Layout Kopie 3.indd

Werbung
DIPLOMARBEIT
WOHNEN_LERNEN_ARBEITEN
Ein multifunktionales Gebäude für ausländische Studierende
am Innsbrucker Hofgarten
ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs unter der Leitung von Univ.
Lektor Oberrat Dipl.Ing. Dr.techn. Herbert Keck, E253/2 Abteilung für Wohnbau und Entwerfen, eingereicht an der
Technischen Universität Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung von Thomas Lebinger, Matr.-Nr. 0325382,
A-1150 Wien, Sturzgasse 19-23/3/15
Wien, Oktober 2009
„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Vorwort
Noch vor ein paar Jahrzehnten waren Studierende anderer Nationen auf die Hilfsbereitschaft und Offenheit einzelner
Vermieter bzw. kirchlicher oder sozialer Organisationen angewiesen, um eine Unterkunft für die Dauer ihres Aufenthaltes
in Österreich zu finden.
Heute gibt es eine große Anzahl an Studentenunterkünften. Speziell für ausländische Studierende ist der
Wohnungsmarkt aber immer noch schwierig, da die Suche meist aus dem Ausland stattfindet, flexible Mietverträge
von Nöten sind, oder Vermieter Vorurteile gegenüber fremden Kulturen haben. Aus diesem Grund wurde 1998 die
OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH gergründet, welche ausschließlich für die Unterbringung von ausländischen
Studierenden, GastforscherInnen und GastprofessorInnen zuständig ist. Zusätzlich zu den Kontingentplätzen in Heimen
der großen österreichischen Heimorganisationen wurden in den letzten Jahren in Wien und Graz bereits eigene Häuser,
ausschließlich für diese Zielgruppe, realisiert.
Zugegeben, ich selbst lebte nie in einem Studentenheim. Jedoch habe ich durch meine langjährige Arbeit bei der OeADWohnraumverwaltungsGmbH, bei der ich bereits selbst für die Unterbringung von ausländischen Studieren in Innsbruck
zuständig war, die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Zielgruppe kennen gelernt, viele unterschiedliche
Studentenheime gesehen und ein Gespür dafür bekommen was, im Bereich studentisches Wohnen funktioniert und
was nicht.
Das multifunktionelle Gebäude für ausländische Studierende am Innsbrucker Hofgarten wird drei unterschiedliche
Bereiche des OeAD’s vereinen. Ein Studentenheim, den Vorstudienlehrgang und die regionale Geschäftsstelle. Es handelt
sich zwar um ein rein fiktives Projekt, jedoch wird der Bau eines eigenen Hauses in Innsbruck angedacht.
Mir ist es wichtig aufzuzeigen, dass studentisches Wohnen, speziell für diese Zielgruppe, mehr bedeutet als die
Aneinanderreihung von Kleinappartements. Wichtiger als noch im Wohnbau, ist bei dieser Bauaufgabe nämlich der
Aspekt der Kommunikation zwischen den einzelnen Bewohnern, der leider oft vernachlässigt wird.
Für den von mir gewählten Bauplatz am Innsbrucker Hofgarten, der derzeit als Parkplatz für Touristenbusse verwendet
wird, werden immer wieder neue Nutzungen angedacht und verworfen. Durch die Nähe zur Sozialwissenschaftlichen
Fakultät der Uni Innsbruck wäre eine Nutzung für den universitären Sektor sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Thema
Ausländische Studierende in Österreich
Das Erasmus-Programm
Der OeAD
Standort
Innsbruck in Zahlen
Geschichte von Innsbruck
Geschichte des Bauplatzes und seiner Umgebung
Analyse des Bauplatzes und seiner Umgebung
Bauplatzfotos
Entwurf
Projektbeschreibung
Pläne
Energiekonzept
Modellfotos
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Danksagung
12
14
17
23
24
27
33
36
42
48
80
82
90
92
96
10
Thema
11
Ausländische Studierende an öffentlichen österr. Universitäten und Fachhochschulen 1955-2008
AUSLÄNDISCHE STUDIERENDE IN ÖSTERREICH
50.000
45.000
Ausländische ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten
40.000
Ausländische Studierende an Fachhochschulen
Die Zahl ausländischer Studierender ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen. Lediglich nach Einführung
der Studiengebühren im Jahr 2001 gab es einen kurzzeitigen Rückgang. Besuchten in den 1970er- Jahren weniger als 10.000
Ausländer/innen eine österreichische Universität, so waren es im Wintersemester 2007/2008 bereits knapp 44.000. Dies
entsprach einem Fünftel aller Inskribierten an österreichischen Universitäten. Dazu kamen 2007/2008 noch weitere 3.000
ausländische Studentinnen und Studenten an Fachhochschulen, wo der Ausländeranteil bei rund 10% lag.
35.000
12
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
Ausländische ordentliche Studierende an
öffentlichen Universitäten im WS 2007/2008
nach Staatsangehörigkeit
Übersee
13%
Deutschland
30%
Sonstiges Europa
3%
02 | Statistik Austria | Hochschulstatistik |
Türkei
5%
Ehem. Jugoslawien
(ohne Slowenien)
12%
Sonstige EU-/
EWR-Staaten
23%
Italien
14%
03 | Eurostat. | Anteil ausländischer Studierender im Tertiärbereich 2006 in ausgewählten europäischen Staaten
19
55
19 /56
57
19 /58
59
19 /60
61
19 /62
63
19 /64
65
19 /66
67
19 /68
69
19 /70
71
19 /72
73
19 /74
75
19 /76
77
19 /78
79
19 /80
81
19 /82
83
19 /84
85
19 /86
87
19 /88
89
19 /90
91
19 /92
93
19 /94
95
19 /96
97
19 /98
99
20 /0 0
01
20 /02
03
20 /0 4
05
20 /0 6
07
/0
8
01 | Statistik Austria |
0
Wintersemester
Anteil ausländischer Studierender im
Tertiärbereich 2006
in ausgewählten europäischen Staaten
Vereinigtes Königreich
47,4%
42,4%
Luxemburg
Schweiz
Österreich
Schweden
Frankreich
Belgien
Deutschland
Dänemark
Norwegen
Irland
Niederlande
Tschechische Republik
Portugal
Bulgarien
Ungarn
Estland
Finnland
Spanien
Griechenland
Italien
0
19,7%
15,6%
12,4%
12,3%
12,1%
11,5%
9,3%
8,2%
7,1%
6,6%
6,4%
4,6%
3,7%
3,3%
3,1%
2,9%
2,9%
2,5%
2,4%
10
20
Insgesamt studierten im Wintersemester 2007/2008 rund 29.000 Angehörige aus EU-/EWR-Staaten in Österreich. Der Großteil
davon waren Deutsche (13.000 Personen) sowie vorwiegend aus Südtirol stammende italienische Staatsangehörige (6.200
Personen). Jeweils mehr als 1.000 Studierende kamen daneben aus den EU-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Bulgarien.
Aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens (außer Slowenien) stammten rund 12% und aus der Türkei 5% aller ausländischen
Studierenden in Österreich. Etwa 5.500 Personen (13%) kamen von einem anderen Kontinent zum Bildungserwerb nach
Österreich: Der größte Teil davon entfiel auf Staatsangehörige aus asiatischen Ländern (3.800 Personen), gefolgt von
amerikanischen Studierenden (knapp 1.000 Personen).
Die Beliebtheit des Studienstandorts Österreich für ausländische Studierende zeigt sich im europäischen Vergleich: In Österreich
lag 2006 der Ausländeranteil unter den Studierenden im Tertiärbereich (im Wesentlichen über die Matura hinausgehende
Ausbildungen) bei 16%. Höhere Werte verzeichneten nur Großbritannien (47%), Luxemburg (42%) und die Schweiz (20%).
