen Geräten erweitert werden kann, soll
eine komplett neue Mensa und/oder Küche
gebaut werden, oder ist nur begrenzt Platz
für eine Essensausgabe?
Ein wichtiger Aspekt des ganzen Projekts ist
die Finanzierung – hierfür muss das Verpflegungskonzept bis auf den letzten Cent
Mensakonzepte
Tiefkühlsystem, Cook & Chill oder Warmverpflegung. Um die richtige
Auswahl zu treffen, müssen individuelle Aspekte, z. B. räumliche,
finanzielle und personelle, berücksichtigt werden.
Fremdbewirtschaftung
Ist die Entscheidung für einen externen Caterer gefallen, muss über
Ausschreibungen das passende Unternehmen gefunden werden. Je
detaillierter die Anforderungen sind, desto einfacher ist der Vergleich
der Angebote. Zudem kann die Möglichkeit in Betracht gezogen
werden, sich mit weiteren Einrichtungen zusammenzuschließen,
denn höhere Essenszahlen sorgen für geringere Preise. Als Basis für
die Bewertung des Verpflegungsangebots sollte z. B. auf die Qualitätsstandards der DGE für die Schulverpflegung geachtet werden
– auch Zertifizierungen bieten eine Richtlinie. Ferner ist es wichtig,
dass die Menüs schülergerecht sind. Speisen aus einer Zentralküche,
die Altenheime oder Krankenhäuser beliefert, sind nicht unbedingt
auch für Kinder passend. Als Basis für die Ausschreibung dienen
Informationsbroschüren, z. B. das Leistungsverzeichnis der DGE
oder die Beratung durch die Vernetzungsstellen Schulverpflegung.
Die Volksschule in Thannhausen arbeitet z. B. seit fünf Jahren mit
einem Caterer zusammen und war im letzten Jahr im CoachingProjekt der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Schwaben. „Der
Coach hat uns gezeigt, worauf es ankommt, worauf zu achten ist
und einige Verbesserungen eingeleitet“, sagt der Schulleiter Klaus
Mader. Angeboten wird ein festes Menü mit Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. Abgeholt wird das Essen von einem örtlichen Caterer, der täglich rund 2.000 Essen produziert. Die Vorteile für eine
externe Verpflegung sind, dass die Verpflegung von professionellen
Kräften abgewickelt wird, die sich z. B. mit Hygiene- oder Qualitätsfragen auskennen, und die Mitarbeiter geschult sind.
So geht`s
◗ Bewirtschaftungssystem analysieren: Eigen- oder Fremdbewirtschaftung
◗ Individuelle Lösung finden – Fachkräfte und Informationsmaterial zur
Unterstützung holen
◗ Bedarf vor Ort klären, Eltern, Lehrer und Schüler miteinbeziehen
◗ Finanzierung klären
◗ Verpflegungssystem festlegen: Mischküche, Tiefkühlsystem, Cook & Chill,
Warmverpflegung
◗ Ausgabe regeln: Tischgemeinschaft, Cafeteria-Line, Free Flow
◗ Bestell- und Abrechnungssystem organisieren
schaftung liegen für Alexius Batzer auf der Hand: „Die externe Versortung läuft meist über Cook & Chill, was aus meiner Sicht nicht
so überzeugend ist. Außerdem muss man mindestens eine Woche
im Voraus bestellen“, sagt er. „Jetzt sind wir viel flexibler. Das Essen
kann z. B. am selben Tag bis 9 Uhr noch bestellt oder abbestellt
werden. Auch die Qualität ist besser, weil wir gezielt auf die Wünsche und Anforderungen der Kinder eingehen können.“
Schulen, die eine warme Mittagsverpflegung planen, rät Alexius
Batzer unbedingt, sich professionelle Unterstützung zu holen. Seine
Schule wurde z. B. von einem Coach der Vernetzungsstelle Schulverpflegung begleitet. „Bei uns waren z. B. die Arbeitsabläufe anfangs ein wenig unkoordiniert“, erzählt er. „Erst durch Profis wurde
es leichter und das Ganze möglich gemacht.“
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Eigenbewirtschaftung
Auch bei der Eigenbewirtschaftung gelten ein detaillierter Leistungskatalog und die Anstellung von gutem Personal als wichtige
Voraussetzungen. Da es sich in der Schulverpflegung meist um ungelernte Kräfte handelt, sind Schulungen erforderlich – z. B. im Hinblick auf Hygiene. Wird eine Küche neu gebaut bzw. mit technischen Geräten ausgestattet, ist wichtig, dass sie sich wirtschaftlich
rechnet – d. h. es muss mit realistischen Essenszahlen gerechnet
werden, die Finanzierung geklärt und ein Verantwortlicher als Ansprechpartner für die Organisation und Planung bestimmt sein.
Das Jakob-Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren hat sich z. B. für diese Lösung entschieden. „Zuerst haben wir mit einem Caterer zusammengerabeitet, aber die Qualität war nicht so gut, und der
Preis stimmte nicht. Also kochen wir selbst“, erklärt Alexius Batzer,
der Verpflegungsbeauftragte, die Entscheidung. „Bis zu vier Menüs
inklusive Komponenten sind jetzt online individuell bestellbar. Zudem haben wir einen Bistro-Betrieb mit ausgewählten Gerichten,
die ohne Bestellung abgeholt werden können.“ Um die Akzeptanz
der Schüler zu fördern, hat Alexius Batzer die Schülersprecher und
Eltern in die Planung miteinbezogen. „Wir haben z. B. zusammen
einen ganzen Tag lang die technischen Geräte getestet, die man
zum Kochen braucht. Dank der starken Unterstützung des Elternbeirats und weiterer Spenden konnten wir die Küche ausrüsten, was
natürlich sehr, sehr teuer war.“ Die Vorteile für die Eigenbewirt-
2/2011 Schulverpflegung
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L 49
Garten macht Schule
chulgärten haben in Deutschland
Tradition. In vielen Schulen gibt es
AGs, die ein Stück Scholle bearbeiten. Gerade im städtischen Raum ist dies
ein wertvolles Erlebnis für die Kinder. Mit allen Sinnen begreifen die Kinder den Kreislauf der Natur und die Nahrungskette. Zu-
S
„Die Schüler erleben bei uns hautnah,
wie aus einem Samenkorn plötzlich eine
ganze Klasse satt werden kann.“
Konrad Blatter
dem lernen sie, dass sie „Gesundheit in Bezug auf die Ernährung nicht immer kaufen
müssen“, formuliert Prof. Dr. Hans-Joachim
Lehnert, Leiter des ökologischen Lerngartens der PH Karlsruhe. Angesichts des steigenden Bedürfnisses nach einer gesunden
Schulverpflegung liegt es nahe, die Schul-
50
gärten für das Mittagessen der Schüler zu
nutzen. Gerade im Zuge des Trends hin zu
Ganztagsschulen betrachtet der Wissenschaftler den Schulgarten als wichtige Ressource, um Gesundheit „in die Köpfe und
auch in die Mägen“ zu bringen. Doch nur
wenigen Schulen gelingt dies nachhaltig.
Gründe dafür gibt es viele: Die Anbauflächen sind winzig, niemand gießt die
Pflanzen in den Ferien, zu wenig Ehrenamtliche helfen mit. Hinter all diesen Problemen steht groß geschrieben: Es fehlt an
finanzieller Unterstützung, um (selbsttragende) Systeme zu entwickeln, die das
Essen für die Schüler bereichern helfen.
Dafür muss weder ein gewaltiges Projekt initiiert noch der Speisenplan komplett auf
das Gartenangebot ausgerichtet werden.
Viel wichtiger sind Kontinuität, eine langfristige Planung, die Suche nach Unter-
stützern und Know-how – etwa in Bezug
auf Pflanzen, die sich aufgrund von Ertrag
und Pflege eignen. Prof. Dr. Lissy Jäkel von
der Pädagogischen Hochschule Heidelberg betrachtet die Koordination zwischen Garten und Küche dabei als die eigentliche Herausforderung. Schwierig ist
es, wenn externe Caterer in der Küche
Regie führen. Um eine separat organisierte
Schulverpflegung mit selbst produzierten
Zutaten anzureichern, schlägt Dr. Martin
Melzer von der PH Schwäbisch Gmünd
den Küchenbetreibern vor, in ausreichender Menge vorhandene Gartenprodukte
bei der Garten AG anzukaufen. Mit den
Einnahmen können neue Investitionen im
Anbau getätigt werden. Funktionierende
Systeme gibt es vor allem an Schulen, die
auf die Hilfe engagierter Eltern und Lehrer
zählen dürfen.
Schulverpflegung 2/2011
Foto: Slow Food Italien
Schulgärten erleben derzeit eine Renaissance im Zusammenhang mit einer Umwelt- und
Ernährungserziehung, aber auch als sinnvolle Nachmittagsbeschäftigung in Ganztagsschulen.
Doch wie gelingt es, sie sinnvoll mit der Mittagsverpflegung zu verknüpfen?
Schulgärten
Der Großteil
der Schüler
der StephenHawking-Schule
in Neckargemünd
ist bei der Pflege
des Schulgartens
mit sehr viel
Leidenschaft
dabei.
Foto: Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd
Mehr-Wert im Essen
„Den Schulgarten halte ich für eine wertvolle saisonale Ergänzung des Mittagsangebots, z. B. durch saisonale Gemüsebeigaben wie Tomaten als Fingerfood oder
Gartenpflanzen zum Würzen wie Rosmarin,
Liebstöckel, Schnittlauch, Petersilie oder
Dill“, sagt Prof. Dr. Lissy Jäkel. „Wichtig
fände ich vor allem, dass die Kinder ihre
Produkte (im Mittagessen) wiedererkennen
und einen subjektiven Bezug zu ihren eigenen Pflegeleistungen aufbauen können.
So erfahren sie Wertschätzung und können
nachhaltig lernen“, betont sie.
Entgegen der Unkenrufe, Kinder seien nur
an Pommes, Cola und Co. interessiert, zeigen viele Projekte, dass die Schüler gesundes Essen begeistert annehmen. Eine große
Zahl der Schüler sind leidenschaftliche Gärtner und arbeiten gerne aktiv mit: Ein
Schüler der Stephen-Hawking-Schule in
Neckargemünd formuliert es so: „Hier weiß
ich wenigstens, was ich geschafft habe.“
Das praktische Arbeiten bietet den Kindern
nebenbei sichtbare Erfolge, was sich positiv
auf ihr Selbstbewusstsein auswirkt. „Die
Schüler erleben hautnah, was ein Wunder
bedeutet, wie aus einem Samenkorn plötzlich eine ganze Klasse satt werden kann,
oder wie die Pflanzen in einem Sommer
Bauernhof-Urlaub
mehr wachsen als die Schüler in vielen Jahren“, sagt Konrad Blattner, Sonderschullehrer und engagierter Leiter des körperbehindertengerechten Schulgartens der staatlich
anerkannten Privatschule für Tages- und
Internatsschüler von der Grundschule bis
zum Gymnasium. Hier sind Schulküche und
Schülerladen unabhängig von der regulären
Mittagsverpflegung organisiert. Die Mensa
ist ein eigenständiger Betrieb, der fast 800
Schüler verpflegt. Die Gartenprodukte verarbeiten die Kinder einmal wöchentlich in
den jeweiligen Klassen in der Schulküche
nach selbst ausgesuchten Rezepten. „Die
Wander-Urlaub
Wellness-Urlaub
Schüler erleben so das gesamte Gartenjahr
– von der Aussaat bis zu Ernte, Verarbeitung
und dem Genuss auf dem Teller“, sagt der
Lehrer. Die 400 m² große Gartenfläche des
1989 gegründeten Schulgartens nutzen hier
besonders die Schüler des sogenannten Vorqualifizierungsjahres Arbeit und Beruf (VAB)
und die sehr engagierten Grundschüler.
