Basalganglien: Struktur, Funktion, Symptome 23.7

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23 Sensomotorische Systeme: Körperhaltung und Bewegung
gungsarmut (Akinese) und Steifheit (Rigor). Eine Therapie der
Chorea Huntington ist bisher nicht möglich. U.a. werden Vitaminpräparate eingesetzt, um die GABA/Enkephalin-Neurone
vor oxidativem Stress zu schützen und so den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Der Symptomatik des Ballismus (proximal betonte ausfahrende Schleuderbewegungen) liegt eine Schädigung des Nucleus subthalamicus oder seiner efferenten Bahnen zugrunde.
Die Bezeichnung „Ballismus“ stammt ursprünglich von der
Ähnlichkeit dieser unfreiwilligen Bewegungen mit Wurfbewegungen. Häufig tritt die Erkrankung nur einseitig auf (Hemiballismus) und es sind nur die kontralateralen Extremitäten
betroffen. Durch die Schädigung des Nucleus subthalamicus
werden die hemmenden Neurone der Pars interna des Globus
pallidus nicht mehr aktiviert (Abb. 23.20 C). Auch dies führt
letztlich dazu, dass die thalamokortikale Verbindung für andere erregende Eingänge geöffnet wird (Abb. 23.20 C).
Dystonien gehen mit langsamen Steigerungen des Muskeltonus einher, die zu abnormen Bewegungen und bizarren
Haltungen führen. Sie äußern sich durch Verkrampfungen und
Fehlhaltungen, z. B. des Kopfes (sog. Torticollis), und sind von
den Betroffenen nicht unterdrückbar. Auch wenn die genauen
Ursachen von Dystonien nicht bekannt sind, so führt häufig
die wiederholte lokale Injektion von Botulinumtoxin
(s. Kap. 4.1.4, S. 110) zur erfolgreichen Therapie.
Den Dystonien verwandt sind Athetosen, unwillkürliche,
langsame, wurm- oder schraubenförmige, ausfahrende Bewegungen von Händen oder Füßen, die meist mit einer Gelenküberdehnung einhergehen. Ursache ist häufig eine perinatale
Schädigung des Striatums, wodurch die hemmende Wirkung
auf die Willkürmotorik gestört ist. Eine Therapie ist noch nicht
bekannt.
Zusammenfassung Kap. 23.6
Basalganglien: Struktur, Funktion, Symptome
Die Basalganglien und das Kleinhirn sind parallele subkortikalmotorische Systeme, die in die Verarbeitung komplexer motorischer Information eingebunden sind. Sie erhalten Eingänge
von assoziativen und sensomotorischen Kortexarealen und
projizieren in erster Linie zu motorischen Rindenfeldern. Funktionell sind beide Strukturen mit der Planung und Programmierung komplexer Bewegungen befasst. Das Kleinhirn ist außerdem für die ordnungsgemäße Durchführung und Koordination
von Bewegungen sowie die Kontrolle der Körperhaltung verantwortlich. Die Basalganglien sind kein extrapyramidales System.
Die Basalganglien bestehen aus
▬ dem Striatum (Nucleus caudatus, Putamen, Nucleus accumbens),
▬ dem Globus pallidus (Pallidum),
▬ der Substantia nigra (Pars compacta, Pars reticulata) und
▬ dem Nucleus subthalamicus.
Die Eingänge in die Basalganglien verlaufen über das Striatum und stammen aus dem gesamten Kortex. Projektionsneurone des Striatums integrieren in geordneter Weise synaptische
Eingänge. Die Ausgangsstationen werden von hemmenden
23.7
Kleinhirn: Struktur, Funktion,
Symptome
23.7.1
Funktionelle Anatomie des Kleinhirns
Das Kleinhirn (Cerebellum) ist ein Anteil des Metencephalons (Hinterhirn) und hat sich phylogenetisch vor allem in
den lateralen Abschnitten stark vergrößert (bei 10 % des
Volumens enthält es über 50 % der Neurone des Gehirns).
Das Kleinhirn erfüllt wichtige Aufgaben bei der Steuerung
der Motorik und ist an der Koordination, Feinabstimmung,
unbewussten Planung und dem motorischen Lernen beteiligt. Es fungiert eher als Monitor und Modulator von Bewegungen, nicht als Initiator. Die Aufgabe des Kleinhirns ist
Neuronen des Globus pallidus pars interna und der Substantia
nigra pars reticulata gebildet, welche in die motorischen Thalamuskerne projizieren. Von dort erfolgt eine erregende Weiterleitung der Aktivität in den Kortex. Kortiko-thalamo-kortikale
Rückkoppelungssysteme sind funktionsspezifisch und steuern
skelettmotorische, okulomotorische, kognitive und limbische
Funktionen. Disinhibition und eine daraus resultierende Erregbarkeitserhöhung von Neuronen ist das Funktionsprinzip im
direkten und im indirekten Basalganglienweg. Dopamin beeinflusst den Zugang zum direkten und indirekten Weg.
