Bewertete Sanierungen Vinzenz-Muchitsch-Gasse, Graz Hammer-Purgstall-Gasse, Graz (30.04.2002) Maga. Susanne Geissler und Maga. Gabriele Mraz Österreichisches Ökologie-Institut Seidengasse 13 A-1070 Wien 30.04.2002 -1- Inhalt 1 Ökologische Bewertung von Sanierungen..................................................................3 2 Excel-Tool zur ökologischen Bewertung von Sanierungen ........................................5 3 Allgemeines zum Excel-Formular ...............................................................................9 4 Aufbau des Formulars für die Bewertung von Sanierungen .....................................10 5 Kriterien für die ökologische Bewertung von „umfassenden Sanierungen“ ..............13 5.1 Kriterienliste und Gewichtungen der Umfassenden Sanierung für Mehrfamilienhäuser ................................................................................................14 5.2 Skalen und Punkteverteilung zu den einzelnen Kriterien der umfassenden Sanierung ...............................................................................................................15 6 Bewertungsergebnisse der Pilotprojekte ..................................................................21 6.1 Vinzenz-Muchitsch Straße 29 und 31.....................................................................21 6.2 Neue Heimat / Hammer-Purgstall-Gasse 25 ..........................................................28 7 Analyse der Bewertungsergebnisse .........................................................................35 30.04.2002 -2- 1 Ökologische Bewertung von Sanierungen Auslöser für Gebäudesanierungen sind meist Schadensfälle oder periodische Wartungsarbeiten. Oft werden anlassbezogen Einzelmaßnahmen durchgeführt; je nach Wahl der Alternative, die umgesetzt werden soll, sind diese Einzelmaßnahmen mit unterschiedlichen ökologischen Auswirkungen verbunden. Umweltbelastungen können in solchen Fällen aber nur in einzelnen Bereichen reduziert werden. Aus diesem Grund sollten Sanierungsanlässe dazu genutzt werden, das Gebäude ganz allgemein auf Verbesserungspotential zu prüfen. In vielen Fällen wird es möglich sein, Umweltbelastungen mit ergänzenden Maßnahmen weiter zu reduzieren. Hohes Potential für die Reduktion von Umweltbelastungen bei ökologischen Sanierungen Umfassende Sanierungsvorhaben nützen nicht nur der Umwelt, sondern auch den Bewohnern: meist werden bewohnte Häuser saniert, was Belastungen für die Mieter oder Eigentümer verursacht. Werden die Maßnahmen auf einmal und in kurzer Zeit durchgeführt, so stellt dies eine Erleichterung für die Bewohner dar. Zusätzlich können bei der koordinierten Durchführung von Maßnahmen höhere Energieeinsparungen und damit auch höhere Einsparungen bei den Betriebskosten erreicht werden. Ein Beispiel soll das veranschaulichen: soll die Heizung erneuert werden, so gibt es folgende Vorgangsweisen: (1) der Heizkessel wird getauscht, (2) im Zuge des Heizkesseltauschs wird auch die Fassade gedämmt, wodurch der neue Kessel mit geringerer Leistung ausgelegt werden kann. Einzelmaßnahmen können ökologisch optimiert sein, aber eine Sanierung ist dann als ökologisch zu bezeichnen, wenn das Potential zur Reduktion von Umweltbelastungen weitgehend ausgeschöpft wird. Damit ist nicht nur die Reduktion des Heizwärmebedarfs und der CO2Emissionen gemeint sondern auch andere ökologische Aspekte, wie beispielsweise die Reduktion von Belastungen für die Bewohner, Einsparung von Trinkwasser oder die standortgerechte Grünraumgestaltung. Motivation für die Bewertung von Sanierungen Die Beweggründe für die Bewertung von Sanierungen können unterschiedlich sein, wie auch das Ergebnis einer Sanierungsbewertung auf verschiedene Art und Weise verwendet werden kann: • Als Auszeichnung für das Gebäude und den Gebäudeeigentümer: wenn beispielsweise für das Bewertungskriterium „Reduktion des Heizwärmebedarfs“ mindestens 2 Punkte (entspricht mindestens 56% Einsparung) erreicht werden und das Gesamtergebnis 3,5 Punkte nicht unterschreitet. In weitere Folge: • als Instrument für die Vermarktung des Gebäudes, • als Nachweis für die Erlangung einer Zusatzförderung öffentlicher Stellen, • als Marketing-Instrument für Betriebe, die an einer umfassenden, ökologischen Sanierung beteiligt waren und damit ihre Kompetenz unter Beweis stellen können. Unter den gegenwärtigen Bedingungen kann das Bewertungstool von einer koordinierenden Stelle wie beispielsweise der Grazer Energieagentur eingesetzt werden. Die koordinierende 30.04.2002 -3- Stelle sammelt die Daten für die Bewertung, überprüft die Richtigkeit und vergibt die Auszeichnung auf der Grundlage des Bewertungsergebnisses. In Zukunft könnte sich mit veränderten Ausschreibungsbedingungen und Dienstleistungsangeboten (Funktionale Ausschreibung, koordiniertes Angebot eines Dienstleistungsnetzwerks) auch das Anwendungsspektrum des Bewertungstool erweitern: der Auftraggeber nutzt das Bewertungstool dann bereits bei der Ausschreibung einer ökologischen Sanierung. In diesem Fall • kann der Auftraggeber einmalig die Gewichtungen im Bewertungstool entsprechend seinen Prioritäten fixieren, • kann der Auftraggeber die Excel-files mit der automatisierten Bewertung mit der Ausschreibung mitschicken, und in der Ausschreibung verlangen, dass mit den Angeboten die ausgefüllten files zurückgeschickt werden, • liegen dem Auftraggeber mit den Angeboten bewertete Varianten vor, welche die Entscheidungsfindung erleichtern, • sind den Firmen gegenüber die Prioritäten des Auftaggebers offengelegt, wodurch einerseits Klarheit über Zielsetzungen, aber auch Spielraum zur Erfüllung der Anforderungen entsteht. Kriterienrahmen des Bewertungstool als Guideline für die Ist-Zustandsanalyse und Maßnahmenempfehlung Ein Tool zur Bewertung von Sanierungsvarianten kann eine Ist-Zustandsanalyse und Maßnahmenempfehlung für die Sanierung nicht ersetzen. Gerade bei der Sanierung von Gebäuden kann eine Vielzahl verschiedenster Situationen auftreten, die in einem Computerprogramm nicht abgebildet werden können. Der Sachverstand von Baufachleuten, die eine Sanierungssituation im jeweiligen Kontext beurteilen und die richtigen Sanierungsempfehlungen geben können, wird daher immer erforderlich sein. Dies eröffnet Perspektiven für die „Sanierungsdiagnostik“, einem neuen Arbeitsfeld im Baubereich. Das vorliegende Bewertungstool muss in diesem Zusammenhang gesehen werden: es gibt die Kriterien für eine ökologische Sanierung vor. Damit verfügen die Sanierungsplaner über einen Orientierungsrahmen, welche Aspekte bei der Sanierung zu berücksichtigen sind, um den Anforderungen einer ökologischen Sanierung gerecht zu werden und ein möglichst gutes Bewertungsergebnis zu erzielen. 