T-Lymphozyten

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Das spezifische Immunsystem
–
T-Lymphozyten und deren
Effektormechanismen
Dr. med. Volker von Baehr
Institut für Medizinische Diagnostik Berlin, Nicolaistraße 22, 12247 Berlin +49 3077001-220, [email protected]
Zelluläre Elemente des Immunsystems
Unspezifisches Immunsystem
Spezifisches Immunsystem
(angeboren, nicht lernfähig)
(erworben, lernfähig)
Monozyten
 Gewebemakrophagen
Granulozyten
- Neutrophile (PMN)
- Eosinophile
- Basophile
- T-Lymphozyten
- B-Lymphozyten
 Antikörper
Mastzellen
Natürliche Killerzellen
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Unspezifisches Immunsystem
(Entzündungssystem)
Spezifisches
Immunsystem
T-Zellrezeptor
 Monozyten/Makrophagen
 Lymphozyten und Antikörper
 keine Antigenspezifität,
d.h. „jeder kämpft gegen jedes
Antigen“
 Antigenspezifität,
d.h. jedes Antigen wird von speziellen
Lymphozyten attackiert
 keine Gedächtnisreaktion
 Immunaktivierung nur dann, wenn
Gedächtniszellen da sind
 TNF-a und IL-1
 IFNg, IL-2, IL-4 als Effektorzytokine
 hemmen sich selbst wieder
(über IL1RA, sTNF-R, IL-10)
 werden durch Treg-Zellen wieder
gehemmt
Betroffen sind:
Humoraler
Immundefekt
Zellulärer
Immundefekt
Extrazelluläre
Antigene
Intrazelluläre Antigene
oder veränderte Zellen
Bakterien
Würmer
Viren/Protozoen
intrazellulär persist. Bakterien,
Pilze
Tumor- und Autoantigene
Verantwortlich sind:
Spezifisches
Immunsystem
Antikörper
Unspezifisches
Immunsystem
Makrophagen,
Granulozyten
T-Lymphozyten
CD4-Helferzellen
CD8-Lymphozyten
NK-Zellen
Zytokine (IFNg, TNF-a)
Komplementsystem
Mannose-bindendes
Lektin (MBL)
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Erkennbar am Erregerspektrum bei Immundefekten
T-Zelldefekte
Herpesviren (HSV 1 und 2), CMV, EBV, Adenovirus, Masern,
Protozoen, Tumorprävalenz 
B-Zelldefekte (Antikörpermangel)
Pyogene Bakterien (Streptokokken, Staphylokokken,
Haemophilus, Pneumokokken, Meningokokken
Komplementdefekte
Meningo- und Pneumokokken, Haemophilus
MBL-Mangelsyndrom
Candida, Meningokokken, Herpes genitalis
Phagozytendefekte (z.B. septische Granulomatose)
Staphylokokken, Klebsiellen, Candida, Aspergillus
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Was bedeutet „Spezifität“ ?
Selektive
Aktivierung
Klonale
Proliferation
Memory-Zellen
Effektorzellen
T-Zell-Reifung
Zytokinfreisetzung
Das spezifische Immunsystem hält für jedes Fremdantigen
exklusive T-Lymphozyten vor.
