TROCKENBAU Verlagspostamt: 1010 Wien; Aufgabepostamt: 2700 Wiener Neustadt; P.b.b., 02Z032901M; Preis: 1,82 € Das Fachorgan für die Stuckateur- und Trockenausbau-Unternehmen 1 14 Journal Brandschutz in der Modernisierung Leistungsfähig im Bestand ZUKUNFT UND ENTWICKLUNG IM BRANDSCHUTZ BRANDSCHUTZ: DURCHFÜHRUNG UND NACHWEIS IM INTERVIEW: „MIT VEREINTEN KRÄFTEN“ DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA über Maßnahmen und Qualität im Brandschutz Dokumentation der ordnungsgemäß durchgeführten Arbeiten Qualifizierter Nachwuchs durch gemeinsame Anstrengungen Knauf macht Kaufhäuser? Unser System macht‘s möglich! ,BVGIBVT,BTUOFS½IMFS(SB[ Was Sie in diesem Bild nicht sehen: t%JF,OBVG'JSFCPBSE4ZTUFNF4JFHFOàHFOIÚDITUFO"OGPSEFSVOHFOBOEFO#SBOETDIVU[ EFSàCFSBMMEPSUFTTFO[JFMMJTUXPEJF4JDIFSIFJUWJFMFS.FOTDIFOHBSBOUJFSUXFSEFONVTT t6OTFSFO0CKFLUCFSBUFSEFSTDIPOWPSEFS3FBMJTJFSVOHLPNQMFYFS#BVQSPKFLUFXFJ XJF4JFNJU4ZTUFNFOWPO,OBVGCFTUNÚHMJDIFO4DIVU[CFJ#SÊOEFOFSSFJDIFO 'SBHFO4JFVOTEPDIFJOGBDIXJF,OBVG[VN*OOPWBUJPOTGàISFSNJU4ZTUFNLPNQFUFO[XVSEF XXXLOBVGBU]TFSWJDF!LOBVGBU PEFS,OBVG,VOEFOTFSWJDF EDITORIAL INHALT Liebe Leserinnen und Leser! 1 | 2014 Trau schau wem! 5 38 48 AKTUELL 5 10 12 16 20 22 24 26 30 | | | | | | | | | Brandschutz in der Modernisierung Noch wirbt der Wirtschaftsstandort Österreich mit Stabilität, Sicherheit, Sozialkompetenz, aber auch mit den hervorragend ausgebildeten Fachkräften. Wie lange noch? Im Baugewerbe finden wir keine Facharbeiter mehr. Warum? Weil wir es uns nicht mehr leisten können, diese auszubilden. Durchführung und Nachweis Vorbeugender baulicher Brandschutz Interview: Mit vereinten Kräften VÖTB - Neues aus dem Verband Schallschutz im Wohnbau Technische ÖNORMEN Leistungsfähig im Bestand Renovierung: Problem „Lärm“ AUS DER PRAXIS 34 36 38 40 42 48 50 54 | | | | | | | | | LKH Leoben Mehr Raum unterm Dach Junges, urbanes Wohnen Zentralschule in Amstetten Gesundheit - unser höchstes Gut Neue Raiffeisenlandesbank WU-Wien: Campus-Leben Firmensitz im neuen Glanz Frisch und sauber MARKT UND MENSCHEN 57 25 1 2014 | Menschen, Innovationen & News | Impressum & Offenlegung TROCKENBAU Journal Fotos: Thomas Max/Kommunalverlag, IBS, Knauf/P. Kubelka; Coverfoto: Walter Henisch 31 Die Politik versicherte schon im Vorfeld der Grenzöffnung für rumänische und bulgarische Arbeitnehmer Anfang 2014, dass die erwarteten, etwa 25-30.000 Zuzüge aus diesen Ländern für unseren Arbeitsmarkt verkraftbar seien. Von wegen: In ebendiesem Jänner erreichte die Arbeitslosigkeit mit 450.000 Personen ihren historischen Höchststand. Offiziell als worst case schöngeredet, lässt die stetige Zunahme der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden, nichts Gutes hoffen. Ausschreibungen und praktizierte Vergaben, die nur den Billigstbieter würdigen, sind die wichtigste Ursache dafür und damit der größte Verursacher der Arbeitslosigkeit am Bau. Jeder wundert sich, dass man auf einer Baustelle kein einziges deutsches Wort mehr hört. Dabei liegt die Erklärung auf der Hand. Das Bau(neben)gewerbe muss, um unter den aktuellen Vorraussetzungen überhaupt noch reüssieren zu können, möglichst viel Leistung aus den neuen EU-Staaten günstig zukaufen. Dass dies zulasten der Arbeitnehmer, der Ausbildungsplätze und der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe geht, ist jedem klar, der versteht, dass mit der gesamten Wertschöpfung auch die Steuereinnahmen über die Grenze davon ziehen. Wenn die öffentliche Praktik den Unternehmen keinen Profit mehr lässt, werden diese noch weniger investieren und noch weniger Ausbildungsplätze anbieten können. Das Maß des billigsten Preises ist ebensolcher Unfug, wie es die diversen ausgelagerten Errichtungsgesellschaften sind, die zweistellige Gewinnsätze ausweisen statt als Non-Profit-Organisation dem Gemeinwohl verpflichtet zu sein. Verabschieden wir uns doch endlich vom Slogan „Bauen muss billiger werden“. Die öffentliche Hand in ihrer Gesamtgebarung hätte schon jetzt alle Instrumente, in Gesetzgebung und Vergabepraxis, in der Hand. Sie müsste sie nur im Sinne der Daseinsvorsorge anwenden. Ihr Walter Hofmann Präsident VÖTB Verband Österreichischer Stuckateurund Trockenausbauunternehmungen KURZ NOTIERT Fotos: Martina Zimper STRAHLENDE SIEGER. Die VÖTB-Vertreter Ing. Gregor Todt und Mag.(FH) Stephan Blahut gratulieren Matthäus Angermann, Jasmin Trummer und Sebastian Kronenberg. (v.l.n.r.) Staatsmeisterschaft Die Bundesinnung der Bauhilfsgewerbe veranstaltete vom 12. – 14. März die Staatsmeisterschaft für die EuroSkills 2014 für den Beruf „Stuckateur/in und Trockenausbauer/in“ in der Berufsschule für Baugewerbe in Wien 22. An zwei Tagen kämpften sechs Burschen & ein Mädchen um den begehrten Titel und die beiden Fahrkarten zu den EuroSkills, die vom 2. – 4. Oktober in Lille, Frankreich stattfinden. Die Aufgabenstellung war umfangreich: es musste eine Ständerwand einseitig beplankt sowie eine Rundung gebaut und im Anschluss Q4 verspachtelt sowie mit einer selbst gezogenen, zugeschnittenen und versetzten Stuckleiste versehen werden. Diese Arbeiten wurden von allen Bewerbern bestens bewältigt und so hatte es die dreiköpfige Fachjury nicht einfach, die Preisträger zu ermitteln. Bewertet wurde u.a. die Maßgenauigkeit, Winkelrechtigkeit und Ebenflächigkeit. Siegen konnte der Wiener Sebastian Kronenberg vor der Steirerin Jasmin Trummer. Den dritten Platz holte sich der Salzburger Matthäus Angermann. Wir gratulieren sehr herzlich zu diesen tollen Leistungen! DREAM-TEAM. Die Betreuer Manfred Kurz, Ernst Schöfbeck und Ing. Gernot Kulle haben eine tolle Veranstaltung „gezaubert“. OFFIZIELLE GRATULANTEN-SCHAR. Auch Bundesberufsgruppensprecher KR Erich Grentschacher (5.v.r.) und Bundesinnungsmeisterin Irene WedlKogler (rechts außen) freuen sich ebenfalls über die Erfolge der jungen Leute. 4 Save the date itf internationales trockenbau forum 25./26 September 2014, Salzburg Infos: www.i-t-f.org Architektur hautnah erleben – das ist das Ziel der Architekturtage, die am 16. und 17. Mai bereits zum siebten Mal in ganz Österreich stattfinden. Das Motto dieses Jahres lautet „Alt Jetzt Neu“ und behandelt das weite Themenfeld Bauen im Bestand. Hierzu gehören Denkmalschutz, architektonische Lösungen angesichts des demografischen Wandels aber auch die Aktivierung von Leerständen im urbanen und ländlichen Raum. Nachhaltigkeit wird in der Auseinandersetzung mit Recycling, Upcycling, Revitalisierung und thermischer Sanierung ebenso zentrales Thema sein. Die Architekturtage sind mit ihren rund 500 Veranstaltungen bei freiem Eintritt die größte, biennale Veranstaltung für Architektur- und Baukulturvermittlung in Österreich. Seit ihrem Start 2002 dienen sie einem breiten Publikum zur Bewusstseinsschärfung für Architektur im Alltag. Zusätzlich bieten die Architekturtage ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm. Infos: www.architekturtage.at/2014 TROCKENBAU Journal 1 2014 AKTUELL ZUKUNFT. Die demographische Entwicklung aber auch bauwirtschaftliche Herausforderungen stellen hohe Anforderungen an den Brandschutz. Brandschutz in der Modernisierung Aufgaben der Zukunft A Foto: Fotolia/Tiberius Gracchus Brandschutz heute umfasst sämtliche Maßnahmen, die zur Verhinderung eines Brandausbruches, einer Brandausbreitung sowie zur Sicherung der Rettungswege erforderlich sind. Historisch gesehen führte eine Reihe von Entwicklungen und Erkenntnissen zu einem Brandsicherheitsniveau, das als gesellschaftlich akzeptabel gilt. Doch wie sieht die Zukunftsperspektive aus? 1 2014 TROCKENBAU Journal m Anfang des Brandschutzes stand der gezielte Einsatz von nicht brennbaren Materialien dort, wo häufig die Brandursache zu finden war, wie zum Beispiel bei Kaminen. Weiters wurden spezielle Werkstoffe wie intumeszierende Materialien entwickelt, die in vielen Brandschutzprodukten wie z.B. Brandschutzmanschetten, Feuerschutzabschlüssen, Brandschutzverglasungen etc. ihre Anwendung finden. Aber auch die Entwicklung und gesetzliche Verankerung organisatorischer Brandschutzmaßnahmen lieferten einen ➝ 5 AKTUELL SPEZIELL. Das Library Learning Center (LLC) in der neuen Wirtschaftsuniversität Wien stellte aufgrund seiner komplexen Architektur besondere Anforderungen an den Brandschutz. TECHNISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE AUSSICHTEN Die demographische Entwicklung ist ein deutliches Beispiel. Ein starkes Bevölkerungswachstum in den Ballungsräumen wird neue städtebauliche und nachhaltige Maßnahmen erfordern (z.B. Nutzungsvarianten im Gebäudelebenszyklus). Klimatische Veränderungen und Häufungen von Wetterextremen erfordern bautechnische Anpassungen. Veränderungen der Ressourcen-Basis (z.B. Ende der fossilen Rohstoffvorräte) machen den Einsatz recyclierter Baumaterialien, den Ausbau der alternativen Energiegewinnung (z.B. PlusEnergie-Gebäude) und den Einsatz nachwachsender Materialien (z.B. für die Dämmung – Zellulose, Kork, Schafwolle, etc.) zwingend notwendig. 6 Auch bauwirtschaftliche Aspekte sind relevant, deren Auswirkungen im Gewerbe bereits jetzt sichtbar sind. Zum einen schrumpft das verfügbare Zeitpensum bei der Herstellung von Bauprojekten dramatisch. Eine fehlerhafte Bauabwicklung ist die Folge. Entscheidungen des Bauherrn erfolgen oft sehr spät, es herrscht wenig Bewusstsein betreffend der Beeinflussbarkeit der Kosten in Abhängigkeit vom Planungsstadium. Durch den gewaltigen und ineffizienten Informationsfluss verringert sich die Zeit auf der Baustelle. Zum anderen herrscht ein ruinöser Verdrängungswettbewerb und die Komplexität des Marktes erhöht sich. Immer schnellere Reaktionen der Unternehmen auf die Marktbedingungen werden notwendig, die zum Teil nicht mehr von reellen wirtschaftlichen Einflüssen sondern immer mehr von emotionalen und spekulativen Parametern hervorgerufen werden (z.B. Aktienmarkt). Weiter führen Regulative (Normen, Gesetze, Verordnungen) zu einer bürokratisierten Bauabwicklung. Steigende Rechtsansprü- BRANDPRÜFUNG EINST... Im Laufe der Entwicklungstätigkeit wurden spezielle Werkstoffe wie intumeszierende Materialien entwickelt. che aus der gesetzlichen und normativen Komplexität führen zum Vertrauensverlust zwischen AG und AN. KOMPLEXE LÖSUNGEN ERFORDERN EXPERTEN Vor dem Hintergrund dieser bautechnischen und bauwirtschaftlichen Aussichten liegt der Fokus auf einer Hauptaufgabe: Die Sicherung der Qualität des Brandschutzes zukünftig zu gewährleisten. Brandschutz muss funktionieren, spätestes dann wenn das Gebäude seiner Fotos: Boanet, IBS wesentlichen Beitrag zum dargestellten Brandsicherheitsniveau. Wie sieht aber die Zukunftsperspektive aus? Modernisierung ist hier als zentraler Begriff und als eine Gesamtfunktion des Wandels zu betrachten, der dann erforderlich ist, wenn eine Anpassung der Gesellschaft und ihrer Umwelt an sich verändernde bzw. an geänderte Bedingungen notwendig wird. Nutzung zugeführt wird. Die Hauptaufgabe „Sicherung der Qualität des Brandschutzes“ kann nur „gemeinsam“ gelöst werden, insofern, als dass sich Behörden, Wirtschaftsakteure und unabhängige Stellen an der Lösungsfindung aktiv beteiligen und mit der Erfüllung der Teilaufgaben einen Beitrag zum Gesamtziel VARIO Xtra Das Feuchteschutzsystem mit Xtra mehr Sicherheit Brandschutz muss funktionieren, spätestes dann wenn das Gebäude seiner Nutzung zugeführt wird. Die Hauptaufgabe „Sicherung der Qualität des Brandschutzes“ kann nur „gemeinsam“ gelöst werden. DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA liefern. Hersteller, Produzenten und Ausführende entwickeln und verwenden Brandschutzprodukte, daher liegt die Verantwortung in erster Linie bei diesen Wirtschaftsakteuren. Die seit Juli 2013 geltende BPV legt z.B. in Art.11 Pkt.3 dies grundlegend fest und definiert, dass die „Hersteller“ durch entsprechende Verfahren sicherstellen müssen, dass die erklärte Leistung beständig sichergestellt ist. Je komplexer die Thematik, desto unerlässlicher wird der Einsatz von Experten. Nur so ist eine anspruchsvolle Architektur und geeignete Lösungsfindung in Brandschutzfragen, wie etwa beim Library Learning Center (LLC) der neuen WU in Wien, möglich. Das LLC wurde bereits als Greenbuildung konzipiert. Komplexe Tragstrukturen mit Feuerwiderstands-Charakter „R“, weite aufgelöste Räumlichkeiten und somit schwierige Rauch- und Brandab- ➝ Vier innovative Komponenten, ein einzigartiges System. Das neue Feuchteschutzsystem VARIO Xtra steht für beste bauphysikalische Werte und einfach zu verarbeitende Komponenten. Dies macht das System Xtra innovativ: ... UND JETZT. Neue Produkte bedürfen der Feststellung einer entsprechenden Qualität, die von unabhängigen Stellen durchgeführt werden muss. einfach VARIO XtraFix auf den Untergrund kleben, die VARIO XtraSafe darauf anheften und mit VARIO XtraTape und VARIO XtraFit dauerhaft befestigen. www.isover.at AKTUELL KREISLAUF. Ein besonderes Augenmerk muss zukünftig auf die Anwendung der Brandschutzprodukte bzw. der generellen Brandschutzmaßnahmen gelegt werden. EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT Brandschutzthemen müssen in der technischen Ausbildung Eingang finden und intensiviert werden. Architekten, Planer und Konsulenten benötigen umfassendes Know-how, welches Brandschutzprodukt in Abhängigkeit von Regulativen eingesetzt wird. Neue Produkte bedürfen der Feststellung einer entsprechenden Qualität, die von unabhängigen Stellen durchgeführt werden muss. Regulative wie z.B. die EN ISO/IEC-Reihe 17020/25/65 und darauf aufbauend Akkreditierungsgesetze sowie die bereits genannte BPV unterstreichen bereits dieses Erfordernis. Nur durch die Unabhängigkeit von Instituten ist es möglich, aussagekräftige Ergebnisse betreffend Produktqualität zu tätigen. Daher ist der Status dieser Unabhängigkeit in Zukunft weiter zu forcieren. Die Qualitätssicherung erfordert aber auch die Entwicklung neuer Prüfmethoden und -möglichkeiten, um bisher nicht-empirisch ermittelte Eigenschaften verifizieren zu können. Fire Engineering ist bereits jetzt ein Begriff, mit dem für Brandschutzkonzepte Simulationen z.B. des Fluchtverhaltens der Nutzer oder der Verrauchung des Gebäudes durchgeführt werden können. Zukünftig sollen auch im Bereich der Validierung von Brandschutzprodukten neue Berechnungsmethoden zum Einsatz kommen, die im Gegensatz zu den „kaltstatischen“ Ermittlungen die Einwirkungen der Brandlast berücksichtigen (Vergl. FEM aus der Tragwerksplanung). Die Aufgabe unabhängiger Stellen ist es, den Qualitäts-Status des Brandschutz-Produktes zum Prüfzeitpunkt festzustellen. Die Kontrolle des Inverkehrbringens sowie insbesondere der Anwendung der Produkte muss durch behördliche Maßnahmen sichergestellt wer- Architekten, Planer und Konsulenten benötigen umfassendes Know-how, welches Brandschutzprodukt in Abhängigkeit von Regulativen eingesetzt wird. DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA A U TO R DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber, MBA Studium Bauingenieurwesen und Projektmanagement (FH Technikum Kärnten) Zulassung für das Baumeistergewerbe in Österreich seit 2004. MBA Postgradual an der Bauakademie Oberösterreich bzw. am Josef-Schumpeter-Institut Wels. Seit 2013 Leitung der Prüfstelle am Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung (IBS) in Linz 8 den. Die Marktaufsicht der Behörden bezieht sich bislang hauptsächlich auf das Inverkehrbringen. Ein besonderes Augenmerk muss zukünftig auf die Anwendung der Brandschutzprodukte bzw. der generellen Brandschutzmaßnahmen gelegt werden, um einen geschlossenen Kreislauf zur Sicherstellung der Qualität zu erreichen. Dazu ist eine entsprechende Zusammenarbeit von Behörden und unabhängigen Stellen sowie Sensibilisierung der Wirtschaftsakteure erforderlich. Dazu bedarf es zukünftig der Neuerung von Regulativen. Zum Beispiel betreffend einer Flexibilisierung der Vorschriften, um eine Optimierung von Brandschutzmaßnahmen zuzulassen. Aber auch im Sinne einer Intensivierung der normativen Harmonisierung, um eine bessere Vergleichbarkeit von Prüfergebnissen zu erzielen. Und es ist zukünftig wichtig, gezielt kritisch zu hinterfragen, ob Regulative über die Sicherstellung der Brandschutzqualität hinaus nicht auch als bürokratischer Hemmschuh das Ziel des „freien Marktes“ behindern. Schließlich wird für die Sicherstellung der Qualität des Brandschutzes eine entsprechende Baukultur notwendig, die eine Bewältigung der zuvor genannten Änderungen ermöglichen soll. Wenn durch gegenseitiges Vertrauen eine Kooperation der Projekt- bzw. Marktbeteiligten zur Optimierung der Projektziele gelingt, ist nicht nur die Qualität des Brandschutzes sichergestellt sondern auch die Möglichkeit geschaffen, mit wirtschaftlichem Erfolg auf dem Markt zu agieren. TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Fotolia/Matthias Buehner, IBS schnittsbildung (Schrägverglasungen, Nurglaskonstruktionen, etc.) stellten höchste Anforderungen an die Brandschutz-Konzeption. S I E H T G A N Z N AC H E I N E R K O M P L E T T LÖ S U N G A U S Mit der OWAlifetime® collection bietet OWA ein umfassendes Programm an Deckensystemen für alle Nutzungszwecke und Funktionen. In vielen unterschiedlichen Dessins – inklusive passender Konstruktionssysteme. Mehr über unsere Deckensysteme erfahren Sie auf: www.owa.de Odenwald Faserplattenwerk GmbH Dr.