30.04.2002 -4- 2 Excel-Tool zur ökologischen Bewertung von Sanierungen Soll ein bestehendes Gebäude bewertet werden (beispielsweise zur Vergabe eines Qualitätszertifikats oder Gebäudeausweises), so müssen die gleichen Daten wie für die Bewertung eines Neubaus erhoben werden, was allerdings mit ungleich mehr Aufwand verbunden ist: während beim Neubau die Daten während des Planungsprozesses dokumentiert werden, müssen die Informationen zu einem bestehenden Gebäude meist mit viel Aufwand recherchiert werden. Bewertet man die Qualität eines Gebäude nach einer Sanierung, so verfügt man auch nur über einen Teil der Informationen für die Gebäudebewertung, nämlich jene, die für die Sanierungsplanung erforderlich sind. Erschwerend kommt hinzu, dass bei einer Sanierung nur das Beste unter den jeweiligen Gegebenheiten erreicht werden kann, da die Rahmenbedingungen mit dem existierenden Gebäude festgelegt sind. Theoretisch könnte mit einem exzellenten Sanierungskonzept ein „schlechtes“ Gebäude zu einem „mittelmäßigen“ Gebäude aufgewertet werden. Eine solche Anwendung der Bewertung wäre sehr aufwendig und würde überdies demotivierend wirken. Aus diesem Grund wird mit dem Bewertungstool nicht das sanierte Gebäude, sondern die Sanierung selbst bewertet: Analog dem TQ-Tool für den Neubau (nähere Informationen siehe www.iswb.at) gibt es einen Kriterienrahmen für die ökologische Sanierung, der gleichzeitig als Leitlinie für die Sanierungsplanung dient. Bereits bei der Sanierungsplanung ist somit bekannt, welche Kriterien berücksichtigt werden müssen, dass ein möglichst gutes Bewertungsergebnis und eine Auszeichnung erreicht wird. Der Aufwand für die Bewertung ist vertretbar, da die Daten, die der Bewertung zugrunde liegen analog dem TQ-Tool für den Neubau aus der Sanierungsplanung abgeleitet werden können. Diese Aspekte sollen dazu beitragen, dass ökologische Sanierungen vermehrt umgesetzt werden. Ein Vorher-Nachher-Vergleich des Gebäudes vor der Sanierung und nach der Sanierung wäre zwar interessant, würde aber ein Vielfaches an Aufwand bedeuten. Bewertet wird daher, welche Verbesserung unter den gegebenen Umständen erreicht wird. Bei der Bewertung der Sanierung werden somit nur solche Kriterien berücksichtigt, die durch die Sanierung auch beeinflusst werden können. Je nach den Gegebenheiten sind aber unterschiedliche Freiheiten bei der Sanierungsplanung möglich. Das Bewertungstool für die Sanierung bietet daher die Möglichkeit der Bewertung von Sanierungsvarianten in unterschiedlichen Detaillierungsgraden. Je nach Rahmenbedingungen kann man unter folgenden Varianten wählen: Komplettsanierung: Bei einem vollständigen Umbau sind die Gestaltungsmöglichkeiten jenen bei einem Neubau sehr ähnlich. Die allgemeinen Teile des Hauses sind gleichermaßen betroffen wie Wohnungen oder Tops und Gemeinschaftsräume. Das Bewertungssheet für die Komplettsanierung ist daher der TQ-Bewertung für den Neubau sehr ähnlich. Umfassende Sanierung: Die umfassende Sanierung betrifft vor allem die allgemeinen Teile des Hauses. Berücksichtigt werden alle energetisch relevanten Kriterien und alle sonstigen ökologisch relevanten Kriterien, die im Rahmen der Sanierung beinflusst werden können. Besonders berücksichtigt werden Kriterien, die zugunsten energetischer Performance und Kosten 30.04.2002 -5- schlechter abschneiden könnten (beispielsweise Umweltauswirkungen von Dämmstoffen, Wohlbefinden). Um größere Flexibilität bei der Anwendung des Bewertungstools zu gewährleisten, sind manche Kriterien als fakultativ definiert. Das bedeutet, dass bestimmte Kriterien, die derzeit noch nicht bei allen umfassenden Sanierungen zutreffen müssen (Beispiel „Schonung der Trinkwasserressourcen“), als relevant oder nicht relevant definiert werden können. Ist „Schonung der Trinkwasserressourcen“) kein Ziel der betreffenden Sanierung, so geht das Kriterium nicht in die Bewertung ein. Teilsanierung Wärmedämmung: Berücksichtigt werden die Einsparungen an Energie und Emissionen durch die Wärmedämmung, die graue Energie der Dämmstoffe, Produktauswahl und Transportmanagement, Qualität der Ausführung, Belastungen durch Baustoffe, Schimmelproblematik, sowie die Trennung und Verwertung von Baustellenabfällen. Teilsanierung Neue Heizanlage: Berücksichtigt werden die Einsparungen an Energie und Emissionen durch das neue Heizsystem, der Anteil an erneuerbaren Energieträgern, Produktauswahl und Transportmanagement, Qualität der Ausführung, sowie Belastungen durch Materialien. Konzeption des Tools als Maßnahme zur Bewußtseinsbildung für umfassende Sanierungen Die unter den gegebenen Umständen sinnvolle Sanierungsvariante wird im Zuge der Zustandsanalyse und Objektbegehung bestimmt. Das Excel-Tool liegt für alle vier Varianten vor. Je nachdem, wie die Entscheidung ausfällt, wird die geeignete der vier Varianten im Rahmen der weiteren Sanierungsplanung verwendet. Die Tatsache, dass alle vier Varianten in einem Excel-file vorliegen und im allgemeinen Teil eine Auswahl für eine der vier Varianten getroffen werden muss (näheres dazu siehe Kapitel 3), soll dazu beitragen, das Bewusstsein für umfassende Sanierungen zu wecken bzw. zu verstärken. Konzeption des Tools als Grundlage für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten In dem Excel-Tool werden Informationen zum Gebäude abgefragt, die in der Spalte C eingetragen werden (grüne Felder). Um den Aufwand für die Nutzer zu verringern, werden automatische Rechenschritte ausgeführt (graue Felder), wie zum Beispiel die Berechnung der CO2Emissionen aus der Raumwärmebereitstellung auf der Grundlage einer im Tool befindlichen Datenbasis für Heizsysteme und dem Heizwärmebedarf, der eingetragen wird. Manche Kriterien werden bewertet, das Ergebnis erscheint in Spalte E (orange unterlegte Zellen). Die Ausgabe der Ergebnisse in einer „Informationsspalte“ und „Bewertungsspalte“ bietet höchste Transparenz. 30.04.2002 -6- Abbildung 1: Ausschnitt aus dem Excel-Tool zur Bewertung von Sanierungsoptionen; Blatt „Umfassende Sanierung“ Die Formulierung nachprüfbarer Bewertungskriterien sowie die Bewertung mittels automatisiertem Verfahren führt zu vergleichbaren Ergebnissen auf der Informations- und Bewertungsebene, die vielfältig nutzbar sind. 30.04.2002 -7- Folgende Abbildung veranschaulicht das Konzept der TQ-Bewertung für den Neubau. Das vorliegende Sanierungstool arbeitet nach dem gleichen Konzept. Abbildung 2: Konzept der Gebäudebewertung – Möglichkeiten der Nutzung von Ergebnissen aus der Datensammlung und Bewertung Der Weg zum Gebäude-Qualitätszertifikat Anleitung zur Datenerfassung und Erbringung der Nachweise Dateneingabeblatt Datensammlung Prüfung Zahlen und Fakten zum Gebäude hinsichtlich: Nachweise zur Überprüfung durch objektive Einrichtung ! ! ! ! ! ! ! ! 30.04.2002 Verknüpfung Kosten Ressourcenschonung Belastungen von Mensch und Umwelt Komfort Langlebigkeit Sicherheit Planungsqualität Qualitätskontrolle Überprüfte Zahlen und Fakten Automatisiertes Bewertungsverfahren Bewertung Bewertungsergebnis Bewertung zur Verdichtung von Information Gebäudedokumentation für Eigentümer und Bewirtschafter GebäudeQualitätszertifikat Auszeichnung -8- 3 Allgemeines zum Excel-Formular Warum wurde Excel und diese Art der Programmierung als Grundlage für das Bewertungstool gewählt? • Excel ist ein weitverbreitetes Programm und wird von den meisten PC-Usern verwendet. Auch Apple-User können üblicherweise Excel-Dateien öffnen. • Prinzipiell können die Daten in Access eingelesen und in einer Datenbank abgelegt werden. Ein Einlesen mancher Daten in ein Word-Dokument ist auch möglich. Wie funktioniert die Eingabe? • Das Formular ist grundsätzlich selbsterklärend: es werden Informationen abgefragt, die an der entsprechenden Stelle eingegeben werden. • Die Reihenfolge des Ausfüllens ist freigestellt. Einige Berechnungen brauchen das Ausfüllen bestimmter Felder, darauf wird bei den jeweiligen Punkten hingewiesen. Ein Link erleichtert dann das Springen zu diesem Feld. • Es ist nur möglich, in die hellgrünen bzw. hellblauen Eingabefelder zu schreiben. Diese Felder sind auch abgesichert gegen ungültige Eingaben. Es erscheinen Fehlermeldungen, die weiterhelfen. • In den grauen Zellen erscheinen automatisch Berechnungsergebnisse auf der Basis an anderer Stelle eingegebener