Frankreich und Deutschland wiesen mit Anteilen von rund 12% etwas geringere Werte als Österreich auf, während der Anteil
ausländischer Studentinnen und Studenten in Italien mit 2% besonders niedrig war.
(Marik-Lebeck Stephan, Wisbauer Alexander , Kytir Josef: migration und integration/ zahlen.daten.fakten, Wien,
ÖSTERREICHISCHER INTEGRATIONSFONDS, 2009)
Diese positive Entwicklung ist sicherlich einem der erfolgreichsten europäischen Bildungsprogramme, dem ERASMUSProgramm, zu verdanken.
30
40
50 %
13
DAS ERASMUS-PROGRAMM
Das ERASMUS-Programm, benannt nach dem Humanisten Erasmus von Rotterdam,
15
„Ich möchte Weltbürger sein,
überall zu Hause und was noch entscheidender ist,
überall unterwegs“,
steht bereits heute als Synonym für den innereuropäischen Bildungstransfer.
Die Förderung der Studierendenmobilität im Rahmen des Erasmus-Programms begann 1987 mit 3.244 TeilnehmerInnen
und bietet heute ca. 180.000 StudentInnen jährlich die Möglichkeit, drei bis zwölf Monate im Ausland zu studieren oder
Praktika zu absolvieren.
Erasmus ist aber mehr als nur ein Bildungsprogramm – es ist ein soziales und kulturelles Phänomen. Es dürfte auch
Cédric Klapisch zu seinem Film „L‘Auberge Espagnole – Barcelona für ein Jahr“ inspiriert haben, in dem er den Alltag
einer typischen „Erasmus-WG“ in Barcelona schildert. Erasmus steht für das Beste, was Europa zu bieten hat. Mehr noch
als um die eigentlichen Lernerfahrungen geht es um Offenheit und Toleranz: In einer ungezwungenen Atmosphäre
bringt Erasmus die Menschen einander näher. Das Programm fördert den interkulturellen Dialog. Es regt junge Leute an,
„europäisch“ zu denken und nicht nur im Studium, sondern auch im Berufsleben mobil zu sein. Einschlägigen Studien
zufolge zahlen sich Erasmus-Auslandsaufenthalte auf dem Arbeitsmarkt aus: Stipendiaten erhalten später oft sicherere
und besser bezahlte Jobs.
Seit 2007 bis zum Jahr 2013 wird Erasmus unter dem neuen Programm für lebenslanges Lernen weitergeführt. Bis
2012 soll die Zahl der TeilnehmerInnen auf drei Millionen Studierende wachsen, denen die Chance geboten werden soll,
wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
Erasmus fördert jedoch nicht nur die Mobilität von Studierenden. Auch HochschullehrerInnen können am Erasmus-
04 | OeAD | ERASMUS Werbeplakat
14
Austauschprogramm teilnehmen. Allein 2007 nahmen 21.000 Dozenten diese Möglichkeit in Anspruch. Auf der
Grundlage von Kooperationsvereinbarungen zwischen Hochschuleinrichtungen erstreckt sich das Erasmus-Netz auf die
27 EU-Mitgliedsländer, sowie die Türkei und drei assoziierte Länder (Island, Liechtenstein und Norwegen).
16
Über den persönlichen Gewinn hinaus ist Erasmus auch eine Bereicherung für die Gesellschaft. „Es ist ein
hervorragendes Beispiel dafür, was koordinierte europäische Aktionen im Bildungsbereich bewirken können“, erklärte
Kommissionspräsident Barroso.
(http://www.dw-world.de/dw/article/0,,2516447,00.html, am 18.08.2009)
Für die Abwicklung des ERASMUS- als auch für viele andere Mobilitäts-Programme ist in Österreich der Österreichische
Austauschdienst (kurz OeAD) zuständig.
Der OeAD
Der OeAD ist Österreichs führende gemeinnützige Dienstleistungs- und Serviceeinrichtung im Bereich der internationalen Bildungs- und Wissenschaftskooperation. Die Tätigkeit des OeAD erfasst die allgemeine, die akademische und
die berufliche Bildung, wobei – historisch gewachsen – der Bereich der akademischen Mobilität einen besonderen
Schwerpunkt bildet.
Der Verein „Österreichischer Austauschdienst (OeAD) - Agentur für Internationale Bildungs- und Wissenschaftskooperation“ wurde im Jahr 1961 von der Österreichischen Rektorenkonferenz mit dem Zweck gegründet, ausländische
Studierende bei ihrem Aufenthalt in Österreich zu unterstützen. Seit 01.01.2009 ist der OeAD eine GmbH des Bundes.
Heute erfüllt der OeAD als führende gemeinnützige Agentur im Dienst des internationalen Austausches von SchülerInnen, Lehrlingen, Studierenden, Lehrenden und WissenschaftlerInnen zahlreiche Aufgaben und führt internationale
Bildungsprojekte durch:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Durchführung von Stipendienprogrammen und Betreuung der Stipendiat/innen finanziert durch
- das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF)
- die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA)
- sonstige Geldgeber (Drittmittel)
Nationalagentur für das Bildungsprogramm der Europäischen Union LEBENSLANGES LERNEN
Betreuung von diversen Drittstaatenprogrammen der Europäischen Union
Betreuung und Administration der Aktionen „Österreich-Slowakei“, „Österreich-Tschechien“
und „Österreich-Ungarn“
National CEEPUS Office
Betreuung und Administration der Wissenschaftlich-Technischen Abkommen
Betrieb von Vorstudienlehrgängen
Internationale Präsentation des Hochschulstandorts Österreich
Informationsleistungen und Beratung für österreichische und internationale
Studierende und Wissenschaftlerinnen
17
• Expertenfunktion, Lobbying zur Förderung der (akademischen) Mobilität
• Vernetzung und Kooperation mit anderen internationalen (Austausch) Organisationen
• Wohnraumvermittlung für internationale Studierende und Gastforscher/innen
• Abwicklung des EU-Studentenmobilitätsprogrammes ERASMUS in zwei Bereichen:
Stipendienauszahlung an die österreichischen StipendiatInnen, Wohnungsbeschaffung und Information für ankommende StipendiatInnen
Die OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH:
19
(http://www.oead.at/_oead_about/index.html, am 18.08.2009)
Der OeAD ist 100%-Gesellschafter der OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH (kurz OeAD-WRV). Die OeAD-WRV stellt den
OeAD-StipendiatInnen, den Erasmus-StudentInnen, GastprofessorInnen sowie Gästen Wohn- bzw. Studentenheimplätze
in den Universitätsstädten Österreichs zur Verfügung.
Die OeAD-WRV verfügt österreichweit über 1.116 eigene Heimplätze und 2.145 Kontingentplätze in Heimen anderer
österreichischer Heimorganisationen.
Die OeAD-Vorstudienlehrgänge:
Die Vorstudienlehrgänge sind für jene internationalen Studierenden eingerichtet, die von einer österreichischen
Universität zu einem Studium zugelassen sind, jedoch vor Beginn dieses Studiums Ergänzungsprüfungen ablegen
müssen. Das Angebot umfasst Deutschintensivkurse sowie Vorbereitungskurse für andere Fächer.
Die regionalen OeAD-Geschäftsstellen:
Der OeAD unterhält regionale Geschäftsstellen in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Leoben, Linz, Salzburg und Wien.
Die Aufgaben der Geschäftsstellen sind:
• allgemeine Beratung für internationale Studierende und AkademikerInnen
• Betreuung der StipendiatInnen der jeweiligen Bundesministerien (Auszahlung von Stipendien, Abschluss einer Kranken- und Unfallversicherung, Beratung und Hilfe mit Formalitäten von 05 | OeAD | Werbeplakat
18
Behörden, Organisation eines Freizeitprogrammes etc.)