Blick nach Italien
Ein neues Schulgarten-Projekt von Slow
Food Italien mit der Stadt Rom macht vor,
wie ein Garten angelegt und unterhalten
werden kann. Das ambitionierte Projekt ist
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Absender:
Vorname, Name:
Straße, Hausnummer:
PLZ, Ort:
Telefon:
Schulverpflegung
Schulgärten
auf drei Jahre angelegt und beschert 19
Kindergärten und Schulen aus allen Stadtvierteln neue Gärten. Gianni Alemanno, der
Bürgermeister der Stadt, unterstützt die Initiative: „Das Projekt besitzt erzieherischen
Wert, denn die Kinder nehmen ihre Erfahrungen mit in ihre Familien und in ihr Leben.“ Die Kinder lernen in den Gärten spielerisch die Vegetationsphasen eines biologischen, genfreien Gemüse- und Obstgartens
kennen. Die Produkte daraus sollen in der
Mittagsverpflegung der Mensen eingesetzt
werden. Das städtische Referat für Schule
und Familie, welches das Projekt auch finanziell unterstützt, koordiniert diese Ver-
„Den Schulgarten halte ich für eine wertvolle
saisonale Ergänzung des Mittagsangebots,
z. B. durch saisonale Gemüsebeigaben“.
Prof. Dr. Lissy Jäkel
knüpfung. Des Weiteren fördert die Entwicklung die angemessene Verarbeitung
und Degustation der angebauten Lebensmittel durch die Kinder, indem sie die Küche
und Geräte sowie Personal und Räumlichkeiten in den Mensen zur Verfügung stellt. DasReferat kümmert sich hierbei um das Einhalten der HACCP-Normen sowie die Öffentlichkeitsarbeit und die Beschaffung von Gartenflächen, Saatgut und Geräten, die für den
Pflanzstart im Frühling nötig sind.
Für die Lehrer sind während der gesamten
Projektlaufzeit begleitende und vertiefende
Kurse in Umwelterziehung und Ernährungslehre vorgesehen. Zudem werden sie
in Gartenbau angeleitet, absolvieren ein
52
Sensorik- und Geschmackstraining und bekommen didaktisches Material zum Unterrichten im Grünen an die Hand. Auch mit
den Eltern finden jährliche Treffen statt, die
über den Fortschritt des Projekts informieren und die Familien in die Ernährungserziehung miteinbeziehen sollen. Zu den Aufgaben der Schule zählen die didaktische
Umsetzung des Projekts sowie die Bepflanzung bzw. Instandhaltung der Gärten. Zudem müssen sie mit den Seniorengärtnern
zusammenarbeiten, die das Projekt mit ihrem Wissensschatz und ehrenamtlichen Engagement bereichern. So ist die Pflege der
Pflanzen in der Ferienzeit sichergestellt.
Auch im Kindergarten „La Gabbianella” in
Moncalieri bei Turin erhalten die Kinder ihre
Ernte aus dem eigenen Schulgarten zum
Mittagessen. Hier gelang es Erziehern und
Eltern gemeinsam, die Gemeinde und die
staatliche Krankenversicherung als Kooperationspartner zu gewinnen. Zudem besteht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Catering-Unternehmen: Die Schule ist zu einem
Lieferanten des Caterers geworden. So bekommen die Kinder Gemüse, das sie selbst
im Garten gezogen haben, auf ihren Teller.
Geeignete Partner finden
In Deutschland kommen die regionalen
Convivien von Slow Food als Unterstützer
in Frage, aber auch deren Verband Slow
Food Deutschland. Anknüpfungspunkte für
Schulen bieten auch gemeinnützige Vereine, z. B. Gartenbau- oder Naturschutzgruppen. Diese oder andere Kooperationspartner erleichtern den Start in ein zu-
kunftsfähiges Projekt. Auf jeden Fall sollten
sich Schulen, die ihren Schulgarten dauerhaft in die Mittagsverpflegung einbeziehen
wollen, überlegen, mit wem sie finanziell
und praktisch zusammenarbeiten könnten.
Manche öffentlichen Stellen bieten – regional sehr unterschiedlich – Förderprogramme
in Bezug auf Umwelt- und Ernährungserziehung. In Baden-Württemberg, als derzeit
führendes Bundesland im Westen Deutschlands, gibt es z. B. die Initiative „Komm
in Form“ (www.schulgaerten-bw.de). Im
Osten knüpfen viele Schulen an DDR-Zeiten
an, als Gartenbau Teil des Lehrplans war.
Sehr aktive Länder sind z. B. Sachsen und
Thüringen.
Ein weiteres Standbein ist der Weiterverkauf
und Vertrieb der Gartenprodukte, z. B. mit
einem Schülerladen wie in der StephenHawking-Schule in Neckargemünd. Hier
sind die Früchte der Saison, aber auch Blumensträuße im Angebot. Zudem gibt es Honig aus eigener Bienenzucht und im Winter
einmal wöchentlich selbst gebackenes Brot.
Daneben stellen die Schüler in den Fächern
Agrar- (VAB) und Hauswirtschaft Kräuteröle
und -essige, Marmeladen und Chutneys her.
Der Laden hat jeden Tag in der großen Pause
sowie von 12 bis 14 Uhr geöffnet.
Fazit: Ein Schulgarten trägt stets zu einer
gesünderen und bewussteren Ernährung
der Schüler bei. Neben dem guten Essen
bekommen die Schüler durch den Garten
ein Gespür für Jahreszeiten und regionale
Lebensmittel. Zudem bietet er im Rahmen
der Ganztagsschule eine sinnvolle Betätigung am Nachmittag.
F. König
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd
Die Schüler der Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd erleben in ihrem Schulgarten das gesamte Gartenjahr – von der Aussaat bis zur Ernte.
Nachhaltige Mensa
Think green!
Fotos: © Jutta Marquardt/Pixelio, Rational
Die nachhaltige Mensa ist im Kommen. Der „Green Foodservice“-Planungsspezialist Gaplatec
verrät, mit welchen Konzepten in der Kücheneinrichtung die größten Spareffekte möglich sind.
astronomie und Hotellerie beschäftigen sich schon länger mit
den Themen Nachhaltigkeit und
Ökologie. Nun macht sich „Green Foodservice“ daran, auch die Schulverpflegung
zu revolutionieren. Energie zu sparen,
nachhaltig, ökologisch und fair zu konsumieren – das ist nicht nur für Studenten,
sondern auch für jüngere Schüler bzw. de-
G
ren Eltern zunehmend wichtig. Somit wird
das Bekenntnis zum schonenden Umgang
mit Ressourcen für die Schule zum Profilierungsinstrument. Ein gestiegenes Interesse
am Thema bemerkt auch Michael Werner
Götze. Der Gastronomiefachplaner und Inhaber der Gaplatec GmbH in Kirchheim am
Neckar beschäftigt sich seit 1998 mit energiesparenden Planungskonzepten. „Etwa
die Hälfte aller Schulneubauten werden als
PPP-Projekt oder ÖPP-Projekt durchgeführt“, berichtet er. „Optimierte Planungen
sind damit für die Bauherren der öffentlichen Hand wesentlich interessanter geworden.“ Ein PPP- oder ÖPP-Projekt stellt sicher, dass über den vertraglich vereinbarten Zeitraum, der 20 bis 30 Jahre betragen
kann, eine vertraglich definierte Qualität
Nachhaltige Mensa
Zum Unternehmen
Die 2004 gegründete Gaplatec GmbH in
Kirchheim am Neckar (www.gaplatec.de)
ist ein Planungsunternehmen für
Profi- und Großküchen. Der Dienstleister gilt als Spezialist für nachhaltige Konzepte rund um das Thema
„Green Foodservice“. Zu den Referenzen aus dem Bereich Schulverpflegung
zählen die ISR-Internationale Schule
am Rhein in Neuss, die Inselschule
Fehmarn sowie das Neue Berufskolleg
Mitte in Duisburg, das September
2011 eröffnet wird. Der geschäftsführende Gesellschafter ist seit 1987
als Fachplaner tätig, Mitglied im
Verband der Fachplaner (VdF) und
Mitglied im VdF-Expertenpool für
Schulverpflegung.
Energiesparende Geräte sind mit hohen Investitionskosten verbunden, auf lange Sicht zahlen sie sich aber aus.
Schüler wachsen kann. „Die Schulküche
begann mit 300 Essen. Die Kapazität soll bis
2012 700 Essen erreicht haben.“ Anschlüsse und Stellflächen sowie die Abläufe wurden für die spätere Vergrößerung bereits
gelegt. Die Küche erhielt eine Lüftungs-
Energie sparen mit Technik & Ausstattung
Lagerung:
◗ Kühllager und Lagerflächen bedarfsgerecht
planen! Ein Kühlraum, der nicht gebraucht wird,
muss nicht gekühlt werden. Tipp: Speisekarte
mit dem Lieferrhythmus abstimmen.
◗ Verbundanlage stets mit Wärmerückgewinnung
auf einem Warmwasserspeicher koppeln.
Produktion:
◗ Induktionstechnik bzw. Herde mit Topferkennung nutzen.
◗ Doppelwandige Kochkessel und Kippbratpfannen mit Deckel einsetzen und hohe Anschlusswerte wählen, um die Gartemperatur schnell zu
erreichen.
◗ Wo möglich, Druckgartechnik einsetzen, um
Garzeiten zu verkürzen (lieber eine Druckgarbraisière als zwei Kochkessel).
◗ Einspritzsysteme benötigen weniger Strom als
Boiler-Systeme, auch das Verkalken lässt sich
besser kontrollieren.
Speisenausgabe:
◗ Klappvitrinen sind energieeffizienter als Kühlvitrinen mit offenem Zugriff.
◗ Ceranfelder statt Bain-Maries zum Warmhalten
nutzen.
◗ Aktionsstationen mit Induktionstechnik
betreiben.
54
Wasseraufbereitung:
◗ Möglichst ein zentrales System wählen, damit alle
Geräte angeschlossen werden können.