Werte oder nicht sichtbarer Datentabellen. Diese Programmierungen dienen dazu, den Arbeitsaufwand für die Benutzer zu vermindern, sie tragen zur Vergleichbarkeit der Resultate bei und reduzieren die Fehleranfälligkeit des Systems. • Die grauen und grünen Felder repräsentieren die „Informationsspalte“ des Formulars. Hier bleiben die Daten zu den jeweiligen Kriterien unverändert ersichtlich. Die Spalte daneben ist die „Bewertungsspalte“. Bei jenen Kriterien, die bewertet werden, erscheint unmittelbar neben der „Informationsspalte“ das Bewertungsergebnis in einem orange unterlegten Kasten. Nicht alle Kriterien werden bewertet. In machen Fällen ist die Grundlage für die Bewertung noch nicht vorhanden, das Kriterium jedoch unter ökologischen Gesichtspunkten wichtig. In solchen scheint das Kriterium auf, um bei der Sanierungsplanung darauf aufmerksam zu machen, es wird aber in der gegenwärtigen Fassung noch nicht bewertet. Es fehlen derzeit beispielsweise die methodischen Grundlagen für eine Bestimmung des Warmwasserwärmebedarfs oder Möglichkeiten zur Abschätzung der Emissionen aus dem Transport der Baustoffe. • Das Formular ist bewusst sehr einfach gehalten und liefert trotzdem die maximale Information, da die Ergebnispunkte gleich sichtbar werden. Man kann so auch testen, welche Punkte man für andere Eingaben erhalten würde. • Aus Gründen des Benutzerkomforts sind keine Programmierungen und auch die Bewertungsskalen nicht sichtbar, da die entsprechenden Zellen, Blätter und Formeln ausgeblendet sind. Mit einem Passwort kann man diese Zellen und Formeln einsehen und bearbeiten. Im Sanierungs-Leitfaden sind die Bewertungsskalen offen gelegt: hier ist ersichtlich, wie viele Punkte für welche Leistung vergeben werden. • Für eine mögliche Zertifizierung müssen die entsprechenden Nachweise in Papierform (oder auch elektronisch) mitgeschickt oder bei der Abnahme beigebracht werden. Bei dieser Endkontrolle können einzelne Unklarheiten bearbeitet werden, u.a. Einträge in die Spalte "Bemerkungen". 30.04.2002 -9- 4 Aufbau des Formulars für die Bewertung von Sanierungen Der Aufbau des Formulars wird am Beispiel der Variante „Umfassende Sanierung“ beschrieben. Wo Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten bestehen, wird in Klammer darauf hingewiesen. Die einzelnen Blätter • Das Blatt "Start" Dieses Blatt dient der Begrüßung und liefert eine kurze Erklärung zur Arbeitsmappe. Beim Öffnen der Datei erscheint dieses Blatt. • Das Blatt "Allgemeine Daten“ Dieses Blatt dient der Eingabe von Flächendaten, Kostenangaben, etc. Es dies allgemeine Informationen, die zur weiteren Berechnung verwendet werden, oder zu Relativierung von Bewertungsergebnissen dienen (beispielsweise Kosten). In diesem Blatt wählt man zwischen „Komplettsanierung“, „Umfassender Sanierung“, „Teilsanierung Wärmedämmung“, „Teilsanierung Neue Heizanlage“. • Das Blatt „Umfassende Sanierung“ (oder „Komplettsanierung“ oder „Teilsanierung Wärmedämmung“ oder „Teilsanierung Neue Heizanlage“) Hier werden die Informationen zu den Bewertungskriterien der jeweiligen Sanierungsvariante abgefragt. Gültigkeit der Daten: Für viele Eingabefeld wurde eine Gültigkeit definiert. Wenn etwas eingegeben wird, das den Gültigkeitsregeln widerspricht, erscheint eine entsprechende Meldung. Bei einigen hellblauen Feldern wurde eine Eingabehilfe geschrieben. Sie erscheint, wenn das Feld angeklickt wird. Längere Helptexte erscheinen als Kommentare. Spalte "Eingabe- und Berechnungsfelder": Es ist nur möglich, in den hellgrünen und den hellblauen Feldern zu schreiben. Die hellgrauen Felder liefern Berechnungsergebnisse. Daneben steht eine Information, welche Felder ausgefüllt werden müssen, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Spalte "Ergebnispunkte": Wenn eine Wertung in Form der Berechnung von Ergebnispunkten vorgesehen ist, ist das entsprechende Feld in der Spalte "Ergebnispunkte" orange markiert. Ist kein orange unterlegtes Feld vorhanden, ist keine Bewertung vorgesehen und die Daten dienen der Information. Die Bewertung erfolgt automatisiert, die Bewertungsskalen sind für den Benutzer aus Gründen der Übersichtlichkeit unsichtbar. Nachdem die Bewertungskriterien aber nicht nur für die nachträgliche Bewertung sondern gleichzeitig als Guideline für die ökologische Sanierungsplanung dienen sollen, sind die Bewertungsskalen und damit die Voraussetzungen für das Erreichen der Höchstbewertung in Kapitel 5 dargestellt. 30.04.2002 - 10 - Spalte "Einheit": Hier stehen die Einheiten, die zu den links stehenden Eingabe- und Berechnungsfeldern gehören. • Das Blatt "Baustoffe Dämmung" Dieses Blatt dient der Ermittlung des Primärenergieinhalts der Baustoffe und der atmosphärischen Emissionen aus den Baustoffen. Die Baustoffe sind auf Dämmstoffe beschränkt, da diese den Hauptteil an Materialien ausmachen, die bei einer Sanierung eingesetzt werden. Fenster, die häufig getauscht werden und damit ebenfalls bedeutend zum Stoffumsatz einer Sanierung beitragen, werden in einem eigenen Blatt abgehandelt. In diesem Blatt ist eine Liste von Dämmstoffe angeführt, auch hier können nur die hellgrünen und hellblauen Felder ausgefüllt werden: man trägt die Mengen der verwendeten Dämmstoffe ein und aktiviert damit automatisch eine Datenbank mit Emissionswerten, die in das entsprechende Feld im Formular „Umfassende Sanierung“ (oder „Komplettsanierung“ oder „Teilsanierung Wärmedämmung“) eingelesen und bewertet werden. Sind die Emissionen für ein spezielles Produkt bekannt, kann man diese Werte in die blauen Felder eingeben. Füllt man die blauen Felder aus, so werden damit die Zahlen aus der Datenbank unterdrückt. Aktiviert man ein Transportsystem und füllt die Distanz in Kilometer aus, so aktiviert man damit automatisch eine Datenbank, welche die Transportemissionen für die angegebenen Verkehrssysteme enthält. Die mit dem Transport verbundenen Emissionen werden automatisch in das dafür vorgesehene Feld im Formular „Umfassende Sanierung“ (oder „Komplettsanierung“ oder „Teilsanierung Wärmedämmung“) eingelesen. Eine Bewertung erfolgt (noch) nicht, da die Datenunsicherheit derzeit zu groß ist. • Das Blatt „Bauteil Fenster“ Dieses Blatt dient der Ermittlung des Primärenergieinhalts und der atmosphärischen Emissionen aus den neuen Fenstern. Die Werte werden wie jene der Dämmstoffe in die entsprechenden Felder der Formulare „Umfassende Sanierung“ (oder „Komplettsanierung“ oder „Teilsanierung Wärmedämmung“) eingelesen. Die in dem Blatt verwendeten Daten und Kombinationen stammen aus dem IBO-Bauteilkatalog. Es sind nicht alle möglichen Alternativen abgedeckt, so ist beispielsweise das Material „Kiefer“ nicht enthalten. Tritt der Fall ein, dass die spezielle Variante des Sanierungsprojekts im Blatt „Bauteil Fenster“ nicht aufscheint, so muss vorerst in einer Näherung die ähnlichste Variante gewählt werden. • Das Blatt “Heizsysteme“ Dieses Blatt dient der Ermittlung des Primärenergieinhalts und der Emissionen für die Bewertungskategorie „Atmosphärische Emissionen“. Mit der Auswahl eines Heizsystems werden die entsprechenden Emissionsfaktoren in einer Datenbank aktiviert und mit dem eingegebenen „Heizwärmbedarf verknüpft. Die resultierenden Werte werden in die entsprechenden Felder der Bewertungskategorie „Atmosphärische Emissionen“ im Formular „Umfassende Sanierung“ (oder „Komplettsanierung“ oder „Teilsanierung Wärmedämmung“ oder Teilsanierung „Neue Heizanlage“) eingelesen. Verfügt man über die genauen Emissionsfaktoren von speziellen Produkten, so können diese in die grünen Felder eingegeben werden. Tragen unterschiedliche Anlagen zur Deckung des Heizwärmebedarfs bei, so wird dies von Programm berücksichtigt, wenn der jeweilige Deckungsgrad eingegeben wird. • Das Blatt "Programm." Hier befinden sich fast alle Programmierungen. Dieses Blatt ist ausgeblendet und für den Benutzer nicht sichtbar. • 30.04.2002 Das Blatt "Gewichtung" - 11 - Hier sind die Gewichtungen für die einzelnen Ergebnispunkte definiert. Dieses Blatt ist ausgeblendet und für den Benutzer nicht sichtbar. Die Gewichtungsfaktoren sind im „Ergebnisblatt“ einsehbar. Mögliche Probleme Sollten Teile des Formulars in eine andere Arbeitsmappe kopiert/verschoben werden, bleiben eventuelle Formelbezüge zur alten Arbeitsmappe aufrecht. Das führt dazu, dass beide Arbeitsmappen geöffnet werden müssten, um Formeln berechnen zu können. Dies sollte vermieden werden. 