Weshalb Diagnostik im Kindes- und Jugendalter? •! Adäquate Behandlung •! Welche Störung liegt überhaupt vor? •! Erfassung komorbider Störungen •! Auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen für das Problemverhalten •! Evaluation des Behandlungserfolgs DIAGNOSTIK UND KLASSIFIKATION IM KINDES UND JUGENDALTER Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Forschung •! Therapiestudien 1 Ziel der Diagnostik 2 Ziel der Diagnostik (cont.) •! Aufbau vertrauensvoller Beziehung •! Transformation vager Klientenbeschwerden in konkrete Fragestellungen •! Klärung des therapeutischen Auftrags •! Zuweisung zu einer diagnostischen Kategorie •! Differenzierte Erfassung problematischen Verhaltens und psychosozialer Belastungen •! Erfassung Ressourcen und Kompetenzen •! Erfassung situativer Bedingenen, unter denen Probleme auftreten ! Problem- und Verhaltensanalyse Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Erfassung von Störungskonzepten, Therapieerfahrung und Therapiezielen •! Selektive Indikationsentscheidungen •! Therapiebegleitende Diagnostik 3 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 4 Diagnosen psychischer Störungen Probleme der Abgrenzung •! Zeitlich begrenzte Konstrukte •! Beruhen auf wissenschaftlichem Stand der Forschung •! Konsensverfahren internationaler Experten •! Für gewissen Zeitraum festgelegt •! Revision, sobald neue Erkenntnisse dies nahelegen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Gibt es wirklich eindeutige natürliche Grenzen und Cut-offs, die gesund von krank trennen? •! Was ist mit anderen (schützenden) Faktoren? •! Lassen sich Störungen immer eindeutig identifizieren? 5 Unterschiede: Diagnostik bei Kindern vs. Diagnostik bei Erwachsenen? Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 6 Probleme der Diagnostik im Kindesalter •! Alter; kognitive Entwicklung Spezifische Probleme: •! Altersangemessene Erhebungsinstrumente •! Übereinstimmung der verschiedenen Informanten •! Motivation •! Lesefähigkeit •! Sprachverständnis •! Aufmerksamkeitsspanne •! Einbezug mehrerer Informanten •! Kind •! Eltern •! Andere Bezugspersonen (Lehrer, Erzieher, Peers) Allgemein •! Psychometrische Eigenschaften der Verfahren (Objektivität, Reliabilität, Validität) •! Anmeldung •! Typischerweise durch Eltern oder Erzieher/Bezugsperson Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 7 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 8 Klassifikatorisch-diagnostischer Prozess mit Kindern und Jugendlichen Klassifikatorisch-diagnostischer Prozess 1. •! Beschwerden, Klagen, Verhaltensweisen (physiologisch, motorisch, sozial, kogniv, affektiv) 2. •! Symptome/Befunde Ausgewählte, spezifisch definierte Aspekte 3. •! Syndrom (sinnvolle) Symptomkombinationen 4. •! Diagnose (Störung/Krankheit) Zusatzkriterien (Beginn, Verlauf, Ausschlußkriterien Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 9 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 10 Leitlinien zur Diagnostik und Psychotherapie von Angst- und Phobischen Störungen im Kindes- und Jugendalter •! Schritte der diagnostischen Phase: •! Gemeinsames Erstgespräch mit Eltern und Kind (ggf. Bezugspersonen) •! Diagnostische Einordnung mit Hilfe reliabler, valider standardisierter Verfahren (K-DIPS) •! Problembezogene standardisierte Differentialdiagnostik •! Einsatz reliabler und valider Fragebogen, ev. Tagebücher •! Detailanalyse der auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen •! •! •! •! •! Klassifikationssysteme Angstauslösende Reize Wie reagiert das Kind? Körperlich, kognitiv, Verhalten Wie reagieren die Eltern? Modellverhalten Eltern-Kind Interaktion Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 11 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 12 Kuchen-Klassifikationssystem nach Dr. Oetker (1956) Klassifikation