◗ Osmosewasser-Anlagen fürs Gläser- und Geschirrspülen können den Einsatz von Chemieprodukten
auf ein Minimum senken. Dieser Vorteil ist höher
zu bewerten, als der Nachteil, dass bis zu 40 %
des Rohwassers als Abfall anfällt.
Spültechnik:
◗ Korbmaschinen mit niedrigem Wasserverbrauch
wählen sowie mit Systemen für Wärmerückgewinnung und Wrasenniederschlag arbeiten. So wird
nicht nur die Energiemenge in der Maschine
optimiert, sondern auch die Abwärme reduziert.
◗ Bei Großmaschinen Wärmepumpe und Spülmittelsparsysteme einsetzen. Merke: Große Waschtanks
sind nicht immer ein Zeichen von guten Spülergebnissen, sondern gehen vor allem mit langer Aufheizzeit und hohen Bereitschaftsverlusten einher.
Ablufttechnik:
◗ Durch Druckgargeräte, Induktionstechnik und
Heißluftdämpfer lässt sich das Abluftvolumen
reduzieren. Der restliche Anfall sollte mittels Ozon,
UV-C oder Plasma gereinigt werden und kann –
über die Wärmerückgewinnung geführt – die
Zuluft erwärmen. Doch Achtung: Die 4.000 m3/hGrenze der EnEV2009 gilt auch für die Küchenabluft!
decke mit angepasster Abluftleistung.
Wenn keine Wrasen vorhanden sind, schaltet die Anlage automatisch auf eine Grundleistung herunter, wodurch Strom und
Heizenergie gespart werden. Die Kältetechnik wurde mit einem Wärmerückgewinnungssystem gekoppelt.
Neue Projekte
Zurzeit ist Gaplatec in neue Nachhaltigkeitskonzepte involviert, deren Eröffnung
Mitte des Jahres geplant sind. In Otterndorf
(Landkreis Cuxhaven) wird eine bestehende Mensa in einen Neubau umziehen und
in puncto Energieersparnis optimiert. Bis zu
300 Schüleressen sollen dort ausgegeben
werden. An der Grund- und Gemeinschaftsschule Halstenbek entsteht eine
neue Lehrküche samt Mensa. „Hier hat der
Bauherr eine HotLine-Versorgung vorgesehen, die von 300 auf 900 Essen erweitert
werden kann.“ Für beide Projekte existieren
bereits Verträge mit dem Fachplaner, jedoch gibt es noch keinen konkreten Maßnahmenkatalog. Anders in Duisburg, wo
das Planungsunternehmen ein weiteres
Green Foodservice-Projekt umsetzt, das im
September 2011 an den Nutzer übergeben
werden soll. Hier verschmelzen an einem
Standort drei Berufsschulen zu einem Berufskolleg für bis zu 3.600 Schüler. Zum
Einsatz kommen alternative Klimatechnik
sowie energieeffiziente Gar- und Küchentechnik. „Die Küchenmitarbeiter werden
mit Induktionstechnik arbeiten, die Energie
Schulverpflegung 2/2011
Foto: Dr. von Ehrenwall’sche Klinik
von einem privaten Partner geleistet wird.
Die erste Schulküche, die Gaplatec im „grünen“ Auftragsbuch hatte, ist die ISR-Internationale Schule am Rhein in Neuss. Hier
realisierte der Fachplaner 2006 einen modularen Aufbau, der mit der Anzahl der
Nachhaltige Mensa
Und was kann der Mensch tun?
Spültechnik mit z. B. Wärmerückgewinnung kann einen Beitrag zur „grünen Mensa“ leisten.
nur freisetzt, wenn sie benötigt wird“, berichtet Michael Werner Götze von dem Projekt. „Die Abluft führen wir zusätzlich über
Wärmetauscher mit etwa 70 % Wirkungsgrad. Davor haben wir eine Abluftreinigung
installiert.“ Auch die Kältetechnik wurde
mit einem Wärmetauschsystem für die
Warmwasserbereitung kombiniert. „Küche
und Personal profitieren von energiesparend produziertem Warmwasser“, sagt der
Fachplaner. Was die Wahl der geeigneten
Küchentechnik angeht, liegt der Fokus auf
namhaften Herstellern. Die Investition in
Technik mit Markengarantie kommt den
Anwender letztlich billiger als kurzlebige
Lösungen ausländischer Billiganbieter.
Fotos: Miele, privat
Einsparpotenzial
„Der Löwenanteil an Energie wird im Bereich der Abluft- und Kältetechnik verschwendet“, sagt Michael Werner Götze.
Die Weichen dafür werden schon früh gestellt: „Ein wesentlicher Grund liegt darin,
dass viele Einrichter zwar ihr Equipment
verkaufen wollen, aber den Einbau der peripheren Anlagenteile mit dem Hinweis ‚Bauseits oder vom Kunden
zu erbringen‘ abwehren. So entstehen unnötige Schnittstellen,
die oft mit einem höheren Energieverbrauch
einhergehen“, erläutert
er weiter. Mit einer
Michael Werner
Götze
ganzheitlichen
Alles-
2/2011 Schulverpflegung
aus-einer-Hand-Lösung ließen sich dagegen vor allem im Abluftbereich enorme
Sparpotenziale knacken: „Wenn die Abluft
gereinigt und über einen Wärmetauscher
geführt wird, können pro 1.000 m3 zwischen 18 und 23 € Heizkosten in der Stunde gespart werden. Da kommt schon mittelfristig ein dicker Betrag zusammen.“
Grundsätzlich empfiehlt der Fachplaner
den Einsatz von moderner Küchentechnik,
die mit einer reduzierten Wärmebelastung
punktet und so die Abluftmenge von vornherein mindert. Auch mit einer effizienten
Kältetechnik lässt sich bare Münze sparen.
„Mit den Verflüssigern der Kälteanlagen das
Brauchwasser zu erwärmen, ist die billigere
Lösung, als dezentrale Warmwasserbereiter
auf Strombasis zu unterhalten. Die Einsparungen liegen schnell bei 20 bis 30 €
pro Tag“, rät der Chef
von Gaplatec den Entscheidungsträgern der
Schulverpflegung, die in
puncto Energieeffizienz
nachrüsten wollen.
Lagerung:
◗ Lagerkapazitäten ausnutzen
◗ Einlagertemperatur kontrollieren
◗ Kühllastberechnung genau ausführen
◗ Kühlraum so wenig wie möglich öffnen. Statt mehrerer
kleiner Chargen lieber den Tagesbedarf entnehmen
und am Arbeitsplatz zwischenlagern.
Vorbereitung:
◗ Salat und Kartoffeln bei 700 bis 1.000 Tagesessen
lieber küchenfertig einkaufen, da erst ab größeren Chargen eine Salatwaschmaschine oder ein Kartoffelschäler
rationell sind.
Produktion:
◗ Geräte nur in Betrieb nehmen, wenn sie benötigt werden.
◗ Beim Heißluftdämpfer Niedrigtemperaturgaren bevorzugen, Kerntemperaturfühler und Startzeitvorwahl nutzen
◗ Nachtstrom nutzen
◗ Gebindegrößen ausnutzen
◗ Durch kontrollierte Zuarbeit die Stillstandszeiten der
Geräte verkürzen
Speisenausgabe:
◗ Vorgekühlte Produkte einsetzen
◗ Wenn schon Bain-Maries, dann mit Warmwasser befüllen
◗ Nur vorgegarte Komponenten verwenden
Spülküche:
◗ Große Pufferzonen nutzen, um bei Beginn der Spülzeit
die Spülmaschinen ohne Unterbrechung laufen lassen
zu können
◗ Markenreiniger statt Billigprodukte nutzen. Ein
schlechtes Spülergebnis fordert Nachbearbeitung und
damit weitere Energie.
liger. Bei Ablufttechnik ist eine Amortisation
in zwei bis drei Jahren sicher, bei Kältetechnik in rund vier Jahren. Auch bei anderer
Gerätetechnik sowie Induktions- und
Druckgarverfahren kann eine Rentabilität
schon in eineinhalb Jahren erreicht werden.
Cornelia Liederbach
Fazit
Eine energiesparend geplante und eingerichtete
Schulmensa ist natürlich
mit höheren Investitionskosten verbunden.
Auf längere Sicht gesehen kommt ein nachhaltiges Konzept jedoch bil-
55
Blick ins Ausland
Großbritannien hat die dicksten
Kinder Europas. Doch seit 2008
gibt es staatliche Standards für eine
gesunde Schulverpflegung. An
vielen Schulen laufen ganzheitliche
Programme zur Ernährungserziehung.
Der Sparkurs der Regierung
droht jedoch allen Fortschritt
im Keim zu ersticken.
as britische Schulsystem ist ein
Ganztagsmodell. Die Kinder bekommen von zu Hause kalte Lunchpakete mit oder erhalten ein warmes Mittag-
D
„Nur alle drei Wochen dürfen fettige Speisen
wie Fisch and Chips auf dem Speisenplan von
Kindern stehen.“
Jamie Oliver
essen für durchschnittlich 2,50 €. Wenn es
die räumliche Situation erlaubt, dürfen die
Kinder auch zum Essen nach Hause gehen.
Da Großbritannien im europäischen Vergleich mit 25 % die meisten übergewichtigen Kinder hat – bei anhaltendem Trend
56
werden das im Jahr 2025 40 % sein –
bemüht sich das Land seit 2001 dagegenzusteuern. Dies geschieht auch über die
Schulen, die eine wichtige Rolle in der
Ernährungserziehung spielen. Für viele Kinder, gerade aus sozial schwachen Familien,
kommt dem Schulessen eine hohe Bedeutung zu: Es kann bei ihnen sogar die einzige
warme Mahlzeit am Tag sein. Daher ist es
umso wichtiger, dass diese gesund und
nahrhaft ist.
Seit 2008 gelten staatliche Richtlinien für
die Schulverpflegung. Erste Studien zeigen,
dass die Schulen in Sachen Ernährungserziehung und gesundes Mittagessen bereits Erfolge verbuchen. Um selbsttragende
Systeme zu entwickeln, bräuchten sie die
bisherigen staatlichen Finanzspritzen noch
eine Weile. Diese sollen demnächst ganz
oder teilweise gestrichen werden. Damit
steht alles auf dem Spiel: Selbst mit den
Zuschüssen haben viele Schulen bereits zu
kämpfen, denn sie müssen die Essen zu
einem Preis anbieten, den die Eltern auch
bezahlen. Sonst sinken die Teilnehmerzahlen wieder, und die wirtschaftliche Unabhängigkeit schwindet in weite Ferne.
Auf kommunaler Ebene wird der Rotstift
bereits angesetzt. Zudem besteht für die
Gemeinden keine Verpflichtung mehr, den
warmen Mittagstisch für alle Schulen ihres
Gebiets zu organisieren. Bestehende Ver-
Schulverpflegung 2/2011
Foto: FFLP/Glanceimages
Sparen um jeden Preis?
träge mit Caterern werden aufgelöst, den Schulen wird die Verpflegung
selbst überlassen. Gerade für kleine Schulen bedeutet das einen Mehraufwand an Verwaltungsarbeit und Kosten.