20
Standort
21
07 | Thomas Lebinger | Österreichkarte mit Innsbruck
22
06 | Thomas Lebinger | Stadtplan von Innsbruck mit Bauplatz
Innsbruck in Zahlen
Fläche:
Einwohner pol. Bezirk:
Einwohner Agglomeration:
StudentInnen:
Bevölkerungsdichte:
Höhe:
Tiefster Punkt:
Höchster Punkt:
Gliederung Stadtgebiet:
104,91 km²
139.595 (Haupt- und Nebenwohnsitze 2008)
189.832 (2006)
35.341 (Universität Innsbruck 2008)
1.124 EinwohnerInnen/km²
Höhe: 574 m ü. A.
565 m ü. A. (Inn bei Ampass)
2641 m ü. A. (w. Praxmarerkarspitze)
9 Katastralgemeinden
23
09 | Innsbruck sehen | Innbrücke (1870-1873) aus Eisenkonstruktion
08 | Innsbruck sehen | Maria-Theresien-Straße um 1900
24
Geschichte von Innsbruck
Der Name Innsbruck (um 1167 als „Inspruk“ erstmals
genannt) kommt von der Brücke über den Inn, welche in
der Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals erbaut wurde und
in der Folge bis heute zum heraldischen Symbol im Siegel
und Wappen Innsbrucks wurde.
Ausgrabungen und Funde geben Zeugnis von der
Besiedelung des Innsbrucker Raumes ab der Steinzeit.
Wo die Straße vom Brennergebiet das Inntal erreichte
und sich teilte, war von den Römern etwa 15 v. Chr. das
befestigte Kastell Veldidena (heute Innsbrucker Stadtteil
Wilten) errichtet worden. Die Römer hatten das zentrale
Alpen- und Voralpengebiet zur Provinz Raetia (Rätien)
zusammengefasst.
Das Innsbrucker Becken, das zu einem großen Teil die von
Deutschland kommenden Straßen in sich vereinigt und über
den Brenner, den niedrigsten Pass des Alpenhauptkammes
nach Süden weiterführt, profitierte von Anfang an von der
günstigen verkehrsgeografischen Lage. Innsbruck war und
ist Knotenpunkt der Nord-Süd und Ost-West Verkehrslinien
eine Tatsache, die heute aufgrund der starken Belastung
durch den Transitverkehr nicht nur als Segen gesehen
wird.
Die Geschichte Innsbrucks erhellt sich um 1133, als
die bayerischen Grafen von Andechs am orographisch
linken Innufer einen Markt (heute Stadtteil St. Nikolaus)
errichteten. 1180 erwarb Markgraf Berthold V. von Andechs
Istrien vom Stift Wilten ein Grundstück am rechten
Innufer und errichtete dort einen durch einen Graben und eine Stadtmauer mit Toren umgebenen weiteren Marktund Handelsplatz, die heutige Altstadt. Zwischen 1187 und 1204 erfolgte die Erhebung zur Stadt und die Verleihung
städtischer Rechte. 1281 kam es zur ersten Stadterweiterung (Neustadt, heutige Maria-Theresien-Straße). 1363 kommt
Innsbruck mit der Grafschaft Tirol an die Herzoge von Österreich. Herzog Friedrich IV. erwählte Innsbruck 1420 zur neuen
Residenzstadt. Es folgte eine absolute Blütezeit, die unter Kaiser Maximilian (1459 - 1519) ihren Höhepunkt erreichte.
An Kaiser Maximilian I. erinnert das Wahrzeichen Innsbrucks, das weltbekannte Goldene Dachl in der Innsbrucker
Altstadt. Mit der Residenzstadt Innsbruck war Maximilian eng verbunden. Von hier aus wurde Weltgeschichte gemacht.
Innsbruck war Mittelpunkt des damaligen Europas. Die europäische Bedeutung und vor allem die musikalische Blütezeit
Innsbrucks vom 15. bis ins 18. Jahrhundert prägen auch heute noch die Stadt vor allem in kultureller und baulicher
Hinsicht. Innsbruck ist internationales Zentrum für Alte Musik.
Kaiser Maximilian I. stand an der Zeitenwende. Er war der letzte Ritter und gleichzeitig der erste Herrscher, der einer neuen
Zeit angehörte. Er war der erste Habsburger, der sich von einer mitteleuropäischen Orientierung hin nach Westeuropa
wandte. Seine erste Ehe mit Maria von Burgund brachte als Gewinn die heutigen Länder Belgien und die Niederlande,
sowie Teile Nordfrankreichs ein - und die Gegnerschaft mit Frankreich. Die Verbindung mit Bianca Maria Sforza ebnete
ihm den Weg nach Italien. Durch Maximilians Heiratspolitik ging schließlich die spanische Thronfolge auf das Haus
Habsburg über.
„Tirol ist ein grober Bauernkittel, aber er wärmet gut“. So äußerte sich Kaiser Maximilian über sein Lieblingsland Tirol.
Nachdem ihm 1490 sein Onkel Sigmund der Münzreiche das Land übergeben hatte, machte Maximilian Tirol zum
Mittelpunkt seiner politischen und militärischen Pläne und zur Drehscheibe seiner Italienpolitik. Das Silber und Kupfer
der Bergwerke Schwaz verhießen Reichtum. Die Haller Münze brachte ihm Geld, Geschützgießer und Plattnereien
versprachen militärische Vorteile. Außerdem bot Tirol dem passionierten Jäger Fischweiden und Jagdgründe.
Um den Tirolern ihre Unabhängigkeit zu sichern, gestand Kaiser Maximilian seinen Tirolern 1511 im „Landlibell“ das
Privileg zu, lediglich die eigenen Grenzen verteidigen zu müssen. An den übrigen Kriegen der Habsburger nahmen die
Tiroler nicht teil.
Von 1806 bis 1814 war Tirol bei Bayern und Innsbruck mit dem Bergisel Ort der Freiheitskämpfe unter Anführung des
Landeshelden Andreas Hofer, genannt der „Sandwirt im Passeier“. (1767 – 1810). 1849 löst Innsbruck Meran offiziell als
Landeshauptstadt ab.
25
(http://www.innsbruck.at/io30/browse/Webseiten/Content/Kultur/Geschichte, am 15.08.2009)
26
11 | Innsbruck sehen | Postkarte mit Ansicht der Fennerkaserne
Der Wiederaufbau Innsbrucks ging aufgrund des Aufblühens von Tourismus und Wirtschaft rasch vor sich. Innsbruck
wurde internationales Zentrum des Wintersports (1964 und 1976 Austragungsort Olympischer Winterspiele) und erlebt
derzeit eine Renaissance auch als Kulturstadt.
10 | Josef Strickner | Das Regelhaus oder versperrtes Kloster um 1810
Von 1938 bis 1945 war Österreich und damit auch Innsbruck der nationalsozialistischen Herrschaft des Großdeutschen
Reiches einverleibt. Von 1943 wird die Stadt von 22 Bombenangriffen heimgesucht und zum Teil schwer zerstört.
Geschichte des Bauplatzes und
seiner Umgebung
Der Bauplatz befindet sich auf dem ehemaligen Gelände
der Fennerkaserne bzw. deren Exerzierplatz. Wie auch für
die heute angedachte Teilnutzung als Studentenheim
wurde bereits über die letzten Jahrhunderte dort
ausschließlich im Kollektiv gelebt. Zuerst im Kloster und
in späterer Folge in der Kaserne.
Ein großer Teil des Grundstückes war früher Klostergarten,
der später in einen militärischen Exerzierplatz
umgewandelt wurde. Der Begriff Exerzieren (lat. exercere üben) wurde früher als Ausdruck für alle Lehrgegenstände
gebraucht. Somit wurde dieser Platz auch bereits damals
für die (Aus)Bildung genützt.
27
DAS AREAL DER EHEMALIGEN FENNERKASERNE/
DAS KLOSTER DER SERVITINNEN
Kasernen waren in Städten wie Innsbruck einst geschätzt.
