Brandschutz in der Modernisierung

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TROCKENBAU
Verlagspostamt: 1010 Wien; Aufgabepostamt: 2700 Wiener Neustadt; P.b.b., 02Z032901M; Preis: 1,82 €
Das Fachorgan für die Stuckateur- und Trockenausbau-Unternehmen
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14
Journal
Brandschutz
in der
Modernisierung
Leistungsfähig im Bestand
ZUKUNFT UND
ENTWICKLUNG IM
BRANDSCHUTZ
BRANDSCHUTZ:
DURCHFÜHRUNG
UND NACHWEIS
IM INTERVIEW:
„MIT VEREINTEN
KRÄFTEN“
DI (FH) Markus
Eichhorn-Gruber, MBA
über Maßnahmen und
Qualität im Brandschutz
Dokumentation der
ordnungsgemäß
durchgeführten
Arbeiten
Qualifizierter
Nachwuchs durch
gemeinsame
Anstrengungen
Knauf macht
Kaufhäuser?
Unser System
macht‘s möglich!
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EDITORIAL
INHALT
Liebe Leserinnen
und Leser!
1 | 2014
Trau schau wem!
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48
AKTUELL
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Brandschutz in der Modernisierung
Noch wirbt der Wirtschaftsstandort Österreich mit
Stabilität, Sicherheit, Sozialkompetenz, aber auch
mit den hervorragend ausgebildeten Fachkräften.
Wie lange noch? Im Baugewerbe finden wir keine
Facharbeiter mehr. Warum? Weil wir es uns nicht
mehr leisten können, diese auszubilden.
Durchführung und Nachweis
Vorbeugender baulicher Brandschutz
Interview: Mit vereinten Kräften
VÖTB - Neues aus dem Verband
Schallschutz im Wohnbau
Technische ÖNORMEN
Leistungsfähig im Bestand
Renovierung: Problem „Lärm“
AUS DER PRAXIS
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LKH Leoben
Mehr Raum unterm Dach
Junges, urbanes Wohnen
Zentralschule in Amstetten
Gesundheit - unser höchstes Gut
Neue Raiffeisenlandesbank
WU-Wien: Campus-Leben
Firmensitz im neuen Glanz
Frisch und sauber
MARKT UND MENSCHEN
57
25
1 2014
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Menschen, Innovationen & News
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Impressum & Offenlegung
TROCKENBAU Journal
Fotos: Thomas Max/Kommunalverlag, IBS, Knauf/P. Kubelka; Coverfoto: Walter Henisch
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Die Politik versicherte schon
im Vorfeld der Grenzöffnung
für rumänische und bulgarische Arbeitnehmer Anfang
2014, dass die erwarteten,
etwa 25-30.000 Zuzüge aus
diesen Ländern für unseren
Arbeitsmarkt verkraftbar
seien. Von wegen: In ebendiesem Jänner erreichte die
Arbeitslosigkeit mit 450.000
Personen ihren historischen
Höchststand. Offiziell als worst case schöngeredet,
lässt die stetige Zunahme der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden, nichts Gutes hoffen.
Ausschreibungen und praktizierte Vergaben, die nur
den Billigstbieter würdigen, sind die wichtigste
Ursache dafür und damit der größte Verursacher
der Arbeitslosigkeit am Bau. Jeder wundert sich,
dass man auf einer Baustelle kein einziges deutsches Wort mehr hört. Dabei liegt die Erklärung auf
der Hand. Das Bau(neben)gewerbe muss, um unter
den aktuellen Vorraussetzungen überhaupt noch
reüssieren zu können, möglichst viel Leistung aus
den neuen EU-Staaten günstig zukaufen. Dass dies
zulasten der Arbeitnehmer, der Ausbildungsplätze
und der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe geht, ist
jedem klar, der versteht, dass mit der gesamten
Wertschöpfung auch die Steuereinnahmen über die
Grenze davon ziehen.
Wenn die öffentliche Praktik den Unternehmen keinen Profit mehr lässt, werden diese noch weniger
investieren und noch weniger Ausbildungsplätze
anbieten können. Das Maß des billigsten Preises ist
ebensolcher Unfug, wie es die diversen ausgelagerten Errichtungsgesellschaften sind, die zweistellige
Gewinnsätze ausweisen statt als Non-Profit-Organisation dem Gemeinwohl verpflichtet zu sein.
Verabschieden wir uns doch endlich vom Slogan
„Bauen muss billiger werden“. Die öffentliche Hand
in ihrer Gesamtgebarung hätte schon jetzt alle
Instrumente, in Gesetzgebung und Vergabepraxis,
in der Hand. Sie müsste sie nur im Sinne der
Daseinsvorsorge anwenden.
Ihr Walter Hofmann
Präsident VÖTB
Verband Österreichischer Stuckateurund Trockenausbauunternehmungen
KURZ NOTIERT
Fotos: Martina Zimper
STRAHLENDE
SIEGER.
Die VÖTB-Vertreter
Ing. Gregor Todt und
Mag.(FH) Stephan
Blahut gratulieren
Matthäus Angermann, Jasmin
Trummer und
Sebastian Kronenberg. (v.l.n.r.)
Staatsmeisterschaft
Die Bundesinnung der Bauhilfsgewerbe veranstaltete vom
12. – 14. März die Staatsmeisterschaft für die EuroSkills 2014 für den
Beruf „Stuckateur/in und Trockenausbauer/in“ in der Berufsschule für
Baugewerbe in Wien 22. An zwei Tagen kämpften sechs Burschen & ein
Mädchen um den begehrten Titel und die beiden Fahrkarten zu den
EuroSkills, die vom 2. – 4. Oktober in Lille, Frankreich stattfinden.
Die Aufgabenstellung war umfangreich: es musste eine Ständerwand
einseitig beplankt sowie eine Rundung gebaut und im Anschluss Q4 verspachtelt sowie mit einer selbst gezogenen, zugeschnittenen und versetzten Stuckleiste versehen werden. Diese Arbeiten wurden von allen
Bewerbern bestens bewältigt und so hatte es die dreiköpfige Fachjury
nicht einfach, die Preisträger zu ermitteln. Bewertet wurde u.a. die
Maßgenauigkeit, Winkelrechtigkeit und Ebenflächigkeit. Siegen konnte
der Wiener Sebastian Kronenberg vor der Steirerin Jasmin Trummer.
Den dritten Platz holte sich der Salzburger Matthäus Angermann.
Wir gratulieren sehr herzlich zu diesen tollen Leistungen!
DREAM-TEAM. Die Betreuer
Manfred Kurz, Ernst Schöfbeck und
Ing. Gernot Kulle haben eine tolle
Veranstaltung „gezaubert“.
OFFIZIELLE GRATULANTEN-SCHAR.
Auch Bundesberufsgruppensprecher
KR Erich Grentschacher (5.v.r.) und
Bundesinnungsmeisterin Irene WedlKogler (rechts außen) freuen sich ebenfalls über die Erfolge der jungen Leute.
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Save the date
itf internationales trockenbau forum
25./26 September 2014, Salzburg
Infos: www.i-t-f.org
Architektur hautnah erleben – das ist das Ziel der Architekturtage,
die am 16. und 17. Mai bereits zum siebten Mal in ganz Österreich
stattfinden. Das Motto dieses Jahres lautet „Alt Jetzt Neu“ und behandelt das weite Themenfeld Bauen im Bestand. Hierzu gehören Denkmalschutz, architektonische Lösungen angesichts des demografischen Wandels aber auch die Aktivierung von Leerständen im urbanen
und ländlichen Raum. Nachhaltigkeit wird in der Auseinandersetzung
mit Recycling, Upcycling, Revitalisierung und thermischer Sanierung
ebenso zentrales Thema sein. Die Architekturtage sind mit ihren rund
500 Veranstaltungen bei freiem Eintritt die größte, biennale Veranstaltung für Architektur- und Baukulturvermittlung in Österreich. Seit
ihrem Start 2002 dienen sie einem breiten Publikum zur Bewusstseinsschärfung für Architektur im Alltag. Zusätzlich bieten die Architekturtage ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm.
Infos: www.architekturtage.at/2014
TROCKENBAU Journal
1 2014
AKTUELL
ZUKUNFT.
Die demographische Entwicklung aber auch
bauwirtschaftliche Herausforderungen stellen hohe
Anforderungen an den Brandschutz.
Brandschutz in der Modernisierung
Aufgaben der Zukunft
A
Foto: Fotolia/Tiberius Gracchus
Brandschutz heute umfasst sämtliche Maßnahmen, die
zur Verhinderung eines Brandausbruches, einer Brandausbreitung sowie zur Sicherung der Rettungswege
erforderlich sind. Historisch gesehen führte eine Reihe von
Entwicklungen und Erkenntnissen zu einem Brandsicherheitsniveau, das als gesellschaftlich akzeptabel gilt.
Doch wie sieht die Zukunftsperspektive aus?
1 2014
TROCKENBAU Journal
m Anfang des Brandschutzes stand der
gezielte Einsatz von nicht brennbaren
Materialien dort, wo häufig die Brandursache zu finden war, wie zum Beispiel bei
Kaminen. Weiters wurden spezielle Werkstoffe
wie intumeszierende Materialien entwickelt, die
in vielen Brandschutzprodukten wie z.B.
Brandschutzmanschetten, Feuerschutzabschlüssen, Brandschutzverglasungen etc. ihre Anwendung finden. Aber auch die Entwicklung und
gesetzliche Verankerung organisatorischer
Brandschutzmaßnahmen lieferten einen ➝
5
AKTUELL
SPEZIELL. Das Library Learning Center (LLC) in der neuen Wirtschaftsuniversität Wien stellte aufgrund seiner
komplexen Architektur besondere Anforderungen an den Brandschutz.
TECHNISCHE UND
WIRTSCHAFTLICHE AUSSICHTEN
Die demographische Entwicklung ist ein deutliches Beispiel. Ein starkes Bevölkerungswachstum in den Ballungsräumen wird neue
städtebauliche und nachhaltige Maßnahmen
erfordern (z.B. Nutzungsvarianten im Gebäudelebenszyklus). Klimatische Veränderungen
und Häufungen von Wetterextremen erfordern bautechnische Anpassungen. Veränderungen der Ressourcen-Basis (z.B. Ende der
fossilen Rohstoffvorräte) machen den Einsatz
recyclierter Baumaterialien, den Ausbau der
alternativen Energiegewinnung (z.B. PlusEnergie-Gebäude) und den Einsatz nachwachsender Materialien (z.B. für die Dämmung –
Zellulose, Kork, Schafwolle, etc.) zwingend
notwendig.
6
Auch bauwirtschaftliche Aspekte sind relevant, deren Auswirkungen im Gewerbe bereits
jetzt sichtbar sind. Zum einen schrumpft das
verfügbare Zeitpensum bei der Herstellung
von Bauprojekten dramatisch. Eine fehlerhafte
Bauabwicklung ist die Folge. Entscheidungen
des Bauherrn erfolgen oft sehr spät, es herrscht
wenig Bewusstsein betreffend der Beeinflussbarkeit der Kosten in Abhängigkeit vom Planungsstadium. Durch den gewaltigen und
ineffizienten Informationsfluss verringert sich
die Zeit auf der Baustelle. Zum anderen
herrscht ein ruinöser Verdrängungswettbewerb
und die Komplexität des Marktes erhöht sich.
Immer schnellere Reaktionen der Unternehmen auf die Marktbedingungen werden notwendig, die zum Teil nicht mehr von reellen
wirtschaftlichen Einflüssen sondern immer
mehr von emotionalen und spekulativen Parametern hervorgerufen werden (z.B. Aktienmarkt). Weiter führen Regulative (Normen,
Gesetze, Verordnungen) zu einer bürokratisierten Bauabwicklung. Steigende Rechtsansprü-
BRANDPRÜFUNG EINST... Im Laufe der
Entwicklungstätigkeit wurden spezielle Werkstoffe
wie intumeszierende Materialien entwickelt.
che aus der gesetzlichen und normativen Komplexität führen zum Vertrauensverlust zwischen AG und AN.
KOMPLEXE LÖSUNGEN
ERFORDERN EXPERTEN
Vor dem Hintergrund dieser bautechnischen
und bauwirtschaftlichen Aussichten liegt der
Fokus auf einer Hauptaufgabe: Die Sicherung
der Qualität des Brandschutzes zukünftig zu
gewährleisten. Brandschutz muss funktionieren, spätestes dann wenn das Gebäude seiner
Fotos: Boanet, IBS
wesentlichen Beitrag zum dargestellten Brandsicherheitsniveau. Wie sieht aber die Zukunftsperspektive aus? Modernisierung ist hier als
zentraler Begriff und als eine Gesamtfunktion
des Wandels zu betrachten, der dann erforderlich ist, wenn eine Anpassung der Gesellschaft
und ihrer Umwelt an sich verändernde bzw. an
geänderte Bedingungen notwendig wird.
Nutzung zugeführt wird. Die Hauptaufgabe
„Sicherung der Qualität des Brandschutzes“
kann nur „gemeinsam“ gelöst werden, insofern, als dass sich Behörden, Wirtschaftsakteure und unabhängige Stellen an der Lösungsfindung aktiv beteiligen und mit der Erfüllung
der Teilaufgaben einen Beitrag zum Gesamtziel
VARIO Xtra
Das Feuchteschutzsystem
mit Xtra mehr Sicherheit
Brandschutz muss funktionieren,
spätestes dann wenn das Gebäude
seiner Nutzung zugeführt wird.
Die Hauptaufgabe „Sicherung der
Qualität des Brandschutzes“ kann
nur „gemeinsam“ gelöst werden.
DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA
liefern. Hersteller, Produzenten und Ausführende entwickeln und verwenden Brandschutzprodukte, daher liegt die Verantwortung
in erster Linie bei diesen Wirtschaftsakteuren.
Die seit Juli 2013 geltende BPV legt z.B. in
Art.11 Pkt.3 dies grundlegend fest und definiert, dass die „Hersteller“ durch entsprechende Verfahren sicherstellen müssen, dass die
erklärte Leistung beständig sichergestellt ist.
Je komplexer die Thematik, desto unerlässlicher wird der Einsatz von Experten. Nur so ist
eine anspruchsvolle Architektur und geeignete
Lösungsfindung in Brandschutzfragen, wie etwa
beim Library Learning Center (LLC) der neuen
WU in Wien, möglich. Das LLC wurde bereits
als Greenbuildung konzipiert. Komplexe Tragstrukturen mit Feuerwiderstands-Charakter
„R“, weite aufgelöste Räumlichkeiten und
somit schwierige Rauch- und Brandab- ➝
Vier innovative Komponenten,
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AKTUELL
KREISLAUF. Ein besonderes Augenmerk
muss zukünftig auf die Anwendung der
Brandschutzprodukte bzw. der generellen
Brandschutzmaßnahmen gelegt werden.
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT
Brandschutzthemen müssen in der technischen Ausbildung Eingang finden und intensiviert werden. Architekten, Planer und Konsulenten benötigen umfassendes Know-how,
welches Brandschutzprodukt in Abhängigkeit
von Regulativen eingesetzt wird.
Neue Produkte bedürfen der Feststellung
einer entsprechenden Qualität, die von unabhängigen Stellen durchgeführt werden muss.
Regulative wie z.B. die EN ISO/IEC-Reihe
17020/25/65 und darauf aufbauend Akkreditierungsgesetze sowie die bereits genannte BPV
unterstreichen bereits dieses Erfordernis. Nur
durch die Unabhängigkeit von Instituten ist es
möglich, aussagekräftige Ergebnisse betreffend
Produktqualität zu tätigen. Daher ist der Status dieser Unabhängigkeit in Zukunft weiter
zu forcieren.
Die Qualitätssicherung erfordert aber auch
die Entwicklung neuer Prüfmethoden und
-möglichkeiten, um bisher nicht-empirisch
ermittelte Eigenschaften verifizieren zu können. Fire Engineering ist bereits jetzt ein
Begriff, mit dem für Brandschutzkonzepte
Simulationen z.B. des Fluchtverhaltens der
Nutzer oder der Verrauchung des Gebäudes
durchgeführt werden können. Zukünftig sollen auch im Bereich der Validierung von
Brandschutzprodukten neue Berechnungsmethoden zum Einsatz kommen, die im Gegensatz zu den „kaltstatischen“ Ermittlungen die
Einwirkungen der Brandlast berücksichtigen
(Vergl. FEM aus der Tragwerksplanung).
Die Aufgabe unabhängiger Stellen ist es,
den Qualitäts-Status des Brandschutz-Produktes zum Prüfzeitpunkt festzustellen. Die Kontrolle des Inverkehrbringens sowie insbesondere der Anwendung der Produkte muss durch
behördliche Maßnahmen sichergestellt wer-
Architekten, Planer
und Konsulenten
benötigen umfassendes
Know-how, welches
Brandschutzprodukt
in Abhängigkeit
von Regulativen
eingesetzt wird.
DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA
A U TO R
DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA
‡ Studium Bauingenieurwesen und Projektmanagement
(FH Technikum Kärnten)
‡ Zulassung für das Baumeistergewerbe in Österreich seit 2004.
‡ MBA Postgradual an der Bauakademie Oberösterreich bzw.
am Josef-Schumpeter-Institut Wels.
‡ Seit 2013 Leitung der Prüfstelle am Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung (IBS) in Linz
8
den. Die Marktaufsicht der Behörden bezieht
sich bislang hauptsächlich auf das Inverkehrbringen. Ein besonderes Augenmerk muss
zukünftig auf die Anwendung der Brandschutzprodukte bzw. der generellen Brandschutzmaßnahmen gelegt werden, um einen
geschlossenen Kreislauf zur Sicherstellung der
Qualität zu erreichen. Dazu ist eine entsprechende Zusammenarbeit von Behörden und
unabhängigen Stellen sowie Sensibilisierung
der Wirtschaftsakteure erforderlich.
Dazu bedarf es zukünftig der Neuerung von
Regulativen. Zum Beispiel betreffend einer
Flexibilisierung der Vorschriften, um eine
Optimierung von Brandschutzmaßnahmen
zuzulassen. Aber auch im Sinne einer Intensivierung der normativen Harmonisierung, um
eine bessere Vergleichbarkeit von Prüfergebnissen zu erzielen. Und es ist zukünftig wichtig,
gezielt kritisch zu hinterfragen, ob Regulative
über die Sicherstellung der Brandschutzqualität hinaus nicht auch als bürokratischer
Hemmschuh das Ziel des „freien Marktes“
behindern.
Schließlich wird für die Sicherstellung der
Qualität des Brandschutzes eine entsprechende
Baukultur notwendig, die eine Bewältigung
der zuvor genannten Änderungen ermöglichen
soll. Wenn durch gegenseitiges Vertrauen eine
Kooperation der Projekt- bzw. Marktbeteiligten zur Optimierung der Projektziele gelingt,
ist nicht nur die Qualität des Brandschutzes
sichergestellt sondern auch die Möglichkeit
geschaffen, mit wirtschaftlichem Erfolg auf
dem Markt zu agieren.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Fotolia/Matthias Buehner, IBS
schnittsbildung (Schrägverglasungen, Nurglaskonstruktionen, etc.) stellten höchste Anforderungen an die Brandschutz-Konzeption.
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AKTUELL
Dokumentation der ordnungsgemäß durchgeführten Brandschutzarbeiten
Durchführung und Nachweis
Heutzutage ist es leider nicht
mehr ausreichend, „nur“ gute
eigene Arbeitsleistungen zu
erbringen, auch die Arbeiten der
Vorgewerke müssen entsprechend
auf die Notwendigkeiten der
geprüften Brandschutzsysteme
abgestimmt sein.
10
BILD 1. Kabelabschottungen –
Massenbündelung und zu dichte Belegung
BILD 2. Ein Weichschott –
mehrere Verarbeiter
Grundsätzlich gilt, dass die letzte Firma, die an
der Abschottung arbeitet, seine Kennzeichnung
anbringen muss und damit für das gesamte System haftet, unabhängig davon, ob er es komplett
erstellt hat oder nur das Schott ergänzt hat.
stätigung erstellen. In dieser ist anzuführen,
welches System verbaut wurde, welches Zulassungsdokument dem zu Grunde liegt, das entsprechende Projekt und die ausführende Firma.
Um den Bauherrn die Gewissheit eines ordnungsgemäßen Brandschutzes zu geben, ist
daher die Vergabe aller Maßnahmen beim baulichen Brandschutz in einem Projekt an eine
dafür qualifiziert Firma zu empfehlen, um
auch im „Worst Case“ die notwendige Sicherheit zu haben. Ein Brandfall ist nie auszuschließen, jedoch sollten dann die Auswirkungen in einem abgegrenzten und vorher definierten Bereich bleiben.
NACHWEIS DER AUFGEFÜHRTEN
BRANDSCHUTZARBEITEN
Vorausgesetzt, dass alle oben beschriebenen
Maßnahmen ordnungsgemäß erfüllt sind,
braucht der Kunde für eine etwaige Abnahme
auch die entsprechenden Unterlagen, um der
Behörde nachzuweisen, dass das ausgeführte
System für den Anwendungsfall geeignet ist
und im Brandfall auch die notwendige Sicherheit für „Leib und Leben“ bietet.
Neben den nachvollziehbaren Aufmaßunterlagen sind die Eignungsnachweise zu erbringen. Das sind grundsätzlich Europäisch Technische Zulassungen (ETA’s oder ETB’s). Sollten diese noch nicht vorhanden sein, müssen
die entsprechenden Klassifizierungsberichte
weitergegeben werden.
Die in der Branche kolportierten Leistungserklärungen sind lediglich vom Hersteller bzw.
Lieferanten an die ausführende Firma zu übermitteln, eine Weitergabe an den Endkunden
ist nicht notwendig.
Um einen durchgängigen Schluss zwischen
den eingebauten Materialien und den o.a. Prüfgutachten zu haben, muss jede Firma über die
von Ihnen hergestellten Systeme eine Eigenbe-
A U TO R E N
Thomas
Stangl
VÖDU Obmann,
Geschäftsführer der
Fa Ing Rudolf Duschek,
[email protected]
Fotos: Ing. Thomas Stangl, Christian Baldasti
N
ach den neuen europäischen Klassifizierungsberichten sind grundsätzlich
Bündelungen von Elektroleitungen
zulässig (Bild 1. Kabelabschottungen). Als Richtwert kann man von einem maximalen Durchmesser der Bündel von 10 cm ausgehen, wobei
das dickste Kabel rund 20 mm haben darf. Das
ist aber kein Freibrief, dass die vorgesehene maximale Belegung in einer abzuschottenden Öffnung von ca. 60 % überschritten werden darf.
Natürlich muss für solche Abstimmungen
sowohl der Elektriker entsprechend informiert
sein als auch die Bauleitung dafür Sorge tragen,
dass die notwendigen Öffnung vorhanden sind.
Die Praxis, dass die Brandschutzarbeiten bei
einem Projekt durch die verschiedenen Gewerke
(Heizung, Lüftung, Kälte, usw.) getrennt ohne
Abstimmung durchgeführt werden, bringen in
der Gewährleitung des ausführenden Generalunternehmers einige Gefahren mit sich. (Bild 2.
