Protein-Expression der CEA-Adhäsionsmoleküle in benignen und

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Aus der
Dermatologischen Klinik
des St.-Josef-Hospitals Bochum
- Universitätsklinik –
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer
Protein-Expression der CEA-Adhäsionsmoleküle in benignen
und malignen melanozytären Hautläsionen
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Sarah Grothe
aus Castrop-Rauxel
2009
Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr
Referent: PD Dr. med. T. Gambichler
Koreferent: Prof. Dr. med. S. Hahn
Tag der mündlichen Prüfung: 02.02.2010
Abstract
Grothe, Sarah
Protein-Expression der CEA-Adhäsionsmoleküle in benignen und malignen melanozytären
Hautläsionen
Problem: In der Routinediagnostik des Maligen Melanoms (MM) können Schwierigkeiten bei der
Unterscheidung zwischen einem MM und einer benignen melanozytären Läsion auftreten. Eine
genauere Differenzierung von melanozytären Läsionen erhöht die Diagnosesicherheit des MM.
Die Dysregulation von Zelladhäsionsmolekülen scheint mit der Progression des MM assoziiert zu
sein. Es besteht jedoch ein Mangel an systematischen Studien, die sich mit der Expression von
Zelladhäsionsmolekülen wie z.B. CEA und CEACAM1 im MM beschäftigt haben. Wir führten daher
eine
umfangreiche
Proteinexpression
in
immunhistochemische
verschiedenen
Untersuchung
melanozytären
zur
CEA-
Hautveränderungen
und
durch,
CEACAM1um
das
Expressionsprofil der Zelladhäsionsmoleküle in benignen und malignen Pigmentläsionen zu
vergleichen.
Methode: Für eine retrospektive Vergleichsstudie wurden in Paraffin eingelegte Gewebeproben
von
primären
superfiziell
spreitenden
Melanomen
(SSM)
und
benignen
melanozytären
Hauttumoren untersucht. Dafür wurde mit Hilfe der Antikörper CEACAM1 und monoklonalem CEA
eine immunhistochemische Analyse durchgeführt und die Proteinexpression der genannten
Antikörper in den untersuchten Hautläsionen semiquantitativ bewertet.
Ergebnis: Wir untersuchten 106 Gewebeproben auf ihre CEA- und CEACAM1-Proteinexpression,
darunter benigne Naevi (BN, n = 42), dysplastische Naevi (DN, n = 22), SSM mit einer
Tumordicke nach Breslow von < 1 mm (n = 21) sowie SSM mit einer Tumordicke von ≥ 1 mm (n
= 21). Es konnte demonstriert werden, dass die CEA-Expression der BN im Vergleich zu der der
DN und der der SSM deutlich geringer war. Zudem war die CEA-Expression in den SSM ≥ 1 mm
wesentlich stärker als in den DN. CEACAM1 wurde in SSM bedeutend stärker exprimiert als in BN
und DN. Dabei war zu beobachten, dass die SSM ≥ 1 mm eine wesentlich höhere CEACAM1Expressionsrate aufwiesen als die SSM < 1 mm. Dementsprechend konnte eine signifikante
positive Korrelation zwischen der CEACAM1-Expression der SSM und der Tumordicke nach
Breslow sowie dem Invasionslevel nach Clark beobachtet werden.
Diskussion: Wir bestätigen Ergebnisse kleinerer Studien, die dafür sprechen, dass die
Zelladhäsionsmoleküle der CEA-Familie eine Rolle in der Entwicklung und Progression des
kutanen MM spielen und möglicherweise zukünftig als prognostische Marker dienen könnten. Die
im klinischen Alltag manchmal schwierige Differenzierung des MM und benignen melanozytären
Hautläsionen könnte durch den Einsatz der CEACAM1-Immunhistochemie erleichtert werden.
Für meine Eltern
1
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Vorwort
3
1.2. Grundlagen
5
1.2.1. Definition des malignen Melanoms
5
1.2.2. Epidemiologie
5
1.2.3. Subtypen, Krankheitsverlauf und Exzisionskriterien
6
1.2.4. Diagnostische Kriterien
10
1.2.5. Metastasierung
15
1.2.6. Therapie
16
1.3. Der melanozytäre Naevus
17
1.3.1. Einteilung und Kriterien der melanozytären Naevi
17
1.3.2. Besonderheiten des dysplastischen Naevus
18
1.3.3. Wertigkeit und Behandlung des melanozytären Naevus
19
1.4. Grundprinzipien der Immunhistochemie
20
1.5. Bedeutung der Immunhistochemie für die MM-Diagnostik
20
2. Fragestellung
26
3. Material und Methoden
28
3.1. Patienten und Gewebeproben
28
3.2. Tumortypen
29
3.3. Herstellung von Paraffinschnitten
29
3.4. Entparaffinierung und Gewebevorbehandlung
30
3.5. Färbung der Gewebeproben
30
3.6. Entwässerung und Vollendung der Gewebeproben
31
3.7. Immunhistochemisches Färben
32
3.7.1. Immunologische Prinzipien
32
2
3.7.2. Bedeutung des Streptavidin-Biotin-Systems
33
3.8. Quantitative Auswertung der histologischen Schnitte
34
3.9. Statistische Analyse
35
4. Ergebnisse
37
4.1. Zusammenfassung der Geweberekrutierung
37
4.2. Tumorlokalisation und Geschlechterverteilung
37
4.3. Expression von CEA und CEACAM1 in gesunder Haut
38
4.4. Benigne Naevi
39
4.5. Dysplastische Naevi
39
4.6. Superfiziell spreitende Melanome < 1 mm
40
4.7. Superfiziell spreitende Melanome ≥ 1mm
40
4.8. Statistische Unterschiede zwischen den Läsionsgruppen
42
4.9. Bildmaterial der immunhistologischen Ergebnisse
47
5. Diskussion
53
5.1. Immunhistologische Diagnostik der MM und deren
Vorläuferläsionen
53
5.2. Bedeutung von CEA und CEACAM1 in der Melanomdiagnostik
56
5.3. Weitere aktuell diskutierte Marker
63
5.4. Schlussfolgerungen
65
5.5. Einschränkungen der Arbeit
66
6. Zusammenfassung
67
7. Literaturverzeichnis
69
3
1. Einleitung
1.1. Vorwort
Das maligne Melanom (MM) ist ein hochgradig maligner, invasiv
wachsender, frühzeitig zur Metastasierung neigender Tumor, der von
den melaninbildenden Zellen der Haut und Schleimhäute entspringt. Er
manifestiert sich in der Regel im mittleren Lebensalter und tritt bei
Frauen häufiger als bei Männern auf. Dabei zeigen die Inzidenz und die
Mortalitätsrate besonders der hellhäutigen Population derzeit eine
steigende Tendenz in Europa auf (AWMF-Leitlinien-Register, 2007; Ernst
et al., 2003).
Für die Prognose und die befundbezogene Behandlung jedes einzelnen
Patienten spielt die Früherkennung des MM eine bedeutende Rolle. Da
jedoch derzeit noch immer ein Mangel an effizienten Methoden zur
Früherkennung des MM vorherrscht, kommt es häufig zu lymphogenen
und hämatogenen Metastasen, welche die Prognose der Krankheit
erheblich verschlechtern. Eine rechtzeitige Detektion dieses bösartigen
Tumors einschließlich einer exakten Abgrenzung gegenüber benignen
Hautveränderungen könnte daher erheblich zur Verbesserung der
Prognose
beitragen
und
den
betroffenen
Patienten
könnte
gegebenenfalls früher eine adäquate Therapie zugeführt werden. Daher
werden spezielle Biomarker, z.B. CEACAM1, benötigt, die eine sichere
Differenzierung zwischen benignen und malignen Hautläsionen erlauben.
Diese Biomarker können zusätzlich eine prognostische Relevanz haben
(Thies et al., 2002).
Die voranschreitende Tumorprogression beim MM geht häufig mit einer
Dysregulation von Zelladhäsionsmolekülen einher. Beim Wechsel der
4
horizontalen in die prognostisch schlechtere vertikale Wachstumsphase
kann die Expression dieser Zelladhäsionsmoleküle entweder hoch- oder
herunter reguliert werden. Ein bekanntes Zelladhäsionsmolekül ist
hierbei das E-Cadherin, welches aus der Familie der Integrine stammt.
Da viele Zelladhäsionsmoleküle jedoch bevorzugt in der vertikalen
Wachstumsphase exprimiert werden, stellen sie keinen prognostisch
zuverlässigen Marker bezüglich der Früherkennung von Melanomen dar.
Dagegen fiel in diesem Kontext das Interesse in der letzten Zeit immer
wieder auf das Zelladhäsionsmolekül CEACAM1, welches sowohl zu den
carcinoembryonalen Antigenen (CEA) als auch zur ImmunoglobulinSuperfamilie gehört (Bogoevska et al., 2006).
Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es daher, das Ausmaß
der Proteinexpression von CEA und CEACAM1 in superfiziell spreitenden
Melanomen (SSM), dysplastischen Naevi (DN) und benignen Naevi (BN)
zu untersuchen, um somit festzustellen, inwieweit sich diese Marker
eignen,
um
zwischen
unterscheiden zu können.
Melanomen
und
deren
Vorläuferläsionen
5
1.2. Grundlagen
1.2.1. Definition des malignen Melanoms
Das MM, im Volksmund auch „schwarzer Hautkrebs“ genannt, ist
vorwiegend ein Tumor der Haut und Schleimhäute, selten kann es sich
jedoch auch am Auge, im Gastrointestinaltrakt und an den Hirnhäuten
manifestieren (Markel et al., 2008). Melanome können einerseits
spontan auf gesunder Haut entstehen oder aber sich aus einem bereits
vorbestehenden Naevus entwickeln. Diese Vorgänge geschehen durch
Transformation
der
Melanozyten,
welche
die
pigmentbildenden
Hautzellen darstellen (AWMF-Leilinien-Register, 2007; Ernst et al.,
2003). Die Entstehung eines Melanoms ist am gesamten Integument
möglich,
bei
Frauen
entsteht
der
schwarze
Hautkrebs
allerdings
bevorzugt am Unterschenkel, bei Männern hingegen in erster Linie am
Rücken (Altmeyer et al., 2006). Er gilt als sehr aggressiver, invasiv
wachsender Tumor, der zur frühzeitigen Metastasierung schon bei
geringer Tumormasse neigt. Besonders betroffen sind dabei Leber,
Lunge, Gehirn oder die Haut selbst. Auch Lymphknotenmetastasen sind
häufig sehr früh zu beobachten (Büchels et al., 2000; Kropp et al.,
2001).
1.2.2. Epidemiologie
Mit 65% stellt das MM die häufigste Todesursache an Hauttumoren
weltweit dar (Cummins et al., 2006). Die Inzidenz ist in den letzten 20
Jahren rapide gestiegen (AWMF-Leitlinien-Register, 2007; Blum et al.,
2001;
Kropp et al., 2001; Markel et al., 2006). Derzeit erkranken in
6
Europa 12.3 bis 14.8 von 100.000 Einwohnern pro Jahr (Altmeyer et al.,
2006). Obwohl die Ursachen der Melanomentstehung bisher noch nicht
hinreichend erklärt werden konnten, gibt es zahlreiche Risikofaktoren,
die
das
Auftreten
Sonnenempfindlichkeit
des
MM
sowie
begünstigen
erhebliche
können.
Dazu
Sonnenbelastung.
zählen
UV-Licht
scheint eine Initiatorfunktion oder, bei disponierten Menschen, eine
Promotorfunktion auszuüben. Besonders beim SSM und beim nodulären
Melanom (NM) wird der Grundstein ihrer Entwicklung durch intensive
UV-Belastung in der Kindheit und Adoleszenz gelegt (Garbe, 1995).
Weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines MM sind eine hohe
Anzahl an melanozytären Naevi (> 50) oder Lentigines sowie atypische
melanozytäre
Naevi,
ein
vorausgegangenes
Melanom,
Immunsuppression und familiäre Vorbelastung. Dabei ist besonders die
hellhäutige Bevölkerung betroffen (Marks et al., 1995). Statistisch
gesehen ist derzeit einer von 35 Kaukasiern von einem MM betroffen,
und die Tendenz steigt weiter an (Thies et al., 2002). Durchschnittlich
tritt das MM im Alter von 50 bis 55 Jahren auf, wobei Frauen häufiger
als Männer betroffen sind (1.5:1 bis 2.1:1) (Altmeyer et al., 2006; Ernst
et al., 2003; Hohenberger et al., 1996).
1.2.3. Subtypen, Krankheitsverlauf und Exzisionskriterien
Aufgrund klinischer und histologischer Kriterien werden 5 Melanomtypen
der Haut unterschieden: Das superfiziell spreitende Melanom (SSM), das
noduläre Melanom (NM), das Lentigo-maligna-Melanom (LMM), das
akrolentiginöse Melanom (ALM) und das unklassifizierbare MM. Sie
grenzen sich untereinander ab durch ihren Krankheitsverlauf, ihre
Invasivität und ihre Häufigkeit.
7
SSM
Das SSM ist mit ca. 57 % aller MM der häufigste der 5 Grundtypen
(AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Es ist durch ein primär horizontales
Wachstum gekennzeichnet. Im fortgeschrittenen Stadium kann es dann
auch zu einem vertikalen, invasiven Wachstum kommen. Das klinische
Bild zeigt rundliche, scharf begrenzte, meist bräunliche oder schwarze,
zunächst flache Herde mit leicht erhabenem Rand. Später ist die
Ausbildung von infiltrierenden Papeln oder Knötchen möglich (Altmeyer
et al., 2006; AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Aufgrund der Häufigkeit
des SSM wurde der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit auf diesen
Melanomgrundtyp gelegt.
NM
Im Unterschied zum SSM zeichnet sich das NM durch vertikales
Wachstum aus. Es stellt mit 21 % aller MM die knotige Form derselben
dar
und
imponiert
meist
als
primär
knotiger,
exophytischer,
überwiegend schwarzbrauner, häufig erosiv-blutiger Tumor mit kurzer
initialer horizontaler Wachstumsphase (AWMF-Leitlinien-Register, 2007).