Hilfe vom Starkoch
2004 machte der Spitzenkoch Jamie Oliver in einer TV-Reihe auf die Zustände der Schülerspeisung aufmerksam. Er entwarf ein gesundes Menü
und bot Kurse an, wie große Mengen Essen in kurzer Zeit und obendrein
gesund zu produzieren sind. Der unmittelbare Erfolg der Serie war die
Kampagne „Feed me better“ und eine Petition mit 271.677 Unterschriften an die Regierung Tony Blairs 2005. Als der TV-Koch 2006 an die Beispielschule im Londoner Vorort Greenwich zurückkehrte, fand er die alten
Zustände vor. Von der Regierung versprochene Zuschüsse blieben aus.
Dinner Ladies machten unbezahlte Überstunden und die Schüler verweigerten das Menü. Daraufhin begann Jamie Oliver mit der Aufklärungsarbeit, die sich auch an die Eltern richtete, kochte mit den Schülern und
versuchte ihr Interesse an Ernährungsthemen mit einem anschaulichen
Unterricht zu wecken, indem er z. B. erklärte was Chicken Nuggets und
Turkey Twizzlers enthalten. Die bei den Schülern so beliebten Würstchen
aus Separatorenfleisch wurden zum Symbol der ungesunden Schulspeisung. Auch wenn sie sein Essen schließlich ablehnten, gebührt dem
Starkoch der Verdienst, die Missstände in der Schulverpflegung und den
akuten Handlungsbedarf ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu haben.
Die Regierung stellte für den Umbau von Schulküchen und besseres Essen
bis 2011 über 400 Mio. € zur Verfügung. Zudem gründete sie den Food
Trust, der die Standards für vollwertiges Schüleressen festlegte. Grundschulen müssen diese seit 2008, weiterführende Schulen seit 2009 erfüllen. Seitdem dürfen z. B. nur noch alle drei Wochen fettige Speisen wie
Fish and Chips auf dem Speisenplan stehen. Doch die Eltern und ihre Kinder stellten sich quer: Es gab sogar Mütter, die den Schülern Junk Food durch
den Schulzaun lieferten. Was sich unglaublich anhört, weist auf ein grundlegendes Problem hin: Die gesündeste Schulverpflegung nützt nichts, wenn in
den Familien kein Bewusstsein für gutes Essen vorhanden ist.
Lernen fürs Leben
Foto: F. König
Nach anfänglich rückläufigen Teilnehmerzahlen stieg die Akzeptanz jedoch wieder. Besonders erfolgreiche Konzepte entwickelten gerade jene
Schulen, die nach einem ganzheitlichen Modell der Ernährungserziehung vorgehen. Hilfestellung bekommen interessierte Institute von der
Soil Association, einer gemeinnützigen Organisation und deren Netzwerkprogramm Food for Life Partnership (FFLP). Teilnehmende Schulen
2/2011 Schulverpflegung
57
Blick ins Ausland
„Ernährungsthemen kann man auch
anschaulich verpacken und Schülern z. B.
erklären, woraus Chicken Nuggets bestehen.“
Jamie Oliver
teil bzw. MSC-zertifizierter Fisch enthalten
sein muss. Neben der Essensqualität gibt es
unter anderem Indikatoren für Ernährungserziehung und soziales Engagement. Schulen, die dieses Modell auch nur annähernd
umsetzten, berichten von einer gesteigerten Aufmerksamkeit und verbesserten Konzentration der Kinder im Unterricht.
FFLP hat der Regierung nahegelegt, die Beihilfen – falls diese wegfallen – durch ein
ähnliches Prämiensystem für Best Practice
zu ersetzen. Dabei könnten direkte Finanzspritzen an Direktoren vergeben werden,
mit dem Ziel, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Schulen und deren Caterern anzustreben.
F. König
Technik in Grün
Auch wenn Rhondda Cynon Taf inmitten des Tals von
Südwales liegt, bedeutet „grün“ für die Schulen der Region
vielmehr als nur die Landschaft der Umgebung. Einen Beitrag
zum „grünen Motto“ des Gebiets leistet energieeffiziente und
umweltfreundliche Küchentechnik. Ein Beispiel hierfür ist die
Küche der Dolau Grundschule.
enn die Schüler am Ende der
Bridgend Road in der Dolau
Schule ankommen, werden sie
von einem hochmodernen, umweltfreundlichen Trakt mit Biomasse-Boiler,
Solarzellenplatten und Regenwasserspeicher begrüßt. Organisiert vom Schulcatering-Anbieter RCT Catering Services und
seinem Direktor für den Grundschulbereich Gill Jones musste das Projekt zudem
mit einer bahnbrechenden, maßgeschneiderten Küche ausgestattet sein, welche an
die besonderen Ansprüche der neuen Bauweise aus dem 21. Jahrhundert angepasst
ist. Erhöhte Effizienz war eine Herausforderung, die Abläufe nachhaltiger zu gestalten eine andere. „Vor etwa fünf Jahren
begannen wir darüber nachzudenken,
dass wir in Schulen, die 25 bis 30 Jahre alt
sind, Material austauschen, welches eine
Lebensdauer von nur sechs oder sieben
Jahren hat. Unser Ziel war es also, einen
Hersteller zu finden, der eine langlebige
Küchenausstattung produziert. Nach ei-
W
nem Jahr der Recherche auf dem Markt
fanden wir MKN, mit denen wir seitdem
zusammenarbeiten.“ Ein MKN ElektrikZweiZonen Induktionsherd, zwei Hans
Dampf gold Kombidämpfer, ein Vier-FeldGasherd und eine Arbeitsplatte wurden in
der Folge installiert. „Die Kombidämpfer
mit ihrer hochmodernen Technologie sind
absolut ein Schritt in die Zukunft. Dennoch mussten wir daran denken, dass
unser Kantinenpersonal ein unbekanntes
Territorium betritt und wir uns von traditionellen Kochmethoden verabschieden
werden“, sagt Anne Bull, Leiterin der
Schulkantine. Der Schlüssel zur vollen Ausnutzung des Potenzials solch neuer Geräte
ist die Akzeptanz vom Personal, welches
damit arbeitet. „Dies wurde durch die
Zusammenarbeit mit MKN erreicht, da
unser Küchenpersonal von den erfahrenen
Köchen des Unternehmens im Kochen mit
Induktion geschult wurde und volle
Unterstützung erhielt“, berichtet Anne
Bull zufrieden.
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: F. König, MKN
kümmern sich nicht nur um ein adäquates
Mittagessen: Die Schüler dürfen kochen,
gärtnern oder auch regionale Erzeugerbetriebe besuchen. Durch die aktive Mitarbeit
bekommen die Kinder Lust auf ein gesundes Essen und werden sich ihrer Essgewohnheiten bzw. der Bedeutung von Lebensmitteln bewusst.
Die Organisation, die mit verschiedenen
NGOs (Non-Governmental Organizations)
zusammenarbeitet und Beihilfen von der
englischen Lotterie erhält, bewertet FFLPSchulen mit einem Medaillensystem. Teilnehmer erhalten finanzielle Zuwendungen,
Workshops und Beratung. Die Gewinner
werden Flagship-Schulen. Bisher bekam erst
eine Schule Gold. Die Kriterien sehen vor,
dass das Schulessen über 75 % frisch produziert sein muss, die Hälfte davon bei regionalen Erzeugern bezogen und 30 % Bio-An-
Versicherung
Rundum abgesichert
Welche Versicherungen sind beim Betrieb eines Mensavereins bzw.
einer Schulküche sinnvoll oder notwendig? Wir haben nachgefragt.
it einfach nur „irgendwas“ Kochen ist es beim Thema Schulverpflegung nicht getan. Das weiß
jeder, der sich in diesem Bereich bereits engagiert. Neben allem anderen gilt es z. B.
für Mensavereine, auch die versicherungsrechtliche Seite zu beachten und sich für
Not- und Unglücksfälle bestmöglich abzusichern. Doch was ist wichtig, auf was muss
man achten? Wir sprachen mit Jürgen
Dettmer, dem Leiter des Firmenkundengeschäfts bei AXA Versicherungen.
Foto: privat
M
Herr Dettmer, wie kann man sich
als Mensaverein absichern? Welche Versicherungen sind nötig bzw. sinnvoll?
Das Bürgerliche Gesetzbuch gibt uns hier
bereits die Antwort: Nach den Buchstaben
des Gesetzes haftet ein jeder für schuldhaft
verursachte Personen- und Sachschäden
und ist zum Ausgleich des entstandenen
Schadens verpflichtet. Gegen diese Schadenersatzansprüche – oder auch solche, die
möglicherweise völlig unbegründet sind –
hilft eine Haftpflichtversicherung. Eine klassische Betriebshaftpflichtversicherung sollte
deshalb auch bei einem Mensaverein an
allererster Stelle stehen: Der Versicherer
übernimmt dabei die Prüfung, ob ein
Schadenersatzanspruch begründet ist oder
nicht. Und er bietet die Gewissheit, ausreichend und in jedem Fall abgesichert zu
sein. Zwei Beispiele, bei denen eine Betriebshaftpflichtversicherung greift:
1. Mittags wird selbstgemachtes Tiramisu
angeboten, das eine Salmonellenvergiftung hervorruft. Ein Kind stirbt.
2. Wenn die Räume der Mensa gemietet
sind und es durch ein Verschulden des
Mensabetreibers z. B. durch einen nicht
abgeschalteten Herd oder eine sorglos
weggeworfene Zigarettenkippe zu einem
Feuerschaden kommt, kann der Vermieter empfindliche Regressansprüche gegen den Inhaber geltend machen.
2/2011 Schulverpflegung
Welche Versicherungen sind generell
für Großküchen sinnvoll?
Zu den Basisbausteinen eines umfassenden
Leistungspakets für professionell betriebene
Großküchen und Gastronomiebetriebe gehören neben der Betriebshaftpflichtversicherung (s.o.) auch sogenannte Sachversicherungen:
Sachinhaltsversicherung: Sie sichert die
Betriebsausstattung ab und greift – je nach
individueller Vereinbarung, bei Schäden
durch Feuer, Leitungswasser, böswillige Beschädigung etc.
Versicherung für Kühlgut: Funktioniert das
Kühlgerät z. B. nicht mehr, weil die öffentliche Stromversorgung ausfällt, übernimmt
die Versicherung alle Kosten, die durch
Schäden an den gelagerten Lebens- und
Genussmitteln entstehen. Außerdem zahlt
sie für die Entsorgung des verdorbenen
Kühlguts sowie für die Reinigung und Desinfektion des Kühlgeräts bis zu einer Entschädigungsgrenze von 20.000 €.