Ein Weichschott – mehrere Verarbeiter) Auch
wenn die notwendigen Abmessungen der
Durchbruchsgrößen vorhanden sind, darf nur
eine Brandschutzfirma die Ausführung des ordnungsgemäßen Schotts inklusive aller systemkonformen Zusatzmaßnahmen durchführen.
Nur dann darf das Schott von der ausführenden
Firma gekennzeichnet werden und die notwendigen Unterlagen für eine Abnahme erstellt werden. Die Gewährleistung für eine Abschottung
kann nicht auf mehrere Firmen verteilt werden.
Als Beispiele aus der Praxis seien hier die
unterschiedlichen Brandschutzmaßnahmen
von den Gewerken Haustechnik und Elektro
erwähnt oder das nachträgliche Einbauen von
Brandschutzmanschetten durch den Rohrleger
in ein bereits fertig hergestelltes Schott.
Christian
Baldasti
VÖDU Vorstandsmitglied,
Abteilungsleiter für
Brandschutz/
Fa. KAEFER,
[email protected]
TROCKENBAU Journal
1 2014
AKTUELL
Situation nach Zurückziehung
der ÖNORM M7626:1980
Fotos: Ing. Andreas Fragner
M
it 15.1.2014 wurde die ÖNORM
M7626 „Lüftungstechnische Anlagen – Luftleitungen mit brandschutztechnischen Anforderungen“ vom Austrian Standards Institute zurückgezogen,
wodurch die für die Übergangszeit propagierte
Klassifizierung von 1, 2 und 3-seitig brandschutztechnisch verkleideten Lüftungsleitungen als L30-/L60-/L90-Leitungen, nach
„altem, nationalen Brandschutzsystem“, nicht
mehr möglich ist.
Da die europäische Feuerschutz-Normenwelt bis dato nur 4-seitige brandschutztechnische Bekleidungen kennt (2- und 3-seitige sind
derzeit bei CEN in Ausarbeitung – die Veröffentlichung kann aber erfahrungsgemäß noch
etwas dauern) sind bei Bedarf (aber in jedem
Fall bereits vor Ausführungsbeginn) entsprechende Gutachten, brandschutztechnische
Objektbeurteilungen durch den Ausführenden, bzw. brandschutztechnische Beurteilungen durch den Hersteller/Lieferanten des
Bekleidungsmaterials einzuholen, wodurch
deren Verwendung für zulässig erklärt wird.
In diesen Beurteilungen/Gutachten ist neben
der Bekleidung selbst u.a. auch der Anschluss
der Bekleidungen an Wänden und Decken (als
Teil der Bekleidung) zu definieren.
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1 2014
TROCKENBAU Journal
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11
AKTUELL
Brandschutzfibel - Information auf aktuellem „Stand der Technik“
Vorbeugender
baulicher Brandschutz
Vieles hat man in den letzten Monaten gehört, vieles hat sich normativ
geändert. Daher ist es notwendig geworden, herausgegebene Unterlagen
auf den aktuellen Stand entsprechend anzupassen. VÖDU-Obmann
Ing. Thomas Stangl informiert im nachfolgenden Beitrag.
IM DETAIL ERKLÄRT
Nach den Begriffsbestimmungen findet sich
eine Auflistung der notwendigen Materialien
wieder, die z.B. erklärt, was der Unterschied
zwischen intumeszierenden und ablativen
12
Dämmschichtbildnern ist. Das Herzstück der
„Brandschutzfibel“ ist jedoch, dass alle am
Markt befindlichen und zur Ausführung
gelangten Brandschutzmaßnahmen im Detail
erklärt werden. Das fängt an mit den Kabelabschottungen und listet die Unterschiede bei
Weichabschottungen, Mörtelschotts, Modul-
STAND DER TECHNIK
Insgesamt ist die Neuauflage in der heutigen
schnelllebigen Zeit sicherlich ein gelungenes
Werk für Architekten, technische Büros,
ÖBA´s und Ausführende, die sich umfassend
und detailliert über den heutigen Stand der
Technik des baulichen Brandschutz informieren möchten.
I N FO
Brandschutzfibel
Download möglich über
‡ die Homepage des Wirtschaftsministeriums
www.bmwfj.gv.at/tourismus/historischebauten/seiten/
brandschutz.aspx
‡ oder die des VÖDU´s
www.isolierverband.at/isolierverband.php?showme=
brandschutz&umenu=download
TROCKENBAU Journal
Foto: VÖDU
D
er Verband Österreichischer Dämmunternehmungen (VÖDU) hat in
Zusammenarbeit mit vielen Experten
aus der Wirtschaft, Sachverständigen, Prüfinstituten und Systemlieferanten für das Wirtschaftsministerium eine (in der Umgangssprache) „Brandschutzfibel“ erstellt, in der sich alle
damit Beschäftigten umfassend über den allgemeinen Stand der Technik informieren können.
Die beschriebenen Werte sind nicht auf einzelne Systeme bezogen, sondern gelten österreichweit und können von allen am Markt befindlichen Brandschutzmaterialien erfüllt werden.
schotts, Polsterschotts, Abschottungen mit
Brandschutzschaum und Abschottungen mit
Sonderformen auf. Weiters werden die zusätzlich notwendigen Schutzmaßnahmen wie z.B.
Streckenisolierungen oder Brandrohrmanschetten bei Stahl- oder Kunststoffleitungen
erklärt. Und auch der große Bereich der Verkleidungen von Lüftungskanälen, Elektrotassen und Brandschutzklappen sowie die Herstellung von selbständigen Brandschutzkanälen und Entrauchungsleitungen werden
anschaulich dargestellt.
Bei jedem Bereich wird zuerst die normative
Grundlage aufgezeigt – sowohl die neuen
europäischen als auch die nicht mehr gültigen
nationalen. Weiters werden die (für alle Systeme gleich geltenden) grundsätzlichen Ausführungsbestimmungen detailliert aufgelistet und
die notwendigen Voraussetzungen, um einen
ordnungsgemäßen Brandschutz herstellen zu
können, dargestellt. Abgerundet wird jede Systemerklärung mit ergänzenden Bildern, die
nochmals einen Überblick über die unabdingbaren Details geben.
1 2014
n für
gelasse
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2
8
4
9
12
10
5
7
6
1
12,5 mm fermacell
Powerpanel H2O
7
Platte dicht gestoßen –
Breite: ≤ 1 mm
2
3,9 × 35 mm fermacell
Power panel Schrauben
Abstand: ≤ 400 mm
8
75 mm CW75-06
9
75 mm UW75-06
3
3,9 × 50 mm fermacell
Powerpanel Schrauben
Abstand: ≤ 250 mm
10 60 mm Mineralfaser –
25 kg/m 3
4
Plattenstoß dicht gestoßen –
Fugenbreite: ≤ 1 mm
11 5 mm Randdämmstreifen
5
fermacell Klebefuge –
Fugenbreite: ≤ 1 mm
12 Beispiel Schlagdübel –
6 fermacell Powerpanel
Spachtel – Breite: 5–10 mm
– Baustoffklasse B2
Abstand: ≤ 700 mm
13 Beispiel Schlagdübel –
Abstand: ≤ 1 000 mm
13
11
fermacell
Powerpanel H2O
Die Platte für wasser- und witterungsfeste Konstruktionen
Top-Vorteile für die Nutzung innen und außen
Q 100% wasser- und feuchteresistent
Q Witterungsbeständig und schimmelresistent
Q Stabil und robust, nicht brennbar
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Q Abgestimmte Systemkomponenten für den
Außeneinsatz, z. B. Putzsysteme
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fermacell® ist eine eingetragene Marke
und ein Unternehmen der XELLA-Gruppe.
AKTUELL
Alte Bezeichnungen sind trotz der EN nach wie vor üblich
Begriffliche Altlasten
in der Brandschutzpraxis
Bei den Bezeichnungen im
Bereich des baulichen Brandschutzes verhält es sich ähnlich
dem Schilling und dem Euro.
Selbst Jahre nach der Ablösung
der „ÖNORM B 3800“ durch
die „EN 13501-2“ ist es nach
wie vor üblich die alten
Begrifflichkeiten zu verwenden.
D
KLASSIFIZIERUNGSBERICHTE
Als die ÖNORM B 3800 noch in Österreich
galt, wurde als allgemein gültiger Prüfnachweis
für den Brandschutz ein Prüfbericht einer
Prüfstelle vorgelegt. Mit Einführung der EN
in Österreich erhält man vom jeweiligen Sys-
temgeber keine Prüfberichte mehr, sondern
einen Klassifizierungsbericht. Vereinfacht
gesagt, ist der Prüfbericht, den es nach wie vor
gibt, ein Tatsachenbericht über den Ablauf
und das genaue Ergebnis des Feuerwiderstandes. Im Prüfbericht ist folglich das tatsächliche
Ereignis, z.B. E 131 und I 140 nachzulesen.
Da es eine Feuerwiderstandsklasse E 131 – I
140 nicht gibt und gemäß den gültigen Normen immer auf die nächstniedrigere Klassifizierungszeit abgerundet werden muss, wird im
Klassifizierungsbericht die Konstruktion in die
„richtige Klassifizierungszeit“ eingereiht. Im
Falle der angeführten Beispielwand bedeutet
dies E131 + I 140 = EI 120.
Weiter können mehrere Prüfberichte in
einem Klassifizierungsbericht zu einem „System“ zusammengefasst und eingestuft/klassifiziert werden.
A U TO R
Wolfgang Schaffer
Leiter der Anwendungstechnik bei Baustoff und Metall International,
Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für
Trockenbau
14
Ein Klassifizierungsbericht ist gültig, wenn
‡ die im Klassifizierungsbericht angeführten
Produkte verwendet werden,
‡ die Verarbeitungsrichtlinien des Systemgebers beachtet werden.
Die Gültigkeit eines Klassifizierungsberichtes
erlischt, wenn
‡ die angeführten Produkte nicht verwendet
werden,
‡ die Verarbeitungs-Richtlinien nicht beachtet werden.
RESÜMEE
Fakt ist, dass die alten F-Bezeichnungen im
Bereich Feuerschutz/Feuerwiderstand ausgedient haben, so wie der gute alte Schilling. Die
Konstruktionen in EI, R, REI, REIM usw.
sind zu prüfen, zu klassifizieren, auszuschreiben, anzubieten und gemäß dem Klassifizierungsbericht oder einer gesetzlich vorgeschriebenen Europäisch Technischen Zulassung
(ETZ) auszuführen.
INFOS: Die Langfassung des Artikels, in der
der Autor detailliert auf die wesentlichen
Begriffsneuerungen und auch Praxisbeispiele
eingeht, steht auf der VÖTB-Homepage zum
Download bereit. www.trockenausbauer.at
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: fotolia/Matthias Buehner, Baustoff + Metall
ie bis zum 3. Mai 2010 in Österreich
geltenden gebräuchlichen Bezeichnungen F 30, F 60, F 90, etc. wurden im
Zuge der Zurückziehung der „ÖNORM B 3800
Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“
ersetzt. Doch trotz der nun gültigen Begriffsdefinitionen laut „EN 13501-2 Klassifizierung von
Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten, Teil 2: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Feuerwiderstandsprüfungen“ sind
die „alten Begriffsbezeichnungen“ in der Baupraxis wie F 30 und F 90 nach wie vor fälschlicherweise üblich. Doch nicht alles, was einmal mit F
90 bezeichnet wurde, ist mit der neuen Bezeichnung EI 90 identisch. Auch für den Trockenbau
gilt: „Leider ist das Selbe nicht das Gleiche!“
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Wir sind Wegbereiter!
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Hier erfahren Sie mehr:
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1 2014
TROCKENBAU Journal
15
AKTUELL
VÖTB-Präsident Walter Hofmann, Ing. Peter Leditznig von Rigips
und KR Otto Ordelt von Knauf im Gespräch
Mit vereinten Kräften
KOOPERATION. Beim Gespräch mit dem Trockenbau-Journal betonten VÖTB-Präsident Walter Hofmann, KR Otto Ordelt von Knauf und
Ing. Peter Leditznig von Rigips die gute Zusammenarbeit zwischen Handel, Industrie und Gewerbe. (v.l.n.r.)
Trockenbau-Journal: Immer wieder ist
wird es immer schwieriger
von einem Fachkräftemangel die Rede. Auf
qualifizierten Nachwuchs zu
finden. Welche gemeinsamen
Anstrengungen es zwischen
Verband und Industrie in
der Lehrlingsausbildung gibt
und in Zukunft geben sollte,
diskutierten VÖTB-Präsident
Walter Hofmann, Ing. Peter
Leditznig von Rigips und
KR Otto Ordelt von Knauf
im Interview mit dem
Trockenbau-Journal.
16
der anderen Seite finden junge Menschen
oft keinen Ausbildungsplatz. Wo liegt Ihrer
Meinung nach die Ursache für diese Diskrepanz?
Hofmann: Meiner Meinung nach hat jedes
Unternehmen die Verpflichtung Ausbildung
zu gewährleisten, doch zu wenige Firmen
geben den jungen Leuten eine Chance. Am
Beginn der Lehre sind die Jugendlichen in
einem schwierigen Alter, doch mit Hilfe und
Unterstützung aus der Unternehmung findet
ein Umdenken bei den jungen Leuten statt.
Leditznig: Es ist auch eine Frage der Qualifikation. Junge Leute mit schlechten schulischen
Leistungen finden schwerer einen Ausbildungsplatz. Auf der anderen Seite ist ein Wettbewerb um qualifizierte junge Leute entstan-
den. Die Unternehmen haben aufgrund des
hohen Wettbewerbsdrucks auch immer weniger Ressourcen, um Lehrlinge auszubilden.
Ordelt: Neben der sozialen Verantwortung
sollten Unternehmen auch langfristig denken
und eigene Fachkräfte ausbilden. Allerdings
kennen wir das Problem schlecht ausgebildeter
junger Leute. Hilfreich ist hier einen Lehrlingsverbund mit anderen Unternehmen einzugehen.
TBJ: Wie viele Lehrlinge bilden Sie aktuell
aus?
Leditznig: Wir bilden immer jene Anzahl an
Lehrlingen aus, denen wir auch nach der
Ausbildung garantiert einen fixen Arbeitsplatz
im Unternehmen zusagen können, vor allem
in technischen Berufen und das sowohl in
Puchberg als auch in Bad Aussee.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Thomas Max
Für die Trockenbau-Branche
AKTUELL
IMAGEPFLEGE.
„Man muss den jungen Leuten vermitteln, dass
der trockene Innenausbau in all seinen kreativen
Facetten das Aushängeschild jedes Gebäudes
ist“, findet VÖTB-Präsident Walter Hofmann.
Ordelt: Wir haben aktuell neun Lehrlinge,
vier im kaufmännischen Bereich sowie Schlosser und Elektriker. Unsere Lehrlingsquote liegt
bei 4,5 Prozent.
Hofmann: Wir haben neun Lehrlinge, von
denen zwei in der Mechatronik, einer im technischen Bereich und sechs im Trockenbau ausgebildet werden.
TBJ: Sie haben gesagt, es gibt einen Wettbewerb um gut qualifizierte junge Leute.
Wie kann sich die Trockenbau-Branche
helfen?
Hofmann: Wir müssen den Beruf bekannter
machen und bewusstseinsbildende Maßnahmen durchführen. Man muss den jungen Leuten vermitteln, dass der trockene Innenausbau
in all seinen kreativen Facetten das Aushängeschild jedes Gebäudes ist.
Leditznig: Ich denke auch, dass wir bei vielen
jungen Leuten noch unter der Wahrnehmungsgrenze sind. Speziell im letzten Jahr
haben wir durch Aktivitäten wie die Phantasiewelten und den Bundeslehrlingswettbewerb
den Beruf bekannter gemacht. Ziel ist es in
Zukunft durch die geplante Teilnahme an den
1 2014
TROCKENBAU Journal
Euro-Skills und in weiterer Folge den WorldSkills weitere Schritte in Richtung Bekanntheit
zu setzen.
spiel ist Tomas Sklenar von der Firma Kaefer.
Als Lehrling war er in Wettbewerben erfolgreich und ist mittlerweile zum Bauleiter aufgestiegen.
Leditznig: Auch uns geht es um eine Hebung
des Images des Berufsstandes. Wenn wir gute
Facharbeiter heranziehen, dann wird in weiterer Folge die Qualität auf der Baustelle steigen.
Durch Wettbewerbe können wir bei den jungen Leuten schon früh die Begeisterung zur
Weiterbildung wecken.
TBJ: Durch die heimischen Industrien
Knauf und Rigips werden seit geraumer
TBJ: Ein wichtiges Thema ist die Frage der
Zeit regelmäßig Lehrlingswettbewerbe
schulischen Ausbildung in einer HTL. Ist
durchgeführt. Was sind Ihre Motivationen?
angedacht, dass es für das Berufsbild des
Ordelt: Unsere Motivation ist, dass unsere
Stuckateurs und Trockenbauers eigene
Produkte qualitätsvoll verarbeitet werden.
Daher ist uns die Förderung der Jugend ein
Anliegen und dazu gehört auch, dass sie sich
einem Wettbewerb stellen. Ein gutes Bei-
Klassen oder HTLs in Österreich gibt?
Hofmann: Es ist gewiss eine Aufgabe der
Zukunft, den Beruf in einer HTL zu implementieren, um die Möglichkeiten des ➝
17
AKTUELL
TBJ: Eine weitere Idee wäre, dass Industrieunternehmen gemeinsam mit den Verar-
WETTBEWERBE.
„Wenn wir gute
Facharbeiter heranziehen, dann wird in
weiterer Folge die
Qualität auf der
Baustelle steigen“,
ist Ing. Peter Leditznig
von Rigips überzeugt.
Leditznig: Das ist ein interessantes Modell.
Wir rekrutieren unsere Nachwuchskräfte allerdings am freien Markt und unterstützen das
Gewerbe durch unsere Aktivitäten im Lehrlingsbereich.
beitern Fachkräfte ausbilden, sodass der
Lehrling eine breitere Berufsausbildung
TBJ: Herr Präsident Hofmann: in unserem
erhalten. Wie beurteilen Sie diesen
letzten Interview haben Sie die „gelebte
Ansatz?
Partnerschaft mit Fairplay zwischen Handel,
Ordelt: Bei Knauf beginnt dieses Jahr im
Industrie und Gewerbe“ hervorgehoben.
Herbst erstmals ein Lehrling, der sowohl eine
Ausbildung bei uns im Haus, als auch bei
einem „befreundeten“ Trockenbauunternehmen absolviert. Er erlernt das Berufsbild des
Stuckateurs- und Trockenausbauers in der vorgegebenen Lehrzeit, doch durch die Zusammenarbeit ist das Spektrum breiter, sodass er
für zusätzliche Bereiche qualifiziert ist. Der
Hintergrundgedanke ist, dass wir im ganzen
Unternehmen vor einem Generationswechsel
stehen. Daher wollen wir die Ausbildung so
breit wie möglich gestalten.
Wird auch 2014 alles beim alten bleiben?
Hofmann: Die gelebte Partnerschaft existiert.
Mir ist wichtig, dass wir miteinander kommunizieren, Lösungen finden und umsetzen. Das
ist gelebte Partnerschaft und unser großer
Vorteil.
TBJ: Sie alle sind bereits seit Jahrzehnten
erfolgreich in Österreichs TrockenbauUnternehmen tätig. Dürfen wir Sie um
einen kleinen Ausblick auf die Entwicklungen 2014 bitten?
Hofmann: Aus der Sicht des Gewerbes ist 2014
TBJ: Herr Ing. Leditznig, Herr KR Ordelt:
Gibt es von Ihrer Seite Wünsche an den
Verband?
Ordelt: Wir müssen mit vereinten Kräften versuchen, mehr Mitglieder in den Verband zu
LEHRLINGSMANGEL.
„Neben der sozialen
Verantwortung
sollten Unternehmen
auch langfristig denken
und eigene Fachkräfte
ausbilden“, so KR Otto
Ordelt von Knauf.
18
bringen, um bei unserer Lobbyarbeit bei Behörden und politischen Entscheidungsträgern
mehr Gehör zu finden. Der zweite Wunsch ist,
dass wir weiterhin Qualität fördern.
Leditznig: Ich denke, dass eine große Mitgliederzahl nicht der entscheidende Faktor ist.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass sich
der Verband zu anderen verwandten Branchenbereichen hin öffnet, um mehr Gehör bei
öffentlichen Stellen zu finden.
durch einen Preisdruck am Markt geprägt. Wir
stecken in einer angespannten wirtschaftlichen
Situation. Seitens der Politik wird die Vergabethematik weiterhin gefördert, nämlich den „Billigstbieter“ zu beauftragen, sodass wir zwar
Beschäftigung haben werden, aber nicht das uns
zustehende Ergebnis erwirtschaften.
Leditznig: Bei uns wird es unter ähnlichen
Vorzeichen laufen wie 2013. Optimismus sehe
ich nicht, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich nur marginal von
2013. Wir erkennen, dass es durch vermehrten
Wohnbau in Ballungsräumen Zuwächse gibt,
aber auf der anderen Seite fehlt es uns dann in
den ländlichen Regionen.
Ordelt: Große Impulse, von denen die Politiker
sprechen, kann ich nicht erkennen. Wie Herr
Leditznig gesagt hat, konzentriert sich alles auf
den Ballungsraum Wien. Einen gedämpften
Optimismus habe ich schon, aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die es seit 2009 gibt,
werden noch nicht überwunden werden.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Thomas Max
Trockenausbaus in der Tiefe darzustellen.
Doch auch die Zusammenarbeit mit den Universitäten hat Potential. Ich bin überzeugt,
dass wir durch das Projekt Phantasiewelten in
Köln Interesse geweckt haben.
Ordelt: Schon vor dreißig Jahren haben wir ein
„train the trainer“-Programm durchgeführt, um
HTL-Lehrer in der Gipsbauweise zu schulen.
Wir müssten den Bereich in allen Säulen der
Ausbildung abbilden – auf einer HTL, einer
Uni und in der Aus- und Weiterbildung.
Leditznig: Der Fachverband Stein-Keramik
bietet seit Herbst 2013 mit der HTL Leoben
einen Zweig für Rohstofftechnik an. Ob wir als
eher kleiner Verband eine fünfjährige HTL-Ausbildung heben können, muss man sich anschauen. Leichter umsetzbar wäre es gemeinsam mit
einer HTL ein zweijähriges Kolleg einzurichten.
Foto: Trockenbau-Journal
AKTUELL
Unser Verband entwickelt sich weiter
VÖTB 2014 –
Was Sie wissen sollten …
WORKSHOPS.
In zahlreichen Arbeitsgruppen
diskutierten die Teilnehmer aktuelle
Fragen und Herausforderungen.
Jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Dies gilt natürlich auch für die Arbeit in einem
Verein und den daraus resultierenden Angeboten und Vorteilen für seine Mitglieder. Der VÖTB lädt diese
deshalb regelmäßig ein, über neue Ideen und aktuelle Problemstellungen zu diskutieren und daraus
Neues anzubieten, getreut dem Motto „Mein Verband = Mein Vorteil“.