Durch
das
rasante
Wachstum
fehlt
häufig
die
Möglichkeit
zur
Frühdiagnose, die Prognose ist folglich schlecht (Altmeyer et al., 2006).
LMM
Das LMM entwickelt sich auf dem Boden einer Lentigo maligna. Sein
Anteil beträgt knapp 9 % aller MM (AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Die
schwärzlichen, leicht infiltrierenden Hautveränderungen und Knötchen
sind vor allem am Unterschenkel und im Gesicht bei älteren Menschen
lokalisiert (Altmeyer et al., 2006). Infolge der späten Metastasierung ist
die Prognose des LMM günstiger als bei den anderen Melanomformen
(AWMF-Leitlinien-Register, 2007).
8
ALM
Das ALM stellt mit 4 % die seltenste Melanomform dar (Altmeyer et al.,
2006; AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Es entwickelt sich primär an den
Handinnenflächen und Fußsohlen, oder aber auch an den Phalangen.
Das
klinische
Bild
zeigt
braune
bis
schwarze,
fleckige
Hautveränderungen, die sich zu weichen, schwärzlichen Knoten mit
oberflächlichen
Erosionen
und
Ulzerationen
entwickeln.
Die
akrolentiginöse Form tendiert zu einem superfiziellen Wachstum. Oft
wird diese Melanomuntergruppe spät diagnostiziert und somit erst in
einem fortgeschrittenen Stadium operativ behandelt, was die Prognose
erheblich
verschlechtert
(Altmeyer
et
al.,
2006;
AWMF-Leitlinien-
Register, 2007).
Derzeit werden etwa 90 % aller MM als Primärtumor ohne erkennbare
Metastasen diagnostiziert (AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Diese Zahl
wirkt auf den ersten Blick sehr zufriedenstellend. Wenn man jedoch die
steigende Inzidenz dieses Tumors und seine extrem hohe Aggressivität
beachtet, werden die häufig drastischen Folgen für die restlichen 10%
der Patienten erst deutlich. Daher ist eine gezielte Diagnostik und
Therapie erforderlich. Zur präoperativen Untersuchung gehört neben
einer gründlichen Anamnese die Untersuchung des gesamten Körpers
zur Abgrenzung weiterer Läsionen. Hier werden die klinischen Kriterien
der Melanomdiagnostik eingesetzt, wie zum Beispiel die ABCDE-Regel,
wobei das A für Asymmetrie, das B für die Begrenzung, das C für die
Farbe, das D für den Durchmesser und das E für die Erhabenheit des
Melanoms steht (Altmeyer et al., 2006). Diese Kriterien können bereits
Hinweise auf eine maligne Entartung geben. Weiterhin spielen die
Auflichtmikroskopie
wichtige Rolle
sonographische
zur Diagnosefindung sowie die Sonographie eine
bei der
Untersuchung
Vermessung
des
von
Tumors
Melanompatienten. Die
liefert
dabei
für
das
9
stadiengerechte
operative
Vorgehen
wichtige
präoperative
Zusatzinformationen (Gambichler et al., 2007).
Bei
gesichertem
Einhaltung
Primärtumor
standardisierter
gilt
die
Exzision
Sicherheitsabstände,
der
Läsion
welche
unter
auf
die
Tumordicke und die Histologie des Melanoms abgestimmt sind, als
Methode der Wahl. (Altmeyer et al., 2006; AWMF-Leitlinien-Register,
2007). Handelt es sich bei der Läsion um ein Melanoma in situ (Clark
Level I), ist ein Sicherheitsabstand von 0.5 cm ausreichend. Beim
Melanom
mit
einer
Dicke
von
unter
2
mm
beläuft
sich
der
Sicherheitsabstand auf 1 cm, wobei bei einer Melanomdicke von über 2
mm ein Sicherheitsabstand von 2 cm angestrebt wird (Altmeyer et al.,
2006). Nach bisherigen Kenntnissen scheint ein zu gering gewählter
Sicherheitsabstand das Risiko von Lokalrezidiven zu erhöhen (AWMFLeitlinien-Register, 2007).
Bei allen MM, die dicker als 1 mm sind, wird außerdem eine Entfernung
des Schildwächter-Lymphknotens empfohlen. Auch eine nur verdächtige
Hautläsion
wird
heute
primär
vollständig
exzidiert,
da
bei
Probeexzisionen häufig nicht die maximale Tumordicke bestimmt wird.
Danach erfolgt die histologische Aufarbeitung des Gewebes, auf welche
im
Folgenden
histologische
Nachresektion
noch
ausführlicher
Aufarbeitung
mit
die
eingegangen
Diagnose
entsprechendem
eines
wird.
MM,
Sicherheitsabstand,
Ergibt
erfolgt
wobei
die
eine
die
Nachresektion einen zeitlichen Abstand von 4 Wochen zur primären
Resektion nicht überschreiten sollte (AWMF-Leitlinien-Register, 2007).
Bei früher Erkennung und stadiengerechter Behandlung des MM liegt die
5-Jahres-Überlebensrate bei 95% (Cummins et al., 2006).
10
1.2.4. Diagnostische Kriterien
Nach der Exzision erfolgt die histologisch-pathologische Aufarbeitung
des entnommenen Gewebes mit Hilfe der Hämatoxylin-Eosin-Färbung
(HE-Färbung).
Auch
immunhistologische
Untersuchungen
werden
durchgeführt, wobei S-100 und HMB-45, zwei Melanom-assoziierte
Antigene, eine wichtige Rolle spielen (Altmeyer et al, 2006; Büchels et
al., 1998; Gutzmer et al., 2002; Kropp et al., 2001; Markel et al.,
2002). Insbesondere S-100 dient heute zur Basis- und Verlaufskontrolle
bei highrisk- und metastasierten Melanomen. Ebenso wird es zur
Therapiekontrolle nach operativer Metastasenentfernung oder unter
laufender Chemo- und / oder Immuntherapie bestimmt. Auch die Marker
Ki-67 und MART-1 finden für die Melanomdiagnostik routinemäßig
Anwendung.
Sie
dienen
als
Proliferations-
bzw.
als
Differenzierungsmarker (Bioley et al., 2006; Chorny et al., 2003;
Trefzer, 2006).
Die
histologische
Aufarbeitung
ermöglicht
die
Einteilung
des
Primärtumors in verschiedene Klassifikationen und richtet sich dabei
nicht
nach
klinischen
Kriterien.
Die
Begutachtung
melanozytärer
Tumoren repräsentiert einen der wichtigsten und vordringlichsten
Aspekte der Routinediagnostik in der Dermatohistopathologie. Als
wichtigste
prognostische
Faktoren
gelten
dabei
die
maximale
Tumordicke nach Breslow (Tabelle 1) und die Tumoreindringtiefe des MM
nach Clark (Tabelle 2) (Altmeyer et al., 2006; AWMF-Leitlinien-Register,
2007).
11
Tabelle 1: Tumordicke des Primärtumors nach Breslow
pT1
Tumordicke < 0.75 mm
pT2
Tumordicke 0.76 mm – 1.5 mm
pT3
Tumordicke 1.51 mm – 4.0 mm
pT4
Tumordicke > 4.0 mm
pT4a Satelliten-Metastasen innerhalb von 2 cm vom Primärtumor
pT4b In-Transit-Metastasen vor der regionären Lymphknotenstation
Tabelle 2: Tumoreindringtiefe nach Clark
I
Tumorzellen
streng
intraepidermal,
Basalmembran
nicht
durchbrochen (Melanoma in situ)
II
Tumorzellen dringen ins Stratum papillare ein, Basalmembran
durchbrochen
III Tumorzellen füllen das Stratum papillare aus / erreichen die Grenze
zum Stratum reticulare
IV
Tumorzellen
durchsetzen
das
Stratum
reticulare,
Grenze
zur
Subkutis ist nicht überschritten
V
Tumorzellen innerhalb der Subkutis
Für die korrekte Diagnosestellung eines MM sind zusätzlich weitere
reproduzierbare und einheitliche histologische Kriterien zu fordern. Die
prognostisch relevanten und für das therapeutische Vorgehen wichtigen
Tumorparameter müssen bei MM im histopathologischen Befundbericht
vollständig und einheitlich erfasst werden (Tronnier et al., 1997).
Um für diese Erfassung der Tumorparameter ein weltweit einheitliches
Klassifikationssystem zu schaffen, wurde 1987 zwischen dem American
Joint Committee on Cancer (AJCC) und der Union International Contre le
Cancer (UICC) eine abgestimmte TNM-Stadieneinteilung entwickelt.
12
Diese Stadieneinteilung wurde 1997 noch einmal neu überarbeitet
(Tabelle 3).
Tabelle 3: Klinische Stadieneinteilung nach der UICC
Stadium
T-
N-
M-
Klassifikation
Klassifikation
Klassifikation
Ia
pT1
N0
M0
Ib
pT2
N0
M0
IIa
pT3
N0
M0
IIb
pT4
N0
M0
IIIa
pTa*, pTb**
N0
M0
IIIb
jedes pT
N1, N2
M0
IV
jedes pT
jedes N
M1a, M1b
pT: Primärtumor, siehe Tabelle
N = Regionäre Lymphknotenmetastasen (N0: keine, N1: Metastase(n) 3 cm oder
weniger in größter Ausdehnung in irgendeinem Lymphknoten, N2: Metastase(n) mehr
als 3 cm in größter Ausdehnung in irgendeinem regionären Lymphknoten und / oder
In-Transit-Metastasen)
M = Fernmetastasen (M0: keine, M1a: Befall von Haut, Subkutis oder ferne
Lymphknoten, M1b: viszerale Metastasen)
* = Satelliten-Metastasen innerhalb von 2 cm vom Primärtumor (bzw. Lokalrezidiv
nach Entfernung mit Sicherheitsabstand)
** = In-Transit-Metastasen vor der regionären Lymphknotenstation
Weiterhin gibt es seit 2002 ein neu überarbeitetes Staging-System der
AJCC, welches unter Berücksichtigung aktuellerer Erkenntnisse und
wichtiger Prognosefaktoren erstellt wurde (siehe Tabellen 4 und 5).
13
Tabelle 4: TNM-Klassifikation nach AJCC 2002
T-Klassifikation
Tis
Primärtumordicke
< oder = 1 mm
Ulzerationsstatus
a: ohne Ulzeration und
Clark II/III
b: mit Ulzeration oder
Clark IV/V
T2
1.01 – 2.0 mm
a: ohne Ulzeration
b: mit Ulzeration
T3
2.01 – 4.0 mm
a: ohne Ulzeration
b: mit Ulzeration
T4
> 4.0 mm
a: ohne Ulzeration
b: mit Ulzeration
N-Klassifikation
Zahl der befallenen LK
Ausmaß der LKMetastasierung
N1
1
a: Mikrometastasierung
b: Makrometastasierung
N2
2-3
a: Mikrometastasierung
b: Makrometastasierung
c:
Satelliten-
TransitN3
>4
o.
Metastasen
Satelliten- o. In-TransitMetastasen
M-Klassifikation
Ort der
Serum-LDH
Fernmetastasierung
M1a
Haut,
Subkutangewebe normal
o. Lymphknoten
M1b
Lunge
M1c
alle
In-
Viszeralorgane,
Fernmetastase
normal
anderen normal bzw. erhöht
jede
14
Tabelle 5: Klinische Stadieneinteilung des Melanoms nach AJCC 2002
Stadium
T-
N-
M-
Klassifikation
Klassifikation
Klassifikation
0
Tis
N0
M0
IA
T1a
N0
M0
IB
T1b bis T2a
N0
M0
IIA
T2b bis T3a
N0
M0
IIB
T3b bis T4a
N0
M0
IIC
T4a
N0
M0
IIIA
T1 bis T4a
N1a oder N2a
M0
IIIB
T1 bis T4a
N1b oder N2b
M0
T1 bis T4b
N2a
M0
T1 bis T4a/b
N2c
M0
T1 bis T4b
N1b oder N1c
M0
jedes T
N3
M0
jedes T
jedes N
M1a-M1c
IIIC
IV
Tis = In situ Tumoren
T = Primärtumor (Einteilung siehe Tabelle 4)
N = Regionäre Lymphknotenmetastasen (N0 = keine, N1a = 1 Mikrometastase, N2a =
2 - 3 Mikrometastasen,
N1b = 1 Makrometastase, N2b = 2 - 3 Makrometastasen, N3
= 4 Mikro- / Makrometastasen)
M = Fernmetastasen (M0 = keine, M1a = Metastasen in Haut und / oder Subkutis, M1b
= Lungenmetastasen, M1c = andere viszerale Metastasen)
Die wichtigsten prognostischen Faktoren beim primären MM sind dabei
die Tumordicke nach Breslow, das Invasionslevel nach Clark, der klinisch
histologische Subtyp (die Prognose beim NM und ALM ist schlechter als
bei
den
anderen
Melanomsubtypen),
das
Geschlecht
(schlechtere
Prognose bei Männern), die anatomische Lokalisation (Prognose für
oberen Stamm, Oberarme, Hals und behaarten Kopf ungünstiger) und
das Vorhandensein von Ulzerationen (Altmeyer et al., 2006; AWMF
15
Leitlinien-Register, 2007).
Die Patienten werden bezüglich des Metastasierungsrisikos in zwei
Gruppen eingeteilt, wobei die Tumordicke nach Breslow eine wichtige
Rolle spielt. Beträgt sie weniger als 1 mm und liegen keine Ulzerationen
vor, spricht man vom Low-risk-Typ. Bei einer Tumordicke von über 1
mm oder der Anwesenheit von Ulzerationen handelt es sich dagegen um
einen High-risk-Typ (Gutzmer et al., 2002).
