HSLU Technik & Architektur | Struktur & Material | These 3 | Stephanie Kyburz These 3 – Schichtaufbau / Tektonik / Details: Der Problematik von Wärmebrücken, die sich in einem Stahlbau, oder auch Blechbau, besonders aufdrängt, kann durch eine modulare, zweischalige Bauweise entgegengewirkt werden. Der erste wichtige Grundsatz dafür ist, dass beim Zusammenbau des Gebäudes die innere und äussere Hülle strikt getrennt bleiben. Zweitens können Wärmebrücken durch die Modularität vermieden werden, wenn die Schnittstellen der einzelnen Bauteile zusätzlich durch Materialien wie Silikon ergänzt werden. Zweischaligkeit: Wärmebrücken entstehen immer an den Orten, wo zwei Bauteile aus leitenden Materialien in Berührung geraten und das eine Bauteil zusätzlich kälter ist, als das zweite. Somit entstehen bei einem Gebäude, welches vollständig aus Blech konstruiert ist, zwingendermassen solche Problemstellen, vor allem beim Übergang vom Innenraum zum Aussenraum der Fall. Dieser Problematik wird mit einem zweischaligen Wandaufbau entgegengewirkt. Dies soll mit der nachfolgenden Skizze verdeutlicht werden. Die äussere Schicht des Wandaufbaus ist in der Skizze grün dargestellt, die innere orange. Wie man sehen kann, berühren sich die beiden Schichten, das heisst die C-Profile des Tragwerks und die Bleche der Wandkonstruktion, an keinem einzigen Punkt. Dadurch wird der Kälteaustausch von der inneren Schicht an die äussere Schicht weitgehend vermieden. Der Hohlraum, der sich zwischen den zwei Wandblechen ergibt, wird zusätzlich mit einer Wärmedämmung, in diesem Fall mit Isofloc, ausgedämmt, wodurch die Wand vollständig wärmegedämmt ist. 1 HSLU Technik & Architektur | Struktur & Material | These 3 | Stephanie Kyburz Wenn man die Zweischaligkeit des Gebäudes im Grundriss betrachtet, ergibt sich die folgende Skizze. Sie zeigt in vereinfachter Form auf, wie der Grundriss aussehen könnte. Modularität: In einigen Bereichen ist es aus konstruktiven Gründen nicht möglich, die innere und äussere Schicht vollständig voneinander zu trennen. Dies ist vor allem in der Boden- und Deckenkonstruktion der Fall. An diesen Stellen wirkt die Modularität der Konstruktion dem Problem entgegen. Dadurch, dass alle Bauteile einzeln aneinander gefügt werden können, besteht die Möglichkeit, zwischen den einzelnen Teilen eine Art „Blocker“ einzubauen. Diese Blocker sind zusätzliche, nicht leitende Materialien, zum Beispiel Silikon. Sie verhindern das Entstehen einer Wärmebrücke an heiklen Stellen. In der folgenden Skizze ist eine Detailsituation mit eingebauten Silikonteilen schematisch dargestellt. Die Silikonteile sind dabei rot eingefärbt. 2 HSLU Technik & Architektur | Struktur & Material | These 3 | Stephanie Kyburz Fazit: Durch diese beiden Prinzipien lässt sich die Detailplanung und die Einhaltung des Dämmperimeters weitgehend umsetzen. Trotzdem ist es wichtig, jedes einzelne Detail genau zu betrachten, da nicht alle Details genau gleich gelöst werden können. Die beiden Prinzipien sind somit keine Universallösung. Werden sie in Kombination angewendet, kann die Problematik von Wärmebrücken jedoch weitgehend gelöst werden. 3