A
us den Ergebnissen der Workshops
des Herbst 2013 konnten einige
Arbeitsaufträge formuliert werden,
die der Vorstand und seine Arbeitsgruppen
mittelfristig im laufenden Jahr und teilweise
auch langfristig angehen und abarbeiten werden. Zwei davon möchten wir heute herausgreifen:
Zunächst hat sich – wie auch in den vergangenen Jahren auch – die Qualitätskommission
bemüht, Angebote zu erarbeiten, die mithelfen können, das Image der Branche zu heben.
Vordringlich geht dies über eine konstant
hohe Qualität der Verarbeitungen zu der wohl
jeder Betrieb das Seine beitragen kann. Zu
diesem Zweck ist noch im letzten Jahr das
„Qualitätszertifikat“ ausgerollt worden, dessen
Erwerb in der ersten Phase jedem Betrieb frei
steht. Prüfmodus und Prüfblätter können im
Verbandsbüro abgerufen werden. Die Prüfungen vor Ort übernimmt als unabhängige Einrichtung die Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien (MA 39).
Alle Mitgliedsbetriebe mögen rasch Ihre Bauvorhaben einreichen, um schon im Herbst mit
dem VÖTB Qualitätszertifikat ausgezeichnet
zu werden!
NACHWUCHS SELBST AUSBILDEN
Eine weitere Herausforderung für unsere
Betriebe ist es, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Dies gilt im Facharbeiterbereich ebenso,
wie es ganz besonders schwierig geworden ist,
gute Lehrlinge zu werben. Der VÖTB sieht
nur einen Ausweg, diese Wachstumsbremse
mittel- und langfristig zu beseitigen: Selbst
ausbilden und gemeinsam mit dem Verband,
frühzeitig Schüler als potenzielle Lehrlinge
anzusprechen. Die StunT-Team Initiative steht
hierbei im Vordergrund. Viele Institutionen
unterstützen die Lehrherren – oft auch durch
Förderungen. Auch jene, die sich entschließen
demnächst selbst auszubilden, können sich
über umfangreiche Informationen und
Zuschüsse freuen. Letztlich ist es aber im Interesse aller Trockenausbauer, den eigenen Nachwuchs auch selbst zu schulen. Es sei an dieser
Stelle auch an den „VÖTB-Bildungsscheck“
erinnert, mit dem der Verband und die Industrie den Besuch ihrer Schulungen mit der
Übernahme von bis zu 50% der Weiterbildungskosten unterstützt! Das Verbandsbüro
hilft auch hier gerne weiter: 01 587 36 33 22
oder [email protected]
Neu und
ausgezeichnet
bei rhtb!
Der handwerklich talentierte und engagierte Rene
Kainz hat die Lehrabschlussprüfung als Stuckateur
und Trockenausbauer im Lehrbetrieb rhtb: projekt
gmbh mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen.
Der VÖTB gratuliert dem jungen Gesellen und seinen Ausbildern Siegfried Mauroschek und Franz
Pöttler herzlich zu diesem erfreulichen Ergebnis!
20
GRATULATION.
Rene Kainz hat mit
„ausgezeichnetem Erfolg“
seine Lehrzeit
abgeschlossen.
LERNEN.
Dario Lazarevic ist
seit dem letzten
Herbst mit großem
Engagement dabei.
Dario Lazarevic hat im
Oktober 2013 mit der Lehre
zum Stuckateur und Trockenbauer begonnen. Auch
wir dürfen ihn auf diesem
Wege nochmals „herzlich
willkommen“ heißen. Sein
bisheriges Engagement
zeigt seinen Ausbildnern
sein großes Interesse an
unserem schönen und vielseitigen Beruf. Weiter so!
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Pelkar, rhtb
Begrüßung der neuen VÖTB-Mitgliedsbetriebs-Lehrlinge
AKTUELL
VÖTB-Geschäftsführer Mag.(FH) Stephan Blahut informiert
Der Vergabepraxis auf der Spur
Oft muss man feststellen, dass sich die ausschreibende Behörde schwer tut, den im Vergaberecht
vorgesehenen „Bestbieter“ zu identifizieren. Aus
vielerlei Gründen würdigt sie letztlich nur den Preis,
in der irrealen Hoffnung die leeren Kassen bestmögFoto: VÖTB
lich zu schonen. Doch dies ist trügerisch und bei so
manchen Bauvorhaben wäre es klug gewesen, von
Anfang an den besten Bieter zu wählen.
W
er hat es noch nicht erlebt? Eine
Vergabe wirkt, als wäre sie dem billigsten Bieter regelrecht aufgedrängt worden. Allein das Kriterium „Preis“
wurde gewürdigt, in der Ausschreibung fehlt
jede Überlegung, wie regional Arbeitsplätze
gesichert, Lehrlinge gefördert oder Wertschöpfung gehalten werden könnte. Regelmäßig
bekommen Unternehmen den Zuschlag, die
sich ohne eigene Mitarbeiter, ohne jemals
einen Lehrling ausgebildet zu haben, beinahe
risikolos den Auftrag sichern, um diesen eine
lange Kette von kleinsten Subunternehmern
abarbeiten zu lassen.
Der VÖTB beteiligt sich deshalb an einer
Studie, die die „Beschaffungspraxis der Kommunen“ erheben wird. Davon sind gute Dreiviertel Bauvorhaben, also von höchstem Inte-
resse. Letztlich soll auf Basis repräsentativer
Daten analysiert werden, durch welche Unterstützungsmaßnahmen diese Gebietskörperschaften in die Lage versetzt werden könnten,
die hinsichtlich Qualität, Arbeitsplätzen, Ausbildung, aber auch Preis richtige Entscheidung
im Sinne des regionalen Faktors zu treffen.
Ein Ziel wird die Entwicklung eines Leitfadens sein, der den Entscheidern in Kommunen, Bezirken oder Ländern ermöglichen soll,
die qualitativ beste Entscheidung treffen zu
können. Ich lade die VÖTB-Mitglieder schon
jetzt ein, Vorschläge dafür im Verbandsbüro
einzureichen. Eine hochkarätige Kommission
wird aus Studie und Vorschlägen Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Vergaberechts,
dessen Novellierung ansteht, und für einen
Leitfaden formulieren.
KONTAKT: [email protected]
VÖTB-Lehrlings-Aktivitäten
Foto: Bernd Plank
Das StunT-Team
unterwegs in
Österreich
Im Jänner 2014 tourte das StunT-Team
wieder durch Österreichs Schulen
D
er Startschuss fiel in Oberösterreich,
wo Schulen in Begleitung der Firma
Perchtold in Laakirchen besucht
wurden. Voll im Einsatz war die Firma Thallermayr in Grießkirchen: sie gab Einblick in
den Berufsalltag, präsentierte das Unternehmen und zeigte direkt vor Ort handwerkliche
Umsetzungen der Stuckateur und Trockenausbauer, wie beispielsweise das Aufstellen einer
Wand. Auch die SchülerInnen kamen dabei
nicht zu kurz - sie durften selbst Hand anlegen
1 2014
TROCKENBAU Journal
und sich gleich handwerklich beweisen. In
Wien gab es in der Polytechnischen Schule im
15. Bezirk besonders viel Interesse, wo die
Firma Knauf als Vertretung der Industrie mit
dabei war. Die Reise für das StunT-Team geht
im Frühjahr weiter nach Kärnten, Vorarlberg
und in die Steiermark. Der Fokus liegt besonders auf Schulen in der Umgebung von Lehrbetrieben und die Kombination des Schulbesuchs mit den jeweiligen Unternehmen und
dem StunT-Team.
NEUES GEWINNSPIEL AUF FACEBOOK
Die Online Community wird mit Informationen rund um den Lehrberuf sowie den aktuellsten Stationen der Schulbesuche des StunTTeams am laufenden gehalten und immer
wieder mit kleinen Goodies belohnt. Bis 6. April
läuft ein Gewinnspiel auf der Facebook Seite
(facebook.com/TeamStunt), wo TeilnehmerInnen eine Frage zum Lehrberuf beantworten
können. Als Gewinn wartet eine GoPro
Action-Kamera!
21
AKTUELL
Schallschutz im Wohnbau: Internationale Konferenz in Kopenhagen
Abschluss der
COST Action
TU 0901
Die mit der Konferenz im Dezember 2013 in Kopenhagen abgeschlossene
Zusammenarbeit der Experten aus 29 Europäischen Ländern sowie
Vertretern aus Australien, Canada und Neuseeland zur Erarbeitung von
Vorschlägen zur Ausrichtung des Themas Schallschutz im Wohnbau in
Europa hat Weichenstellungen zur Folge, die sich auch auf den
V
on den in der Tagung referierten Empfehlungen stehen manche Ansätze zum
Teil sogar unmittelbar vor der Umsetzung. Vorgeschlagen wird unter Anderem eine
Harmonisierung der Schalldämm- und Schallschutzkennwerte. Darüber hinaus ist auch dargestellt, wie ein praktisch und wirtschaftlich
umsetzbarer Übergang von der bisherigen
Darstellung auf die Zukünftige erfolgen kann.
Ein e-book mit einer sehr ausführlichen Darstellung der Arbeiten und den Ergebnissen der
COST-Action „Integrating and Harmonizing
Sound Insulation Aspects in Sustainable Urban
Housing Constructions“ wird in Kürze unter
http://www.costtu0901.eu kostenlos downloadbar sein.
In Europa werden nach wie vor sehr viele
unterschiedliche Größen zur Kennzeichnung
der Schalldämmung angewendet. In manchen
Ländern bekommen die Größen durch besondere Regelungen zudem eine andere Bedeutung und unterscheiden sich in der Art von der
Anwendung in anderen Ländern. Ein unmittelbarer Vergleich ist daher zwischen den Ländern oft nicht möglich. Man kann sich das so
vorstellen, wie wenn in den einzelnen Ländern
22
unterschiedliche Größen zur Kennzeichnung
der Leistung von Autos verwendet würden.
Dieser Umstand erschwert erheblich den
Erfahrungsaustausch für Weiterentwicklungen
einerseits und stellt andererseits ein nicht
unwesentliches Handelshemmnis innerhalb
der EU dar.
Dies trifft in einer gewissen Weise auch im
Vergleich zwischen Österreich und Deutschland zu wo unterschiedliche Größen zur Kennzeichnung des Schallschutzes zwischen Räumen angewendet werden. Diese Verwechslungen können unter Umständen zu recht teuren
Folgen für den Planer und/oder Ausführenden
führen.
ZUSAMMENARBEIT
HOCHKARÄTIGER EXPERTEN
Die Experten haben sich nach eingehender
Abwägung von Vor- und Nachteilen darauf
geeinigt, einheitlich das bewertete Schalldämm-Maß Rw für die Beschreibung der
Schalldämmeigenschaften von Elementen und
die bewertete Standard-Schallpegeldifferenz
DnT,w für die Kennzeichnung des Schallschutzes zwischen Räumen vorzuschlagen. Für den
Trittschall soll das der bewertete Norm-Trittschallpegel Ln,w bzw. der bewertete StandardTrittschallpegel L‘nT,w sein.
In Österreich wird keine große Umgewöhnung erforderlich sein, da man hierzulande
A U TO R
Ing. Mag. Herbert Müllner
Leiter des Fachbereichs Akustik und Bauphysik in der TGM
Versuchsanstalt.
Seit 1984 in der Versuchsanstalt tätig, Mitarbeit in nationalen und
internationalen Fachgremien, z. B. COST, sowie enge
Kooperationen mit internationalen Forschungseinrichtungen.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Herbert Müllner/TGM, www.cost.eu/media/logos, Stefano Pedersoli
Trockenbau mittel- und langfristig auswirken werden.
AKTUELL
HOCHKARÄTIG. Internationale Experten trafen in Kopenhagen zusammen und
diskutierten über Schallschutzmaßnahme im Wohnbau.
schon seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich
mit den oben angeführten Größen arbeitet.
Zusätzlich wird aber der für den Trockenbau
heikle tiefe Frequenzbereich (Schallereignisse
mit Dominanz in diesem Frequenzbereich
erleben die Bewohner oft als Dröhnen und
Poltern) mit entsprechenden Größen mit einbezogen werden. Trotz der derzeit darüber
noch geführten Diskussion wird dieser Weg
bereits begangen, da in vielen Ländern, darunter auch Österreich, dies über das neue Anforderungssystem mit den sogenannten Schallschutz- bzw. Komfortklassen (in Österreich
gemäß ÖNORM B 8115-5) angewendet wird.
Mit dem Schallschutz-Klassensystem kann
1 2014
TROCKENBAU Journal
neben dem bisherigen Standard für die unterschiedlich hohen Ruheerwartungen ein höherer Schallschutz festgelegt werden. In den
anspruchsvolleren Klassen ist die Berücksichtigung der Eigenschaften im tiefen Frequenzbereich obligatorisch.
BETRIFFT AUCH DEN TROCKENBAU
Der Erfahrungsaustausch hat zudem eine
Liste von häufigen Planungs- und Ausführungsmängel ergeben, die grundsätzliche (länderunabhängige) Qualifikationsdefizite aufzeigen und die auch für den Trockenbau (hinsichtlich Vermeidung) interessant sind. Interessant erscheint auch, dass es hinsichtlich
Planungs- und Ausführungsfehlern die Harmonisierung offenbar immer schon gab, da
die Kollegen aus anderen Ländern oft von
gleichen Mangelsituationen berichtet haben.
In diesem Zusammenhang ist der sogenannte
„Robust Detail Ansatz“ diskutiert worden. Es
wird befürwortet, dass geprüfte und „überwachte“ sowie sich als ausführungsfehlerresistent erwiesene Systeme, einen besonderen
Status erhalten sollen. Derart ausgezeichnete
Trockenbausysteme könnten so auch das
Image der Leichtbauweise positiv unterstützen. Entsprechende Ausführungsansätze
schlummern bereits in den Trockenbausystemen, wie Untersuchungen gezeigt haben (z.B.
Wände mit „Schallschutzprofil“). Neben den
Trockenbausystemen selbst spielt natürlich
auch die praktische aber auch theoretische
Qualifikation der Ausführenden eine Rolle,
um nachhaltig das Potential, das diese Bauweise ermöglicht, auch umsetzen zu können.
In diesem Zusammenhang kommt den Ausund Weiterbildungsakademien der Trockenbausystemhersteller eine besondere Bedeutung zu. Diese Fortbildungsangebote sollten
entsprechend genutzt werden.
23
AKTUELL
VORSICHT.
Der Auftragnehmer
muss prüfen, ob
die vereinbarten
technischen
ÖNORMEN (noch)
mit den allgemein
anerkannten Regeln
der Technik
übereinstimmen.
Leistungen müssen anerkannten Regeln der Technik entsprechen
In den letzten Monaten sind
zum Teil emotionale Diskussionen über technische
Normen geführt worden.
Von Überregulierung war ebenso die Rede, wie von Normen als
Preistreiber. Ein „planlos
Award 2013“ der IG Architektur
wurde an das Österreichische
Normungsinstitut vergeben.
Die Begründung: Normen seien
„Geheimrecht“, die um teures
Geld beim Normungsinstitut
bezogen werden müssen,
obwohl sie mitunter durch
Gesetz oder Verordnung für
verbindlich erklärt wurden.
D
er seit 1.1.2014 vom Normungsinstitut
vorgeschriebene Beitrag von 450 Euro
für jede Person, die in einem Gremium
an der Formulierung einer Norm teilnimmt, hat
insbesondere bei der Architektenkammer zu heftigen Reaktionen geführt. Schließlich war von
Sisyphusarbeit die Rede, weil die ÖNORM über
barrierefreies Bauen seit 2010 vier Mal novelliert
wurde und allein für diese Norm 14 Fassungen
um den Preis von 600 Euro beim Normungsinstitut gekauft werden müssen. Dies ist Anlass
genug, um sich mit der rechtlichen Bedeutung
technischer Normen zu beschäftigen.
ANERKANNTE REGELN DER TECHNIK
Es ist unbestritten, dass ein Auftragnehmer die
allgemein anerkannten Regeln der Technik
einzuhalten hat. Sie spielen in folgenden
Rechtsbereichen eine Rolle:
‡ bei der Leistungsbestimmung: Sie gehören zu
A U TO R
Dr. Georg Karasek
Dr. Georg Karasek ist Gründungspartner bei KWR Karasek Wietrzyk
Rechtsanwälte GmbH. Er ist auf Baurecht, Vergaberecht, Immobilienund Architektenrecht, sowie auf die Vertretung vor Gerichten und
Schiedsgerichten spezialisiert. Er berät zahlreiche namhafte Bau,- und
Immobilienprojekte und ist neben seiner anwaltlichen Tätigkeit auch
Lehrbeauftragter der Universität Wien und Mitglied der Gesellschaft für
Baurecht. Neben zahlreicher laufender Vortragstätigkeit zu bau- und
vergaberechtlichen Themen sowie zum Architektenrecht ist Dr. Georg
Karasek auch Senatsmitglied im Bundeskommunikationssenat (seit
2001), Schiedsrichter bei der Wirtschaftskammer Österreich und dem
Bauschiedsgericht des österreichischen Normungsinstituts sowie Autor
zahlreicher Fachbücher und Artikel über Vertrags- und Baurecht.
24
den „gewöhnlich vorausgesetzten Eigenschaften“, für die der AN Gewähr zu leisten hat.
‡ bei der Warnpflicht: Sie sind der Sorgfaltsmaßstab, die der Auftragnehmer bei der
Warnpflicht anlegen muss.
‡ beim Schadenersatz: Auch hier sind sie jener
Sorgfaltsmaßstab, den der Auftragnehmer
anlegen muss.
‡ bei deliktischen Ansprüchen geschädigter
Dritter (zB Passanten, die sich bei einer
Baustelle verletzen): Auch hier sind sie jener
Sorgfaltsmaßstab, den der Auftragnehmer
anlegen muss.
Technische NORMEN sind nicht mit den
allgemein anerkannten Regeln der Technik
gleichzusetzen, weil sie einer Überalterung unterliegen und in bestimmten Abständen einer Überarbeitung bedürfen. Technische Normen zählen
nur dann zu den allgemein anerkannten Regeln
der Technik, wenn sie die hierfür erforderlichen
Kriterien erfüllen. Eine allgemein anerkannte
Regel der Technik muss auf wissenschaftlichen
Grundlagen oder fachlichen Erkenntnissen beruhen, in den Kreisen der Technik bekannt sein
und in der Praxis angewendet werden. Im Regelfall kann davon ausgegangen werden, dass technische Normen diese Kriterien erfüllen. Auch
wenn technische ÖNÖRMEN nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik gleichgesetzt werden dürfen, kann davon ausgegangen
werden, dass sie diese abbilden. Wenn der Auftragnehmer also beweist, dass er seine Leistungen
ÖNORM-gerecht ausgeführt hat, hat er diesen
Anscheinsbeweis erbracht. Steht allerdings fest,
dass die technischen Normen hinter den allgemein anerkannten Regeln der Technik zurückbleiben, hat der Auftragnehmer zu beweisen, dass
seine Leistungen nicht bloß normgerecht sind,
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: fotolia/fabstyle, Martina Zimper
Technische ÖNORMEN
AKTUELL
TIPPS …
… für Auftragnehmer
‡ Prüfen Sie, ob und welche
technischen Normen im Vertrag vereinbart wurden.
‡ Prüfen Sie, ob die vereinbarten technischen Normen
noch den allgemein anerkannten Regeln der Technik
entsprechen. Wenn nicht, teilen Sie dies dem Auftraggeber umgehend mit und holen
Sie seine Entscheidung ein.
‡ Prüfen Sie, ob ihr Auftraggeber eine veraltete Fassung
einer technischen ÖNORM
vorgeschrieben hat. Gegebenenfalls sollten Sie ihn darauf aufmerksam machen.
‡ Wenn vereinbarte technische
Normen von der Bauordnung
abweichen, prüfen Sie das
Ranking der Vertragsgrundlagen. Im Zweifel fragen Sie
beim Auftraggeber rück.
Offenlegung
gemäß § 25, Abs. 1 – 4, Mediengesetz 2005
für die periodische Druckschrift „TROCKENBAUJOURNAL“
Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen,
1010 Wien, Eschenbachgasse 11, Tel.: 01/587 36 33-30
Präsident: Ing. Walter Hofmann
Generalsekretär: Mag. (FH) Stephan Blahut
Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, Löwelstraße 6,
1010 Wien, Tel.: 01/532 23 88, Fax: 01/532 23 88-22, E-Mail: [email protected],
Firmenbuch-Nr.: FN 95905 Wien, DVR: 0930 423, UID-ATU: 149 26 204
Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper
Redaktion: Mag. Andreas Bauer, Mag. (FH) Stephan Blahut, Tom Cervinka, Eva Fesel,
Katharina Lehner Bakk. Phil, Susanne Senft, Martina Zimper, Mag. Michael Zimper
Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/532 23 88-0 und 0664/2325927,
Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, 1010 Wien, Löwelstraße 6
Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften
aller Art, insbesondere Fachzeitschriften. Der Handel mit Waren aller Art.
Organisation von Veranstaltungen.
Gesellschafter: Mag. Michael Zimper, geb. 27.4.1981 (65 %), P & V Holding Aktiengesellschaft (35 %)
Die grundlegende Haltung des TROCKENBAUJOURNALS ist die Information über aktuelle
Themen der Stuckateur- und Trockenbaubranche, die Vorhaben und Zielsetzungen des
VÖTB, die Berichterstattung über erfolgreich abgewickelte Bauvorhaben, sowie Neuheiten
im Produktbereich und aktuelle personelle Veränderungen.
Das TROCKENBAUJOURNAL ist das offizielle Organ des Verbandes Österreichischer
Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen (VÖTB) und wird im Direktversand an
folgende Personen- und Zielgruppen versandt:
• alle einschlägigen Industrie- und Handelsbetriebe
• alle Mitglieder des VÖTB
sondern auch den allgemein anerkannten Regeln
der Technik entsprechen.
ABWEICHUNGEN ALS MANGEL
Wenn zwischen den Vertragspartnern nichts
anderes vereinbart ist, sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik geschuldet und
Abweichungen stellen einen Mangel dar.
Wurde die ÖNORM B 2110 vereinbart, sind
alle in Betracht kommenden, im ÖNORMENVerzeichnis enthaltenen Normen technischen
Inhalts automatisch mitvereinbart. Der Auftragnehmer muss aber prüfen, ob die vereinbarten
technischen ÖNORMEN (noch) mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, muss er den
Auftraggeber warnen. Dies trifft auch zu, wenn
die ÖNORM B 2110 nicht vereinbart wurde,
aber im Vertrag die Beachtung technischer Normen vorgesehen ist.
Dass technische Normen, auch wenn sie von
anerkannten Organisationen herausgegeben werden, keine Gesetzesqualität haben, entspricht
allgemeiner Ansicht. Technische Normen können
aber durch Gesetz oder Verordnung (zB durch das
OIB) für verbindlich erklärt werden. Auch dann
stellen Abweichungen einen Mangel dar.