Klassifikation ist etwas, das wir alle tagtäglich und in vielen Lebensbereichen betreiben. A. Rührteig C. Biskuitteig I. Gebäcke in Formen I. Torten II. Blechkuchen II. Rollen und Schnitten III. Kleingebäck III. Kleingebäck B. Knetteig I. Geformte Kuchen II. Springformen III. Blechkuchen IV. Kleingebäck Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 13 D. Brandteig E. Fettgebackenes F. Weihnachtsgebäcke G. Hefegebäcke Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 14 Wesentliche Merkmale von DSM-III und seiner Nachfolger sowie der ICD-10 Diagnostische Klassifikation 1.! Deskriptiver Ansatz (weitgehend atheoretisch): Störungsdefinition durch klinische Merkmale 2.! Darstellung klinischer Merkmale auf möglichst niedrigem Niveau von Schlussfolgerungen 3.! Gliederung von Störungen ohne bekannte Ätiologie aufgrund gemeinsamer klinischer Merkmale 4.! Modernes Konzept psychischer „Störungen“ (keine Diskontinuität) 5.! Klassifikation von Störungen, nicht Individuen 6.! Einführung spezifischer inhaltlicher und zeitlicher Diagnosekriterien (Operationalisierung) 7.! Betonung offen erfassbarer Verhaltensweisen 8.! Detaillierte und systematische Beschreibung der einzelnen diagnostischen Kategorien 9.! Konzept multipler Diagnosen statt Störungshierarchie (Komorbidität zugelassen) 10.! Konzept der Multiaxialität •! DSM-IV-TR (APA) •! ICD-10 (WHO) •! Zero to three (www.zerotothree.org) Schneider, S. & Margraf, J. (1998) Klassifikatorische Diagnostik, Strukturierte Interviews und Therapieindikation. In: Reinecker, H. Lehrbuch der Klinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 15 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 16 Wesentliche Ziele von DSM-III und seiner Nachfolger sowie der ICD-10 (cont.) DSM-IV-TR: 5 Achsen Ziele 1.! Brauchbar für Therapie und Administration unter verschiedenen klinischen Bedingungen 2.! Hinreichende Reliabilität 3.! Annehmbar für Praktiker und Forscher verschiedener theoretischer Orientierungen 4.! Verzicht auf unbewiesene theoretische Annahmen 5.! Konsens über zuvor widersprüchlich verwendete klinische Begriffe 6.! Verzicht auf überlebte Begriffe (z.B. Neurose) 7.! Übereinstimmung mit Forschungsergebnissen zur Validität diagnostischer Kategorien 8.! Brauchbar für die Kennzeichnung von Probanden in Forschungsstudien I.! Klinische Störungen, andere klinisch relevante Probleme II.! Persönlichkeitsstörungen, Geistige Behinderung III.! Medizinische Krankheitsfaktoren IV.! Psychosoziale oder Umgebungsbedingte Probleme (Beruf, Ausbildung, Familie, soziale Umfeld) V.! Globale Beurteilung des Funktionsniveau (GAF) Schneider, S. & Margraf, J. (1998) Klassifikatorische Diagnostik, Strukturierte Interviews und Therapieindikation. In: Reinecker, H. Lehrbuch der Klinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 17 DSM-IV-TR 18 DSM-IV-TR Achse I (1. Teil) •! Klinische Bedeutsamkeit: Beeinträchtigung, Belastung •! Gleichen Kriterien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene- mit einigen Ausnahmen (z.B. soziale Phobie, GAS) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Störungen, die in Kindheit und Jugend auftreten •! Substanzinduzierte Störungen •! Schizophrene und andere psychotische Störungen •! Affektive Störungen •! Angststörungen •! Somatoforme Störungen •! Dissoziative Störungen •! Sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität 19 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 20 DSM-IV-TR Achse I (2. Teil) •! •! •! •! •! DSM-IV-TR Achse II Schlafstörungen Essstörungen Vorgetäuschte Störungen Anpassungsstörungen Störungen der Impulskontrolle Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Geistige Behinderung •! Persönlichkeitsstörungen (PS): •! z.B. Schizoide PS •! Narzistische PS •! Antisoziale PS •! Andere klinisch relevante Probleme 21 DSM-IV-TR Achse III 22 DSM-IV-TR Achse IV •! Medizinische Krankheitsfaktoren bzw. organische Faktoren, die in Zusammenhang mit der psychischen Störung stehen können. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Psychosoziale/umgebungsbedingte Probleme •! Probleme mit: •! •! •! •! •! •! •! •! •! •! 23 Hauptbezugsgruppe Soziales Umfeld Ausbildung Beruf Wohnung Wirtschaftliche Situation Zugang zu Krankenversorgung Rechtssystem Delinquenz Andere Probleme Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 24 DSM-IV-TR Achse V ICD-10: Psychische Störungen Teil 1 •! Globale Beurteilung des Funktionsniveaus (GAF) •! Rating von 100-0, z.B. •! F0 organisch verursachte psychische Störungen •! F1 psychische Störungen durch psychotrope Substanzen •! F2 Schizophrenien •! F3 Affektive Störungen •! F4 Neurotische, Belastungs- & Somatoforme Störungen •! F5 Verhaltesauffälligkeiten mit Körperlichen Symptomen/Faktoren •! 100-91: Hervorragende Leistungsfähigkeit in einem breiten Spektrum von Aktivitäten; Schwierigkeiten im Leben scheinen nie ausser Kontrolle zu geraten; wird von anderen wegen einer Vielzahl positiver Qualitäten geschätzt; keine Symptome. •! 60-51: Mäßig ausgeprägte Symptome (z.B. Affektverflachung, weitschweifige Sprache, gelegentliche Panikattacken) ODER mäßig ausgeprägte Schwierigkeiten bezüglich der sozialen, beruflichen oder schulischen Leistungsfähigkeit (z.B. wenige Freunde, Konflikte mit Arbeitskollegen, Schulkameraden oder Bezugspersonen). •! 10-0: Ständige Gefahr, sich oder andere schwer zu verletzen (z.B. wiederholte Gewaltanwendungen) ODER anhaltende Unfähigkeit, die minimale persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten ODER ernsthafter Selbstmordversuch mit eindeutiger Todesabsicht. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Essstörungen •! Nichtorganische Schlafstörungen •! Nichtorganische sexuelle Funktionsstörungen 25 DSM-IV •! F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen Persönlichkeitsstörungen Abnorme Gewohnheiten & Störungen der Impulskontrolle Störungen der Geschlechtsidentität Störungen der Sexualpräferenz •! F7 Intelligenzminderung •! F8 Entwicklungsstörungen •! •! •! •! Des Sprechens und der Sprache Schulischer Fertigkeiten Motorischer Funktionen Tiefgreifende Entwicklungsstörungen ICD-10 314 Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörung 314.01 Mischtypus/vorwiegend hyperaktiv impulsiver Typus 314.00 vorwiegend unaufmerksamer Typus 314.9 NNB Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung F90 Hyperkinetische Störungen 312.8 Störung des Sozialverhaltens 313.8 Störung mit Oppositionellem Trotzverhalten 312.9 NNB Sozial Störendes Verhalten F91 Störungen de Sozialverhaltens F92 Kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen 309.21 Störung mit Trennungsangst 300.02 GAS 300.02 Soziale Phobie •! F9 Psychische Störungen mit Beginn in Kindheit/Jugend Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 26 Übersicht über Störungen, die gewöhnlich zuerst im Kleinkindalter oder Kindheit diagnostiziert werden ICD-10: Psychische Störungen Teil 2 •! •! •! •! Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 27 F93 Emotionale Störungen des Kindesalters Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 28 Übersicht über Störungen, die gewöhnlich zuerst im Kleinkindalter oder Kindheit diagnostiziert werden DSM-IV Ausblick: DSM-V ICD-10 313.23 Selektiver Mutismus 313.89 Reaktive Bindungsstörung im Säuglingsalter oder der frühen Kindheit F94 Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend 307.10/52/53/59 Fütter- und Essstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter 307.6/7 Störungen der Ausscheidung 313.82 Identitätsstörung 307.30 Stereotype Bewegungsstörung 313.9 NNB Störung im Kleinkindalter, in der Kindheit oder Adoleszenz F98 Sonstige