Betriebsunterbrechungsversicherung: Da
gastronomische Betriebe einer Vielzahl von
Gefahren ausgesetzt sind, kann auch eine
Betriebsunterbrechungsversicherung sinnvoll sein. Sie sichert den Ertragsausfall und
anfallende Personalkosten ab, wenn aufgrund eines versicherten Leitungswasseroder Brandschadens der Betrieb vorübergehend geschlossen werden muss.
Betriebsschließungsversicherung: Muss
ein Betrieb auf Anordnung der Gesundheitsbehörde schließen, kann das fatale Folgen für den Gastronomen haben. Eine Betriebsschließungsversicherung sichert lebensmittelverarbeitende Betriebe finanziell
ab: Sie übernimmt alle Aufwände wie einen
Ertragsausfall, fortlaufende Personalkosten
und auch Kosten für die Reinigung.
Für Immobilienbesitzer ist zudem eine
Gebäudeversicherung ratsam. Sie kommt
bei Zerstörung z. B. für die Wiederherstellung des Gebäudes auf.
Jürgen Dettmer
Muss man seine Mitarbeiter oder
Angestellten gesondert absichern?
Die Haftpflichtversicherung deckt auch
Schäden ab, die Mitarbeiter verursachen.
Wo kann man sich beraten lassen?
Mensavereine sollten sich bei einem Vermittler professionell beraten lassen. Bei der
Wahl des Versicherungsanbieters sollten sie
auf Branchenlösungen für den gastronomischen Bereich achten, die verschiedene
Versicherungen sinnvoll kombinieren und
an die individuellen Bedürfnisse des Betriebs
angepasst werden.
„Die Versicherung hängt davon ab, was
angerichtet wird. Kochen auf offener Flamme
entspricht dem Risiko einer Großküche.“
Jürgen Dettmer
Wenn bestimmte Versicherungen
nötig sind, mit welchem preislichen
Rahmen muss man rechnen?
Eigentlich richten sich die Beiträge für eine
Betriebshaftpflichtversicherung in aller Regel nach dem Umsatz. Bei ehrenamtlichen
Tätigkeiten gibt es keine Umsätze im klassischen Sinne, deshalb legen Versicherer und
Kunde am besten einen pauschalen Beitrag
fest. Für realistisch halte ich einen Jahresbeitrag von ca. 200 bis 250 €. Dieser hängt
auch davon ab, was in der Mensa tatsächlich „angerichtet“ wird. Das heißt: Werden
im Wesentlichen nur Brötchen geschmiert,
ist das zu versichernde Risiko gering. Kochen die Ehrenamtlichen täglich Gerichte
auf offener Flamme, entspricht das Risiko
dagegen einer professionellen Großküche.
Vielen Dank für das Gespräch.
cor
59
Beschwerdemanagement
Elena schmeckt’s nicht
lena schmeckt’s nicht. Die Schülerin
der fünften Klasse einer Gesamtschule findet das indische Reisgericht viel
zu scharf und bringt den Teller an die Theke der Ausgabeküche zurück. Dort wird ihre Kritik mit einem Schulterzucken quittiert:
„Da können wir auch nichts machen.
Gekocht wird woanders.“ Ein alternatives
Menü gibt’s nicht, die Gerichte werden
geliefert wie bestellt. Als Ersatz reicht die
Ausgabekraft eine Banane herüber, die ihre
besten Zeiten schon hinter sich hat. Elena
ist frustriert und hat Hunger. Unglaublich?
Mitnichten! Die geschilderte Szene hat sich
tatsächlich so zugetragen. Gästeorientie-
E
60
rung sieht anders aus. Prof. Dr. Volker
Peinelt von der Hochschule Niederrhein
kennt das Problem. Im Zertifizierungsverfahren der AGS von der Hochschule
Niederrhein (www.ag-schulverpflegung.de),
das gute Mensenangebote mit bis zu drei
Kochmützen auszeichnet, ist ein fehlendes
oder unzureichendes Reklamationsmanagement häufiger Grund für ein Nichtbestehen
der Überprüfung. „Der Aspekt Beschwerdemanagement hat bei der Bewertung ein
hohes Gewicht“, betont Prof. Dr. Volker
Peinelt. Dabei muss man berücksichtigen,
dass jene Mensen, die eine Zertifizierung
anstreben, in der Regel bereits gut aufge-
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: Polster, Archiv
Nur wenige Schulmensen können mit Reklamationen richtig umgehen. Die Folge sind verärgerte
Schüler, verunsicherte Mitarbeiter und eine schlechte Werbung für den Verpflegungsbetrieb.
Beschwerdemanagement
stellt sind. In puncto Beschwerdemanagement sind deutsche Schulmensen nach wie
vor Entwicklungsland. Wie in der Gastronomie und Hotellerie zählen Beschwerden
jedoch auch in der Schulverpflegung zum
Alltag. Kein Betrieb ist schließlich so perfekt, dass jeder Gast stets mit allem zufrieden ist. Wenn die Differenz zwischen Angebot und Erwartungen zu groß wird, macht
sich der Ärger Luft. „Schulverpfleger müssen sich in dieser Situation bewusst sein:
Eine Reklamation ist keine Nörgelei, sondern eine Chance, es in Zukunft besser zu
machen“, betont Prof. Dr. Volker Peinelt.
Mehr noch: Reklamationen, die zur Zufriedenheit der Schüler abgewickelt werden,
sind Reklame für die Mensa, denn auch dies
wird weiter erzählt.
Kritik ernst nehmen
Doch die besondere Situation in einer
Mensa verlangt besonderes Fingerspitzengefühl. Denn häufig wird die Unzufriedenheit von Schülern mit ihrem Mensaangebot
gar nicht offen ausgesprochen. Anders als
im Restaurant fragt hier keine Servicekraft
„Ist alles in Ordnung?“ oder „Hat’s geschmeckt?“. Der Schüler muss aktiv werden, um seine Reklamation loszuwerden.
Doch was tun, wenn das Ausgabepersonal
im Stress ist oder sich niemand zuständig
fühlt? Logische Konsequenz: Wer seinen
Unmut nicht an der richtigen Stelle äußern
kann, verstummt – und kommt schlimmstenfalls nicht wieder. So kann ein fehlendes
Beschwerdemanagement dazu führen, dass
Schüler der Mensa fernbleiben und niemand weiß, warum. Abtrünnige zurück zu
gewinnen ist in der Regel schwieriger als
Gäste zu halten.
Foto: Czermak
Meckerkasten oder persönlich?
In vielen Mensen hängen deshalb Beschwerde- oder Meckerkästen. Der „Dinosaurier“ des Beschwerdemanagements
kann jedoch nur effektiv genutzt werden,
wenn er mit vorgedruckten Reklamationsformularen kombiniert wird. „Die Beschwerdekriterien wie Geschmack, Konsistenz, Aussehen, Menge und Temperatur
sollten einzeln aufgeführt sein, damit der
Schüler seine Kritik möglichst präzise und
unkompliziert dokumentieren kann“, rät
Prof. Dr. Volker Peinelt. Der Meckerkasten
ersetzt jedoch nicht eine regelmäßige Ak-
2/2011 Schulverpflegung
zeptanzbefragung. Das Studentenwerk in
Berlin beispielsweise beauftragt dazu jährlich ein externes Institut. Die persönliche
Abfrage der Gästezufriedenheit und die
Auswertung der Beschwerden kann aber
auch im Rahmen eines pädagogischen Projekts von den Schülern selbst übernommen
werden. Das ist gleichzeitig eine gute Möglichkeit, um Schüler aktiv an der Mensaarbeit zu beteiligen und stärker an „ihre“
Mensa zu binden.
Wenn Schüler sagen: „Es schmeckt nicht“,
stecken bisweilen andere Probleme dahinter. Jüngere Kinder lehnen unbekannte
Genüsse häufig mit dem Vorwand
„schmeckt nicht“ von vornherein ab. Hier
helfen klare „Probier-Regeln“. Ältere
Schüler hatten vielleicht Ärger mit dem
Lehrer oder eine Fünf in der Mathe-Arbeit.
Ihren Frust kriegen dann die Mitarbeiter
hinter der Ausgabetheke ab. In diesem Fall
heißt es nachfragen. Was
steckt hinter der pauschalen Unmutsäußerung? Ist
das Essen wirklich der
Grund? Für lange Gespräche ist im Gedränge
der Mittagspause kaum
Zeit. Deshalb muss die
schnelle Nachfrage bei berechtigter oder unberechtigter Kritik geübt werden,
eventuell in Rollenspielen.
Eine Checkliste bzw. ein
Formular mit möglichen
Kritikpunkten ist hilfreich,
um aus dem lapidaren
Satz „Es schmeckt nicht“
konstruktive Kritik zu filtern. Nachfragen
wie „War das Essen nicht heiß genug? Oder
zu salzig?“ geben Antwortmöglichkeiten
vor und helfen, das Problem konkret zu be-
„Wenn Nudeln oder Fleischsauce zurückgehen, sollten bei den Verantwortlichen
die Alarmglocken klingeln.“
Prof. Dr. Volker Peinelt
nennen. Kritik, ob berechtigt oder nicht,
sollte nie persönlich genommen werden.
Das fällt vielen Menschen schwer. In speziellen Schulungen kann der konfliktvermeidende und sachliche Umgang mit
Beschwerden trainiert werden.
Reaktion & Feedback
Der Schüler hat sich beschwert – und
dann? Eine Kritik, die nur mit halbem Ohr
zur Kenntnis genommen wird, ein Zettel
61
Beschwerdemanagement
Tipps
Prof. Dr.
Volker Peinelt
der achselzuckend im Ordner oder Sammelkasten verschwindet – so sollte das
Feedback auf eine Reklamation nicht aussehen. „Kritik darf nicht in ein schwarzes Loch
fallen“, sagt Prof. Dr. Peinelt. Wer seine
Unzufriedenheit formuliert, erwartet eine
Reaktion; er erwartet, dass sich „gekümmert“ wird. Der Schüler muss wissen, dass
seiner Beschwerde ordnungsgemäß nachgegangen wird. Jeder Mitarbeiter an der
Speisenausgabe sollte Beschwerden annehmen und auf einem einseitigen Formular
dokumentieren können. Wer war der Beschwerdeführer? Wer hat die Beschwerde
aufgenommen? Um welches Problem handelt es sich? Die Auswertung und Verwaltung der Beschwerden ist Chefsache. Der
oder die Vorgesetzte betreibt Spurensuche.
Wann und wo ist das Problem aufgetreten?
„Eine Reklamation ist keine Nörgelei,
sondern eine echte Chance, es in Zukunft
einfach viel besser zu machen.“
Prof. Dr. Volker Peinelt
Was können Ursachen sein? Die Ergebnisse
des Beschwerdemanagements sollten regelmäßig in der Mensabeiratssitzung vorgelegt werden. Idealerweise sitzen Schüler,
Lehrer, Elternvertreter und Schulverpfleger/Caterer einmal im Vierteljahr gemeinsam am Tisch, um Probleme und Kurskorrekturen zu besprechen. Wichtig ist die
Einbindung der Eltern ins Reklamationsmanagement vor allem bei jüngeren Kindern,
62
denn sie finanzieren das Essen. Für Transparenz sorgt, wenn Schüler, ggf. auch Eltern,
wenigstens einmal im Jahr erfahren, wie mit
ihren Beschwerden umgegangen wurde.