Den verschiedenen Rückkoppelungssystemen entsprechend
können bei Erkrankungen der Basalganglien skelett- und okulomotorische, assoziativ-kognitive und emotionale Funktionen gestört sein. Motorische Störungen äußern sich als Hypokinesen
(Morbus Parkinson infolge einer Degeneration von dopaminergen Neuronen in der Substantia nigra, Störung des direkten
Basalganglienwegs), Hyperkinesen (Chorea Huntington infolge einer Degeneration von GABA/Enkephalin-Neuronen im
Striatum, Störung des indirekten Basalganglienwegs) oder Dystonien, u. U. verbunden mit abnormem Muskeltonus.
vor allem eine Feinabstimmung der Motorik, sprich eine
Hemmung überschwänglicher „Grobmotorik“. Ähnlich wie
im Cerebrum (Großhirn) so bezeichnet man auch beim
Kleinhirn die nach außen gewandte, nervenzellhaltige
Schicht als Kortex (Kleinhirnrinde) und die nur aus Faserverbindungen bestehende, innen liegende Schicht als weiße
Substanz. Die bilateral angelegten Ansammlungen von Nervenzellen in der weißen Substanz werden als Kleinhirnkerne bezeichnet (Abb. 23.23): Nucleus fastigii, Nucleus interpositus, Nucleus dentatus.
Das Kleinhirn lässt sich anatomisch, phylogenetisch oder
funktionell gliedern, wobei sich die nach diesen Einteilungsweisen entsprechenden Begriffe teilweise überlappen.
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792
23.7 Kleinhirn: Struktur, Funktion, Symptome
Funktionell-anatomische Aspekte. Das Vestibulozerebellum, das weitgehend dem Lobus flocculonodularis entspricht, erhält Eingänge vom Vestibularsystem (Axone von
N. VIII und aus den Vestibulariskernen) und projiziert zu
den Vestibulariskernen. Funktionell kontrolliert dieser Teil
Augenbewegungen (s. Kap. 21.3.2, S. 714 ff.), deren Abstimmung mit der Stellung von Kopf und Hals, sowie das Gleichgewicht (s. Kap. 20.3, S. 700 ff.). Das Spinozerebellum besteht aus Vermis und Pars intermedia, erhält somatosensorische Information aus dem Rückenmark und projiziert auf
den Nucleus fastigii und den Nucleus interpositus. Allerdings projiziert auch die Großhirnrinde in die Pars intermedia, d. h. das Spinozerebellum ist nicht rein spinal verschaltet. Im Spinozerebellum wird die Information aus den Effe-
A
B
motorischer
Thalamus
pontine
Kerne
tiefe zerebelläre Kerne
Sensomotorische
Systeme
Zerebrozerebellum
spinale Eingänge
Spinozerebellum
Nucleus fastigii
Nucleus Deiters
Lobus
anterior
mediale deszendierende
Systeme
Pars
intermedia
Nucleus interpositus
laterale
Hemisphäre
Zerebrozerebellum
Vermis
pontine Eingänge
laterale deszendierende
Systeme
Ausführung
Lobus
posterior
Nucleus dentatus
Lobus flocculonodularis
vestibuläre
Eingänge
M1, prämotorischer Kortex
Vestibulariskerne
Nodulus
Vestibulozerebellum
Abb. 23.23 Funktionelle Anatomie des Zerebellums. A Schematische Darstellung der Anordnung tiefer zerebellärer Kerne, pontiner
Kerne und des motorischen Thalamus im Sagittalschnitt. B Entsprechend der spinalen, pontinen und vestibulären Eingänge (links) Einteilung in Vestibulo-, Spino- und Zerebrozerebellum (zusätzliche visuelle Eingänge im Vermis des rostralen Hinterlappens nicht dar-
Gleichgewicht
Okulomotorik
Planung
Programm
gestellt). Efferente Projektionen und motorische Funktionen (rechts):
über mediale Kerne und Deiters zu medialen, über Interpositus zu
lateralen absteigenden Systemen (Ausführung von Bewegungen);
über Dentatus zum Motorkortex (Programmierung von Bewegungen); über Vestibulariskerne zum Gleichgewichtssystem (Regulation
von Gleichgewicht und Augenbewegungen).