1 2014
TROCKENBAU Journal
• alle mit Trockenbau beschäftigten Architekten Österreichs
• alle einschlägig befassten Bundes- und Landesbehörden
• die Bauabteilungen aller Gemeinden über 10.000 Einwohner
• Innen- und Raumausstatter
• Brandschutzunternehmungen sowie
• Unternehmen des Stuckateurgewerbes
Das Magazin erscheint viermal jährlich, der Vertrieb erfolgt mittels Postversand
mit persönlicher Anschrift.
Impressum
Trockenbau-Journal: Das Fachorgan für die Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen
Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen,
VÖTB, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11
Medieninhaber, Redaktion sowie mit der Herausgabe beauftragt:
Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, 1010 Wien, Löwelstraße 6, Tel. 01/532 23 88-0
Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper
Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/532 23 88-0 und 0664/2325927,
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Erscheinungsweise: 4-mal jährlich
Inhalt: Das Trockenbau-Journal versteht sich als Fachorgan für Trockenbau in Österreich. Die
gezeichneten Artikel geben die Meinung der Autoren wieder, stehen inhaltlich unter deren
Verantwortung und müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.
Hersteller: Gutenberg Druck, 2700 Wiener Neustadt, Johannes Gutenberg-Straße 5
Erscheinungsort: 2700 Wiener Neustadt
25
AKTUELL
ZEITGEMÄSS. In diesem NachkriegsEinfamilienhaus wurde mit Hilfe des
Trockenbaus ein modernes Gebäude- und
Wohnraumkonzept geschaffen. (Bild 1)
Sanierungen und Revitalisierungen
mit Hilfe des Trockenbaus
Leistungsfähig
im Bestand
Der Trockenbau kann bei Sanierungen und Revitalisierungen seine Vorzüge unter Beweis stellen, sodass
vor allem in den sanierungsbedürftigen Altbauten aus
den 1950er bis 1970er Jahren zeitgemäße, energieeffiziente, ökologische und nicht zuletzt wohngesunde
Gebäudekonzepte und Wohnräume entstehen.
26
TECHNISCH EINWANDFREI –
OPTISCH ANSPRECHEND
Gerade bei Sanierungen und Revitalisierungen
wird der Trockenbau mit seinen vielseitigen
Gestaltungsmöglichkeiten nicht nur von Bauherren und Investoren sondern auch von den
mit der Umsetzung Betrauten gleichermaßen
geschätzt: Die hochentwickelte Materialtechnologie gewährleistet oft kurzfristig notwendige Lösungsvorschläge und ermöglicht ein
spontanes Reagieren auf unvorhergesehene
Aufgabenstellungen. So können mittels Trockenbauelementen sämtliche Installationen
wie Sanitär- und Elektroinstallationen, Wohn-
A U TO R E N
Dipl.-Ing. Thomas Ender
Angestellter Architekt in Innsbruck; Forschungstätigkeit an der
Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Holzbau im Bereich
nachhaltige und energieeffizente Bauweisen
[email protected]
Dipl.-Ing. Georg-Johannes Wieland
Architekturstudium in Innsbruck und Lund (Schweden);
Lehrtätigkeit an der HTL Imst, Forschungs- und Lehrtätigkeit (2011)
an der Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Holzbau
[email protected]
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Fotos: Thomas Ender, Georg Wieland
S
ind Bestandspläne vorhanden?“ –
wenn Architekten und Planern diese
Frage stellen, so steht meist die Aufgabe eines Umbaus, einer Sanierung oder
einer Erweiterung an. Und selbst wenn die
Frage mit einem „Ja“ beantwortet wird, sind
damit noch lange nicht alle Unwägbarkeiten
von Bauaufgaben im Bestand umschifft:
Bestandsgebäude bergen erfahrungsgemäß
immer Überraschungen, die in keinen Planungsunterlagen vermerkt sind. Nachträgliche, grafisch nicht dokumentierte Ein- und
Umbauten, welche auch bei Begehung vor
Ort nicht unmittelbar ersichtlich sind und
Abweichungen von der ursprünglichen Planung legen Zeugnis einer heutzutage nicht
mehr vorhandenen, „spontaneren“ Bauführung ab. Im Zuge der sich daraus ergebenden
Herausforderungen müssen die mit der Planung Beauftragten in kürzester Zeit Entscheidungen treffen und sind auf effiziente
und flexible Materialien für bestmögliche
technische und gestalterische Lösungen
angewiesen.
AKTUELL
raumlüftungen, Passivhaus-Komponenten
usw. sowohl technisch einwandfrei als auch
optisch ansprechend verbaut, verkleidet und so
zur Zufriedenheit aller umgesetzt werden. Insbesondere gilt dies für die große Gruppe der
sanierungsbedürftigen Altbauten aus den
1950er bis 1970er Jahren.
SANIERUNG EINES NACHKRIEGSEINFAMILIENHAUSES
In dem auf Bild 1 dargestellten Sanierungsbeispiel handelt es sich um ein typisches Nachkriegs-Einfamilienhaus aus den 1960er Jahren.
Hier galt es die Gebäudehülle energetisch zu
sanieren und eine zeitgemäße, offene und helle
Wohnatmosphäre, sowie ein ganzheitliches
Gestaltungskonzept zu realisieren.
Durch die leichte Be- und Verarbeitbarkeit
der Gipskartonplatten wurde in allen Räumlichkeiten eine gelungene Umsetzung realisiert: Abgehängte Gipskartondecken ermöglichten den Einbau von flächenbündigen
Beleuchtungs- und Akustiksystemen, unterschiedlich tiefe Vorsatzschalen nehmen die
neue, nicht sichtbare – dafür umso mehr im
Wohnkomfort wahrnehmbare – Gebäudetechnik auf.
KOMPLETTSANIERUNG
MIT MODERNSTEN MITTELN
Die Bilder 2 und 3 zeigen das Familienbad
eines Reihenhaus aus den 1970er Jahren: im
Dachgeschoss war unter einer Dachschräge ein
für heute Verhältnisse sehr kleines Badezimmer
vorhanden. Die nicht mehr zeitgemäße, funk-
MEHR RAUM. Das ursprüngliche Badezimmer (Bild 2, links) war klein und nicht mehr zeitgemäß.
Die Komplettsanierung (Bild 3 rechts) führte zu mehr Energieeffizienz und erweitert den Raum optisch.
tionell und technisch veraltete Beleuchtung
verstärkte den beengten Eindruck.
Im Zuge der Planung entschied sich die
Bauherrschaft für eine Komplettsanierung.
Die neue Gipskartondecke mit bündig eingebauten LED-Lichtstreifen vergrößert den
Raum nicht nur optisch, sondern ermöglicht
zudem die Sanierung der nicht mehr funktionierenden Dampfsperre einschließlich der
Wärmedämmung des Giebeldaches. Der Trockenbau sorgte auch für eine ansprechende
Leibungsverkleidung des vorhandenen Dach-
flächenfensters und meisterte problemlos die
vom rechten Winkel deutlich abweichenden
Raumecken und den Übergang von waagrechtem zu schrägem Deckenbereich. Nach dem
teilweisen Abtragen des Estrichs lässt nun eine
bodenebene Dusche mit Ganzglaswänden ein
großzügiges Raumgefühl entstehen. Der
durchgehende und komplett verspiegelte
Wandverbau im Bereich des neuen Waschtisches bietet einen wesentlich größeren Stauraum – ohne den Raum einzuengen, sondern
im Gegenteil sogar optisch zu erweitern.
Konzepte
Produkte
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Lindner Akustikböden – sich einfach besser verstehen.
Die neuen Lindner Akustikböden FLOOR and more® acoustic und NORTEC acoustic sind die ersten Systeme, die auf diese Anforderungen
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1 2014
TROCKENBAU Journal
27
AKTUELL
Renovierung: Lärm ist ein wesentliches Problem
Schön renoviert –
und was ist mit der Akustik?
Ein alter (und weiser) Spruch lautet:
„Nichts hält ewig“. Das gilt insbesondere
beim Wohnen. Irgendwann wird es notwendig,
die Wohnung/das Haus zu renovieren.
Manchmal wird dabei auch an den Schallschutz gedacht. Und noch seltener an eine
perfekte Raumakustik. Leider! Denn optisch
bzw. architektonisch ähnlich erscheinende
Konstruktionen können aus akustischer
Sicht extrem unterschiedliche
Eigenschaften aufweisen – wie so oft
in der Akustik machen es die
Kleinigkeiten aus!
MASSNAHMEN
SETZEN.
Woher kommt
der Lärm? Mit
der Akustischen
Messung kann man
die Lärmquelle
exakt bestimmen.
nischer Sicht möglich ist, sollten die Hohlräume deshalb mit schallabsorbierenden Materialien gefüllt werden. Und dann kann leider
noch die nicht beachtete kleine Fuge den Lärm
von draußen herein lassen. Fugen und Spalte
sollten deshalb mit dauerelastischen Dichtungen ausgestattet werden, wenn dies aus bautechnischer Sicht möglich ist.
A U TO R
Dipl.-Ing. Dr. techn.
Harald Emil Graf-Müller
Ingenieurbüro für Technische Physik, Unternehmensberatung für Technik & Technologie, Raumakustiker, Akustik-Designer, Lärmgutachter
sowie FH-Lektor für akustisches Design und systematische Innovation
www.akustik-design.at, [email protected]
28
VERKEHRSLÄRM NERVT
Manche Wandaufbauten leiten den Verkehrslärm unglaublich gut in die Wohnung
herein. In diesem Fall kann eine Vorsatzschale
wahre akustische Wunder wirken. Aber eben
meist nur dann, wenn sie akustisch richtig mit
dem Baukörper verbunden wird. Sehr oft werden in dem zu sanierenden Wohnraum die
Gipskarton-Vorsatzschalen direkt an der bestehenden Außenwand befestigt. Dadurch werden die Schwingungen der Außenwand (ja, der
Lärm vom LKW bringt die Außenwand tatsächlich zum Schwingen) über die Holzstaffeln
oder die Stahlprofile direkt auf die darauf
befestigten Gipskartonplatten übertragen. Im
schlimmsten Fall wirkt die schwingende Gipskartonfläche dann wie ein Lautsprecher – der
Verkehrslärm wird noch lauter wahrgenommen! Insbesondere kann es nach dem Einbau
einer Vorsatzschale dann lauter werden, wenn
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Emil Graf-Müller, www.tag-gegen-laerm.de
D
as Thema Lärm betrifft ja etwa ein
Viertel der österreichischen Bevölkerung! Die beiden wesentlichen Lärmverursacher sind der Verkehr und die Nachbarn. Der Verkehrslärm kommt in vielen Fällen durch die Fenster, wobei bei neueren Fenstern meist die Fenster-Wandanschlüsse und die
(zum Teil falsch eingestellten) Fensterdichtungen die akustischen Schwachstellen sind. Gerade die Wandanschlüsse können schalltechnisch
gut oder eben „suboptimal“ gestaltet werden.
Im Zuge des Umbaus sollte bei den Fensteranschlüssen genau auf Hohlräume und Fugen
geachtet werden. Akustisch gesehen dürfen bei
den Wandanschlüssen der Fenster keine leeren
Hohlräume entstehen. Wenn es aus bautech-
AKTUELL
Z A H L E N U N D FA K T E N
Lärmstörung am Tag und/oder in der Nacht
Datenstand 2013
gering
mittel
stark
DEN
ERSTKLASSIGEN
BRANDSCHUTZ
ENTDECKEN
sehr stark
60 %
40 %
30 %
Quelle: Statistik Austria
Anteil der Bevölkerung
50 %
20 %
10 %
0%
1970
1973
1976
1979
1982
1985
1988
1991
1994
1998
2003
2007
2011
Erhebungsjahr
TROCKENBAU Journal
ALI TÄ
se
T
1 2014
TAG GEGEN LÄRM.
Der nächste Tag gegen
Lärm findet am 30. April 2014 statt.
Jede und Jeder kann täglich selbst einen
Beitrag zu einer ruhigeren Umwelt leisten!
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Ob Klinik, Schule oder Rathaus:
Wer Baumaßnahmen plant und
umsetzt, geht mit Akustikdecken
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denn sie bieten mit der Euroklasse A1 den
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Montage. Entscheiden Sie sich für Rockfon
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Ihrer Arbeit aufschauen. www.rockfon.at
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LAUTER NACHBAR
Ähnliche akustische Anforderungen gelten
natürlich auch für Vorsatzschalen, die zu lauten Wohnungsnachbarn hin errichtet werden.
Jegliche Aktivitäten werden in die Wohnung
übertragen. Deshalb möchten sie gerne zum
störenden Nachbarn hin eine schalldämmende
Vorsatzschale errichten. Doch auch hier ist aus
akustischer Sicht Vorsicht geboten! Der Schall
kommt nämlich oft nicht nur über die Zwischenwand sondern auch über flankierende
Bauteile (Wände, Decke, Boden) in die Wohnung des lärmgeplagten Menschen. Vor dem
Aufbau einer Vorsatzschale sollte deshalb im
Rahmen einer akustischen Untersuchung
geklärt werden, über welche Bauteile der Lärm
in die Wohnung dringt. Es ist schalltechnisch
eben wenig hilfreich, nur an der Zwischenwand eine Vorsatzschale zu errichten, wenn
der Lärm vom daneben wohnenden Nachbarn
auch über die Decke kommt.
Und beim Aufbau der „Nachbarschafts-Vorsatzschale“ ist es aus akustischer Sicht wie schon
beschrieben wesentlich, die Gipskarton-Platten
nicht mit Holzstaffeln oder Stahlprofilen direkt
am entsprechenden Bauteil (Wand, Decke) zu
befestigen, sondern einen hinreichend großen
Spalt von mindestens 1-2 cm zwischen der
Wand bzw. der Decke und der Unterkonstruktion der Vorsatzschale einzurichten. Um dies zu
erreichen wird die Unterkonstruktion oft an
den angrenzenden Bauteilen befestigt.
Hier sei zum Beispiel der Aufbau einer Vorsatzschale an der Zwischenwand zum daneben
wohnenden lauten Nachbarn beschrieben: die
Unterkonstruktion wird als Rahmenkonstruktion an der Raumdecke, am Boden und an den
flankierenden Seitenwänden befestigt, ohne dass
der Rahmen die nachbarschaftliche Zwischenwand berührt (Spalt mindestens 1-2 cm). Diese
Unterkonstruktion wird dann mit akustisch
wirksamen Fasermaterialien gefüllt (Vorsicht:
die Materialien nicht stopfen!) und dann die
Gipskartonplatten auf der Unterkonstruktion
befestigt. Der Abstand der Gipskartonplatten
zur Zwischenwand sollte aus akustischer Sicht in
den meisten Fällen etwa 8-12 cm sein.
Q
die Vorsatzschale nicht mit schallabsorbierenden Materialien hinterlegt wird. Die schallabsorbierende Hinterfüllung sollte möglichst
vollflächig erfolgen um eine gute akustische
Performance zu erreichen.
LÄRM – WEIT MEHR ALS EIN ÄRGERNIS.
Auf laerminfo.at werden Informationen über
Lärmschutz zur Verfügung gestellt.
29
TIPPS VOM BAUSACHVERSTÄNDIGEN
Die Prüfpflicht, die Warnpflicht,
die Hinweispflicht im Trockenbau
aus technisch-praktischer Sicht (Teil 1)
Im diesem Beitrag widmet sich unser Bauexperte Ing. Hans Reiter der Prüfpflicht, Warnpflicht und Hinweispflicht.
Den wichtigste Tipp, den er aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen mitgeben möchte: „Wir verhalten uns so
und entscheiden in der Form, wie wir es auch bei unserem eigenen Haus tun würden, also bestmöglich!“
2. BESONDERS NACH ÖNORM B 2110
Ohne jetzt die Norm im einzelnen nach den
Punkten 6.2.4., Nr. 1 bis Nr. 5 abzuschreiben,
komme ich gleich zu meinen praktischen
Erläuterungen zum Önormtext.
30
Dazu ist auffallend, dass nach dem
ersten Punkt
‡ der Auftragnehmer eine Pflicht hat, nämlich alles, was er vom Auftraggeber
bekommt, sobald wie möglich zu prüfen.
Das betrifft also Ausführungsunterlagen,
sprich Pläne, erteilte Anweisungen, z.B.
Anordnungen der örtlichen Bauaufsicht,
beigestellte Materialien, welche der Auftraggeber den Trockenbauer zur Verarbeitung
überlässt, (weil er sie selber eingekauft hat)
und beigestellte Vorleistungen anderer Auftragnehmer des Auftraggebers, das sind also
alle Vorarbeiten auf welche der Trockenbauer „draufarbeitet“, z.B. eben die Stahlbetondecke, die umschließenden Wände, die
Decken, usw.
‡ Die Önorm stellt die Warnpflicht darauf ab,
was der Trockenbauer an zumutbarer Fachkenntnis einsetzen muss und welche Mängel er erkennen muss (eben z.B. auf dem
Ausführungsplan, an den Umgebungsbauteilen, etc.).
‡ Des weiteren sind die erkennbaren Mängel
und die begründeten Bedenken (z.B. das
Dach ist mehrfach undicht und durch diese
Feuchtigkeit werden unsere Gipskartonplatten samt Wärmedämmung geschädigt) dem
Auftraggeber sofort schriftlich mitzuteilen.
‡ Selbstverständlich ruft man zuerst die örtliche Bauaufsicht an, was diese von der Situation hält. Es ist jedoch unumgänglich, im
Anschluss daran eine schriftliche Meldung
über Art und Umfang der erkannten Mängel zu erstatten und dies gegebenenfalls mit
einem E-Mail oder einer SMS schriftlich zu
dokumentieren.
DER BAUEXPERTE
Ing. Hans Reiter
Gerichtlich beeideter
und zertifizierter
Sachverständiger mit
langjähriger Gutachtererfahrung für
Gerichte, Baumeister,
Architekten, u.a.
Spezialist für
Mehrkostenforderungen/Claim
Management und
Experte in der
Mangelbeurteilung
www.derbauexperte.at
Kommentare, Anregungen, Fragen:
[email protected]
‡ Besonders hilfreich sind im Streitfall Fotos
von den eindringenden Wassermassen bzw.
Videos, wie z.B. das Wasser von der Decke
heruntertropft.
‡ Einen besseren Beweis als vorgenannt gibt
es nicht, weil auf jedem Foto die Daten
gespeichert sind, bei vielen Telefonen sind
nicht nur Datum und Uhrzeit und Sekunde, sondern auch der Ort, wo dieses Foto
gemacht wurde, zweifelsfrei dokumentiert.
TIPP: Das grundsätzliche Thema und das
grundsätzliche Verhalten heißt aus meiner Sicht
immer: „Wir verhalten uns so und entscheiden in
der Form, wie wir es auch bei unserem eigenen
Haus tun würden, also bestmöglich.“
(Fortsetzung folgt in Teil 2 in der Juni-Ausgabe)
TROCKENBAU Journal
1 2014
Foto: Ing. Hans Reiter
1. GRUNDSÄTZLICHES
Die Basis für die Prüf- und Warnpflicht des
Werkunternehmers findet sich im Allgemeine
bürgerlichen Gesetzbuch, im Paragraf 1168a
mit folgendem Text: „Misslingt aber das Werk
in Folge offenbarer Untauglichkeit des vom
Besteller gegebenen Stoffes oder offenbar unrichtiger Anweisungen des Bestellers, so ist der Unternehmer für den Schaden verantwortlich, wenn er
den Besteller nicht gewarnt hat.“
Zur Erläuterung: Als Besteller nach dem
ABGB ist der Auftraggeber/der Bauherr
gemeint, jedenfalls derjenige, welcher den Trockenbauer bezahlt.
Wesentlich genauer und für den braven
Handwerker erst wirklich verständlich sind
diese Pflichten in der Önorm B 2110, sowie in
der Önorm A 2060 definiert.
Anmerkung: Die Önorm B 2110 gilt für
alle am Bau beschäftigten, also auch für den
Trockenbauer, die Önorm A 2060 braucht im
Baugewerbe niemand!
Vergleich: Gleichartige Regelungen zur
Prüf-, Warn- und Hinweispflicht gelten auch
in Deutschland nach der VOB / B, § 13 (d.h.
Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) VOB (Teil B).
Auch hier wird eine Freistellung von Haftung und Gewährleistung erreicht, wenn die
entsprechende Mitteilung gemacht worden
ist.
PRAXIS
Neubau des Funktionstraktes
und Eingangsbereiches
LKH Leoben
Im Mai 2010 war es endlich so weit. Nach einer sehr
langen, planungsintensiven Phase fand der feierliche
Spatenstich für den Neubau des Funktionstraktes und des
Eingangsbereiches im Rahmen des Projekts „LKH Leoben
2020“ statt. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur
Erweiterung und Modernisierung des LKH Leoben gesetzt.
A
ls Sieger der Generalplanersuche ging
ein kongeniales Paar mit viel Erfahrung im Bereich des Krankenhausbaus
hervor: Das Büro Rinderer & Partner ZT
KEG als Generalplaner und Architekt DI
Ernst Giselbrecht bekamen den Zuschlag.
Die Zusammenführung der beiden Haupteingänge Ost und Süd erfolgt in einem neuen
Eingangszentrum, eingerichtet mit einer Infor-
Fotos: Walter Henisch
WITTERUNGSBESTÄNDIG. Auch der Außenbereich
wurde mit Metalldecken ausgestattet.
1 2014
TROCKENBAU Journal
FORMENSPIEL.
Im gesamten Neubau kamen
Metalldeckensysteme
unterschiedlicher Formate
und Oberflächengestaltung
zum Einsatz.
mationsstelle für PatientenInnen. Durch die
Aufstockung des bestehenden Mitteltrakts
wurde auch Platz für einen Servicebereich
inklusive Cafeteria geschaffen. Die Magistrale
durchdringt den Funktionsneubau und leitet
vom zentralen Eingangszentrum zu den Spezialambulanzen über. Die Parkebene ist unterirdisch vorgelagert und die Besucherströme werden automatisch von dort zum neuen Informationspunkt gelenkt. Auf dem Erdgeschossniveau
befindet sich die überdachte Notfallvorfahrt für
Rettungstransporte. Im 1. OG befinden sich
das Operationszentrum mit den acht Operationssälen, dem Aufwachbereich sowie der Zentralsterilisation. Im 2. OG sind Dienstzimmer
sowie das Zentrallabor gelegen. Diese können
praktischerweise über alle Bettenhäuser erreicht
werden. Im 1. UG befinden sich Umkleideräume, Technikräume sowie die Geschirrspüle.