-F.-A.-Freundt-Straße 3 | 63916 Amorbach tel +49 93 73 . 2 01- 0 | [email protected] AKTUELL Dokumentation der ordnungsgemäß durchgeführten Brandschutzarbeiten Durchführung und Nachweis Heutzutage ist es leider nicht mehr ausreichend, „nur“ gute eigene Arbeitsleistungen zu erbringen, auch die Arbeiten der Vorgewerke müssen entsprechend auf die Notwendigkeiten der geprüften Brandschutzsysteme abgestimmt sein. 10 BILD 1. Kabelabschottungen – Massenbündelung und zu dichte Belegung BILD 2. Ein Weichschott – mehrere Verarbeiter Grundsätzlich gilt, dass die letzte Firma, die an der Abschottung arbeitet, seine Kennzeichnung anbringen muss und damit für das gesamte System haftet, unabhängig davon, ob er es komplett erstellt hat oder nur das Schott ergänzt hat. stätigung erstellen. In dieser ist anzuführen, welches System verbaut wurde, welches Zulassungsdokument dem zu Grunde liegt, das entsprechende Projekt und die ausführende Firma. Um den Bauherrn die Gewissheit eines ordnungsgemäßen Brandschutzes zu geben, ist daher die Vergabe aller Maßnahmen beim baulichen Brandschutz in einem Projekt an eine dafür qualifiziert Firma zu empfehlen, um auch im „Worst Case“ die notwendige Sicherheit zu haben. Ein Brandfall ist nie auszuschließen, jedoch sollten dann die Auswirkungen in einem abgegrenzten und vorher definierten Bereich bleiben. NACHWEIS DER AUFGEFÜHRTEN BRANDSCHUTZARBEITEN Vorausgesetzt, dass alle oben beschriebenen Maßnahmen ordnungsgemäß erfüllt sind, braucht der Kunde für eine etwaige Abnahme auch die entsprechenden Unterlagen, um der Behörde nachzuweisen, dass das ausgeführte System für den Anwendungsfall geeignet ist und im Brandfall auch die notwendige Sicherheit für „Leib und Leben“ bietet. Neben den nachvollziehbaren Aufmaßunterlagen sind die Eignungsnachweise zu erbringen. Das sind grundsätzlich Europäisch Technische Zulassungen (ETA’s oder ETB’s). Sollten diese noch nicht vorhanden sein, müssen die entsprechenden Klassifizierungsberichte weitergegeben werden. Die in der Branche kolportierten Leistungserklärungen sind lediglich vom Hersteller bzw. Lieferanten an die ausführende Firma zu übermitteln, eine Weitergabe an den Endkunden ist nicht notwendig. Um einen durchgängigen Schluss zwischen den eingebauten Materialien und den o.a. Prüfgutachten zu haben, muss jede Firma über die von Ihnen hergestellten Systeme eine Eigenbe- A U TO R E N Thomas Stangl VÖDU Obmann, Geschäftsführer der Fa Ing Rudolf Duschek, [email protected] Fotos: Ing. Thomas Stangl, Christian Baldasti N ach den neuen europäischen Klassifizierungsberichten sind grundsätzlich Bündelungen von Elektroleitungen zulässig (Bild 1. Kabelabschottungen). Als Richtwert kann man von einem maximalen Durchmesser der Bündel von 10 cm ausgehen, wobei das dickste Kabel rund 20 mm haben darf. Das ist aber kein Freibrief, dass die vorgesehene maximale Belegung in einer abzuschottenden Öffnung von ca. 60 % überschritten werden darf. Natürlich muss für solche Abstimmungen sowohl der Elektriker entsprechend informiert sein als auch die Bauleitung dafür Sorge tragen, dass die notwendigen Öffnung vorhanden sind. Die Praxis, dass die Brandschutzarbeiten bei einem Projekt durch die verschiedenen Gewerke (Heizung, Lüftung, Kälte, usw.) getrennt ohne Abstimmung durchgeführt werden, bringen in der Gewährleitung des ausführenden Generalunternehmers einige Gefahren mit sich. (Bild 2. Ein Weichschott – mehrere Verarbeiter) Auch wenn die notwendigen Abmessungen der Durchbruchsgrößen vorhanden sind, darf nur eine Brandschutzfirma die Ausführung des ordnungsgemäßen Schotts inklusive aller systemkonformen Zusatzmaßnahmen durchführen. Nur dann darf das Schott von der ausführenden Firma gekennzeichnet werden und die notwendigen Unterlagen für eine Abnahme erstellt werden. Die Gewährleistung für eine Abschottung kann nicht auf mehrere Firmen verteilt werden. Als Beispiele aus der Praxis seien hier die unterschiedlichen Brandschutzmaßnahmen von den Gewerken Haustechnik und Elektro erwähnt oder das nachträgliche Einbauen von Brandschutzmanschetten durch den Rohrleger in ein bereits fertig hergestelltes Schott. Christian Baldasti VÖDU Vorstandsmitglied, Abteilungsleiter für Brandschutz/ Fa. KAEFER, [email protected] TROCKENBAU Journal 1 2014 AKTUELL Situation nach Zurückziehung der ÖNORM M7626:1980 Fotos: Ing. Andreas Fragner M it 15.1.2014 wurde die ÖNORM M7626 „Lüftungstechnische Anlagen – Luftleitungen mit brandschutztechnischen Anforderungen“ vom Austrian Standards Institute zurückgezogen, wodurch die für die Übergangszeit propagierte Klassifizierung von 1, 2 und 3-seitig brandschutztechnisch verkleideten Lüftungsleitungen als L30-/L60-/L90-Leitungen, nach „altem, nationalen Brandschutzsystem“, nicht mehr möglich ist. Da die europäische Feuerschutz-Normenwelt bis dato nur 4-seitige brandschutztechnische Bekleidungen kennt (2- und 3-seitige sind derzeit bei CEN in Ausarbeitung – die Veröffentlichung kann aber erfahrungsgemäß noch etwas dauern) sind bei Bedarf (aber in jedem Fall bereits vor Ausführungsbeginn) entsprechende Gutachten, brandschutztechnische Objektbeurteilungen durch den Ausführenden, bzw. brandschutztechnische Beurteilungen durch den Hersteller/Lieferanten des Bekleidungsmaterials einzuholen, wodurch deren Verwendung für zulässig erklärt wird. In diesen Beurteilungen/Gutachten ist neben der Bekleidung selbst u.a. auch der Anschluss der Bekleidungen an Wänden und Decken (als Teil der Bekleidung) zu definieren. SOEBEN. Das perfekte Gegenteil von Unebenheit. ARDEX A 828 Wandfüller und ARDEX A 826 Wandglätter www.ardex.at 1 2014 TROCKENBAU Journal A U TO R Ing. Andreas Fragner Allg. beeid. SV f. Klima-/ Lüftungstechnik [email protected] www.fragner.cc UNS ER L AB GAR A NTIE OR ALLE RT: S LÄ U UND FT GLA TT RUN D. ARDEX Austria 11 AKTUELL Brandschutzfibel - Information auf aktuellem „Stand der Technik“ Vorbeugender baulicher Brandschutz Vieles hat man in den letzten Monaten gehört, vieles hat sich normativ geändert. Daher ist es notwendig geworden, herausgegebene Unterlagen auf den aktuellen Stand entsprechend anzupassen. VÖDU-Obmann Ing. Thomas Stangl informiert im nachfolgenden Beitrag. IM DETAIL ERKLÄRT Nach den Begriffsbestimmungen findet sich eine Auflistung der notwendigen Materialien wieder, die z.B. erklärt, was der Unterschied zwischen intumeszierenden und ablativen 12 Dämmschichtbildnern ist. Das Herzstück der „Brandschutzfibel“ ist jedoch, dass alle am Markt befindlichen und zur Ausführung gelangten Brandschutzmaßnahmen im Detail erklärt werden. Das fängt an mit den Kabelabschottungen und listet die Unterschiede bei Weichabschottungen, Mörtelschotts, Modul- STAND DER TECHNIK Insgesamt ist die Neuauflage in der heutigen schnelllebigen Zeit sicherlich ein gelungenes Werk für Architekten, technische Büros, ÖBA´s und Ausführende, die sich umfassend und detailliert über den heutigen Stand der Technik des baulichen Brandschutz informieren möchten. I N FO Brandschutzfibel Download möglich über die Homepage des Wirtschaftsministeriums www.bmwfj.gv.at/tourismus/historischebauten/seiten/ brandschutz.aspx oder die des VÖDU´s www.isolierverband.at/isolierverband.php?showme= brandschutz&umenu=download TROCKENBAU Journal Foto: VÖDU D er Verband Österreichischer Dämmunternehmungen (VÖDU) hat in Zusammenarbeit mit vielen Experten aus der Wirtschaft, Sachverständigen, Prüfinstituten und Systemlieferanten für das Wirtschaftsministerium eine (in der Umgangssprache) „Brandschutzfibel“ erstellt, in der sich alle damit Beschäftigten umfassend über den allgemeinen Stand der Technik informieren können. Die beschriebenen Werte sind nicht auf einzelne Systeme bezogen, sondern gelten österreichweit und können von allen am Markt befindlichen Brandschutzmaterialien erfüllt werden. schotts, Polsterschotts, Abschottungen mit Brandschutzschaum und Abschottungen mit Sonderformen auf. Weiters werden die zusätzlich notwendigen Schutzmaßnahmen wie z.B. Streckenisolierungen oder Brandrohrmanschetten bei Stahl- oder Kunststoffleitungen erklärt. Und auch der große Bereich der Verkleidungen von Lüftungskanälen, Elektrotassen und Brandschutzklappen sowie die Herstellung von selbständigen Brandschutzkanälen und Entrauchungsleitungen werden anschaulich dargestellt. Bei jedem Bereich wird zuerst die normative Grundlage aufgezeigt – sowohl die neuen europäischen als auch die nicht mehr gültigen nationalen. Weiters werden die (für alle Systeme gleich geltenden) grundsätzlichen Ausführungsbestimmungen detailliert aufgelistet und die notwendigen Voraussetzungen, um einen ordnungsgemäßen Brandschutz herstellen zu können, dargestellt. Abgerundet wird jede Systemerklärung mit ergänzenden Bildern, die nochmals einen Überblick über die unabdingbaren Details geben. 1 2014 n für gelasse NEU: Zu nwendung ena die Auß fermacell Powerpanel H2O für leistungsfähige Montagewände Mit dem zementgebundenen fermacell Powerpanel H2O Trockenbausystem lassen sich wasser- und witterungsfeste Wandkonstruktionen mit leistungsstarken brandschutztechnischen Eigenschaften realisieren, die zugleich hohe Schallschutzanforderungen erfüllen. Q Planung Vorteile Typische Leistungsmerk- - raumhohe Platten male für das fermacell - betonähnliche, Powerpanel H2O System: sehr glatte Oberfläche Q Brandschutz – Baustoff- Q Konsollast mit Hohlraum- klasse A1, zweilagig F 120 dübel bis 60 kg möglich Q A nwendung – höchste Mehr Informationen erhalten Beanspruchbarkeit im Sie bei fermacell im Internet: Nassraum www.fermacell.at 1 S 41 Montagewand mit fermacell Powerpanel H2O 1 3 2 8 4 9 12 10 5 7 6 1 12,5 mm fermacell Powerpanel H2O 7 Platte dicht gestoßen – Breite: ≤ 1 mm 2 3,9 × 35 mm fermacell Power panel Schrauben Abstand: ≤ 400 mm 8 75 mm CW75-06 9 75 mm UW75-06 3 3,9 × 50 mm fermacell Powerpanel Schrauben Abstand: ≤ 250 mm 10 60 mm Mineralfaser – 25 kg/m 3 4 Plattenstoß dicht gestoßen – Fugenbreite: ≤ 1 mm 11 5 mm Randdämmstreifen 5 fermacell Klebefuge – Fugenbreite: ≤ 1 mm 12 Beispiel Schlagdübel – 6 fermacell Powerpanel Spachtel – Breite: 5–10 mm – Baustoffklasse B2 Abstand: ≤ 700 mm 13 Beispiel Schlagdübel – Abstand: ≤ 1 000 mm 13 11 fermacell Powerpanel H2O Die Platte für wasser- und witterungsfeste Konstruktionen Top-Vorteile für die Nutzung innen und außen Q 100% wasser- und feuchteresistent Q Witterungsbeständig und schimmelresistent Q Stabil und robust, nicht brennbar Q Komplettsystem für Innenwand, Decke und Fußboden Q Abgestimmte Systemkomponenten für den Außeneinsatz, z. B. Putzsysteme www.fermacell.at fermacell® ist eine eingetragene Marke und ein Unternehmen der XELLA-Gruppe. AKTUELL Alte Bezeichnungen sind trotz der EN nach wie vor üblich Begriffliche Altlasten in der Brandschutzpraxis Bei den Bezeichnungen im Bereich des baulichen Brandschutzes verhält es sich ähnlich dem Schilling und dem Euro. Selbst Jahre nach der Ablösung der „ÖNORM B 3800“ durch die „EN 13501-2“ ist es nach wie vor üblich die alten Begrifflichkeiten zu verwenden. D KLASSIFIZIERUNGSBERICHTE Als die ÖNORM B 3800 noch in Österreich galt, wurde als allgemein gültiger Prüfnachweis für den Brandschutz ein Prüfbericht einer Prüfstelle vorgelegt. Mit Einführung der EN in Österreich erhält man vom jeweiligen Sys- temgeber keine Prüfberichte mehr, sondern einen Klassifizierungsbericht. Vereinfacht gesagt, ist der Prüfbericht, den es nach wie vor gibt, ein Tatsachenbericht über den Ablauf und das genaue Ergebnis des Feuerwiderstandes. Im Prüfbericht ist folglich das tatsächliche Ereignis, z.B. E 131 und I 140 nachzulesen. Da es eine Feuerwiderstandsklasse E 131 – I 140 nicht gibt und gemäß den gültigen Normen immer auf die nächstniedrigere Klassifizierungszeit abgerundet werden muss, wird im Klassifizierungsbericht die Konstruktion in die „richtige Klassifizierungszeit“ eingereiht. Im Falle der angeführten Beispielwand bedeutet dies E131 + I 140 = EI 120. Weiter können mehrere Prüfberichte in einem Klassifizierungsbericht zu einem „System“ zusammengefasst und eingestuft/klassifiziert werden. A U TO R Wolfgang Schaffer Leiter der Anwendungstechnik bei Baustoff und Metall International, Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Trockenbau 14 Ein Klassifizierungsbericht ist gültig, wenn die im Klassifizierungsbericht angeführten Produkte verwendet werden, die Verarbeitungsrichtlinien des Systemgebers beachtet werden. Die Gültigkeit eines Klassifizierungsberichtes erlischt, wenn die angeführten Produkte nicht verwendet werden, die Verarbeitungs-Richtlinien nicht beachtet werden. RESÜMEE Fakt ist, dass die alten F-Bezeichnungen im Bereich Feuerschutz/Feuerwiderstand ausgedient haben, so wie der gute alte Schilling. Die Konstruktionen in EI, R, REI, REIM usw. sind zu prüfen, zu klassifizieren, auszuschreiben, anzubieten und gemäß dem Klassifizierungsbericht oder einer gesetzlich vorgeschriebenen Europäisch Technischen Zulassung (ETZ) auszuführen. INFOS: Die Langfassung des Artikels, in der der Autor detailliert auf die wesentlichen Begriffsneuerungen und auch Praxisbeispiele eingeht, steht auf der VÖTB-Homepage zum Download bereit. www.trockenausbauer.at TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: fotolia/Matthias Buehner, Baustoff + Metall ie bis zum 3. Mai 2010 in Österreich geltenden gebräuchlichen Bezeichnungen F 30, F 60, F 90, etc. wurden im Zuge der Zurückziehung der „ÖNORM B 3800 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ ersetzt. Doch trotz der nun gültigen Begriffsdefinitionen laut „EN 13501-2 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten, Teil 2: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Feuerwiderstandsprüfungen“ sind die „alten Begriffsbezeichnungen“ in der Baupraxis wie F 30 und F 90 nach wie vor fälschlicherweise üblich. Doch nicht alles, was einmal mit F 90 bezeichnet wurde, ist mit der neuen Bezeichnung EI 90 identisch. Auch für den Trockenbau gilt: „Leider ist das Selbe nicht das Gleiche!“ ΞƌĐĂƵĐŝŶŽͲŝ^ƚŽĐŬƉŚŽƚŽ͘ĐŽŵ Wir sind Wegbereiter! /ŶWƵŶŬƚŽ^ŝĐŚĞƌŚĞŝƚƵŶĚsĂƌŝĂďŝůŝƚćƚ ŝĞsŽƌƚĞŝůĞĚĞƐͣнDŐĞƉƌƺŌ͞tĂŶĚƐLJƐƚĞŵƐŝŵmďĞƌďůŝĐŬ͗ ZĞĐŚƚůŝĐŚĞŝŶǁĂŶĚĨƌĞŝĞDĂƌŬĞŶŬŽŵďŝŶĂƟŽŶĞŶŝŵ^LJƐƚĞŵ͗ ^ŝĞďůĞŝďĞŶŚĞƌƐƚĞůůĞƌƵŶĂďŚćŶŐŝŐŝŵZĂŚŵĞŶĚĞƌŶĞƵĞŶEͲEŽƌŵĞŶ ^ŝĐŚĞƌƵŶĚǀĂƌŝĂďĞů͗ WƌĂdžŝƐƚĂƵŐůŝĐŚĞ<ŽŵďŝŶĂƟŽŶĞŶŵŝƚŐĞƉƌƺŌĞƌ^ŝĐŚĞƌŚĞŝƚ ďƐŽůƵƚĞtĂŚůĨƌĞŝŚĞŝƚ͗ ŝĞ<ŽŵƉŽŶĞŶƚĞŶǀĞƌƐĐŚŝĞĚĞŶĞƌDĂƌŬĞŶŚĞƌƐƚĞůůĞƌ ǁƵƌĚĞŶƵŶƚĞƌƐĐŚŝĞĚůŝĐŚŬŽŵďŝŶŝĞƌƚŐĞƉƌƺŌ ŝŶnjŝŐĂƌƟŐŝŶƵƌŽƉĂ͗ ƵƐƐĐŚůŝĞƘůŝĐŚǀŽŶнDĨƺƌ^ŝĞĞŶƚǁŝĐŬĞůƚ ĂƐZĞƐƵůƚĂƚ͗<ůĂƐƐŝĮnjŝĞƌƵŶŐŝŶPƐƚĞƌƌĞŝĐŚ͕ƵƌŽƉćŝƐĐŚĞƵůĂƐƐƵŶŐ;dͿ ƵŶĚĞƵƚƐĐŚĞďW͚Ɛͣ͘нDŐĞƉƌƺŌ͞ŝƐƚ/ŚƌYƵĂůŝƚćƚƐŬƌŝƚĞƌŝƵŵ͊ Hier erfahren Sie mehr: ĂƵƐƚŽī нDĞƚĂůů'ŵď, 'ŽƌƐŬŝƐƚƌĂƘĞϱͲϳ ϭϮϯϬtŝĞŶ dнϰϯ͘ϭ͘ϲϭϲϯϲϯϭ ǁǁǁ͘ďĂƵƐƚŽīͲŵĞƚĂůů͘ĐŽŵ 1 2014 TROCKENBAU Journal 15 AKTUELL VÖTB-Präsident Walter Hofmann, Ing. Peter Leditznig von Rigips und KR Otto Ordelt von Knauf im Gespräch Mit vereinten Kräften KOOPERATION. Beim Gespräch mit dem Trockenbau-Journal betonten VÖTB-Präsident Walter Hofmann, KR Otto Ordelt von Knauf und Ing. Peter Leditznig von Rigips die gute Zusammenarbeit zwischen Handel, Industrie und Gewerbe. (v.l.n.r.) Trockenbau-Journal: Immer wieder ist wird es immer schwieriger von einem Fachkräftemangel die Rede. Auf qualifizierten Nachwuchs zu finden. Welche gemeinsamen Anstrengungen es zwischen Verband und Industrie in der Lehrlingsausbildung gibt und in Zukunft geben sollte, diskutierten VÖTB-Präsident Walter Hofmann, Ing. Peter Leditznig von Rigips und KR Otto Ordelt von Knauf im Interview mit dem Trockenbau-Journal. 