30.04.2002 - 12 - 5 Kriterien für die ökologische Bewertung von „umfassenden Sanierungen“ Im folgenden werden die Kriterien sowie Gewichtungen für die Bewertung von „Umfassenden Sanierungen“ mit der jeweiligen Bewertungsskala und Punkteverteilung sowie mit kurzen Erläuterungen dargestellt. Die Kriterien werden in der Reihenfolge aufgezählt, wie sie auch im Excel-Tool erscheinen. Die im folgenden dargestellten Kriterien, Skalen und Gewichtungen wurden für die ökologische Bewertung der Pilotprojekte eingesetzt (Ergebnisse siehe Kapitel 6). In der „umfassenden Sanierung“ werden jene Kriterien berücksichtigt, die in Bezug auf die jeweilige Option unterschiedliche Ausprägungen zulassen. Die „umfassende Sanierung“ beinhaltet die Faktoren Material, Energie, Belastungen, Nutzerkomfort, Planungsqualität und Qualitätskontrolle. Das Kriterium „Bodenschutz“ (1.2), das in der „Komplettsanierung enthalten ist, kommt in der „umfassenden Sanierung“ beispielsweise nicht vor: Veränderungen am Grundstück sind in den meisten Fällen nicht möglich, wenn nicht grundlegende Umbauarbeiten durchgeführt werden („Komplettsanierung“). Die Nummern und Bezeichnungen der einzelnen Kriterien in den unterschiedlichen Excel-Blättern bleiben jedoch gleich, denn die Nummern der Kapitel entsprechen auch den Nummern der Kriterien, die für die TQ-Bewertung von Neubauten verwendet werden. Zur TQ-Bewertung gibt es ein Handbuch (www.iswb.at TQ Informationspaket Abschnitt 3), das umfangreiche Erklärungen zu den einzelnen Kriterien liefert. Diese Erläuterungen sind für Planer, Auftraggeber und für anbietende Unternehmen interessant, die sich über den Hintergrund der Kriterien informieren wollen. Nicht alle Kriterien, zu denen Informationen abgefragt werden, werden auch bewertet, wie beispielsweise die CO2-Emissionen aus dem Transport von Materialien. Das Kriterium ist aber dennoch angeführt und die Daten erscheinen in der Informationsspalte C, vor allem um das Bewußtsein für die Bedeutung des Kriteriums zu wecken. Später, wenn mehrere Bewertungsergebnisse vorliegen und mehr Erfahrung vorhanden ist, soll auch für dieses Kriterium eine Bewertungsskala entwickelt werden. Die Bewertung erfolgt anhand einer Skala von –2 bis +5, wobei +5 Punkte die beste Wertung darstellt. Es gibt zwei Arten von Skalen und Mischformen dazwischen: Im einen Fall sind verschiedene Qualitäten eines Kriteriums durch die verschiedenen Abschnitte auf der Skala definiert. Die Qualität des zu bewertenden Objekts wird der entsprechenden Qualität auf der Skala zugeordnet und jene Punkteanzahl abgelesen, die diesem Abschnitt auf der Skala entspricht (siehe Skala „zugeordnete Punkte“). Im zweiten Fall wird die Qualität eines Kriteriums dadurch bestimmt, dass möglichst viele der angeführten Anforderungen erfüllt sein sollen. In diesem Fall erhält man eine bestimmte Punkteanzahl für jede Anforderung und die Punkte werden zusammengezählt (siehe „additive Skala“). Die Punkte der einzelnen Kriterien können mittels Gewichtungsfaktoren zu übergeordneten Kategorien zusammengefasst werden, bis schließlich die Bewertungen für die Hauptkategorien „Ressourcenschonung“, „Verminderung der Belastungen für Mensch und Umwelt“, „NutzerInnenkomfort“, „Planungsqualität“ und „Qualitätssicherung bei der Sanierung“ vorliegen. 30.04.2002 - 13 - 5.1 Kriterienliste und Gewichtungen der Umfassenden Sanierung für Mehrfamilienhäuser Gewichtungsfaktoren 1 Ressourcenschonung 1.1 Energiebedarf des Gebäudes nach der Sanierung Einsparung Heizwärmebedarf Anteil der Erneuerbaren Energieträger am Heizwärmebedarf Solaranlage für die Warmwasserbereitung 1.3 Schonung der Trinkwasserressourcen 1.4 Effiziente Baustoffnutzung bei der Sanierung Trennbarkeit in sortenreine Fraktionen bei zukünftiger Sanierung oder Rückbau Produktauswahl Transportmanagement 0,33 0,17 2 Verminderung der Belastungen für Mensch u.Umwelt 2.1 Atmosphärische Emissionen Aus der Raumwärmeversorgung für die Gebäudenutzung 2.2 Abfallvermeidung Minimierung des Baustellenabfalls bei der Sanierung 2.4 Reduktion des motorisierten Individualverkehrs Fahrradabstellplätze 2.5 Reduktion von Belastungen durch Baustoffe 2.6 Vermeidung von Radon 2.8 Vermeidung von Schimmel 0,25 0,30 3 NutzerInnenkomfort 3.1 Qualität der Innenraumluft 3.2 Behaglichkeit 0,25 0,50 0,50 6 Planungsqualität 7 Qualitätssicherung bei der Sanierung 7.1 Bauaufsicht 7.2 Endabnahme 30.04.2002 0,25 0,50 0,50 0,25 0,25 0,25 0,25 0,50 1,00 0,10 1,00 0,10 0,50 0,20 0,10 0,20 0,15 0,15 0,50 0,50 - 14 - 5.2 Skalen und Punkteverteilung zu den einzelnen Kriterien der umfassenden Sanierung 1 Ressourcenschonung 1.1 Energiebedarf des Gebäudes Einsparung Heizwärmebedarf größer Größer gleich größer gleich größer gleich größer gleich größer gleich kleiner Skala 71 % 66 % 61 % 56 % 51 % 40 % 40 % Zugeordnete Punkte 5 4 3 2 1 0 -2 Anteil der Erneuerbaren Energieträger am Heizwärmebedarf größer größer gleich größer gleich größer gleich größer gleich größer gleich Skala 60 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0% Zugeordnete Punkte 5 4 3 2 1 0 Solaranlage für die Warmwasserbereitung Skala Solaranlage mit Deckungsgrad <=60 % Solaranlage mit Deckungsgrad <=55 % Solaranlage mit Deckungsgrad <=50 % Solaranlage mit Deckungsgrad <=45 % Solaranlage mit Deckungsgrad < 40 % Es wird keine Solaranlage verwendet 30.04.2002 Zugeordnete Punkte 5 4 3 2 1 0 - 15 - 1.3 Schonung der Trinkwasserressourcen Ist Trinkwassersparen ein Planungsziel? Ja Nein Bitte wählen Sie aus Skala Regenwassernutzung vorhanden (R) Wassersparende Sanitäreinrichtungen vorhanden (WS) Wohnungswasserzähler vorhanden (WZ) Zugeordnete Punkte Wenn nur eine dieser Anforderung erfüllt: 1 Punkt für R, WS, B; 2 Punkte für WZ Zusätzlich additiv je 1 Punkt für R, WS, B; 2 Punkte für WZ Keine Bleirohre und keine galvanischen Ketten (B) Keine der Maßnahmen umgesetzt -2 1.4 Effiziente Baustoffnutzung bei der Sanierung Trennbarkeit in sortenreine Fraktionen bei Sanierung oder Rückbau Skala Zugeordnete Punkte Nur mechanische Verbindungen, 100% trennbar in sortenreine Fraktionen 5 Trennbare Fassadendämmung und überwiegend mechanische Verbindun- 3 gen Trennbare Fassadendämmung 1 Teilweise trennbare Verbindungen 0 Überwiegend Klebeverbindungen, Verbundwerkstoffe -1 Geklebte, nicht trennbare Fassadendämmung -2 Transport der Baustoffe vom Werk zur Baustelle (inkl. Leerfahrten) Skala Zugeordnete Punkte Produktauswahl: Überwiegend regionale Produkte für Sanierung (regional = Umkreis 100 km) 5 Geringer Anteil an regionalen Produkten 1 Keine Berücksichtigung in der Planung -2 Transportmanagement: Logistikkonzept mit ausgewiesenen