VIELFALT MIT „CLIP“
Im gesamten Neubau kamen Armstrong Metalldeckensysteme unterschiedlicher Formate und
Oberflächengestaltung, teilweise als Klimadecke
ausgeführt, zum Einsatz. Die Metalldecke hat
den großen Vorteil, dass sie sich für die verschiedensten Raumkonfigurationen wie Korridore,
Gänge, Räume jeglicher Größe, offene Bereiche
und sogar für den Außenbereich eignet. Sie gibt
dem Architekten alle kreativen Möglich- ➝
31
PRAXIS
DECKENHIGHLIGHT. Im Funktionstrakt wurde
ein Lichtkanal installiert, der für helles aber
blendungsfreies Licht sorgt.
keiten „in die Hand“ und besticht durch die
Vielfalt in Design und Anwendung sowie einfache Montage. In diesem Projekt entschied sich
der Planer, auf Anraten des Armstrong-Spezialisten und Projektleiters René Weiß, der sich
bereits zu Beginn in den Planungsprozess stark
einbrachte, für eine geklemmte Deckenlösung.
In einem Krankenhaus werden sehr hohe
Anforderungen an die Haustechnik gestellt und
somit ist eine Revisionierbarkeit der Decke
unumgänglich. Auch den Anforderungen der
Hygiene wurde somit entsprochen.
Im Jänner 2012 begann Rudolf Mandl, Bauleiter der Firma Pichler Trockenbau, gemeinsam
mit seinen Mitarbeitern mit dem umfangreichen Innenausbau. Es galt ca. 14.000 m² GKWände, 4.000 m² GK-Vorsatzschalen, insgesamt 14.000 m² Decken (Akustik- und Klimadecken), 3.600 lfm GK-Formteile sowie 35 t
Stahlkonstruktionen und 1.200 m² Strahlenschutzwände zu montieren. Durch den Einsatz
des erfahrenen Teams rund um Vorarbeiter
Christian Gaicher waren alle Vorarbeiten im
September 2012 soweit fertiggestellt, dass mit
der Montage der Metalldecken begonnen werden konnte. Aufgrund der Vorkonfektionierung
im Werk und der sehr gut aufbereiteten Montagepläne mit Stücklisten gingen diese Arbeiten
zügig voran. Aufgrund der Flexibilität in der
Produktion konnte der Deckenspiegelplan des
Architekten perfekt umgesetzt werden.
METALLDECKE –
PERFEKTES MATERIAL
Im Eingangsbereich sowie im Funktionstrakt
kann man nun ein breites Spektrum der Metalldecke bewundern. So sieht man im offen gestalteten Eingangsbereich ein ansprechendes Wechselspiel zwischen Rechteckplatten und Quadratplatten in RAL 9010 pulverbeschichtet,
Lochung Rg 2516 mit schwarzem Akustikvlies,
ausgeführt als Klimadecke und aufgrund einer
speziellen Anforderung des KH-Hygienebeauftragten, verlegt mit einem 3 mm Fugenband.
Die Quadratplatten mussten daher mit der
Größe 625x622 mm produziert werden, um
wiederum im Modulmaß 625x625 zu bleiben.
Sehr interessant sind auch die einzelnen
Deckenabhängungen, die die Einbettung der
gesamten Haustechnik ermöglichen. Die Verkehrswege sind mit perforierten Rechteckplatten, umrahmt von glatten Friesen, ausführt.
Der Deckenhohlraum kann zu 100% für
diverse Installationen genutzt werden und ist
jederzeit einfach durch die Abklappfunktion
zugängig. Die Deckenfläche im Eingangsbereich wirkt trotz der vielen unterschiedlichen
Plattenformate, Abhängungen und Einbauten
sehr homogen. Besonders ansprechend und
attraktiv ist der Servicebereich mit der neuen
Cafeteria. Hier wurde das Deckenspiel durch
Lichtkuppeln, die zusätzlich natürliches Licht
von oben bringen, sowie GK-Decken unterschiedlichster Ausführung unterbrochen.
Ein sehr großer Vorteil der Armstrong
Metalldecke ist sicherlich, dass das Material
auch im Außenbereich einsatzbereit ist. Rechteckplatten wurden in der überdachten Notfallvorfahrt für Rettungstransporte sturmsicher
montiert und setzen sich dann im Eingangsbereich Süd, ohne Unterbrechung, fort.
FUNKTIONSTRAKT –
SPEZIELLE LÖSUNGEN
Im EG sind nun die Spezialambulanzen mit
allen Untersuchungsräumen sowie Warteräumen untergebracht. Hier wurde ein neues
Deckenhighlight in Form eines Lichtkanales
eingesetzt, der dem gesamten Bereich eine
zusätzliche Lichtquelle gibt. Das Licht strahlt
im oberen Deckenbereich, spiegelt sich im
Boden wider und erfüllt die Gänge und Wartezonen mit blendungsfreiem Licht. Das
FACT S & F I G U R E S
Metalldeckenvielfalt
‡ ca 3.400 m² Flurdecken
‡ ca. 5.250 m² Quadratplatten
‡ ca. 600 m² Aussendecken
Fotos: Walter Henisch
‡ ca. 1.000 lfm Lichtkanal
VERBINDUNG. Die Magistrale durchdringt
den Funktionsneubau und leitet
vom zentralen Eingangszentrum zu
den Spezialambulanzen über.
32
TROCKENBAU Journal
1 2014
PRAXIS
DETAILREICH.
Neben dem
kreativen
Formenspiel
musste auch
auf die
Revisionierbarkeit
geachtet
werden.
B A U S T E L L E N TA F E L
Projekt: LKH Leoben; Neubau Funktionstrakt und Eingangsbereich,
8700 Leoben
Auftraggeber: Stmk. Krankenanstaltenges.mbH, 8036 Graz
Generalplanung: Rinderer & Partner ZT KEG, 8010 Graz
Fachplaner: Ernst Giselbrecht + Partner architektur ZT GmbH, 8010 Graz
ÖBA: Lorenz Consult; 8010 Graz
Trockenbau: Pichler Trockenbau, 8162 Passail
Metalldecken: Armstrong Metalldecken; René Weiß
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Deckenspiel mit unterschiedlichen Formaten,
Oberflächen und Abhängungen wurde auch
hier im Planungskonzept fortgesetzt. Im
gesamten Operationsbereich wurden Metalldecken, dieses Mal in einer Extra-Mikroperforation, verarbeitet mit einem Fugenband, ausgeführt. Im Bereich der Geschirrwäsche musste dann noch eine für den Feuchtraum geeignete Metalldecke montiert werden, ebenfalls
perforiert mit eingesacktem Absorber um die
Lärmentwicklung in den Griff zu bekommen.
1 2014
TROCKENBAU Journal
GEMEINSAM IDEEN VERWIRKLICHEN
Armstrong stellt höchste Ansprüche an Material- und Fertigungsqualität. Vom einfachen Standardprodukt zu kundenspezifischen Sonderausführungen. Maßgeblich für den Erfolg war aber
nicht nur die perfekte Planung sondern auch
die ÖBA, vertreten durch DI Ernst Göberndorfer und DI (FH) Markus Masser. Sie sorgten für
einen perfekten logistischen und technischen
Ablauf und waren für alle Wünsche und Anregungen ständig ansprechbar.
TEAMWORK. René Weiß, Projektleiter von
Armstrong, und Rudolf Mandl, Bauleiter von
Pichler, sind stolz auf ihr Projekt.
33
PRAXIS
WOHN(T)RAUM.
Über den Dächern der
Stadt schafft der leichte
Dachgeschoßausbau
eine helle und luftige
Wohnatmosphäre.
Dachgeschoßausbau Hildebrandgasse, Wien (A)
Mehr (Lebens-)Raum
unterm Dach
Die Generalsanierung samt Dachgeschoßausbau eines Gründerzeithauses im 18. Wiener Gemeindebezirk
zeigt exemplarisch die Vorteile der Leicht- und Trockenbauweise beim Bauen und Sanieren
B
ei der Sanierung und Aufstockung
eines Eckhauses im gründerzeitlichen
Bestand von Wien-Währing setzten
die Planer vom Architektur Atelier Kiener auf
die Leicht- und Trockenbauweise. Einerseits
hätte das ehemals zweigeschoßige Gründerzeithaus eine schwere Aufstockung in Massivbauweise nicht getragen. Auf der anderen Seite
stand im schmalen Kreuzungsbereich der beiden kleinen Seitenstraßen Hildebrandgasse und
Staudgasse kaum Lager- und Manipulationsfläche zur Verfügung, ebenso wie auch der enge
Innenhof samt Nebengebäude kaum Platz für
die Lagerung von Gerätschaften und Baumaterialien bot. Alle angelieferten Materialien mussten also möglichst schnell umgelagert und zeitnah verarbeitet werden. So erwies sich die
Leichtbauweise gleich in mehrfacher Hinsicht
als beste Alternative, nicht zuletzt auch deshalb,
weil damit die Bauzeit auf gerade einmal 13
Monate verkürzt werden konnte. In dieser Zeit
wurde das Gebäude nicht nur einer grundlegenden Sockelsanierung samt Erneuerung aller Ver-
34
und Entsorgungsleitungen sowie der gesamten
Elektroinstallation unterzogen, sondern auch
um ein Voll- und ein Dachgeschoß erweitert
und die gesamte Gebäudehülle auf einen zeitgemäßen Standard gedämmt.
AUS- UND AUFBAU
Das neue, dritte Obergeschoß ist als Vollgeschoß ausgebaut und besteht aus einer Holzriegelkonstruktion mit 20 Zentimeter Wärmedämmung und zusätzlich fünf Zentimetern
Wärmedämmverdundsystem an der Fassade.
Da das gesamte Gebäude einen Vollwärmeschutz erhielt, galt es, die außenliegende Holzkonstruktion während der gesamten Ausbauphase vor Sonne und Regen zu schützen.
Immerhin musste diese rund drei Monate
Wind und Wetter trotzen, bevor die gesamte
Hülle ihr neues Kleid erhielt. Ermöglicht
wurde das durch die Verwendung von RIGIPS
Hydropanel Faserzementplatten, die außen
angebracht als witterungsfeste Verkleidung der
Holzriegelkonstruktion dafür sorgte, das der
Leichtbau die Bauphase schadensfrei überstehen konnte. Die Materialeigenschaften der
zementgebundenen Hydropanel-Platten ermöglichen den Einsatz überall dort, wo gipsgebundene Trockenbauplatten werkstoffbedingt an
ihre Grenzen stoßen. Dazu zählt neben der
Verwendung in feuchtebelasteten Zonen und
Nassbereichen oder dem Einsatz in hochfrequentierten, öffentlichen Räumen mit erhöh-
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Franz Pflügl, Atelier Kiener Architektur
im dicht verbauten Stadtgebiet.
PRAXIS
AUFGESTOCKT. Der zweigeschoßige Dachaufbau bietet Platz für vier großzügig geschnittene Maisonettewohnungen.
ten Anforderungen an die Oberflächenfestigkeit auch die Montage im Fassadenbereich.
ZUSÄTZLICHER WOHNRAUM
Der leichte Dachgeschoßaus- bzw. aufbau
bringt einen wesentlichen zusätzlichen Flächengewinn für das Gründerzeithaus, bei
gleichzeitiger Erhöhung des Wohnkomforts
dank erneuerter Infrastruktur und verringertem Heizwärmebedarf. Zusätzlich wurden im
Innenhof Balkone und Terrassen als eigenständige, selbsttragende Konstruktion vor die Fassade gestellt, so dass die Wohnungen zusätzliche Freiräume erhielten.
Vier großzügig geschnittene Maisonetten
mit einer Grundfläche von jeweils 90 bis 115
Quadratmetern entstanden in den beiden oberen Geschoßen. Der eigentliche Dachgeschoßausbau besteht dabei aus einer statisch tragenden Stahlrahmen-Konstruktion mit eingehängten Holzelementen. Im Inneren wurden
die I-Träger des Stahlrahmens aus brandschutztechnischen Gründen mit RIGIPS
Ridurit Platten verkleidet. Die spezielle Brand-
1 2014
TROCKENBAU Journal
schutzplatte verfügt über eine besonders glatte
und flächenebene Oberfläche und ist durch
ein in den Gipskern eingebettetes Glasvliesgewebe armiert. Die daraus resultierende, hohe
Festigkeit der Ridurit Platten ermöglicht sichere Verbindungen durch stirnseitiges Klammern
oder Schrauben. Dadurch können aufwendige
Unterkonstruktionen weitgehend eingespart
und die sichtbaren konstruktiven Elemente
vergleichbar schlank gehalten werden.
Die Dachsparren wurden mit 22 Zentimetern Wärmedämmung ausgefacht und mit
zusätzlichen fünf Zentimetern Wärmedämmung versehen. Der Ausbau erfolgte konventionell mit RIGIPS RF Feuerschutzplatten. Diese
kamen auch bei der Innenverkleidung der Holzriegelwände zum Einsatz. 20 Zentimeter Wärmedämmung zwischen den Riegeln und zusätzliche fünf Zentimeter an der Fassade im Rahmen des Vollwärmeschutzes sorgen dabei für
den entsprechend hohen Wohnkomfort. Die
Zwischenwände wurden im RIGIPS System in
Trockenbauweise erstellt. In den Sanitärräumen
kamen imprägnierte Bauplatten zum Einsatz.
B A U S T E L L E N TA F E L
Bauherr:
Premium Bauträger GmbH
Architektur:
Architektur Atelier Kiener
ZT KEG, 1070 Wien
Energiebedarf:
31 kWh/m2
Nutzfläche:
1303 m2
Fertigstellung:
November 2012
Energiebedarf:
Dezember 2013
RIGIPS-Fachberatung:
Gerhard Winter
Ohne Anspruch
auf Vollständigkeit
STAHL UND HOLZ.
Der Dachgeschoßausbau besteht aus einer
statisch tragenden Stahlrahmenkonstruktion
auf die sich der zimmermannsmäßig
gefertigte Dachstuhl stützt.
35
ROUND-TABLE-GESPRÄCH. Bereits im Vorfeld konnten viele objektbezogene
Sonderlösungen für den Brandschutz gemeinsam erarbeitet werden.
Wohnkonzept mit Zukunft
in der Walcherstraße 5+5A
Junges,
urbanes
Wohnen
Im Stadtentwicklungsgebiet des ehemaligen Nordbahnhofes entsteht ein weiteres Wohnprojekt von Raiffeisen
evolution – in Kooperation mit der Raiffeisen VorsorgewohnungsgmbH. Gesamt entstehen 138 hochwertige
Wohnungen – davon 76 Vorsorgewohnungen – mit Größen von 47 bis 131 m². Ausgezeichnete
Verkehrsanbindungen, die Nähe zum neuen Campus der Wirtschaftsuniversität Wien sowie
zahlreiche Freizeitaktivitäten und Einkaufmöglichkeiten machen dieses Projekt so begehrt.
W
KICK-OFF AM RUNDEN TISCH
Das VÖTB-Qualitätsunternehmen KAEFER ist mit den Brandschutzarbeiten von der Firma STRABAG AG, Hoch- und Ingenieurbau,
beauftragt. „Eine langjährige Zusammenarbeit, die wir auch in diesem
Projekt gerne eingegangen sind“, bestätigt Ing. Roman Hornischer. Der
KAEFER-Projektleiter Julius Petroczi hat mit seiner Mannschaft schon
mehrfach Brandschutzarbeiten durchgeführt. Was dieses Mal in der
Abwicklung für ihn das Novum war, ist aus seiner Sicht ein sinnvoller
Weg in die Zukunft. So sieht es auch der Brandschutzbeauftragte der
Firma KAEFER, Christian Baldasti und bestätigt: „Diese Idee hat das
Projekt zu einem Vorzeigeprojekt in der gesamte Abwicklung werden
lassen und wir werden diesen großen Erfahrungsschatz in unsere neuen
36
Projekte auf alle Fälle mitnehmen. So wurde durch ein „Round-TableGespräch“ die Abwicklung erleichtert, aber vor allem die Qualität des
Brandschutzes enorm gesteigert.“ Was ist damit gemeint? Ing. Dieter
Schreiner, Firma Strabag, hatte alle Beteiligten zu einem „Kick-off
Gespräch“ an einen Tisch geladen. So hatten die Vertreter der Firmen
Böhm Stadtbaumeister&Gebäudetechnik GmbH, Ing. Roland Hirschböck, KAEFER, Christian Baldasti und Julius Petroczi sowie der Brandschutzsachverständige Mag. Michael Hartisch die Möglichkeit, sich
schon vor Arbeitsbeginn grundsätzlich abzustimmen.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: KAEFER
ohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen, die Ansprüche
steigen laufend. Höchste Lebensqualität ist für den Bauherrn
das oberste Prinzip und spiegelt sich in den Wohneinheiten
wider. Hochwertige Parkettböden und Sanitärgegenstände sowie Einbauküchen bei den Vorsorgewohnungen, sind Standard. Großzügige
Loggien, Balkone und Terrassen schaffen Raum zum Erholen. Im Projekt Walcherstraße 5+5A fanden die innovativen Konzepte WOHNBASE©, ECO-BASE© und HUMAN-BASE© Umsetzung, die sich an
den ändernden Wohnbedürfnissen der Menschen orientieren.
NOVUM MIT VORZEIGECHARAKTER
„Durchs Reden kommen d'Leut zam“, das ist wohl das Credo für dieses
konstruktive Gespräch gewesen. Es wurden alle Problemstellungen und
Bedenken kollegial diskutiert und mögliche Sonderlösungen erarbeitet. So
wurde von den KAEFER- Brandschutzspezialisten auf die maximale Belegung der Weichschotte von 60% durch E- und HKLS-Installationen
hingewiesen. Außerdem wurde festgelegt, die Kabeltassen ca. 30 cm vor
und nach dem Brandabschnitt enden zu lassen. Im Garagenbereich werden
Brandrohrmanschetten, die im Brandfall eine kürzere Reaktionszeit haben,
montiert. So konnten in diesem „Round-Table-Gespräch“ bereits im Vorfeld viele objektbezogene Sonderlösungen gemeinsam mit Mag. Michael
Hartisch erarbeitet werden, was eine zusätzliche Qualitätssteigerung bringt.
Eine Chance, die in Zukunft für alle Baustellen „Schule machen sollte“.
BRANDSCHUTZ HEISST LEBEN SCHÜTZEN
Für das KAEFER-Team hieß die klar definierte Aufgabe, den baulichen
Brandschutz nach letztgültiger OIB-Richtlinie 2 sowie den EN-Normen
durchzuführen. So wurden ca. 1.200 m² Lüftungskanäle EI 90 sowie
ca. 400 Stück Weichschotte , inklusive sämtlicher Systemkomponenten
in den Weichschotten, ausgeführt. Es kam aber noch eine weitere wichtige Aufgabe hinzu: Weichschotte sind Systeme inklusive aller Komponenten wie Brandschutzbänder und Brandrohrmanschetten. Aus Haftungs- bzw. Gewährleistungsgründen ist der Einbau dieser Komponenten vom Errichter der Abschottung durchzuführen. Die Haustechnikfirma, Hr. Ing. Roland Hirschböck entschloss sich aus diesem Grund
aber auch aufgrund der bewährten Zuverlässigkeit und Qualifikation,
das Unternehmen KAEFER Isoliertechnik mit der Montage der Brandrohrmanschetten und Brandschutzbänder zu beauftragen.
Der große Vorteil: Da alle Arbeiten „in einer Hand liegen“, ist eine
ordnungsgemäße Durchführung garantiert.
B A U S T E L L E N TA F E L
Projekt: Wohnprojekt Walcherstraße 5+5A, 1020 Wien
Bauträger/Projektträger: Raiffeisen evolution project
development GmbH/Raiffeisen Vorsorgewohnungserrichtungs
GmbH, 1020 Wien
Bauträger/Auftraggeber: STRABG AG, Hoch- und
Ingenieurbau, UB 3C, Direktion AR, Bereich FF, 1220 Wien
Architekt: Atelier Hayde Architekten Ziviltechniker GmbH,
1150 Wien
Brandschutzarbeiten: KAEFER Isoliertechnik GmbH, 1230 Wien
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
1 2014
TROCKENBAU Journal
PRAXIS
Neues Schulzentrum in Amstetten
„Drei Häuser,
drei Höfe,
ein Campus“
Die neue Zentralschule in
Amstetten bietet Platz für die
beiden Neuen Mittelschulen der
Stadt, für die regionale Musikschule, dem Musikverein und dem
Amstettner Symphonieorchester.
Der im internationalen Wettbewerb
2009 auserkorene moderne Schulkomplex des Grazer ArchitekturAteliers Thomas Pucher begeistert
durch seine Kompaktheit aus
Gebäuden und Schulhöfen, den
sparsamen Energieverbrauch
und helle großzügige Räume und
Stiegenhäuser. Der Trockenbau
spielt eine bedeutende Hauptrolle
in diesem modernen Baukörper,
nicht nur aus zeitlichen,
sondern auch aus akustischen
Gründen.
FARBENSPIEL. Die Farbe Blau,
die Stadtfarbe Amstettens,
wurde gekonnt in Szene gesetzt.
D
ie wichtigste Herausforderung seitens
des Planers war die effiziente Zusammenlegung zweier bestehenden Neuen
Mittelschulen bei Erhaltung des laufenden
Betriebes. Die beiden Schulen wurden zudem
durch eine neue Musikschule und einen zusätzlichen Turnsaal ergänzt. Die drei Häuser Neue
Mittelschule, Turnsaal und Musikhaus sind
schachbrettartig zusammengefasst worden. Die
Häuser können gemeinsam – über das zentrale
Foyer der Neuen Mittelschule – oder getrennt
über jeweils eigene Eingänge genutzt werden.
Das zentrale Gebäude der Anlage ist die Neue
Mittelschule, ein fünfgeschossiges komplexes
Gebäude. Die Klassenräume sind jeweils zu
Blöcken zusammengefasst worden, wodurch
insgesamt ein vielschichtiges Geflecht an
geschlossenen Volumen und offenen Frei- und
Aufenthaltsräumen entsteht. Diese Freiräume
dienen als Pausenaufenthaltsbereiche und
TECHNISCH. Die Schule wurde mit modernster Technik ausgestattet.
Fotos: Knauf/P. Kubelka
AKUSTISCH. Knauf Cleaneo Akustik-Decken sind nicht
nur in den Klassen, sondern auch im Gangbereich zu finden.
Räume für den Kleingruppenunterricht. Im
Erdgeschoß der neuen Mittelschule befindet
sich das zentrale Foyer der Anlage, das zu allen
drei Höfen hin ausgerichtet ist. Die Musikschule ist gemeinsam mit dem Musikverein und
dem Symphonieorchester in einem gemeinsamen Musikhaus zusammengefasst. Um die
akustische Beeinträchtigung der Anrainer und
der Neuen Mittelschule zu minimieren, ist das
Gebäude an der Nordostseite des Campus platziert worden. Die großen Probe- und Unterrichtsräume sind von den Höfen abgewandt,
während die Aufenthaltsräume und die Direktion zu den Höfen und der Campusmitte hin
orientiert sind. Die Mensa der Neuen Mittelschule wird im Süden an den neuen Turnsaal
angebaut. Hier ist sie zwischen Saal und Eingangshof platziert worden und kann im Falle
von Veranstaltungen als Foyer oder Restaurant
genutzt werden. Alles in allem ein sehr gut
38
TROCKENBAU Journal
1 2014
PRAXIS
AUFFÄLLIG.
Auch das äußere
Erscheinungsbild
wirkt sehr modern.
angelegter Schulcampus, doch wie sehen das
dessen Benutzer?
