Depressionen

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Depressionen im Kindes- und Jugendalter:
Kernsymptome
Depressionen
• Stimmungsprobleme (gedrückte Stimmung,
Traurigkeit)
• Probleme im Denken, Denkhemmung
• Veränderungen im Aktivitätsniveau (erhöhte
Ermüdbarkeit),
• Hemmung der Handlungsfunktionen
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Depressionen im Kindes- und Jugendalter:
Weitere Symptome
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
• Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung
• Formale Denkstörungen (Denkhemmung,
Verlangsamung)
• Zukunftsangst
• Vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle,
• Gefühle von Wertlosigkeit
• Negative und pessimistische Zukunftsperspektive
• Grübeln, Todes- und Suizidgedanken
3
Diagnostische Kriterien eine Major Depression
(nach DSM-IV)
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4
Diagnostische Kriterien eine Major Depression
(nach DSM-IV)
A. Mindestens 5 der folgenden Symptome bestehen
während derselben Zwei-Wochen-Periode und
stellen eine Änderung gegenüber der vorher
bestehenden Leistungsfähigkeit dar; mindestens
eines der Symptome ist entweder 1. depressive
Verstimmung oder 2. Verlust an Interesse oder
Freude:
4. Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf
5. Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung an
fast allen Tagen
6. Müdigkeit oder Energieverlust an fast allen Tagen
7. Gefühle von Wertlosigkeit oder übermäßige oder
unangemessene Schuldgefühle
8. Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu
konzentrieren oder verringerte
Entscheidungsfähigkeit
9. Wiederkehrende Gedanken an den Tod,
Suizidvorstellungen oder Suizidpläne
1. Depressive Verstimmung an fast allen Tagen, für die meiste
Zeit des Tages, vom Betroffenen selbst berichtet oder von
anderen beobachtet
2. Deutlich vermindertes Interesse oder Freude an fast allen
Aktivitäten, an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages
3. Deutlicher Gewichtsverlust ohne Diät oder Gewichtszunahme
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Kognitive Störungen bei Depressionen
Interessensverlust, Freudlosigkeit
Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit
Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder
Suizidhandlungen
Schlafstörungen
Verminderter Appetit
Körperlich-vegetative Beschwerden, z.B. Kopf- oder
Bauchschmerzen
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1
Diagnostische Kriterien eine Major Depression
(nach DSM-IV)
Depressionen im Entwicklungsverlauf
B. Symptome erfüllen nicht Kriterien einer
gemischten Episode
C. Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer
Weise Leiden und Beeinträchtigungen
D. Symptome gehen nicht auf die direkte Wirkung
einer Substanz oder eines medizinischen
Krankheitsfaktors zurück
E. Symptome können nicht besser durch einfache
Trauer erklärt werden
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Vorschulalter (3-6 Jahre)
• Trauriger Gesichtsausdruck
• Verminderte Gestik und Mimik
• Leicht irritierbar und äußerst stimmungslabil
• Mangelnde Fähigkeit, sich zu freuen
• Introvertiertes, aber auch aggressives Verhalten
• Vermindertes Interesse an motorischen Aktivitäten
• Essstörungen bis zu Gewichtsverlust/-zunahme
• Schlafstörungen (Alpträume, Ein- und
Durchschlafstörungen)
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Depressionen im Entwicklungsverlauf
• Generell: höhere Wiedererkrankung bei jüngeren
Menschen
• Hohe Kontinuität zwischen später Adoleszenz (17
Jahre) und frühe Erwachsenenalter (24 Jahre), ca.