„Der Caterer bedankt sich für die eingegangenen Beschwerden und zeigt auf, was er
zur Verbesserung der Speisen- und Servicequalität unternommen hat“, rät Prof. Dr.
Peinelt. Das Feedback kann in Form einer
Grafik oder einer kleinen Broschüre („Das
waren Eure Beschwerden…“) gegeben
werden. Gleichzeitig sollte die Gelegenheit
genutzt werden, um Schüler aufzuklären,
welche Möglichkeiten der Beschwerdeaufnahme es gibt (E-Mail-Konto, Meckerkasten,
Sprechzeiten, Kontaktdaten etc.) und wie
konstruktive Kritik aussehen sollte.
Verantwortlichkeiten klären
Leider scheitert in vielen Schulen ein funktionierendes Beschwerdemanagement bereits im Keim, weil Zuständigkeiten ungeklärt sind bzw. klare Richtlinien fehlen.
Durch die Arbeit mit unterschiedlichen Versorgungsmodellen ergibt sich ein Kreis von
Ansprechpartnern und mehreren Schnittstellen. „Oft wird das Essen von einem
externen Dienstleister geliefert und Landkreis oder Stadt bezahlen das Ausgabepersonal, das häufig zu wenig geschult ist“,
berichtet Prof. Dr. Peinelt aus der gängigen
Praxis. „Wer also kümmert sich im Dickicht
von Prozessen und Verantwortlichkeiten
um die Bearbeitung von Reklamationen?
Verwaltungsbeamten fehlt in der Regel
die Kompetenz für das Beschwerdemanagement einer Mensa.“ Prof. Dr. Peinelt
plädiert dafür, Produktion und Speisenausgabe in einer Hand zu lassen. Eine Trennung beider Bereiche führe z. B. in vielen
Fällen dazu, dass Schwächen bzw. Fehler
der Ausgabekräfte fälschlicherweise dem
Caterer zugeschrieben werden. Um Gerechtigkeit zu gewährleisten, zertifiziert
die Hochschule Niederrhein deshalb Produktion und Speisenausgabe von Mensen
getrennt.
Professionelle Dienstleister warten nicht auf
Beschwerdeformulare, sondern halten stets
die Augen offen. „Wenn Nudeln und
Fleischsauce zurückgehen, sollten die
Alarmglocken klingeln“, appelliert Prof. Dr.
Peinelt. Schauen, was auf den Tellern liegen
bleibt, die genaue Beachtung der Speisenabfälle – all das sind Maßnahmen, die
schnelle Kurskorrekturen ermöglichen. Sie
helfen nicht nur, die Qualität zu verbessern,
sondern auch Kosten zu sparen. Darüber
hinaus lohnt es sich, regelmäßig das eigene
Angebot mit den Augen eines Schülers zu
betrachten: Schmeckt das Gericht? Sieht es
attraktiv aus? Eine Birne, die als vermeintlich
gesundes Dessert unreif aufs Tablett gegeben wird, ist ärgerlich. Sie ist aber auch eine
Verschwendung, wenn sie zuhauf nur angeknabbert in den Müll wandert. Beschwerdemanagement beginnt mit der Gästeorientierung. Eine Birne, die reif, aromatisch und
mundgerecht geviertelt serviert wird, wäre
ein Anfang.
Cornelia Liederbach
Schulverpflegung 2/2011
Fotos: privat, Polster
für ein erfolgreiches Reklamationsmanagement
◗ Ausgabemitarbeiter müssen wissen, was sie im Fall einer
Reklamation zu tun haben. Legen Sie Strategien fest, an
die sich alle – auch der Vorgesetzte – halten müssen.
◗ Die beste Strategie ist die Vermeidung von Reklamationen. Betrachten Sie Ihr Speisenangebot mit den Augen
eines Schülers und prüfen Sie Ihre Speisenabfälle.
◗ Nehmen Sie eine Beschwerde nie persönlich, sondern
sehen Sie sie als Chance zur Verbesserung!
◗ Hören Sie dem Schüler zu, bleiben Sie ruhig. Ob berechtigte Beschwerden oder nicht – irgendetwas hat Ihren
Gast geärgert. Finden Sie es heraus!
◗ Bieten Sie akzeptable Alternativ-Lösungen an!
◗ Dokumentieren Sie jede Beschwerde im Beisein des
Schülers und zeigen Sie ihm: „Wir kümmern uns darum!“
◗ Informieren Sie Ihre Gäste regelmäßig darüber, wie mit
ihren Beschwerden umgegangen wurde.
Tipps & Trends
Gesunde Ernährung to go
Wer auf der Suche nach einer gesunden Zwischenmahlzeit für
den Pausenverkauf oder die Schulmensa ist, wird bei „mein
müslibecher“ fündig. Anett Schumann, Geschäftsführerin
und Gründerin von mein müslibecher, probierte zahlreiche
Müslivariationen für eine neue Produktpalette an Müslis im
Portionsbecher. Zum Unternehmensstart im August 2010 umfasst das Sortiment zunächst die Sorten Beeren Müsli und Schoko Müsli. Beide Mischungen werden täglich frisch abgemischt und sind frei von künstlichen Aroma- oder Farbstoffen. Die Becher
sind wiederverschließbar und bieten Platz zum Auffüllen mit Milch, Saft oder Joghurt sowie der
individuellen Verfeinerung mit Obst oder Honig. www.mein-mueslibecher.de
Quer durch das Sortiment
Fotos: mein müslibecher, Frisch & Frost, Scholl Apparatebau, Dr. Oetker Food-Service, Edna International, Frima, Dinner-Max
Dr. Oetker Food-Service stellt neue
Großgebinde der Suppen und Saucen
auf Granulatbasis der Marke eto vor. Die
Produkte sind streufähig, gut einzurühren
und gut nachzudosieren. Zum Sortiment
gehören z. B. Delikatess-Saucen zum
Braten, die Tomatensauce oder die CurryMango-Suppe. www.oetker-food-service.de
Neue Schmankerl
Frisch & Frost schickt weitere Produktneuheiten der Marken Toni Kaiser und
Bauernland an den Start. Ob GemüseLeckereien, Torten oder Palatschinken,
eines haben die Produkte alle gemeinsam: Sie bestehen aus natürlichen Zutaten und garantieren durch ihren hohen
Convenience-Grad ein gelingsicheres
Zubereiten. Die Toni Kaiser Linzer Torte
nach Original-Rezeptur passt z. B. als
Nachtisch oder Highlight einer Geburtstagsfeier. Die neuen Fruchtstrudel-Kreationen mit unterschiedlichen fruchtigen
Füllungen eignen sich auch als Nachtisch oder Hauptgericht.
www.frisch-frost.at
Sandwich mit Format
Für den ganzen Tag
Das Young-Line-Schulverpflegungssystem von Scholl Apparatebau ist
auf die Verpflegung von Ganztagsschulen ausgerichtet. Das System mit
mobilen Ausgabetheken bietet Platz
für die Warm-, Kalt- sowie Neutralausgabe und Kühlvitrinen mit Frontscheiben oder Entnahmeklappen.
Ohne Mehrpreis können die Thekenverkleidungen mit Obst-Dekor-Motiven oder eine Edelstahlrohr- statt
einer Holz-Tablettrutsche gewählt
werden. Auch auf der diesjährigen
Internorga in Hamburg ist das Unternehmen mit seinen Produkten vertreten. Halle A3, Stand 409
Ein Basisprodukt für vollwertige
Sandwiches bietet Edna mit
dem Joggingsandwich. Der Weizenteig des länglichen Baguettes
in rechteckiger Form enthält
Sonnenblumenkerne, Kartoffelflocken sowie Kürbiskerne und
ist mit Mohn und Sesam bestreut. www.edna.de
Zuverlässige Küchentechnik
Frima präsentiert auf der Internorga in Hamburg das
VarioCooking Center®, das z. B. ein scharfes Anbraten
von 60 kg Fleisch in nur 20 Minuten ermöglicht. Das
Fleisch bleibt dabei saftig und verliert kein Wasser. Im
Gerät brennt nichts an, die Reinigung sowie Betriebsbereitschaft geht sekundenschnell. Die Standbesucher
können an einer Kochshow teilnehmen und sich von den
Vorteilen des Gerätes überzeugen. Halle A4, Stand 411
Speisen wirtschaftlich verpacken und ausliefern
Bei Schulen und Kindergärten mit wenigen Mittagsgästen lohnt sich der Betrieb einer eigenen
Küche oder Ausgabestation oft nicht. Eine wirtschaftliche Lösung der Speisenverteilung bietet in
einem solchen Fall z. B. das System Dinner-Max School. Die in einer externen Zuliefererküche produzierten Speisen werden auf Porzellan oder Kunststoffgeschirr einzeln portioniert und sicher verpackt angeliefert. Das System ist auf die zusätzliche Lieferung von Beilagen wie Suppen, Salaten
und Desserts ausgelegt und auch Sonderkostformen können berücksichtigt werden. Es eignet sich
sowohl für Speisen aus dem Cook & Chill- als auch dem Frischkostverfahren. www.dinner-max.de
2/2011 Schulverpflegung
63
Tipps & Trends
Nachhaltige Speisenproduktion
Nachhaltigkeit ist ein viel beachteter Trend, den der Großküchentechnikhersteller Rational schon immer im Fokus hatte.
Der Grund ist in der Unternehmensphilosophie zu finden, denn
das dort verankerte Versprechen „Maximaler Kundennutzen“
schließt die Umwelt und alle Ressourcen automatisch mit ein.
Auf der Fachmesse Internorga in Hamburg präsentiert das
Unternehmen den Messebesuchern das SelfCookingCenter®
in seiner ganzen Vielfalt in einem Messe-Bistro und im Frontcooking-Einsatz. Die multikfunktionellen Geräte eignen sich z. B.
für das Cook & Chill-Produktionsverfahren. Halle A3, Stand 213
Fruchtiges Päckchen
Zwei neue zuckerreduzierte
Monoflavours ergänzen die
Klassik-Sorten von Capri-Sonne.