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Der T-Zell-Rezeptor ist die morphologische Grundlage
der Spezifität und der hohen Selektivität
Antigen
(passend für genau
diesen T-Zellrezeptor)
Das Immunsystem verfügt über T-Zellen mit
1010 verschiedenen Spezifitäten
(d.h. 1010 verschiedene T-Zell-Rezeptoren)
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T-Lymphozyten sind auch funktionell spezialisiert
(im Unterschied zu den Makrophagen)
Lymphozyten
B-Lymphozyten
Plasmazellen
T-Lymphozyten
Antikörper
CD4-Lymphozyten
(Helferzellen)
TH1-Helferzellen
CD8-Lymphozyten
CD8+CD28+ zytoxische T-Zellen (CTL)
TH2-Helferzellen
CD25+/CD127 Treg-Zellen
CD8+CD28- suppressorische T-Zellen
TH17-Helferzellen
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CD4-Lymphozyten
(Helferzellen)
TH1-Helferzellen
TH2-Helferzellen
CD25+/CD127
Treg-Zellen
TH17-Helferzellen
„Angriffszellen“
sezernieren nach Aktivierung IFN-g
Aufgabe: Aktivierung zytotoxischer TZellen, Elimination von infizierten,
veränderten und vermeintlich veränderten
Körperzellen
„Immunmodulierende Zellen“
sezernieren nach Aktivierung IL-4 und IL-5
Aufgabe: Stärkung der Antikörperproduktion, auch IgE, Trigger der
Soforttypallergie
„Toleranzinduzierende Zellen“
„Bremszellen“
sezernieren nach Aktivierung IL-10
Aufgabe: Verhinderung und Bremsung von
Immunreaktionen, Toleranzerhaltung
„Kontrollzellen“
sezernieren nach Aktivierung IL-17
Übernehmen bei Erregern die Aufgabe der
dauerhaften Kontrolle wenn diese
nicht aus dem Körper entfernt werden
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Das Basisprofil
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Die funktionellen Subgruppen der CD4-Helferzellen können
nur an Hand ihrer Zytokinmuster differenziert werden
IFNg = TH1 
IL-4 = TH2 
hier TH2 > TH1-Dysbalance
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TH1- und TH2 hemmen sich wechselseitig
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CD28 ist der verlässlichste Marker zur Differenzierung
zwischen CD8+ zytotoxischen T-Zellen und T-Suppressorzellen
Der Begriff „CD8-Suppressorzelle“ sollte nicht mehr
verwendet werden, da mehr als 50 % der CD8Lymphozyten zytotoxische Effektorfunktionen haben !
CD8-Lymphozyten
Antigenpräsentierende
Zelle (Makrophage)
CD8+CD28+ zytoxische
T-Zellen (CTL)
HLA-I
+
Peptid
CD8+CD28- suppressorische
T-Zellen
CD80
a
TCR
CD8 CD28
CD8+CD28+ zytoxische
T-Zelle (CTL)
nur CD28-positive CD8-Zellen können
zur Effektorreaktion aktiviert werden
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Wie funktioniert die T-lymphozytäre
(zelluläre) Immunantwort?
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1. Erkennung
Antigenspezifische CD4- und CD8-Lymphozyten erkennen
das Antigen spezifisch und werden aktiviert
Masernvirus
CD4
TH1
Teil des Virus ist das Antigen
CD8
Masern
spezifische
T-Zelle
Antigen-spezifische
Erkennung
2. Aktivierung und Vermehrung
CD4-Helferzellen unterstützen die Aktivierung zytotoxischer
CD8-Lymphozyten über Zytokine wie IL-2 und IFN-g
Masernvirus
CD4
TH1
Helferzytokine
IL-2, IFN-g
CD8
Masern
spezifische
T-Zelle
Antigen-spezifische
Erkennung
Aktivierung
Zellteilung
Entzündung
IFN-g
Perforine
Granzyme
3. Effektorreaktion
Zytotoxische CD8-Lymphozyten attackieren die
„veränderten“ Körperzellen
IFN-g
Perforine
Granzyme
Masernvirus
CD4
TH1
CD8
Masern
spezifische
T-Zelle
IFN-g
Perforine
Granzyme
Typ-IV-Allergien und auch Autoimmunreaktionen
„nutzen“ die selben Mechanismen !
IFN-g
Perforine
Granzyme
Nickelionen
CD4
TH1
CD8
Nickelspezifische
T-Zelle
IFN-g
Perforine
Granzyme
Die Effektormechanismen der zytotoxischen CD8-Lymphozyten
Granzyme
Perforin
IFN-g
Targetzelle
Lyse (Perforineffekt)  Nekrose
CD8
(programmierter Zelltod  Apoptose)
Lyse (Perforineffekt) unter
Vermittlung eines Antikörpers
CD8
ADCC
Antikörper
gegen das
Zielantigen
CD95
CD8
(antibody dependent cellular cytotoxicity)
FASLigand
DNAAbbau
„Todeskuss“
Induktion von Zellapoptose
Was bremst die T-lymphozytäre
(zelluläre) Immunantwort?