23
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Makroanatomie. Ein Lobus anterior cerebelli (Vorderlappen) kann vom großen Lobus posterior cerebelli (Hinterlappen) und dieser vom relativ kleinen Lobus flocculonodularis („Flöckchen-Knötchen-Lappen") abgegrenzt werden
(Abb. 23.23). Zwei parasagittale Furchen trennen einen zentralen Streifen, den Vermis cerebelli (Wurm), von den paarigen Kleinhirnhemisphären. Bei letzteren unterscheidet
man auf jeder Seite einen großen lateralen Teil und eine
schmale, an den Wurm grenzende Pars intermedia. Der
Vermis und die beiden Hemisphärenabschnitte projizieren
jeweils auf unterschiedliche zerebelläre Kerne und damit
auf unterschiedliche efferente Systeme; insofern hat die sagittale Einteilung auch funktionelle Bedeutung (vgl.
Abb. 23.25).
793
23 Sensomotorische Systeme: Körperhaltung und Bewegung
renzen und Afferenzen so abgeglichen, dass die gesendeten
Kommandos der tatsächlichen augenblicklichen Lage der
Extremitäten entsprechen und ständig fein an die neue
Lage angepasst werden. Hierunter fällt auch die für das
Sprechen notwendige feine Abstimmung der beteiligten mimischen und Kehlkopfmuskulatur. Den weitaus größten Teil
bildet beim Menschen das Zerebrozerebellum. Eingänge
laufen über pontine Kerne und entstammen dem Großhirn,
vor allem den prämotorischen Zentren im Frontallappen
(prämotorischer Kortex und supplementärmotorisches
Areal). Im Zerebrozerebellum entstehen grobe Bewegungsentwürfe, die anschließend in anderen Regionen und in
Rückkopplungsschleifen weiter entwickelt, fein abgestimmt, korrigiert und koordiniert werden. Die Ergebnisse
dieser Berechnungen gehen zum Thalamus, wo sie u. a. mit
den Ergebnissen der Basalganglien integriert und zum primären und supplementärmotorischen Kortex (Areae 4, 6)
weitergeleitet werden.
23.7.2
Feinstruktur und synaptische Verschaltung
der Kleinhirnrinde
Die Kleinhirnrinde weist einen sehr regelmäßigen Aufbau in
funktionellen Modulen auf, so dass in allen Abschnitten die
Verarbeitung von Information nach ähnlichen Prinzipien
erfolgen kann. Die Kleinhirnrinde weist drei Schichten auf,
die jeweils eine charakteristische Auswahl von fünf verschiedenen Neuronentypen enthalten (Abb. 23.24 A). Die
außen gelegene Molekularschicht (Stratum moleculare)
enthält hemmende (GABAerge) Interneurone, die als Sternund Korbzellen bezeichnet werden. Zudem sind in der Molekularschicht die weit verzweigten Dendriten der Purkinje-Zellen und die aufsteigenden Axone der Körnerzellen
(Parallelfasern) eingelagert. Darunter schließt sich die Purkinjezellschicht (Stratum ganglionare) mit den großen Purkinje-Zellen an. Die GABAergen Purkinje-Zellen stellen den
einzigen Ausgang der Kleinhirnrinde dar. Ihre Axone ziehen
durch die weiße Substanz zu den zerebellären Kernen und
dem lateralen Vestibulariskern (Nucleus Deiters). Die Körnerzellschicht (Stratum granulosum) enthält die Körnerzellen (mit 5 × 1010 größte homogene Neuronenpopulation des
ZNS) als einzige exzitatorische (glutamaterge) Zelle der
Kleinhirnrinde und als Ursprung der Parallelfasern. Die
GABAergen Golgizellen in der gleichen Schicht hemmen
die Körnerzellen.
Die Afferenzen in das Kleinhirn stammen aus dem Rückenmark, dem Hirnstamm und dem Neokortex. Die spezifischen Eingangssignale der Kleinhirnrinde wirken erregend und entstammen zwei unterschiedlichen Quellen
(Abb. 23.24 A).
1. Kletterfasern entspringen der Oliva inferior (Tractus olivocerebellaris) und „klettern“ an den Dendritenbäumen
der Purkinje-Zellen in die distalen Bereiche, in denen sie
mit den Dornen der Dendriten (spines) erregende synaptische Verbindungen eingehen. Eine einzelne Kletterfaser
bildet etwa 200 erregende Synapsen pro Purkinje-Zelle.
Der Kletterfaser-Input ist stark erregend und führt fast
immer zur Aktionspotenzial-Entladung einer PurkinjeZelle. Der Kletterfasereingang ist relativ niederfrequent
(1 – 3 Hz) aktiv.
2. Moosfasern entstammen unterschiedlichen Hirnstammkernen (Tractus vestibulocerebellaris) und dem Rückenmark (Tractus spinocerebellaris anterior und posterior).