45% depressiver Jugendlicher entwickeln eine
weitere Episode (Lewinsohn et al. 1999)
• Hohe Prädiktion der Depression im
Erwachsenenalter durch depressive Symptome im
Alter von 13-15 (Os et al. 1997)
9
Hauptformen affektiver Störungen
unipolar
Major Depression,
Einzelne Episode
unipolar
Major Depression,
Rezidivierend
anhaltend
bipolar
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Depressionen: Verlauf
Schulkinder
• Verbale Berichte über Traurigkeit
• Suizidale Gedanken
• Befürchtung, dass Eltern nicht genügend Beachtung
schenken
• Schulleistungsstörungen
Im Pubertäts- und Jugendalter
• Vermindertes Selbstvertrauen
• Apathie, Angst, Konzentrationsmangel
• Leistungsstörungen
• Zirkadiane Schwankungen des Befindens
• Psychosomatische Störungen
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Depressionen: Epidemiologie
• Punktprävalenz von MDD in der Adoleszenz 5
(Essau & Dobson, 1999)
• 2% bei Kindern (m:w 1:1)
• 4-8% bei Jugendlichen (m:w 1:2) bis zu 14 %
depressive Symptome (Boyd et al, 2000)
• Im Alter zwischen 13 und 18 Jahren: 1-JahresPrävalenz 3% für Mädchen und 1% für Jungen
(Angold & Costello, 2001)
• ab der Pubertät: Mädchen häufiger als Jungen
betroffen
Dysthymia
bipolare affektive Störung
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2
Depressionen: Epidemiologie
Depressionen: Komorbidität
• 25% aller jungen Leute haben wahrscheinlich bis
zum Alter von 18 Jahren eine klinisch signifikante
depressive Episode erlebt (Lewinsohn et al, 1994,
National Health and Medical Research Council,
1997)
• Lebenszeitprävalenz: 15-20% (Kessler et al., 2003;
Birmaher et al, 1996)
• Mittlere Dauer depressive Episode Jugendliche: 8
Monate
• fast die Hälfte der Depressionen bei Minderjährigen
remittiert innerhalb eines Jahres (NICE 2005)
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• Störung des Sozialverhaltens (ca. 40%),
gemeinsame Grundstörung (?),
• Angststörungen (ca. 36%), geht häufig der
depressiven Phase voran (Kovacs et al. 1989).
• Substanzmissbrauch(ca. 19%) (Rao et al. 2000)
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Depressionen: Ätiologie
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Genetische Faktoren
• Neurobiologischer Erklärungsansatz
Familienuntersuchungen
• Genetische Prädisposition
• Gen X Umwelt Interaktion
• Neurochemische Korrelate (erniedrigte Spiegel von
Neurotransmittern)
• Erkrankungsrisiko erhöht, wenn ein Elternteil ebenfalls
erkrankt ist (Biederman et al. 1991; Weissman et al.
1984),
• genetische Belastung höher, wenn mehrere Episoden
auftreten (Zubenko et al. 2001).
• Psychosozialer Erklärungsansatz
• Umweltbezogener Erklärungsansatz
Zwillingsstudien
• Heritabilität für depressive Störung zwischen 30% und
50% über gesamte Lebensspanne
• über 70% bei early-onset und bipolaren Störungen
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Neurochemische Korrelate
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Psychosoziale Faktoren
• Serotoninhypothese: verminderte
Serotoninkonzentration
• Katecholaminhypothese: Verminderte
Noradrenalin- und Dopamin-Konzentration
(Nemeroff, 2002)
• Hippocampus: Zellaufbau- und –funktionsstörungen
(Duman et al., 1999)
• Reduktion des frontalen Kortexvolumens &
Erweiterung der lateralen Ventrikel bei depressiven
Kindern (Steingard et al., 1996)
• Hypometabolismus frontal & temporal (Kimbrell et
al., 2002)
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Verhaltenstheoretische und kognitionspsychologische
Modelle
• Modell von Beck (1967): Kognitive Fehlinterpretationen
• Lewinsohn: Verstärker-Verlust-Modell
• Seligman: Erlernte Hilflosigkeit
• Gestörte Eltern-Kind-Interaktion (z. B. Depression
bei einem Elternteil, insbesondere der Mutter)
• Kritische Lebensereignisse (life events,
insbesondere deren Bewertung) als
Symptomauslöser oder –verstärker