Verhaltens- oder emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend) 307.20-23 Ticstörungen F95 Ticstörungen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Wird ca. 2011 erscheinen •! www.dsm5.org •! Frage nach Klassifikation •! Dimensional- kategorial •! Kategorial: sinnvolle Gruppierungen von Phänomenen z.B. Furcht, Herzklopfen, Vermeidung -> Phobie; Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlafstörung -> Depression •! Dimensional: beobachteten Phänomenen liegen bestimmte Dimensionen zugrunde. Z.B. zweidimensional mit den Dimensionen Angst und Depression- Angst- und Depressionsausprägung hoch •! White papers: Anregung von Studien und Diskussionen für DSM-V 29 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 30 Diagnostik und Klassifikation bei Kindern zwischen 0-3 Jahren Diagnostik und Klassifikation bei Kindern zwischen 0 und 3 Jahren •! ICD-10 und DSM-IV beide Schwierigkeiten bei Bindungsstörungen, Regulationsstörungen und pervasiven Entwicklungsstörungen (Kleinkinder) •! Diagnostische Klassifikation 0-3 (Diagnostic Classification Zero To Three) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 32 Diagnostische Klassifikation: 0-3 Diagnostische Klassifikation: 0-3 •! National Center for Infants, Toddlers and Families (1999). (Hrsg.). Zero To Three. Diagnostische Klassifikation: 0-3. Wien: SpringerMedizin. •! Zur Unterstützung von DSM und ICD •! Multiaxial •! •! •! •! •! Achse Achse Achse Achse Achse I: Primäre Diagnose II: Beziehungsschwierigkeiten III: medizinische und neurologische Probleme IV: psychosoziale Stressoren V: emotionale Entwicklung des Kindes •! Neue Konstrukte: Regulationsstörungen, MultiSystem Entwicklungsstörungen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 33 Diagnostische Klassifikation: 0-3 34 Diagnostische Klassifikation: 0-3 •! Achse I: Primäre Diagnose •! Achse I: Primäre Diagnose •! 400 Regulationsstörungen •! 100 Die Posttraumatische Stressstörung •! 200 Affektstörungen •! •! •! •! •! 201 Angststörungen im Säuglings- und Kleinkindalter •! 202 Stimmungsstörung: Verlängerte Trauer/Gramreaktion •! 203 Stimmungsstörung: Depression im Säuglingsalter und in der frühen Kindheit •! 204 Gemischte Störung des emotionalen Ausdrucks •! 205 Geschlechtsidentitätsstörung der frühen Kindheit •! 206 Reaktive Bindungstörung/Deprivation/Vernachlässigung in der frühen Kindheit •! •! •! •! 35 401 402 403 404 Typ Typ Typ Typ I: Hypersensitiv II: Unterreaktiv III: Motorisch desorganisiert, impulsiv IV: Andere 500 Schlafverhaltensstörungen 600 Essverhaltensstörungen 700 Störungen der Bezogenheit und der Kommunikation Multisystemische Entwicklungsstörungen •! •! •! •! 300 Anpassungsstörung Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 701 Muster A 702 Muster B 703 Muster C Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 36 Diagnostische Klassifikation: 0-3 •! Achse II: Klassifikation der Beziehungsstörungen •! •! •! •! •! 901 903 904 905 906 •! •! •! überinvolviert Ängstlich-gespannt zornig-feindselig gemischte Beziehungsstörung Missbrauchende Beziehungsstörung GÜTEKRITERIEN 906a verbal missbrauchend 906b körperlich missbrauchend 906c sexuell missbrauchend Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 37 Grundlage einer guten Diagnostik: Gütekriterien •! Objektivität = Vergleichbarkeit als Voraussetzung für Unterscheidbarkeit •! •! •! •! •! Reliabilität = Zuverlässigkeit des ermittelten Testergebnisses Untersuchungssituation Untersuchungsmaterial Aufgabenstellung Bewertung und Interpretation der erhobenen Daten •! Wachheit des Kindes •! Motivation etc. wirken als Störvariablen •! maximal so hoch wie die Objektivität... •! Wie kann festgestellt werden, ob ein Test diesem Gütekriterium genügt? •! Wie kann festgestellt werden, ob ein Test diesem Gütekriterium genügt? •! Durchführungsobjektivität •! Auswertungsobjektivität •! Interpretationsobjektivität •! •! •! •! (r >= .90) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Grundlage einer guten Diagnostik: Gütekriterien 39 Test-Retest-Reliabilität Paralleltest-Reliabilität Split-Half-Reliabilität Innere Konsistenz (Cronbach´s Alpha) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 40 Reliabilität: Methoden Reliabilitätsstatistik •! Internale Reliabilität •! Pearson‘s oder Spearman‘s Korr.Koeff. •! Intra-class correlation Koeff (für Reliabilitätsanalyse einer Skala oder Subskala) •! Prozent Übereinstimmung •! Kappa und gewichtetes Kappa •! Cronbach‘s Alpha •! und andere •! Internale Konsistenz: Ausmass, wie die Items zusammenhängen (Cronbach Alpha) •! Externale Reliabilität •! Inter-rater •! Intra-rater •! Test-retest (Testwiederholung oder Retest-Reliabilität): In der Regel wird dabei derselbe Test zweimal mit derselben Stichprobe durchgeführt. Das Ausmass der Reliabilität ergibt sich aus der Korrelation zwischen der ersten und der zweiten Testung. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 41 Reliabilitätslevel •! •! •! •! •! 0.80+ 0.60-0.79 0.40-0.59 0.20-0.39 0.00-0.19 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 42 Grundlage einer guten Diagnostik: Gütekriterien hoch moderat hoch moderat moderat tief tief •! Validität = Wie gut bewältigt der Test die Aufgabe, für die er konstruiert wurde? •! Wie kann festgestellt werden, ob ein Test diesem Gütekriterium genügt? •! Inhaltsvalidität (Augenscheinvalidität, logische Validität) •! Kritieriumsvalidität •! prognostische Validität •! Übereinstimmungsvalidität •! Konstruktvalidität •! konvergente Validität •! diskriminante Validität Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 43 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 44 Inhaltsvalidität Kriteriumsbezogene Validität •! Inhaltliche Validität: hierbei geht es darum, ob der Inhalt der Test-Items das zu messende Konstrukt in seinen wichtigsten Merkmalen erfasst. •! Kriteriumsvalidität liegt dann vor, wenn das Ergebnis eines Tests zur Messung eines latenten Merkmals mit Messungen eines korrespondierenden manifesten Merkmals bzw. Kriteriums übereinstimmt. •! aus versch. Informationsquellen ermittelten Kriterien, können sich widersprechen ! relevanteste erscheinende Kriterium auswählen •! Ein Interview, das zur Erfassung einer Essstörung kein Körpergewicht erfragt, hätte somit eine geringe Inhaltsvalidität. Folglich handelt es sich bei der inhaltlichen Validität weniger um ein Testgütekriterium als eine Zielvorgabe, die bei der Testkonstruktion bedacht werden sollte. •! Z.B. Bulimia nervosa. Als Aussenkriterium könnte die Anzahl der beobachteten Fressattacken dienen. Dabei könnte es sein, dass Diagnose B.N. nicht mit der Anzahl beobachtbare Fressanfälle korrelieren, da die Fressanfälle heimlich durchgeführt werden ! nicht Diagnose sollte hinterfragt werden, sondern das Aussenkriterium Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 45 Konstruktvalidität 46 Konstruktvalidität •! Konstruktvalidität sagt aus, ob ein Test tatsächlich das psychologische Konstrukt erfasst, das er erfassen soll. •! Wenn aus dem zu messenden Zielkonstrukt Hypothesen abgeleitet werden können, die anhand von Testwerten bestätigt werden können, gilt der Test als konstruktvalide. •! Konvergente Validität •! wenn mehrere Methoden (z.B. Depressionsfragebogen, klinisches Urteil) dasselbe Konstrukt (Depressivität) übereinstimmend messen •! Diskriminante Validität •! Wenn das Zielkonstrukt (Depressivität) von anderen Konstrukten (Substanzabhängigkeit, Somatoforme Störungen) unterscheidet, d.h. sie gibt an, wie gut verschiedene Konstrukte durch eine Methode differenziert werden •! Konvergente V. •! Diskriminante V. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 47 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 48 Biases, welche Validität reduzieren Charakteristika diagnostischer Tests •! •! •! •! •! Mangelnde Objektivität Soziale Erwünschtheit Gedächtnis Sozialer Hintergrund „Response set“: alle Fragen werden einfach gleich beantwortet •! schlechte Übersetzung •! Schiefe der Skala •! Etc. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Sensitivität = richtig positiver Wert, Angst bei positivem Wert •! Spezifität richtig negativer Wert, keine Angst bei negativem Wert •! Positiver Vorhersagewert Wahrscheinlichkeit dass Kind Angst hat, wenn pos. Ergebnis vorliegt •! Negativer Vorhersagewert Wahrscheinlichkeit, dass Kind keine Angst hat, wenn neg. Ergebnis vorliegt 49 Multiple Verhaltens- und Psychodiagnostik Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 50 Gruppen von Methoden 1. Phase •! •! •! •! Basisverfahren Breites Spektrum psychischer Auffälligkeiten Standardmässiger Einsatz Unterschiedliche Informationsquellen •! Strukturierte Interviews •! Standardisierte Interviews 2. Phase •! Störungsspezifische Diagnostik •! Differenzierteres Bild der einzelnen Störung •! Checklisten •! Fragebögen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 51 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 52 Standardisierte- resp. Strukturierte Diagnostische Interviews •! Standardisierte Interviews: Wortlaut und Fragen werden genau vorgegeben (z.B. für grosse epidemiologische Studien) METHODEN ZUR DIAGNOSTIK UND KLASSIFIKATION: •! Strukturierte Interviews: flexible Richtlinien zur Durchführung •! Diagnostiker kann sein eigenes Urteil miteinbeziehen •! Wichtige Beobachtungen des Diagnostikers können berücksichtigt werden INTERVIEWS Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Standardisierte Diagnostische Interviews Strukturierte Diagnostische Interviews •! K-DIPS (Diagnostisches Interview bei Psychischen Störungen für Kinder; Schneider et al., 2009) •! CIDI: Composite International Diagnostic Interview (Wittchen& Semler, 1990) •! DIA-X: Diagnostisches Expertensystem für ICD-10 und DSM IV (Wittchen& Pfister, 1997) •! DIA-X Interview •! CASCAP-D (Psychopathologisches Befund-System für Kinder und Jugendliche; Döpfner et al., 1999) •! Standardversion: Standard-DIA-X (DIAX-IN) und •! Klinische Version = Therapie-DIA-X (DIAX-cl) •! DISYPS-II (Diagnostik-System für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV; Döpfner et al., 2008) •! Außerdem: •! DIA-X Auswertungsprogramm (DIAX-out) •! DIA-X Interviewausdruck (DIAX-prt) •! DIA-X Screening Fragebögen (SSQ, ASQ, DSQ) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 54 55 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 56 K-DIPS: Schneider et al. (2009) K-DIPS: Schneider et al. (2009) •! Strukturiertes Interview zur Erfassung psychischer Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen nach DSM-IV •! 2 Teile: Kinderversion – Elternversion •! Kinderversion geeignet für Kinder ab 8 Jahren •! Interviewleitfaden mit offenen und geschlossenen Fragen •! Protokollbogen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 57 K-DIPS: Schneider et al. (2009) •! •! •! •! •! •! •! 58 K-DIPS: Schneider et al. (2009) •! Eingangs-/Screeningfragen vorangestellt •! Screeningfrage positiv > Ausführliche Exploration •! Sprungregeln erlauben vorzeitiges Abbrechen, wenn keine klinische Relevanz Version für DSM IV-TR von 2009 Gütekriterien ! Interviewleitfaden, Protokollbogen Primäre & sekundäre Diagnosen ! 