Die Varianten Orange und Apfel
enthalten 30 % weniger Zucker
als die vergleichbaren fruchtsafthaltigen Getränke. Erhältlich sind die
Getränke im klassischen 0,2-l-Trinkpack mit
Strohhalm in der 10er-Box. www.capri-sonne.com
Impressum
Schulverpflegung
6. Jahrgang
쑺 Offizielles Organ des DNSV
쑺 vereint mit
KiSchuMe
Verlag:
B&L MedienGesellschaft mbH & Co. KG
Verlagsniederlassung München
Postadresse: Postf. 34 01 33,
D-80098 München
Hausadresse: Augustenstraße 10,
D-80333 München
Telefon:
(089) 370 60-0
Telefax:
(089) 370 60-111
Internet:
www.blmedien.de
www.schulverpflegung.com
E-Mail:
[email protected]
Verlagsleitung und Chefredakteurin
(verantwortlich i.S.d.P.):
Annemarie Heinrichsdobler (hei)
-100
Redaktion:
Cornelia Czermak (cor)
-160
Larissa Nubert (lan)
-190
Redaktionsbüro mepax Berlin
(030) 513 92 14
Assistenz:
Karin Hechtberger
- 120
Anzeigenverkauf:
Gerhild Burchardt
-205
Eva Heinrichsdobler
-240
Rosi Höger
-210
Gabriele Leyhe
-225
Rocco Mischok
-220
Bernd Moeser
-200
Paula Pommer (Stv. Verlagsleitung)
-110
Torsten Sievers
-215
Gültige Anzeigenpreisliste:
Nr. 6 vom 1.1.2011
Anzeigenabwicklung:
Stefanie Wagner -260 Felix Hesse
-261
Layout:
Liane Rosch
-256 Michael Kohler -255
S. Anderle/ Sonar, Rita Wildenauer, Karin Belm
Sicher ist sicher
Um Küchen bei der Verwendung frischer Eier hygienisch abzusichern, hat die Frischdienst Union
das pasteurisierte Schalenei ins Sortiment aufgenommen. Frische Mayonnaise oder Tiramisu können
damit risikofrei angeboten werden, da das Ei
durch den Pasteurisierungsprozess auch
nach einer Lagerung absolut salmonellenfrei ist. Äußerlich und geschmacklich gibt
es im Vergleich zum frischen Ei keinen
Unterschied. Die Innovation wurde u. a.
für Kitas und Krankenhäuser entwickelt.
www.frischdienst-union.de
Ernährung und Bewegung
Mit der kreativen „Kids-Küche“ für
Kitas oder der „Gute-Laune-Mensa“
für Schulen bietet apetito Verpflegungskonzepte an, die lecker und
zugleich ausgewogen sind. Zu einem
gesunden Lebensstil gehört aber
nicht nur die richtige Ernährung,
sondern auch ausreichend Bewegung. Aus diesem Grund kooperiert apetito mit der Dietrich Grönemeyer
Stiftung. Auf der didacta referierte der deutsche Mediziner zum Thema
„So macht man gesunden Unterricht“. Prof. Dietrich Grönemeyer will
Kinder dazu bringen, sich für ihren Körper zu interessieren und
verantwortungsvoll mit ihm umzugehen – dies gelte es in den Kitaund Schulalltag zu integrieren. www.apetito.de
Abonnentenbetreuung:
Basak Aktas
-270
E-Mail: [email protected]
Bezugspreis:
Erscheint 5 x im Jahr, 28 Euro jährlich inkl. MwSt.,
Ausland 36 Euro inkl. Versandkosten. Einzelheft:
Inland 8 Euro. Der Abopreis für Verbandsangehörige des DNSV ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Bestellungen direkt an den Verlag. Kündigungsfrist:
Nur schriftlich drei Monate vor Ende des berechneten Bezugsjahres.
Anschrift aller Verantwortlichen:
B&L MedienGesellschaft mbH & Co.KG,
Verlagsniederlassung München,
Augustenstraße 10, 80333 München
Druck:
Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15,
83714 Miesbach
Verlagskonten:
Postbank Köln, Konto-Nr. 33 735 507 (BLZ 370
100 50); Commerzbank AG Düsseldorf, Konto-Nr.
06 522 00 700 (BLZ 300 400 00)
Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die
Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck und Übersetzung veröffentlichter Beiträge dürfen, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung des Verlages erfolgen. Im Falle von Herstellungs- und Vertriebsstörungen
durch höhere Gewalt besteht kein Ersatzanspruch. Für
den Inhalt der Werbeanzeigen ist das jeweilige Unternehmen verantwortlich.
Geschäftsführer der
B&L MedienGesellschaft mbH &
Co. KG, 40724 Hilden:
Harry Lietzenmayer
Gerichtsstand: Hilden
ISSN: 1863-0375
Der Informationsgemeinschaft zur
Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern angeschlossen.
Fotos: Heinrichsdobler, Frischdienst Union, Capri-Sonne, apetito, Rational
Mobiler Tisch
Neue Möglichkeiten der Gestaltung
eröffnen die Hockereinheiten von sbm
Schul- und Büromöbel. Die Tisch- und
Sitzsysteme bieten eine flexible Raumgestaltung. In nur wenigen Minuten verwandelt eine einzelne Person einen Aufenthaltsraum in einen Speisesaal. Jede
Kombination umfasst je nach Ausstattung acht bis 16 Sitzplätze. Die Tische
verfügen über einen barrierefreien Zugang, der es problemlos ermöglicht, daran Platz zu nehmen. Das Klapp- und
Rollsystem gestattet gefahrloses Aufklappen der Tische und verhindert bei
geöffnetem Tisch versehentliches Zusammenklappen. www.sbm24.de
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• Fernglas „Nitrogen“: nitrogengefüllt, wasserfest,
wetterbeständig, großes Sehfeld (131 m auf 1.000 m),
mit Schwimmgurt, inkl. Tasche zur Aufbewahrung
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Kunststoff, inkl. Einzelkarton und Batterien.
Ihr
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Wichtige Internetadressen
Informationen im Netz
Planloses Herumsuchen im Internet kostet Zeit und Nerven. Ein Wegweiser sind die folgenden Internet-Links
zu weiterführenden Internetseiten rund um die Themen Ernährung, Bewegung und Ganztagsschulen.
Ernährung
www.was-wir-essen.de
Informationen über Lebensmittel,
u. a. Erzeugung, Verarbeitung und
Kontrolle.
www.powerbreak.de
Der aus Ernährunswissenschaftlern,
Köchen, Pädagogen und Psychologen
bestehende Verein „Powerbreak“ fördert das Ernährungsverhalten von (besonders auch sozial benachteiligten)
Kindern und Jugendlichen, engagiert
sich für eine verbesserte Schulverpflegung und den Einsatz von Bio-Produkten.
www.bzga-kinderuebergewicht.de
Das Internetportal der Zentrale für
gesundheitliche Aufklärung zum
Thema übergewichtige Kinder und
Jugendliche richtet sich an betroffene
Eltern und Fachkräfte.
www.essprobleme.de
Informative Seite einer Selbsthilfegruppe für Jugendliche mit
Essstörungen.
Gentechnik
www.transgen.de
Datenbank mit Informationen über
gentechnische Veränderungen bei
Pflanzen, Lebensmitteln, Zutaten
und Zusatzstoffen.
www.greenpeace.de
Greenpeace-Ratgeber mit Produkten
und Herstellern, die mit oder ohne
Gentechnik arbeiten.
www.verbraucherfenster.de
Wissenschaftliche Hintergrundinf
ormationen und Datenbanken der
Hessischen Landesregierung zum
Verbraucherschutz.
www.rki.de
Das Robert Koch-Institut eine Datenbank zugelassener Freisetzungsversuche sowie Links zum Gentechnikgesetz.
www.5amtag.de
Deutschlandweite Gesundheitskampagne von Ernährungswissenschaftlern, Medizinern, Gesundheitsorganisationen und Wirtschaftspartnern.
www.bll.de
Der Bund für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde e.V. bietet eine
Vielzahl von Informationen über
Lebensmittel, präsentiert aktuelle
Entwicklungen und Broschüren in
digitaler Form.
www.zusatzstoffe-online.de
Umfangreiche Informationen, Links
und eine Datenbank der VerbraucherInitiative zum Thema Zusatzstoffe.
www.bfa-ernaehrung.de
/bestrahlung
Aktuelle Mitteilungen über die Forschungsaktivitäten der Bundesforschungsanstalt für Ernährung.
www.fke-do.de
Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund untersucht
die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Wachstum und Stoffwechsel
von Kindern und Jugendlichen mit
dem Ziel, wesentliche Beiträge zur
Förderung von Gesundheit und Entwicklung im Wachstumsalter durch
eine verbesserte Ernährung zu leisten.
Ess-Störungen
www.essstoerungen-frankfurt.de
Das Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen bietet auf der Internetplattform Informationen zur Prävention,
Beratung und Behandlung von Essstörungen. Zudem wird eine Internetberatung angeboten.
66
www.magersucht.de
Informationsdienst zur Magersucht
und Essstörungen, mit präventiven
Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit,
Beratung und interaktiver Plattform
zum Erfahrungsaustausch.
Gesundheit
www.schuleundgesundheit.hessen.de
Das Internetportal des Hessischen
Kultusministeriums bündelt die Maßnahmen aller mit Gesundheit befassten Arbeitsbereiche und betrachtet
die Gesundheitsförderung als Prozess
der Schulentwicklung.
www.hage.de
Netzwerk für Gesundheitserziehung
Hessen – Wissenswertes und Aktuelles
zu den Themen Gesundheitsförderung und Prävention.
www.bzga.de
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist der themenübergreifende
Schwerpunkt der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung. Zielgruppe: Lehrer.
www.ugb.de
Fachinformationen, Weiterbildungen
und praktische Tipps von den Vereinen für Unabhängige Gesundheitsberatung für zeitgemäße Ernährung und
gesunde Lebensweise.
Ökologischer Landbau
www.biofoodproject.de
Informationsportal für Jugendliche.
Schwerpunkte sind die Grundlagen
des Ökolandbaus und die wichtigsten
Regeln für gesunde Ernährung.
www.biokannjeder.de
Bundesweite praxisorientierte Informationskampagne für Ganztagsschulen, Kitas und Kliniken zum Thema
Bio-Verpflegung.
www.bio-find-ich-kuhl.de
Ökologischer Landbau und Ernährung
für Kinder und Jugendliche.
www.allesoeko.net
Informationen der Verbraucherzentralen zu Fragen rund um Öko-Landbau.
Schule
www.ganztagsschulverband.de
Ziel ist die Förderung und Entwicklung von Ganztagsschulen in allen
Bundesländern. Die Homepage informiert ausführlich über Aktuelles,
Veröffentlichungen, Tagungen und
Kongresse.
www.ganztagsschulen.org
Das Bundesministerium für Bildung
und Forschung bietet Informationen
zum Thema Ganztagsschulen mit
Adressen, Links und Veranstaltungshinweisen.
www.bundeselternrat.de
Der Bundeselternrat berichtet auf
seiner Homepage ausführlich über
Aktuelles, Stellungnahmen, Vorträge,
Tagungen und Termine.
www.gesund-macht-schule.de
Die AOK Rheinland/Hamburg und
die Ärztekammern Nordrhein und
Hamburg unterstützen mit dem
Projekt „Gesundheitsförderung und
Gesundheitserziehung in der Primarstufe“ die Zusammenarbeit von Schule, Schülern, Ärzten und Eltern im
Bereich der Kindergesundheit.