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Kritische Lebensereignisse
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Gen-Umwelt-Interaktion
Trennung der Eltern
Tod eines Elternteils
Sexueller Missbrauch
Körperliche Misshandlung
Emotionale Misshandlung
Chronische Belastung bedeutsamer als
Einzelereignisse
Wechselwirkung mit genetischen Faktoren,
Bedeutung von early life events größer
Individual
Environment
Environmental
levels
Gene-Networks
C
T
C
T
G
A
G
A
Socioecologic
Socioeconomic
A
Psychosocial
A
Epigenetic
Processes
T
A
G
A
G
C
A
C
G
T
Work/ Education
Behavior
& Experiences
Methyl
Family/
Friends
mRNA
Leisure/Social Activities
Environmental areas
A
Modified from Hamer, 2002, Science; Caspi et al., 2003, Science
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Probabilistische Erklärungsmodelle in der
Entwicklungspsychopathologie
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Probabilistische Erklärungsmodelle in der
Entwicklungspsychopathologie
Depressionen
Depressionen
UMWELT
Systeme
Systeme
Entwicklung
von Funktionen
Entwicklung
von Funktionen
Zelle
bottomup
Zelle
bottomup
subtile molekulare
Unterschiede
Gene
subtile molekulare
Unterschiede
Gene
mehrere Allele
mit kleinen Effekten
mehrere Allele
mit kleinen Effekten
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Depressionen: Tiermodelle
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Depressionen: Tiermodelle
Nachkommen von Rattenmüttern mit stark
ausgeprägter mütterlicher Pflege zeigten unter
Stressbedingungen eine deutlich geringere
Stressreaktivität als Nachkommen von Rattenmüttern
mit geringer mütterlicher Fürsorge.
Hohe mütter-
Geringe mütter-
liche Pflege
liche Pflege
Geringe
Stressreaktivität
topdown
Hohe
mütterliche
Pflege
Geringe
Stressreaktivität
Hohe Stressreaktivität
Francis et al. (1999), Science
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Reziprokes “cross-fostering” innerhalb von 12 h nach
der Geburt) zeigt, dass dieser Effekt nicht genetisch ist.
23
Geringe mütterliche Pflege
Hohe Stressreaktivität
Francis et al. (1999), Science
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4
Der Einfluss sozialer Erfahrung auf die
neuronale Entwicklung: epigenetische Prozesse
Depressionen Gen x Umwelt Interaktion
• Mütterliches Verhalten
beeinflusst DNAMethylierung
• Glucocorticoidrezeptoren
(GR) im Hippocampus bei
geringer mütterlicher
Fürsorge
• Verminderte Genexpression
assoziiert mit einer
vermehrten Methylierung
einzelner Abschnitte
des GR-Promotergens
im Hippocampus
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Depression:
Gen-Umwelt-Interaktion (Caspi et al., 2003)
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Depression:
Gen-Umwelt-Interaktion (Caspi et al., 2003)
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Diagnostik depressiver Störungen im
Kindes- und Jugendalter
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Diagnostik depressiver Störungen im
Kindes- und Jugendalter
Eigen- und Fremdanamnese
• Emotionale, kognitive und psychosoziale Entwicklung
• Psychosoziale Belastungen (z. B. in der Familie, in der Schule)
Klinische Interviews
• DISYPS-KJ –Diagnostik-System für psychische Störungen im
Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV (Döpfner
und Lehmkuhl)
• Kinder-DIPS – Diagnostisches Interview bei psychischen
Störungen im Kindes- und Jugendalter (Unnewehr, Schneider
und Markgraf)
Körperliche Untersuchung (Ausschluss organischer
Ursachen)
• Laboruntersuchungen (z. B. Ausschluss Substanzmissbrauch,
Endokrine Störungen)
• Neurologische US einschließlich EEG/ MRT
• Psychologische Untersuchung
• Exploration
Leistungsdiagnostik (IQ, Teilleistungen)
• Emotional- und Persönlichkeitsdiagnostik
• Verhaltens- und Aufmerksamkeitsdiagnostik
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Selbstbeurteilungsverfahren