Einsparungen an Transportdienstleistungen vorhanden Logistikkonzept inklusive Berücksichtigung von Leerfahrten liegt vor 30.04.2002 5 3 - 16 - Transportmanagement ansatzweise vorhanden Keine Berücksichtigung in der Planung 2 0 -2 Verminderungen der Belastungen für Mensch und Umwelt 2.1 Atmosphärische Emissionen Beitrag zum Treibhauseffekt (Treibhausgaspotential für 100 Jahre) Aus der Raumwärmeversorgung für die Gebäudenutzung Skala CO2-Emissionsklasse nach Sanierung: Größer 10 Größer 9 Größer 7, 8 Größer 5, 6 Größer 3, 4 Größer 1, 2 Größer 1 2.2 Zugeordnete Punkte 5 4 3 2 1 0 -2 Abfallvermeidung Minimierung des Baustellenabfalls bei der Sanierung Skala Liegt ein Abfallkonzept inkl. Vermeidungskonzept für die Sanierungstätigkeit und späteren Rückbau/Abbruch vor? Ja Nein Bitte wählen Sie aus Falls ja: Überwiegende Verwertung der ausgewiesenen Fraktionen 5 Teilweise Verwertung der ausgewiesenen Fraktionen 4 Alle verwertbaren Fraktionen bei der Sanierung erhoben und getrennt 3 Trennung gemäß Baurestmassenverordnung, Verwertung teilweise 2 gewährleistet Trennung gemäß Baurestmassenverordnung, keine Verwertung ge1 währleistet 2.4 30.04.2002 Zugeordnete Punkte Falls nein: 2 1 0 -1 -2 Reduktion des motorisierten Individualverkehrs - 17 - Fahrradabstellplätze Skala Keine Abstellplätze vorhanden Versperrbarer Sammelraum Für jede weitere Anforderung, die erfüllt wird, gibt es einen Punkt: Abstellplätze im Freien sind wettergeschützt Abstellplätze im Freien mit Bügeln vorhanden Abstellplätze für mehr als 50% der BewohnerInnen im versperrbaren Sammelraum vorhanden Bügel für Fahrradsicherung im versperrbaren Sammelraum Versperrbarer Sammelraum leicht zugänglich Zugeordnete Punkte -2 0 Additive Skala 1 1 1 1 1 2.5 Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Skala Kein PVC bei Bodenbelägen, Folien etc Vermeidung von PUR und PIR in Schäumen, Dichtungen, Dämmungen, Füllungen Verwendung von lösungsmittelarmen bzw. -freien Voranstrichen, Anstrichen, Lacken und Klebstoffen Keine der Anforderungen erfüllt: 2.6 3 -2 Vermeidung von Radon Skala Wurde die Radonausgasung gemessen Ja, Richtwert nach EPA eingehalten Nein 30.04.2002 Additive Skala 2 3 Zugeordnete Punkte 5 0 - 18 - 2.8 Vermeidung von Schimmel Skala Beseitigung aller auf der Thermographie ersichtlichen Wärmebrücken Beseitigung der wesentlichen auf der Thermographie ersichtlichen Wärmebrücken Thermografie zur Feststellung der Wärmebrücken Keine Thermografie zur Feststellung der Wärmebrücken 3 Zugeordnete Punkte 5 3 0 -2 NutzerInnenkomfort 3.1 Qualität der Innenraumluft Skala Nutzerinformation zum richtigen Lüften verteilt und in Versammlung besprochen Nutzerinformation zum richtigen Lüften verteilt Zugeordnete Punkte Keine Information zum richtigen Lüften -2 5 3 3.2 Behaglichkeit Skala Bei Auslegungsbedingungen: delta t von Wand/Luft < 4 K, delta t von Glas/Luft < 6 K Planungsziel: Lufttemperatur im Sommer <= 26°C Nachweis der Sommertauglichkeit gemäß ÖN B 8110-3 Keine der Anforderungen erfüllt 6 6 Mit der ersten Anforderung: 1 auf der Skala; für jede weitere Anforderung additiv je 2 Punkte -2 Planungsqualität Planungsqualität Skala Zielvorgaben für Sanierungsbereiche (Z) Variantenanalyse (V) Folgekostenabschätzung: Energie (FE) Folgekostenabschätzung: Wartung/Instandhaltung (FW) Erhöhte Anforderungen an den Brandschutz B Dokumentation des Gebäudes vorhanden (D) 30.04.2002 Zugeordnete Punkte Zugeordnete Punkte Wenn Z und V und D: 2 auf der Skala; für jede weitere Anforderung: je 1 Punkt additiv - 19 - 7 7.1 Qualitätsicherung bei der Sanierung Bauaufsicht Skala Thermografie + Blower Door Messung + protokollierte Zwischenabnahmen liegen vor Blower Door Messung oder Thermografie und protokollierte Zwischenabnahmen liegen vor Durchgängig protokollierte Bauaufsicht Lückenhaft protokollierte Bauaufsicht Fehlende protokollierte Bauaufsicht 7.2 3 1 -1 -2 Endabnahme Skala Detaill. Abnahme der Bauleist. und der Haustechnik-Gewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang hoch Detaill. Abnahme der Bauleist. und der Haustechnik-Gewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang mittel Detaill. Abnahme der Bauleist. und der Haustechnik-Gewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang niedrig Detaill. Abnahme der Bauleist. und der Haustechnik-Gewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang nicht ausreichend 30.04.2002 Zugeordnete Punkte 5 Zugeordnete Punkte 5 3 0 -2 - 20 - 6 Bewertungsergebnisse der Pilotprojekte 6.1 Vinzenz-Muchitsch Straße 29 und 31 Bewertungsergebnis der "Umfassenden Sanierung" Das folgende Bewertungsprofil stellt das Ergebnis der Sanierungsbewertung in zusammengefaßter Form übersichtlich auf der dritten Detaillierungsebene dar. Das Bewertungsprofil wurde aus dem Ergebnis der Sanierungsbewertung mit der Option „Umfassende Sanierung“ des Excel-Tool abgeleitet (vollständige Dokumentation siehe Excel-file im Anhang). Die Zusammenfassung zu den Kategorien (beispielsweise „Ressourcenschonung“) findet hier als Beispiel statt, ebenso die Zusammenfassung der Kategorien zu einer Einzahlbewertung. Praktisch ist dies relevant, wenn beispielsweise eine Auszeichnung auf der Grundlage des Bewertungsergebnisses vergeben werden soll. Das Bewertungsergebnis wird im Excel-Tool auf allen Detaillierungsebenen ausgegeben und kann je nach Anwendungszweck genutzt werden. Auch die Gewichtungsfaktoren können je nach Prioritätensetzung geändert werden. 30.04.2002 - 21 - Bewertungsprofil der "Umfassenden Sanierung" der Vinzenz-Muchitsch Straße 29 und 31 Die Bewertung erfolgt im Bereich von –2 (roter Bereich) bis +5 (grüner Bereich), wobei +5 die beste Wertung darstellt. Grau gibt die Bewertung 0 wieder. –2 bis 0 spiegeln die übliche Praxis wider, wobei die Bewertung im roten Bereich das Risiko negativer Auswirkungen darstellt. Erreichte gewichtete Gesamtpunktezahl: 2,61 Ressourcenschonung erreichte gewichtete Punkte:1,06 Energiebedarf des Gebäudes nach der Sanierung Effiziente Baustoffnutzung bei der Sanierung Verminderung Belastungen (Mensch, Umwelt): erreichte gewichtete Punkte: 2,50 CO2-Emissionen aus der Raumwärmeversorgung Minimierung des Baustellenabfalls bei der Sanierung Reduktion des Individualverkehrs durch Fahrradabstellplätze Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Vermeidung von Radon Vermeidung von Schimmel NutzerInnenkomfort: erreichte gewichtete Punkte: 1,50 Qualität der Innenraumluft Behaglichkeit Qualitätssicherung: erreichte gewichtete Punkte: 4,00 Planungsqualität Qualitätssicherung bei der Sanierung 30.04.2002 - 22 - Der folgende Abschnitt gibt zu jedem Bewertungskriterien die Informationen wieder, die der Bewertung zugrunde liegen. Um eine Interpretation der Ergebnisse zu erleichtern, sind die Informationen zur Sanierung im Vergleich mit der im Bewertungssystem definierten besten Performance und einer mittleren Performance dargestellt. 