16 der anderen Seite finden junge Menschen oft keinen Ausbildungsplatz. Wo liegt Ihrer Meinung nach die Ursache für diese Diskrepanz? Hofmann: Meiner Meinung nach hat jedes Unternehmen die Verpflichtung Ausbildung zu gewährleisten, doch zu wenige Firmen geben den jungen Leuten eine Chance. Am Beginn der Lehre sind die Jugendlichen in einem schwierigen Alter, doch mit Hilfe und Unterstützung aus der Unternehmung findet ein Umdenken bei den jungen Leuten statt. Leditznig: Es ist auch eine Frage der Qualifikation. Junge Leute mit schlechten schulischen Leistungen finden schwerer einen Ausbildungsplatz. Auf der anderen Seite ist ein Wettbewerb um qualifizierte junge Leute entstan- den. Die Unternehmen haben aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks auch immer weniger Ressourcen, um Lehrlinge auszubilden. Ordelt: Neben der sozialen Verantwortung sollten Unternehmen auch langfristig denken und eigene Fachkräfte ausbilden. Allerdings kennen wir das Problem schlecht ausgebildeter junger Leute. Hilfreich ist hier einen Lehrlingsverbund mit anderen Unternehmen einzugehen. TBJ: Wie viele Lehrlinge bilden Sie aktuell aus? Leditznig: Wir bilden immer jene Anzahl an Lehrlingen aus, denen wir auch nach der Ausbildung garantiert einen fixen Arbeitsplatz im Unternehmen zusagen können, vor allem in technischen Berufen und das sowohl in Puchberg als auch in Bad Aussee. TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Thomas Max Für die Trockenbau-Branche AKTUELL IMAGEPFLEGE. „Man muss den jungen Leuten vermitteln, dass der trockene Innenausbau in all seinen kreativen Facetten das Aushängeschild jedes Gebäudes ist“, findet VÖTB-Präsident Walter Hofmann. Ordelt: Wir haben aktuell neun Lehrlinge, vier im kaufmännischen Bereich sowie Schlosser und Elektriker. Unsere Lehrlingsquote liegt bei 4,5 Prozent. Hofmann: Wir haben neun Lehrlinge, von denen zwei in der Mechatronik, einer im technischen Bereich und sechs im Trockenbau ausgebildet werden. TBJ: Sie haben gesagt, es gibt einen Wettbewerb um gut qualifizierte junge Leute. Wie kann sich die Trockenbau-Branche helfen? Hofmann: Wir müssen den Beruf bekannter machen und bewusstseinsbildende Maßnahmen durchführen. Man muss den jungen Leuten vermitteln, dass der trockene Innenausbau in all seinen kreativen Facetten das Aushängeschild jedes Gebäudes ist. Leditznig: Ich denke auch, dass wir bei vielen jungen Leuten noch unter der Wahrnehmungsgrenze sind. Speziell im letzten Jahr haben wir durch Aktivitäten wie die Phantasiewelten und den Bundeslehrlingswettbewerb den Beruf bekannter gemacht. Ziel ist es in Zukunft durch die geplante Teilnahme an den 1 2014 TROCKENBAU Journal Euro-Skills und in weiterer Folge den WorldSkills weitere Schritte in Richtung Bekanntheit zu setzen. spiel ist Tomas Sklenar von der Firma Kaefer. Als Lehrling war er in Wettbewerben erfolgreich und ist mittlerweile zum Bauleiter aufgestiegen. Leditznig: Auch uns geht es um eine Hebung des Images des Berufsstandes. Wenn wir gute Facharbeiter heranziehen, dann wird in weiterer Folge die Qualität auf der Baustelle steigen. Durch Wettbewerbe können wir bei den jungen Leuten schon früh die Begeisterung zur Weiterbildung wecken. TBJ: Durch die heimischen Industrien Knauf und Rigips werden seit geraumer TBJ: Ein wichtiges Thema ist die Frage der Zeit regelmäßig Lehrlingswettbewerbe schulischen Ausbildung in einer HTL. Ist durchgeführt. Was sind Ihre Motivationen? angedacht, dass es für das Berufsbild des Ordelt: Unsere Motivation ist, dass unsere Stuckateurs und Trockenbauers eigene Produkte qualitätsvoll verarbeitet werden. Daher ist uns die Förderung der Jugend ein Anliegen und dazu gehört auch, dass sie sich einem Wettbewerb stellen. Ein gutes Bei- Klassen oder HTLs in Österreich gibt? Hofmann: Es ist gewiss eine Aufgabe der Zukunft, den Beruf in einer HTL zu implementieren, um die Möglichkeiten des ➝ 17 AKTUELL TBJ: Eine weitere Idee wäre, dass Industrieunternehmen gemeinsam mit den Verar- WETTBEWERBE. „Wenn wir gute Facharbeiter heranziehen, dann wird in weiterer Folge die Qualität auf der Baustelle steigen“, ist Ing. Peter Leditznig von Rigips überzeugt. Leditznig: Das ist ein interessantes Modell. Wir rekrutieren unsere Nachwuchskräfte allerdings am freien Markt und unterstützen das Gewerbe durch unsere Aktivitäten im Lehrlingsbereich. beitern Fachkräfte ausbilden, sodass der Lehrling eine breitere Berufsausbildung TBJ: Herr Präsident Hofmann: in unserem erhalten. Wie beurteilen Sie diesen letzten Interview haben Sie die „gelebte Ansatz? Partnerschaft mit Fairplay zwischen Handel, Ordelt: Bei Knauf beginnt dieses Jahr im Industrie und Gewerbe“ hervorgehoben. Herbst erstmals ein Lehrling, der sowohl eine Ausbildung bei uns im Haus, als auch bei einem „befreundeten“ Trockenbauunternehmen absolviert. Er erlernt das Berufsbild des Stuckateurs- und Trockenausbauers in der vorgegebenen Lehrzeit, doch durch die Zusammenarbeit ist das Spektrum breiter, sodass er für zusätzliche Bereiche qualifiziert ist. Der Hintergrundgedanke ist, dass wir im ganzen Unternehmen vor einem Generationswechsel stehen. Daher wollen wir die Ausbildung so breit wie möglich gestalten. Wird auch 2014 alles beim alten bleiben? Hofmann: Die gelebte Partnerschaft existiert. Mir ist wichtig, dass wir miteinander kommunizieren, Lösungen finden und umsetzen. Das ist gelebte Partnerschaft und unser großer Vorteil. TBJ: Sie alle sind bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in Österreichs TrockenbauUnternehmen tätig. Dürfen wir Sie um einen kleinen Ausblick auf die Entwicklungen 2014 bitten? Hofmann: Aus der Sicht des Gewerbes ist 2014 TBJ: Herr Ing. Leditznig, Herr KR Ordelt: Gibt es von Ihrer Seite Wünsche an den Verband? Ordelt: Wir müssen mit vereinten Kräften versuchen, mehr Mitglieder in den Verband zu LEHRLINGSMANGEL. „Neben der sozialen Verantwortung sollten Unternehmen auch langfristig denken und eigene Fachkräfte ausbilden“, so KR Otto Ordelt von Knauf. 18 bringen, um bei unserer Lobbyarbeit bei Behörden und politischen Entscheidungsträgern mehr Gehör zu finden. Der zweite Wunsch ist, dass wir weiterhin Qualität fördern. Leditznig: Ich denke, dass eine große Mitgliederzahl nicht der entscheidende Faktor ist. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass sich der Verband zu anderen verwandten Branchenbereichen hin öffnet, um mehr Gehör bei öffentlichen Stellen zu finden. durch einen Preisdruck am Markt geprägt. Wir stecken in einer angespannten wirtschaftlichen Situation. Seitens der Politik wird die Vergabethematik weiterhin gefördert, nämlich den „Billigstbieter“ zu beauftragen, sodass wir zwar Beschäftigung haben werden, aber nicht das uns zustehende Ergebnis erwirtschaften. Leditznig: Bei uns wird es unter ähnlichen Vorzeichen laufen wie 2013. Optimismus sehe ich nicht, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich nur marginal von 2013. Wir erkennen, dass es durch vermehrten Wohnbau in Ballungsräumen Zuwächse gibt, aber auf der anderen Seite fehlt es uns dann in den ländlichen Regionen. Ordelt: Große Impulse, von denen die Politiker sprechen, kann ich nicht erkennen. Wie Herr Leditznig gesagt hat, konzentriert sich alles auf den Ballungsraum Wien. Einen gedämpften Optimismus habe ich schon, aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die es seit 2009 gibt, werden noch nicht überwunden werden. TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Thomas Max Trockenausbaus in der Tiefe darzustellen. Doch auch die Zusammenarbeit mit den Universitäten hat Potential. Ich bin überzeugt, dass wir durch das Projekt Phantasiewelten in Köln Interesse geweckt haben. Ordelt: Schon vor dreißig Jahren haben wir ein „train the trainer“-Programm durchgeführt, um HTL-Lehrer in der Gipsbauweise zu schulen. Wir müssten den Bereich in allen Säulen der Ausbildung abbilden – auf einer HTL, einer Uni und in der Aus- und Weiterbildung. Leditznig: Der Fachverband Stein-Keramik bietet seit Herbst 2013 mit der HTL Leoben einen Zweig für Rohstofftechnik an. Ob wir als eher kleiner Verband eine fünfjährige HTL-Ausbildung heben können, muss man sich anschauen. Leichter umsetzbar wäre es gemeinsam mit einer HTL ein zweijähriges Kolleg einzurichten. Foto: Trockenbau-Journal AKTUELL Unser Verband entwickelt sich weiter VÖTB 2014 – Was Sie wissen sollten … WORKSHOPS. In zahlreichen Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmer aktuelle Fragen und Herausforderungen. Jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Dies gilt natürlich auch für die Arbeit in einem Verein und den daraus resultierenden Angeboten und Vorteilen für seine Mitglieder. Der VÖTB lädt diese deshalb regelmäßig ein, über neue Ideen und aktuelle Problemstellungen zu diskutieren und daraus Neues anzubieten, getreut dem Motto „Mein Verband = Mein Vorteil“. A us den Ergebnissen der Workshops des Herbst 2013 konnten einige Arbeitsaufträge formuliert werden, die der Vorstand und seine Arbeitsgruppen mittelfristig im laufenden Jahr und teilweise auch langfristig angehen und abarbeiten werden. Zwei davon möchten wir heute herausgreifen: Zunächst hat sich – wie auch in den vergangenen Jahren auch – die Qualitätskommission bemüht, Angebote zu erarbeiten, die mithelfen können, das Image der Branche zu heben. Vordringlich geht dies über eine konstant hohe Qualität der Verarbeitungen zu der wohl jeder Betrieb das Seine beitragen kann. Zu diesem Zweck ist noch im letzten Jahr das „Qualitätszertifikat“ ausgerollt worden, dessen Erwerb in der ersten Phase jedem Betrieb frei steht. Prüfmodus und Prüfblätter können im Verbandsbüro abgerufen werden. Die Prüfungen vor Ort übernimmt als unabhängige Einrichtung die Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien (MA 39). Alle Mitgliedsbetriebe mögen rasch Ihre Bauvorhaben einreichen, um schon im Herbst mit dem VÖTB Qualitätszertifikat ausgezeichnet zu werden! NACHWUCHS SELBST AUSBILDEN Eine weitere Herausforderung für unsere Betriebe ist es, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Dies gilt im Facharbeiterbereich ebenso, wie es ganz besonders schwierig geworden ist, gute Lehrlinge zu werben. Der VÖTB sieht nur einen Ausweg, diese Wachstumsbremse mittel- und langfristig zu beseitigen: Selbst ausbilden und gemeinsam mit dem Verband, frühzeitig Schüler als potenzielle Lehrlinge anzusprechen. Die StunT-Team Initiative steht hierbei im Vordergrund. Viele Institutionen unterstützen die Lehrherren – oft auch durch Förderungen. Auch jene, die sich entschließen demnächst selbst auszubilden, können sich über umfangreiche Informationen und Zuschüsse freuen. Letztlich ist es aber im Interesse aller Trockenausbauer, den eigenen Nachwuchs auch selbst zu schulen. Es sei an dieser Stelle auch an den „VÖTB-Bildungsscheck“ erinnert, mit dem der Verband und die Industrie den Besuch ihrer Schulungen mit der Übernahme von bis zu 50% der Weiterbildungskosten unterstützt! Das Verbandsbüro hilft auch hier gerne weiter: 01 587 36 33 22 oder [email protected] Neu und ausgezeichnet bei rhtb! Der handwerklich talentierte und engagierte Rene Kainz hat die Lehrabschlussprüfung als Stuckateur und Trockenausbauer im Lehrbetrieb rhtb: projekt gmbh mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen. Der VÖTB gratuliert dem jungen Gesellen und seinen Ausbildern Siegfried Mauroschek und Franz Pöttler herzlich zu diesem erfreulichen Ergebnis! 20 GRATULATION. Rene Kainz hat mit „ausgezeichnetem Erfolg“ seine Lehrzeit abgeschlossen. LERNEN. Dario Lazarevic ist seit dem letzten Herbst mit großem Engagement dabei. Dario Lazarevic hat im Oktober 2013 mit der Lehre zum Stuckateur und Trockenbauer begonnen. Auch wir dürfen ihn auf diesem Wege nochmals „herzlich willkommen“ heißen. Sein bisheriges Engagement zeigt seinen Ausbildnern sein großes Interesse an unserem schönen und vielseitigen Beruf. Weiter so! TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Pelkar, rhtb Begrüßung der neuen VÖTB-Mitgliedsbetriebs-Lehrlinge AKTUELL VÖTB-Geschäftsführer Mag.(FH) Stephan Blahut informiert Der Vergabepraxis auf der Spur Oft muss man feststellen, dass sich die ausschreibende Behörde schwer tut, den im Vergaberecht vorgesehenen „Bestbieter“ zu identifizieren. Aus vielerlei Gründen würdigt sie letztlich nur den Preis, in der irrealen Hoffnung die leeren Kassen bestmögFoto: VÖTB lich zu schonen. Doch dies ist trügerisch und bei so manchen Bauvorhaben wäre es klug gewesen, von Anfang an den besten Bieter zu wählen. W er hat es noch nicht erlebt? Eine Vergabe wirkt, als wäre sie dem billigsten Bieter regelrecht aufgedrängt worden. Allein das Kriterium „Preis“ wurde gewürdigt, in der Ausschreibung fehlt jede Überlegung, wie regional Arbeitsplätze gesichert, Lehrlinge gefördert oder Wertschöpfung gehalten werden könnte. Regelmäßig bekommen Unternehmen den Zuschlag, die sich ohne eigene Mitarbeiter, ohne jemals einen Lehrling ausgebildet zu haben, beinahe risikolos den Auftrag sichern, um diesen eine lange Kette von kleinsten Subunternehmern abarbeiten zu lassen. Der VÖTB beteiligt sich deshalb an einer Studie, die die „Beschaffungspraxis der Kommunen“ erheben wird. Davon sind gute Dreiviertel Bauvorhaben, also von höchstem Inte- resse. Letztlich soll auf Basis repräsentativer Daten analysiert werden, durch welche Unterstützungsmaßnahmen diese Gebietskörperschaften in die Lage versetzt werden könnten, die hinsichtlich Qualität, Arbeitsplätzen, Ausbildung, aber auch Preis richtige Entscheidung im Sinne des regionalen Faktors zu treffen. Ein Ziel wird die Entwicklung eines Leitfadens sein, der den Entscheidern in Kommunen, Bezirken oder Ländern ermöglichen soll, die qualitativ beste Entscheidung treffen zu können. Ich lade die VÖTB-Mitglieder schon jetzt ein, Vorschläge dafür im Verbandsbüro einzureichen. Eine hochkarätige Kommission wird aus Studie und Vorschlägen Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Vergaberechts, dessen Novellierung ansteht, und für einen Leitfaden formulieren. KONTAKT: [email protected] VÖTB-Lehrlings-Aktivitäten Foto: Bernd Plank Das StunT-Team unterwegs in Österreich Im Jänner 2014 tourte das StunT-Team wieder durch Österreichs Schulen D er Startschuss fiel in Oberösterreich, wo Schulen in Begleitung der Firma Perchtold in Laakirchen besucht wurden. Voll im Einsatz war die Firma Thallermayr in Grießkirchen: sie gab Einblick in den Berufsalltag, präsentierte das Unternehmen und zeigte direkt vor Ort handwerkliche Umsetzungen der Stuckateur und Trockenausbauer, wie beispielsweise das Aufstellen einer Wand. Auch die SchülerInnen kamen dabei nicht zu kurz - sie durften selbst Hand anlegen 1 2014 TROCKENBAU Journal und sich gleich handwerklich beweisen. In Wien gab es in der Polytechnischen Schule im 15. Bezirk besonders viel Interesse, wo die Firma Knauf als Vertretung der Industrie mit dabei war. Die Reise für das StunT-Team geht im Frühjahr weiter nach Kärnten, Vorarlberg und in die Steiermark. Der Fokus liegt besonders auf Schulen in der Umgebung von Lehrbetrieben und die Kombination des Schulbesuchs mit den jeweiligen Unternehmen und dem StunT-Team. NEUES GEWINNSPIEL AUF FACEBOOK Die Online Community wird mit Informationen rund um den Lehrberuf sowie den aktuellsten Stationen der Schulbesuche des StunTTeams am laufenden gehalten und immer wieder mit kleinen Goodies belohnt. Bis 6. April läuft ein Gewinnspiel auf der Facebook Seite (facebook.com/TeamStunt), wo TeilnehmerInnen eine Frage zum Lehrberuf beantworten können. Als Gewinn wartet eine GoPro Action-Kamera! 21 AKTUELL Schallschutz im Wohnbau: Internationale Konferenz in Kopenhagen Abschluss der COST Action TU 0901 Die mit der Konferenz im Dezember 2013 in Kopenhagen abgeschlossene Zusammenarbeit der Experten aus 29 Europäischen Ländern sowie Vertretern aus Australien, Canada und Neuseeland zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Ausrichtung des Themas Schallschutz im Wohnbau in Europa hat Weichenstellungen zur Folge, die sich auch auf den V on den in der Tagung referierten Empfehlungen stehen manche Ansätze zum Teil sogar unmittelbar vor der Umsetzung. Vorgeschlagen wird unter Anderem eine Harmonisierung der Schalldämm- und Schallschutzkennwerte. Darüber hinaus ist auch dargestellt, wie ein praktisch und wirtschaftlich umsetzbarer Übergang von der bisherigen Darstellung auf die Zukünftige erfolgen kann. Ein e-book mit einer sehr ausführlichen Darstellung der Arbeiten und den Ergebnissen der COST-Action „Integrating and Harmonizing Sound Insulation Aspects in Sustainable Urban Housing Constructions“ wird in Kürze unter http://www.costtu0901.eu kostenlos downloadbar sein. In Europa werden nach wie vor sehr viele unterschiedliche Größen zur Kennzeichnung der Schalldämmung angewendet. In manchen Ländern bekommen die Größen durch besondere Regelungen zudem eine andere Bedeutung und unterscheiden sich in der Art von der Anwendung in anderen Ländern. Ein unmittelbarer Vergleich ist daher zwischen den Ländern oft nicht möglich. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn in den einzelnen Ländern 22 unterschiedliche Größen zur Kennzeichnung der Leistung von Autos verwendet würden. Dieser Umstand erschwert erheblich den Erfahrungsaustausch für Weiterentwicklungen einerseits und stellt andererseits ein nicht unwesentliches Handelshemmnis innerhalb der EU dar. Dies trifft in einer gewissen Weise auch im Vergleich zwischen Österreich und Deutschland zu wo unterschiedliche Größen zur Kennzeichnung des Schallschutzes zwischen Räumen angewendet werden. Diese Verwechslungen können unter Umständen zu recht teuren Folgen für den Planer und/oder Ausführenden führen. ZUSAMMENARBEIT HOCHKARÄTIGER EXPERTEN Die Experten haben sich nach eingehender Abwägung von Vor- und Nachteilen darauf geeinigt, einheitlich das bewertete Schalldämm-Maß Rw für die Beschreibung der Schalldämmeigenschaften von Elementen und die bewertete Standard-Schallpegeldifferenz DnT,w für die Kennzeichnung des Schallschutzes zwischen Räumen vorzuschlagen. Für den Trittschall soll das der bewertete Norm-Trittschallpegel Ln,w bzw. der bewertete StandardTrittschallpegel L‘nT,w sein. In Österreich wird keine große Umgewöhnung erforderlich sein, da man hierzulande A U TO R Ing. Mag. Herbert Müllner Leiter des Fachbereichs Akustik und Bauphysik in der TGM Versuchsanstalt. Seit 1984 in der Versuchsanstalt tätig, Mitarbeit in nationalen und internationalen Fachgremien, z. B. COST, sowie enge Kooperationen mit internationalen Forschungseinrichtungen. TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Herbert Müllner/TGM, www.cost.eu/media/logos, Stefano Pedersoli Trockenbau mittel- und langfristig auswirken werden. AKTUELL HOCHKARÄTIG. Internationale Experten trafen in Kopenhagen zusammen und diskutierten über Schallschutzmaßnahme im Wohnbau. schon seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich mit den oben angeführten Größen arbeitet. Zusätzlich wird aber der für den Trockenbau heikle tiefe Frequenzbereich (Schallereignisse mit Dominanz in diesem Frequenzbereich erleben die Bewohner oft als Dröhnen und Poltern) mit entsprechenden Größen mit einbezogen werden. Trotz der derzeit darüber noch geführten Diskussion wird dieser Weg bereits begangen, da in vielen Ländern, darunter auch Österreich, dies über das neue Anforderungssystem mit den sogenannten Schallschutz- bzw. Komfortklassen (in Österreich gemäß ÖNORM B 8115-5) angewendet wird. Mit dem Schallschutz-Klassensystem kann 1 2014 TROCKENBAU Journal neben dem bisherigen Standard für die unterschiedlich hohen Ruheerwartungen ein höherer Schallschutz festgelegt werden. In den anspruchsvolleren Klassen ist die Berücksichtigung der Eigenschaften im tiefen Frequenzbereich obligatorisch. BETRIFFT AUCH DEN TROCKENBAU Der Erfahrungsaustausch hat zudem eine Liste von häufigen Planungs- und Ausführungsmängel ergeben, die grundsätzliche (länderunabhängige) Qualifikationsdefizite aufzeigen und die auch für den Trockenbau (hinsichtlich Vermeidung) interessant sind. Interessant erscheint auch, dass es hinsichtlich Planungs- und Ausführungsfehlern die Harmonisierung offenbar immer schon gab, da die Kollegen aus anderen Ländern oft von gleichen Mangelsituationen berichtet haben. In diesem Zusammenhang ist der sogenannte „Robust Detail Ansatz“ diskutiert worden. Es wird befürwortet, dass geprüfte und „überwachte“ sowie sich als ausführungsfehlerresistent erwiesene Systeme, einen besonderen Status erhalten sollen. Derart ausgezeichnete Trockenbausysteme könnten so auch das Image der Leichtbauweise positiv unterstützen. Entsprechende Ausführungsansätze schlummern bereits in den Trockenbausystemen, wie Untersuchungen gezeigt haben (z.B. Wände mit „Schallschutzprofil“). Neben den Trockenbausystemen selbst spielt natürlich auch die praktische aber auch theoretische Qualifikation der Ausführenden eine Rolle, um nachhaltig das Potential, das diese Bauweise ermöglicht, auch umsetzen zu können. In diesem Zusammenhang kommt den Ausund Weiterbildungsakademien der Trockenbausystemhersteller eine besondere Bedeutung zu. Diese Fortbildungsangebote sollten entsprechend genutzt werden. 23 AKTUELL VORSICHT. Der Auftragnehmer muss prüfen, ob die vereinbarten technischen ÖNORMEN (noch) mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik übereinstimmen. Leistungen müssen anerkannten Regeln der Technik entsprechen In den letzten Monaten sind zum Teil emotionale Diskussionen über technische Normen geführt worden. Von Überregulierung war ebenso die Rede, wie von Normen als Preistreiber. Ein „planlos Award 2013“ der IG Architektur wurde an das Österreichische Normungsinstitut vergeben. Die Begründung: Normen seien „Geheimrecht“, die um teures Geld beim Normungsinstitut bezogen werden müssen, obwohl sie mitunter durch Gesetz oder Verordnung für verbindlich erklärt wurden. D er seit 1.1.2014 vom Normungsinstitut vorgeschriebene Beitrag von 450 Euro für jede Person, die in einem Gremium an der Formulierung einer Norm teilnimmt, hat insbesondere bei der Architektenkammer zu heftigen Reaktionen geführt. Schließlich war von Sisyphusarbeit die Rede, weil die ÖNORM über barrierefreies Bauen seit 2010 vier Mal novelliert wurde und allein für diese Norm 14 Fassungen um den Preis von 600 Euro beim Normungsinstitut gekauft werden müssen. Dies ist Anlass genug, um sich mit der rechtlichen Bedeutung technischer Normen zu beschäftigen. ANERKANNTE REGELN DER TECHNIK Es ist unbestritten, dass ein Auftragnehmer die allgemein anerkannten Regeln der Technik einzuhalten hat. Sie spielen in folgenden Rechtsbereichen eine Rolle: bei der Leistungsbestimmung: Sie gehören zu A U TO R Dr. Georg Karasek Dr. Georg Karasek ist Gründungspartner bei KWR Karasek Wietrzyk Rechtsanwälte GmbH. Er ist auf Baurecht, Vergaberecht, Immobilienund Architektenrecht, sowie auf die Vertretung vor Gerichten und Schiedsgerichten spezialisiert. Er berät zahlreiche namhafte Bau,- und Immobilienprojekte und ist neben seiner anwaltlichen Tätigkeit auch Lehrbeauftragter der Universität Wien und Mitglied der Gesellschaft für Baurecht. Neben zahlreicher laufender Vortragstätigkeit zu bau- und vergaberechtlichen Themen sowie zum Architektenrecht ist Dr. Georg Karasek auch Senatsmitglied im Bundeskommunikationssenat (seit 2001), Schiedsrichter bei der Wirtschaftskammer Österreich und dem Bauschiedsgericht des österreichischen Normungsinstituts sowie Autor zahlreicher Fachbücher und Artikel über Vertrags- und Baurecht. 24 den „gewöhnlich vorausgesetzten Eigenschaften“, für die der AN Gewähr zu leisten hat. bei der Warnpflicht: Sie sind der Sorgfaltsmaßstab, die der Auftragnehmer bei der Warnpflicht anlegen muss. beim Schadenersatz: Auch hier sind sie jener Sorgfaltsmaßstab, den der Auftragnehmer anlegen muss. bei deliktischen Ansprüchen geschädigter Dritter (zB Passanten, die sich bei einer Baustelle verletzen): Auch hier sind sie jener Sorgfaltsmaßstab, den der Auftragnehmer anlegen muss. Technische NORMEN sind nicht mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik gleichzusetzen, weil sie einer Überalterung unterliegen und in bestimmten Abständen einer Überarbeitung bedürfen. Technische Normen zählen nur dann zu den allgemein anerkannten Regeln der Technik, wenn sie die hierfür erforderlichen Kriterien erfüllen. Eine allgemein anerkannte Regel der Technik muss auf wissenschaftlichen Grundlagen oder fachlichen Erkenntnissen beruhen, in den Kreisen der Technik bekannt sein und in der Praxis angewendet werden. Im Regelfall kann davon ausgegangen werden, dass technische Normen diese Kriterien erfüllen. Auch wenn technische ÖNÖRMEN nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik gleichgesetzt werden dürfen, kann davon ausgegangen werden, dass sie diese abbilden. Wenn der Auftragnehmer also beweist, dass er seine Leistungen ÖNORM-gerecht ausgeführt hat, hat er diesen Anscheinsbeweis erbracht. Steht allerdings fest, dass die technischen Normen hinter den allgemein anerkannten Regeln der Technik zurückbleiben, hat der Auftragnehmer zu beweisen, dass seine Leistungen nicht bloß normgerecht sind, TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: fotolia/fabstyle, Martina Zimper Technische ÖNORMEN AKTUELL TIPPS … … für Auftragnehmer Prüfen Sie, ob und welche technischen Normen im Vertrag vereinbart wurden. Prüfen Sie, ob die vereinbarten technischen Normen noch den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Wenn nicht, teilen Sie dies dem Auftraggeber umgehend mit und holen Sie seine Entscheidung ein. Prüfen Sie, ob ihr Auftraggeber eine veraltete Fassung einer technischen ÖNORM vorgeschrieben hat. Gegebenenfalls sollten Sie ihn darauf aufmerksam machen. Wenn vereinbarte technische Normen von der Bauordnung abweichen, prüfen Sie das Ranking der Vertragsgrundlagen. Im Zweifel fragen Sie beim Auftraggeber rück. Offenlegung gemäß § 25, Abs. 1 – 4, Mediengesetz 2005 für die periodische Druckschrift „TROCKENBAUJOURNAL“ Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11, Tel.: 01/587 36 33-30 Präsident: Ing. Walter Hofmann Generalsekretär: Mag. (FH) Stephan Blahut Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, Löwelstraße 6, 1010 Wien, Tel.: 01/532 23 88, Fax: 01/532 23 88-22, E-Mail: [email protected], Firmenbuch-Nr.: FN 95905 Wien, DVR: 0930 423, UID-ATU: 149 26 204 Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper Redaktion: Mag. Andreas Bauer, Mag. (FH) Stephan Blahut, Tom Cervinka, Eva Fesel, Katharina Lehner Bakk. Phil, Susanne Senft, Martina Zimper, Mag. Michael Zimper Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/532 23 88-0 und 0664/2325927, Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, 1010 Wien, Löwelstraße 6 Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von Druckschriften aller Art, insbesondere Fachzeitschriften. Der Handel mit Waren aller Art. Organisation von Veranstaltungen. Gesellschafter: Mag. Michael Zimper, geb. 27.4.1981 (65 %), P & V Holding Aktiengesellschaft (35 %) Die grundlegende Haltung des TROCKENBAUJOURNALS ist die Information über aktuelle Themen der Stuckateur- und Trockenbaubranche, die Vorhaben und Zielsetzungen des VÖTB, die Berichterstattung über erfolgreich abgewickelte Bauvorhaben, sowie Neuheiten im Produktbereich und aktuelle personelle Veränderungen. Das TROCKENBAUJOURNAL ist das offizielle Organ des Verbandes Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen (VÖTB) und wird im Direktversand an folgende Personen- und Zielgruppen versandt: • alle einschlägigen Industrie- und Handelsbetriebe • alle Mitglieder des VÖTB sondern auch den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. ABWEICHUNGEN ALS MANGEL Wenn zwischen den Vertragspartnern nichts anderes vereinbart ist, sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik geschuldet und Abweichungen stellen einen Mangel dar. Wurde die ÖNORM B 2110 vereinbart, sind alle in Betracht kommenden, im ÖNORMENVerzeichnis enthaltenen Normen technischen Inhalts automatisch mitvereinbart. Der Auftragnehmer muss aber prüfen, ob die vereinbarten technischen ÖNORMEN (noch) mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, muss er den Auftraggeber warnen. Dies trifft auch zu, wenn die ÖNORM B 2110 nicht vereinbart wurde, aber im Vertrag die Beachtung technischer Normen vorgesehen ist. Dass technische Normen, auch wenn sie von anerkannten Organisationen herausgegeben werden, keine Gesetzesqualität haben, entspricht allgemeiner Ansicht. Technische Normen können aber durch Gesetz oder Verordnung (zB durch das OIB) für verbindlich erklärt werden. Auch dann stellen Abweichungen einen Mangel dar. 1 2014 TROCKENBAU Journal • alle mit Trockenbau beschäftigten Architekten Österreichs • alle einschlägig befassten Bundes- und Landesbehörden • die Bauabteilungen aller Gemeinden über 10.000 Einwohner • Innen- und Raumausstatter • Brandschutzunternehmungen sowie • Unternehmen des Stuckateurgewerbes Das Magazin erscheint viermal jährlich, der Vertrieb erfolgt mittels Postversand mit persönlicher Anschrift. Impressum Trockenbau-Journal: Das Fachorgan für die Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen, VÖTB, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11 Medieninhaber, Redaktion sowie mit der Herausgabe beauftragt: Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, 1010 Wien, Löwelstraße 6, Tel. 01/532 23 88-0 Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/532 23 88-0 und 0664/2325927, Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, 1010 Wien, Löwelstraße 6 Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Inhalt: Das Trockenbau-Journal versteht sich als Fachorgan für Trockenbau in Österreich. Die gezeichneten Artikel geben die Meinung der Autoren wieder, stehen inhaltlich unter deren Verantwortung und müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Hersteller: Gutenberg Druck, 2700 Wiener Neustadt, Johannes Gutenberg-Straße 5 Erscheinungsort: 2700 Wiener Neustadt 25 AKTUELL ZEITGEMÄSS. In diesem NachkriegsEinfamilienhaus wurde mit Hilfe des Trockenbaus ein modernes Gebäude- und Wohnraumkonzept geschaffen. (Bild 1) Sanierungen und Revitalisierungen mit Hilfe des Trockenbaus Leistungsfähig im Bestand Der Trockenbau kann bei Sanierungen und Revitalisierungen seine Vorzüge unter Beweis stellen, sodass vor allem in den sanierungsbedürftigen Altbauten aus den 1950er bis 1970er Jahren zeitgemäße, energieeffiziente, ökologische und nicht zuletzt wohngesunde Gebäudekonzepte und Wohnräume entstehen. 26 TECHNISCH EINWANDFREI – OPTISCH ANSPRECHEND Gerade bei Sanierungen und Revitalisierungen wird der Trockenbau mit seinen vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten nicht nur von Bauherren und Investoren sondern auch von den mit der Umsetzung Betrauten gleichermaßen geschätzt: Die hochentwickelte Materialtechnologie gewährleistet oft kurzfristig notwendige Lösungsvorschläge und ermöglicht ein spontanes Reagieren auf unvorhergesehene Aufgabenstellungen. So können mittels Trockenbauelementen sämtliche Installationen wie Sanitär- und Elektroinstallationen, Wohn- A U TO R E N Dipl.-Ing. Thomas Ender Angestellter Architekt in Innsbruck; Forschungstätigkeit an der Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Holzbau im Bereich nachhaltige und energieeffizente Bauweisen [email protected] Dipl.-Ing. Georg-Johannes Wieland Architekturstudium in Innsbruck und Lund (Schweden); Lehrtätigkeit an der HTL Imst, Forschungs- und Lehrtätigkeit (2011) an der Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Holzbau [email protected] TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Fotos: Thomas Ender, Georg Wieland S ind Bestandspläne vorhanden?