Soldaten waren nicht nur als Verteidiger gern gesehen,
sondern auch als Konsumenten und Besucher von
Gaststätten und Amüsierbetrieben. Ortsansässige Betriebe
profitierten von Aufträgen bei Bau und Unterhalt der
Kasernen. Die Gebäude galten oft als Attraktionen und
Sehenswürdigkeit der Garnisonsstädte. Die Grußkarte
eines tschechischen Soldaten aus den Zeiten der k. und
k. Donaumonarchie zeigt die Wertschätzung, die man
dem Militärbau entgegenbrachte. (Abb. 11) Nach zwei
verlorenen Weltkriegen wurde die Fennerkaserne in der
Innsbrucker Innenstadt zu einem eher unbeliebten Relikt
der Vergangenheit. 1955 war die Kaserne vereinfacht
instand gesetzt und 1967 noch umbenannt worden - erst
damals erhielt sie den Namen Fennerkaserne, benannt nach Feldmarschall Franz Freiherr von Fenner von Fenneberg, der
1813 das Tiroler Jägerkorps, die Vorgänger der Kaiserjäger, gegründet hatte. Anfang der siebziger Jahre zog die Garnison
ab und das Bundesheer erhielt ein neues Quartier im Osten der Stadt.
Die Möglichkeit, ein solch ausgedehntes innerstädtisches Areal neu nutzen zu können, brachte verschiedene Vorschläge
hervor. Zur Diskussion kamen u.a. der Abriss eines Drittels zur Begradigung der Straßenachse Kaiserjägerstraße und
Sillgasse (so nie realisiert) und der Abriss zweier Drittel für Neubauten. Das dafür vorgesehene Kongresszentrum wurde
schließlich am Rennweg verwirklicht, die Alternative, ein Großhotel der gehobenen Kategorie kam an die Salurner
Straße.
28
1987 wurde die Nutzung der freigewordenen Kaserne durch die Sozialwissenschaftliche Fakultät ins Auge gefasst. Schon
aus historischen Gründen war ein „Brückenschlag“ an der Universitätsstraße überzeugend: Seit dem 17. Jahrhundert
liegt schräg gegenüber das Jesuitengymnasium, aus dem die Innsbrucker Universität hervorging (1669 durch Leopold I.
gegründet).
Eine Verbindung von alter und neuer Universität hieß zunächst Möglichkeiten für Erhaltung und Umnutzung des
Kasernengebäudes. Gerade der städtebauliche Kontext gab dazu Hoffnung: Aus der Enge der alten Universitätsstraße
öffnet sich als seitliche Erweiterung der heutige Karl-Rahner-Platz vor der barocken Doppelturmfassade der Jesuitenkirche.
Dort bot es sich an, auf der anderen Straßenseite die Lücke zwischen Häuserzeile und Kaserne als Durchgang in den
riesigen alten Kasernenhof zu nutzen und dort eine Art Pendant zu schaffen. Raum für An- und Ausbauten der Institute
war genügend vorhanden. (...)
Als Anfang der neunziger Jahre stattdessen der Abriss der Fennerkaserne drohte, entbrannte eine heftige und äußerst
kontroverse Diskussion um Denkmalwert, Ortsbildschutz und Stadtplanung in Innsbruck. Auch Fachleute und Journalisten
im In- und Ausland erklärten die Abbruchpläne als „Relikte“ einer Spitzhackenpolitik der siebziger Jahre“.
bürgerlichen Revolution von 1848/49, als in vielen Städten Kasernen zur Wahrung vor allem der inneren Sicherheit des
Landes entstanden.
Eine sparsame und nüchterne Architektur kennzeichneten den blockhaft geschlossenen Zweckbau. Der Sparpolitik
dieser Zeit entsprechend wurde der verputze Ziegelbau mit nur wenigen Natursteingliederungen ausgeführt. Martialisch
gebärdeten sich die rustizierten Sockelgeschosse und bossierten Ecken, die vergitterten Fenster und die mit Pilastern
besetzten Eingangsrisalite, ganz der Funktion des Baues entsprechend. Die vier Flügel umschrieben ein nach Westen
offenes Pentagon mit großem Exerzierplatz in der Mitte. (...)
Eine breite öffentliche Protestbewegung, wie sie Jahre zuvor den Abriss der ehemaligen Innkaserne unmittelbar neben
der Ottoburg verhindert hatte, kam für die Fennerkaserne nicht zustande.
Schon zuvor war ein zweistufiger Wettbewerb für einen Neubau ausgeschrieben worden, den das Wiener Büro „henke
und schreieck Architekten“ gewann. 1996-1999 errichtete dieses Büro das Management Center Innsbruck MCI an der
Universitätsstraße und das zurückversetzte Gebäude der Sozialwissenschaftlichen Fakultät SoWi am Rand des Hofgartens
für 5000 Studenten. Neben Instituten der Universität mit Hörsälen, Seminarräumen und einer Bibliothek sind dort auch
Geschäfte und Restaurants sowie Räumlichkeiten für Weiterbildung und private Büros untergebracht.
Die Fennerkaserne stand bis 1980 unter Denkmalschutz und war neben der Hofburg das größte historische Gebäude
Innsbrucks.
(Archiv für Baukunst (Hg.): Buch Innsbruck sehen/ Stadtbilder einst und jetzt, Innsbruck/ Wien/ Bozen, StudienVerlag,
2008)
DER INNSBRUCKER HOFGARTEN
Die städtebauliche Situation der Kaserne ging auf den Bau des Servitinnen-Klosters zu Beginn des 17. Jahrhunderts
zurück (erbaut 1607-13). Dieses wurde 1783 aufgehoben und als so genannte „Klosterkaserne“ umgenutzt. (Abb.
10) 1844 folgte der Abbruch von Kirche und Klostergebäuden. Unmittelbar darauf, 1846-1849 errichtete der
Regierungsbaumeister J. Mayr die neue Kaserne auf dem ehemaligen Klosterareal am Rande des Hofgartens, zwischen
Universitäts- und Kaiserjägerstraße. Es ist ein typischer Entwurf der Biedermeierzeit, unmittelbar vor und auch nach der
Der Hofgarten erstreckt sich heute mit seiner Ausdehnung von 9,5 ha östlich des Rennwegs und ist von 4,5 km
Parkwegen durchzogen. Er gliedert sich in den Großen Hofgarten, den Kleinen Hofgarten, die Hofgartengärtnerei
und den sogenannten Pflanzengarten. Ursprünglich schloss die Anlage an Ost- und Westseite der Hofburg an. Die
heutige Situation ist durch Verbauung großer Teile und durch den Bau neuer Straßenzüge entstanden und entspricht
29
etwa einem Drittel der einstigen Anlage. Die einschneidenste Reduzierung hat der Garten wohl 1842 erfahren, als ein
Teil des ehemaligen Kammergarten (Gouverneursgarten), die am Inn gelegenen Gärten der englischen Anlage sowie
der Schießanger vor dem Löwenhaus dem Straßenbau geopfert wurden. Der Verbauung des Villensaggens fielen der
Hirschanger sowie der Fansanengarten anheim.
Der Hofgarten ist heute von einer Mauer umgeben, die zum Teil noch alter Begrenzungen folgt bzw. von der Teile noch
segmentbogige Blendarkaden des alten „Pogengmeyrs“ zeigen; der Haupteingang liegt an der Westseite gegenüber der
Hofburg, an der Nordseite befindet sich ein großes einfaches barockes Tor.