1 1.1 Ressourcenschonung Energiebedarf des Gebäudes Einsparung Heizwärmebedarf Sehr gute Performance Mittlere Performance Größer 71% Größer gleich 51% Pilotprojekt 56,12 % Anteil der Erneuerbaren Energieträger am Heizwärmebedarf Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt Größer 60% Größer gleich 20% 0% Solaranlage für die Warmwasserbereitung Sehr gute Performance Mittlere Performance Deckungsgrad 60 % Deckungsgrad 45 % 1.3 Pilotprojekt Keine Solaranlage Schonung der Trinkwasserressourcen Wenn Planungsziel (wenn kein Planungsziel: geht nicht in die Bewertung ein) Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt Regenwassernutzung Wohnungswasserzähler Kein Planungsziel, geht nicht Wassersparende SanitäreinUnd eine weitere Maßnahme in die Bewertung ein richtungen Wohnungswasserzähler Keine Bleirohre, galvanische Ketten 30.04.2002 - 23 - 1.4 Effiziente Baustoffnutzung bei der Sanierung Trennbarkeit in sortenreine Fraktionen bei Sanierung oder Rückbau Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt Trennbare FassadendämTrennbare FassadendämGeklebte Fassade: Mineralmung , nur mechanische Ver- mung, teilweise trennbare wolle statt Polystyrol bei den bindungen, 100% trennbar in Verbindungen Außenwänden, mineralische sortenreine Fraktionen Verputze statt Kunststoffverputz Produktauswahl Sehr gute Performance Überwiegend regionale Produkte für Sanierung (regional = Umkreis 100 km) Transportmanagement Sehr gute Performance Logistikkonzept mit ausgewiesenen Einsparungen an Transportdienstleistungen vorhanden 2 2.1 Mittlere Performance Geringer Anteil an regionalen Produkten Pilotprojekt Überwiegend regionale Produkte Mittlere Performance Pilotprojekt Transportmanagement teilwei- Transportmanagement anse vorhanden satzweise vorhanden Verminderungen der Belastungen für Mensch und Umwelt Atmosphärische Emissionen Beitrag zum Treibhauseffekt (Treibhausgaspotential für 100 Jahre) Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt CO2-Emissionsklasse nach CO2-Emissionsklasse nach CO2-Emissionsklasse nach Sanierung größer 10 Sanierung 5 und 6 Sanierung 8 Lc=1,4 5,76 kg CO2/m2 und Jahr 2.2 Abfallvermeidung Minimierung des Baustellenabfalls bei der Sanierung Sehr gute Performance Mittlere Performance Überwiegende Verwertung der Teilweise Verwertung der ausgewiesenen Fraktionen, ausgewiesenen Fraktionen Abfallkonzept inkl. Vermeidungskonzept für die Sanierungstätigkeit und späteren Rückbau/Abbruch 30.04.2002 Pilotprojekt Alle Fraktionen erhoben, kein Abfallkonzept - 24 - 2.4 Reduktion des motorisierten Individualverkehrs Fahrradabstellplätze Sehr gute Performance Mittlere Performance Leicht zugänglicher Versperr- Versperrbarer Sammelraum barer Sammelraum mit Abund zwei weitere Maßnahmen stellplätzen für mehr als 50% der BewohnerInnen, mit Bügel sicherbar; wettergeschützte Abstellplätze im Freien Pilotprojekt Versperrbarer Sammelraum im Keller, ebenerdiger Zugang, für alle Hausbewohner 2.5 Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Sehr gute Performance Mittlere Performance Kein PVC bei Bodenbelägen, Eine der drei Kategorien Folien etc überwiegend erfüllt Vermeidung von PUR und PIR in Schäumen, Dichtungen, Dämmungen, Füllungen Verwendung von lösungsmittelarmen bzw. -freien Voranstrichen, Anstrichen, Lacken und Klebstoffen 2.6 Vermeidung von Radon Vermeidung von Radon Sehr gute Performance Radonausgasung gemessen und Richtwert nach EPA eingehalten 2.8 Mittlere Performance Nur hohe oder keine Performance möglich Pilotprojekt Nicht gemessen Vermeidung von Schimmel Vermeidung von Schimmel Sehr gute Performance Beseitigung aller auf der Thermographie ersichtlichen Wärmebrücken 30.04.2002 Pilotprojekt Kein PVC bei Kabelisolierungen und Fenstern Verwendung von lösungsmittelarmen bzw. -freien Voranstrichen, Anstrichen, Lacken und Klebstoffen Mittlere Performance Thermografie zur Feststellung der Wärmebrücken Pilotprojekt Beseitigung aller auf der Thermographie ersichtlichen Wärmebrücken - 25 - 3 NutzerInnenkomfort 3.1 Qualität der Innenraumluft Qualität der Innenraumluft Sehr gute Performance Nutzerinformation zum richtigen Lüften verteilt und in Versammlung besprochen Mittlere Performance Nutzerinformation zum richtigen Lüften verteilt Pilotprojekt Keine Nutzerinformation zum richtigen Lüften Mittlere Performance Eine der drei Anforderungen erfüllt Pilotprojekt Alle Anforderungen erfüllt Mittlere Performance Zielvorgaben für Sanierungsbereiche, Variantenanalyse, Dokumentation des Gebäudes Pilotprojekt Zielvorgaben für Sanierungsbereiche, Variantenanalyse, Dokumentation des Gebäudes, Folgekostenabschätzung: Energie, erhöhte Anforderungen an den Brandschutz 3.2 Behaglichkeit Behaglichkeit Sehr gute Performance Bei Auslegungsbedingungen: delta t von Wand/Luft < 4 K, delta t von Glas/Luft < 6 K Planungsziel: Lufttemperatur im Sommer <= 26°C Nachweis der Sommertauglichkeit gemäß ÖN B 8110-3 6 6 Planungsqualität Planungsqualität Planungsqualität Sehr gute Performance Zielvorgaben für Sanierungsbereiche, Variantenanalyse, Dokumentation des Gebäudes, Folgekostenabschätzung: Energie, Folgekostenabschätzung: Wartung/Instandhaltung, erhöhte Anforderungen an den Brandschutz 30.04.2002 - 26 - 7 7.1 Qualitätsicherung bei der Sanierung Bauaufsicht Bauaufsicht Sehr gute Performance Thermografie + Blower Door Messung + protokollierte Zwischenabnahmen liegen vor Mittlere Performance Durchgängig protokollierte Bauaufsicht Pilotprojekt Thermografie Messung + protokollierte Zwischenabnahmen liegen vor Mittlere Performance Detaill. Abnahme der Bauleist. und der HaustechnikGewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang niedrig Pilotprojekt Detaill. Abnahme der Bauleist. und der HaustechnikGewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang hoch 7.2 Endabnahme Sehr gute Performance Detaill. Abnahme der Bauleist. und der HaustechnikGewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang hoch 30.04.2002 - 27 - 6.2 Neue Heimat / Hammer-Purgstall-Gasse 25 Bewertungsergebnis der "Umfassenden Sanierung" Das folgende Bewertungsprofil stellt das Ergebnis der Sanierungsbewertung in zusammengefaßter Form übersichtlich auf der dritten Detaillierungsebene dar. Das Bewertungsprofil wurde aus dem Ergebnis der Sanierungsbewertung mit der Option „Umfassende Sanierung“ des Excel-Tool abgeleitet (vollständige Dokumentation siehe Excel-file im Anhang). Die Zusammenfassung zu den Kategorien (beispielsweise „Ressourcenschonung“) findet hier als Beispiel statt, ebenso die Zusammenfassung der Kategorien zu einer Einzahlbewertung. Praktisch ist dies relevant, wenn beispielsweise eine Auszeichnung auf der Grundlage des Bewertungsergebnisses vergeben werden soll. Das Bewertungsergebnis wird im Excel-Tool auf allen Detaillierungsebenen ausgegeben und kann je nach Anwendungszweck genutzt werden. Auch die Gewichtungsfaktoren können je nach Prioritätensetzung geändert werden. 30.04.2002 - 28 - Bewertungsprofil der "Umfassenden Sanierung" der Hammer-Purgstall-Gasse 25 Die Bewertung erfolgt im Bereich von –2 (roter Bereich) bis +5 (grüner Bereich), wobei +5 die beste Wertung darstellt. Grau gibt die Bewertung 0 wieder. –2 bis 0 spiegeln die übliche Praxis wider, wobei die Bewertung im roten Bereich das Risiko negativer Auswirkungen darstellt. Erreichte gewichtete Gesamtpunktezahl: 2,66 Ressourcenschonung: erreichte gewichtete Punkte: 1,38 Energiebedarf des Gebäudes nach der Sanierung Effiziente Baustoffnutzung bei der Sanierung Verminderung Belastungen(Mensch, Umwelt): erreichte gewichtete Punkte: 2,40 CO2-Emissionen aus der Raumwärmeversorgung Minimierung des Baustellenabfalls bei der Sanierung Reduktion des Individualverkehrs durch Fahrradabstellplätze Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Vermeidung von Radon Vermeidung von Schimmel NutzerInnenkomfort: erreichte gewichtete Punkte: 1,5 Qualität der Innenraumluft Behaglichkeit Qualitätssicherung: erreichte gewichtete Punkte: 4,00 Planungsqualität Qualitätssicherung bei der Sanierung 30.04.2002 - 29 - Der folgende Abschnitt gibt zu jedem Bewertungskriterien die Informationen wieder, die der Bewertung zugrunde liegen. Um eine Interpretation der Ergebnisse zu erleichtern, sind die Informationen zur Sanierung im Vergleich mit der im Bewertungssystem definierten besten Performance und einer mittleren Performance dargestellt. 