“ – wenn Architekten und Planern diese Frage stellen, so steht meist die Aufgabe eines Umbaus, einer Sanierung oder einer Erweiterung an. Und selbst wenn die Frage mit einem „Ja“ beantwortet wird, sind damit noch lange nicht alle Unwägbarkeiten von Bauaufgaben im Bestand umschifft: Bestandsgebäude bergen erfahrungsgemäß immer Überraschungen, die in keinen Planungsunterlagen vermerkt sind. Nachträgliche, grafisch nicht dokumentierte Ein- und Umbauten, welche auch bei Begehung vor Ort nicht unmittelbar ersichtlich sind und Abweichungen von der ursprünglichen Planung legen Zeugnis einer heutzutage nicht mehr vorhandenen, „spontaneren“ Bauführung ab. Im Zuge der sich daraus ergebenden Herausforderungen müssen die mit der Planung Beauftragten in kürzester Zeit Entscheidungen treffen und sind auf effiziente und flexible Materialien für bestmögliche technische und gestalterische Lösungen angewiesen. AKTUELL raumlüftungen, Passivhaus-Komponenten usw. sowohl technisch einwandfrei als auch optisch ansprechend verbaut, verkleidet und so zur Zufriedenheit aller umgesetzt werden. Insbesondere gilt dies für die große Gruppe der sanierungsbedürftigen Altbauten aus den 1950er bis 1970er Jahren. SANIERUNG EINES NACHKRIEGSEINFAMILIENHAUSES In dem auf Bild 1 dargestellten Sanierungsbeispiel handelt es sich um ein typisches Nachkriegs-Einfamilienhaus aus den 1960er Jahren. Hier galt es die Gebäudehülle energetisch zu sanieren und eine zeitgemäße, offene und helle Wohnatmosphäre, sowie ein ganzheitliches Gestaltungskonzept zu realisieren. Durch die leichte Be- und Verarbeitbarkeit der Gipskartonplatten wurde in allen Räumlichkeiten eine gelungene Umsetzung realisiert: Abgehängte Gipskartondecken ermöglichten den Einbau von flächenbündigen Beleuchtungs- und Akustiksystemen, unterschiedlich tiefe Vorsatzschalen nehmen die neue, nicht sichtbare – dafür umso mehr im Wohnkomfort wahrnehmbare – Gebäudetechnik auf. KOMPLETTSANIERUNG MIT MODERNSTEN MITTELN Die Bilder 2 und 3 zeigen das Familienbad eines Reihenhaus aus den 1970er Jahren: im Dachgeschoss war unter einer Dachschräge ein für heute Verhältnisse sehr kleines Badezimmer vorhanden. Die nicht mehr zeitgemäße, funk- MEHR RAUM. Das ursprüngliche Badezimmer (Bild 2, links) war klein und nicht mehr zeitgemäß. Die Komplettsanierung (Bild 3 rechts) führte zu mehr Energieeffizienz und erweitert den Raum optisch. tionell und technisch veraltete Beleuchtung verstärkte den beengten Eindruck. Im Zuge der Planung entschied sich die Bauherrschaft für eine Komplettsanierung. Die neue Gipskartondecke mit bündig eingebauten LED-Lichtstreifen vergrößert den Raum nicht nur optisch, sondern ermöglicht zudem die Sanierung der nicht mehr funktionierenden Dampfsperre einschließlich der Wärmedämmung des Giebeldaches. Der Trockenbau sorgte auch für eine ansprechende Leibungsverkleidung des vorhandenen Dach- flächenfensters und meisterte problemlos die vom rechten Winkel deutlich abweichenden Raumecken und den Übergang von waagrechtem zu schrägem Deckenbereich. Nach dem teilweisen Abtragen des Estrichs lässt nun eine bodenebene Dusche mit Ganzglaswänden ein großzügiges Raumgefühl entstehen. Der durchgehende und komplett verspiegelte Wandverbau im Bereich des neuen Waschtisches bietet einen wesentlich größeren Stauraum – ohne den Raum einzuengen, sondern im Gegenteil sogar optisch zu erweitern. Konzepte Produkte Service Lindner Akustikböden – sich einfach besser verstehen. Die neuen Lindner Akustikböden FLOOR and more® acoustic und NORTEC acoustic sind die ersten Systeme, die auf diese Anforderungen zugeschnitten wurden und sich mit hervorragenden schallabsorbierenden Eigenschaften als integraler Bestandteil des Akustikkonzepts eines Gebäudes verstehen. Lindner GmbH | Auf der Haide 1 | 2500 Baden Telefon +43 (0)2252/8 61 60-0 | Telefax +43 (0)2252/8 61 60-89 [email protected] | www.Lindner-Group.com 1 2014 TROCKENBAU Journal 27 AKTUELL Renovierung: Lärm ist ein wesentliches Problem Schön renoviert – und was ist mit der Akustik? Ein alter (und weiser) Spruch lautet: „Nichts hält ewig“. Das gilt insbesondere beim Wohnen. Irgendwann wird es notwendig, die Wohnung/das Haus zu renovieren. Manchmal wird dabei auch an den Schallschutz gedacht. Und noch seltener an eine perfekte Raumakustik. Leider! Denn optisch bzw. architektonisch ähnlich erscheinende Konstruktionen können aus akustischer Sicht extrem unterschiedliche Eigenschaften aufweisen – wie so oft in der Akustik machen es die Kleinigkeiten aus! MASSNAHMEN SETZEN. Woher kommt der Lärm? Mit der Akustischen Messung kann man die Lärmquelle exakt bestimmen. nischer Sicht möglich ist, sollten die Hohlräume deshalb mit schallabsorbierenden Materialien gefüllt werden. Und dann kann leider noch die nicht beachtete kleine Fuge den Lärm von draußen herein lassen. Fugen und Spalte sollten deshalb mit dauerelastischen Dichtungen ausgestattet werden, wenn dies aus bautechnischer Sicht möglich ist. A U TO R Dipl.-Ing. Dr. techn. Harald Emil Graf-Müller Ingenieurbüro für Technische Physik, Unternehmensberatung für Technik & Technologie, Raumakustiker, Akustik-Designer, Lärmgutachter sowie FH-Lektor für akustisches Design und systematische Innovation www.akustik-design.at, [email protected] 28 VERKEHRSLÄRM NERVT Manche Wandaufbauten leiten den Verkehrslärm unglaublich gut in die Wohnung herein. In diesem Fall kann eine Vorsatzschale wahre akustische Wunder wirken. Aber eben meist nur dann, wenn sie akustisch richtig mit dem Baukörper verbunden wird. Sehr oft werden in dem zu sanierenden Wohnraum die Gipskarton-Vorsatzschalen direkt an der bestehenden Außenwand befestigt. Dadurch werden die Schwingungen der Außenwand (ja, der Lärm vom LKW bringt die Außenwand tatsächlich zum Schwingen) über die Holzstaffeln oder die Stahlprofile direkt auf die darauf befestigten Gipskartonplatten übertragen. Im schlimmsten Fall wirkt die schwingende Gipskartonfläche dann wie ein Lautsprecher – der Verkehrslärm wird noch lauter wahrgenommen! Insbesondere kann es nach dem Einbau einer Vorsatzschale dann lauter werden, wenn TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Emil Graf-Müller, www.tag-gegen-laerm.de D as Thema Lärm betrifft ja etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung! Die beiden wesentlichen Lärmverursacher sind der Verkehr und die Nachbarn. Der Verkehrslärm kommt in vielen Fällen durch die Fenster, wobei bei neueren Fenstern meist die Fenster-Wandanschlüsse und die (zum Teil falsch eingestellten) Fensterdichtungen die akustischen Schwachstellen sind. Gerade die Wandanschlüsse können schalltechnisch gut oder eben „suboptimal“ gestaltet werden. Im Zuge des Umbaus sollte bei den Fensteranschlüssen genau auf Hohlräume und Fugen geachtet werden. Akustisch gesehen dürfen bei den Wandanschlüssen der Fenster keine leeren Hohlräume entstehen. Wenn es aus bautech- AKTUELL Z A H L E N U N D FA K T E N Lärmstörung am Tag und/oder in der Nacht Datenstand 2013 gering mittel stark DEN ERSTKLASSIGEN BRANDSCHUTZ ENTDECKEN sehr stark 60 % 40 % 30 % Quelle: Statistik Austria Anteil der Bevölkerung 50 % 20 % 10 % 0% 1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1998 2003 2007 2011 Erhebungsjahr TROCKENBAU Journal ALI TÄ se T 1 2014 TAG GEGEN LÄRM. Der nächste Tag gegen Lärm findet am 30. April 2014 statt. Jede und Jeder kann täglich selbst einen Beitrag zu einer ruhigeren Umwelt leisten! U Ob Klinik, Schule oder Rathaus: Wer Baumaßnahmen plant und umsetzt, geht mit Akustikdecken s dem Hau von Rockfon auf Nummer sicher, denn sie bieten mit der Euroklasse A1 den höchsten Brandschutz. Erstklassig sind auch die hervorragende Akustik, die Vielfalt des Designs, die Form- und Feuchtestabilität und nicht zuletzt die Leichtigkeit der Montage. Entscheiden Sie sich für Rockfon – und man wird in jeder Hinsicht zu Ihrer Arbeit aufschauen. www.rockfon.at au LAUTER NACHBAR Ähnliche akustische Anforderungen gelten natürlich auch für Vorsatzschalen, die zu lauten Wohnungsnachbarn hin errichtet werden. Jegliche Aktivitäten werden in die Wohnung übertragen. Deshalb möchten sie gerne zum störenden Nachbarn hin eine schalldämmende Vorsatzschale errichten. Doch auch hier ist aus akustischer Sicht Vorsicht geboten! Der Schall kommt nämlich oft nicht nur über die Zwischenwand sondern auch über flankierende Bauteile (Wände, Decke, Boden) in die Wohnung des lärmgeplagten Menschen. Vor dem Aufbau einer Vorsatzschale sollte deshalb im Rahmen einer akustischen Untersuchung geklärt werden, über welche Bauteile der Lärm in die Wohnung dringt. Es ist schalltechnisch eben wenig hilfreich, nur an der Zwischenwand eine Vorsatzschale zu errichten, wenn der Lärm vom daneben wohnenden Nachbarn auch über die Decke kommt. Und beim Aufbau der „Nachbarschafts-Vorsatzschale“ ist es aus akustischer Sicht wie schon beschrieben wesentlich, die Gipskarton-Platten nicht mit Holzstaffeln oder Stahlprofilen direkt am entsprechenden Bauteil (Wand, Decke) zu befestigen, sondern einen hinreichend großen Spalt von mindestens 1-2 cm zwischen der Wand bzw. der Decke und der Unterkonstruktion der Vorsatzschale einzurichten. Um dies zu erreichen wird die Unterkonstruktion oft an den angrenzenden Bauteilen befestigt. Hier sei zum Beispiel der Aufbau einer Vorsatzschale an der Zwischenwand zum daneben wohnenden lauten Nachbarn beschrieben: die Unterkonstruktion wird als Rahmenkonstruktion an der Raumdecke, am Boden und an den flankierenden Seitenwänden befestigt, ohne dass der Rahmen die nachbarschaftliche Zwischenwand berührt (Spalt mindestens 1-2 cm). Diese Unterkonstruktion wird dann mit akustisch wirksamen Fasermaterialien gefüllt (Vorsicht: die Materialien nicht stopfen!) und dann die Gipskartonplatten auf der Unterkonstruktion befestigt. Der Abstand der Gipskartonplatten zur Zwischenwand sollte aus akustischer Sicht in den meisten Fällen etwa 8-12 cm sein. Q die Vorsatzschale nicht mit schallabsorbierenden Materialien hinterlegt wird. Die schallabsorbierende Hinterfüllung sollte möglichst vollflächig erfolgen um eine gute akustische Performance zu erreichen. LÄRM – WEIT MEHR ALS EIN ÄRGERNIS. Auf laerminfo.at werden Informationen über Lärmschutz zur Verfügung gestellt. 29 TIPPS VOM BAUSACHVERSTÄNDIGEN Die Prüfpflicht, die Warnpflicht, die Hinweispflicht im Trockenbau aus technisch-praktischer Sicht (Teil 1) Im diesem Beitrag widmet sich unser Bauexperte Ing. Hans Reiter der Prüfpflicht, Warnpflicht und Hinweispflicht. Den wichtigste Tipp, den er aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen mitgeben möchte: „Wir verhalten uns so und entscheiden in der Form, wie wir es auch bei unserem eigenen Haus tun würden, also bestmöglich!“ 2. BESONDERS NACH ÖNORM B 2110 Ohne jetzt die Norm im einzelnen nach den Punkten 6.2.4., Nr. 1 bis Nr. 5 abzuschreiben, komme ich gleich zu meinen praktischen Erläuterungen zum Önormtext. 30 Dazu ist auffallend, dass nach dem ersten Punkt der Auftragnehmer eine Pflicht hat, nämlich alles, was er vom Auftraggeber bekommt, sobald wie möglich zu prüfen. Das betrifft also Ausführungsunterlagen, sprich Pläne, erteilte Anweisungen, z.B. Anordnungen der örtlichen Bauaufsicht, beigestellte Materialien, welche der Auftraggeber den Trockenbauer zur Verarbeitung überlässt, (weil er sie selber eingekauft hat) und beigestellte Vorleistungen anderer Auftragnehmer des Auftraggebers, das sind also alle Vorarbeiten auf welche der Trockenbauer „draufarbeitet“, z.B. eben die Stahlbetondecke, die umschließenden Wände, die Decken, usw. Die Önorm stellt die Warnpflicht darauf ab, was der Trockenbauer an zumutbarer Fachkenntnis einsetzen muss und welche Mängel er erkennen muss (eben z.B. auf dem Ausführungsplan, an den Umgebungsbauteilen, etc.). Des weiteren sind die erkennbaren Mängel und die begründeten Bedenken (z.B. das Dach ist mehrfach undicht und durch diese Feuchtigkeit werden unsere Gipskartonplatten samt Wärmedämmung geschädigt) dem Auftraggeber sofort schriftlich mitzuteilen. Selbstverständlich ruft man zuerst die örtliche Bauaufsicht an, was diese von der Situation hält. Es ist jedoch unumgänglich, im Anschluss daran eine schriftliche Meldung über Art und Umfang der erkannten Mängel zu erstatten und dies gegebenenfalls mit einem E-Mail oder einer SMS schriftlich zu dokumentieren. DER BAUEXPERTE Ing. Hans Reiter Gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger mit langjähriger Gutachtererfahrung für Gerichte, Baumeister, Architekten, u.a. Spezialist für Mehrkostenforderungen/Claim Management und Experte in der Mangelbeurteilung www.derbauexperte.at Kommentare, Anregungen, Fragen: [email protected] Besonders hilfreich sind im Streitfall Fotos von den eindringenden Wassermassen bzw. Videos, wie z.B. das Wasser von der Decke heruntertropft. Einen besseren Beweis als vorgenannt gibt es nicht, weil auf jedem Foto die Daten gespeichert sind, bei vielen Telefonen sind nicht nur Datum und Uhrzeit und Sekunde, sondern auch der Ort, wo dieses Foto gemacht wurde, zweifelsfrei dokumentiert. TIPP: Das grundsätzliche Thema und das grundsätzliche Verhalten heißt aus meiner Sicht immer: „Wir verhalten uns so und entscheiden in der Form, wie wir es auch bei unserem eigenen Haus tun würden, also bestmöglich.“ (Fortsetzung folgt in Teil 2 in der Juni-Ausgabe) TROCKENBAU Journal 1 2014 Foto: Ing. Hans Reiter 1. GRUNDSÄTZLICHES Die Basis für die Prüf- und Warnpflicht des Werkunternehmers findet sich im Allgemeine bürgerlichen Gesetzbuch, im Paragraf 1168a mit folgendem Text: „Misslingt aber das Werk in Folge offenbarer Untauglichkeit des vom Besteller gegebenen Stoffes oder offenbar unrichtiger Anweisungen des Bestellers, so ist der Unternehmer für den Schaden verantwortlich, wenn er den Besteller nicht gewarnt hat.“ Zur Erläuterung: Als Besteller nach dem ABGB ist der Auftraggeber/der Bauherr gemeint, jedenfalls derjenige, welcher den Trockenbauer bezahlt. Wesentlich genauer und für den braven Handwerker erst wirklich verständlich sind diese Pflichten in der Önorm B 2110, sowie in der Önorm A 2060 definiert. Anmerkung: Die Önorm B 2110 gilt für alle am Bau beschäftigten, also auch für den Trockenbauer, die Önorm A 2060 braucht im Baugewerbe niemand! Vergleich: Gleichartige Regelungen zur Prüf-, Warn- und Hinweispflicht gelten auch in Deutschland nach der VOB / B, § 13 (d.h. Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) VOB (Teil B). Auch hier wird eine Freistellung von Haftung und Gewährleistung erreicht, wenn die entsprechende Mitteilung gemacht worden ist. PRAXIS Neubau des Funktionstraktes und Eingangsbereiches LKH Leoben Im Mai 2010 war es endlich so weit. Nach einer sehr langen, planungsintensiven Phase fand der feierliche Spatenstich für den Neubau des Funktionstraktes und des Eingangsbereiches im Rahmen des Projekts „LKH Leoben 2020“ statt. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur Erweiterung und Modernisierung des LKH Leoben gesetzt. A ls Sieger der Generalplanersuche ging ein kongeniales Paar mit viel Erfahrung im Bereich des Krankenhausbaus hervor: Das Büro Rinderer & Partner ZT KEG als Generalplaner und Architekt DI Ernst Giselbrecht bekamen den Zuschlag. Die Zusammenführung der beiden Haupteingänge Ost und Süd erfolgt in einem neuen Eingangszentrum, eingerichtet mit einer Infor- Fotos: Walter Henisch WITTERUNGSBESTÄNDIG. Auch der Außenbereich wurde mit Metalldecken ausgestattet. 