Die bestehenden Bauten haben alle ältere Vorgängerbauten. Der Musikpavillon als Nachfolgebau eines ferdinandeischen
Gartenhauses ist heute der zentrale Mittelpunkt des Großen Hofgartens. Vor und hinter ihm befinden sich je ein
kleines barockes Bassin mit Brunnenfigur: Prinzessin mit dem Froschkönig bzw. wasserspeiender Fisch von Albin
Lanner, 1928. Der Kunstpavillon, wahrscheinlich anstelle des „unteren Sommerhauses“, liegt ebenso wie das Haus der
Hofgartenverwaltung (ehemaliges Hofwaschhaus bzw. Gärtnerhaus) an der westlichen Umfassungsmauer. Der noch
bestehende Teil des einstigen Kammergartens, der heutige sogenannte Kleine Hofgarten im Westen, in welchem ein
Denkmal des Erzherzogs Eugen von Hans Andre von 1957 steht, wird fallweise zu Plastikenausstellungen benützt. Im
Glashaus (1961-1963 erneuert), das sich in der Nordwestecke des Hofgartens befindet, werden tropische Gewächse
gezüchtet und empfindliche Pflanzen überwintert. In der südöstlichen Ecke der Gartenanlage liegt der während der
Bayernherrschaft errichtete Restaurationsbetrieb mit kleinem Gastgarten. Ein Kinderspielplatz, ein Gartenschach und
diverse Ruhebände sind ebenfalls vorhanden.
(Fellmayer Johanna, Oettinger Karl, Oettinger Ricarda, Scheicher Elisabeth, Arnold-Öttl Herta, Frenzel Monika:
Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck/ die Hofbauten, Band XLVII , Wien, Verlag Anton Schroll & Co, 1986)
12 | Historische Gärten in Österreich | Situationsplan der K. und K. Hofgebäude um 1839
30
Die heutige Gartenanlage mit botanischen Raritäten, wie Ginkgo, Zeder, Tulpenbau, Perückenstrauch und vielen anderen,
entspricht mit ihren gelockert angeordneten Baumgruppen und freien Rasenflächen dem Landschaftsgarten des 19.
Jahrhunderts. Beeteausformung, Pflanzenanordung sowie Pflanzenwahl werden alten Vorbildern nachgeahmt.
Lage des Bauplatzes
31
LAGE
Das Grundstück grenzt im Osten an
die Kaiserjägerstraße, im Süden an die
Sozialwissenschaftliche Fakultät der Uni
Innsbruck (SoWI), im Westen an die Mauer des
Innsbrucker Hofgartens und im Norden an eine
städtische Sportanlage. Der Bauplatz selbst
wird derzeit von der „Innsbruck Information
und Reservierung GmbH“ gemeinsam mit
dem „Tourismusverband Innsbruck und seine
Feriendörfer“ gepachtet und als Parkplatz für
Touristenbusse verwendet.
32
13 | Thomas Lebinger | Schwarzplan
Richtung Nordosten erstreckt sich der „Saggen“. Ein in der Gründerzeit entstandenes Wohngebiet, welches vor allem von
Villen (meist zwei- bis dreigeschossige herrschaftliche Bauwerke mit großen Gärten) und Blockbauten (mehrgeschossige,
geschlossene Häuserzeilen entlang der Straßenzüge mit weiten Innenhöfen als Gärten) geprägt ist. Im südwestlichen
Teil befindet sich die Innsbrucker Altstadt.
Städtebaulich wurde durch den Abriss und den Bau der SoWi eine neue bauliche Situation kreiert. Vom vormals sehr
geschlossenen, zum Straßenraum hin abschirmenden Gebäudekomplex, zu einem offenen, von den Anwohnern gut
angenommenen, Campus.
Circa zur gleichen Zeit entstand die Querverbindung über den Busparkplatz, durch den Hofgarten, hin zum Rennweg.
14 | Thomas Lebinger | Stadtplan von Innsbruck mit Umgebung Bauplatz markiert
Analyse des Bauplatzes
und seiner Umgebung
33
INFRASTRUKTUR
Wiener Gürtel, viele „Studentenlokale“ befinden.
Verkehrsanbindung
Nahversorgung
Eine Billa- und eine Hofer-Filiale befinden sich in nur wenigen Gehminuten Entfernung in der südlich gelegenen
Museumsstraße. Etwas weiter nördlich befindet sich eine SPAR-Filiale. Alle weiteren Dinge des täglichen Lebens gibt es
ebenfalls in direkter Umgebung.
öffentlicher Verkehr:
Das Grundstück ist sehr gut an das öffentliche Verkehrsnetz der Innsbrucker Verkehrsbetriebe angebunden. Direkt vor
dem Baugrundstück halten die Busse der Linie R, Line 4 und der Linie A (Haltestelle Polizeidirektion/Kaiserjägerstraße).
Die Bus Linie F (Haltestelle Congress/Hofburg) ist in wenigen Gehminuten zu erreichen.
Das „ Areal Technik“ ist in 13 Minuten Fahrzeit und das „Areal Innrain“ in 5 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Die
Sozialwissenschaftliche Fakultät befindet sich unmittalbar am Nachbargrundstück.
34
Individualverkehr:
Geh- und Radwege durchziehen die gesamte Stadt. Der Altstadtkern ist zu Fuß gut zu erreichen. Im gesamten Gebiet
gibt es Kurzparkzonen. An der Kaiserjägerstraße liegt die Zufahrt zur SoWi-Garage, welche direkt angrenzend an das
Baugrundstück verläuft.
Sport und Freizeit
Innsbruck bietet ein reichhaltiges Sport- und Freizeitprogramm. Nur wenige Gehminuten entfernt befinden sich das
Innsbrucker Landestheater, Kinos und Museen.
Für Sportbegeisterte lädt die Innpromenade, die sich gleich gegenüber vom Hofgarten befindet, ein. Von hier aus kann
man 70 km beschilderten Lauf- und Nordic Walking Strecken folgen. Weiters wird die Promenade von vielen Rad- und
Inline-Skatern genützt.
Gastronomie
An Gastronomie gibt es in der näheren Umgebung einiges: das Hofgartencafé und Restaurant gleich auf der anderen
Seite der Hofgartenmauer, Segafredo Sky am Dach des MCI-Gebäudes und das Stadtcafé um nur die bekanntesten
Treffpunkte von Jung und Alt zu nennen. Ansonsten wurde mit der Errichtung der SoWi neue Gastronomie in diesen
Bereich der Stadt gezogen. In der SoWi selbst gibt es außerdem auch eine Mensa, wo günstige Speisen angeboten werden.
Richtung Osten befinden sich die Viaduktbögen der Eisenbahn, in denen sich, ähnlich wie in den Stadtbahnbögen am
35
17 | Thomas Lebinger | Blick über den Sportplatz Richtung SoWi
36
18 | Thomas Lebinger | Blick Richtung SoWi-Garage
15 | Thomas Lebinger | Ausblick Richtung Sozialwissenschaftliche Fakultät und Hofgarten
16| Thomas Lebinger | Blick Richtung Hofgartenmauer und Café
Bauplatzfotos
37
20 | Thomas Lebinger | Blick Richtung Hofgartenmauer
23 | Thomas Lebinger | Blick Richtung Kaiserjägerstraße
21 | Thomas Lebinger | Eingangssituation Hofgarten
24 | Thomas Lebinger | Blick Richtung Kaiserjägerstraße
38
39
22| Thomas Lebinger | Zugang zum Busparkplatz vom Hofgarten aus
19 | Thomas Lebinger | Einfahrt Busparkplatz
40
Entwurf
41
PROJEKTBESCHREIBUNG
Der L-förmige Baukörper hat eine äußere Kantenlänge von 71 x 75 Metern und eine innere Kantenlänge von 51 x
60 Metern. Entstanden ist die Kubatur einerseits durch die Grundstücksform selbst, als auch durch den Wunsch, alle
Studentenzimmer Richtung Westen und Richtung Süden auszurichten. Ein weiterer wichtiger Parameter war der Erhalt
der ost-west Blick- und Erschließungsachse von der Kaiserjägerstraße hin zum Hofgarten. Diese Querverbindung
soll attraktiv gestaltet werden um im Gegensatz zum derzeitigen Zustand eine würdige Eintrittssituation zum Park
schaffen.