1.2.5. Metastasierung
Das MM hat eine starke Tendenz zur Metastasierung. Meist sind es die
frühen Metastasen, die das Überleben der Patienten begrenzen. Etwa
2/3
aller
Erstmetastasierungen
Lymphabflussgebiet
sind
begrenzt.
zunächst
Am
auf
häufigsten
das
regionäre
dabei
sind
Hautmetastasen. Hierbei handelt es sich um satellitenartig um den
Primärtumor
Primärtumor
liegende
und
(Satellitenmetastasen)
regionalen
Lymphknoten
oder
zwischen
(In-Transit-Metastasen)
angeordnete, pigmentierte und unpigmentierte Geschwülste (Altmeyer
et al., 2006). Das MM metastasiert weiterhin sehr häufig in die
Lymphknoten. Lymphknotenmetastasen stellen sich als harte, indolente,
später verbackene, im
Lymphknoten
dar
Lymphabstromgebiet liegende (regionäre)
(Altmeyer
et
al.,
2006).
Die
Lymphabstromszintigraphie dient dem Nachweis des Sentinel Lymph
Node (SLN), also dem ersten im regionalen Abfluss des Melanoms
liegenden
Lymphknoten.
Ein
weiterer
Metastasierungsweg
erfolgt
hämatogen. Die hämatogene Metastasierung tritt meist erst zu einem
späteren Zeitpunkt auf. Sie erfolgt vor allem in die Lungen, die Leber,
das Gehirn, die Haut oder die Knochen und verschlechtert die Prognose
des betroffenen Patienten erheblich (Altmeyer et al., 2006).
16
1.2.6. Therapie
Die Therapie der Wahl besteht zunächst wie oben bereits genannt in der
lokalen
Exzision
des
Primärtumors
mit
entsprechendem
Sicherheitsabstand, gleiches gilt für Hautmetastasen, Lokalrezidive und
Melanom-verdächtige Läsionen (Altmeyer et al., 2006). Bei regionären
Lymphknotenmetastasen
wird
eine
radikale
Lymphadenektomie
empfohlen (Altmeyer et al., 2006; AWMF-Leitlinien-Register, 2007).
Bei
isolierten oder
limitierten Fernmetastasen
ist bei
singulärem
Auftreten, vertretbarem Operationsrisiko und möglich erscheinender R0Resektion
eine
Operation
sinnvoll,
bei
disseminierter
Organmetastasierung hingegen nicht (Altmeyer et al., 2006).
Beim Auftreten von Fernmetastasen ist die Prognose infaust, hier
beträgt die mediane Überlebensrate ohne Behandlung 4-6 Monate
(AWMF-Leitlinien-Register, 2007).
In diesem Fall wie auch im Falle inoperabler Rezidivtumoren oder
inoperabler regionärer Metastasen gilt die palliative Monochemotherapie
mit dem aus der Gruppe der Alkylantien stammenden Zytostatikum
Dacarbazin mit einer Ansprechrate von 5.3 bis 23 % als Standard
(Altmeyer et al., 2006; ESMO Guidelines Working Gruop, 2007). Aber
auch neuere Substanzen wie Vinka-Alkaloide, Platinanaloga, Texane
oder
einige
Biomodulatoren
stehen
für
die
Chemotherapie
zur
Verfügung. Ihre Wirksamkeit ist mit der des Dacarbazins vergleichbar.
Auch eine kombinierte Chemoimmuntherapie mit Hinzunahme von
Interleukin-2 zu oben genannten Substanzen ist möglich (Altmeyer et
al., 2006). Bei symptomatischen Knochen- und Gehirnmetastasen wird
hingegen eine palliative Strahlentherapie empfohlen (Altmeyer et al.,
2006). Die Tumornachsorge spielt beim MM eine wichtige Rolle. Sie
orientiert
sich
an
den
initialen
Tumorparametern
bzw.
dem
Tumorstadium (AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Da in den ersten 5
17
postoperativen Jahren 90 % der Metastasen auftreten, ist die Nachsorge
intensiv zu gestalten. Sie wird über 10 Jahre hinweg empfohlen, da
Spätmetastasen nicht ungewöhnlich sind (AWMF-Leitlinien-Register,
2007).
Folgende
Ziele
werden
mit
Nachsorgeuntersuchungen
verbunden:
1. Feststellung
der
Tumorfreiheit
bzw.
Früherkennung
einer
Progression
2. Überwachung
des
Pigmentsystems
zur
Früherkennung
von
Melanomvorläufern und Zweitmelanomen
3. Psychosoziale Betreuung
4. Dokumentation der Krankheitsverläufe
5. Durchführung und Überwachung einer adjuvanten Therapie
1.3. Der melanozytäre Naevus
1.3.1. Einteilung und Kriterien der melanozytären Naevi
Der
melanozytäre
Naevus
ist
ein
gutartiger
angeborener
oder
erworbener Hauttumor, der von den Melanozyten ausgeht und meist in
der Mehrzahl auftritt (Altmeyer et al., 2006). Die Prävalenz ist abhängig
von
Alter,
ethnischer
Umweltfaktoren.
Klinisch
bzw.
und
genetischer
histologisch
Prädisposition
lassen
sich
3
und
Typen
melanozytärer Naevi unterscheiden:
1. Junktionsnaevus: lokalisiert in der Epidermis, fleckförmige,
plaqueartige, braun gefärbte Läsion
18
2. Compoundnaevus: lokalisiert in Epidermis und Dermis,
unterschiedlich erhabene und im Allgemeinen hellere Läsion
als der junktionale Naevus
3. dermaler Naevus: ausschließlich in der Dermis lokalisiert,
meist erhabenes, auch papillomatöses und deutlich helleres
Gebilde als der Compoundnaevus.
1.3.2. Besonderheiten des DN
Als weitere Form kann der DN aufgeführt werden. Die Entstehung des
DN basiert auf einer Vermehrung atypischer Zellen mit unregelmäßigem
Aussehen. Die klinischen Kriterien der Atypie bei melanozytären Naevi
zeigen hierbei Überschneidungen mit der ABCDE-Regel für die Kriterien
des frühen MM (Hauschild et al., 2005). Sie haben mehr Farbtöne als ein
gutartiger melanozytärer Naevus, sie reichen von hell- bis dunkelbraun,
und
sind
unregelmäßig
eingefärbt.
Die
Begrenzung
solcher
dysplastischer Hautveränderungen kann scharf sein, meist handelt es
sich jedoch um unscharfe ausgefranste Ränder. Im Gegensatz zum
asymmetrisch aufgebauten MM ist beim DN der Aufbau der Läsion meist
noch symmetrisch (Hauschild et al., 2005). DN sind oft größer als 5 mm
im Durchmesser und können in geringem Ausmaße erhabene Anteile
aufweisen, die sich bevorzugt im Zentrum der Läsion befinden.
Weiterhin
Nestbildung
zeigen
sich
im
Bereich
Durchwanderung
von
histologisch
der
häufig
Junktionszone
Einzelzellelementen
oder
eine
unregelmäßige
sowie
Nestern
beginnende
durch
die
Epidermis und lamelläre oder konzentrische Fibroplasie. Außerdem sind
auch Kernpolymorphien und Verschiebungen der Kern-Plasma-Relation
histologisch zu beobachten (Hauschild et al., 2005). Der DN gilt als
Vorläufer und sogar auch als Marker des SSM. (Crowson et al., 2002;
19
Skender-Kalenas et al., 1995). Die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung
eines primären MM steigt bei Patienten mit DN von 0.8 % auf 18 % an
(Ernst et al., 2003).
1.3.3. Wertigkeit und Behandlung des melanozytären Naevus
Unauffällige Naevi sind nicht behandlungsbedürftig. Auffällige Naevi, bei
denen eine erhöhte Gefahr für die Entwicklung eines MM besteht, sollten
exzidiert
oder
festgehalten
ihre
und
Größe
per
regelmäßig
Fotodokumentation
kontrolliert
werden.
und
Maßstab
Patienten
mit
erhöhtem Risiko sollten die Sonne meiden (Altmeyer et al., 2006).
Klinische Zeichen für Malignität sind dabei neben den Faktoren der
ABCDE-Regel auch Haarverlust bei zuvor bestehender Behaarung,
pigmentiertem
Hof
um
entzündliche
Reaktionen
einen
wie
leicht
erhabenen
Juckreiz,
Naevus
sowie
Erosionen
und
Oberflächenblutungen (Altmeyer et al., 2006).
Bei Geburt sind wenige melanozytäre Naevi vorhanden, in den ersten 3
Lebensdekaden kommt es dann zu einem Anstieg des Auftretens und im
zunehmenden Alter zur Rückentwicklung (Altmeyer et al., 2006).
Umweltfaktoren
wie
Sonnenexposition
beeinflussen
deutlich
die
Entwicklung melanozytärer Naevi (Altmeyer et al., 2006). Dabei haben
hellhäutige Menschen eine größere Naevianzahl als Angehörige dunkel
pigmentierter Rassen.
Die Gesamtzahl der melanozytären Naevi und das Vorhandensein DN
sind signifikante Risikofaktoren für die Entstehung eines MM (Altmeyer
et al., 2006; Crowson et al., 2002; Skender-Kalenas et al., 1995). Bei
großen kongenitalen pigmentierten, behaarten Naevi erfolgt bei 10 - 25
% der Patienten eine Entwicklung des Naevus zum MM. Dies kann zum
Teil sogar schon in der Kindheit geschehen (Altmeyer et al., 2006).
20
1.4. Grundprinzipien der Immunhistochemie
Die
Anwendung
immunhistochemischer
Techniken
stellt
einen
erheblichen Fortschritt in der histologischen Diagnostik zur genauen
differentialdiagnostischen Abgrenzung des MM dar. Sie beruht auf
Antikörper-Reaktionen und wird an formalinfixiertem und in Paraffin
eingebettetem
Gewebe
durchgeführt
(Ernst
et
al.,
2003).
Die
Immunhistochemie ermöglicht die Lokalisation von Proteinen, wie z.B.
Antigenen, im Gewebeschnitt. Diese können nach erfolgter AntigenAntikörper-Reaktion
durch
eine
Farbreaktion
nachgewiesen
und
lichtmikroskopisch betrachtet werden (Orchard et al., 1994). Für eine
genaue
Diagnosestellung
sollte
die
Immunhistochemie
immer
in
Zusammenhang mit der Routinehistologie bewertet werden und stets
mit einer Kontrollfärbung einhergehen (Selby et al., 1992). Die
vorliegende Arbeit basiert im Wesentlichen auf den Prinzipien der
Immunhistochemie.
1.5. Bedeutung der Immunhistochemie für die MM-Diagnostik
Wie andere Zellen tragen auch Melanomzellen verschiedene spezifische
Oberflächenantigene. Gewöhnlich erfolgt die Diagnose der primären
Melanome
und
auch
der
Melanommetastasen
durch
den
Dermatohistopathologen. Um MM jedoch definitiv diagnostizieren oder
auszuschließen zu können, ist
die Anwendung immunhistologischer
Färbungen erforderlich. Dies hängt damit zusammen, dass MM in ihrer
Erscheinung sehr variabel oder auch undifferenziert sein können und
somit von anderen malignen Tumoren schwer zu unterscheiden sind. Die
zu diesem Zweck meist genutzten Antikörper sind HMB-45, anti-S100,
MART-1 und Ki-67.
21
HMB-45
HMB-45 ist ein in der immunhistochemischen Diagnostik gebräuchlicher
monoklonaler Antikörper, der sowohl primäre MM, Melanommetastasen
als auch zytoplasmatische Prämelanosomen durch Bindung an ein
Glykoprotein (gp100) identifizieren kann. Weiterhin gilt HMB-45 als
spezifisch für junktionale melanozytäre Naevi und fetale Melanozyten.
Der Antikörper hat jedoch eine Sensitivität von nur 67-93 % und führt
daher besonders in der Diagnostik von Melanommetastasen häufig zu
falsch negativen Ergebnissen (Trefzer et al., 2000). Dort wurde in
vorherigen
Studien
gezeigt,
dass
sich
bei
immunhistochemischer
Diagnostik mit Hilfe des Antikörpers HMB-45 nur 82-83 % aller
Melanommetastasen anfärbten (Selby et al., 1992; Trefzer et al., 2000).
HMB-45 scheint sich dem Antikörper zu entziehen, weshalb er für die
Diagnostik
von
Melanommetastasen
als
Antikörper
allein
nicht
ausreichend ist.
Anti-S100
Das kalziumbindende S100-Protein befindet sich meist im Zytoplasma
der Zelle (Keijser et al., 2006). Es wird durch den Antikörper Anti-S100
erkannt. Dieser ist sehr sensitiv bei MM, jedoch nicht melanomspezifisch
(Selby et al., 1992). In vorherigen Untersuchungen zeigte sich, dass
Anti-S100 in 21 von 84 nichtmelanozytären Neoplasmen anfärbbar war
(Trefzer et al., 2000). Der Antikörper markiert also nicht nur MM und
deren Metastasen, sondern auch sämtliche S100-Isoformen, welche sich
zusätzlich in benignen Zellen, bevorzugt Astrozyten, Schwannzellen und
Oligodendrozyten, befinden bzw. in aus diesen Zellen bestehenden
Tumoren (Keijser et al., 2006; Thies et al., 2007). Weiterhin wird er in
Antigen-präsentierenden Zellen wie den Langerhanszellen der Haut und
Makrophagen exprimiert sowie im Parakortex von Lymphknoten (Thies
et al., 2007) Der Wert dieses monoklonalen Antikörpers ist jedoch
22
begrenzt, da es ihm trotz seiner mit 96 % hohen Sensitivität von allem
an Spezifität mangelt (Trefzer et al., 2000). Dennoch gehört die S-100Bestimmung
routinemäßig
zur
Verlaufskontrolle
bei
High-risk-
Melanomen.
Ki-67
Das Antigen Ki-67, das durch den Antikörper MIB-1 erkannt wird, wird
von proliferierenden Zellen exprimiert, d.h. die Expression von Ki-67
findet während des Zellzyklus in der G1-, der S-, der G2- und in der MPhase statt. Zellen, die sich in der G0-Phase befinden, exprimieren das
Antigen nicht (Hazan et al., 2002). Somit können proliferierende Zellen
von ruhenden Zellen unterschieden werden (Böni et al., 1996; Laprie et
al.,
2001;
Ramsay
immunhistochemischen
et
al.,
1995).