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Antigen-spezifische regulatorische T-Zellen
bremsen die Effektorzellantwort
CD4
Treg
Nickelionen
CD4
TH1
IL-2, IFN-g
CD8
Nickelspezifische
T-Zelle
Toleranz und Entzündungsstop ist eine
wichtige Aufgabe des Immunsystems
IFN-g
TH1
ENTZÜNDUNG
IL12
CD4-Helferzelle
TOLERANZ
TGF
Treg
TH0
TH0
IL4
IL10
IL 10
IL-10
HUMORALE IMMUNANTWORT
Soforttypallergie (IgE)
TH2
IL-4
TH2
TH17
IL-17 CHRONISCHE ENTZÜNDUNG
IL-23
?
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Das Monitoring der Treg-Zellen ist obligat bei Tumorpatienten
unter immunstimulierender Therapie !
Regulatorische
T-Lymphozyten
(Treg-Zellen)
Die gestörte „Treg-Bremse“ trägt zur Entwicklung
der Multisystemerkrankung bei
Bakterien
Makrophagen
Pilze
Partikel
TNF-a
IL-1
(z.B. Titanoxid)
Y
Immunkomplexe
+
Viren
IFN-g
intrazellulär
persistierende
Bakterien
Allergene
T-Lymphozyten
(bei Sensibilisierung)
Xenobiotika
(z.B. Flammschutzmittel,
Biozide usw.)
gestörte Regulationsfunktion u.a.
von Immunzellen, v.a. Treg-Zellen
chronische
Immunaktivierungen/
systemische Entzündung
gestörte
Immuntoleranz
Allergien, Autoimmunreaktionen,
chronische (ungebremste)
Infektionen und Entzündungen
Das TH1-Zytokin IFN-g ist für zahlreiche
systemische Entzündungseffekte verantwortlich
IP-10 - idealer Serummarker für die TH1Immunaktivierung
aktivierte
TH1-CD4-Zelle
IFN-g
IP-10
sehr niedrige und
schwankende
Serumspiegel
stabil im Serum
messbar
pg/ml im Serum
IP-10
IFN-g
Stunden
Tage
IP-10 = IFN-g-inducible protein 10
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Aber: Eine entzündliche Multisystemerkrankung
ist mehr als nur eine Aktivierung des Immunsystems
s[email protected]
Nervensystem
Neuropeptide
Neuropeptide
TNF-a
IL-1
IFN-g
Immunsystem
Katecholamine
Cortisol
Katecholamine
Cortisol
Endokrinium
IL-1
IL-6
sjuan-gä[email protected]
[email protected]
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… die sich in zahlreichen unspezifischen Parametern zeigt
Störung des
Tryptophanstoffwechsels
Entzündung
Oxidativer Stress
Mitochondriopathie
Zusammenfassung
- Lymphozyten und Antikörper gehören zum spezifischen Immunsystem
- Antigenspezifität heißt, dass jedes Antigen von speziellen
Lymphozyten attackiert wird
- Die funktionelle Differenzierung der Lymphozyten ist nur durch
funktionelle Analysen möglich (TH1 / TH2 / TH17-Profil)
- Die T-zelluläre Immunantwort ist uniform bei Virus- und Tumorerkrankungen aber auch Typ IV-Allergien und bei Autoimmunität
- Eine TH1-Immunaktivierung hat Auswirkungen auf das gesamte NeuroEndokrino-Immunsystem (ATP, MDA-LDL, TH1 / TH2, Glutathion u.a.)
- IFN-g ist das Effektorzytokin der TH1-Zellen, IP-10 ist aber der bessere
Serummarker
- Treg-Zellen sind die Gegenspieler der TH1-Lymphozyten
Nächste online-Fortbildung am
5. Oktober 2011, 15.00 Uhr
Wie interpretiert man den quantitativen Immunstatus
–
Vorstellung von Befunden aus den Bereichen
Tumorimmunität, chronische Infektion und
Autoimmunerkrankungen
Dr. med. Volker von Baehr
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