42
Für das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes wurde ebenfalls der Hofgarten herangezogen. Der Baukörper
verschmilzt im Bereich des westlichen Gebäudeschenkels mit der Mauer und nimmt im Sockelgeschoß deren
Materialität auf. Die Obergeschosse nehmen Bezug zum großen Baumbestand und werden von einer horizontalen
Holzlattung umschlossen. Die Wohneinheiten können durch ebenfalls aus Holz hergestellten Faltschiebeläden
verschattet werden. Sind diese geschlossen, ergibt sich eine homogene Oberfläche. Meistens jedoch werden die
Faltschiebeläden verschiedene Positionen einnehmen und somit die Fassade lebendig und abwechslungsreich wirken
lassen. Die großen Glasfronten im Erd- und Untergeschoss werden durch außenliegende Jalousien verschattet, welche,
wenn sie eingefahren sind, in der Fassade des überstehenden Obergeschosses verschwinden.
Insgesamt beherbergt das Gebäude drei unterschiedliche Funktionen, welche sich auf insgesamt 6 Ebenen verteilen.
Im Erdgeschoss befinden sich der Vorstudienlehrgang, die zu einem Servicecenter zusammengefassten OeAD-Büros
und Teile des Studentenheimes. Im Untergeschoss befinden sich die allgemeine Garage, die Haustechnikräume und
die öffentlichen Räumlichkeiten des Studentenheimes. Die restlichen Ebenen sind ausschließlich Studentenheim.
DER VORSTUDIENLEHRGANG
Die Räumlichkeiten des Vorstudienlehrganges schließen direkt an die Hofgartenmauer an. An der südwestlichen Ecke
des Gebäudes befindet sich der Eingang. Über eine großzügige Eingangshalle gelangt man zum Erschließungsgang,
an den alle Seminarräume angeknüpft sind. Die großen und kleinen Seminarräume sind durch Vor- und Rücksprünge
an der Fassade ablesbar, durch die im Außenbereich kleine Atrien mit Terrasse und im Innenbereich kleine
Aufenthaltsbereiche entstehen. Diese Bereiche werden durch große Lichtschächte natürlich belichtet und laden durch
eine attraktive Gestaltung und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen während der Pausen ein. Sichtbeziehungen mit dem
Studentenheim können über die vier Lichtschächte hergestellt werden. Den Abschluss des Vorstudienlehrganges
bilden die Räumlichkeiten der Verwaltung und die des Lehrkörpers.
DAS OEAD SERVICECENTER
Die einzelnen OeAD-Büros wurden zu einen Servicecenter zusammengefasst. Einerseits um den Studierenden lange
Wege zu ersparen, andererseits um die Arbeitsabläufe zu optimieren und Nebenräume gemeinsam nutzen zu können.
Das Servicecenter kann man sowohl von draußen als auch vom Studentenheim aus betreten. Der Haupteingang
befindet sich im östlichen Abschluss des Gebäudes. Die Büros und der Besprechungs-/Aufenthaltsraum liegen an der
Südfassade mit Blick auf die SoWi, die Nebenräume im Inneren des Gebäudes.
DAS STUDENTENHEIM
Wichtig für den Entwurf waren die interne Kommunikation, aber auch das unterschiedliche Empfinden und das
Bedürfnis nach Privat- und Intimsphäre der Bewohner. Besonders in einem Gebäude für Personen mit einem sehr
unterschiedlichen Lebensrhythmus, bedingt durch unterschiedliche Kulturen, Nationalitäten und Altersgruppen, ist
dies oberste Priorität. Oftmals werden in Studentenunterkünften die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten als besonders
störend empfunden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Schaffung von Zonen und Räumen, die ein schnelles Kennen lernen ermöglichen.
Je nach persönlichem Empfinden ist dies in unterschiedlichen Gruppengrößen möglich.
Der Haupteingang des Studentenheimes ist, wie auch der Eingang des Vorstudienlehrganges, an der Südwestecke
des Gebäudes situiert. Hier befindet sich auch der Self Check-In Automat um einen Einzug außerhalb der regulären
Büroöffnungszeiten zu ermöglichen. Nach Eintritt in die Eingangshalle öffnet sich ein Luftraum nach unten. Dort
befindet sich der für alle Heimbewohner gleichermaßen zugängliche Aufenthaltsbereich mit Lounge, Internetterminal,
Bar, Waschpoint, Tischfußballtisch, etc. Diesem Bereich im Untergeschoss ist eine große Terrasse vorgelagert, in der
43
Sitz- und Liegemöglichkeiten integriert sind.
Über drei Stockwerke verteilen sich insgesamt 102 Einpersoneneinheiten mit einer Größe von jeweils 26,20 qm.
Um die Verwaltung zu erleichtern, wurde bewusst auf unterschiedliche Zimmervarianten verzichtet. Der häufige
Wunsch nach einem Zimmerwechsel bei unterschiedlichen Zimmertypen stellt nämlich für den Heimbetreiber einen
sehr großen administrativen Aufwand dar. Nur die drei behindertengerechten Einheiten weichen davon ab und sind
geringfügig größer bzw. haben eine andere Möblierung.
Erschlossen werden die Zimmer über zwei Mittelgänge die das gesamte Gebäude jeweils in Richtung Nord-Süd und
Ost-West durchziehen. Immer wieder werden diese Gänge durch Rücksprünge unterbrochen. Einerseits nimmt es
dem Gangbereich die Länge und Monotonie, andererseits wird die Gangfläche über diese Nischen, hinter denen sich
jeweils ein Lichtschacht befindet, natürlich belichtet. In diesen Nischen gibt es Sitzmöglichkeiten, die Raum für kurze
Aufenthalte bieten.
44
Einer Gruppe von 8-9 Personen ist jeweils eine Gemeinschaftsküche mit integriertem Essbereich zugeordnet. Zwei
solcher Gruppen teilen sich zusätzlich einen Gruppenraum, der sich auf der gleichen Etage befindet. Anders als bei
Wohngemeinschaften von ca. zwei bis vier Personen ist das Konfliktpotential in größeren Gruppen geringer, da man
sich seine Bezugspersonen aus einer größeren Anzahl von Personen aussuchen bzw. gegebenenfalls leichter aus dem
Weg gehen kann. Die Erschließung der Gemeinschaftsräume findet ausschließlich über die vertikale Erschließung
statt. Durch diese Entkoppelung zum Erschließungsgang der Wohneinheiten gibt es keine Probleme mit einer
eventuellen Lärmbelästigung.
Im Dachgeschoß befinden sich, auf dem zur Sozialwissenschaftlichen Fakultät parallel stehendem Bauteil, vier
Gastprofessorenwohnungen mit je 54,20 qm. Um eine gute Buchungsauslastung gewähren zu können, sind diese
Wohnungen so konzipiert, dass sie auch als Wohngemeinschaften für Studierende genützt werden könnten. Jede
Wohnung hat zwei Zimmer, eine Küche mit Essbereich und ein Bad. Zusätzlich hat jede Wohnung eine kleine Terrasse
Richtung Süden.
45
Die Wohneinheit
Besonderes Augenmerk wurde auf die Ausstattung der einzelnen Wohneinheiten gelegt. Die Möblierung sollte mobil,
flexibel und anpassungsfähig sein, um den unterschiedlichen Lebensumständen der Bewohner, die von der Einzelperson
bis hin zur Studentin mit Kind reichen, gerecht werden zu können.
Trotz gleicher Quadratmeteranzahl und gleicher Ausstattung ist es möglich die Einheiten individuell zu gestalten.
Fixe Bestandteile der Möblierung sind der Schreibtisch mit Stuhl, der Lesesessel, das Podest mit integriertem Bett und
Stauraum, der ausziehbare Kleiderschrank/das ausziehbare Regal und die Wandregale.