Melanomdiagnostik
Ki-67
wird
verwendet,
in
der
um
die
Wachstumsfraktion und -geschwindigkeit bzw. die Mitoserate innerhalb
einer Zellpopulation zu bestimmen. Dieser Vorgang dient unter anderem
der Beurteilung der Dignität von Tumoren und kann in einigen Fällen
dazu beitragen, eine nachfolgende Metastasenentstehung frühzeitig zu
entdecken (Böni et al., 1996).
MART-1
MART-1, auch bekannt als Melan A, ist ein Differenzierungsantigen der
Melanozyten, das aus 118 Aminosäureestern zusammengesetzt ist. Es
kommt sowohl in Melanozyten der normalen Haut und der Netzhaut als
auch in melanozytären Naevi und Melanomen vor (Bioley et al., 2006).
Es wird von CD8-positiven Zellen erkannt und ist derzeit Thema in
mehreren immuntherapeutischen Studien (Bioley et al., 2006; Sörensen
et al., 2008; Zarour et al., 2000). MART-1 weist bezüglich des MM eine
relativ gute Spezifität auf, während jedoch die Sensitivität im Gegensatz
zu Markern wie dem S-100-Protein eher gering ausfällt und es an
23
prognostischer Aussagekraft mangelt (Ohsie et al., 2008).
In dieser Arbeit liegt das Hauptaugenmerk auf der Expression von CEA
und CEACAM1 in primären MM. Diese Marker werden im Folgenden
vorgestellt.
CEA
Das carcinoembryonale Antigen ist ein Mitglied einer relativ großen
Familie eng verwandter Makromoleküle, welche in der Immunologie als
potentielle Kreuzreaktoren gelten (Ghosh et al., 1987). Es handelt sich
um stark glykosylierte Proteine aus der Immunoglobulin-Superfamilie
mit einer molekularen Masse von ungefähr 200 kDa. Die CEA-Proteine
werden kodiert von 29 Genen, die sich alle hintereinander auf dem
Chromosom 19 (19q13.2) befinden. Alle CEA-Gene werden in 2
Hauptsubtypen
unterteilt,
Adhäsionsmoleküle
dazu
(CEACAM)
gehören
und
die
die
Gruppe
der
CEA-
schwangerschaftsspezifische
Glykoprotein-Subgruppe. CEA stellt einen klinisch äußerst wichtigen
Tumormarker für eine Reihe von malignen Tumoren, insbesondere für
das Kolon-, das Mamma- und das Pankreaskarzinom sowie für das
Adenokarzinom der Lunge dar (Pavoni et al., 2006; Sheahan et al.,
1990; Zoubir et al., 1990). In Gewebeschnitten eines physiologischen
Kolons zeigte sich, dass CEA sich hauptsächlich an der apikalen Grenze
der
Epithelzellen
befindet,
während
in
Gewebeschnitten
des
Kolonkarzinoms der Marker hauptsächlich an der apikalen Grenze von
glandulären Strukturen lokalisiert ist und somit leicht ins Blut abgegeben
werden
kann.
Weiterhin
bauen
Zellen,
die
CEA
bilden,
Glykoproteinmoleküle in ihre Zellwand ein und können dadurch ebenfalls
nachgewiesen werden. Die Serumkonzentration des Tumormarkers
korreliert teilweise mit der Gesamttumormasse, wobei sich bei Rauchern
häufig falsch-negative Werte finden. Neuere Untersuchungen haben
gezeigt, dass Abkömmlinge der CEA-Familie auch in melanozytären
24
Naevi
stark
exprimiert
werden,
und
dass
die
Anfärbung
von
polyklonalem CEA in MM und deren Metastasen nicht selten ist und sich
aus CEA-verwandten Molekülen zu ergeben scheint (Ben-Izhak et al.,
1994; Egawa et al., 2000; Selby et al., 1992).
CEACAM1
CEACAM1 ist ein Mitglied der carcinoembryonalen Familie und gehört
damit ebenso zur Immunoglobulin-Superfamilie (Ebrahimnejad et al.,
2004; Markel et al., 2008; Thies et al., 2007). Es ist auch bekannt als
biliäres Glykoprotein I oder als CD66a.
CEACAM1 ist ein interzelluläres, multifunktionelles, signalregulatorisches
Zelladhäsionsmolekül,
welches
in
eine
Reihe
von
physiologischen
Prozessen verwickelt ist und mit einigen anderen Molekülen interagiert
(Beauchemin et al., 1997; Markel et al., 2004; Thies et al., 2007).
Neuere Studien zeigen, dass dabei besonders die Interaktion von
CEACAM1 mit CEACAM5 und Integrin-β von großer Bedeutung für die
interzelluläre Signaltransduktion ist (Brümmer et al., 2001; Markel et
al., 2004). CEACAM1 ist bekannt als Tumorsuppressor in epithelialem
Gewebe, als potenter angiogenetischer Faktor in Kapillargefäßen und als
mikrobieller Rezeptor in humanen Granulozyten und Epithelzellen und
scheint auch bei der Insulin-Clearance eine Rolle zu spielen (Brümmer et
al., 2001; Markel et al., 2008; Markel et al., 2006). Es kann unter
physiologischen Bedingungen sowohl auf der Oberfläche von einigen
Immunzellen
als
auch
auf
Epithelzellen,
Endothelien
sowie
auf
hämatopoetischen Zellen exprimiert werden (Markel et al., 2004; Markel
et al., 2008).
Während CEACAM1 beim Kolorektal-, Prostata-, Brust-, Leber- und
Endometriumkarzinom herunterreguliert wird, wird es beim MM und
auch beim Adenokarzinom der Lunge hochreguliert (Brümmer et al.,
2001; Thies et al., 2007).
25
In vorherigen Studien wurde CEACAM1 bereits thematisiert und unter
anderem als unabhängiger Faktor für das Metastasenrisiko beim MM mit
einem höheren prädiktiven Wert als dem der Breslow-Tumordicke
betitelt (Ebrahimnejad et al., 2004; Thies et al., 2002).
Weiterhin scheint die steigende CEACAM1-Expression in primären MM
mit der nachfolgenden Metastasierung signifikant assoziiert zu sein
(Markel et al., 2004; Thies et al., 2007; Thies et al., 2002). Dabei
scheint die Expression dieses Moleküls an der invasiven Front der MM
am stärksten zu sein (Thies et al., 2002). Die CEACAM1-Expression
erhöht so die Zellinvasion und –migration (Ebrahimnejad et al., 2004).
Ein weiterer CEACAM1-spezifischer Aspekt ist die Tatsache, dass die
Anwesenheit dieses Adhäsionsmoleküls die Prognose des MM deutlich
verschlechtert, da Melanomzellen in der Lage sind, ihre CEACAM1Expression zu erhöhen, was ihnen zu einer verstärkten Resistenz
gegenüber
natürlichen
Lymphozyten
durch
Killerzellen
Blockade
wie
ihrer
den
tumorinfiltrierenden
Effektorfunktionen
verhilft
(Ebrahimnejad et al., 2004; Markel et al., 2004; Markel et al., 2006).
Durch diesen Mechanismus können die Melanomzellen der Zerstörung
im
Rahmen
der
Tumorlyse
durch
tumorreaktive
Lymphozyten
entkommen (Markel et al., 2006). Aufgrund dieser Kenntnisse scheint
CEACAM1 von erheblicher Bedeutung für Diagnose, prognostische
Bestimmung und therapeutische Ansätze bezüglich des MM und somit
ein potentielles Ziel für antimetastatische Tumortherapie in der Zukunft
zu sein.
26
2. Fragestellung
In der heutigen immunhistochemischen Melanomdiagnostik werden
routinemäßig die Antikörper Anti-S100, HMB-45, MART-1 und Ki-67
untersucht, um das MM sicher erkennen zu können. Häufig kann dieser
bösartige Hauttumor jedoch nur schwer von benignen melanozytären
Hautläsionen
differenziert
werden,
was
durch
seine
ausgeprägte
Aggressivität mit schweren Folgen für den betroffenen Patienten
einhergehen kann. Dies liegt unter anderem daran, dass die oben
genannten Antikörper Defizite hinsichtlich ihrer Spezifität und ihrer
Sensitivität aufweisen. Insbesondere die Grenzen zwischen benignen,
dysplastischen und malignen melanozytären Hautläsionen sind sehr
schwierig auszumachen.
Daher wäre es für die Melanomdiagnostik eine große Bereicherung,
wenn ein ausschließlich für Melanomzellen spezifischer Antikörper zur
Verfügung stünde, durch dessen Anfärbungsrate man auf den Progress
der Melanomentstehung schließen könnte.
In Vorarbeiten ist es gelungen, den Antikörper CEACAM1 zu isolieren,
welcher im Gegensatz zu vielen anderen Tumoren in Melanomen
scheinbar hochreguliert wird und im Falle des Vorhandenseins eine
nachfolgende Metastasierung des MM anzeigen und somit Angaben über
die Prognose der Erkrankung machen kann. Vor diesem Hintergrund soll
die Expression von CEACAM1 und CEA bei verschiedenen melanozytären
Tumoren untersucht und charakterisiert werden, wobei insbesondere die
Frage im Vordergrund steht, ob diese Marker zur Abgrenzung von
benignen und malignen melanozytären Hautläsionen geeignet sind.
Zur Analyse der Expression der CEA- und CEACAM1-Proteine wurden
gutartige melanozytäre Läsionen, DN sowie MM untersucht. Im Rahmen
27
der immunhistochemischen Analyse der Antikörper CEA und CEACAM1
sollten folgende Fragen beantwortet werden:
1. Wie sieht die Immunreaktivität von CEA und CEACAM1 aus? Ist sie
spezifisch für das SSM oder ist sie auch in BN und DN zu finden?
2. Kann man von der jeweiligen Färbeintensität des Antikörpers auf den
Tumorprogress schließen?
3. In welchem Bereich des Tumors besteht die intensivste
Färbeintensität?
4. Gibt es Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen den
Ergebnissen der vorliegenden Arbeit und denen vorheriger Studien?
28
3. Material und Methoden
3.1. Patienten und Gewebeproben
Die
Datenbank
der
Dermatologischen
Klinik
der
Ruhr-Universität
Bochum wurde nach melanozytären Naevi und MM durchsucht. Die in
dieser Arbeit verwendeten Gewebeproben wurden zwischen 2002 und
2008 entnommen. Zu den Patienten, denen die Proben entnommen
wurden, zählten 57 Frauen und 49 Männer, die alle zwischen 16 und 82
Jahren
alt
waren.
Die
Gewebeproben
wurden
jeweils
nach
der
operativen Entnahme im Labor mit gepuffertem Formaldehyd fixiert,
entwässert
und
in
Paraffin
eingebettet.
Es
erfolgte
die
Routinebearbeitung durch das histologische Labor. Hierbei wurde sowohl
eine normale HE-Färbung durchgeführt als auch die Antikörperfärbungen
von S-100, HMB-45, MART-1 und Ki-67, welche zur Abklärung des MM in
der Routinehistologie verwendet werden. Die genaue Diagnostik erfolgte
durch zwei erfahrene Dermatohistopathologen.
Im
Falle
des
Vorhandenseins
eines
MM
wurde
ein
komplettes
Tumorstaging durchgeführt, in dessen Rahmen Zweitmelanome durch
klinische
Untersuchungen
ausgeschlossen
oder
bestätigt
werden
mussten. Außerdem wurden Sonographien des Abdomens einschließlich
des Beckens und des Retroperitoneums als auch Computertomographien
des Thorax und des Abdomens zum Ausschluss von Lymphknoten- und
Organmetastasen durchgeführt. Bei einigen Patienten konnte auch das
Blutbild erste Hinweise auf eine Tumorprogression bei erhöhter SerumLDH oder auf Lebermetastasen bei erhöhter GOT, GPT und γ-GT geben.
Weiterhin erfolgte bei Melanomen mit einer Dicke von ≥ 1 mm nach
szintigraphischer
Darstellung
Schildwächterlymphknotens
eine
Entnahme
(Sentinel-Lymph-Node-Dissection,
des
SLND)
29
mit anschließender histologischer Untersuchung, was als Routinestaging
zur Prognoseeinschätzung dient (AWMF-Leitlinien-Register, 2007). Auf
diese Art fand ein Tumorstaging statt, welches richtungsweisend sein
konnte
für
die
weiteren
Therapiemöglichkeiten
der
untersuchten
Melanompatienten.
3.2. Tumortypen
Zu den 106 entnommenen Präparaten gehörten 42 BN unterschiedlichen
histologischen Subtyps, 22 DN sowie 21 dünne SMM mit einer
Tumordicke nach Breslow von < 1 mm Durchmesser und 21 dicke SSM
mit einer Tumordicke nach Breslow von ≥ 1 mm Durchmesser. Es
handelte
sich
dabei
um
kutane
Gewebeläsionen
verschiedener
Lokalisationen. Teilweise stammten die Proben von Patienten mit
mehreren primären MM. In solchen Fällen wurden alle zur Verfügung
stehenden Läsionen untersucht.
3.3. Herstellung von Paraffinschnitten
Von den in Formaldehyd fixierten und in Paraffin eingebetteten
Gewebeproben wurden mit Hilfe des Mikrotoms 4 µm dicke Schnitte
angefertigt
und
danach
auf
Superfrost-Objektträger
gebracht.
Anschließend wurden die Schnitte circa 1 Stunde im Brutschrank bei
60°C gelagert.
30
3.4. Entparaffinierung und Gewebevorbehandlung
Die vollständige Entfernung des Einbettungsmediums zur Vermeidung
von Hintergrundfärbungen und Überdeckung positiv gefärbter Zellen ist
vor dem Färbevorgang besonders wichtig.
Folgende
Schritte
wurden
zur
Entparaffinierung
und
Gewebevorbehandlung durchlaufen:
2 x 10 min. Xylol
2 x 5 min. 99%iges Ethanol
5 min. 96%iges Ethanol
5 min. 70%iges Ethanol
5 min. 50%iges Ethanol
ca. 5 min. fließendes Leitungswasser
Anschließend wurden die Gewebeproben für die Färbung vorbereitet.