SPIELWIESE FÜR DEN TROCKENBAU
Die Schüler und Lehrer der neuen Zentralschule in Amstetten sind sehr zufrieden mit ihren
neuen Räumlichkeiten. „Die Luft und Akustik
in den Klassenzimmern sind ausgesprochen
gut“, so eine Lehrerin. Kein Wunder, denn für
die gute Luft in den Klassenräumen sorgt eine
Lüftungsanlage, dessen Rohre in einer Knauf
Cleaneo-Akustikdecke versteckt wurden. Jede
Klasse verfügt über eine Akustikdecke, aber
auch im Gang- und Garderobenbereich, wo es
schon einmal etwas lauter zugeht, findet sich
diese Deckenlösung. „Zudem sind die Klassentrennwände mit einer vierfachen Beplankung
mit Knauf Diamant Hartgipsplatte ausgeführt
worden“, so Gerhard Kloibhofer von Willich
TB, dem ausführenden Trockenbauunterneh-
men. Die Schächte mit den Lüftungssträngen
werden mit zweifacher 20 mm starker Knauf
Massivbauplatte abgeschottet und erreichen
somit auch eine Brandwiderstandsklasse von
EI90. Zu den Gängen hin werden die Klassenzimmer mit einer fünffach beplankten Ständerwand abgetrennt. Im Inneren des fünfstöckigen
Betongebäudes konnte sich der Trockenbau
wirklich austoben. So wurde die Untersicht der
Stiege mit Hilfe einer Stahlkonstruktion mit
Knauf Fireboard bestückt. Der Abschluss der
Beplankung erfolgt mit einem integrierten
Lichtband. Die Stiege des Gebäudes ist als zweiläufige Treppe („New Yorker Treppe“) mit
umlaufender blauer Brandschutzverglasung ausgebildet. Dadurch wird ein Höchstmaß an Effizienz erreicht und die auf den ersten Blick nachteilige hohe Geschoßanzahl zu einem Vorteil im
Sinne der aktiven Bewegung der Schüler umge-
B A U S T E L L E N TA F E L
Objekt: Neue NÖ Mittelschule Amstetten, Pestalozzistraße 2,
3300 Amstetten
HARD FACTS
Die Bruttogeschossfläche der neuen Zentralschule Amstetten beträgt 10.000 m², komplett
fertig wird der Campus Ende 2014 sein. Nach
dem Abriss der alten Hauptschule Pestalozzigasse werden die Sport- und Freizeitanlagen
sowie Parkplätze errichtet. Die geplanten
Gesamtbaukosten betragen rund 16,7 Mio.
Euro, die Gesamtherstellungskosten sind mit
rund 19,5 Mio. Euro veranschlagt. Das Projekt
wird nach dem niederösterreichischen
„klima:aktiv“-Katalog als „Green Building“
verifiziert.
Ihr traditioneller Meisterbetrieb
für den Innenausbau!
•
hochqualifizierte Mitarbeiter
•
national wie international erfolgreiche
Projektabwicklung
•
die gesamte Palette des
Innenausbaus aus Meister‘s Hand
•
Aus/Umbau, Sanierung sowie
Neubauprojekte
•
Verarbeitung hochwertiger, genormter
Produkte
Bauherr: Amstettner Schulinfrastrukturentwicklungs GmbH
Co KG
Planung: Atelier Thomas Pucher, Arch. Florian Fanta,
Bahnhofgürtel, 8020 Graz
wandelt. „Insgesamt betrachtet, waren sauberes
und genaues arbeiten gefragt, wir sind mit dem
Ergebnis sehr zufrieden. 15 Trockenbauer waren
durchschnittlich vom Oktober 2012 bis September 2013 im Einsatz“, erläutert Kloibhofer.
Trockenbaufirma: Willich TB GmbH, Handelsring 11, 4481 Asten
Knauf Fachberatung: Michael Brandstätter,
Mobil:+43 664 544 60 31
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
1 2014
TROCKENBAU Journal
Willich TB GmbH • Handelsring 11 • 4481 Asten +43-7224-673 50 30
Willich TB GmbH • Pfaffenberg 67 • 3321 Ardagger Stift +43-7479-20 090
w w w. w i l l i c h t b . a t
[email protected]
39
PRAXIS
PLATZFRAGE.
Im neuen Firmensitz
ist reichlich Platz,
um Innovationen
voranzutreiben.
Neuer Firmenhauptsitz der Gerot Lannach
Gesundheit –
unser höchstes Gut
FOYER. Über eine skulpturale
Treppe im verglasten Foyer erfolgt
der Zugang zu den Büroräumen.
FIRMENSITZ.
Das mit Kalksteinfassade
verkleidete Gebäude
dient als neue Zentrale.
D
ie G.L. Pharma GmbH hat sich aus
den zwei traditionsreichen Pharmaunternehmen Gerot und Lannacher
gebildet und kann somit auf eine mehr als
60-jährige Geschichte zurückblicken.
Das Unternehmen entwickelt, produzierten
und vertreibt Markenprodukte mit USP sowie
Generika für die Gesundheit der Menschen
und ist als Anbieter im Gesundheitssektor
Österreichs sowie in mehr als 35 Märkten
international erfolgreich tätig. Innovation und
Wachstum sind die wichtigsten Eckpfeiler der
Firmenpolitik, denn nur ein starkes Unternehmen ist beständig und schafft Vertrauen.
Gemeinsam mit dem Architekten Hermann
Eisenköck wurde an einem modular erweiterbaren Gebäudekonzept gearbeitet.
NEUES FIRMENGEBÄUDE
Der Baukörper ist symmetrisch konzipiert, der
durch den gedeckten Zugangsbereich, als geometrischer, ruhiger Baukörper in Erscheinung
tritt. Das mit einer Kalksteinsteinfassade verkleidete Bürogebäude betritt man zentral über
HERAUSFORDERUNG. Glas, Stahl und Beton stellten für den Trockenbau
hohe Anforderungen an die Raumakustik.
den gedeckten dreigeschossigen Zugang. Die
Untersicht dieser Vorzone wurde von einem
namhaften österreichischen Künstler gestaltet,
und unterstreicht auch die Bereitschaft des
Bauherrn Architektur und Kunst miteinander
zu verbinden. Durch die dreigeschossig verglaste Eingangsfassade gelangt man in das
Foyer des Gebäudes, von wo die skulpturale
Haupttreppe nach oben in die zwei zentralen
Büroebenen führt.
Im Erdgeschoß befindet sich ein großer Mehrzweckraum für Veranstaltungen und Seminare,
ein Aufenthaltsraum mit Aufwärmküche für
die Mitarbeiter, sowie weitere Büroflächen.
Das 1. und 2. Obergeschoß wird hauptsächlich für die Büronutzung verwendet, in welchem auch Besprechungs- und Schulungsräume integriert sind.
Die gesamte Haustechnik befindet sich in
der Technikzentrale am Dach.
Die verwendeten Materialien und das Farbkonzept reduzieren sich auf ein paar wenige,
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Schreiner; ArchitekturConsult ZT GmbH
Die Firmenzentrale im Schloss Lannach platzte
aus allen Nähten. Daher entschloss man sich im
Jahr 2012 einen neuen Firmensitz zu bauen.
Schließlich ist „Gesundheit unser höchstes Gut“
und um dieser Tatsache gerecht zu werden, benötigt man auch entsprechend Platz um Innovationen
voran zu treiben. Der neue Standort befindet sich
in unmittelbarer Nähe zur Produktionsstätte.
PRAXIS
B A U S T E L L E N TA F E L
DETAILREICH.
Die Lampen in
der Cafeteria
wurden nicht
in die Decke
integriert
und sorgen
so wie für ein
abwechslungsreiches Bild.
um ein möglichst ruhiges angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen.
TROCKENBAU VOM FEINSTEN
Im Zeitraum von Februar 2013 bis Dezember
2013 war das vierköpfige Team des VÖTBQualitätsbetriebs Schreiner Trockenbau mit den
umfassenden und vielfältigen TrockenbauArbeiten befasst. Vorarbeiter Manfred Paier
stellte sein langjähriges Wissen unter Beweis
und übergab dieses Projekt termingerecht. Im
Innenbereich des Firmengebäudes wurde der
Großteil der Trennwände in dieser Bauweise
ausgeführt um der gewünschten Flexibilität des
Bauherrn Rechnung zu tragen. „Ein besonders
großes Plus des Trockenbaus“, wie Bauleiter
Egon Frühwirth bestätigt. Bauherr und Planer
legten im gesamten Bürogebäude besonders
Augenmerk auf ein angenehmes Raumklima
und ansprechende Akustik. Diese Anforderungen wurden durch Montage von unterschiedlichen Akustikdecken, die zum großen Teil als
1 2014
TROCKENBAU Journal
Klimadecken ausgeführt sind, gelöst. Eine
Besonderheit in den Besprechungsräumen sind
die abgehängten Deckensegel aus GK-Lochdecken die hier die gewünschte Schallabsorption
bringen. Ebenfalls ausgeführt als Klimadecken
schaffen sie das gewünschte Raumklima sowie
eine ästhetisch, akustisch wirksame Lösung.
PLANERISCHES GESCHICK
„In vielen Projekten stellt die Verwendung von
schallharten Materialien wie Glas, Beton, Stahl
und glatten Fußböden immer wieder extrem
hohe Anforderungen an die Akustik“, erklärt
der örtliche Bauleiter, Herr Ing. Johannes
Hiebl. In den Gängen wurden teils gelochte
GK-Decken sowie perforierte Metall-Paneeldecken montiert. Diese Paneeldecken haben
den großen Vorteil, dass sie für Wartungsarbeiten der Haustechnik leicht revisionierbar sind.
Um Tageslicht in die Gangbereiche zu bringen,
wurden überall transparente Glasoberlichten
eingebaut. Ein besonderes Planungsdetail sind
Bauherr:
Bartenstein Holding GmbH,
8502 Lannach
Architekt und
örtliche Bauaufsicht:
Architekt DI Hermann
Eisenköck, 8010 Graz
Trockenbau:
Schreiner Trockenbau,
8055 Graz/Puntigam
Ohne Anspruch auf
Vollständigkeit
die runden Betonsäulen in den Gangbereichen, die vom Trockenbauer einen exakten
Anschluss an die GK-Decke fordern. Im Erdgeschoß befindet sich im linken Teil eine Cafeteria. Dort wurde eine gelochte Akustikdecke
mit einem Deckenabstand von ca. 25 cm abgehängt. Die Leuchten wurden hier nicht in die
Decke integriert. Ein planerisch geschicktes
Element ist sicherlich der Durchbruch zum
Gang hin. Mit einer Lichte von ca. zwei Mal
einem Meter gewinnt man hier Einblicke ins
aktive Geschehen des Eingangsbereichs.
Zusammenfassend stellt man hier dem Trockenbau und der gelungenen Umsetzung durch
das Team von Herrn Ing. Manfred Schreiner das
beste Zeugnis aus. Moderne Trockenbaulösungen im Bereich der Akustik und des Schallschutzes, termingerecht übergeben und qualitativ auf höchsten Niveau ausgeführt.
41
VIELFALT. Zum Einsatz kamen
verschiedene runde Lochbilder
mit entsprechend unterschiedlichen
Lochflächenanteilen.
Neubau der
Raiffeisenlandesbank
in Graz-Raaba
Akustisch
Der Neubau der Raiffeisenlandesbank (RLB) in Graz-Raaba ist
aufgrund seines Deckensystems
ein Meisterstück. Es ist ein
gelungener Mix aus Deckensegel
und Akustikdesigndecken, welche
von dem deutschen Hersteller
Vogl Deckensysteme stammen.
V
SPRACHVERSTÄNDLICHKEIT.
Akustikdesigndecken
mit integrierten
Lichtelementen wurden
in vielen Büroräumen
montiert.
42
TROCKENBAUARBEITEN
VOM ALLERFEINSTEN
Die Trockenbauarbeiten erstreckten sich über
13 Monate. Nicht nur Akustikdesigndecken,
die den Ansprüchen an Funktion und Ästhetik
gerecht werden, kamen zum Einsatz. Besonders
Deckensegel, welche das Nonplusultra einer
modernen Deckengestaltung sind, wurden auf
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Walter Henisch
om Autobahnknotenpunkt Graz ist es
nur ein Sprung zur Marktgemeinde
Raaba in der Steiermark. Dort erhebt
sich aus dem flachen Landschaftsbild der
Neubau. Geplant wurde dieser vom Architekturbüro Architektur DI Strohecker ZT
GmbH, Graz. Das Unternehmen Lieb Bau
Weiz war mit den Trockenbauarbeiten beauftragt, vor allem federführend Stefan Luisser als
Bauleiter und sein Kollege Norbert Schantl für
den technischen Ablauf. Die IVG, Immobilien
Erwerbs- und Vermietungs GesmbH, Graz als
Bauherr sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
PRAXIS
Lieb.
Haben.
einer Fläche von 5.000 m² montiert. Dazu
erklärt unser Projektberater Christian Schramm
von M2 SYSTEME akustik. klima. licht. e.U.
aus Traunkirchen: „Dieses Bauvorhaben sah die
Verwendung verschiedener Materialien, wie
Holz, Metall und Gipskarton für die Deckensegel vor. Das Unternehmen Lieb Bau Weiz baute
in Eigenregie Musterdeckensegel aus Gipskarton mit einem ungelochten Rand und einer
Umkantung. Der deutsche Hersteller Vogl
Deckensysteme konnte die Elemente mit ungelochtem Randbereich bereits komplett vorgefertigt ab Werk anbieten.
Um schöne Ecken und Kanten zu erreichen,
verwendete das Trockenbaufachunternehmen
das VoglFalt-Fix©. „Dieses Produkt wird von
vielen Trockenbauern sehr gerne eingesetzt, da
es ein rationelles und präzises Arbeiten mit
einem geringen Zeitaufwand ermöglicht und
eine perfekte Kantenausbildung erreicht wird“,
beschreibt es Produktmanager Benedikt Roos
aus dem Hause Vogl Deckensysteme. Es handelt sich dabei um einen Gipsplattenzuschnitt
mit einer oder mehreren 90° V-Fräsungen, in
die ein VoglFalt-Fix© Klebeband eingebracht
ist. Auf der Baustelle wird einfach die Abdeckfolie gelöst und jetzt müssen nur noch die
Schenkel des Formteiles zusammengeklappt
werden. Ein kurzes Andrücken genügt und
schon hält die Konstruktion. Ein großes Plus
dieser leimlosen Verklebung: Das Grundieren
und die Einhaltung der Trocknungszeiten entfällt komplett. Zum Schluss wurde der Mittelstoß der Segel, die sich aus zwei Elementen
zusammensetzten, noch verspachtelt. „Wir
können diese Lösung mit ihrem sehr ➝
1 2014
TROCKENBAU Journal
®
Sparte Innen- und Trockenausbau
© Walter Henisch
genial
PRIMA AKUSTIK.
Schallreduzierung
und ein angenehmes
Raumklima haben in
der Innenarchitektur
eine weitaus größere
Bedeutung als
vermutet wird.
Unser Ruf eilt uns voraus - LIEB BAU WEIZ
muss man einfach haben: Steirische Qualität
in allen Facetten des Hoch- und Trockenbaus,
Perfektion – von der Kleinbaustelle bis zum
Tower. Einen so leistungsstarken Partner lässt
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43
PRAXIS
geringen Montageaufwand anderen Trockenbaufachmonteuren nur empfehlen“, so Luisser.
SCHALLABSORBIEREND UND
LUFTREINIGEND
Auf einer Fläche von ca. 4.300 m² wurden die
Akustikdesignplatten mit dem System Spachtelfuge auf einer planebenen Unterkonstruktion,
mit integrierten Lichtelementen montiert. Wei-
terhin wurde das System VoglFuge® auf einer
Fläche von ca. 1.260 m² verbaut. Zum Einsatz
kamen dabei verschiedene runde Lochbilder
mit entsprechend unterschiedlichen Lochflächenanteilen. „Diese Deckensysteme mit integriertem Luftreinigungseffekt empfehlen sich für
große Räume, weil nicht nur der Schall bestens
geschluckt, sondern dazu noch die Raumluft
gereinigt wird. Schallreduzierung und ein ange-
B A U S T E L L E N TA F E L
Objekt: Raiffeisenlandesbank (RLB) Graz-Raaba
Bauherr: IVG, Immobilien Erwerbs- und Vermietungs Ges.mbH, Graz
Architektur: Architekturbüro DI Strohhecker ZT GmbH, Graz
Trockenbau: Lieb Bau Weiz GmbH & CoKG, Weiz
Decken: Vogl Deckensysteme GmbH, Emskirchen, Deutschland
Vogl Fachberatung: Michael Buchegger, Tel: +43(0)664/9129157
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
44
nehmes Raumklima haben in der Innenarchitektur eine weitaus größere Bedeutung als
zunächst vermutet wird“, so Roos.
Ein ideales Raumklima wird durch das
Zusammenwirken von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität und Luftbewegung
bestimmt. Der Mensch, dessen Körper zum
Großteil aus Wasser besteht, fühlt sich in Räumen mit einem Luftgemisch aus 78 Prozent
Stickstoff, 21 Prozent Sauerstoff, 0,03 Prozent
Kohlenoxid und 0,93 Prozent Edelgase am
Wohlsten. Liegt dann die Raumtemperatur zwischen 21° bis 22° Celsius, können wir gute
Arbeitsleistungen erbringen. Bekannt ist beispielsweise, dass wir knapp einen Liter Wasser bei
sitzender Tätigkeit und bis zu 2,5 Liter am Tag
in Aktivität verdampfen. Wiederum besitzen wir
kein Sensorium um die relative Luftfeuchte zu
erkennen. Diese tritt in normalen Innenräumen
auf und liegt zwischen 20 und 70 Prozent. Ideal
wäre eine Luftfeuchte von 50 Prozent.
Der deutsche Hersteller bietet für das raumabschließende Element eine vielfältige Produktpalette, in der alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das garantiert ein problemloses Montieren und gewährleistet eine maximale Verarbeitungs- und Ergebnissicherheit. So
werden Decken zum absoluten Eyecatcher und
steigern zudem noch den Nutzwert der Immobilie durch Form, Farbe und Funktion.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Fotos: Walter Henisch
AKUSTIKLÖSUNGEN.
Die Trockenbauarbeiten erstreckten sich über
13 Monaten und das Team von Lieb Bau Weiz
realisierte Deckenkonstruktionen vom Feinsten.
PRAXIS
Akustische Lösungen im historischen Ambiente
Herrschaftlicher Prachtbau
Das Schloss Herrenhausen war
einst im Besitz der Hannoverschen
Kurfürsten, die zur Linie der
Welfen gehören. Das im
Zweiten Weltkrieg zerstörte
Schloss wurde nun wieder
aufgebaut.
D
as Schloss Herrenhausen in Deutschland wurde wiederaufgebaut und mit
Deckensystemen eines in Emskirchen ansässigen Unternehmens versehen.
Nach der Grundsteinlegung im Sommer 2011
begannen die Bauarbeiten. Das Architekturbüro aus Hamburg Jastrzembski Kotulla Architekten GbR ließ ein weißes Bauwerk, das Tradition und Historie miteinander verschmelzt,
entstehen. Im Januar 2013 wurde es eröffnet.
Auffallend an dem Gebäude ist sein Äußeres.
Die beiden Flügel links und rechts umrahmen
die großzügige Freitreppe und vermitteln die
Erhabenheit des Gebäudes, die sich auch im
Innern fortsetzt.
Das Raumambiente wird von der Deckengestaltung als absoluter Hingucker geprägt.
Das moderne Tagungszentrum, das sich unterirdisch verborgen hält, und die Museumsräume, wurden mit einem passenden Deckensystem aus dem Hause des deutschen Unternehmens Vogl Deckensysteme versehen. Das
technisch federführende Trockenbauunterneh-
ANSPRUCHSVOLLE INNENARCHITEKTUR.
Die „Formteilwellen“ im Hörsaal
sind das I-Tüpfelchen.
MODERNE FLEXIBILITÄT.
Der Große Festsaal kann je nach Veranstaltung
flexibel angepasst werden.
men aus Hannover, die Heinz Mänz Ausbau
GmbH, die von der Bohle-Gruppe übernommen wurde, übernahm die Trockenbauarbeiten im Schloss vom Mai 2012 bis Ende
Dezember 2013. Im Museumsbereich wurde
die Montage des Deckensystems in der Zeit
von Januar 2013 bis März 2013 durchgeführt.
Die Firma Skala Akustik-Decken GmbH aus
Hannover war federführend an der kaufmännischen Abwicklung beteiligt.
In folgenden Bereichen wurden akustisch
wirksame Deckensysteme verbaut: Museumseingang (80 m²), Seminarräume (gesamt 400 m²),
Hörsaal (450 m²), Festsaal (600 m²), Bar (100 m²)
sowie Tagungsbereich mit den öffentlichen
Flächen wie Flur und Foyer (ca. 350 m²),
wobei hier teilweise das VoglToptec© Akustikputzsystem zum Einsatz kam.
Fotos: Nico Herzog
VERANSTALTUNGSORT.
Das Schloss
Herrenhausen
beherbergt
neben dem
Tagungszentrum auch ein
Museum.
1 2014
TROCKENBAU Journal
DAS I-TÜPFELCHEN:
DECKENFORMTEILE
Die „Formteilwellen“ im Hörsaal sind das
I-Tüpfelchen einer anspruchsvollen Innenarchitektur. Um diese Form zu erreichen, waren
die Höhenpunkte an den verkleideten Stahlunterzügen durch den Trockenbaufachmonteur eingemessen worden. Mittels einer Biegemaschine wurden die Profile der Unterkonstruktion gebogen und anschließend in den
Höhenpunkten angepasst. Festsaal, Bar und
Seminarraum zieren halbrunde Formteile.
Beim Installieren dieser Formteile wurde darauf geachtet, dass sich die Formteilanschlüsse
gut miteinander verbinden ließen. Gerade in
der Nähe von Abluftfugen und mobilen
Trennwänden war Fingerspitzengefühl gefragt,
damit sich später keine Risse bilden. Zur
Gestaltung des Lichtgrabens wurden die ab
Werk passenden gefertigten Formteile verbaut
und das Hilfsmittel VoglFalt-Fix© für schöne
Ecken und Kanten ausgewählt. Das Ergebnis
kann sich sehen – und hören – lassen
45
FLUCHTWEGE.
Die Flure des Zentrums mussten
mit speziellen Brandschutzdecken
ausgerüstet sein.
Sanierung der Forschungsanstalt in Dresden
Forschen für Innovationen
D
ie Planung der Sanierung der Forschungsanstalt begann bereits im Jahr
2007, als ein Wettbewerb im Zuge
eines VOF-Verfahrens (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen) ausgerufen wurde. Bei
der Planung, deren Zuschlag an die IPRO consult GmbH ging, wurden neben den gesetzlich
vorgeschriebenen Brandschutzanforderungen
auch wichtige funktionale, akustische und logistische Bedingungen gestellt: Als Fluchtwege
mussten die Flure des Zentrums mit speziellen
Brandschutzdecken ausgerüstet sein. Labore,
Büro- und Reinräume verlangten nach Akustikdecken. Gleichzeitig sollten eine hochwertige
technische Infrastruktur, variable Installationen
und höchste Flexibilität in der Raumnutzung
gewährleistet sein. Verschiedene Deckensysteme
von Knauf AMF in den Flur- und Arbeitsräumen waren dafür die optimale Lösung.