1 2014 TROCKENBAU Journal FORMENSPIEL. Im gesamten Neubau kamen Metalldeckensysteme unterschiedlicher Formate und Oberflächengestaltung zum Einsatz. mationsstelle für PatientenInnen. Durch die Aufstockung des bestehenden Mitteltrakts wurde auch Platz für einen Servicebereich inklusive Cafeteria geschaffen. Die Magistrale durchdringt den Funktionsneubau und leitet vom zentralen Eingangszentrum zu den Spezialambulanzen über. Die Parkebene ist unterirdisch vorgelagert und die Besucherströme werden automatisch von dort zum neuen Informationspunkt gelenkt. Auf dem Erdgeschossniveau befindet sich die überdachte Notfallvorfahrt für Rettungstransporte. Im 1. OG befinden sich das Operationszentrum mit den acht Operationssälen, dem Aufwachbereich sowie der Zentralsterilisation. Im 2. OG sind Dienstzimmer sowie das Zentrallabor gelegen. Diese können praktischerweise über alle Bettenhäuser erreicht werden. Im 1. UG befinden sich Umkleideräume, Technikräume sowie die Geschirrspüle. VIELFALT MIT „CLIP“ Im gesamten Neubau kamen Armstrong Metalldeckensysteme unterschiedlicher Formate und Oberflächengestaltung, teilweise als Klimadecke ausgeführt, zum Einsatz. Die Metalldecke hat den großen Vorteil, dass sie sich für die verschiedensten Raumkonfigurationen wie Korridore, Gänge, Räume jeglicher Größe, offene Bereiche und sogar für den Außenbereich eignet. Sie gibt dem Architekten alle kreativen Möglich- ➝ 31 PRAXIS DECKENHIGHLIGHT. Im Funktionstrakt wurde ein Lichtkanal installiert, der für helles aber blendungsfreies Licht sorgt. keiten „in die Hand“ und besticht durch die Vielfalt in Design und Anwendung sowie einfache Montage. In diesem Projekt entschied sich der Planer, auf Anraten des Armstrong-Spezialisten und Projektleiters René Weiß, der sich bereits zu Beginn in den Planungsprozess stark einbrachte, für eine geklemmte Deckenlösung. In einem Krankenhaus werden sehr hohe Anforderungen an die Haustechnik gestellt und somit ist eine Revisionierbarkeit der Decke unumgänglich. Auch den Anforderungen der Hygiene wurde somit entsprochen. Im Jänner 2012 begann Rudolf Mandl, Bauleiter der Firma Pichler Trockenbau, gemeinsam mit seinen Mitarbeitern mit dem umfangreichen Innenausbau. Es galt ca. 14.000 m² GKWände, 4.000 m² GK-Vorsatzschalen, insgesamt 14.000 m² Decken (Akustik- und Klimadecken), 3.600 lfm GK-Formteile sowie 35 t Stahlkonstruktionen und 1.200 m² Strahlenschutzwände zu montieren. Durch den Einsatz des erfahrenen Teams rund um Vorarbeiter Christian Gaicher waren alle Vorarbeiten im September 2012 soweit fertiggestellt, dass mit der Montage der Metalldecken begonnen werden konnte. Aufgrund der Vorkonfektionierung im Werk und der sehr gut aufbereiteten Montagepläne mit Stücklisten gingen diese Arbeiten zügig voran. Aufgrund der Flexibilität in der Produktion konnte der Deckenspiegelplan des Architekten perfekt umgesetzt werden. METALLDECKE – PERFEKTES MATERIAL Im Eingangsbereich sowie im Funktionstrakt kann man nun ein breites Spektrum der Metalldecke bewundern. So sieht man im offen gestalteten Eingangsbereich ein ansprechendes Wechselspiel zwischen Rechteckplatten und Quadratplatten in RAL 9010 pulverbeschichtet, Lochung Rg 2516 mit schwarzem Akustikvlies, ausgeführt als Klimadecke und aufgrund einer speziellen Anforderung des KH-Hygienebeauftragten, verlegt mit einem 3 mm Fugenband. Die Quadratplatten mussten daher mit der Größe 625x622 mm produziert werden, um wiederum im Modulmaß 625x625 zu bleiben. Sehr interessant sind auch die einzelnen Deckenabhängungen, die die Einbettung der gesamten Haustechnik ermöglichen. Die Verkehrswege sind mit perforierten Rechteckplatten, umrahmt von glatten Friesen, ausführt. Der Deckenhohlraum kann zu 100% für diverse Installationen genutzt werden und ist jederzeit einfach durch die Abklappfunktion zugängig. Die Deckenfläche im Eingangsbereich wirkt trotz der vielen unterschiedlichen Plattenformate, Abhängungen und Einbauten sehr homogen. Besonders ansprechend und attraktiv ist der Servicebereich mit der neuen Cafeteria. Hier wurde das Deckenspiel durch Lichtkuppeln, die zusätzlich natürliches Licht von oben bringen, sowie GK-Decken unterschiedlichster Ausführung unterbrochen. Ein sehr großer Vorteil der Armstrong Metalldecke ist sicherlich, dass das Material auch im Außenbereich einsatzbereit ist. Rechteckplatten wurden in der überdachten Notfallvorfahrt für Rettungstransporte sturmsicher montiert und setzen sich dann im Eingangsbereich Süd, ohne Unterbrechung, fort. FUNKTIONSTRAKT – SPEZIELLE LÖSUNGEN Im EG sind nun die Spezialambulanzen mit allen Untersuchungsräumen sowie Warteräumen untergebracht. Hier wurde ein neues Deckenhighlight in Form eines Lichtkanales eingesetzt, der dem gesamten Bereich eine zusätzliche Lichtquelle gibt. Das Licht strahlt im oberen Deckenbereich, spiegelt sich im Boden wider und erfüllt die Gänge und Wartezonen mit blendungsfreiem Licht. Das FACT S & F I G U R E S Metalldeckenvielfalt ca 3.400 m² Flurdecken ca. 5.250 m² Quadratplatten ca. 600 m² Aussendecken Fotos: Walter Henisch ca. 1.000 lfm Lichtkanal VERBINDUNG. Die Magistrale durchdringt den Funktionsneubau und leitet vom zentralen Eingangszentrum zu den Spezialambulanzen über. 32 TROCKENBAU Journal 1 2014 PRAXIS DETAILREICH. Neben dem kreativen Formenspiel musste auch auf die Revisionierbarkeit geachtet werden. B A U S T E L L E N TA F E L Projekt: LKH Leoben; Neubau Funktionstrakt und Eingangsbereich, 8700 Leoben Auftraggeber: Stmk. Krankenanstaltenges.mbH, 8036 Graz Generalplanung: Rinderer & Partner ZT KEG, 8010 Graz Fachplaner: Ernst Giselbrecht + Partner architektur ZT GmbH, 8010 Graz ÖBA: Lorenz Consult; 8010 Graz Trockenbau: Pichler Trockenbau, 8162 Passail Metalldecken: Armstrong Metalldecken; René Weiß Ohne Anspruch auf Vollständigkeit Deckenspiel mit unterschiedlichen Formaten, Oberflächen und Abhängungen wurde auch hier im Planungskonzept fortgesetzt. Im gesamten Operationsbereich wurden Metalldecken, dieses Mal in einer Extra-Mikroperforation, verarbeitet mit einem Fugenband, ausgeführt. Im Bereich der Geschirrwäsche musste dann noch eine für den Feuchtraum geeignete Metalldecke montiert werden, ebenfalls perforiert mit eingesacktem Absorber um die Lärmentwicklung in den Griff zu bekommen. 1 2014 TROCKENBAU Journal GEMEINSAM IDEEN VERWIRKLICHEN Armstrong stellt höchste Ansprüche an Material- und Fertigungsqualität. Vom einfachen Standardprodukt zu kundenspezifischen Sonderausführungen. Maßgeblich für den Erfolg war aber nicht nur die perfekte Planung sondern auch die ÖBA, vertreten durch DI Ernst Göberndorfer und DI (FH) Markus Masser. Sie sorgten für einen perfekten logistischen und technischen Ablauf und waren für alle Wünsche und Anregungen ständig ansprechbar. TEAMWORK. René Weiß, Projektleiter von Armstrong, und Rudolf Mandl, Bauleiter von Pichler, sind stolz auf ihr Projekt. 33 PRAXIS WOHN(T)RAUM. Über den Dächern der Stadt schafft der leichte Dachgeschoßausbau eine helle und luftige Wohnatmosphäre. Dachgeschoßausbau Hildebrandgasse, Wien (A) Mehr (Lebens-)Raum unterm Dach Die Generalsanierung samt Dachgeschoßausbau eines Gründerzeithauses im 18. Wiener Gemeindebezirk zeigt exemplarisch die Vorteile der Leicht- und Trockenbauweise beim Bauen und Sanieren B ei der Sanierung und Aufstockung eines Eckhauses im gründerzeitlichen Bestand von Wien-Währing setzten die Planer vom Architektur Atelier Kiener auf die Leicht- und Trockenbauweise. Einerseits hätte das ehemals zweigeschoßige Gründerzeithaus eine schwere Aufstockung in Massivbauweise nicht getragen. Auf der anderen Seite stand im schmalen Kreuzungsbereich der beiden kleinen Seitenstraßen Hildebrandgasse und Staudgasse kaum Lager- und Manipulationsfläche zur Verfügung, ebenso wie auch der enge Innenhof samt Nebengebäude kaum Platz für die Lagerung von Gerätschaften und Baumaterialien bot. Alle angelieferten Materialien mussten also möglichst schnell umgelagert und zeitnah verarbeitet werden. So erwies sich die Leichtbauweise gleich in mehrfacher Hinsicht als beste Alternative, nicht zuletzt auch deshalb, weil damit die Bauzeit auf gerade einmal 13 Monate verkürzt werden konnte. In dieser Zeit wurde das Gebäude nicht nur einer grundlegenden Sockelsanierung samt Erneuerung aller Ver- 34 und Entsorgungsleitungen sowie der gesamten Elektroinstallation unterzogen, sondern auch um ein Voll- und ein Dachgeschoß erweitert und die gesamte Gebäudehülle auf einen zeitgemäßen Standard gedämmt. AUS- UND AUFBAU Das neue, dritte Obergeschoß ist als Vollgeschoß ausgebaut und besteht aus einer Holzriegelkonstruktion mit 20 Zentimeter Wärmedämmung und zusätzlich fünf Zentimetern Wärmedämmverdundsystem an der Fassade. Da das gesamte Gebäude einen Vollwärmeschutz erhielt, galt es, die außenliegende Holzkonstruktion während der gesamten Ausbauphase vor Sonne und Regen zu schützen. Immerhin musste diese rund drei Monate Wind und Wetter trotzen, bevor die gesamte Hülle ihr neues Kleid erhielt. Ermöglicht wurde das durch die Verwendung von RIGIPS Hydropanel Faserzementplatten, die außen angebracht als witterungsfeste Verkleidung der Holzriegelkonstruktion dafür sorgte, das der Leichtbau die Bauphase schadensfrei überstehen konnte. Die Materialeigenschaften der zementgebundenen Hydropanel-Platten ermöglichen den Einsatz überall dort, wo gipsgebundene Trockenbauplatten werkstoffbedingt an ihre Grenzen stoßen. Dazu zählt neben der Verwendung in feuchtebelasteten Zonen und Nassbereichen oder dem Einsatz in hochfrequentierten, öffentlichen Räumen mit erhöh- TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Franz Pflügl, Atelier Kiener Architektur im dicht verbauten Stadtgebiet. PRAXIS AUFGESTOCKT. Der zweigeschoßige Dachaufbau bietet Platz für vier großzügig geschnittene Maisonettewohnungen. ten Anforderungen an die Oberflächenfestigkeit auch die Montage im Fassadenbereich. ZUSÄTZLICHER WOHNRAUM Der leichte Dachgeschoßaus- bzw. aufbau bringt einen wesentlichen zusätzlichen Flächengewinn für das Gründerzeithaus, bei gleichzeitiger Erhöhung des Wohnkomforts dank erneuerter Infrastruktur und verringertem Heizwärmebedarf. Zusätzlich wurden im Innenhof Balkone und Terrassen als eigenständige, selbsttragende Konstruktion vor die Fassade gestellt, so dass die Wohnungen zusätzliche Freiräume erhielten. Vier großzügig geschnittene Maisonetten mit einer Grundfläche von jeweils 90 bis 115 Quadratmetern entstanden in den beiden oberen Geschoßen. Der eigentliche Dachgeschoßausbau besteht dabei aus einer statisch tragenden Stahlrahmen-Konstruktion mit eingehängten Holzelementen. Im Inneren wurden die I-Träger des Stahlrahmens aus brandschutztechnischen Gründen mit RIGIPS Ridurit Platten verkleidet. Die spezielle Brand- 1 2014 TROCKENBAU Journal schutzplatte verfügt über eine besonders glatte und flächenebene Oberfläche und ist durch ein in den Gipskern eingebettetes Glasvliesgewebe armiert. Die daraus resultierende, hohe Festigkeit der Ridurit Platten ermöglicht sichere Verbindungen durch stirnseitiges Klammern oder Schrauben. Dadurch können aufwendige Unterkonstruktionen weitgehend eingespart und die sichtbaren konstruktiven Elemente vergleichbar schlank gehalten werden. Die Dachsparren wurden mit 22 Zentimetern Wärmedämmung ausgefacht und mit zusätzlichen fünf Zentimetern Wärmedämmung versehen. Der Ausbau erfolgte konventionell mit RIGIPS RF Feuerschutzplatten. Diese kamen auch bei der Innenverkleidung der Holzriegelwände zum Einsatz. 20 Zentimeter Wärmedämmung zwischen den Riegeln und zusätzliche fünf Zentimeter an der Fassade im Rahmen des Vollwärmeschutzes sorgen dabei für den entsprechend hohen Wohnkomfort. Die Zwischenwände wurden im RIGIPS System in Trockenbauweise erstellt. In den Sanitärräumen kamen imprägnierte Bauplatten zum Einsatz. B A U S T E L L E N TA F E L Bauherr: Premium Bauträger GmbH Architektur: Architektur Atelier Kiener ZT KEG, 1070 Wien Energiebedarf: 31 kWh/m2 Nutzfläche: 1303 m2 Fertigstellung: November 2012 Energiebedarf: Dezember 2013 RIGIPS-Fachberatung: Gerhard Winter Ohne Anspruch auf Vollständigkeit STAHL UND HOLZ. Der Dachgeschoßausbau besteht aus einer statisch tragenden Stahlrahmenkonstruktion auf die sich der zimmermannsmäßig gefertigte Dachstuhl stützt. 35 ROUND-TABLE-GESPRÄCH. Bereits im Vorfeld konnten viele objektbezogene Sonderlösungen für den Brandschutz gemeinsam erarbeitet werden. Wohnkonzept mit Zukunft in der Walcherstraße 5+5A Junges, urbanes Wohnen Im Stadtentwicklungsgebiet des ehemaligen Nordbahnhofes entsteht ein weiteres Wohnprojekt von Raiffeisen evolution – in Kooperation mit der Raiffeisen VorsorgewohnungsgmbH. Gesamt entstehen 138 hochwertige Wohnungen – davon 76 Vorsorgewohnungen – mit Größen von 47 bis 131 m². Ausgezeichnete Verkehrsanbindungen, die Nähe zum neuen Campus der Wirtschaftsuniversität Wien sowie zahlreiche Freizeitaktivitäten und Einkaufmöglichkeiten machen dieses Projekt so begehrt. W KICK-OFF AM RUNDEN TISCH Das VÖTB-Qualitätsunternehmen KAEFER ist mit den Brandschutzarbeiten von der Firma STRABAG AG, Hoch- und Ingenieurbau, beauftragt. „Eine langjährige Zusammenarbeit, die wir auch in diesem Projekt gerne eingegangen sind“, bestätigt Ing. Roman Hornischer. Der KAEFER-Projektleiter Julius Petroczi hat mit seiner Mannschaft schon mehrfach Brandschutzarbeiten durchgeführt. Was dieses Mal in der Abwicklung für ihn das Novum war, ist aus seiner Sicht ein sinnvoller Weg in die Zukunft. So sieht es auch der Brandschutzbeauftragte der Firma KAEFER, Christian Baldasti und bestätigt: „Diese Idee hat das Projekt zu einem Vorzeigeprojekt in der gesamte Abwicklung werden lassen und wir werden diesen großen Erfahrungsschatz in unsere neuen 36 Projekte auf alle Fälle mitnehmen. So wurde durch ein „Round-TableGespräch“ die Abwicklung erleichtert, aber vor allem die Qualität des Brandschutzes enorm gesteigert.“ Was ist damit gemeint? Ing. Dieter Schreiner, Firma Strabag, hatte alle Beteiligten zu einem „Kick-off Gespräch“ an einen Tisch geladen. So hatten die Vertreter der Firmen Böhm Stadtbaumeister&Gebäudetechnik GmbH, Ing. Roland Hirschböck, KAEFER, Christian Baldasti und Julius Petroczi sowie der Brandschutzsachverständige Mag. Michael Hartisch die Möglichkeit, sich schon vor Arbeitsbeginn grundsätzlich abzustimmen. TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: KAEFER ohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen, die Ansprüche steigen laufend. Höchste Lebensqualität ist für den Bauherrn das oberste Prinzip und spiegelt sich in den Wohneinheiten wider. Hochwertige Parkettböden und Sanitärgegenstände sowie Einbauküchen bei den Vorsorgewohnungen, sind Standard. Großzügige Loggien, Balkone und Terrassen schaffen Raum zum Erholen. Im Projekt Walcherstraße 5+5A fanden die innovativen Konzepte WOHNBASE©, ECO-BASE© und HUMAN-BASE© Umsetzung, die sich an den ändernden Wohnbedürfnissen der Menschen orientieren. NOVUM MIT VORZEIGECHARAKTER „Durchs Reden kommen d'Leut zam“, das ist wohl das Credo für dieses konstruktive Gespräch gewesen. Es wurden alle Problemstellungen und Bedenken kollegial diskutiert und mögliche Sonderlösungen erarbeitet. So wurde von den KAEFER- Brandschutzspezialisten auf die maximale Belegung der Weichschotte von 60% durch E- und HKLS-Installationen hingewiesen. Außerdem wurde festgelegt, die Kabeltassen ca. 30 cm vor und nach dem Brandabschnitt enden zu lassen. Im Garagenbereich werden Brandrohrmanschetten, die im Brandfall eine kürzere Reaktionszeit haben, montiert. So konnten in diesem „Round-Table-Gespräch“ bereits im Vorfeld viele objektbezogene Sonderlösungen gemeinsam mit Mag. Michael Hartisch erarbeitet werden, was eine zusätzliche Qualitätssteigerung bringt. Eine Chance, die in Zukunft für alle Baustellen „Schule machen sollte“. BRANDSCHUTZ HEISST LEBEN SCHÜTZEN Für das KAEFER-Team hieß die klar definierte Aufgabe, den baulichen Brandschutz nach letztgültiger OIB-Richtlinie 2 sowie den EN-Normen durchzuführen. So wurden ca. 1.200 m² Lüftungskanäle EI 90 sowie ca. 400 Stück Weichschotte , inklusive sämtlicher Systemkomponenten in den Weichschotten, ausgeführt. Es kam aber noch eine weitere wichtige Aufgabe hinzu: Weichschotte sind Systeme inklusive aller Komponenten wie Brandschutzbänder und Brandrohrmanschetten. Aus Haftungs- bzw. Gewährleistungsgründen ist der Einbau dieser Komponenten vom Errichter der Abschottung durchzuführen. Die Haustechnikfirma, Hr. Ing. Roland Hirschböck entschloss sich aus diesem Grund aber auch aufgrund der bewährten Zuverlässigkeit und Qualifikation, das Unternehmen KAEFER Isoliertechnik mit der Montage der Brandrohrmanschetten und Brandschutzbänder zu beauftragen. Der große Vorteil: Da alle Arbeiten „in einer Hand liegen“, ist eine ordnungsgemäße Durchführung garantiert. B A U S T E L L E N TA F E L Projekt: Wohnprojekt Walcherstraße 5+5A, 1020 Wien Bauträger/Projektträger: Raiffeisen evolution project development GmbH/Raiffeisen Vorsorgewohnungserrichtungs GmbH, 1020 Wien Bauträger/Auftraggeber: STRABG AG, Hoch- und Ingenieurbau, UB 3C, Direktion AR, Bereich FF, 1220 Wien Architekt: Atelier Hayde Architekten Ziviltechniker GmbH, 1150 Wien Brandschutzarbeiten: KAEFER Isoliertechnik GmbH, 1230 Wien Ohne Anspruch auf Vollständigkeit 1 2014 TROCKENBAU Journal PRAXIS Neues Schulzentrum in Amstetten „Drei Häuser, drei Höfe, ein Campus“ Die neue Zentralschule in Amstetten bietet Platz für die beiden Neuen Mittelschulen der Stadt, für die regionale Musikschule, dem Musikverein und dem Amstettner Symphonieorchester. Der im internationalen Wettbewerb 2009 auserkorene moderne Schulkomplex des Grazer ArchitekturAteliers Thomas Pucher begeistert durch seine Kompaktheit aus Gebäuden und Schulhöfen, den sparsamen Energieverbrauch und helle großzügige Räume und Stiegenhäuser. Der Trockenbau spielt eine bedeutende Hauptrolle in diesem modernen Baukörper, nicht nur aus zeitlichen, sondern auch aus akustischen Gründen. FARBENSPIEL. Die Farbe Blau, die Stadtfarbe Amstettens, wurde gekonnt in Szene gesetzt. D ie wichtigste Herausforderung seitens des Planers war die effiziente Zusammenlegung zweier bestehenden Neuen Mittelschulen bei Erhaltung des laufenden Betriebes. Die beiden Schulen wurden zudem durch eine neue Musikschule und einen zusätzlichen Turnsaal ergänzt. Die drei Häuser Neue Mittelschule, Turnsaal und Musikhaus sind schachbrettartig zusammengefasst worden. Die Häuser können gemeinsam – über das zentrale Foyer der Neuen Mittelschule – oder getrennt über jeweils eigene Eingänge genutzt werden. Das zentrale Gebäude der Anlage ist die Neue Mittelschule, ein fünfgeschossiges komplexes Gebäude. Die Klassenräume sind jeweils zu Blöcken zusammengefasst