Schulverpflegung
www.ag-schulverpflegung.de
Die Hochschule Niederrhein bietet eine
bundesweite Überprüfung der Schulverpflegung an, differenziert
u. a. nach Produktion, Ausgabe und
Pausenverpflegung. Im Erfolgsfall kann
ein Zertifikat erworben werden. Relevante Informationen zur Zertifizierung
sowie Informationen zum Thema
Schulverpflegung stehen zum Download zur Verfügung.
www.schuleplusessen.de
„Schule + Essen = Note 1“ ist ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung e.V. (DGE) zur Schulverpflegung.
www.kuschu.de
Das Kuratorium Schulverpflegung versteht sich als Diskussionsforum und
Informationsbörse zum Thema Schulfrühstück, Pausenverkauf, Schulcafeteria und Ernährung im Unterricht.
www.in-form.de
In Form, die Initiative für gesunde
Ernährung und mehr Bewegung des
Bundesministeriums für gesunde
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz listet unter dem Link
Kita und Schule die bundesweiten
Vernetzungsstellen Schulverpflegung
auf. Jedes Bundesland verfügt über
eine eigene Vernetzungsstelle, die Interessierten mit Rat und Tat zur Seite
steht, z. B. Informationen zur Schulverpflegung liefert, Veranstaltungen
ausrichtet oder Kontakte vermittelt.
www.aid.de
Informationsplattform zum Thema
Außer-Haus-Verpflegung mit Tipps
zur Schulverpflegung, z. B. zu Hygiene, Lebensmittelrecht, Speisenplanung sowie Küche und Technik.
Seiten für/ mit Schüler/n
www.talkingfood.de
Anlaufstelle und Portal für Fragen
zum Thema Lebensmittelsicherheit.
Hauptzielgruppe sind Jugendliche
im Alter von 12 bis 18 Jahren sowie
Lehrer, Eltern und Medien.
Verbraucherinformationen
www.verbraucherministerium.de
Viele Informationen des
Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
www.verbraucher.de/ernaehrung
Unter der Rubrik „Angebot für Lehrer/Schulen“ finden sich praxisorientierte Informationen und Hinweise,
unter anderem ein Leitfaden für das
Essen in Ganztagsschulen und Tipps
zur gesunden Pausen- und
Zwischenverpflegung.
www.vz-nrw.de
Die Verbraucherzentrale NRW veröffentlicht unter der Rubrik Ernährung
Informationen z. B. zu den Themen
Lebensmittelrecht, Nahrungsergänzung und Schulverpflegung. Auch
Ernährungsempfehlungen und Be-
Schulverpflegung 2/2011
GESUCHT & GEFUNDEN
TERMINE
Bestell- und
Abrechnungssysteme
Kaffeemaschinen
23.3.2011
Stuttgart
Sondertagung Schulverpflegung
Thema: „Auf den Geschmack
gekommen? Schulmensen in
Baden-Württemberg“
Die Sondertagung wird von der
Vernetzungsstelle Schulverpflegung
Baden-Württemberg veranstaltet
und enthält ein Programm, das die
Ergebnisse der Arbeit aus zweieinhalb Jahren Vernetzungsstelle
Schulverpflegung Baden-Württemberg vorstellt. An der Universität
Hohenheim warten an diesem Tag
Vorträge, zahlreiche Workshops
und Informationsstände auf
Interessierte im Bereich Schulverpflegung.
Termin: 23.3.2011
Anmeldung: Kostenfrei, nur
online unter www.dge-bw.de
Anmeldeschluss: Es gilt die
Reihenfolge der Anmeldungen.
Zeit: 9-17 Uhr
Ort: Universität Hohenheim,
Biologiezentrum
Qualitätssicherung mit optimiX
Melitta SystemService
Ihr Systempartner für die Kaffeeversorgung
Zechenstr. 60 ‡ 32429 Minden
www.melittasystemservice.de
Tel.: 0571 50 49 0 ‡ [email protected]
Gesunde Ernährung
EUROTOQUES
STIFTUNG
26.3. und 14.5.2011
Dortmund
Wollen auch Sie nicht länger nur reden, sondern handeln?
Thema: Qualitätssicherung der
Mittagsverpflegung in Schulen
mit dem optimiX Gütesiegel
In dem Seminar werden die
ernährungsphysiologischen Hintergründe der Optimierten Mischkost erläutert. Ein Schwerpunkt
wird auf die Zusammensetzung
und Gestaltung der Mittagsmahlzeit und die praktische Umsetzung
in Rezepte und Speisepläne gelegt. Zudem werden Besonderheiten einzelner Verpflegungssysteme
berücksichtigt.
Zielgruppen: Verantwortliche für
die Planung und Zubereitung der
Mittagsmahlzeiten in Schulen und
bei Essensanbietern, Diätassistenten, Dipl.-Oecotrophologen,
Köche, Hauswirtschaftsleiter etc.
Teilnehmerzahl: 10-15
Termine: 26.3. und 14.5.2011
Ort: Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund,
Heinstück 11, 44225 Dortmund
Gebühr: 139 € (inkl. MwSt.)
Ansprechpartner: Frau Annas,
Frau Madiwe,
Tel. (0231) 79 22 10-38
E-Mail: [email protected]
5.-6.4.2011
Bonn
Schulverpflegung für Entscheidungsträger
Praxis-Workshop: Schulverpflegung für Entscheidungsträger
Das Netzwerk Culinaria bietet in
Kooperation mit dem KompetenzNetzwerk meineschulmensa einen
Praxis-Workshop Schulverpflegung
an. Fachleute aus der Branche erläutern unterschiedliche Ansätze
für das Organisieren von Schulverpflegung und beleuchten Auswirkungen auf Qualität, Geschmack,
Kosten und Akzeptanz bei Schülern
und Eltern. Die Experten vom
Netzwerk Culinaria geben Hinter-
grundinformationen rund um Produktionssysteme wie Cook & Chill
oder Cook & Serve und erläutern
technische und logistische Voraussetzungen.
Zielgruppe: Entscheidungsträger
aus kommunalen Verwaltungen
und Behörden, Schulträger und
Schulen
Termin: 5.-6.4.2011
Ort: Lehmann’s Gastronomie
Service, Bonn-Dransdorf
Information:
www.netzwerkculinaria.de
Das Resultat von Fastfood und falscher Ernährung
sind übergewichtige Kinder und Jugendliche.
Durch Ihre Spende unterstützen Sie den Geschmacksunterricht an Schulen
– der Weg zur körpergerechten Ernährung.
Geschäftsstelle Eurotoques-Stiftung,
Winnender Straße 12, 73667 Kaisersbach-Ebni
Tel: 07184/2918-112 Fax: 07184/2918-114
E-Mail: [email protected] • www.Eurotoques.de
Spendenkonto: 7883500421, Baden-Württembergische Bank Stuttgart 60050101
Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen, Mitglied im Initiativkreis
Stuttgarter Stiftungen, Mitglied im Bundesverband der Verbraucherverbände e.V.
Sie wollen
bekannter werden?
Kein Problem,
hier ist Platz für Ihre Adresse und
das Produkt-Portfolio.
Erfragen Sie unsere Sonderkonditionen
unter
Tel. (089) 370 60-200
5.9.2011
Leipzig
5. Kongress für Kita- und Schulverpflegung
Bereits zum fünften Mal wird im
Rahmen der Messe Leipzig am
5.9.2011 der Kongress für Kitaund Schulverpflegung stattfinden.
Zielgruppe: Verpflegungsverantwortliche und Experten aus Politik,
Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft und Verbraucherorganisationen, Verantwortliche aus der kommunalen Ebene (Schulämter, Landesinstitute), Vernetzungsstellen,
Träger und Vertreter von Schulen
und Kitas sowie Cateringunternehmen, die sich fachlich fundierte
Informationen sowie Tipps zum
Thema wünschen.
Wie in den vorangegangenen Jahren werden zahlreiche Referenten
aus Wissenschaft und Praxis Vorträge rund ums Thema Kita- und
Schulverpflegung halten. Auch eine
lebhafte Diskussionsrunde am runden Tisch zum Thema ist wieder
vorgesehen.
Die beliebten fröhlichen, bunten Figuren von
Rudi Diessner, einem Künstler mit DownSyndrom, schmücken die Produkte der
Lebenshilfe. Diese und weitere Geschenkideen sowie exklusive Produkte aus
Behinderten-Werkstätten finden Sie unter:
www.lebenshilfe-shop.de
DNSV – Wer oder was ist das?
Der Verein Deutsches Netzwerk Schulverpflegung e. V. (DNSV)
will sich der Verbesserung der Qualität in der Schulverpflegung
widmen. Ziel ist die qualitative sowie organisatorische Verbesserung des Schulessens. In enger Verknüpfung zwischen Praxis
und Theorie macht es sich das Netzwerk zur Aufgabe, alle Beteiligten wie Schulträger, Lehrer, Eltern- und Schülerinitiativen,
Interessenverbände, Industrie und Politik unter einem Dach und
Netzwerk zu vereinen.
Vorträge
Referate
Messen
Roadshow
Veranstaltungen
Das Netzwerk, in welchem sich alle Interessierten, die die
Zielstellung des Vereins anerkennen, zu regelmäßigen Veranstaltungen treffen, dient der Förderung des Themas „Gesunde
und schmackhafte Ernährung von Kindern und Jugendlichen“
im Rahmen der Schulverpflegung.
Erfahrungsaustausch
innerhalb der
Europäischen
Union
Wer kann Mitglied werden?
Die Teilnahme an diesem Netzwerk ist für alle offen, die die
Ziele des Vereins anerkennen. Das Netzwerk bildet eine nicht
kommerzielle Organisationsform, in der die Teilnehmer strategische und/oder aktive Initiativen zur Förderung der definierten
Zwecke entwickeln.
Der Mix zwischen Beratung und aktiver Mitarbeit in Form von
Seminaren und gemeinsamen Veranstaltungen ist ein wichtiger
Bestandteil zur Förderung des Netzwerks und seiner Wirkung
in der Öffentlichkeit.
Schulverwaltung
Kommune
Stadt
Praxis
Pressearbeit
Politik
Ministerien
Bund/Land
Bundesweite
Integration
Vernetzungsstellen
Schulverpflegung
Wie gelingt das Netzwerken?
✔ Gemeinsame Messeauftritte unter dem Dach des DNSV
✔ Jährliche Netzwerktreffen
✔ Regelmäßiger Newsletter mit Brancheninformationen
✔ Direkte Kontakte zur Wissenschaft und deren neuesten
Erkenntnissen
✔
✔
✔
Persönliche Kontakte zu Entscheidern vor Ort
Zusammenschluss kompetenter Partner aus
verschiedenen Bereichen
und und und...
Netzwerken Sie mit –
ein Netzwerk lebt durch die Ideen
und Anregungen seiner Mitglieder!
Kontakt:
Deutsches Netzwerk Schulverpflegung e. V.
Köpenicker Allee 38
10318 Berlin
www.schulverpflegungev.net
[email protected]
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