1 1.1 Ressourcenschonung Energiebedarf des Gebäudes Einsparung Heizwärmebedarf Sehr gute Performance Mittlere Performance Größer 71% Größer gleich 51% Pilotprojekt 61,75 % Anteil der Erneuerbaren Energieträger am Heizwärmebedarf Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt Größer 60% Größer gleich 20% 0% Solaranlage für die Warmwasserbereitung Sehr gute Performance Mittlere Performance Deckungsgrad 60 % Deckungsgrad 45 % 1.3 Pilotprojekt Keine Solaranlage Schonung der Trinkwasserressourcen Wenn Planungsziel (wenn kein Planungsziel: geht nicht in die Bewertung ein) Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt Regenwassernutzung Wohnungswasserzähler Kein Planungsziel, wird nicht Wassersparende SanitäreinUnd eine weitere Maßnahme bewertet richtungen Wohnungswasserzähler Keine Bleirohre, galvanische Ketten 1.4 Effiziente Baustoffnutzung bei der Sanierung Trennbarkeit in sortenreine Fraktionen bei Sanierung oder Rückbau Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt Trennbare FassadendämTrennbare FassadendämÜberwiegend Klebeverbindunmung , nur mechanische Ver- mung, teilweise trennbare gen, Verbundwerkstoffe bindungen, 100% trennbar in Verbindungen sortenreine Fraktionen 30.04.2002 - 30 - Produktauswahl Sehr gute Performance Überwiegend regionale Produkte für Sanierung (regional = Umkreis 100 km) Transportmanagement Sehr gute Performance Logistikkonzept mit ausgewiesenen Einsparungen an Transportdienstleistungen vorhanden 2 2.1 Mittlere Performance Geringer Anteil an regionalen Produkten Pilotprojekt Überwiegend regionale Produkte für die Sanierung Mittlere Performance Pilotprojekt Transportmanagement teilwei- Transportmanagement anse vorhanden satzweise vorhanden Verminderungen der Belastungen für Mensch und Umwelt Atmosphärische Emissionen Beitrag zum Treibhauseffekt (Treibhausgaspotential für 100 Jahre) Sehr gute Performance Mittlere Performance Pilotprojekt CO2-Emissionsklasse nach CO2-Emissionsklasse nach CO2-Emissionsklasse nach Sanierung größer 10 Sanierung 5 und 6 Sanierung 6 Lc=1,76 17,4 kg CO2/m2 und Jahr 2.2 Abfallvermeidung Minimierung des Baustellenabfalls bei der Sanierung Sehr gute Performance Mittlere Performance Überwiegende Verwertung der Teilweise Verwertung der ausgewiesenen Fraktionen, ausgewiesenen Fraktionen Abfallkonzept inkl. Vermeidungskonzept für die Sanierungstätigkeit und späteren Rückbau/Abbruch 2.4 Reduktion des motorisierten Individualverkehrs Fahrradabstellplätze Sehr gute Performance Mittlere Performance Leicht zugänglicher Versperr- Versperrbarer Sammelraum barer Sammelraum mit Abund zwei weitere Maßnahmen stellplätzen für mehr als 50% der BewohnerInnen, mit Bügel sicherbar; wettergeschützte Abstellplätze im Freien 30.04.2002 Pilotprojekt Alle Fraktionen erhoben, kein Abfallkonzept Pilotprojekt Abstellplätze mit Bügeln vorhanden, Abstellplätze sind wettergeschützt - 31 - 2.5 Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Reduktion von Belastungen durch Baustoffe Sehr gute Performance Mittlere Performance Kein PVC bei Bodenbelägen, Eine der drei Kategorien Folien etc überwiegend erfüllt Vermeidung von PUR und PIR in Schäumen, Dichtungen, Dämmungen, Füllungen Verwendung von lösungsmittelarmen bzw. -freien Voranstrichen, Anstrichen, Lacken und Klebstoffen 2.6 Vermeidung von Radon Vermeidung von Radon Sehr gute Performance Radonausgasung gemessen und Richtwert nach EPA eingehalten 2.8 Mittlere Performance Nur sehr gute oder keine Performance möglich Pilotprojekt Keine Messung Vermeidung von Schimmel Vermeidung von Schimmel Sehr gute Performance Beseitigung aller auf der Thermographie ersichtlichen Wärmebrücken 3 Pilotprojekt Vermeidung von PUR und PIR, Verwendung von lösungsmittelarmen bzw. –freien Voranstrichen, Anstrichen, Lacken und Klebstoffen Mittlere Performance Thermografie zur Feststellung der Wärmebrücken Pilotprojekt Thermografie und Beseitigung aller auf der Thermographie ersichtlichen Wärmebrücken NutzerInnenkomfort 3.1 Qualität der Innenraumluft Qualität der Innenraumluft Sehr gute Performance Nutzerinformation zum richtigen Lüften verteilt und in Versammlung besprochen 30.04.2002 Mittlere Performance Nutzerinformation zum richtigen Lüften verteilt Pilotprojekt Keine Information zum richtigen Lüften - 32 - 3.2 Behaglichkeit Behaglichkeit Sehr gute Performance Bei Auslegungsbedingungen: delta t von Wand/Luft < 4 K, delta t von Glas/Luft < 6 K Planungsziel: Lufttemperatur im Sommer <= 26°C Nachweis der Sommertauglichkeit gemäß ÖN B 8110-3 6 6 7.1 Mittlere Performance Zielvorgaben für Sanierungsbereiche, Variantenanalyse, Dokumentation des Gebäudes Pilotprojekt Zielvorgaben für Sanierungsbereiche, Variantenanalyse, Dokumentation des Gebäudes, Folgekostenabschätzung: Energie, erhöhte Anforderungen an den Brandschutz Planungsqualität Qualitätsicherung bei der Sanierung Bauaufsicht Bauaufsicht Sehr gute Performance Thermografie + Blower Door Messung + protokollierte Zwischenabnahmen liegen vor 30.04.2002 Pilotprojekt Alle Anforderungen erfüllt Planungsqualität Planungsqualität Sehr gute Performance Zielvorgaben für Sanierungsbereiche, Variantenanalyse, Dokumentation des Gebäudes, Folgekostenabschätzung: Energie, Folgekostenabschätzung: Wartung/Instandhaltung, erhöhte Anforderungen an den Brandschutz 7 Mittlere Performance Eine der drei Anforderungen erfüllt Mittlere Performance Durchgängig protokollierte Bauaufsicht Pilotprojekt Thermografie + protokollierte Zwischenabnahmen liegen vor - 33 - 7.2 Endabnahme Sehr gute Performance Detaill. Abnahme der Bauleist. und der HaustechnikGewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang hoch 30.04.2002 Mittlere Performance Detaill. Abnahme der Bauleist. und der HaustechnikGewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang niedrig Pilotprojekt Detaill. Abnahme der Bauleist. und der HaustechnikGewerke, Protokolle liegen vor, Prüfumfang hoch - 34 - 7 Analyse der Bewertungsergebnisse Die Analyse der Bewertungsergebnisse erfolgt hinsichtlich einzelner Kriterien, hinsichtlich des Gesamtergebnisses der Bewertung und im Hinblick auf die Aussage der Bewertung für die Qualität der Sanierungen. In einem zweiten Abschnitt werden die Ergebnisse der Bewertungen dahingehend untersucht, inwieweit die Bewertung als Grundlage für eine Auszeichnung bzw. Förderung verwendet werden kann. Vergleich der Pilotprojekte hinsichtlich des Kriteriums „Energiebedarf des Gebäudes“ Die beiden Pilotprojekte Vinzenz-Muchitsch Straße und Hammer-Purgstall-Gasse unterscheiden sich hinsichtlich des Heizenergiebedarfs vor der Sanierung. Vinzenz-Muchitsch Staße Hammer-Purgstall-Gasse Heizwärmebedarf vor der Sanierung: 60,67 kWh/m2 ; konnte durch die Sanierung um 56,12% auf 26,63 kWh/m2 reduziert werden. Heizwärmebedarf vor der Sanierung: 148,26 kWh/m2 ; konnte durch die Sanierung um 61,75% auf 56,71 kWh/m2 reduziert werden. In der Bewertung ergibt das 2 Punkte. In der Bewertung ergibt das 3 Punkte. Hintergrundinformation Bezugsfläche Heizwärmebedarf: Beheizte Bruttogrundfläche (Summe aller Geschosse) 2.614 m2 472,9 m2 Bewertet wird nicht der Zustand des Gebäudes nach der Sanierung, sondern die Reduktion des Heizenergiebedarfs, die durch die Sanierung erreicht wird. Damit soll das Bewertungssystem die Sanierung jener Gebäude anregen, die am meisten Einsparpotenzial bieten. Das Kriterium „Energiebedarf des Gebäudes“ berücksichtigt jedoch nicht nur die Reduktion des Heizenergiebedarfs sondern vergibt zusätzlich Punkte für den Anteil an erneuerbaren Energieträgern sowie die Nutzung einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung. In beiden Gebäuden werden diese Maßnahmen nicht umgesetzt und gehen mit 0 Punkten ein, was sich in der Gesamtbewertung des Kriteriums „Energiebedarf des Gebäudes“ insgesamt als Verschlechterung auswirkt. 