Sie vermitteln Information aus der Peripherie und Großhirnrinde (Tractus cortico-ponto-cerebellaris) und aktivieren relativ hochfrequent (50 – 100 Hz) tonisch die glutamatergen Körnerzellen, die ihrerseits über ihre Axone,
die Parallelfasern, Purkinje-Zellen erregen. Eine exzitatorische Parallelfaser hat jeweils nur eine Synapse pro Purkinje-Zelle und die Auslösung eines Aktionspotenzials
einer Purkinje-Zelle über den Parallelfaser-Eingang benötigt erhebliche räumliche Summation. Eine Purkinje-Zelle
hat synaptische Kontakte mit nur einer Kletterfaser; hingegen konvergieren auf sie etwa 100 000 Parallelfasern.
Die Moosfaser- und Kletterfaser-Afferenzen vermitteln Information über somatosensorische Abläufe (proprio- und
exterozeptiv), aber auch über die Aktivität spinaler Interneurone. Neben diesen beiden spezifischen Eingängen projizieren modulierende Afferenzen aus den Raphekernen
(Transmitter: Serotonin) und dem Locus coeruleus (Transmitter: Noradrenalin) in das Kleinhirn (Abb. 23.24 B).
Der bevorzugte Modus der Informationsverarbeitung im Kleinhirn ist
die GABAerge Inhibition. Purkinje-Zellen, deren Axone die einzigen
Efferenzen der Kleinhirnrinde darstellen, benutzen GABA als Transmitter und hemmen die tonisch entladenden Neurone der Kleinhirnkerne (Abb. 23.24 B). Hemmende Interneurone werden direkt oder indirekt vor allem über den Moosfaser-Weg aktiviert. Golgizellen werden über den Moosfaser-Eingang aktiviert und hemmen die Körnerzellen. Diese Feedbackhemmung bewirkt, dass Purkinje-Zellen durch
den Moosfaser-Eingang nur kurzfristig erregt werden und generiert
ein zeitliches Aktivitätsmuster im Kleinhirn. Die Stern- und Korbzellen
werden über die Parallelfasern der Körnerzellen aktiviert (Vorwärtshemmung der Purkinje-Zellen). Während die Korbzellen somanahe
GABAerge Synapsen an den Purkinje-Zellen bilden, innervieren die
Sternzellen die somafernen Dendritenbereiche. Axonkollateralen der
Korbzellen laufen senkrecht zu den Parallelfasern und parallel zu den
Dendritenbäumen der Purkinje-Zellen. Werden sie aktiviert, hemmen
sie über ca. 1 mm beidseits in der Sagittalebene lateral gelegene Purkinje-Zellen (laterale Hemmung). Diese laterale Hemmung fokussiert
die Erregung auf die zentral liegenden Purkinje-Zellen. Stern- und
Korbzellen generieren so ein räumliches Aktivitätsmuster im Kleinhirn. Diese Mikroarchitektur in der synaptischen Verschaltung tritt
in Form gleichartiger Module im gesamten Kleinhirn auf. Die Organisation dieser Module weist entsprechend der afferenten Information
und der efferenten Projektion eine somatotope Gliederung auf („Homunkulus“). Nicht nur in der Kleinhirnrinde, sondern auch in jedem
Kern existieren mehrere sensomotorische Homunkuli.
Die Verschaltung des Moosfaser/Parallelfaser-Wegs bedeutet, dass Purkinje-Zellen zunächst erregt und anschließend
durch die Korb- und Sternzellen gehemmt werden. Dieses
Zeitmuster von Erregung/Hemmung wird von den GABAergen Purkinje-Zellen als Hemmung/Disinhibition an die Neurone der Kleinhirnkerne weitergegeben und kann sich z. B.
auf spinaler Ebene auswirken. Die Aufgabe der PurkinjeZellen besteht also in einer Hemmung überschwänglicher
Motorik. Die Purkinje-Zelle wird wiederum von den Korbund Sternzellen gehemmt, damit überhaupt Bewegung
stattfinden kann.
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794
23.7 Kleinhirn: Struktur, Funktion, Symptome
Parallelfasern
795
Molekularschicht
Purkinje-Zelle
Sternzelle
Purkinjezellschicht
Körnerzellschicht
weiße Substanz
Golgizelle
B
Parallelfasern
Glut
Moosfaser
A
Sternzelle
Kletterfaser
GABA
GABA
PurkinjeZelle
Kleinhirnkern
ACh?
Pons, Rückenmark,
Vestibularsystem
Korbzelle
GABA
Kletterfaser
Asp
Golgizelle
Körnerzelle
untere
Olive
GABA
Zelle der
Kleinhirnkerne
5HT
NA
Asp
1 –3 Hz
Moosfasern
ACh?