3.5. Färbung der Gewebeproben
Nachdem die Präparate 20 Minuten lang in Target Retrieval Solution
(DAKO, Hamburg, Germany) gewaschen wurden, wurden sie 20 Minuten
im Dampfgarer mit Zitratpuffer bei 96 °C gekocht. Danach erfolgte eine
30-minütige Auskühlzeit.
Anschließend wurden die Proben mit 200 µl monoklonalem CEACAM1Antikörper (29H2, Maus IgG1) mit einer Verdünnung von 1:50 und mit
200µl monoklonalem CEA-Antikörper (II-7, Maus IgG1) mit einer
Verdünnung von 1:100 bedeckt (siehe Tabelle 5). Dieser Vorgang
geschah mit Hilfe des DAKO Autostainer-Immunfärbeautomaten und
betrug für die Inkubation mit dem CEACAM1-Antikörper 29H2 60
31
Minuten, für die Inkubation mit dem CEA-Antikörper II-7 hingegen 30
Minuten. Als zweiter Antikörper wurde ChemMate Link, Biotinylated
Secondary
Antibodies
(DAKO)
verwendet,
welcher
sich
an
die
Primärantikörper II-7 bzw. 29H2 anheftete. Hierbei handelt es sich um
biotinylierte
Ziege-Anti-Maus-
Immunoglobuline.
und
Anschließend
Ziege-Anti-Kaninchen-
wurden
die
Präparate
mit
Waschpufferlösung (DAKO) 10 x 2 Minuten lang gewaschen. Danach
erfolgte
die
30-minütige
Inkubation
mit
Streptavidin-Alkaline-
Phosphatase zur Anlagerung an das Biotin des Sekundärantikörpers
(DAKO) sowie die Hinzugabe von Chromogen Red (Red permanent,
DAKO) zur Farbstoffumsetzung durch die alkalische Phosphatase. Somit
konnte die Färbung abgeschlossen werden.
Tabelle
6
verschafft
einen
Überblick
über
die
verwendeten
Primärantikörper.
Tabelle 6: Verwendete Primärantikörper
Antikörper
Klon
Herkunft
CEA
II-7
DAKO,
Verdünnung
Glostrup, 1:100
Denmark
CEACAM1
29H2
Abcam
Inc., 1:50
Camebridge, MA, USA
3.6. Entwässerung und Vollendung der Gewebeproben
Nach
der
Färbung
wurden
die
Präparate
10
Minuten
lang
in
Leitungswasser gelegt und an der Luft getrocknet, bevor zuletzt noch
ein Entwässerungsvorgang mit folgenden Schritten erfolgte:
32
2-3 min. 70%iges Ethanol
2-3 min. 96%iges Ethanol
2 x 2-3 min. 99%iges Ethanol
3 x 2-3 min. Xylol
Abschließend wurden die Präparate in Folie eingedeckt.
3.7. Immunhistochemisches Färben
3.7.1. Immunologische Prinzipien
Die Immunhistochemie stellt eine Methode dar, mit der Proteine mithilfe
von Antikörpern in histologischen Schnittpräparaten sichtbar gemacht
werden können. So lässt sich darstellen, in welchem Kompartiment der
Zelle
sich
das
Protein
befindet.
In
der
Regel
werden
für
Antikörperfärbungen paraffineingebettete Proben von etwa 5 µm Dicke
verwendet, in der vorliegenden Arbeit, wie unten näher beschrieben,
handelt es sich um 4 µm dicke Schnitte. Zur Antikörperfärbung benötigt
man einen spezifisch gegen das zu untersuchende Protein, also das
Antigen, gerichteten Primärantikörper, welcher mit einer Pufferlösung
auf das Gewebe gegeben und inkubiert wird, so dass eine AntigenAntikörper-Reaktion
stattfinden
kann.
Um
unspezifische
Signale,
sogenannte Hintergrundsignale, zu vermeiden, werden anschließend
durch Waschschritte in Pufferlösungen nicht gebundene Antikörper
entfernt. Danach erfolgt in der Regel eine Inkubation des Gewebes mit
einem zweiten Antikörper, dem Sekundärantikörper. Dieser ist gegen
den Fc-Teil, also den konstanten Teil des Primärantikörpers, gerichtet.
33
Durch diesen Schritt wird eine Verstärkung des Signals erreicht, da
mehrere Sekundärantikörper an den Primärantikörper binden können.
Der
Sekundärantikörper
ist
gleichzeitig
mit
einem
Signalmolekül
gekoppelt, welches je nach Färbemethode aus verschiedenen Stoffen
bestehen kann, zum Beispiel aus alkalischer Phosphatase oder Biotin
(Stövesand, 2008).
3.7.2. Bedeutung des Streptavidin-Biotin-Systems
Beim Streptavidin-Biotin-System verwendet man Sekundärantikörper,
die mit Biotin gekoppelt sind, welches dann von Steptavidin erkannt
wird. Dieses ist wiederum mit einer alkalischen Phosphatase oder auch
mit einer Peroxidase verbunden. Anschließend wird dabei durch die
alkalische Phosphatase bzw. die Peroxidase ein Farbstoff umgesetzt, der
zur Darstellung des eigentlichen Signals dient. Dieses System hat eine
zusätzliche signalverstärkende Wirkung (Stövesand, 2008).
34
Abbildung
1:
Prinzip
des
Streptavidin-Biotin-Systems.
Nach
Bindung
des
Primärantikörpers an sein Antigen und des biotinylierten Sekundärantikörpers erfolgt
die Anlagerung des Streptavidin-Konjugats (Streptavidin + alkalische Phosphatase) an
das Biotin. Letztlich erfolgt die Umsetzung eines zugegebenen Chromogens durch die
alkalische Phosphatase, woraus die Farbreaktion resultiert.
3.8. Quantitative Auswertung der histologischen Schnitte
Die Diagnose der Gewebeschnitte wurde in allen Fällen durch zwei
erfahrene
Dermatohistopathologen
nach
gängigen
histologischen
Kriterien gestellt. Zusätzlich wurde von jeder Gewebeprobe ein HEgefärbtes Präparat bereitgestellt.
35
Alle immunhistochemischen Ergebnisse wurden anschließend separat
von demselben Untersucher ausgewertet. Innerhalb des Läsionsgewebes
wurden pro Präparat 3 zufällig ausgewählte Gesichtsfelder mit einer 40fachen Vergrößerung unter Zuhilfenahme eines Rasterokulars sorgfältig
mikroskopisch untersucht. Es handelte sich dabei um eine blinde
Auswertung, bei der die zu untersuchenden Tumorarten in einer
zufälligen
Reihenfolge
Tumorgewebe
jeder
nacheinander
Probe
wurden
ausgewertet
dabei
jeweils
wurden.
drei
Im
zufällig
ausgewählte Gesichtsfelder analysiert. Dabei wurde die Anzahl der mit
dem Antikörperklon gefärbten Zellen von der Gesamtzahl aller Zellen
eines Gesichtsfeldes bestimmt. Diese Ergebnisse wurden ausgedrückt
als Prozentsatz der positiv gefärbten Zellen innerhalb einer Läsion. Die
Prozentsätze jedes einzelnen Gewebeschnitts wurden anschließend
addiert und durch die Gesamtzahl der auswertbaren Gesichtsfelder der
jeweiligen Probe dividiert.
Außerdem wurde besondere Aufmerksamkeit auf die Lokalisation mit der
stärksten Antikörperexpression innerhalb der Läsion gelegt und die
verschiedenen Lokalisationen miteinander verglichen.
3.9. Statistische Analyse
Die Auswertung der Daten wurde durchgeführt anhand des statistischen
Programmpakets
MedCalc
Software
(Mariakerke,
Belgien).
Die
Verteilung der Daten wurde mit Hilfe des D’Agostino-Pearson-Tests
bewertet. Normalverteilte Daten wurden ausgedrückt als Mittelwert ±
der Standardabweichung (SD), nicht normalverteilte Daten hingegen als
Median (Spannweite). Die univariate Varianzanalyse (ANOVA), die
Kruskal-Wallis-ANOVA (einschließlich Mann-Whitney post-hoc-Test) und
der Chi-Quadrat-Test wurden zur Auswertung von normal- bzw. nicht
36
normalverteilten
Daten
angewendet.
Auch
der
Spearman-
Korrelationskoeffizient wurde ermittelt. Ein P-Wert < 0.05 wurde als
statistisch signifikant betrachtet.
37
4. Ergebnisse
4.1. Zusammenfassung der Geweberekrutierung
Es
wurden
histologisch
diagnostizierte
BN,
DN
sowie
SSM
unterschiedlicher Größe auf ihre Immunreakitivität mit den Antikörpern
CEA und CEACAM1 untersucht. Insgesamt wurden Gewebepräparate von
106 Patienten analysiert. Die Gruppe der BN bestand dabei aus 42
Subtypen (21 Compoundnaevi und 21 Junktionsnaevi), während die
Gruppe der DN aus 22 und die Melanomgruppe < 1 mm Tumordicke aus
21
Gewebeproben
bestand.
Auch
die
Melanomgruppe
≥
1
mm
Tumordicke beinhaltete 21 Proben.
4.2. Tumorlokalisation und Geschlechterverteilung
Bezüglich der Tumorlokalisation gab es keine signifikanten Unterschiede
in den jeweiligen Gruppen (P = 0.23). Die meisten untersuchten
Läsionen befanden sich an den unteren Extremitäten (28/106, 26.4 %)
sowie am oberen (40/106, 37.7 %) und unteren (25/106, 23.6 %)
Stamm.
Die
übrigen
Läsionen
hingegen
waren
an
den
oberen
Extremitäten (10/106, 9.4 %) und am Kopf (3/106, 2.8 %) lokalisiert.
Die Geschlechterverteilung wies ebenfalls eine relative Homogenität auf.
Insgesamt gingen 57 Frauen und 49 Männer in die Untersuchung ein.
Das Alter der Patienten unterschied sich jedoch in den jeweiligen
Gruppen
deutlich.
Dabei
nahm
die Malignität
der
melanozytären
Läsionen mit steigendem Alter zu, so dass in den Melanomgruppen ein
erhöhtes Alter im Gegensatz zu dem der Patienten in den Naevigruppen
38
beobachtet werden konnte. Dieser Zusammenhang zeigte sich als
statistisch signifikant, der P-Wert betrug hier < 0.0001. (siehe Tabelle
8).
Tabelle 7: Klinische Charakteristiken von Patienten mit benignen und malignen
melanozytären Hautläsionen
Diagnose
Geschlecht
Alter
(m/w)
(in Jahren)
BN (n=42)
16 / 26
38.5 ± 11.7
DN (n=22)
9 / 13
46.6 ± 16.3
SSM (<1 mm; n=21)
11 / 10
58.1 ± 12.8
SSM (≥ 1 mm; n=21)
13 / 8
60.8 ± 12.4
P = 0.07
P < 0.0001
Unterschiede zwischen den
Gruppen
4.3. Expression von CEA und CEACAM1 in gesunder Haut
In allen untersuchten Läsionen zeigte sich in normaler, gesunder Haut
keine CEA- oder CEACAM1-Immunreaktivität, auch nicht, wenn es sich
um an den Tumor angrenzendes gesundes Gewebe handelte. Lediglich
Talg- und Schweißdrüsen sowie ihre Ausführungsgänge zeigten eine
moderate Anfärbung in beiden Antikörpergruppen.
39
4.4. BN
CEA
Von allen untersuchten 42 BN (21 Junktions- und 21 Compoundnaevi)
färbten sich 17 Präparate an. Die mediane Antikörperexpression betrug
0 % (0 - 4.9). Die Färbeintensität war eher schwach ausgeprägt. 25
Proben wiesen keine Antikörperfärbung auf.
CEACAM1
Bei diesem Antikörper färbten sich 22 von 42 untersuchten Präparaten
an. Die mediane CEACAM1-Expression lag hier bei 1 % (0 - 78). 20
Gewebeproben blieben ungefärbt. Die Färbeintensität war in dieser
Gewebegruppe moderat ausgeprägt.
4.5. DN
CEA
Von den 22 untersuchten DN unterschiedlicher Größe zeigten insgesamt
15 Präparate eine Anfärbung. Die mediane Expression von CEA lag bei
1.8 % (0 - 12.9) und damit höher als in der Gruppe der BN. Weiterhin
zeigte sich eine schwache bis moderate Färbeintensität. 7 Proben
blieben ungefärbt.
CEACAM1
Hier
konnten
16
der
22
untersuchten
Gewebeproben
eine
Antikörperfärbung aufweisen. Die mediane Expression von CEACAM1 lag
in dieser Gruppe bei 9.6 % (0 - 62.7) und lag damit auch hier deutlich
höher als in der Gruppe der BN. Es konnte weiterhin eine moderate bis
starke Färbeintensität des Gewebes mit dem Antikörper nachgewiesen
40
werden. 6 Präparate blieben in dieser Gruppe ungefärbt.
4.6. SSM < 1mm
In dieser Gruppe befanden sich von 21 Patienten 16 im AJCC-Stadium
IA, ein Patient im Stadium IIA, zwei hatten bereits Stadium IIIA
erreicht, einer IIIB und ein Patient befand sich bereits im Stadium IV.
CEA
Von den 21 Präparaten färbten sich 19 an. Hier lag die mediane
Antikörperexpression von CEA mit 5 % (0 – 76.8) deutlich höher als die
der DN und der BN. Die Färbeintensität war in dieser Gruppe moderat.
In
wenigen
Proben
konnte
auch
eine
starke
Färbeintensität
nachgewiesen werden. 2 Präparate blieben ungefärbt.
CEACAM1
Hier färbten sich 20 von 21 Gewebeproben. Auch in dieser Gruppe lag
die mediane CEACAM1-Expressionsrate mit 18 % (0 - 82) erheblich
höher als in den Gruppen der BN und der DN. Die Färbeintensität war
hier moderat bis stark ausgeprägt. Nur ein Präparat wies keine Färbung
auf.
4.7. SSM ≥ 1mm
Auch hier gab es insgesamt 21 Patientenproben. Im Stadium IA der
AJCC-Klassifikation befand sich jedoch im Gegensatz zum malignen
Melanom < 1 mm nur ein Patient. Es befanden sich hingegen 6
Patienten im Stadium IB und 5 im Stadium IIA. Weiterhin gab es einen
41
Patienten, der sich im Stadium IIB, und zwei, die sich im Stadium IIIA
befanden. Im Stadium IIIB befindlich waren weitere 4 Patienten und 2
im Stadium IV.