30.04.2002 - 35 - Vergleich der Pilotprojekte hinsichtlich des Kriteriums „Beitrag zum Treibhauseffekt aus der Raumwärmeversorgung“ Vinzenz-Muchitsch Staße Hammer-Purgstall-Gasse Charakteristische Länge =1,4 5,76 kg CO2/m2 und Jahr CO2-Emissionsklasse nach Sanierung: 8 Charakteristische Länge =1,76 17,4 kg CO2/m2 und Jahr CO2-Emissionsklasse nach Sanierung 6 In der Bewertung ergibt das 3 Punkte. In der Bewertung ergibt das 2 Punkte. Hintergrundinformationen Energieträger: je 50% Gasetagenheizung und Fernwärme Energieträger: 51% Fernwärme, Rest: Festbrennstoffe, Ölheizung (18%), Nachtspeicherheizung (23%), Gastherme Heizwärmebedarf nach der Sanierung: 26,63 kWh/m2 Heizwärmebedarf nach der Sanierung: 56,71 kWh/m2 Bezugsfläche CO2-Emissionen (für Emissionen aus Transport, Baustoffe, Heizung): Nettogrundfläche (Summe aller Geschosse, inklusive nicht beheizter Flächen) 2.500,80 m2 504,40 m2 Bewertet werden die CO2-Emissionen aus der Raumheizung nach der Sanierung. Dazu werden die von den Energieträgern abhängigen Emissionsfaktoren mit dem Heizwärmebedarf verknüpft. Das ergibt die Menge an kg CO2/m2 und Jahr, die mit der Raumwärmebereitstellung verbunden ist. Anhand der charakteristischen Länge und der Menge an CO2 wird das Gebäude einer CO2-Klasse zugeordnet (näheres dazu siehe Modul 1 Bericht D). Bewertet wird die CO2Klasse. Damit wird berücksichtigt, dass bei einer Sanierung in Abhängigkeit von der bestehenden Gebäudeform (ausgedrückt durch die charakteristische Länge) beschränktes Verbesserungspotenzial besteht. In diesem Fall sind die Unterschiede in den CO2-Emissionen durch den unterschiedlichen Heizenergiebedarf und die unterschiedlichen Energieträger bedingt. Würde man beispielsweise sämtliche Wohnungen in der Hammer-Purgstall-Gasse an die Fernwärme anschließen so würde man die CO2-Belastung von 17,4 kg CO2/m2 und Jahr auf 6,98 kg CO2/m2 und Jahr reduzieren. Der Anschluss an ein Biomasseheizwerk würde eine weitere Absenkung auf 2,69 kg CO2/m2 und Jahr bedeuten. In der Vinzenz-Muchitsch-Gasse hätte eine vollständige Umstellung auf Fernwärmeversorgung eine weitere Reduktion auf 3,28 kg CO2/m2 und Jahr bedeutet. Das Beispiel zeigt, dass hier das Potenzial für eine optimale umfassende Sanierung nicht ausgenutzt wurde. In diesem Fall war das aufgrund der Rahmenbedingungen nicht möglich, da die Mieter einem Wechsel in der Energieversorgung nicht zustimmten. Angesichts des CO2Reduktionspotenzials wäre zu untersuchen, ob hier Fördermittel Abhilfe schaffen könnten. 30.04.2002 - 36 - Der Beitrag zum Treibhauseffekt – bzw. die Verringerung desselben im Vergleich mit dem Ausgangszustand - wird nur dann vollständig abgebildet, wenn auch die mit der Produktion der Dämmstoffe verbundenen CO2-Belastungen und die durch ihren Transport entstehenden Emissionen mit berechnet werden. Im Tool wird diese Addition durchgeführt. Eine Bewertung wird jedoch aufgrund fehlender Erfahrungen und Unsicherheiten bei den Angaben zu Transportmitteln und Entfernungen noch nicht vorgenommen. Vergleich der Pilotprojekte hinsichtlich des Kriteriums „Beitrag zum Treibhauseffekt“ aus der Raumwärmeversorgung, Baustoffherstellung, und Transport der Baustoffe Die gesamte CO2-Belastung einer Sanierung wird derzeit nicht bewertet, da Erfahrungswerte fehlen. Die Daten liegen jedoch vor und sollen hier gegenüber gestellt werden. Vinzenz-Muchitsch Staße Hammer-Purgstall-Gasse CO2-Emissionen aus Herstellung der Materialien für die Sanierung (Fenster, Dämmung) 0,28 kg CO2/m2 und Jahr (30 Jahre lang) 0,92 kg CO2/m2 und Jahr (30 Jahre lang) CO2-Emissionen aus dem Transport der Materialien für die Sanierung 0,0125 kg CO2/m2 und Jahr (30 Jahre lang) bei 0,022 kg CO2/m2 und Jahr (30 Jahre lang) bei einer Distanz von 120 km, LKW Transport einer Distanz von 120 km, LKW Transport 0,0206 kg CO2/m2 und Jahr (30 Jahre lang) bei 0,036 kg CO2/m2 und Jahr (30 Jahre lang) bei einer angenommenen Distanz von 200 km, einer angenommenen Distanz von 200 km, LKW Transport LKW Transport CO2-Emissionen aus der Raumwärmeversorgung nach der Sanierung 5,76 kg CO2/m2 und Jahr 17,4 kg CO2/m2 und Jahr Jährliche Gesamt-CO2-Emissionen nach der Sanierung 6,05 kg CO2/m2 und Jahr im Vergleich zu einer 18,34 kg CO2/m2 und Jahr im Vergleich zu raumwärmebedingten CO2-Emission von 13,1 einer raumwärmebedingten CO2-Emission von kg CO2/m2 und Jahr vor der Sanierung. 45,5 kg CO2/m2 und Jahr vor der Sanierung. 30.04.2002 - 37 - Die Gegenüberstellung zeigt, dass durch Transportdistanzen und Materialwahl für die Dämmstoffe die CO2-Emissionen weiter reduziert werden können, dass der überwiegende Anteil der CO2-Reduktion jedoch durch die Verminderung des Heizenergiebedarfs erreicht wird. Berücksichtigt werden muss, dass in diesen Beispielen sehr niedrige Transportdistanzen angenommen wurden. Werden alle Wege über Zwischenhändler zwischen Fabrikstor und Ort der Sanierung berücksichtigt, so können große Distanzen zum Tragen kommen, die sich auch dementsprechend auswirken. Leider fehlen aber dazu die Angaben, um eine realistische Abschätzung durchführen zu können. Möglichkeiten der Nutzung der Bewertung für die Vergabe einer Auszeichnung Die Analyse der Bewertungsergebnisse zeigt, dass sich für eine auf der Bewertung beruhende Auszeichnung die Schwelle von 3,5 Punkten eignen würde. Die Gewichtungen des Bewertungssystem sind derzeit so eingestellt, dass die energetisch beste Sanierung bei der Gesamtbewertung im roten, also negativen Bereich liegt, wenn keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden. Werden zusätzlich Maßnahmen im Bereich Planungsqualität und Qualitätskontrolle getroffen, erhält man bis zu 2,14 Punkte. Werden alle auf der Thermografie ersichtlichen Wärmebrücken beseitigt, kommt man auf 2,42 Punkte. Erst durch zusätzliche Maßnahmen im Bereich Abfallmanagement, Transportlogistik, Materialien und Behaglichkeit ist es möglich, mehr als 3,5 Punkte zu erreichen. So gesehen könnte eine Auszeichnung bzw. Zusatzförderung, die jene Projekte belohnt, die mehr als 3,5 Punkte erreichen, zur Umsetzung umfassender Sanierungen beitragen. Für das Gebäude Hammer-Purgstall-Gasse würde das folgendes bedeuten: Die Gesamtpunktezahl für die Sanierung der Hammer-Purgstall-Gasse könnte leicht von 2,66 auf 3,36 erhöht werden, wenn den Mietern die Anleitung zum richtigen Lüften persönlich nahegebracht wird und damit die Qualität der Innenraumluft gewährleistet wird. Weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Verwendung trennbarer Fassadendämmsysteme hätten eine Erhöhung auf 3,51 Punkte ergeben und damit eine Überschreitung des Schwellenwertes für die Auszeichnung bzw. Zusatzförderung. Im Fall der Hammer-Purgstall-Gasse konnte ein trennbares Fassadensystem aus Kostengründen nicht realisiert werden. Das Beispiel der Hammer Purgstall-Gasse und das der ähnlich gelagerten Vinzenz-Muchitsch Straße könnte dazu dienen, die erforderliche Fördermenge für die umfassende Sanierung zu ermitteln, die im wesentlichen die zusätzlichen Kosten abdecken müsste. 30.04.2002 - 38 -