46
Wird der Schreibtisch überhaupt nicht benötigt, so kann dieser in den dafür vorgesehenen Stauraum des Podestes gelegt
werden. Weiters können dort ein Koffer und sonstige große Gegenstände untergebracht werden. Im Podest befindet
sich außerdem das Bett, welches bis auf eine Breite von 1,60 m ausgezogen werden kann, ein Nachkästchen am Kopfteil
des Bettes und Schubladen in den Podesttreppen. Tagsüber kann das Bett mit nur wenigen Handgriffen zu einem Sofa
umgebaut werden.
Hinter dem Ganzkörperspiegel im Eingangsbereich ist ein ausziehbarer Kleiderkasten mit Schuhablagen eingebaut.
Gleich daneben ist ebenfalls ein ausziehbares Regal, eine Art Apothekerschrank, in dem Gegenstände wie Wasserkocher
oder Lebensmittel untergebracht werden können.
Das Badezimmer ist regulär mit Waschbecken, WC, Dusche ausgestattet und wird über eine raumhohe Verglasung im
Bereich der Dusche natürlich belichtet.
25 | Thomas Lebinger | Axonometrien der Wohneinheit, Zustand bei Einzug, Zustand untertags, Zustand nachts
Das Motiv der Fassade, die Holzlattung, wurde auch im Zimmer übernommen. Sie dient aber nicht nur zu gestalterischem
Zweck, sondern hat einen praktischen Nutzen. Die Wandregale sowie der Schreibtisch können an verschiedenen Plätzen,
in die an der Wand angebrachte Holzlattung, gesteckt werden.
47
Lageplan
Maßstab 1 : 1500
48
49
0
30
60
90m
11
5
Grundriss Erdgeschoß
9
12
14
13
Maßstab 1 : 500
5
10
13
4
6
8
16
50
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Haupteingang Vorstudienlehrgang
Foyer mit Infopoint
Seminarraum groß
Seminarraum klein
Atrium/ Terrasse
Aufenthaltsbereiche
WC-Anlagen
Sekretariat Direktion
Büro Direktion
Besprechungszimmer/ Bibliothek
Lehrerzimmer
Teeküche
WC Mitarbeiter
Kopierraum
Reinigung
Lager
17
18
19
20
21
22
23
3
5
4
6
15
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
Haupteingang OeAD-Servicecenter
Foyer mit Wartebereich und Empfang
Büro Erasmus
Büro WohnraumverwaltungsGmbH
Büro OeAD Geschäftsstelle
Besprechungszimmer/ Aufenthaltsraum
Teeküche
WC Mitarbeiter
Kopierraum
Lager
5
3
7
4
6
16
3
7
23
19
23
21
22
51
20
21
35
2
1
30
18
31
31
33
21
32
24
17
34
34
35
36
Haupteingang Studentenheim
Self Check-In
Postkastenanlage
7
Gepäckschließfächer
WC-Anlagen
Reinigung
Lager
29
28
27
26
25
34
Fahrradabstellplatz
Müllraum
Zufahrt Garage
35
0
5
10
15
20
25
30m
8
Grundriss 1. Obergeschoß
Maßstab 1 : 500
4
3
6
1
2
3
4
5
6
7
8
Standard Wohneinheit
Behindertengerechte Wohneinheit
Kommunikationsnische
Gemeinschaftsküche
Gruppenraum
Lager
Reinigung
Terrasse
6
3
4
3
5
3
52
1
2
0
5
10
15
20
25
30m
1
3
4
4
3
7
5
53
Grundriss 2. und 3. Obergeschoß
Maßstab 1 : 500
4
3
6
1
2
3
4
5
6
7
Standard Wohneinheit
Behindertengerechte Wohneinheit
Kommunikationsnische
Gemeinschaftsküche
Gruppenraum
Lager
Reinigung
6
3
4
3
5
54
3
1
2
0
5
10
15
20
25
30m
1
3
4
4
3
7
5
55
Grundriss Dachgeschoß
Maßstab 1 : 500
1
2
3
Gastprofessorenwohnung
Terrasse
Photovoltaikanlage
3
56
57
1
2
0
5
10
15
20
25
30m
Grundriss Untergeschoß
Maßstab 1 : 500
11
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Waschpoint
Lounge/Bar
Fahrradraum
Fitnessraum
WC-Anlage
Aufenthaltsraum Reinigungspersonal
Umkleide Reinigungspersonal
Terrasse
Garage
Haustechnik
Lager
9
58
11
11
10
11
5
10
1
2
7
5
7
6
8
0
5
10
15
20
25
30m
11
5
3
4 10
59
Dachdraufsicht
Maßstab 1 : 500
60
61
0
5
10
15
20
25
30m
Schnitt A
Maßstab 1 : 250
62
63
0
5
10
15m
Schnitt B
Maßstab 1 : 250
64
65
Seite 74-79
0
5
10
15m
Ansicht Süden
Maßstab 1 : 250
66
67
0
5
10
15m
Ansicht Westen
Maßstab 1 : 250
68
69
0
5
10
15m
Ansicht Norden
Maßstab 1 : 250
70
71
0
5
10
15m
Ansicht Osten
Maßstab 1 : 250
72
73
0
5
10
15m
Fassadenschnitt - Teil 1
Maßstab 1 : 20
1
Aufbau Flachdach:
6,0 x 20 cm Holzbohlen*
10 x 10 cm Holzlattung*
8,0 cm Substrat/ extensive Begrünung
1,0 cm Bautenschutzmatte
0,5 cm Abdichtungslage = Wurzelschutzfolie
0,4 cm Abdichtungslage
32,0 cm expand. Polystyrol
0,35 cm Dampfsperre (z.B.: PE-Folie)
0,02 cm Voranstrich, Titanol
20,0 cm Stahlbeton
0,5 cm Gipsspachtel
74
75
* nur im Bereich der Terrasse
1
0
20
40
60
80
100
Fassadenschnitt - Teil 2
Maßstab 1 : 20
2
Aufbau Zwischengeschoßdecke:
2,0 cm Bodenbelag
5,0 cm Estrich
0,01 cm Trennschicht, PE-Folie
2,5 cm Trittschalldämmung
0,02 cm Dampfsperre (z.B.: PE-Folie)
4,5 cm Ausgleichsschicht gebunden
20,0 cm Stahlbeton
0,05 cm Gipsspachtel
76
3
Aufbau Außenwand:
77
2,0 cm Schalung
4,0 x 4,0 cm Lattung
26 cm expand. Polystyrol
18 cm Stahlbeton
0,5 cm Gipsspachtel
0
20
40
60
80
2
3
100
Fassadenschnitt - Teil 3
Maßstab 1 : 20
4
Aufbau Bodenplatte:
1,0 cm Bodenbelag
5,5 cm Estrich
0,02 cm Dampfsperre (z.B.: PE-Folie)
2,5 cm Trittschalldämmung
4,0 cm expand. Polystyrol EPS
4,0 cm Ausgleichsschicht gebunden
70,0 cm Stahlbeton
5,0 cm Styrodur XPS- Dämmung
10,0 cm Styrodur XPS- Dämmung
10,0 cm U-Beton mit Absorber
8,0 cm Sauberkeitsschicht
78
79
4
0
20
40
60
80
100
Energiekonzept
Grundlage bildet eine kompakte Bauweise und Ausrichtung des Gebäudes. Hochwärmegedämmte Außenwände und
Dächer, sowie spezielle Fenstergläser verringern die Energieverluste auf ein Minimum. Eine intelligente Gebäudetechnik
ergänzt das optimierte System.
Eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und einer Vorwärmung der Frischluft über
Erdwärmekollektoren mit einer minimalen Nachheizung stellt das einzige Heizsystem dar. Dieses System bietet hohen
Komfort und garantiert eine ausgezeichnete Luftqualität im Gebäude. Eine Photovoltaikanlage am Dach ergänzt das
ökologische Konzept.