FEUERWIDERSTAND
VON OBEN UND UNTEN
Die Brandschutzdecken in den Fluren mussten
als Fluchtwege die Brandschutzanforderung F30
erfüllen und somit mindestens 30 Minuten Feuerwiderstand leisten. Eingesetzt wurde daher das
Brandschutzsystem F30 UNO von Knauf AMF.
Diese eigenständige Brandschutzdecke bietet
sowohl von unten als auch von oben den gesetzlich vorgeschriebenen Feuerschutz. „So bleibt
eventuelle technische Ausrüstung oberhalb der
Decke intakt, wenn die Flammen von unten drohen und der Fluchtweg von oben geschützt,
wenn ein Feuer beispielsweise in der Verkabelung
ausbricht“, erklärt Lars Streubel, Gebietsverkaufs46
leiter Dresden bei Knauf AMF. Darüber hinaus
sind die Deckenplatten F30 UNO mit einem
speziellen Blähmittelstreifen versehen, der sich im
Brandfall ausdehnt, die Zwischenräume zwischen
den Elementen schließt und so die Decke rauchdicht versiegelt. Es handelt sich bei dem System
um eine freitragende, nicht abgehängte Decke.
Die 1,6 bis 1,8 Meter langen Deckenplatten verfügen bereits über integrierte aussteifende Profile
in den Längsseiten. Diese Elemente werden samt
Aussteifung bereits baustellenfertig geliefert und
können einfach montiert werden. Vom Deckensystem AMF F30 UNO wurden in allen Fluren,
vom Keller- bis zum fünften Obergeschoss, rund
780 Quadratmeter verbaut. Gewählt wurde dabei
die Oberflächenvariante THERMATEX® Star,
die mit ihrer feinen, unregelmäßigen Lochstruktur zurückhaltend und doch aufgelockert wirkt.
Wegen der EDV
und Technologie, die
größtenteils in den
Hohlräumen der Decken
verläuft, war es zwingend notwendig, dass
die Anlagen jederzeit
problemlos erreicht,
gewartet und nachgerüstet werden können.
AUSGEWOGENE AKUSTIK
In den Büroräumen des Nanozentrums wurden
Rasterdecken von Knauf AMF mit der Oberfläche Star verbaut. Die Arbeitsräume sind mit
THERMATEX® Star Mineralfaserplatten ausgestattet, da sie die Nachhallzeit reduzieren und für
eine ruhige Arbeitsatmosphäre sorgen. Diese
Platten verbessern die Sprachqualität und bringen – neben der optischen Ruhe des Designs –
auch akustische Entspannung in den Raum.
Nicht nur gute brandschutztechnische und akustische Eigenschaften sondern auch die hervorragende Revisionierbarkeit sowie gute Verarbeitbarkeit der Systeme war für den Einsatz in diesem Projekt entscheidend.
Martin Fink,
Architekt, IPRO consult
BRANDSCHUTZDECKE.
Diese bietet
sowohl von unten
als auch von oben
den gesetzlich
vorgeschriebenen
Feuerschutz.
Fotos: Knauf AMF; Baldauf & Baldauf
Als das Nanozentrum des Fraunhofer Instituts in Dresden im Jahr 2011 saniert wurde, galt es,
die gesetzlichen baurechtlichen Vorgaben wie Brandschutz und Akustik mit den speziellen funktionalen
Bedürfnissen der hochtechnologischen Einrichtung in Einklang zu bringen.
D E C K E N S YS T E M E
Mehr Raum für Neues.
F30 Uno – Bewährter Brandschutz
in neuem Design
weiße glatte vliesbeschichtete Oberfläche
selbständiger Brandschutz
von unten und oben
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eingebautes Aussteifungsprofil
Knauf AMF GmbH & Co. KG
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[email protected], www.amf-grafenau.de
einfacher Zugang zum Deckenhohlraum
rauchdicht
PRAXIS
Ästhetischer Trockenbau
Campus-Leben
in der neuen
WU-Wien
Was die sechs Bauteile der neuen WU vor allem
verbindet, ist das Ausgefallene der Architektur.
Dass hier verschiedene Architekten unterschiedliche
Ansätze verfolgten, kann jeder sofort erkennen, der
den Campus betritt. Dass hier sogar nach verschiedenen Baukulturen vorgegangen wurde, wird einem
aber erst im Inneren der Gebäude bewusst.
RUHIG. Das vom japanischen Architekten
entworfene Administrationsgebäude hat auch
dank des Trockenbaus
akustisch einiges zu bieten.
sich gleich beim Eingang. Deren gibt es mehrere im Inneren des Bauteils und weil Abe nicht
Zadid ist, sind die Wände mit asiatischer
Zurückhaltung geschwungen. Wie das den
Raum belebt, erleben auch Besucher des Atriums, zu dem man über eine Innentreppe
gelangt. Hier, im zentralen Bürobereich, offenbart sich ihm ein über alle Obergeschosse reichender, gedeckter Galeriebereich. An dessen
Oberseite zieht sich wieder das mit Profilen
gehaltene Glas, das einem schon beim Eingang
SCHWARZ UND WEISS. Der vom Japaner Hitoshe Abe geplante Bauteil wirkt
durch seine dezente, klare und geschliffene Architektursprache.
begegnet ist. Die restlichen Deckenabschlüsse
werden mit Akustikplatten gebildet, auch an
der Unterseite der Betontreppe, welche in
einem über alle Geschosse gezogen ist. Unter
ihr kann man durchgehen und den Betrachter
wird der Anblick der Unteransicht dank dezenter Optik nicht stören. Der Abschluss mit den
Akustikplatten sind mit den seitlich nach unten
gezogenen Betonwangen bündig gestaltet worden. Die Platten wurden hier auf Querprofilen
angebracht, die ihrerseits auf Trageprofilen
SPACIG. Das von Zaha Hadid entworfene LLC oder
Library and Learning Center ist sehr auffallend.
Fotos: Knauf/P. Kubelka
D
er vom Japaner Hitoshe Abe geplante
Bauteil, überzeugt hier zum Beispiel
durch seine dezente, klare und
geschliffene Architektursprache. Das von ihm
entworfene Administrationsgebäude hat
optisch einiges zu bieten – aber nicht nur.
Geradezu eine akustische Wohltat ist das Betreten des im Bauteil Ost gelegenen Gebäudes. So
ruhig wie hier auf den Gängen ist es sonst nur
in Bibliotheken. Damit das so ist, hat der Planer verschiedene bauliche Maßnahmen getroffen und dabei nicht auf Trockenbaulösungen
verzichtet. Beim Deckenabschluss des Erdgeschosses hat man den Aufwand nicht gescheut
und Akustikputz auftragen. In die klein gehaltene Aula tritt man durch eine aufschießende
Glasfassade hindurch, die über alle Geschosse
läuft. Eine geformte Trockenbauwand findet
PRAXIS
BEEINDRUCKEND. Mit dem Einbringen von Licht- und Technikschlitzen
mittels Formteilen an deren Untersicht war die ausgefallene Formensprache
der Architektin im LLC bis ins letzte Detail umgesetzt worden.
fixiert sind. Rund um den Galerieraum angeordnet, befinden sich kleinformatige Arbeitskojen und Besprechungsräume, die in schwarz
oder in weiß gehalten sind. In Anbetracht
wechselnder Raumansprüche dominiert hier
die Intention des Bauherren, nachträglich Veränderungen bei den Raumformaten herbeiführen zu können. Damit das so ist, wurden die
Gipskartonständerwände einerseits am GIFAFloor Flächenhohlboden festgedübelt und andererseits mit gleitenden Deckenanschlüssen an
der Rohdecke so fixiert, dass der Raster veränderbar bleibt. „Grundsätzlich ist das natürlich
ein Aufwand aber es ist gut machbar“, erklärt
Michael Freymadl, Regionalleiter beim Trockenbauunternehmen Baierl + Demmelhuber,
das hier mit bis zu vierzig Trockenbauspezialisten zu Werke gegangen ist.
AUSSERGEWÖHNLICHES UMSETZEN
Das bekannteste Gebäude des Areals ist sicherlich das von Zaha Hadid entworfene LLC oder
Library and Learning Center. Hier gibt es,
ähnlich wie beim vorher beschrieben Bauteil,
Tageslicht von einer Glasdecke, die zum Zeitpunkt der Trockenbaumontagen aber noch
nicht vorhanden war. Jener Umstand hätte es
schwer gemacht, sich beim Bau einer
gekrümmten Schürze an eben diese noch nicht
eingebaute Decke anzunähern. „Wir mussten
uns hier einiges einfallen lassen, um die Planungen umzusetzen“, berichtet der Projektleiter Robert Peer von Lindner-Baden: Für den
gleitenden Deckenanschluss hatte man zum
Beispiel eigens eine Schlosserkonstruktion eingesetzt. Am Rand der Aula schließen Balustra1 2014
TROCKENBAU Journal
VERDECKT. Im Gebäude D3 hat man die Wände halbhoch mit Knauf DanolineAbsorberplatten bedeckt und die Decke stellenweise mit Akustiksegeln
versehen, um die unerwünschte Schallausbreitung zu mindern.
den rund beziehungsweise elliptisch an. Mit
dem Einbringen von Licht- und Technikschlitzen mittels Formteilen an deren Untersicht
war die ausgefallene Formensprache der Architektin bis ins letzte Detail umgesetzt worden.
Die Decken beinhalten hier Heiz- beziehungsweise Kühlsysteme und als Raumabschluss
fungiert hier das 10 mm Thermoboard Plus
von Knauf, welche das wärmeleitende Graphit
enthält. Insgesamt beanspruchten die Baustellen dieses absoluten Großprojektes bei der
ARGE Lindner-rhtb: zweihundert bis zweihundertfünfzig Personen. „Das war wirklich
keine alltägliche Baustelle und wir haben viel
Erfahrung gesammelt,“ meint Simon Zorn,
Techniker von rhtb-Trockenbau.
BUNTE ERSCHEINUNG
Der Fassadenabschluss aus ungehobeltem Holz
ist beim Gebäude D3, entworfen vom Londoner Büro CRABStudio, im Westteil der Anlage
zweifellos der Eye-Catcher. Im Inneren des
Hauses, wo unter anderem die Administration
der WU untergebracht ist, setzt sich das ungewöhnliche Erscheinungsbild fort. Brandschutzund sonstige Einbauten finden sich hier meist
unverdeckt an der Rohdecke. „Wegen der
Betonkernaktivierung wurde auf Verbauungen
bewusst verzichtet“, erläutert der für Ausführungs- und Detailplanung Büroverantwortliche
bei Vasko+Partner, Bernhard Müllner. Um die
unerwünschte Schallausbreitung zu mindern
hat man die Wände halbhoch mit DanolineAbsorberplatten bedeckt und die Decke stellenweise mit Akustiksegeln versehen. Dafür wurden Lochplatten auf im Werk extra gefertigte
Holzunterkonstruktionen montiert. Um den
Brandschutz sowohl ober- als auch unterhalb
der Einbauten sicherzustellen befinden sich die
Sprinkler auf beiden Ebenen. Optisch bilden
die abgehängten Einbauten auch Farbtupfer in
einem insgesamt farblich recht abwechslungsreichen Ambiente. Langweilig ist der Campus
also definitiv nicht gestaltet. Betrachtet man das
rege Treiben kurz nach der Eröffnung, kann
man sich fast nicht vorstellen, dass vor vier Jahren erst die Baumaschinen aufgefahren sind.
Daran haben auch die ausführenden Trockenbauunternehmen, wie die ARGE Lindner-rhtb:, Baierl+Demmelhuber und die
ARGE Akustik Blasch-3P Trockenbau einen
großen Anteil daran.
B A U S T E L L E N TA F E L
Objekt: WU Wien
Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft mbH, 1031 Wien
Ausführungs- und Detailplanung: Vasko+Partner Ingenieure ZT, 1190 Wien
Knauf Fachberatung: Josef Kleinhappl, Tel: +43-(0)664-544 60 23
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
49
PRAXIS
BEHAGLICH. Durch das Klimadeckensystem wird
zu jeder Jahreszeit ein optimales Raumklima geschaffen.
Umbau des WeGo-Austria
Hauptsitzes in Wien
INNOVATIV. Im Inneren wurde das hauseigene Klimadeckensystem angewandt.
Der Firmensitz des zur
englischen SIGPlc-Gruppe
gehörenden Unternehmens
WeGo in Wien erstrahlt nach
umfangreichen Umbauarbeiten
im neuen Glanz. Im Inneren
sorgt das hauseigene und innovative Klimadeckensystem für
Behaglichkeit, die gesamten
Verkaufs-und Büroräumlichkeiten werden damit beheizt
und gekühlt. Besonderes
Augenmerk wurde auch auf die
Fassade gelegt, die der CI des
W
Firmensitz
im neuen
Glanz
eGo hat seinen Österr.-Firmensitz
im 21. Wiener Gemeindebezirk
grundlegend umgebaut. Das
Gebäudeensemble, war nach 10 Jahren bereits
in die Jahre gekommen. Im Zuge des Umbaus
wurden energieeffiziente aber auch optische
Maßnahmen gesetzt. So entstanden für die Mitarbeiter Arbeitsplätze auf dem neuesten Stand
der Technik, und für die Kunden aufgrund des
planerischen Konzepts ein Ort der konstruktiven Begegnung und Arbeitens. Der Trockenbaufachhandel lebt schließlich auch vom Tagesgeschäft. Mitarbeiter der Verarbeiterfirmen
kommen zu WeGo um diverse Materialien
selbst abholen. Daher ist auch die Funktionalität und das Erscheinungsbild entscheidend.
Federführend an den Umbaumaßnahmen
beteiligt waren der Leiter vor Ort, Hr. Peter
Zambo sowie Hr. Andreas Schultze (Planung)
und Hr. Michael Schreier (Koordination).
OPTIMALES ARBEITSUMFELD
Im Erdgeschoß wurde der Windfang als Zubau
in den Außenbereich verlegt und dient als
Besuchereingang aber gleichzeitig auch als
optischer Blickfang. Im hellen und großen
Verkaufsraum ist ausreichend Platz für professionelle Beratung und Produktpräsentationen.
Ausgestattet mit GK-Akustikdecken, ausgeführt in Streulochung, finden Verkaufs- und
Beratungsgespräche in einer akustisch angenehmen Umgebung statt. Doch auch für die
Firmenlogos entspricht und
sich unter anderem durch eine
auszeichnet.
FARBECHT.
Die Fassade bietet Gestaltungsmöglichkeiten
und ist in der Farbe der Firmen-CI gehalten.
50
Fotos: Nikolaus Bauer
besonders gute Verarbeitbarkeit
PRAXIS
Mitarbeiter wurde ein optimales Arbeitsumfeld geschaffen. Alle Mitarbeiter-Räumlichkeiten wie Garderoben und Sanitärräume sind
modern und zweckgemäß ausgestattet. Besonderes Augenmerk wurde auf eine ansprechende
Gestaltung des Aufenthaltsraumes gelegt,
sodass sich die Mitarbeiter in ihren Pausen gut
erholen können. In den einzelnen Büroräumlichkeiten wurden die Bereiche mit transparenten raumhohen Glaswänden abgetrennt. Dies
schafft Offenheit aber auch Ruhe.
FLEXIBEL UND STARK
Wärmedämmverbessernde Maßnahmen am
Gebäude waren unbedingt von Nöten, denn
aufgrund der Bauweise des Bürotraktes als
Stahlbetonskeletbau mit vorgehängter Betonsteinfassade, wie dies eben in den 70er.Jahren des
vorigen Jahrhunderts üblich war, wurde es in
den Räumlichkeiten im Sommer fast unerträglich heiß, im Winter aber fast nicht zu beheizen.
Im Zuge der Umbauarbeiten wurde demzufolge
alles bis auf den Stahlbetonskelettbau, der ja die
tragende Rolle des Gebäudes übernimmt, abgebrochen und von Grund auf neu hergestellt.
Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu
AUSHÄNGESCHILD.
Im hellen und
freundlichen
Verkaufsraum
werden Kunden
fachmännisch
beraten.
bekommen, entschloss man sich, die Fixverglasungen in den Stahlportalen durch Fenster in
einheitlichen Größen zu ersetzen.
Auf der Fassade kam die Rockpanel Durable in RAL Farbe von Rockwool zum Einsatz.
Ausgestattet wurde eine Fläche von 275 m²
und zusätzlich etwa 35 m² in Anthrazitgrau für
den neugeschaffenen Eingangsbereich. Die
Produkte sind aus Basaltgestein hergestellt und
bieten Freiraum für kreative Gestaltungsideen.
So konnte auch der Kundenwunsch, dass sich
die Farbe des Logos auf der Fassade spiegeln
soll, erfüllt werden, da die Rockpanel-Produkte in RAL-Farben definiert sind. Das System
ist flexibel und trotzdem robust, lässt sich
mühelos mit Standardwerkzeugen bearbeiten
und die Platten sind nicht richtungsgebunden.
Dies bedeutet, dass Platten ohne Dekor in
jeder beliebigen Richtung montiert werden
können, woraus sich eine leichtere Verarbeitbarkeit und erhebliche Verschnittreduktion
ergeben. Zusätzlich wurden für dieses Projekt
noch 275 m² Rockwool-Fassadendämmung
(Fixrock 035 Austria) geliefert. Betreut wurde
dieses Projekt durch Herrn Bmst. Ing. Thomas
Fröschl und durch Herrn Thomas Kretz.
BEHAGLICHES RAUMKLIMA
In den Büroräumlichkeiten des Obergeschosses sowie im Baumarkt und Detailverkauf im
Erdgeschoss wurden durchgehend ca. 600 m²
Klimadecken mit GK-Lochdecke einge- ➝
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1 2014
TROCKENBAU Journal
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51
PRAXIS
zogen. Die Küche wurde mit einer Klimadecke
mit Metallkassetten, die Aufenthaltsräume
sowie Sanitärbereiche mit einer neuartigen
Klimadecke in Alu-Paneelen ausgestattet. Das
Klimadeckensystem ersetzt somit die nicht
mehr zeitgemäße Gasheizung und sorgt bei
Hitze und Kälte in allen Raumbereichen für
ein angenehmes Raumklima.
Nachdem WeGo selbst eines der innovativsten Kühldeckensysteme herstellt, war die Produktfrage schnell geklärt. Das System ist nicht
zuletzt innovativ, weil es aus einer Hand
kommt. Der Trockenbauer erledigt die ganze
Montage selbst, weshalb die Wertschöpfung
auch bei ihm bleibt. Einzig der Anschluss des
Regelkreisverteilers an das Heiz-Kühlsystem
muss durch einen Installateur erfolgen. Zudem
besticht das System durch ein hohes Maß an
Flexibilität. „Unsere Klimadecke bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Das Prinzip:
Der Raum gibt die Form vor, das System passt
sich an“, schildert Bernhard Brandl. Diese Flexibilität zeigt sich auch darin, dass bis unmittelbar vor der Montage noch Änderungen in der
Planung hinsichtlich Aufteilung der Beleuchtungskörper, Einbau von Sprinklern und Ähnlichem vorgenommen werden können. Auch in
diesem Projekt wurden einige Änderungen zu
einem sehr späten Zeitpunkt entschieden, was
aber für den Verarbeiter kein Problem darstellte.
52
VERARBEITER MIT ERFAHRUNG
Mit der Herstellung wurde die Firma 3P Trockenbau GesmbH beauftragt. Sie stattete nicht
nur das erste Projekt in Österreich mit der
WeGo Klimadecke aus sondern auch das mittlerweile größte, nämlich die WU Wien. Arno
Pinter, Bauleiter der 3P Trockenbau, legte bei
der Montage der neuen Technik selbst Hand
an, damit etwaig auftretenden Komplikationen,
die bei neuen, innovativen Produkten schon
einmal vorkommen können, schnellstmöglich
gelöst werden. Relevant ist dies auch, um
gleich von Anfang an Verbesserungsvorschläge
einarbeiten zu können. Mittlerweile hat sich
das ganze System nicht nur technisch aufgrund
der Leistungswerte mit geänderten Profilen
verbessert, sondern ist auch montagefreundlicher geworden. Die vorgehängte Fassade wurde
durch einen Trockenbauer Fa.Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik GmbH ausgeführt.
LOGISTIK UND KAMERADSCHAFT
Im Zuge des Gesamtumbaus wurde nicht nur
außenseitig eine neue Fassade aufgebracht,
sondern zusätzlich im Inneren des Stahlbetonskelettbaus im Parapeth- und Sturzbereich,
eine wärmegedämmte Vorsatzschale gesetzt.
Dies war eine Empfehlung des 3P Geschäftsführers Horst Pinter. Aufgrund des heutzutage
im gehobenen Segment des Bürobaues schon
üblichen großen Installationsgrades im
Deckenhohlraum durch die TGA Gewerke
kam es im Zuge der Leistungserbringung des
Trockenbauers immer wieder zu Unterbrechungen, und kurzfristigen Umdisponierungen. Wie Arno Pinter – Bauleiter der 3P Trockenbau – meinte, war jedoch nur die geänderte Personaleinteilung sein Problem, denn
das Material war ja – auch wenn in einer
Nebenhalle – vor Ort. Aufgrund der jahrelangen guten Geschäftsbeziehungen der beiden
Unternehmen kennen sich auch die einzelnen
Mitarbeiter, sodass neben dem üblichen Beund Entladen von LKWs zwischendurch
immer wieder Zeit gefunden wurde, das für
den internen Umbau benötigte Material mit
Stapler oder Kran an die Verarbeitungsstelle zu
bringen.
TROCKENBAU Journal
1 2014
Foto: Nikolaus Bauer
TEAMWORK. Für die Mitarbeiter und auch
für die Kunden wurde ein zeitgemäßes
Arbeitsumfeld geschaffen.
Haupttribüne
„An der Alten Försterei“, Berlin
Neuer Sound bei
„Eisern Union“
Für die neue Haupttribüne wählte der 1. FC Union Berlin eine an industrielle Bauformen
erinnernde architektonische Formensprache. Die rustikalen Raumgestaltungen sind von
FOYER.
Das beleuchtete
Lichtfeld ist in den
Vereinsfarben
ROT-Weiß gehalten.
Sichtbeton, Stahl und Glas geprägt – und von funktionalen Akustikdecken, die bei
weitgehend gleicher Optik jeweils raumspezifische Anforderungen erfüllen.