0-8 Überführung: DSM IV-TR ! ICD-10 Erfasst therapierelevante Informationen Kombination aus klassifikatorischer und therapiebezogener Diagnostik Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! *-Fragen: Diagnose relevant •! Sonstigen Fragen: Therapie relevant 59 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 60 Diagnosestellung CASCAP-D (Döpfner et al., 1999) •! Es müssen alle Kriterien erfüllt sein •! Multiple Diagnosen sind möglich •! Unterscheidung zwischen primären und zusätzlichen Diagnosen •! Einschätzung eines Schweregrades auf einer Skala von 0-8 •! ab einer Einschätzung von 4 wird die Diagnose als klinisch relevant interpretiert Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 61 CASCAP-D (Döpfner et al., 1999) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 62 DISYPS-II (Döpfner et al., 2008) •! deutsche Fassung der Clinical Assessment-Scale for Child and Adolescent Psychopathology (CASCAP). •! Erfassung der wichtigsten Merkmale psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter •! klinischen Exploration des Patienten und der begleitenden Bezugsperson sowie Beobachtungen des Diagnostikers in der Untersuchungssituation •! 3 Komponenten: •! Befundbogen •! Glossar •! Explorationsleitfaden Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 63 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 64 DISYPS-II (Döpfner et al., 2008) DISYPS-II (Döpfner et al., 2008) •! Nachfolger des DISYPS-KJ •! Das Diagnostik-System erfasst psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen entsprechend den Diagnosekriterien von ICD-10 und DSM-IV Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! drei Beurteilungsebenen: •! klinische Beurteilung ! DCL •! Fremdbeurteilung (Eltern, Lehrer) ! FBB •! Selbstbeurteilung (Alter Patienten: 11-18) miteinander kombiniert ! SBB •! FBB für 5 Störungsbereiche •! SBB 4 Störungsbereiche 65 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Was macht eine gute InterviewerIn aus? •! •! •! •! Übung!!!! Diagnosekriterien kennen Differentialdiagnostik Aufmerksamkeit- ob das Kind auf die gestellte Frage antwortet resp. sich auf den gleichen Zeitraum wie der Interviewer bezieht METHODEN ZUR DIAGNOSTIK UND KLASSIFIKATION: Checklisten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 67 66 Zu den Checklisten DISYPS-II: DCL (Döpfner et al. 2008) •! Diagnose-Checklisten (DCL) sind Bestandteil des Diagnostik-Systems für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV (DISYPS-II) und erfassen die Symptomkriterien beider Klassifikationssysteme für unterschiedliche Störungsbereiche im klinischen Urteil. •! Klinische Beurteilung anhand der DiagnoseChecklisten für 8 Störungsbereiche: DCL-ADHS, DCL-SSV,DCL-ANG, DCL-DES, DCL-TIC, DCL-TES, DCL-SSF •! Diagnostiker kann sein eigenes Urteil miteinbeziehen •! Wichtige Beobachtungen des Diagnostikers können berücksichtigt werden Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 69 DISYPS-II: DCL (Döpfner et al., 2008) 70 DISYPS-II: DCL Diagnosechecklisten (DCL): •! Liste von Symptomkriterien: Jedes einzelne Symptomkriterium wird anhand einer 4-stufigen Skala beurteilt (0-3) •! Entscheidungsbäume (nach ICD-10 und nach DSMIV): prüft, ob die Mindestzahl an Symptomkriterien erfüllt ist und führt danach den Beurteiler zu weitern Diagnosekriterien. Ein Symptomkriterium gilt als erfüllt, wenn das Kriterium mind. mit der Ausprägung 2 eingeschätzt wurde. •! Hinweise zu Differentialdiagnosen und häufigen komorbiden Störungen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten •! Kategorialer Ansatz: Diagnose (ja, nein) •! Dimensionaler Ansatz: Ausprägungsgrade der Symptomkriterien summiert und durch Anzahl Items dividiert. •! Ergänzung zur kategorialen Diagnostik, Vergleich mit den Beurteilungen in den Selbst- und Fremdbeurteilungsbögen und zur Verlaufskontrolle 71 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 72 DISYPS: Entscheidungsbäume •! Prüfung, ob die entsprechende Mindestzahl an Symptomkriterien erfüllt ist und führt danach den Beurteiler zu weiteren Diagnosekriterien. •! Symptomkriterium gilt als erfüllt, wenn das Kriterium mind. mit der