CEA
Hier wiesen 17 von 21 Gewebeproben eine positive Antikörperreaktion
auf. Mit einer medianen Expressionsrate des Antikörpers CEA von 7.7 %
(0-74.8) lag in dieser Gruppe der höchste Wert im Rahmen aller CEAgefärbten
Präparate
vor.
Die
untersuchten
Gewebeproben
waren
moderat bis stark gefärbt. In 4 Präparaten blieb die Färbung jedoch aus.
CEACAM1
Alle 21 Gebeschnitte färbten sich in dieser Gruppe deutlich an. Die mit
Abstand höchste mediane CEACAM1-Expression lag in dieser Gruppe mit
74 % (7.2-100) vor und unterschied sich damit signifikant von allen
anderen untersuchten Läsionsgruppen. Auch die Färbeintensität war hier
höher als die der anderen melanozytären Läsionen. Sie war in fast allen
Präparaten stark ausgeprägt.
Die Unterschiede der Ergebnisse in den verschiedenen Gruppen waren
sowohl bezüglich der CEA- als auch der CEACAM1-Expression signifikant.
Dies macht der P-Wert deutlich, welcher in beiden Antikörpergruppen
< 0.0001 blieb (Tabelle 9).
42
Tabelle 8: Expression von CEA- und CEACAM1-Proteinen in Zusammenhang mit
klinischen Charakteristiken von Patienten mit benignen und malignen melanozytären
Hautläsionen
Diagnose
Geschlecht
Alter
CEA-
CEACAM1-
(m/w)
(in Jahren)
Expression
Expression
in %
in %
Median (Rang)
Median (Rang)
BN (n=42)
16 / 26
38.5 ± 11.7
0 (0-4.9)
1 (0-78)
DN (n=22)
9 / 13
46.6 ± 16.3
1.8 (0-12.9)
9.6(0-62.7)
11 / 10
58.1 ± 12.8
5 (0-76.8)
18 (0-82)
13 / 8
60.8 ± 12.4
7.7 (0-74.8)
74 (7.2-100)
Unterschiede
P = 0.07
P < 0.0001
P < 0.0001
P < 0.0001
zwischen
Chi²-Test
ANOVA
Kruskal-
Kruskal-
Wallis-
Wallis-
ANOVA
ANOVA
SSM
(<1
mm; n=21)
SSM
(≥
1
mm; n=21)
den Gruppen
Insgesamt wurde die Reaktivität sowohl von CEA als auch von CEACAM1
in einer moderaten membränosen und zytoplasmatischen Verteilung
gefunden, wobei die Färbeintensität von CEACAM1 an der invasiven
Front der SSM am stärksten war.
4.8. Statistische Unterschiede zwischen den Läsionsgruppen
Um Unterschiede der jeweiligen Antikörperexpressionen zwischen den
untersuchten Läsionsgruppen zu eruieren, wurden die im Methodenteil
bereits beschriebenen statistischen Untersuchungen durchgeführt.
43
CEA
Ingesamt wird deutlich, dass signifikante Unterschiede bezüglich der
Expression
von
CEA
zwischen
den
untersuchten
Läsionsgruppen
bestehen (P < 0.0001). Verglichen mit der CEA-Expression von BN
(mediane CEA-Expression 0 %) zeigte sich ein deutlicher Anstieg der
medianen Antikörper-Expression in der Gruppe der SSM ≥ 1 mm
(mediane CEA-Expression 7.7 %; P < 0.0001), SSM < 1 mm (mediane
CEA-Expression 5 %; P < 0.0001) sowie in der Gruppe der DN (mediane
CEA-Expression 1.8 %; P < 0.007).
Verglichen mit den DN zeigte die mediane CEA-Expression der SSM < 1
mm keine wesentliche Erhöhung (P = 0.052), jedoch war die mediane
CEA-Expression in den SSM ≥ 1 mm deutlich höher als in der Gruppe
der DN (siehe Abbildung 2; P = 0.013). Weiterhin ist zu sagen, dass die
CEA-Expression
in
SSM
keine
signifikante
Korrelation
mit
der
Tumordicke nach Breslow und dem Invasionslevel nach Clark aufwies (r
= 0.16; P = 0.3 und r = 0.22; P = 0.16).
44
Abbildung 2: Mediane CEA-Expression in BN und DN sowie in SSM < und SSM ≥ 1mm.
Verglichen mit den BN war die mediane CEA-Expression in den DN sowie in den SSM
deutlich erhöht.
CEACAM1
Auch bei der Untersuchung dieses Antikörpers wurden erhebliche
Unterschiede zwischen den verschiedenen Läsionsgruppen deutlich (P <
0.0001). Verglichen mit der Gruppe der BN (mediane CEACAM1Expression = 1) zeigte sich sowohl in der Gruppe der SSM < 1 mm
(mediane CEACAM1-Expression 18 %; P = 0.022) als auch in der
Gruppe der SSM ≥ 1 mm (mediane CEACAM1-Expression 74 %; P <
0.0001) eine signifikante Erhöhung der CEACAM1-Expression. Die
mediane CEACAM1-Expression in DN hingegen unterschied sich mit 9.6
45
% nicht bedeutsam von der Expression der BN (P = 0.39). Verglichen
mit den DN (P < 0.0001) und den SSM < 1 mm (P = 0.0009) war die
mediane CEACAM1-Expression der SSM ≥ 1 mm jedoch deutlich erhöht
(siehe Abbildung 4). Im Gegensatz zur CEA-Expression zeigte sich
zwischen der CEACAM1-Expression und der Tumordicke nach Breslow
eine signifikante positive Korrelation (siehe Abbildung 3; r = 0.57; P =
0.0002). Zwischen der CEACAM1-Expression und dem Invasionslevel
nach Clark konnte ebenso eine positive Korrelation nachgewiesen
werden (r = 0.52; P = 0.0009).
Abbildung 3: Signifikante positive Korrelation zwischen der Expression von CEACAM1
und der Tumordicke nach Breslow des SSM
46
Abbildung 4: Mediane CEACAM1-Expression in BN, DN sowie in SSM < 1 mm und ≥ 1
mm. Die Grafik zeigt die erhöhte Expression des Antikörpers in den SSM im Vergleich
zu den BN.
Die
folgenden
Bildergebnisse
werden
die
Expressionsprofile
der
verschiedenen Antikörper in den untersuchten benignen und malignen
Hautläsionen noch einmal veranschaulichen.
47
4.9. Bildmaterial der immunhistologischen Ergebnisse
Abbildung 5 : BN vom Junktionstyp. Deutliche Melaninablagerungen, besonders in der
Epidermis. Keine positive CEA-Anfärbung.
48
Abbildung 6: SSM mit einer Tumordicke nach Breslow von 1 mm. Moderate Anfärbung
der CEA-exprimierenden Zellen in der Dermis erkennbar.
49
Abbildung 7: BN vom Junktionstyp. Deutliche Melaninablagerungen in Epidermis und
Dermis. Keine signifikante CEACAM1-Anfärbung.
50
Abbildung 8: DN. Deutliche gruppierte Expression von CEACAM1 in der Dermis.
Vereinzelt Melaninablagerungen sichtbar. Schwache Lymphozyteninfiltration.
51
Abbildung 9: SSM mit einer Tumordicke nach Breslow von 2 mm. Deutliche Expression
von CEACAM1 in der Dermis. Keine nennenswerte Lymphozyteninfiltration
52
Abbildung 11: Immunreaktivität von CEA- und CEACAM1-Antikörpern in SSM und BN
im direkten Vergleich. A, negative CEA-Anfärbung eines BN; B, CEA-positive Zellen
eines SSM mit einer Tumordicke nach Breslow von 1 mm; C, Fehlen von positiver
CEACAM1-Anfärbung in einem BN; D, deutliche und starke Anfärbung von CEACAM1positiven Zellen in einem SSM mit einer Tumordicke von 2.5 mm.
53
5. Diskussion
5.1.
Immunhistologische
Diagnostik
der
MM
und
deren
Vorläuferläsionen
In mehreren Arbeiten verschiedener Autoren konnte gezeigt werden,
dass die hauptsächlich in der immunhistochemischen Melanomdiagnostik
Anwendung findenden Antikörper Anti-S100 und HMB-45 als auch die
Marker MART-1 und Ki-67 hinsichtlich Spezifität und Sensitivität einige
Defizite ausweisen (Trefzer et al., 2000).
Demnach ist Anti-S100 bezüglich der MM-Diagnostik trotz hoher
Sensitivität von 83 bis 100 % sehr unspezifisch (Ordonez et al., 1988).
In vorherigen Untersuchungen zeigte sich, dass Anti-S100 in 21 von 84
nichtmelanozytären Neoplasmen anfärbbar war (Trefzer et al., 2000).
Der Antikörper markiert also nicht nur das MM und seine Metastasen,
sondern auch sämtliche andere S100-Isoformen, welche sich zusätzlich
in
benignen
Zellen,
bevorzugt
Astrozyten,
Schwannzellen
und
Oligodendrozyten, befinden bzw. in aus diesen Zellen bestehenden
Tumoren (Keijser et al., 2006; Thies et al., 2007). Weiterhin wird der
Antikörper in Antigen-präsentierenden Zellen wie den Langerhanszellen
der Haut und den Makrophagen exprimiert sowie im Parakortex von
Lymphknoten (Thies et al., 2007). Der Wert dieses monoklonalen
Antikörpers ist also begrenzt (Trefzer et al., 2000).
Die Sensitivität von HMB-45 liegt hingegen bei 67 bis 93 %, jedoch
zeichnet sich in der Klinik bei diesem Marker eine nicht ausreichende
Unterscheidungsmöglichkeit
zwischen
Melanomen
und
nichtmelanozytären Neoplasmen ab (Ordonez et al., 1988). Dieser
54
Umstand
führt
daher
besonders
in
der
Diagnostik
von
Melanommetastasen häufig zu falsch negativen Ergebnissen (Trefzer et
al., 2000). Es wurde in vorherigen Studien gezeigt, dass sich bei
immunhistochemischer Diagnostik mit Hilfe des Antikörpers HMB-45 nur
82 bis 83 % aller Melanommetastasen anfärbten (Selby et al., 1992;
Trefzer et al., 2000). Daher ist HMB-45 für die Diagnostik von
Melanommetastasen als Antikörper allein nicht ausreichend.
Auch zu MART-1 und Ki-67 gibt es eine Reihe von Studien an MM und
deren Vorläuferläsionen. Das Antigen MART-1 wird häufig für spezifische
Immuntherapien eingesetzt (Trefzer, 2006). Eine Studie beschreibt die
Reaktivität von primären MM mit Anti-MART-1. Diese betrug dort 68 %.
Bezüglich der Metastasierung zeigte sich, dass Anti-MART-1 in nur 58 %
der Fälle mit über 50 % aller Tumorzellen reagierte, was einen Hinweis
für aktives Immun-Escape in der Entwicklung vom Primärtumor zur
Metastase darstellt (Trefzer, 2006). Eine weitere Untersuchung ergab,
dass MART-1 zwar eine ziemlich zufriedenstellende Spezifität aufweist,
dass es jedoch an der Sensitivität im Vergleich zum S-100-Protein
mangelt (Ohsie et al., 2008). Diese Untersuchungen wurden durch eine
weitere Arbeitsgruppe bestätigt, die dieselben Phänomene beschrieb wie
sie bereits oben genannt wurden (Trefzer et al., 2000).
Daher
wird
unabhängiger
deutlich,
dass
Faktor
für
auch
das
Antigen
prognostische
MART-1
Aussagen
nicht
über
als
die
Melanomprogression fungieren kann.
Ki-67 ist ein Proliferationsmarker, welcher Zellen in allen Phasen des
Zellzyklus mit Ausnahme der G0-Phase identifizieren kann. In einer
vorherigen Studie wurde gezeigt, dass die Proliferationsraten beim SSM
mit 25 % deutlich höher waren als bei BN wie z.B. dem CompoundNaevi, dessen Proliferationsrate negativ war (Chorny et al., 2003).
Weiterhin wurde entdeckt, dass 5 bis 62 % der SSM Ki-67-positive
55
Zellen aufwiesen. Anhand der Proliferationsrate kann also in einigen
Fällen durchaus auf die Dignität des jeweiligen Tumors geschlossen
werden,
jedoch
erscheinen
die
Unterschiede
der
jeweiligen
Proliferationsraten in dieser Studie statistisch gesehen nicht signifikant
genug (Chorny et al., 2003).
In einer weiteren Arbeit konnte eine hohe Proliferationsrate von Ki-67
nur in 47.4 % aller MM entdeckt werden. MM mit einer Tumordicke von
unter
4
mm
zeigten
keine
positive
Korrelation
zwischen
Ki-67-
Expression und Outcome, so dass der prognostische Wert limitiert zu
sein scheint. Bei MM über 4 mm Tumordicke nach Breslow konnte
hingegen eine Überexpression von Ki-67 beobachtet werden, jedoch war
auch diese statistisch nicht signifikant, so dass auch hier davon
auszugehen ist, dass Ki-67 kein unabhängiger prognostischer Faktor für
das klinische Outcome sein kann (Hazan et al., 2002).
Ebenso machte noch eine andere Studie die prognostische Aussagekraft
von Ki-67 von der Tumordicke abhängig. Dort ist jedoch bereits ab einer
Tumordicke von 1.5 mm von einer positiven Korrelation zwischen Ki-67Expression und Metastasenentwicklung die Rede. Diese Korrelation
wurde jedoch in dünneren Melanomen (<0.75 mm) nicht entdeckt. Noch
andere
Untersuchungen
bezüglich
der
beschreiben
Überlebensrate
der
Ki-67
als
betroffenen
einen
Faktor,
Patienten
der
deutlich
sensitiver als die Tumordicke nach Breslow sein soll (Ramsay et al.,
1995).