• DIKJ - Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche
(Stiensmeier-Peltzer, Schürmann, Duda) für Kinder von 8 bis
16 Jahren
• ADS - Allgemeine Depressionsskala (Hautzinger und Bailer)
(ab 14 Jahren)
• DTK – Depressionstest für Kinder (Rossmann) (9-14 Jahre)
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5
Beispiel: DTK
Depression: Differentialdiagnostik I
Ausschluss von
• Über- oder Unterforderung in der Schule
• Teilleistungsstörungen (Dyskalkulie, Dyslexie)
• Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
• Schlafstörungen
• Anpassungsstörungen (akute oder länger
zurückliegende Belastungen)
• Chronisches Erschöpfungssyndrom
• Depressive Symptome im Rahmen einer
schizophrenen oder schizoaffektiven Psychose
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Depression: Differentialdiagnostik II
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Suizid
Ausschluss von
• Emotional instabile und ängstlich vermeidende
Persönlichkeitsstörung
• Angststörungen
• Organische Befunde: schwere
Infektionskrankheiten, hirnorganische
Erkrankungen
• Endokrine Störungen (z. B. Hypothyreose)
• Nebenwirkungen von Antikonvulsiva,
Psychostimulanzien, Neuroleptika oder auch
Zytostatika
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Spezielle Aspekte bei Jugendlichen & jungen
Erwachsenen
Suizidalität ist ein Symptom, keine Diagnose!
Definitionen
• Suizid = selbst intendierte Handlung mit tödlichem
Ausgang
• Suizidversuch (suicide attempt, parasuicide) =
Handlung mit nicht-tödlichem Ausgang
• Parasuizidale Gedanken und Affekte (parasuicidal/
• suicidal ideation) = passager bei 8% der Kinder
und
• mindestens ca. 20% der Jugendlichen
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Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten
• Entwicklungskrisen bei Jugendlichen und jungen
Erwachsenen
• Balance zwischen Belastung und
• Bewältigung noch instabil und wenig belastbar
• Die Faszination des Todes
• Impulsivität und Spontaneität von Jugendlichen
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Auslöser & Motive für suizidale Handlungen
Leitsymptome
Auslöser
• Schulstress
• Scheitern von Freundschaften
• Kränkungen
• Versagenserlebnisse
• Thema Suizid im Umfeld
Motive - Funktionen
• Konfliktlösung
• Spannungsabbau
• Appell (Kontakt)
• Kontrolle
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• Jede Handlung, die unmittelbar lebensbedrohlich
ist, kann dazu gehören
• Harte Methoden (Erhängen, Erschiessen, Erstechen,
Sprung aus grosser Höhe, Ertrinken, Strom, etc.)
• Weiche Methoden (Substanzen,
Schnittverletzungen, Gas)
• Verbale Ankündigungen (Hilferuf, Appell, Drohung)
• Parasuizidales Syndrom (affektive Einengung,
Aggressionsstau, Wendung der Aggression gegen
die eigene Person, parasuizidale Phantasien) – bei
Kindern auch mit Impulsivität und Panik akut
werdend
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Hochrisikofaktoren für Suizide bei männlichen
Jugendlichen
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Hochrisikofaktoren für Suizide bei männlichen
Jugendlichen
AACAP Practice Parameters. J Am Acad Child Adolesc.
Psychiatry. 40:7, Supplement, July 2001
AACAP Practice Parameters. J Am Acad Child Adolesc.
Psychiatry. 40:7, Supplement, July 2001
•
•
•
•
•
• Emotionale Störung
• Frühere Suizidversuche
• Unmittelbares Risiko bei:
Frühere Suizidversuche
Alter 16-jährig und älter
Assoziiert mit emotionaler Störung
Assoziiert mit Substanzabusus
Impulsdurchbrüche
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• Agitation
• Major Depression
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Suizid- Risikofaktoren für wiederholte
Suizidversuche/ Suizid
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Fragen zu Abklärung der Suizidalität
• Gab es vorangegangene Suizidversuche?