Ausprägung 2 eingeschätzt wurde. METHODEN ZUR DIAGNOSTIK UND KLASSIFIKATION: FRAGEBÖGEN Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 73 Fragebogenverfahren Fragebögen •! Einfache, schnelle Handhabung •! Hilfreiche normative Informationen •! Prä-post Behandlungsvergleich Verfahren zur Eingangsdiagnostik symptomorientierte Screening- Verfahren störungsbezogene Verfahren andere Störungsund Problembereiche •! Kritik: •! Verzerrung der Angaben im Sinne sozialer Erwünschtheit •! Erfassung kindspezifischer Symptome Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 75 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 76 Brickenkamp Handbuch psychologischer und pädagogischer Tests Brickenkamp •! Systematischen Überblick über deutschsprachige Tests •! Informationen in objektiver und komprimierter Form über Aufbau, Grundkonzepte, Durchführung und Auswertung sowie Gütekriterien •! 3Hauptgruppen: Leistungstests, psychometrische Persönlichkeitstests und PersönlichkeitsEntfaltungsverfahren •! Umfangreiche Autoren-, Sach- und Testregister sowie ein Abkürzungsverzeichnis der Testtitel •! Hrsg. Brähler, Holling, Leutner & Petermann, 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. 2002 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 77 Internetadressen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 78 Fragebogen-Breitband •! Testverlage: •! •! •! •! •! Testzentrale, Hogrefe: www.testzentrale.de/ Sweets Test Publisher: www.swets.nl/sts/sts.html Schuhfried: www.schuhfried.co.at/ VDT Psychologie- & Medizinvertrieb: www.v-d-t.de/ •! CBCL; Child Behavior Checklist (körperlich, emotional & Verhaltensauffälligkeiten) •! SDQ (Strengths and Difficulties Questionnaire) •! Einzelne Verfahren: •! Hogrefe TestSystem: www.unifr.ch/ztd/HTS/welcome.html •! Wiener Testsystem: www.schuhfried.co.at/d/wts/windex.htm Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 79 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 80 CBCL- Child Behavior Checklist CBCL- Subtypen für Auswertung •! 2 Fassungen: •! •! •! •! •! •! •! •! •! •! •! Kinder 1 ! -5 Jahre Kinder/Jugendliche 4-18 Jahre CBCL: Elternfagenbogen TRF: Lehrerfragebogen YSR: Fragebogen für Jugendliche •! Internalisierende Skala •! Externalisierende Skala •! 2 Kategorien von Items: •! 7 Kompetenzitems •! 113 Problemitems (8 Subskalen) Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 81 SDQ (Strengths and Difficulties Questionnaire) 82 Tagebuchschreiben •! Einsatz bei verschiedenen Störungen (z.B. Trennungsangst, Schlaf-, Fütterungs-, Schreiprobleme, Stimmung) •! Info: Häufigkeit, Dauer, Intensität, Kognitionen, Konsequenzen ängstlicher Reaktionen, was einer Angstreaktion vorausgeht- für Planung und Evaluation der Behandlung Emotionalität Hyperaktivität- Unaufmerksamkeit Peers/Gleichaltrigen Prosoziales Verhalten Conduct/ Benehmen Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten Selbstbeobachtung •! Im Internet in mehreren Sprachen zugänglich; www.sdqinfo.com •! 25 Items •! 5 Faktoren: •! •! •! •! •! Zurückgezogenheit Somatische Symptome Angst/Depression Sozial Aggressivität Delinquentes Verhalten 83 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 84 TAFF Tagebuch Take home messages •! Nur eine umfassende und genaue Diagnostik ermöglicht eine effektive Therapie. •! Bei der Diagnostik und Klassifikation im Kindesund Jugendalter sind einige Besonderheiten zu beachten (Altersangemessene Erhebungsinstrumente, Übereinstimmung der verschiedener Informanten und Motivation). •! Diagnosen sind Konstrukte, welche auf einem Konsensus von Experten und auf dem aktuellen wissenschaftlichem Stand der Forschung beruhen. Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 85 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 87 Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten 86