M
Fotos: OWA Odenwald Faserplattenwerk
itten im Stadionumbau war der
Verein 2009 in die 2. Bundesliga
aufgestiegen und zeigte 2012/13 –
nach dem Abschluss aller Bauarbeiten – einen
fulminanten Saisonauftakt. Letzter Bauabschnitt des de facto Komplettneubaus des Stadions war die im Sommer 2013 eingeweihte
Haupttribüne, die auf spannende Weise
modernes Fußballmarketing mit dem traditionell bodenständigen Image des Vereins verbindet. Sie wurde 2012/13 als klassisches baugewerbliches Projekt verwirklicht und bietet
neben den Umkleiden sowie den Kraft- und
Regenerationsbereichen für die Mannschaften
eine moderne Infrastruktur für den Verein
sowie verschiedene VIP-Bereiche, Logen und
Veranstaltungsräume. Über 2.300 Union-Fans
bewiesen ihre Verbundenheit und beteiligten
sich mit über 140.000 freiwilligen Arbeitsstunden.
VON AUSSEN. Die Fassade erinnert an die
traditionellen Fabriken der Stadtteile
Oberschöneweide und Köpenick.
MEHRFACH FUNKTIONALES
DECKENSYSTEM
Die von Materialien wie Beton, Glas und
„Eisen“ (sprich: Stahl) geprägten Wände bilden sehr schallharte Oberflächen. Die Räume
erhielten deshalb abgehängte Akustikdecken,
EISERN LOUNGE.
Der Name
spielt auf den
Schlachtruf der
Fans „Eisern
Union“ an.
1 2014
TROCKENBAU Journal
die durch ihre Schallabsorption eine gute akustische Qualität sicherstellen. Passend zur architektonischen Gesamtidee wurde das Deckensystem OWAconstruct® S 3 verwendet, weil es
sich durch einen sehr wirtschaftlichen und
funktionalen Aufbau mit sichtbaren Tragprofilen und herausnehmbaren Platten auszeichnet. Ein Vorteil waren die Variationsmöglichkeiten der Konstruktion: Neben dem Standardsystem S 3 für Büros, Flure oder die Foyerund Veranstaltungsbereiche konnten mit S 3
bws und S 3 kb auch spezielle Funktionen
verwirklicht werden. So steht „bws“ für eine
ballwurfsichere Ausführung in den Gymnastik- und Reha-Räumen, deren Decken gegen
den harten Aufprall von Bällen geschützt sind.
Das Spiel mit der immer wieder ähnlichen
Optik, die aber in ihrer Funktion genau auf
den jeweiligen Raum abgestimmt ist, konnte
auch bei den Akustikplatten fortgesetzt werden. In allen Bereichen mit akustischen Anforderungen wurden vlieskaschierte Mineralwolleplatten OWAcoustic® premium Sinfonia B
verwendet.
In den Dusch- und Waschräumen stand
weniger die Akustik als vielmehr die große zu
erwartende Feuchtigkeit im Mittelpunkt, weshalb hier das Dessin AquaCosmos zum Einsatz
kam.
Bei aller Vielfalt der Funktionen des Deckensystems bilden die helle Farbe und die durchgängige quadratische Form der Akustikplatten
die gemeinsame gestalterische Klammer. Es
wurden hier alle Wünsche des Vereins nach
einem wirtschaftlichen Ausbau mit einem
bodenständigen, auch im VIP-Bereich nicht
abgehobenem Ambiente, verwirklicht.
53
PRAXIS
TROCKENE DUSCHEN.
Im Käseverarbeitungszentrums wurden
im gesamte Sozialbereich und in
den Nasszellen zementgebundene,
hochfeuchtigkeitsbeständige
Platten verarbeitet.
Neubau der Goldsteigkäserei in Bayern
Frisch und sauber
Der Milchbranche blast der Wind ins Gesicht.
Seit Jahren schließen oder fusionieren Käsereien.
Die Goldsteig Käsereien bieten jetzt dem
Branchentrend die Stirn und setzen mit einem
neuen Käseverarbeitungszentrum und
Hochregallager auf Investitionen.
E
rstellt wurde der gesamte Gebäudekomplex in Stahlbetonbauweise.
Dabei wurden die Decken und Wände
der Hygienebereiche sowie der Sozialräume
mit speziellen wasserfesten, faserarmierten
Leichtbetonplatten ausgebaut. Die Platten
ermöglichen hochbelastbare Konstruktionen
und bieten guten Schall- wie Brandschutz. In
den oberen Etagen des zweigeschossigen
Gebäudes befinden sich die Produktionsanlagen. Im Untergeschoss sind außer der Technikzentrale vor allem die Sozialräume untergebracht. Wichtigste Elemente sind hier die
Hygieneschleusen.
Räumlich von der Hygieneschleuse getrennte Sozialraume stellen eine strikte Trennung
von privater Kleidung und reiner Arbeitskleidung, der genannten Schwarz-Weiß-Kleidung,
sicher.
54
FLEXIBLER TROCKENBAU
„Der Ausbau des Untergeschosses erfolgte
komplett in Trockenbauweise. Dafür sprach
die Unabhängigkeit bei der Raumaufteilung.
Sie bietet dem Unternehmen die Option, spätere Umbauten je nach Bedarf flexibel und
ohne großen Aufwand auszuführen. Außerdem
konnten wir dadurch einen schnellen Baufortschritt sicherstellen“, so der planende Archi-
KEIN
MATERIALMIX.
Der Architekt
entschied sich
für den Ausbau
mit einem
Produkt.
tekt Edmund Lommer vom Architekturbüro
Gemoll aus Cham. Es wurden der Hygiene-, alle
Sanitär- und Duschbereiche sowie der gesamte
Sozialbereich in Trockenbauweise mit hochfeuchtigkeitsbeständigen Platten ausgeführt.
HOHE ANFORDERUNGEN
„Wir haben uns hier für den Ausbau mit nur
einem Produkt entschieden, weil unsere Erfahrung gezeigt hat, dass bei einem Materialmix
sehr häufig Probleme auftreten“, erklärt Architekt
Edmund Lommer weiter. Die Wahl fiel auf
Powerpanel H2O von Fermacell. Die beidseitig
mit einem alkaliresistenten Glasfasergewebe
armierten Leichtbeton-Platten mit Sandwichstruktur sind diffusionsfähig, schimmelpilzre-
Fotos: Fermacell
KÄSE, GANZ GROSS.
Der Gebäudekomplex
wurde in Stahlbetonbauweise erstellt und
in Trockenbauweise
ausgeführt.
PRAXIS
HOHE FEUCHTIGKEIT.
In den Duschen dichtet eine Flüssigfolie
die Konstruktion ab.
sistent und vor allem widerstandsfähig gegen
Wasser. Ihre große Stabilität ermöglicht hoch
belastbare Konstruktionen, die zudem kratzund schlagresistent sind. Hinzu kommen gute
Schalldämmwerte. Ein weiteres entscheidendes Kriterium für den Einsatz war die hohe
Stabilität der Leichtbeton-Platten. Sie bilden
damit den idealen Untergrund für Fliesen und
sind zudem nichtbrennbar (Baustoffklasse A1).
Beim Neubau des Käseverarbeitungszentrums wurden Decken und Wände mit Powerpanel H2O beplankt. Dabei wurden Trennwände ohne besondere Anforderungen ledig-
Der Ausbau des
Untergeschosses
erfolgte komplett in
Trockenbauweise.
Dafür sprach die
Unabhängigkeit bei
der Raumaufteilung.
Edmund Lommer,
Architekturbüro Gemoll aus Cham
lich einfach beplankt, ebenso sämtliche
Decken. Die Wände im Flurbereich wurden
zweilagig ausgeführt. Im Bereich der Duschen
kamen Doppelständerwände zum Einsatz, die
beidseitig eine doppelte Beplankung erhielten.
Eingesetzt wurden raumhohe Plattenformate
mit einer Dicke von 12,5 mm. Die Montage
erfolgte auf einer Unterkonstruktion aus CWStänderprofilen 75 × 06 und UW-Anschlussprofilen mit Fermacell Powerpanel Schrauben
im Abstand von <_ 50 mm ohne Vorbohren.
Der Achsabstand betrug maximal 62,5 cm.
Die Ausführung der Deckenkonstruktion
erfolgte auf einer Unterkonstruktion aus CDProfilen 60 × 06. Bei dem Bauprojekt kamen
Profile mit Korrosionsschutz zum Einsatz
sowie Befestigungsmittel, die ebenfalls den
Anforderungen an den Korrosionsschutz entsprechen. Fermacell hat hier Schrauben mit
einer Spezialbeschichtung und optimierter
Gewindeergonomie entwickelt.
BAURECHT – BAUBETRIEBSWIRTSCHAFT
BAUMANAGEMENT
INKLUSIVE
ONLINE-ZU
GA NG
UND APP ZU
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HEFT-DOWNL
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Die Herausgeber
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Heck
Professur für Baubetrieb und Bauwirtschaft
an der TU Graz
bau aktuell-Jahresabo 2014
inkl. Online-Zugang (5. Jahrgang, Heft 1–6)
EUR 133,- (zzgl. MwSt. und Versandspesen)
Dr. Georg Karasek
Rechtsanwalt, Lehrbeauftragter an der Universität Wien
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Tautschnigg
Professur für Projektplanung und -steuerung
an der Universität Innsbruck
www.lindeverlag.at t [email protected] t +43 1 24 630-17
1 2014
TROCKENBAU Journal
55
Campus der Wirtschaftsuniversität Wien
Studieren bei
perfekter Raumakustik
Nach 4 Jahren Bauzeit eröffnete im Oktober 2013 der neue Campus
der Wirtschaftsuniversität Wien, gestaltet durch Architekturbüros von
internationalem Renommee. Für zwei Gebäude steuerte Sto jeweils die
fugenlose Akustiklösung und die Hightech-Fassade bei.
TOP-AKUSTIK IM
INTERNATIONALEN FORMAT
Das südliche Gebäude „D2/SC“, das fünf
Departments, ein Sportzentrum, die Räume der
Österreichischen Hochschülerschaft und das
Student Center beherbergt, gestaltete der Japaner Hitoshi Abe. Auf der technischen Seite
übernahm Sto nicht nur die Beratung, sondern
zeichnet für die fugenlose Akustiklösung im
Innenraum verantwortlich. Insgesamt 6.500
Quadratmeter Wand und Decke sind mit StoSilent Panel Alu ausgelegt. Mit den alukaschierten Trägerplatten aus Blähglasgranulat lassen
sich fugenlose Flächen von bis zu 200 Quadratmetern umsetzen, auch gebogene Flächen sind
möglich. Der Schallabsorptionsgrad von mindestens ␣ = 0,55 sorgt für eine besonders angenehme Akustik. Als anspruchsvolles Finish kam
56
die Strukturbeschichtung StoSilent Superfein
zum Einsatz, die auch bei sehr dunklen und
intensiven Farbtönen angewendet werden kann.
FASSADE MIT ZUKUNFTSÄSTHETIK
Die 8.000 Quadratmeter Hightech-Fassade des
Gebäudes „D3/AD, Departments und Administration“ von Peter Cook stammen von Sto.
Hier kann modernste Fassadentechnologie zeigen, worauf es ankommt: kräftige Farben bis zu
dunklen Tönen an der Fassade sind möglich,
ohne technologische Kompromisse. Aufgrund
der Witterung kam die QS- und FT-ExpressTechnologie zum Einsatz, die auch während der
nasskalten Jahreszeit eine sichere Verarbeitung
garantiert. Die Fassade des Departmentgebäudes präsentiert ihr Farbenspiel mithilfe von StoColor Maxicryl, diese Fassadenfarbe wirkt
strukturerhaltend und sorgt für hohe Farbtonstabilität – die richtige Wahl für ein Projekt, das
Akzente auf nachhaltiges Bauen legt.
Fotos: sto/Christian Schellander
D
er neu gestaltete Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, bildet eine
„Stadt in der Stadt“. Insgesamt über
100.000 Quadratmeter Nutzfläche umfasst das
Megaprojekt aus sechs Gebäuden, das gemeinsam von sechs internationalen Architektenteams betreut wurde: Carme Pinós aus Barcelona, Zaha Hadid aus Hamburg, BUSarchitektur aus Wien, NO.MAD aus Madrid, dem
Briten Peter Cook von CRABstudio und Hitoshi Abe, Japan. Die einzelnen Gebäudekomplexe spannen eine abwechslungsreiche Architekturwelt auf – jedes Gebäude sieht anders
aus, dennoch harmonieren sie alle perfekt.
TROCKENBAU Journal
1 2014
MARKT
MENSCHEN
Mit RIGIPS gut beraten
Mit gleich zwei neuen Fachberatern erhält das RIGIPS Team
kompetente Unterstützung. Seit Anfang Februar ist Ing. Wolfgang Kramberger erste Anlaufstelle für den Baustoffhandel in
Kärnten und der Steiermark. Der gebürtige Grazer ist selbst
gelernter Tischler und hat die HTL für Holztechnik absolviert. Im
Rahmen seiner beruflichen Laufbahn war er bereits als Projektkoordinator und Produktionsplaner tätig. Erfahrungen im
Umgang mit Kunden konnte Kramberger als Gebietsverkaufsleiter sammeln. Zuletzt war er im
technischen Vetriebsaußendienst
bei der Firma „Haas-Fertighbau GmbH“ beschäftigt.
Auch Ing. Bernhard Hauser bringt seit Anfang November 2013
sein Know-how bei RIGIPS mit ein. Als Fachberater ist er für
die Maler in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Kärnten
und der Steiermark zuständig. Der zweifache Familienvater ist
selbst gelernter Maler und war bis zu seinem Wechsel zu
RIGIPS bei der Firma Slupetzky als Außendienstmitarbeiter
beschäftigt. Außerdem hat der gebürtige Salzburger bereits
Erfahrungen als Produktentwickler sowie Produktionsleiter
gesammelt.
QUESTER: TrockenbauOffensive im Norden Wiens
Entgeltliche Einschaltung
P
ercostraße in Wien 22: Hier finden Profis alles für den Trockenbau. Und jede Menge kompetente Beratung – von Fachmann zu Fachmann. Dem Trend zum wirtschaftlichen und
zeitgemäßen trockenen Innenausbau trägt QUESTER hier auf 2.000
m2 Trockenbaulager und 3.000 m2 Freilager Rechnung. Die 200 m2
große Ausstellungsfläche bietet viel Platz für Produktinnovationen und
intensive Beratungsgespräche. QUESTER-Geschäftsführer Dipl.-Ing.
Ulrich Paulmann: „Auch Gewerbekunden können vom Fachwissen und
dem Know-how-Transfer des Baufstofffachhandels profitieren.“
Darüber hinaus besticht
der Standort durch seine
Lage im Einzugsgebiet im
Norden der Stadt. Komplettiert wird das Angebot durch die Schwerpunkte Baustoffe und
Holz, besonders aber durch die Produkte mit dem grünen Q!. Nachhaltigkeit ist bei der Entscheidung für Bausysteme und Bauprodukte ein wichtiger Faktor. Das grüne Q! kennzeichnet besonders umweltverträglichen
Waren, sowie jene, die der Herstellung erneuerbarer Energie dienen.
INFOS: www.quester.at
1 2014
TROCKENBAU Journal
Thomas Fröschl übernimmt Vertriebsleitung
Mit Jänner 2014 übernahm Bmst. Ing. Thomas
Fröschl die neu geschaffene Position als Vertriebsleiter Österreich bei der ROCKWOOL Handelsgesellschaft Österreich.
Er verantwortet in seiner Position die Planung,
Steuerung und Kontrolle sämtlicher Vertriebsaktivitäten in Österreich. Zu seinen zentralen Aufgaben gehört die
Optimierung der strategischen Ausrichtung im
Vertrieb ebenso wie die
Führung der Vertriebsmannschaft. Darüber
hinaus wird er sich der Betreuung von Key
Accounts widmen und GF KommR Ing. Franz
Böhs unterstützen.
MARKT
M
Decken-Kollektionen
für die Welt-Architektur
D
ie moderne Architektur benötigt immer individuellere Lösungen. OWA hat ihr Sortiment in den vergangenen Jahren stark
erweitert und in Richtung Design differenziert. Das Gesamtsortiment wurde in zwei generelle Produktlinien unterteilt. Die neue
OWAlifetime® collection umfasst ein weites Sortiment aus hochwertigen
Mineral- und Spezial-Deckenplatten sowie die Konstruktionssysteme
OWAconstruct®. Die zweite Produktlinie OWAconsult® collection
umfasst neben innovativen
und bewährten Produkten
auch die Königsklasse,
wenn es um besondere
Ansprüche an Design und
Funktion geht. Die 2012
mit großem Erfolg eingeführten Deckensysteme,
die in Zusammenarbeit
mit dem Architekten Hadi
Teherani entwickelt wurden, zählen ebenso zu dieser Kollektion.
INFOS: www.knauf.at
INFOS: www.owa.de
RIGIPS sorgt für
glasklaren Durchblick
Mit ISOVER Xtra
gut geschützt
in flächenbündiges Glassystem für den trockenen Innenausbau –
das ist das neue Window Planline von Saint-Gobain RIGIPS Austria. Die einzelnen Module in Ganzglasoptik sind in puncto Größe
und Design individuell gestaltbar und für Wanddicken von 100 bis 250
mm geeignet. Die Verglasung und der Rahmen können zeitlich unabhängig
voneinander verarbeitet werden. Der Schutz der verglasten Fensterelemente während der Bauphase entfällt somit und im Renovierungsfall ist es
möglich die einzelnen Teile separat auszubauen und wiederzuverwenden.
Neben einer einfachen Montage punktet RIGIPS Window Planline auch
mit hervorragenden Schallschutzwerten von bis zu 57 dB und gewährleistet
somit ein hohes Maß an Privatsphäre. In die Glaszwischenräume integrierte Jalousie- und Rollosysteme
sorgen zusätzlich für Sichtschutz und bei Bedarf für
Abdunkelung. Mit Zulassungen für die Brandschutzklassen E30 und EI 30 ist man
mit dem Glassystem auch gut
geschützt, wenn es um den
Feuerwiderstand geht.
uftdichtheit ist die Voraussetzung für hohe Energieeffizienz und
langjährige Schadensfreiheit wärmegedämmter Gebäude. Aus diesem Grund hat ISOVER sein bewährtes Luftdichtheits- und
Feuchteschutzsystem noch einmal überarbeitet und perfektioniert. Die neue
VARIO Xtra Produktfamilie umfasst sowohl Dichtstoffe wie die dauerelastische Zwei-in-eins-Klebe-Dichtmasse VARIO XtraFit sowie Klebebänder
VARIO XtraFix und Klettbänder VARIO XtraTape. Die einzelnen Komponenten sind exakt aufeinander abgestimmt und gewährleisten somit
bestmögliche Sicherheit. Das System bietet vielfältige
funktionssichere Lösungen im Steildach, bei der
Innendämmung von Außenwänden
oder bei extremen Anforderungen beispielsweise im winterlichen
Rohbau oder im Gründach. Neben besten bauphysikalischen Werten
punktet VARIO Xtra
auch mit einer einfachen
Verarbeitung.
Foto: M. Possert/Knauf
it seinen Fireboard-Systemen bietet Knauf hochwertige Feuerschutzlösungen auch für spezielle Anforderungen, wie sie vor allem beim Bauen im
Bestand immer wieder gefordert sind.
Der Stellenwert des Feuerschutzes
im Hochbau steigt stetig an. Ob bei
Neuplanungen oder bei Bauen im
Bestand – Brandschutzkonzepte gelten heute als wichtige Grundlage für
Bau- und Nutzungsgenehmigungen.
Der bauliche Feuerschutz bildet
dabei die Basis für die geforderte
Sicherheit. Gerade bei Feuerschutzlösungen im Bestand sind oft individuelle konstruktive Lösungen gefragt,
etwa bei der Verkleidung von bestehenden Stahlbetonsäulen. Insbesondere geht es um den zusätzlichen Schutz der Stahlbetonbewehrung, um
die Stahlgrenztemperatur von 500 C° für beispielsweise 90 Minuten
Feuerwiderstand (R90) nicht zu überschreiten.
Foto: Saint-Gobain Rigips Austria GmbH
E
INFOS: www.rigips.at
L
INFOS: www.isover.at
Entgeltliche Einschaltungen
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TROCKENBAU Journal
1 2014
Foto: OWA
Feuerschutzertüchtigung
mit Fireboard
Entgeltliche Einschaltung
MARKT
Sochor: schnell und informativ
Schiebetür nach Maß live
Am 19. und 20. November bekamen 82 Trockenbauer die Vorteile der Knauf Schiebetür nach Maß,
die es exklusiv bei Sochor in der Triester Strasse zu kaufen gibt, ebendort präsentiert.
Zwei gemütliche und informative Abende nach einem harten Arbeitstag standen am Programm.
N
ach einer kurzen Begrüßung durch
den Gastgeber, Andreas Baier, Leiter
der Sparte Trockenbau bei Sochor,
referierten Karl Zettl und Karl Zörweg über
die Vorteile der Knauf Schiebetürsysteme.
Anschließend ging es ans Eingemachte. Franz
Elias, Instruktor von Knauf, stellte die Schiebetüre gemeinsam mit Sochor Mitarbeiter
Franko Batinic in rekordverdächtigen 2 Minuten und 51 Sekunden auf. Ein Traum für jeden
flinken Trockenbauer: Zeitersparnis aufgrund
der Erfahrung und der Vorkonfektionierung
der Knauf „Krona Kit Futura“. Zahlreiche Fragen der Gäste wurden vor Ort von den Spezi-
INFOS:
Triester Strasse 14, 1100 Wien
Tel. 01/6043638-474
Mail: [email protected]
EINFACH DIREKT.
Zahlreiche Fragen wurden
vor Ort beantwortet
ANDREAS BAIER.
„Es freut mich persönlich, dass die beiden
Abende so gut besucht waren und wir Interesse
wecken konnten. Es wird sicherlich die eine
oder andere Fortsetzung geben.“
MR. TROCKENBAU.
Franz Elias zeigte, wie schnell er
arbeiten kann
REKORDVERDÄCHTIG.
Insgesamt 82 Trockenbauer verfolgten
das Aufstellen der Knauf Schiebetüre
Fotos: Knauf/P.Kubelka
MASSANFERTIGUNG.
Karl Zettl, Key Account Manager von
Knauf, referierte über die Vorteile der
Schiebetür nach Maß
alisten bei Brötchen und Bier beantwortet. Das
Interesse war groß. Aufgrund des Erfolges werden Vorführungen bei Trockenbauunternehmen angeboten, aber auch Einweisungen
direkt auf der Baustelle sind möglich.
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TROCKENBAU Journal
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GUTER KLANG
REINE LUFT
GYPTONE ACTIV‘AIR
Bis zu 72 % weniger Schadstoffe in der Raumluft durch Activ‘Air. Zu diesem Ergebnis
kommen Laborprüfungen nach ISO 16000-23. Das spricht für den verstärkten
Einsatz in öffentlichen Räumen, wo viele Menschen mehrere Stunden am Tag
zusammentreffen, arbeiten oder auch Pause machen. Je besser die Raumluft, umso
besser sind Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.
Und weil Gyptone Activ‘Air eine Akustikdecke ist, gibt‘s die bessere Hörbarkeit
einfach dazu.
www.rigips.com
Räume zum Leben.
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