50–100Hz
Transmitter:
exzitatorisch
inhibitorisch
Abb. 23.24 Zelluläre Organisation und synaptische Verschaltungen im Zerebellum. Schichtförmiger Aufbau der Kleinhirnrinde (Molekular-, Purkinjezell- und Körnerschicht) mit Anordnung von fünf
Zelltypen (Purkinje-, Körner-, Golgi-, Stern- und Korbzellen) und zwei
23.7.3
Extrazerebelläre Projektionen und
motorische Funktionen
Die hemmenden Purkinje-Zellen stellen den einzigen Ausgang der Kleinhirnrinde dar. Sie projizieren topographisch
über die Kleinhirnkerne und den Nucleus vestibularis lateralis (Deiters-Kern) in verschiedene Gebiete des ZNS, wobei
Vermis, Pars intermedia und laterale Hemisphären
(Abb. 23.23) parallel unterschiedlich verschaltet sind
(Abb. 23.25). Der Vermis des Vorderlappens ist mit den zugehörigen Kernen in die spinale Stützmotorik integriert
(Abb. 23.25 A). Über den Tractus spino-cerebellaris aufsteigende Information und über den Tractus reticulospinalis
und Tractus vestibulospinalis absteigende Effekte bilden
ein peripheres Rückkopplungssystem. Damit wird Information über die Körperhaltung unmittelbar in Aktivitäten von
untere
Locus
Raphe- coeruleus Olive
Kerne
Pons, Rückenmark,
Vestibularsystem
Afferenzen (Moos- und Kletterfasern). B Synaptische Verschaltung von
Parallelfasern und einer Kletterfaser sowie monoaminerge Projektionen. Transmitter wie angegeben, ⊖ = hemmende, ⊕ = erregende
Wirkung.
Bahnen umgesetzt, die die axiale Muskulatur kontrollieren
und damit Körperhaltung, Muskeltonus und stützmotorische Bewegungen nahezu reflektorisch steuern. In enger
Zusammenarbeit mit dem Vestibulozerebellum wird das
Gleichgewicht gesichert und die Okulomotorik in Zusammenhang mit Körperhaltung (s. Kap. 20.3, S. 700 ff.) und
Auge-Kopf-Koordination (s. Kap. 21.3, S. 714 ff.) reguliert.
Die Pars intermedia ist im peripheren Teil ähnlich verschaltet (Abb. 23.25 B). Hinzu kommt eine zentrale Schleife
mit dem Motorkortex. Sie ermöglicht der Pars intermedia
eine Komparatorfunktion: die Pars intermedia erhält über
Kollateralen vom Motorkortex eine „Kopie“ des endgültigen
Bewegungsprogramms (= Efferenzkopie) und über spinozerebelläre Trakte die Information über die Durchführung der
Bewegung. So werden Absicht (Soll) und Wirklichkeit (Ist)
verglichen und Differenzen (= Fehlersignale) führen zur
23
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Körnerzelle
Sensomotorische
Systeme
Korbzelle
23 Sensomotorische Systeme: Körperhaltung und Bewegung
Kurskorrektur. Dies ist für die Kombination von Stütz- und
Zielmotorik wesentlich, aber auch eine Zusammenarbeit
mit der lateralen Hemisphäre ist möglich.
Die lateralen Hemisphären sind Bestandteil von Verbindungen zwischen assoziativen Kortexarealen und dem Motorkortex (Abb. 23.25 C). Der Bewegungsplan des Assoziationskortex wird in den lateralen Abschnitten des Kleinhirns
(parallel zu den Basalganglien) in motorische Programme
umgesetzt und über den ventrolateralen Thalamus an den
Motorkortex zur Ausführung übermittelt. Alle zum zerebralen Kortex laufenden Bahnen werden im Thalamus umgeschaltet, wo die Informationen auch aus anderen motorischen Zentren (Basalganglien) integriert werden. Diese
Kleinhirnabschnitte sind entscheidend für den korrekten
Ablauf schneller, ballistischer Zielbewegungen, die keinen
zeitlichen Spielraum für Rückkoppelungen bieten. Ein derartiges motorisches Programm ist zum Beispiel beim DartSpiel erforderlich, wenn der Pfeil auf eine Zielscheibe geworfen wird.
23.7.4
Motorisches Lernen
Als motorisches Lernen wird der Erwerb einer motorischen
Fertigkeit bezeichnet. Während des Lernvorgangs werden
die Bewegungen zunehmend schneller und gleichmäßiger,
während sie anfangs langsam und unter erhöhter somato-
A
sensorischer und/oder visueller Kontrolle erfolgten. Am
motorischen Lernen sind der motorische Kortex, die supplementär motorische Area, die Basalganglien und das
Kleinhirn beteiligt. Neue Befunde zeigen, dass beim Menschen das Kleinhirn eine wichtige Funktion beim impliziten
Lernen und damit beim prozeduralen Gedächtnis hat (Gedächtniskategorien, s. Kap. 25.5.1, S. 828 ff.). Gut trainierte,
automatisierte Bewegungsabläufe, die ohne Beteiligung
der Großhirnrinde ablaufen, sind im Kleinhirn gespeichert.
