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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 16. Juli 2014
Studie beschreibt erstmals Programme zur
Schulverpflegung in der EU
Im Rahmen der Anstrengungen der Europäischen Kommission, Adipositas bei Kindern zu
reduzieren, veröffentlichte die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der Kommission den
ersten umfassenden Bericht über Programme zur Schulverpflegung in Europa. Er zeigt,
dass die europäischen Staaten den wesentlichen Einfluss erkennen, den die
Schulverpflegung auf Gesundheit, Entwicklung und schulische Leistung der Kinder hat, und
entsprechend handeln. Sämtliche untersuchte Staaten (die EU-28 sowie Norwegen und die
Schweiz) haben Leitlinien für die Schulverpflegung, wenngleich diese beträchtlich
voneinander abweichen. Die staatlichen Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung
an Schulen reichen von Empfehlungen auf freiwilliger Basis, etwa für Menüs und
Portionsgrößen, bis hin zu völligen Verboten, die unter anderem Werbung,
Verkaufsautomaten und zuckerhaltige Getränke betreffen.
Verteilung von verpflichtenden (orange) und freiwilligen (blau)
staatlichen Programmen zur Schulverpflegung in den EU-28 sowie in Norwegen und der Schweiz
Der für Gesundheitsfragen zuständige EU-Kommissar, Tonio Borg, bemerkte: „Nahezu
eines von drei Kindern in Europa ist übergewichtig oder adipös und trägt somit das Risiko,
an einer Reihe vermeidbarer Leiden zu erkranken, zum Beispiel an Typ-2-Diabetes.
Schulen
sind
wichtige
Partner
bei
unseren
Bemühungen,
gesunde
Ernährungsgewohnheiten bei Kindern zu fördern, damit sie bei guter Gesundheit
heranwachsen, gute schulische Leistungen erbringen und ihr Entwicklungspotenzial voll
ausschöpfen können. Die erste Untersuchung der Programme zur Schulverpflegung ist
daher ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Adipositas.“
IP/14/834
Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft,
fügte hinzu: „Dieser Bericht bietet europäischen Entscheidungsträgern, Pädagogen und
Wissenschaftlern eine gute Grundlage für die Untersuchung möglicher Zusammenhänge
zwischen Programmen zur Schulverpflegung und öffentlicher Gesundheit und sie können
damit bewerten, wie effizient sie bei der Förderung gesunder Essgewohnheiten agieren.“
Hintergrund
Der Bericht befasst sich mit den aktuellsten nationalen Strategiepapieren über Standards
und Richtlinien zur Verpflegung in Grundschulen und weiterführenden Schulen. Er
beschreibt diese Strategien anhand einheitlicher Kriterien wie zugelassene oder verbotene
Lebensmittel,
Nährstoffgehalt,
Speiseräume,
Gastronomie-Dienstleister
und
Einschränkungen bei Werbung.
Des Weiteren gibt der Bericht einen Überblick über die Regulierungssituation: ein wichtiger
Schritt bei der Bewertung der Auswirkung solcher Programme auf Adipositas bei Kindern.
Einige zentrale Fakten aus dem Bericht:
 Mehr als 90 % der untersuchten Programme enthalten auf Lebensmitteln basierende
Standards und sichern somit ausgewogene Menüs. Ferner enthalten sie Vorgaben
für die Portionsgröße (76 %) und den Nährwert des Mittagessens (65 %).
 Einschränkungen oder Empfehlungen für die Verfügbarkeit von Getränken sind sehr
verbreitet (65–82 %), wobei die Mehrheit (kostenlosen) Zugang zu Trinkwasser
fördert, insbesondere (zuckerhaltige) Erfrischungsgetränke jedoch einschränkt oder
verbietet.
 Verbesserte Ernährung von Kindern, Erziehung zu gesunden Ess- und
Lebensgewohnheiten sowie die Verringerung oder Vermeidung von Adipositas in
der Kindheit sind die vorrangigen allgemeinen Ziele der meisten Staaten.
 Süßigkeiten und salzige Knabbereien sind in den meisten Programmen nur
eingeschränkt erlaubt; die Bandbreite reicht hier von gelegentlichen Ausnahmen
bis hin zum Komplettverbot.
 Eine Messung der Resultate des Programms zur Schulverpflegung ist bei 59 % der
Programme gefordert oder empfohlen. Die am häufigsten zu messenden Resultate
beziehen sich auf die Versorgung mit Essen an Schulen und den Prozentsatz der
Kinder, die eine Mahlzeit an der Schule einnehmen.
 Energie- und Fettaufnahme sind die Kenngrößen, die am häufigsten in den auf
Energie und Nährstoffe ausgerichteten Standards für Mittagessen berücksichtigt
werden (65 % respektive 56 % aller Programme).
 Bei Verkaufsautomaten besteht bei der Hälfte aller untersuchten Staaten eine
Einschränkung. Das Spektrum der Maßnahmen reicht von jenen, die empfehlen, in
Verkaufsautomaten gesündere Lebensmittel anzubieten, über solche, bei denen
ungesunde Produkte aus den Automaten entfernt werden, bis zu solchen, die gar
keine Verkaufsautomaten auf dem Schulgelände zulassen.
 Einschränkungen bei der Werbung für ungesunde Lebensmittel sind ebenso üblich.
Die Studie über die Programme zur Schulverpflegung wurde mit Hilfe der Hochrangigen
Gruppe für Ernährung und Bewegung der Europäischen Kommission in Unterstützung der
EU-Strategie für mit Ernährung, Übergewicht und Adipositas zusammenhängenden
Gesundheitsfragen sowie des EU-Aktionsplans zu Adipositas im Kindesalter 2014–2020
durchgeführt.
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Links
Link zum Bericht:
https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/eur-scientific-and-technical-researchreports/mapping-national-school-food-policies-across-eu28-plus-norway-and-switzerland
Vorschlag der Europäischen Kommission zur Zusammenlegung und zum Ausbau
bestehender Programme zur Schulverpflegung (IP/14/94)
Kontakt:
Michael Jennings (+32 2 296 33 88) Twitter: @ECSpokesScience
Monika Wcislo (+32 2 295 56 04)
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