Die prognostischen Bewertungen von Ki-67 gehen in der Literatur weit
auseinander. Derzeit sieht es danach aus, dass dieses Antigen zwar
unabhängige
prognostische
Informationen
bereitstellen
kann,
die
potentiell für das risikobasierte Management von Melanompatienten
genutzt werden können, jedoch scheint dies nicht auf alle Melanome
anwendbar zu sein.
56
Zumeist werden die Antikörper HMB-45, S100, KI-67 und MART-1 in der
immunhistochemischen Diagnostik des MM parallel eingesetzt, da sie
sich gegenseitig gut ergänzen.
Häufig
fällt
es
in
der
Routinediagnostik
schwer,
MM
von
ihren
Vorläuferläsionen zu differenzieren. Da die exakte Detektion jedoch für
die weitere Diagnostik und Therapie unabdingbar ist, wäre es vorteilhaft,
einen Antikörper zu haben, welcher die für die Melanomdiagnostik
nutzbaren Eigenschaften der gebräuchlichen Routinemarker erweitern
kann, um somit die Differentialdiagnose von MM, DN oder BN zu
erleichtern mit der Zielsetzung, den betroffenen Patienten letztendlich
ein frühzeitigeres und adäquateres Therapiespektrum zu ermöglichen.
Melanozytäre Naevi sind sowohl Marker für ein erhöhtes Risiko kutaner
Melanomentstehung als auch direkte Vorläuferläsionen. Sowohl BN als
auch
DN
existieren
häufig
in
direkter
Nachbarschaft
zum
MM.
Insbesondere handelt es sich dabei um das SSM sowie um das LMM.
Dies deutet darauf hin, dass melanozytäre Naevi eine sehr ausgeprägte
Anfälligkeit für maligne Entartung aufweisen können (Crowson et al.,
2002; Kanzler et al., 2001).
Deshalb wurden für diese Arbeit verschiedene Typen pigmentierter
Läsionen stratifiziert, welche sowohl benigne als auch prämaligne und
maligne melanozytäre Proliferationsspektren beinhalteten.
5.2. Bedeutung von CEA und CEACAM1 in der Melanomdiagnostik
Ob Antikörper aus der CEA-Proteinfamilie den oben genannten Zielen
der MM-Diagnostik gerecht werden können, wurde in dieser Arbeit
ausführlich
untersucht.
Die
humane
CEA-Proteinfamilie
beinhaltet
mehrere Formen von Proteinen mit verschiedenen biochemischen
57
Eigenschaften. CEA ist ein onkofetales Glykoprotein, welches zu 50 %
aus
Kohlenhydraten
besteht
und
ein
molekulares
Gewicht
von
annähernd 200 kDa hat (Obrink, 1997).
CEA
wird
in
verschiedenen
Tumorarten
epithelialen
Ursprungs
überexprimiert und ist bekannt als wichtiger und häufig genutzter
klinischer Tumormarker für das kolorektale Karzinom und andere
maligne Tumoren (Beauchemin et al., 1997). Somit ist CEA aufgrund
seines Expressionsprofils, seiner Rolle in der Tumorprogression und
seiner Immunogenität ein attraktives Ziel für immuntherapeutische
Behandlungszwecke und –ansätze.
Unter physiologischen Bedingungen wird CEACAM1 auf der Oberfläche
von Epithelien, Endothelien und hämatopoetischen Zellen exprimiert.
Durch alternatives Spleißen
entstehen die Isoformen CEACAM1-L und
CEACAM1-S,
in
welche
sich
der
Länge
ihres
zytoplasmatischen
Ausläufers unterscheiden. Beide CEACAM1-Isoformen sind beteiligt an
homophilen interzellulären Adhäsionen und fungieren als Rezeptor für
die pathogene Steuerung verschiedener zellulärer Funktionen wie
Proliferation, Differenzierung, Morphogenese und Apoptose.
CEA
Insgesamt wurden 106 Läsionen analysiert. Der Klon II-7, der in der
vorliegenden Arbeit verwendet wurde, ist ein monoklonaler Antikörper
gegen CEA. Mit Hilfe von II-7 konnte gezeigt werden, dass es im
Vergleich
zwischen
BN
und
DN
sowie
SSM
offensichtlich
eine
schrittweise Erhöhung der CEA-Expression in diesen melanozytären
Tumoren gibt. Tatsächlich konnten in DN und SSM eine signifikante, sich
sukzessiv erhöhende CEA-Expression im Vergleich zu der Gruppe der BN
beobachtet werden. Hervorzuheben ist, dass sich sowohl gutartige als
auch bösartige Läsionen anfärbten. Während der Median der CEAExpression in BN bei 0 lag, betrug er in der DN-Gruppe 1.8 und in der
58
Gruppe der SSM < 1 mm 5. Bei den SSM ≥ 1 mm lag er hingegen bei
7.7. Hier färbten sich auch 85.7 % der untersuchten Präparate an. Dies
entspricht in etwa dem Ergebnis, welches in einer vorherigen Studie für
MART-1 erarbeitet wurde (Thies et al, 2007). In SMM mit einer
Tumordicke nach Breslow von ≥ 1 mm war die Expressionsrate von CEA
sogar noch deutlicher höher als in kleineren SMM und DN.
Insgesamt liegen in der bisherigen Literatur über die CEA-Expression in
benignen und malignen melanozytären Hautläsionen widersprüchliche
Daten vor. Eine frühere Arbeit zeigte, dass die polyklonale CEAAnfärbung in MM häufiger als bisher gedacht vorkommt. Dagegen war
jedoch die monoklonale CEA-Färbung in allen MM negativ (Ben-Izhak et
al.,
1994).
Über
ähnliche
Ergebnisse
berichteten
auch
andere
Arbeitsgruppen (Ravindranath et al., 2000; Sander et al., 1994).
Ravindranath et al. untersuchten dafür die CEA-Expressionsrate sowohl
an der Zelloberfläche als auch in Zelllysaten von Zellreihen des MM mit
Hilfe
zweier
Ravindranath
verschiedener
et
al.
eine
Arten
des
ELISA.
Westernblot-Analyse
Weiterhin
zur
setzen
Detektion
von
immunablagerndem CEA-Antigen ein. Die Durchführung gelang mit Hilfe
der monoklonalen Antikörper T84-66 und COL-1, welche spezifisch für
CEA sind. Das Ergebnis der Zellreihe des MM wurde verglichen mit dem
des Kolonkarzinom, welches als positive Kontrolle in dieser Studie
diente. Dabei konnte beobachtet werden, dass beide monoklonalen
Antikörper stark mit den Zellreihen des Kolonkarzinom, jedoch nicht
oder kaum mit denen des MM reagierten. Im Gegensatz dazu wurde in
einer anderen Arbeit demonstriert, dass die CEA-Immunoreaktivität an
einer signifikanten Anzahl der Melanomfälle beobachtet werden konnte
(Selby
et
al.,
1992).
Die
Autoren
berichteten,
dass
die
CEA-
exprimierenden Tumorzellen sich wie unspezifische kreuzreagierende
Antigene verhielten, welche die Seiten der Antigenität mit CEA teilten
(Selby et al., 1992).
59
Weiterhin konnte von Egawa et al. 2000 dargestellt werden, dass die
Mitglieder
der
CEA-Familie
in
allen
untersuchten
Subtypen
melanozytärer Naevi mit Ausnahme blauer Naevi eine starke CEAExpression aufweisen konnten. Dort wurde die immunhistochemische
CEA-Expression an 45 erworbenen, sowie 16 kongenitalen und 20
blauen Naevi bestimmt. Dazu dienten einige mono- und polyklonale
Antikörper, welche in der Lage waren, verschiedene Epitope von CEA,
aber auch von CEA-verwandten Molekülen aufzudecken. Die dort
aufgetretene
CEA-Expression sowohl
in kongenitalen als
auch in
erworbenen melanozytären Naevi wurde erklärt durch Entstehung von
architektonischen Veränderungen in der melanozytären Zellreihe.
Eine
weitere
Arbeitsgruppe
benutze
einen
komplett
humanen
Einzelketten-CEA-Antikörper mit hoher Affinität (Pavoni et al., 2006).
Dabei wurde der humane Antikörper MA39 scFv aufgrund seiner
Fähigkeit
zur
CEA-Epitopenerkennung
im
humanen
Kolonkarzinom
isoliert und anschließend per in-vitro-Mutagenese zu einem Antikörper
mit
verbesserter
Affinität
gegenüber
CEA-verwandten
Epitopen
modifiziert. Dieses neu entstandene Immunreagens konnte in dieser
Studie die Kriterien für eine potentielle Antikrebsverbindung erfüllen, da
es eine hohe Affinität und eine selektive Bindung zu dem CEA-Epitop
aufwies, welches neben dem Lungen- und dem Kolonkarzinom auch vom
MM exprimiert wird.
Die Tatsache, dass auch melanozytäre Naevi eine CEA-Expression
aufweisen, konnte in der vorliegenden Arbeit anhand oben genannter
Ergebnisse bestätigt werden.
CEACAM1
Ähnlich wie bei den CEA-Ergebnissen dieser Studie zeigte auch die
CEACAM1-Expression eine sukzessive Erhöhung in den melanozytären
Hautläsionen mit steigender Malignität. Es konnte demonstriert werden,
60
dass die Expression von CEACAM1 im Vergleich zu BN deutlich erhöht ist
in Melanomen < 1 mm und ≥ 1 mm sowie in DN. Während der Median
der CEACAM1-Expression der BN bei 1 lag, betrug er bei den DN 9.5 und
bei den SSM < 1 mm 18. In der Gruppe der SSM ≥ 1 mm lag er sogar
bei 74. Hier wiesen alle 21 untersuchten Präparate eine deutliche
CEACAM1-Überexpression auf. Weiterhin ist zu sagen, dass sich in
gesunder Haut keine epithelialen Zellen anfärbten. Vereinzelt
waren
Färbungen von Schweiß- und Talgdrüsen zu beobachten, positive
Anfärbung von Epithelzellen konnten jedoch nur in MM sowie in deren
Vorläuferläsionen, also in BN und DN, demonstriert werden.
Wie es auch zuvor bereits von einer anderen Arbeitsgruppe beschrieben
wurde,
konnte
ausgeprägte
in
dieser
Arbeit
Färbungsintensität
ebenfalls
an
der
eine
invasiven
deutlich
Front
stärker
der
MM
beobachtet werden (Thies et al., 2007; Thies et al., 2002). Weiterhin
bestand eine bedeutsame Korrelation zwischen der CEACAM1-Expression
und der Tumordicke nach Breslow sowie dem Invasionslevel nach Clark.
Je dicker der Tumor und je tiefer die Tumorinvasion war, desto stärker
zeigte sich die Antikörperexpression. Präklinische Studien über das MM
haben weiterhin verdeutlicht, dass CEACAM1 ein unabhängiger Faktor
für das Metastasenrisiko des MM ist, mit höherem prädiktivem Wert als
dem
der
vertikalen
CEACAM1-Genmutation
Behandlung
mit
Tumordicke.
das
Ferner
invasive
monoklonalen
hemmt
Wachstum
des
die
spezifische
MM
Anti-CEACAM1-Antikörpern
und
die
blockiert
dosisabhängig die CEACAM1-induzierte Zellinvasion und –migration
(Thies et al., 2007).
Bei der Interaktion mit den Integrinen, insbesondere Integrin β3, konnte
dargelegt
werden,
dass
CEACAM1-L
das
migratorische
und
metastatische Potential von Melanomzellen steigern kann (Brümmer et
al., 2001; Ebrahimnejad et al., 2004). Tatsächlich gibt es klinische
Studien
mit
einer
10-jährigen
Nachbeobachtungszeit,
welche
61
veranschaulichen, dass die CEACAM1-Expression in primären MM mit
einer nachträglichen Metastasenentwicklung assoziiert ist (Thies et al.,
2007, Thies et al., 2002). Dabei wurde von Thies et al. 2002 in 100
primären kutanen MM die CEACAM1-Expression immunhistochemisch
evaluiert und in einer 10-jährigen Nachbeobachtungszeit mit der
Metastasenentstehung korreliert. Dabei konnte gezeigt werden, dass
CEACAM1 als potenter angiogenetischer Faktor in der Vaskularisation
von Tumorzellen die Prognosebestimmung des MM verbessern kann.
Weiterhin wurde davon ausgegangen, dass die Hochregulation von
CEACAM1 einen wichtigen Faktor für die zukünftige Immuntherapie des
MM darstellen kann. Anschließend fand zur weiteren Untersuchung der
Bedeutung von CEACAM1 für die Metastasenentwicklung von Thies et al.
2007 die Erstellung eines klinischen Melanommodells statt. In klinischen
Studien
wurde
hierbei
Metastasenentwicklung
in
das
sechs
Tumorwachstum
und
verschiedenen
die
humanen
Melanomzelllinien, welche subkutan in Mäuse mit einem schweren
kombinierten Immundefekt (SCID) übertragen wurden, analysiert und
mit der Expression von verschiedenen Metastasenmarkern korreliert.
Das in dieser Studie präsentierte Mausmodell spiegelte annähernd
genau die klinische Situation wider, unterstrich die Komplexität der
Metastasenentwicklung und eignete sich somit für weitere präklinische
Studien bezüglich der Metastasenentwicklung des MM. In einer weiteren
Studie wurde auch darauf hingewiesen, dass der Anti-CEACAM1Antikörper 4D/C2 hoch sensitiv und spezifisch und somit bezüglich der
MM-Diagnostik
eine
wertvolle
Ergänzung
zu
den
in
der
Klinik
gebräuchlichen Standardantikörpern sei (Thies et al., 2007). Dort stand
insbesondere die Untersuchung der Antikörper CEACAM1 und L1 in BN,
primären MM, in den dazugehörigen SLN sowie in Fernmetastasen im
Gegensatz zu den in der histologischen Routinediagnostik üblicherweise
verwendeten Markern MART-1, S100 und HMB-45 im Vordergrund. Es
62
konnte gezeigt werden, dass CEACAM1 und L1 in allen oben genannten
melanozytären Läsionen exprimiert wurden und dass deren Sensitivität
und Spezifität die Werte von MART-1, S100 und HMB-45 übertraf. Damit
zeichneten sich L1 und CEACAM1 als zuverlässige Marker im Bezug auf
die Diagnose, die prognostische Bestimmung und die Behandlung des
MM aus und repräsentierten somit ein potentielles Ziel für eine
zukünftige antimetastatische Immuntherapie.