Beispiele dafür sind die Koordination der Gesichtsmuskulatur beim Sprechen und die Bewegung der Finger beim Klavierspielen, aber auch die anfangs komplizierte Koordination vieler Körperteile beim Skifahren. Das Erlernen vieler
motorischer Abläufe erfolgt in den ersten Lebensjahren, begleitet von strukturellen Änderungen im zentralen Nervensystem (z. B. Myelinisierung des Kortikospinaltrakts). Andere motorische Abläufe werden durch Konditionierung oder
Training verändert (Geschicklichkeitsspiele). Das am besten
untersuchte Modell für motorisches Lernen ist die klassische Konditionierung des Lidschlussreflexes (Kornealreflex). Dieser Fremdreflex dient dem Schutz des Auges und
wird durch einen mechanischen Reiz auf die Kornea ausgelöst. Durch wiederholte Paarung dieses Reizes mit einem
akustischen Signal kann dieser Reflex so konditioniert werden, dass ein Lidschluss auch durch den akustischen Reiz
allein ausgelöst wird. Das Zerebellum und die untere Olive
B
Tractus spinocerebellaris
Area 4,M1
Pons
Vermis
Kortex
Nucleus
fastigii
Nucleus
Deiters
Tractus
spinocerebellaris
Pons
Rückenmark
Stützmotorik.
Okulomotorik
laterale
Hemisphären
Rezeptoren
Abb. 23.25 Schema zur funktionellen Bedeutung des Zerebellums
für Stützmotorik, geregelte Zielmotorik und ballistische Bewegungen. A Neuronaler Regelkreis der Köperhaltung. Verbindung vom
Nucleus fastigii zum Motorkortex (nur geringgradig zu Neuronen des
ventralen Tractus corticospinalis) sowie Zusammenhänge mit Okulo-
Thalamus
Kortex
Nucleus
dentatus
Nucleus
ruber
Tractus
rubro-spinalis
Tractus
vestibulo-spinalis
Rückenmark
propriozeptive
Rezeptoren in
Haut und Muskel
Thalamus
Area 6,4
Assoziationskortex
Nucleus
interpositus
Formatio
reticularis
Tractus
reticulo-spinalis
Pars
intermedia
Kortex
C
Nucleus
ruber
Tractus
rubro-spinalis
Tractus
corticospinalis
lateralis
Stütz- und Zielmotorik
Rückenmark
Rezeptoren
Tractus
corticospinalis
lateralis
schnelle, ballistische
Zielbewegungen
motorik nicht dargestellt. B Eingänge vom Motorkortex (M1, Area 4)
ermöglichen über Pars intermedia Zielmotorik, die über periphere
Rückkopplung geregelt werden kann. C Zuströme von Assoziationsarealen zu den Hemisphären/Dentatus werden in Programme für
ballistische, nicht rückgekoppelte Bewegungen umgesetzt.
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796
Der japanische Neurophysiologie Masao Ito war ganz entscheidend an
der Aufklärung der zellulären Mechanismen des vestibulookulären
Reflexes beteiligt. Weiterhin entdeckte er im Jahre 1982 im Zerebellum eine neue Form synaptischer Plastizität, die als Langzeit-Depression (long-term depression, LTD; vgl. Kap. 25.6.2, S. 836 f.) bezeichnet wird.
Ito und Mitarbeiter konnten zeigen, dass das durch Stimulation der
Parallelfasern ausgelöste EPSP in Purkinje-Zellen langfristig verkleinert ist, wenn zuvor der Kletterfaser- und Parallelfaser-Input gleichzeitig stimuliert wurde (vgl. Abb. 23.24 B). Diese Input-spezifische
Form der LTD beruht auf eine sog. Internalisierung von Glutamat-Rezeptoren an der Parallelfasersynapse auf die Purkinje-Zelle. Es stehen
folglich weniger Glutamat-Rezeptoren an der postsynaptischen Membran zur Verfügung und das EPSP weist dadurch eine kleinere Amplitude auf.
23.7.5
Kleinhirnläsionen und zerebelläre
Funktionsstörungen
In Anlehnung an die oben genannten Funktionen des Kleinhirns kommt es bei Patienten mit Kleinhirnläsionen zu definierten zerebellären Funktionsstörungen. Gemeinsam ist allen
das gestörte Zusammenspiel von Muskelgruppen, insbesondere bei Bewegungen, die mehrere Gelenke betreffen. Als Haupt-
symptom zerebellärer Läsionen tritt eine Rumpf-, Stand- und
Gangataxie auf, die sich aufgrund mangelnder Kontrolle des
Körpergleichgewichts und zusätzlich gestörter Bewegungskoordination der Beine manifestiert. Häufig ist der Muskeltonus herabgesetzt und die Muskulatur ist schneller ermüdbar.