• Wie ist die Verfügbarkeit bzw. Anschaffungsmöglichkeit
geeigneter Mittel zur Umsetzung der gewählten Methode
einzuschätzen?
• Wie viel Zeit am Tag nehmen suizidale Gedanken in
Anspruch?
• Zeigt sich eine Zunahme von risikoreichem Verhalten („Es
drauf ankommen lassen“)?
• Zeigen sich deutliche Verhaltensänderungen (z. B. ein
geselliges Kind zieht sich zurück)?
• Wird das eigene Aussehen vernachlässigt?
• Werden persönliche Wertgegenstände verschenkt?
• Werden persönliche Angelegenheiten geregelt?
• Männliches Geschlecht
• psychiatrische Störung (Depression,
Schlafstörungen, Angststörungen, Panikattacken
• Substanzabusus
• Allein oder isoliert lebend – Weglaufen
• Versuche mit unüblichen Methoden
• Schritte zur Vermeidung, entdeckt zu werden
• Opfer von Gewalt, incl. sexueller Missbrauch und
Mobbing
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7
Fragen zu Abklärung der Suizidalität
Depressionen: Therapie
• Zeigt sich eine starke Beschäftigung mit dem
Thema Tod? (in Zeichnungen, Gedichten und
Aufsätzen, offene oder verhüllte
Selbstmorddrohungen)?
• Werden übermässig Alkohol oder Drogen
konsumiert?
• Zeigt sich eine plötzlich gehobene Stimmung bei
einem bis dahin depressiven Kind
(Selbstmordabsichten =Lösung für seine Probleme
gefunden haben)?
• Hat der junge Patient häufige Unfälle oder
körperliche Beschwerden ohne medizinische
Erklärung?
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• Pharmakotherapie
• Nicht selektive Serotonin/Noradrenalin-WiederaufnahmeHemmer
• Selektive Serotonin/Noradrenalin-WiederaufnahmeHemmer
• Monoamin-Oxidase-Hemmer
• Psychotherapie
• Kognitive Verhaltenstherapie (Einzel- und
Gruppentherapie)
• Psychoedukation
• Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
• Familientherapie
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Störungskonzept der Depressionen (Nach
Hautzinger 2003)
Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten
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Depressionen: Psychotherapie
• Therapieziele
• Aufbau positiver Aktivitäten,
• Kompetenztraining (soziale Kompetenzen,
Problemlösetraining etc.),
• Aufbau funktionaler Kognitionen
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Prädiktoren des Verlaufs von Depressionen im
Kindes- und Jugendalter
Evaluation KVT vs. Psychopharmaka
KVT langfristig bei Kindern und Jugendlichen wirksamer!
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Vorlesung Klinische Kinder – und Jugendpsychologie, Dr. Margarete Bolten
(Goodyer et al. 1997): Schlecht, wenn....
• besondere Schwere der Erkrankung,
• Probleme in der Eltern-Kind-Interaktion,
• Komorbide Störungen vorliegen,
• Eltern selbst an Depression erkrankt sind.
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8
Take-home messages
30 Minuten Pause
• Symptomatik der Depression ist altersabhängig und
entspricht nur teilweise den für Erwachsene gültigen
Kriterien.
• Ätiologie: Kombination aus genetischer Disposition,
ungünstigen Entwicklungsbedingungen und der
Konfrontation mit belastenden Lebensereignissen
• Komorbidität hoch: Angst- und Zwangsstörungen,
Hyperaktivität, Störungen des Sozialverhaltens,
Missbrauch von Drogen, Medikamenten oder Alkohol
• Je jünger das Kind ist, desto mehr steht die
therapeutische Arbeit mit den Eltern im Vordergrund.
• Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Antidepressiva wird
als kontrovers beurteilt.
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