Es
konnte
weiterhin
Melanomzellen,
Angriff
veranschaulicht
welche
überlebten,
einen
aktiv
werden,
spezifischen
hochreguliert
dass
CEACAM1
in
lymphozytenvermittelten
wurde
als
Reaktion
auf
Interferone. So erhalten die MM eine transient erhöhte Resistenz (Markel
et al., 2004; Markel et al., 2002; Markel et al., 2008; Markel et al.,
2006). Weiterhin konnten Markel et al. (2008) demonstrieren, dass es
sich bei diesem Mechanismus um einen aktiven Prozess handelte und
dass
die
verstärkte
CEACAM1-Expression
abhängig
war
vom
Vorhandensein von Interferon γ (IFN-γ) und innerhalb von 48 Stunden
stark abnahm. Dieser dynamische Mechanismus zeigt eine potentielle
komplexe Tumorstrategie auf, welche als ein offensives Wirkmittel
gegen Immunattacken anzusehen ist, um aktiv die Protektion der
überlebenden Zellen zu steigern. All die eben genannten Dinge zeigen
die wichtige Rolle von CEACAM1 in der Entwicklung aggressiver
Melanome und der Entstehung von Melanommetastasen auf.
Bezüglich der Spezifität sind die Aussagen zu CEACAM1 umstritten. In
der vorliegenden Arbeit wurde einerseits zwar bis auf einige Talg- und
Schweißdrüsen kein gesundes epitheliales Gewebe angefärbt, jedoch
unterscheidet
melanozytären
sich
das
Ergebnis
Vorläuferläsionen
bezüglich
teilweise
der
von
Anfärbung
den
von
Ergebnissen
vorheriger Arbeiten. Thies et al. (2007) berichteten unter anderem von
positiv gefärbten ekkrinen Schweißdrüsen in gesunder Haut, die als
positive
Kontrollen
gedient
haben.
Dasselbe
war
auch
in
der
63
vorliegenden Arbeit zu beobachten. Weiterhin wurde in der genannten
vorherigen Studie zur CEACAM1-Färbung sowohl der Antikörper 4D1/C2
als auch Novo verwendet. Dort färbte sich in BN nur ein kleiner Teil der
Melanozyten an. Bei 4D1/C2 waren dies 3 von 12 und bei Novo 0 von 12
Gewebeproben von melanozytären Naevi, die eine positive CEACAM1Expression aufwiesen. In der vorliegenden Arbeit wurde mit 29H2 ein
anderer Anti-CEACAM1-Antikörper verwendet. Dieser färbte 22 von 42
BN an, was damit deutlich höher liegt als bei Thies et al (2007). Zu
diskutieren bleibt, ob es sich dabei um eine im Gegensatz zu 4D1/C2
und Novo eingeschränkte Spezifität von 29H2 in Bezug auf die BN
handelt oder ob die deutlich höhere Anzahl der Stichproben der
vorliegenden Arbeit das Spektrum der CEACAM1-exprimierenden BN
deutlicher repräsentieren kann.
In der Studie von Thies et al. (2007) war eine Expressionsrate von 100
% sowohl von MART-1 als auch von HMB-45 und S-100 in BN zu
beobachten. In dieser Arbeit färbten sich durch CEACAM1 hingegen, wie
oben bereits genannt, 22 von 42 BN an. Hierdurch wird deutlich, dass es
anhand von CEACAM1 eher gelingen kann, einen BN von einem SSM zu
unterscheiden als anhand von allen anderen drei genannten Markern.
5.3. Weitere aktuell diskutierte Marker des MM
Außer der Bindung von CEACAM1 an den verschiedenen untersuchten
Zellreihen wurden von Thies et al. 2007 auch die Expression der
biotinylierten Lectine Helix Pomatia Lectin (HPA), Wheat Germ Agglutinin
(WGA) und Phytohemagglutinin (PHA) untersucht. HPA ist in der Lage,
terminale alpha-N-Acetylgalactosaminreste zu erkennen. Eine große
Anzahl an immunhistochemischen Studien hat in der Vergangenheit
demonstriert, dass die Expression von HPA-bindenden Glykoproteinen
64
durch Tumorzellen als ein Metastasenmarker mit schlechter Prognose
bezüglich
einer
Reihe
von
humanen
Adenokarzinomen
betrachtet
werden kann. Hierzu zählen die Karzinome der Mamma, des Magens,
der Ovarien, des Ösophagus, des Kolons, der Schilddrüse und der
Prostata. (Brooks, 2000). Es konnte von Thies et al. (2007) gezeigt
werden, dass HPA an alle der sechs untersuchten Zellreihen band.
Darunter fiel auch eine Metastasenzellreihe. So konnte durch HPA eine
Tumorwachstumsphase von 90 Tagen beobachtet werden. Daher sollte
auch dieser Marker laut Thies et al. (2007) im Hinblick auf zukünftige
therapeutische Melanomstudien in Betracht gezogen werden. PHA und
WGA sind Lectine, welche die Ausbreitung von Metastasen der murinen
B16-Melanomzellen anzeigen können, deren Expression jedoch nicht mit
der humanen Metastasenentwicklung korreliert (Tao et al., 1982). Auch
das von Thies et al. (2007) untersuchte Modell konnte keine Korrelation
der PHA- und WGA-Lectine im Zusammenhang mit der humanen
Metastasenentwicklung nachweisen.
Außerdem wurde ebenfalls von Thies et al. 2007 das Adhäsionsmolekül
L1 im Zusammenhang mit der Progression des MM diskutiert. Wie
bereits oben genannt wurde eine L1-Expression, ebenso wie es bei der
CEACAM1-Expression der Fall war, sowohl in benignen melanozyäteren
Läsionen als auch in primären MM, in SLN und auch in Fernmetastasen
nachgewiesen und kann daher möglicherweise als Komplettierung der
Standardantikörperanalyse in der Melanomdiagnostik Anwendung finden
und zukünftiges Ziel für Immunotoxine sein (Thies et al., 2007).
In den letzen Jahren war weiterhin die Regulation des Tumorwachstums
durch Komponenten der Extrazellulärmatrix ein zentrales Thema in der
Tumorbiologie. Dazu wurden an SSM sowie an deren Vorläuferläsionen
die peritumorale Immunreaktivität von den Proteoglykanen Versican und
Decorin untersucht (Gambichler et al., 2008). Hier konnte eine
signifikante Erhöhung der medianen Versicanexpression in SSM im
65
Vergleich zu BN und DN beobachtet werden. Dies lässt darauf schließen,
dass auch die Versicanüberexpression im peritumoralen Gewebe eine
Rolle in der Pathogenese der Melanomentstehung spielen kann. Eine
signifikante
Überexpression
von
Decorin
konnte
hingegen
nicht
beobachtet werden.
5.4. Schlussfolgerungen
Sowohl in den MM als auch in deren gutartigen Vorläuferläsionen waren
eine CEA- und eine CEACAM1-Expression zu beobachten. Diese waren
jedoch nicht in allen Läsionen gleich stark ausgeprägt. Je höher die
Malignität der Hautläsion, desto stärker wurden CEA und CEACAM1
exprimiert. Es konnte insgesamt gezeigt werden, dass das SSM im
Gegensatz zu seinen Vorläuferläsionen sowohl CEA als auch das
Adhäsionsmolekül CEACAM1 überexprimiert.
Laut oben genannten Ergebnissen ist die CEACAM1-Expressionsrate
durchaus in der Lage, prognostische Aussagen bezüglich der Progression
von MM-Vorläuferläsionen bis zum High-risk-MM zu machen. Weiterhin
ist es anhand der Expression teilweise möglich, zwischen benignen und
malignen
melanozytären
Hautläsionen
zu
unterscheiden.
Aufgrund
dieser Eigenschaften kann der Marker CEACAM1 durchaus in der Lage
sein, als ein attraktives Ziel für eine neuartige Immuntherapie zu
dienen. Diese Arbeit unterstützt folglich vorherige Arbeiten, welche
gezeigt haben, dass das Zelladhäsionsmolekül CEACAM1 eine erhebliche
Rolle in der Entwicklung und Progression des kutanen MM zu spielen
scheint und möglicherweise in der Zukunft als prognostischer Marker
dienen kann.
66
5.5. Einschränkungen der Arbeit
Die Einschränkungen dieser Arbeit bestehen vor allem darin, dass
aufgrund fehlender Überlebensdaten der Patienten keine Aussage
bezüglich
der
Korrelation
der
Antikörperexpression
Überlebensdauer unserer Patienten getroffen werden konnte.
mit
der
67
6. Zusammenfassung
Im klinischen Alltag fällt es schwer, ein MM histologisch von einer
gutartigen
melanozytären
Läsion
sicher
abzugrenzen.
In
der
Melanomdiagnostik werden in der Regel die Antikörper HMB-45, AntiS100 sowie MART-1 und Ki67 verwendet, obwohl die Sensitivität bzw.
Spezifität dieser Marker Grenzen aufweist. Wir führten daher eine
systematische
immunhistochemische
Studie
über
die
CEA-
und
CEACAM1-Proteinexpression in Melanomen und verschiedenen benignen
melanozytären
Tumoren
durch.
Über
die
Antikörper
CEA
und
insbesondere dessen Adhäsionsmolekül CEACAM1 sind kürzlich Studien
durchgeführt worden, in denen vor allem CEACAM1 als prognostisch
bedeutsamer Marker für das MM und deren Metastasenentwicklung
eingeschätzt wurde.
In der vorliegenden Arbeit wurde an 42 BN, 22 DN und 42 SSM das
Färbeverhalten von CEA bzw. von CEACAM1 mittels Immunhistochemie
an Paraffinschnitten charakterisiert und verglichen. Es zeigte sich, dass
sowohl CEA als auch CEACAM1 für normale Zellen der Haut negativ
waren, dass sich jedoch Talg- und Schweißdrüsen positiv darstellten.
Mit Hilfe von II-7, einem monoklonalen Antikörper gegen CEA, konnte
außerdem veranschaulicht werden, dass es im Vergleich zwischen BN
und DN sowie in SSM offensichtlich eine sukzessive Erhöhung der CEAExpression gibt, die statistisch signifikant ist. Ähnlich wie es bei der
CEA-Expression der Fall war, zeigte auch die CEACAM1-Expression
(29H2) eine schrittweise Erhöhung bei steigender Malignität. Es konnte
in
dieser
Arbeit
ebenfalls
die
deutlich
stärker
ausgeprägte
Färbungsintensität an der invasiven Front der Melanome beobachtet
werden. Weiterhin bestand eine bedeutsame Korrelation zwischen der
CEACAM1-Expression und der Tumordicke nach Breslow sowie dem
68
Invasionslevel nach Clark. Je dicker der Tumor und je tiefer die
Invasion, desto stärker war die Expression des Antikörpers ausgebildet.
Diese Arbeit unterstützt somit zum Großteil die Ergebnisse vorheriger
Arbeiten. Dort konnte gezeigt werden, dass die Mitglieder der CEAFamilie mit Ausnahme blauer Naevi in allen untersuchten Subtypen
melanozytärer Naevi eine starke CEA-Expression aufweisen konnten,
was in der vorliegenden Arbeit anhand der oben genannten Ergebnisse
bestätigt werden konnte.
Weiterhin konnten eine vorherige Studie demonstrieren, dass das
Zelladhäsionsmolekül CEACAM1, welches aus der CEA-Familie stammt,
eine erhebliche Rolle in der Entwicklung und Progression des kutanen
MM zu spielen scheint und in der Zukunft sowohl als prognostischer
Marker als auch zur antimetastatischen Therapie dienen könnte. Diese
Aussage kann ebenfalls anhand der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit
unterstützt werden.
69
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Danksagung
Für die Möglichkeit der Promotion danke ich insbesondere PD Dr. med.
Thilo Gambichler, Oberarzt der Dermatologischen Klinik des St.-JosefsHospitals Bochum. In diesem Zusammenhang möchte ich mich vor allem
für die sehr gute Zusammenarbeit, die zuverlässige Betreuung und die
vielen hilfreichen Tipps, die ich während der Erstellung meiner
Promotionsarbeit von ihm erhielt, bedanken.
Weiterhin möchte ich mich an dieser Stelle bei all denjenigen herzlich
bedanken, die mich bei dieser Arbeit hilfreich unterstützt und somit zu
deren Gelingen beigetragen haben:
-
Frau Sabine Richter für die zuverlässige Unterstützung, die
Bereitstellung der Arbeitsmaterialien und die nette Zeit während
der gesamten Laborarbeit und auch darüber hinaus
-
Herrn Jun. Prof. Dr. med. Alexander Kreuter für die Hilfe bei der
Auswahl des Bildmaterials
-
Frau Elisabeth Panz für die freundliche Hilfestellung bei der
Einarbeitung in die Immunhistologie
-
Meiner Familie für die wertvolle Unterstützung in jeder Hinsicht
-
Henny Rochol und Daniel Lichte für den netten Beistand und die
Hilfe bei der Überarbeitung
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name:
Sarah Grothe
Geburtstag und Geburtsort:
12. September 1983 in CastropRauxel
Familienstand:
ledig
Schulausbildung
1990 – 1994
Grundschule an der Langfortstraße in
Herne
1994 – 2003
Otto-Hahn-Gymnasium in Herne
Abitur
Hochschulausbildung
2003 – 2009
Studium der Humanmedizin an der
Ruhr-Universität Bochum
09/2005
Erster Abschnitt der Ärztlichen
Prüfung
2008/2009
Praktisches Jahr im Marienhospital in
Herne, Wahlfach Geriatrie
12/2009
Abschluss des
Studiums mit dem Zweiten
Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
seit 02/2010
Assistenzärztin der Medizinischen
Klinik III des Marienhospitals
in Herne
Zusatzausbildungen
seit 2001
Rettungsschwimmerin
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