Weiterhin können Dysmetrie (fehlende Zielgenauigkeit von
willkürlichen Bewegungen), Intentionstremor (Wackeln bei
Zielbewegungen), Dysarthrie (Sprechstörungen) und Nystagmus auftreten. Im Akutstadium sind besonders ein abgeschwächter Muskeltonus und Hyperreflexie auffällig. Als Ursachen für Kleinhirnläsionen sind zerebrovaskuläre oder entzündliche Erkrankungen, Tumoren, toxische Schädigungen
(z. B. Alkoholintoxikation) und metabolische Störungen zu
nennen.
Tab. 23.2 ordnet die wichtigsten Symptome den betroffenen Kleinhirnregionen zu (vgl. Abb. 23.23). Bei Läsionen des
Vestibulozerebellums tritt ein Nystagmus und durch eine
Dysfunktion der Stützmotorik eine Rumpfataxie auf. Eine Läsion der medianen (vermalen) Zone des Spinozerebellums
kann eine Stand- und Gangataxie verursachen (Abb. 23.25 A),
die sich beim Patienten durch einen unsicheren, wankenden
Stand und Gang äußert. Wenn die intermediären oder paravermalen Zonen des Spinozerebellums betroffen sind
(Abb. 23.25 B), dominieren Defizite in der Kontrolle und Koordination der Bewegungsdurchführung, wie Intentionstremor,
Dysarthrie, Hypermetrie (über das Ziel hinausschießende Bewegungen), Dysmetrie (am Ziel vorbei treffende Bewegungen) und Dysdiadochokinese (Verminderung der Fähigkeit,
schnelle und abwechselnde antagonistische Bewegungen
durchzuführen, wie die Handfläche schnell auswärts und einwärts zu drehen). Eine Schädigung des Zerebrozerebellums
(laterale Hemisphären) verursacht Defizite in der Bewegungsplanung (Abb. 23.25 C), sodass der Einsatz einzelner Muskeln
nicht aufeinander abgestimmt ist und somit nicht synergistisch verläuft (Asynergie).
Tab. 23.2 Zerebelläre Verbindungen, Funktionen und Funktionsstörungen
Funktionelle Anatomie;
Phylogenese
Eingang/Ausgang
Vestibulo-Zerebellum: Lob. Vestibularapparat/Vestibuflocculonodularis; Archi-Ze- lariskerne, tektospinal
rebellum
Funktion
Erregungskreis
Symptomatik
Kontrolle vestibulo-okulärer Reflex sowie Kopf- und
Halsstellung, Gleichgewicht
reflektorisch
Störungen von Okulomotorik
und Gleichgewicht: Rumpf- und
Standataxie (posturaler Tremor,
visuell nicht kompensierbar).
peripher (zentral)
Störung der Stützmotorik:
Stand- und Gangataxie,
visuell kompensierbar.
Spino-Zerebellum: Vermis
anterior; Archi/Paläo-Zerebellum
Vestibularapparat, Proprio- Kontrolle Stützmotorik,
zeption Hals, Rumpf, pro- axialer und proximaler
ximale Extremitäten/Fasti- Muskelgruppen
gius und Deiters, ventromediale Systeme, M 1,
ventraler Kortikospinaltrakt
Spino-Zerebellum: Pars intermedia; Paläo-Zerebellum
Somatosensorik Extremitä- Kontrolle distaler Muskeln, peripher/ zentral
ten, Efferenzkopie M 1/In- Regelung Zielmotorik,
terpositus, dorsolaterale
Kurskorrektur
Systeme, M 1, lateraler
Kortikospinaltrakt
Zerebro-Zerebellum: latera- Assoziationskortex über
le Hemisphären; NeoBrückenkerne/ Dentatus,
Zerebellum
Area 6, 4, lateraler Kortikospinaltrakt
Programme und Timing
Zielmotorik und Ballistik
zentral
Störung Zielmotorik : Extremitätenataxie, Asynergie, Dysarthrie. Beginn Eingelenkbewegung
verzögert (M 1 zeitlich gestört).
Störung Zielmotorik: Extremitätenataxie, Dysdiadochokinese,
Dysmetrie, Asynergie. Beginn
und vorausschauende Abstimmung Mehrgelenkbewegung
gestört.
23
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sind an diesem erlernten motorischen Reflex zentral beteiligt. Ein weiteres gut untersuchtes Beispiel für motorisches
Lernen ist der vestibulookuläre Reflex, mit dessen Hilfe das
Auge selbst bewegte Objekte bei Kopfbewegungen fixieren
kann. Mit einer gesichtsfeldverändernden Prismenbrille
wird der Reflex zunächst unterdrückt; nach einiger Zeit
aber erholt er sich. Dieser Lernvorgang ist an die Intaktheit
des Vestibulozerebellums gebunden. Diese Befunde belegen,
dass das Kleinhirn beim motorischen Lernen eine wichtige
Aufgabe erfüllt. Entsprechend treten nach Kleinhirnläsionen Defizite beim motorischen Lernen und bei sensomotorischen Adaptationsprozessen auf.