81
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Grundlebensmittel „Wasser“ werden ausschließlich wassersparende
Geräte eingesetzt. Waschmaschinen, Geschirrspüler, moderne Toilettenspülkästen (4 bis 6 l pro Spülgang gegenüber 9
bis 12 Liter pro Spülgang bei älteren Modellen) und wassersparende Armaturen.
Die Sonne ist der größte Energielieferant. Deshalb auch die Ausrichtung der Zimmer Richtung Süden und Westen.
Wenn die Sonnenstrahlen durch die Fenster ins Innere des Gebäudes scheinen, wärmen sie dieses zusätzlich auf. Um im
Sommer vor Überhitzung zu schützen sind vor den Fenstern Schiebelemente bzw. Jalousien zur Verschattung angebracht.
Laubbäume vor den Fenstern sind im Sommer ein natürlicher Schattenspender, im Winter durch Verlust der Blätter ist
eine direkte Sonneneinstrahlung möglich.
26 | Thomas Lebinger | Schema Energiekonzept
80
Das Gebäude verfügt über zwei zentrale Lüftungsgeräte (pro Gebäudeschenkel), welche sich im Keller des Gebäudes
befinden. Die parkseitig angesaugte Frischluft wird über einen wassergeführten Flächenwärmetauscher, der sich
unterhalb der Fundamentplatte befindet, durch Erdwärme aufgewärmt und über den Wärmetauscher in die Wohnung
eingebracht. Die restliche Aufheizung der Zuluft erfolgt mit einem Nachheizregister. Da die Bewohner unterschiedliche
Temperaturen gewohnt sind, hat jeder die Möglichkeit diese mittels Raumthermostat selbst zu regulieren. Um überhöhte
Energieverbräuche zu verhindern, schaltet die Lüftung ab, sobald die Fenster geöffnet werden. Im Sommer wird die
niedrige Temperatur der Erde zur Kühlung der Frischluft verwendet. Die verbrauchte bzw. schadstoffbelastete Luft wird
in den Küchen, Bädern und WC‘s abgesaugt, über das Lüftungsgerät geführt und ausgeblasen.
27 | Thomas Lebinger | Umgebungsmodellfoto
Foto Umgebungsmodell
Maßstab 1 : 500
82
83
Fotos Gebäudemodell
Maßstab 1 : 200
85
28 | Thomas Lebinger | Modellfoto
84
30 | Thomas Lebinger | Modellfotos
29 | Thomas Lebinger | Modellfoto
86
87
88
Anhang
89
Literaturverzeichnis, gebunden
Literaturverzeichnis, digital
01
01
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,2516447,00.html, am 18.08.2009
02
http://www.oead.at/_oead_about/index.html, am 18.08.2009
03
http://de.wikipedia.org/wiki/Innsbruck, am 15.08.2009
04
http://www.innsbruck.at/io30/browse/Webseiten/Content/Kultur/Geschichte, am 15.08.2009
05
http://tibs.at/innsbruck/stadtteile/saggen_01.htm, am 19.08.2009
06
http://www.schueco.com, am 18.09.2009
07
http://www.kone.com, am 03.03.2009
02
03
04
90
Marik-Lebeck Stephan, Wisbauer Alexander , Kytir Josef: migration und integration/ zahlen.daten.fakten, Wien,
ÖSTERREICHISCHER INTEGRATIONSFONDS, 2009
Ratt Anna u.a.: Heimkompass/ Studierendenwohnheime Innsbruck, Innsbruck, Österreichische Hochschülerschaft
Innsbruck, 2008
Frank Herzog, Roland Herzog: Bauen Heute/ Altbauten, Neubauten und Bewertungskriterien, Wien, Springer-Verlag,
2002
Zimmermann & Pupp - Werbeagentur : IVB Linienetzplan für Studentinnen 2008/2009, Innsbruck, Innsbrucker
Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH, 2008
05
Pfaundler Wolfgang: Die schönsten Bilder von Innsbruck, Innsbruck, Verlag der Wagner’schen
Universitätsbuchhandlung, 1972
06
Fellmayer Johanna, Oettinger Karl, Oettinger Ricarda, Scheicher Elisabeth, Arnold-Öttl Herta, Frenzel Monika:
Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck/ die Hofbauten, Band XLVII , Wien, Verlag Anton Schroll & Co, 1986
07
Archiv für Baukunst (Hg.): Buch Innsbruck sehen/ Stadtbilder einst und jetzt, Innsbruck/ Wien/ Bozen,
StudienVerlag, 2008
08
IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog/ Ökologisch
bewertete Konstruktion, Wien, Springer-Verlag , 2008
91
Abbildungsverzeichnis
92
01
Hochschulstatistik
Statistik Austria
09
Innbrücke (1870-1873) aus Eisenkonstruktion
Innsbruck sehen/ Stadtbilder einst und jetzt
02
Hochschulstatistik
Statistik Austria
10
Aquarell: Das Regelhaus oder versperrtes Kloster um 1810, Josef Strickner
Die schönsten Bilder von Innsbruck 1500 - 1822
03
Anteil ausländischer Studierender im Tertiärbereich 2006 in ausgewählten europäischen Staaten
Eurostat.
11
Postkarte mit Ansicht der Fennerkaserne
Innsbruck sehen/ Stadtbilder einst und jetzt
04
ERASMUS Werbeplakat
OeAD
12
Situationsplan der K. und K. Hofgebäude um 1839
Historische Gärten in Österreich/ Vergessene Gesamtkunstwerke
05
Werbeplakat
OeAD
13
Schwarzplan
Thomas Lebinger
06
Stadtplan von Innsbruck mit Bauplatz
Thomas Lebinger
14
Stadtplan von Innsbruck mit Umgebung Bauplatz markiert
Thomas Lebinger
07
Österreichkarte mit Innsbruck
Thomas Lebinger
15
Foto: Ausblick Richtung SoWi und Hofgarten
Thomas Lebinger
08
Maria-Theresien-Straße um 1900
Innsbruck sehen/ Stadtbilder einst und jetzt
16
Foto: Blick Richtung Hofgartenmauer und Café
Thomas Lebinger
93
94
17
Foto: Blick über den Sportplatz Richtung SoWi
Thomas Lebinger
27
Umgebungsmodellfoto
Thomas Lebinger
18
Foto: Blick Richtung SoWi-Garage
Thomas Lebinger
28
Modellfoto
Thomas Lebinger
19
Foto: Einfahrt Busparkplatz
Thomas Lebinger
29
Modellfoto
Thomas Lebinger
20
Foto: Blick Richtung Hofgartenmauer
Thomas Lebinger
30
Modellfotos
Thomas Lebinger
21
Foto: Eingangssituation Hofgarten
Thomas Lebinger
22
Foto: Zugang zum Busparkplatz vom Hofgarten aus
Thomas Lebinger
23
Foto: Blick Richtung Kaiserjägerstraße
Thomas Lebinger
24
Foto: Blick Richtung Kaiserjägerstraße
Thomas Lebinger
25
Axonometrien der Wohneinheit, Zustand bei Einzug, Zustand untertags, Zustand nachts
Thomas Lebinger
26
Schema Energiekonzept
Thomas Lebinger
95
Danksagung
Ich möchte all jenen danken, die mich während der letzten Jahre meines Studiums begleitet und mich bei der Erstellung dieser
Diplomarbeit unterstützt haben.
Speziell danken möchte ich aber
96
meiner Familie für die Unterstützung über all die Jahre,
Herrn Prof. Keck für die gute Diplomarbeitsbetreuung,
meinen StudienkollegInnen für die vielen lustigen Stunden, die wir gemeinsam verbracht haben,
und Herrn Mag. Jedliczka, ohne den vieles während meiner Studienzeit nicht möglich gewesen wäre.
97
Herunterladen