797
Sensomotorische
Systeme
23.7 Kleinhirn: Struktur, Funktion, Symptome
23 Sensomotorische Systeme: Körperhaltung und Bewegung
Zusammenfassung Kap. 23.7
Kleinhirn: Struktur, Funktion, Symptome
▬
Das Kleinhirn besteht aus Kortex, weißer Substanz und den
drei Kleinhirnkernen Nucleus fastigii, interpositus und
dentatus. Das Kleinhirn kann anatomisch-funktionell in die
drei Bereiche Vestibulozerebellum (Kontrolle von Augenbewegungen, Kopf- und Halsstellung und Gleichgewicht),
Spinozerebellum (Integration von somatosensorischer Information, Kontrolle des Sprechapparats) und Zerebrozerebellum (Entstehung von groben Bewegungsentwürfen) eingeteilt werden. Der Kortex des Zerebellum ist in drei Schichten
angeordnet: Molekular-, Purkinjezell- und Körnerzellschicht. Die Eingänge in das Zerebellum stammen aus dem
Rückenmark, Hirnstamm und Neokortex und wirken exzitatorisch. GABA ist der Transmitter der zerebellären Kortexneurone mit Ausnahme der glutamatergen Körnerzellen. Im
Kleinhirn ist aufgrund spinaler und kortikaler Informationszuflüsse der gesamte Körper sensomotorisch mehrfach repräsentiert (Homunkuli). Das Kleinhirn ist für den präzisen zeitlich-räumlichen Einsatz von Muskeln und Muskelgruppen
zuständig. Dazu entwickelt es zeit- und ortsabhängige Erregungsmuster. Diese Muster dienen dazu, die Aktivität verschiedener Muskelgruppen aufeinander und auf die Erfordernisse der Bewegung abzustellen.
Zum Weiterlesen …
1 Altenmüller E, Wiesendanger M, Kesselring J. Music, Motor Control
and the Brain. Oxford: Oxford University Press. 2006.
2 Bear MF, Connors BW, Paradiso MA. Neuroscience. Exploring the
Brain. 3rd ed. Philadelphia: Lippincott Williams & Wilkins; 2007.
3 Kandel ER, Schwartz JH, Jessel TM. Principles of Neural Science. 4th
ed. New York: McGraw-Hill; 2000.
4 Kornhuber HH. Cerebral cortex, cerebellum, and basal ganglia: An
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(eds.). The Neurosciences, 35 d Study Program. Cambridge, Mass.:
MIT Press; 1984: 267-280.
5 Shepherd GM. The Synaptic Organization of the Brain. 5th ed. Oxford: Oxford University Press. 2004.
6 Squire LR et al. Fundamental Neuroscience. 3rd ed. San Diego: Academic Press; 2008
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Ausgänge aus dem Zerebellum wirken inhibitorisch. Zytoarchitektur und Verschaltungsprinzipien sind in allen Abschnitten des Zerebellums gleichartig, was nahelegt, dass
generell das gleiche Arbeitsprinzip eingesetzt wird. Separate
Abschnitte kontrollieren Augenbewegungen, Stütz- und Zielmotorik sowie ballistische Abläufe. Das Kleinhirn ist afferent
und efferent mit motorisch aktiven Strukturen in Form von
Rückmeldekreisen, aber auch von Neuronenketten verknüpft.
Mit zunehmender Bedeutung der neurologischen Rehabilitation werden vermehrt die Grundlagen motorischen Lernens
untersucht. Dabei fand das Kleinhirn besonderes Interesse,
auch wenn motorisches Lernen, ähnlich wie das Gedächtnis,
wahrscheinlich an keine spezielle ZNS-Struktur, d. h. an kein
„Lernzentrum“, gebunden ist. Zerebelläre Funktionsstörungen infolge von Kleinhirnläsionen äußern sich als Instabilität
von Haltung und Bewegung (Ataxie). Gemäß der funktionellen Anatomie des Kleinhirns sind die Okulomotorik, die Stabilisierung von Gleichgewicht und Körperhaltung, die Abstimmung von Haltung und Bewegung sowie die Zielmotorik betroffen.
… und noch weiter
7 Adams RD, Victor M. Principles of Neurology. 6th ed. New York:
McGraw-Hill; 2000.
8 Freund HJ. Somatosensory and motor disturbances in patients with
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16 Thach WT, Goodkin HP, Keating JG. The cerebellum and the adaptive coordination of movement. Ann Rev Neurosci. 1992; 15: 403442.
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