worden, wodurch insgesamt ein vielschichtiges Geflecht an geschlossenen Volumen und offenen Frei- und Aufenthaltsräumen entsteht. Diese Freiräume dienen als Pausenaufenthaltsbereiche und TECHNISCH. Die Schule wurde mit modernster Technik ausgestattet. Fotos: Knauf/P. Kubelka AKUSTISCH. Knauf Cleaneo Akustik-Decken sind nicht nur in den Klassen, sondern auch im Gangbereich zu finden. Räume für den Kleingruppenunterricht. Im Erdgeschoß der neuen Mittelschule befindet sich das zentrale Foyer der Anlage, das zu allen drei Höfen hin ausgerichtet ist. Die Musikschule ist gemeinsam mit dem Musikverein und dem Symphonieorchester in einem gemeinsamen Musikhaus zusammengefasst. Um die akustische Beeinträchtigung der Anrainer und der Neuen Mittelschule zu minimieren, ist das Gebäude an der Nordostseite des Campus platziert worden. Die großen Probe- und Unterrichtsräume sind von den Höfen abgewandt, während die Aufenthaltsräume und die Direktion zu den Höfen und der Campusmitte hin orientiert sind. Die Mensa der Neuen Mittelschule wird im Süden an den neuen Turnsaal angebaut. Hier ist sie zwischen Saal und Eingangshof platziert worden und kann im Falle von Veranstaltungen als Foyer oder Restaurant genutzt werden. Alles in allem ein sehr gut 38 TROCKENBAU Journal 1 2014 PRAXIS AUFFÄLLIG. Auch das äußere Erscheinungsbild wirkt sehr modern. angelegter Schulcampus, doch wie sehen das dessen Benutzer? SPIELWIESE FÜR DEN TROCKENBAU Die Schüler und Lehrer der neuen Zentralschule in Amstetten sind sehr zufrieden mit ihren neuen Räumlichkeiten. „Die Luft und Akustik in den Klassenzimmern sind ausgesprochen gut“, so eine Lehrerin. Kein Wunder, denn für die gute Luft in den Klassenräumen sorgt eine Lüftungsanlage, dessen Rohre in einer Knauf Cleaneo-Akustikdecke versteckt wurden. Jede Klasse verfügt über eine Akustikdecke, aber auch im Gang- und Garderobenbereich, wo es schon einmal etwas lauter zugeht, findet sich diese Deckenlösung. „Zudem sind die Klassentrennwände mit einer vierfachen Beplankung mit Knauf Diamant Hartgipsplatte ausgeführt worden“, so Gerhard Kloibhofer von Willich TB, dem ausführenden Trockenbauunterneh- men. Die Schächte mit den Lüftungssträngen werden mit zweifacher 20 mm starker Knauf Massivbauplatte abgeschottet und erreichen somit auch eine Brandwiderstandsklasse von EI90. Zu den Gängen hin werden die Klassenzimmer mit einer fünffach beplankten Ständerwand abgetrennt. Im Inneren des fünfstöckigen Betongebäudes konnte sich der Trockenbau wirklich austoben. So wurde die Untersicht der Stiege mit Hilfe einer Stahlkonstruktion mit Knauf Fireboard bestückt. Der Abschluss der Beplankung erfolgt mit einem integrierten Lichtband. Die Stiege des Gebäudes ist als zweiläufige Treppe („New Yorker Treppe“) mit umlaufender blauer Brandschutzverglasung ausgebildet. Dadurch wird ein Höchstmaß an Effizienz erreicht und die auf den ersten Blick nachteilige hohe Geschoßanzahl zu einem Vorteil im Sinne der aktiven Bewegung der Schüler umge- B A U S T E L L E N TA F E L Objekt: Neue NÖ Mittelschule Amstetten, Pestalozzistraße 2, 3300 Amstetten HARD FACTS Die Bruttogeschossfläche der neuen Zentralschule Amstetten beträgt 10.000 m², komplett fertig wird der Campus Ende 2014 sein. Nach dem Abriss der alten Hauptschule Pestalozzigasse werden die Sport- und Freizeitanlagen sowie Parkplätze errichtet. Die geplanten Gesamtbaukosten betragen rund 16,7 Mio. Euro, die Gesamtherstellungskosten sind mit rund 19,5 Mio. Euro veranschlagt. Das Projekt wird nach dem niederösterreichischen „klima:aktiv“-Katalog als „Green Building“ verifiziert. Ihr traditioneller Meisterbetrieb für den Innenausbau! • hochqualifizierte Mitarbeiter • national wie international erfolgreiche Projektabwicklung • die gesamte Palette des Innenausbaus aus Meister‘s Hand • Aus/Umbau, Sanierung sowie Neubauprojekte • Verarbeitung hochwertiger, genormter Produkte Bauherr: Amstettner Schulinfrastrukturentwicklungs GmbH Co KG Planung: Atelier Thomas Pucher, Arch. Florian Fanta, Bahnhofgürtel, 8020 Graz wandelt. „Insgesamt betrachtet, waren sauberes und genaues arbeiten gefragt, wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 15 Trockenbauer waren durchschnittlich vom Oktober 2012 bis September 2013 im Einsatz“, erläutert Kloibhofer. Trockenbaufirma: Willich TB GmbH, Handelsring 11, 4481 Asten Knauf Fachberatung: Michael Brandstätter, Mobil:+43 664 544 60 31 Ohne Anspruch auf Vollständigkeit 1 2014 TROCKENBAU Journal Willich TB GmbH • Handelsring 11 • 4481 Asten +43-7224-673 50 30 Willich TB GmbH • Pfaffenberg 67 • 3321 Ardagger Stift +43-7479-20 090 w w w. w i l l i c h t b . a t [email protected] 39 PRAXIS PLATZFRAGE. Im neuen Firmensitz ist reichlich Platz, um Innovationen voranzutreiben. Neuer Firmenhauptsitz der Gerot Lannach Gesundheit – unser höchstes Gut FOYER. Über eine skulpturale Treppe im verglasten Foyer erfolgt der Zugang zu den Büroräumen. FIRMENSITZ. Das mit Kalksteinfassade verkleidete Gebäude dient als neue Zentrale. D ie G.L. Pharma GmbH hat sich aus den zwei traditionsreichen Pharmaunternehmen Gerot und Lannacher gebildet und kann somit auf eine mehr als 60-jährige Geschichte zurückblicken. Das Unternehmen entwickelt, produzierten und vertreibt Markenprodukte mit USP sowie Generika für die Gesundheit der Menschen und ist als Anbieter im Gesundheitssektor Österreichs sowie in mehr als 35 Märkten international erfolgreich tätig. Innovation und Wachstum sind die wichtigsten Eckpfeiler der Firmenpolitik, denn nur ein starkes Unternehmen ist beständig und schafft Vertrauen. Gemeinsam mit dem Architekten Hermann Eisenköck wurde an einem modular erweiterbaren Gebäudekonzept gearbeitet. NEUES FIRMENGEBÄUDE Der Baukörper ist symmetrisch konzipiert, der durch den gedeckten Zugangsbereich, als geometrischer, ruhiger Baukörper in Erscheinung tritt. Das mit einer Kalksteinsteinfassade verkleidete Bürogebäude betritt man zentral über HERAUSFORDERUNG. Glas, Stahl und Beton stellten für den Trockenbau hohe Anforderungen an die Raumakustik. den gedeckten dreigeschossigen Zugang. Die Untersicht dieser Vorzone wurde von einem namhaften österreichischen Künstler gestaltet, und unterstreicht auch die Bereitschaft des Bauherrn Architektur und Kunst miteinander zu verbinden. Durch die dreigeschossig verglaste Eingangsfassade gelangt man in das Foyer des Gebäudes, von wo die skulpturale Haupttreppe nach oben in die zwei zentralen Büroebenen führt. Im Erdgeschoß befindet sich ein großer Mehrzweckraum für Veranstaltungen und Seminare, ein Aufenthaltsraum mit Aufwärmküche für die Mitarbeiter, sowie weitere Büroflächen. Das 1. und 2. Obergeschoß wird hauptsächlich für die Büronutzung verwendet, in welchem auch Besprechungs- und Schulungsräume integriert sind. Die gesamte Haustechnik befindet sich in der Technikzentrale am Dach. Die verwendeten Materialien und das Farbkonzept reduzieren sich auf ein paar wenige, TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Schreiner; ArchitekturConsult ZT GmbH Die Firmenzentrale im Schloss Lannach platzte aus allen Nähten. Daher entschloss man sich im Jahr 2012 einen neuen Firmensitz zu bauen. Schließlich ist „Gesundheit unser höchstes Gut“ und um dieser Tatsache gerecht zu werden, benötigt man auch entsprechend Platz um Innovationen voran zu treiben. Der neue Standort befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Produktionsstätte. PRAXIS B A U S T E L L E N TA F E L DETAILREICH. Die Lampen in der Cafeteria wurden nicht in die Decke integriert und sorgen so wie für ein abwechslungsreiches Bild. um ein möglichst ruhiges angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. TROCKENBAU VOM FEINSTEN Im Zeitraum von Februar 2013 bis Dezember 2013 war das vierköpfige Team des VÖTBQualitätsbetriebs Schreiner Trockenbau mit den umfassenden und vielfältigen TrockenbauArbeiten befasst. Vorarbeiter Manfred Paier stellte sein langjähriges Wissen unter Beweis und übergab dieses Projekt termingerecht. Im Innenbereich des Firmengebäudes wurde der Großteil der Trennwände in dieser Bauweise ausgeführt um der gewünschten Flexibilität des Bauherrn Rechnung zu tragen. „Ein besonders großes Plus des Trockenbaus“, wie Bauleiter Egon Frühwirth bestätigt. Bauherr und Planer legten im gesamten Bürogebäude besonders Augenmerk auf ein angenehmes Raumklima und ansprechende Akustik. Diese Anforderungen wurden durch Montage von unterschiedlichen Akustikdecken, die zum großen Teil als 1 2014 TROCKENBAU Journal Klimadecken ausgeführt sind, gelöst. Eine Besonderheit in den Besprechungsräumen sind die abgehängten Deckensegel aus GK-Lochdecken die hier die gewünschte Schallabsorption bringen. Ebenfalls ausgeführt als Klimadecken schaffen sie das gewünschte Raumklima sowie eine ästhetisch, akustisch wirksame Lösung. PLANERISCHES GESCHICK „In vielen Projekten stellt die Verwendung von schallharten Materialien wie Glas, Beton, Stahl und glatten Fußböden immer wieder extrem hohe Anforderungen an die Akustik“, erklärt der örtliche Bauleiter, Herr Ing. Johannes Hiebl. In den Gängen wurden teils gelochte GK-Decken sowie perforierte Metall-Paneeldecken montiert. Diese Paneeldecken haben den großen Vorteil, dass sie für Wartungsarbeiten der Haustechnik leicht revisionierbar sind. Um Tageslicht in die Gangbereiche zu bringen, wurden überall transparente Glasoberlichten eingebaut. Ein besonderes Planungsdetail sind Bauherr: Bartenstein Holding GmbH, 8502 Lannach Architekt und örtliche Bauaufsicht: Architekt DI Hermann Eisenköck, 8010 Graz Trockenbau: Schreiner Trockenbau, 8055 Graz/Puntigam Ohne Anspruch auf Vollständigkeit die runden Betonsäulen in den Gangbereichen, die vom Trockenbauer einen exakten Anschluss an die GK-Decke fordern. Im Erdgeschoß befindet sich im linken Teil eine Cafeteria. Dort wurde eine gelochte Akustikdecke mit einem Deckenabstand von ca. 25 cm abgehängt. Die Leuchten wurden hier nicht in die Decke integriert. Ein planerisch geschicktes Element ist sicherlich der Durchbruch zum Gang hin. Mit einer Lichte von ca. zwei Mal einem Meter gewinnt man hier Einblicke ins aktive Geschehen des Eingangsbereichs. Zusammenfassend stellt man hier dem Trockenbau und der gelungenen Umsetzung durch das Team von Herrn Ing. Manfred Schreiner das beste Zeugnis aus. Moderne Trockenbaulösungen im Bereich der Akustik und des Schallschutzes, termingerecht übergeben und qualitativ auf höchsten Niveau ausgeführt. 41 VIELFALT. Zum Einsatz kamen verschiedene runde Lochbilder mit entsprechend unterschiedlichen Lochflächenanteilen. Neubau der Raiffeisenlandesbank in Graz-Raaba Akustisch Der Neubau der Raiffeisenlandesbank (RLB) in Graz-Raaba ist aufgrund seines Deckensystems ein Meisterstück. Es ist ein gelungener Mix aus Deckensegel und Akustikdesigndecken, welche von dem deutschen Hersteller Vogl Deckensysteme stammen. V SPRACHVERSTÄNDLICHKEIT. Akustikdesigndecken mit integrierten Lichtelementen wurden in vielen Büroräumen montiert. 42 TROCKENBAUARBEITEN VOM ALLERFEINSTEN Die Trockenbauarbeiten erstreckten sich über 13 Monate. Nicht nur Akustikdesigndecken, die den Ansprüchen an Funktion und Ästhetik gerecht werden, kamen zum Einsatz. Besonders Deckensegel, welche das Nonplusultra einer modernen Deckengestaltung sind, wurden auf TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Walter Henisch om Autobahnknotenpunkt Graz ist es nur ein Sprung zur Marktgemeinde Raaba in der Steiermark. Dort erhebt sich aus dem flachen Landschaftsbild der Neubau. Geplant wurde dieser vom Architekturbüro Architektur DI Strohecker ZT GmbH, Graz. Das Unternehmen Lieb Bau Weiz war mit den Trockenbauarbeiten beauftragt, vor allem federführend Stefan Luisser als Bauleiter und sein Kollege Norbert Schantl für den technischen Ablauf. Die IVG, Immobilien Erwerbs- und Vermietungs GesmbH, Graz als Bauherr sorgte für einen reibungslosen Ablauf. PRAXIS Lieb. Haben. einer Fläche von 5.000 m² montiert. Dazu erklärt unser Projektberater Christian Schramm von M2 SYSTEME akustik. klima. licht. e.U. aus Traunkirchen: „Dieses Bauvorhaben sah die Verwendung verschiedener Materialien, wie Holz, Metall und Gipskarton für die Deckensegel vor. Das Unternehmen Lieb Bau Weiz baute in Eigenregie Musterdeckensegel aus Gipskarton mit einem ungelochten Rand und einer Umkantung. Der deutsche Hersteller Vogl Deckensysteme konnte die Elemente mit ungelochtem Randbereich bereits komplett vorgefertigt ab Werk anbieten. Um schöne Ecken und Kanten zu erreichen, verwendete das Trockenbaufachunternehmen das VoglFalt-Fix©. „Dieses Produkt wird von vielen Trockenbauern sehr gerne eingesetzt, da es ein rationelles und präzises Arbeiten mit einem geringen Zeitaufwand ermöglicht und eine perfekte Kantenausbildung erreicht wird“, beschreibt es Produktmanager Benedikt Roos aus dem Hause Vogl Deckensysteme. Es handelt sich dabei um einen Gipsplattenzuschnitt mit einer oder mehreren 90° V-Fräsungen, in die ein VoglFalt-Fix© Klebeband eingebracht ist. Auf der Baustelle wird einfach die Abdeckfolie gelöst und jetzt müssen nur noch die Schenkel des Formteiles zusammengeklappt werden. Ein kurzes Andrücken genügt und schon hält die Konstruktion. Ein großes Plus dieser leimlosen Verklebung: Das Grundieren und die Einhaltung der Trocknungszeiten entfällt komplett. Zum Schluss wurde der Mittelstoß der Segel, die sich aus zwei Elementen zusammensetzten, noch verspachtelt. „Wir können diese Lösung mit ihrem sehr ➝ 1 2014 TROCKENBAU Journal ® Sparte Innen- und Trockenausbau © Walter Henisch genial PRIMA AKUSTIK. Schallreduzierung und ein angenehmes Raumklima haben in der Innenarchitektur eine weitaus größere Bedeutung als vermutet wird. Unser Ruf eilt uns voraus - LIEB BAU WEIZ muss man einfach haben: Steirische Qualität in allen Facetten des Hoch- und Trockenbaus, Perfektion – von der Kleinbaustelle bis zum Tower. Einen so leistungsstarken Partner lässt man nicht mehr los - da weiß man, was man hat! Vertrauen Sie auf alle Bausteine unserer steirischen Unternehmensgruppe. ® Hoch- & Trockenbau Fertighäuser, Planung Generalunternehmung Fertighäuser, Dachstühle Holzstiegen Ingenieurholzbau Birkfelder Straße 40 8160 Weiz Fliesenverlegung Beratung Säure- & Bäderbau Baumärkte, Baustoffe Gartencenter Sport 2000 T: +43 3172 2417 - 0 www.lieb.at 43 PRAXIS geringen Montageaufwand anderen Trockenbaufachmonteuren nur empfehlen“, so Luisser. SCHALLABSORBIEREND UND LUFTREINIGEND Auf einer Fläche von ca. 4.300 m² wurden die Akustikdesignplatten mit dem System Spachtelfuge auf einer planebenen Unterkonstruktion, mit integrierten Lichtelementen montiert. Wei- terhin wurde das System VoglFuge® auf einer Fläche von ca. 1.260 m² verbaut. Zum Einsatz kamen dabei verschiedene runde Lochbilder mit entsprechend unterschiedlichen Lochflächenanteilen. „Diese Deckensysteme mit integriertem Luftreinigungseffekt empfehlen sich für große Räume, weil nicht nur der Schall bestens geschluckt, sondern dazu noch die Raumluft gereinigt wird. Schallreduzierung und ein ange- B A U S T E L L E N TA F E L Objekt: Raiffeisenlandesbank (RLB) Graz-Raaba Bauherr: IVG, Immobilien Erwerbs- und Vermietungs Ges.mbH, Graz Architektur: Architekturbüro DI Strohhecker ZT GmbH, Graz Trockenbau: Lieb Bau Weiz GmbH & CoKG, Weiz Decken: Vogl Deckensysteme GmbH, Emskirchen, Deutschland Vogl Fachberatung: Michael Buchegger, Tel: +43(0)664/9129157 Ohne Anspruch auf Vollständigkeit 44 nehmes Raumklima haben in der Innenarchitektur eine weitaus größere Bedeutung als zunächst vermutet wird“, so Roos. Ein ideales Raumklima wird durch das Zusammenwirken von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität und Luftbewegung bestimmt. Der Mensch, dessen Körper zum Großteil aus Wasser besteht, fühlt sich in Räumen mit einem Luftgemisch aus 78 Prozent Stickstoff, 21 Prozent Sauerstoff, 0,03 Prozent Kohlenoxid und 0,93 Prozent Edelgase am Wohlsten. Liegt dann die Raumtemperatur zwischen 21° bis 22° Celsius, können wir gute Arbeitsleistungen erbringen. Bekannt ist beispielsweise, dass wir knapp einen Liter Wasser bei sitzender Tätigkeit und bis zu 2,5 Liter am Tag in Aktivität verdampfen. Wiederum besitzen wir kein Sensorium um die relative Luftfeuchte zu erkennen. Diese tritt in normalen Innenräumen auf und liegt zwischen 20 und 70 Prozent. Ideal wäre eine Luftfeuchte von 50 Prozent. Der deutsche Hersteller bietet für das raumabschließende Element eine vielfältige Produktpalette, in der alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das garantiert ein problemloses Montieren und gewährleistet eine maximale Verarbeitungs- und Ergebnissicherheit. So werden Decken zum absoluten Eyecatcher und steigern zudem noch den Nutzwert der Immobilie durch Form, Farbe und Funktion. TROCKENBAU Journal 1 2014 Fotos: Walter Henisch AKUSTIKLÖSUNGEN. Die Trockenbauarbeiten erstreckten sich über 13 Monaten und das Team von Lieb Bau Weiz realisierte Deckenkonstruktionen vom Feinsten. PRAXIS Akustische Lösungen im historischen Ambiente Herrschaftlicher Prachtbau Das Schloss Herrenhausen war einst im Besitz der Hannoverschen Kurfürsten, die zur Linie der Welfen gehören. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss wurde nun wieder aufgebaut. D as Schloss Herrenhausen in Deutschland wurde wiederaufgebaut und mit Deckensystemen eines in Emskirchen ansässigen Unternehmens versehen. Nach der Grundsteinlegung im Sommer 2011 begannen die Bauarbeiten. Das Architekturbüro aus Hamburg Jastrzembski Kotulla Architekten GbR ließ ein weißes Bauwerk, das Tradition und Historie miteinander verschmelzt, entstehen. Im Januar 2013 wurde es eröffnet. Auffallend an dem Gebäude ist sein Äußeres. Die beiden Flügel links und rechts umrahmen die großzügige Freitreppe und vermitteln die Erhabenheit des Gebäudes, die sich auch im Innern fortsetzt. Das Raumambiente wird von der Deckengestaltung als absoluter Hingucker geprägt. Das moderne Tagungszentrum, das sich unterirdisch verborgen hält, und die Museumsräume, wurden mit einem passenden Deckensystem aus dem Hause des deutschen Unternehmens Vogl Deckensysteme versehen. Das technisch federführende Trockenbauunterneh- ANSPRUCHSVOLLE INNENARCHITEKTUR. Die „Formteilwellen“ im Hörsaal sind das I-Tüpfelchen. MODERNE FLEXIBILITÄT. Der Große Festsaal kann je nach Veranstaltung flexibel angepasst werden. men aus Hannover, die Heinz Mänz Ausbau GmbH, die von der Bohle-Gruppe übernommen wurde, übernahm die Trockenbauarbeiten im Schloss vom Mai 2012 bis Ende Dezember 2013. Im Museumsbereich wurde die Montage des Deckensystems in der Zeit von Januar 2013 bis März 2013 durchgeführt. Die Firma Skala Akustik-Decken GmbH aus Hannover war federführend an der kaufmännischen Abwicklung beteiligt. In folgenden Bereichen wurden akustisch wirksame Deckensysteme verbaut: Museumseingang (80 m²), Seminarräume (gesamt 400 m²), Hörsaal (450 m²), Festsaal (600 m²), Bar (100 m²) sowie Tagungsbereich mit den öffentlichen Flächen wie Flur und Foyer (ca. 350 m²), wobei hier teilweise das VoglToptec© Akustikputzsystem zum Einsatz kam. Fotos: Nico Herzog VERANSTALTUNGSORT. Das Schloss Herrenhausen beherbergt neben dem Tagungszentrum auch ein Museum. 1 2014 TROCKENBAU Journal DAS I-TÜPFELCHEN: DECKENFORMTEILE Die „Formteilwellen“ im Hörsaal sind das I-Tüpfelchen einer anspruchsvollen Innenarchitektur. Um diese Form zu erreichen, waren die Höhenpunkte an den verkleideten Stahlunterzügen durch den Trockenbaufachmonteur eingemessen worden. Mittels einer Biegemaschine wurden die Profile der Unterkonstruktion gebogen und anschließend in den Höhenpunkten angepasst. Festsaal, Bar und Seminarraum zieren halbrunde Formteile. Beim Installieren dieser Formteile wurde darauf geachtet, dass sich die Formteilanschlüsse gut miteinander verbinden ließen. Gerade in der Nähe von Abluftfugen und mobilen Trennwänden war Fingerspitzengefühl gefragt, damit sich später keine Risse bilden. Zur Gestaltung des Lichtgrabens wurden die ab Werk passenden gefertigten Formteile verbaut und das Hilfsmittel VoglFalt-Fix© für schöne Ecken und Kanten ausgewählt. Das Ergebnis kann sich sehen – und hören – lassen 45 FLUCHTWEGE. Die Flure des Zentrums mussten mit speziellen Brandschutzdecken ausgerüstet sein. Sanierung der Forschungsanstalt in Dresden Forschen für Innovationen D ie Planung der Sanierung der Forschungsanstalt begann bereits im Jahr 2007, als ein Wettbewerb im Zuge eines VOF-Verfahrens (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen) ausgerufen wurde. Bei der Planung, deren Zuschlag an die IPRO consult GmbH ging, wurden neben den gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzanforderungen auch wichtige funktionale, akustische und logistische Bedingungen gestellt: Als Fluchtwege mussten die Flure des Zentrums mit speziellen Brandschutzdecken ausgerüstet sein. Labore, Büro- und Reinräume verlangten nach Akustikdecken. Gleichzeitig sollten eine hochwertige technische Infrastruktur, variable Installationen und höchste Flexibilität in der Raumnutzung gewährleistet sein. Verschiedene Deckensysteme von Knauf AMF in den Flur- und Arbeitsräumen waren dafür die optimale Lösung. FEUERWIDERSTAND VON OBEN UND UNTEN Die Brandschutzdecken in den Fluren mussten als Fluchtwege die Brandschutzanforderung F30 erfüllen und somit mindestens 30 Minuten Feuerwiderstand leisten. Eingesetzt wurde daher das Brandschutzsystem F30 UNO von Knauf AMF. Diese eigenständige Brandschutzdecke bietet sowohl von unten als auch von oben den gesetzlich vorgeschriebenen Feuerschutz. „So bleibt eventuelle technische Ausrüstung oberhalb der Decke intakt, wenn die Flammen von unten drohen und der Fluchtweg von oben geschützt, wenn ein Feuer beispielsweise in der Verkabelung ausbricht“, erklärt Lars Streubel, Gebietsverkaufs46 leiter Dresden bei Knauf AMF. Darüber hinaus sind die Deckenplatten F30 UNO mit einem speziellen Blähmittelstreifen versehen, der sich im Brandfall ausdehnt, die Zwischenräume zwischen den Elementen schließt und so die Decke rauchdicht versiegelt. Es handelt sich bei dem System um eine freitragende, nicht abgehängte Decke. Die 1,6 bis 1,8 Meter langen Deckenplatten verfügen bereits über integrierte aussteifende Profile in den Längsseiten. Diese Elemente werden samt Aussteifung bereits baustellenfertig geliefert und können einfach montiert werden. Vom Deckensystem AMF F30 UNO wurden in allen Fluren, vom Keller- bis zum fünften Obergeschoss, rund 780 Quadratmeter verbaut. Gewählt wurde dabei die Oberflächenvariante THERMATEX® Star, die mit ihrer feinen, unregelmäßigen Lochstruktur zurückhaltend und doch aufgelockert wirkt. Wegen der EDV und Technologie, die größtenteils in den Hohlräumen der Decken verläuft, war es zwingend notwendig, dass die Anlagen jederzeit problemlos erreicht, gewartet und nachgerüstet werden können. AUSGEWOGENE AKUSTIK In den Büroräumen des Nanozentrums wurden Rasterdecken von Knauf AMF mit der Oberfläche Star verbaut. Die Arbeitsräume sind mit THERMATEX® Star Mineralfaserplatten ausgestattet, da sie die Nachhallzeit reduzieren und für eine ruhige Arbeitsatmosphäre sorgen. Diese Platten verbessern die Sprachqualität und bringen – neben der optischen Ruhe des Designs – auch akustische Entspannung in den Raum. Nicht nur gute brandschutztechnische und akustische Eigenschaften sondern auch die hervorragende Revisionierbarkeit sowie gute Verarbeitbarkeit der Systeme war für den Einsatz in diesem Projekt entscheidend. Martin Fink, Architekt, IPRO consult BRANDSCHUTZDECKE. Diese bietet sowohl von unten als auch von oben den gesetzlich vorgeschriebenen Feuerschutz. Fotos: Knauf AMF; Baldauf & Baldauf Als das Nanozentrum des Fraunhofer Instituts in Dresden im Jahr 2011 saniert wurde, galt es, die gesetzlichen baurechtlichen Vorgaben wie Brandschutz und Akustik mit den speziellen funktionalen Bedürfnissen der hochtechnologischen Einrichtung in Einklang zu bringen. D E C K E N S YS T E M E Mehr Raum für Neues. F30 Uno – Bewährter Brandschutz in neuem Design weiße glatte vliesbeschichtete Oberfläche selbständiger Brandschutz von unten und oben kurze Montagezeiten durch werkseitig eingebautes Aussteifungsprofil Knauf AMF GmbH & Co. KG Elsenthal 15, D-94481 Grafenau, Germany Tel.: +49 (0) 85 52 / 422 - 0, Fax: +49 (0) 85 52 / 422 - 30 [email protected], www.amf-grafenau.de einfacher Zugang zum Deckenhohlraum rauchdicht PRAXIS Ästhetischer Trockenbau Campus-Leben in der neuen WU-Wien Was die sechs Bauteile der neuen WU vor allem verbindet, ist das Ausgefallene der Architektur. Dass hier verschiedene Architekten unterschiedliche Ansätze verfolgten, kann jeder sofort erkennen, der den Campus betritt. Dass hier sogar nach verschiedenen Baukulturen vorgegangen wurde, wird einem aber erst im Inneren der Gebäude bewusst. RUHIG. Das vom japanischen Architekten entworfene Administrationsgebäude hat auch dank des Trockenbaus akustisch einiges zu bieten. sich gleich beim Eingang. Deren gibt es mehrere im Inneren des Bauteils und weil Abe nicht Zadid ist, sind die Wände mit asiatischer Zurückhaltung geschwungen. Wie das den Raum belebt, erleben auch Besucher des Atriums, zu dem man über eine Innentreppe gelangt. Hier, im zentralen Bürobereich, offenbart sich ihm ein über alle Obergeschosse reichender, gedeckter Galeriebereich. An dessen Oberseite zieht sich wieder das mit Profilen gehaltene Glas, das einem schon beim Eingang SCHWARZ UND WEISS. Der vom Japaner Hitoshe Abe geplante Bauteil wirkt durch seine dezente, klare und geschliffene Architektursprache. begegnet ist. Die restlichen Deckenabschlüsse werden mit Akustikplatten gebildet, auch an der Unterseite der Betontreppe, welche in einem über alle Geschosse gezogen ist. Unter ihr kann man durchgehen und den Betrachter wird der Anblick der Unteransicht dank dezenter Optik nicht stören. Der Abschluss mit den Akustikplatten sind mit den seitlich nach unten gezogenen Betonwangen bündig gestaltet worden. Die Platten wurden hier auf Querprofilen angebracht, die ihrerseits auf Trageprofilen SPACIG. Das von Zaha Hadid entworfene LLC oder Library and Learning Center ist sehr auffallend. Fotos: Knauf/P. Kubelka D er vom Japaner Hitoshe Abe geplante Bauteil, überzeugt hier zum Beispiel durch seine dezente, klare und geschliffene Architektursprache. Das von ihm entworfene Administrationsgebäude hat optisch einiges zu bieten – aber nicht nur. Geradezu eine akustische Wohltat ist das Betreten des im Bauteil Ost gelegenen Gebäudes. So ruhig wie hier auf den Gängen ist es sonst nur in Bibliotheken. Damit das so ist, hat der Planer verschiedene bauliche Maßnahmen getroffen und dabei nicht auf Trockenbaulösungen verzichtet. Beim Deckenabschluss des Erdgeschosses hat man den Aufwand nicht gescheut und Akustikputz auftragen. In die klein gehaltene Aula tritt man durch eine aufschießende Glasfassade hindurch, die über alle Geschosse läuft. Eine geformte Trockenbauwand findet PRAXIS BEEINDRUCKEND. Mit dem Einbringen von Licht- und Technikschlitzen mittels Formteilen an deren Untersicht war die ausgefallene Formensprache der Architektin im LLC bis ins letzte Detail umgesetzt worden. fixiert sind. Rund um den Galerieraum angeordnet, befinden sich kleinformatige Arbeitskojen und Besprechungsräume, die in schwarz oder in weiß gehalten sind. In Anbetracht wechselnder Raumansprüche dominiert hier die Intention des Bauherren, nachträglich Veränderungen bei den Raumformaten herbeiführen zu können. Damit das so ist, wurden die Gipskartonständerwände einerseits am GIFAFloor Flächenhohlboden festgedübelt und andererseits mit gleitenden Deckenanschlüssen an der Rohdecke so fixiert, dass der Raster veränderbar bleibt. „Grundsätzlich ist das natürlich ein Aufwand aber es ist gut machbar“, erklärt Michael Freymadl, Regionalleiter beim Trockenbauunternehmen Baierl + Demmelhuber, das hier mit bis zu vierzig Trockenbauspezialisten zu Werke gegangen ist. AUSSERGEWÖHNLICHES UMSETZEN Das bekannteste Gebäude des Areals ist sicherlich das von Zaha Hadid entworfene LLC oder Library and Learning Center. Hier gibt es, ähnlich wie beim vorher beschrieben Bauteil, Tageslicht von einer Glasdecke, die zum Zeitpunkt der Trockenbaumontagen aber noch nicht vorhanden war. Jener Umstand hätte es schwer gemacht, sich beim Bau einer gekrümmten Schürze an eben diese noch nicht eingebaute Decke anzunähern. „Wir mussten uns hier einiges einfallen lassen, um die Planungen umzusetzen“, berichtet der Projektleiter Robert Peer von Lindner-Baden: Für den gleitenden Deckenanschluss hatte man zum Beispiel eigens eine Schlosserkonstruktion eingesetzt. Am Rand der Aula schließen Balustra1 2014 TROCKENBAU Journal VERDECKT. Im Gebäude D3 hat man die Wände halbhoch mit Knauf DanolineAbsorberplatten bedeckt und die Decke stellenweise mit Akustiksegeln versehen, um die unerwünschte Schallausbreitung zu mindern. den rund beziehungsweise elliptisch an. Mit dem Einbringen von Licht- und Technikschlitzen mittels Formteilen an deren Untersicht war die ausgefallene Formensprache der Architektin bis ins letzte Detail umgesetzt worden. Die Decken beinhalten hier Heiz- beziehungsweise Kühlsysteme und als Raumabschluss fungiert hier das 10 mm Thermoboard Plus von Knauf, welche das wärmeleitende Graphit enthält. Insgesamt beanspruchten die Baustellen dieses absoluten Großprojektes bei der ARGE Lindner-rhtb: zweihundert bis zweihundertfünfzig Personen. „Das war wirklich keine alltägliche Baustelle und wir haben viel Erfahrung gesammelt,“ meint Simon Zorn, Techniker von rhtb-Trockenbau. BUNTE ERSCHEINUNG Der Fassadenabschluss aus ungehobeltem Holz ist beim Gebäude D3, entworfen vom Londoner Büro CRABStudio, im Westteil der Anlage zweifellos der Eye-Catcher. Im Inneren des Hauses, wo unter anderem die Administration der WU untergebracht ist, setzt sich das ungewöhnliche Erscheinungsbild fort. Brandschutzund sonstige Einbauten finden sich hier meist unverdeckt an der Rohdecke. „Wegen der Betonkernaktivierung wurde auf Verbauungen bewusst verzichtet“, erläutert der für Ausführungs- und Detailplanung Büroverantwortliche bei Vasko+Partner, Bernhard Müllner. Um die unerwünschte Schallausbreitung zu mindern hat man die Wände halbhoch mit DanolineAbsorberplatten bedeckt und die Decke stellenweise mit Akustiksegeln versehen. Dafür wurden Lochplatten auf im Werk extra gefertigte Holzunterkonstruktionen montiert. Um den Brandschutz sowohl ober- als auch unterhalb der Einbauten sicherzustellen befinden sich die Sprinkler auf beiden Ebenen. Optisch bilden die abgehängten Einbauten auch Farbtupfer in einem insgesamt farblich recht abwechslungsreichen Ambiente. Langweilig ist der Campus also definitiv nicht gestaltet. Betrachtet man das rege Treiben kurz nach der Eröffnung, kann man sich fast nicht vorstellen, dass vor vier Jahren erst die Baumaschinen aufgefahren sind. Daran haben auch die ausführenden Trockenbauunternehmen, wie die ARGE Lindner-rhtb:, Baierl+Demmelhuber und die ARGE Akustik Blasch-3P Trockenbau einen großen Anteil daran. B A U S T E L L E N TA F E L Objekt: WU Wien Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft mbH, 1031 Wien Ausführungs- und Detailplanung: Vasko+Partner Ingenieure ZT, 1190 Wien Knauf Fachberatung: Josef Kleinhappl, Tel: +43-(0)664-544 60 23 Ohne Anspruch auf Vollständigkeit 49 PRAXIS BEHAGLICH. Durch das Klimadeckensystem wird zu jeder Jahreszeit ein optimales Raumklima geschaffen. Umbau des WeGo-Austria Hauptsitzes in Wien INNOVATIV. Im Inneren wurde das hauseigene Klimadeckensystem angewandt. Der Firmensitz des zur englischen SIGPlc-Gruppe gehörenden Unternehmens WeGo in Wien erstrahlt nach umfangreichen Umbauarbeiten im neuen Glanz. Im Inneren sorgt das hauseigene und innovative Klimadeckensystem für Behaglichkeit, die gesamten Verkaufs-und Büroräumlichkeiten werden damit beheizt und gekühlt. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Fassade gelegt, die der CI des W Firmensitz im neuen Glanz eGo hat seinen Österr.-Firmensitz im 21. Wiener Gemeindebezirk grundlegend umgebaut. Das Gebäudeensemble, war nach 10 Jahren bereits in die Jahre gekommen. Im Zuge des Umbaus wurden energieeffiziente aber auch optische Maßnahmen gesetzt. So entstanden für die Mitarbeiter Arbeitsplätze auf dem neuesten Stand der Technik, und für die Kunden aufgrund des planerischen Konzepts ein Ort der konstruktiven Begegnung und Arbeitens. Der Trockenbaufachhandel lebt schließlich auch vom Tagesgeschäft. Mitarbeiter der Verarbeiterfirmen kommen zu WeGo um diverse Materialien selbst abholen. Daher ist auch die Funktionalität und das Erscheinungsbild entscheidend. Federführend an den Umbaumaßnahmen beteiligt waren der Leiter vor Ort, Hr. Peter Zambo sowie Hr. Andreas Schultze (Planung) und Hr. Michael Schreier (Koordination). OPTIMALES ARBEITSUMFELD Im Erdgeschoß wurde der Windfang als Zubau in den Außenbereich verlegt und dient als Besuchereingang aber gleichzeitig auch als optischer Blickfang. Im hellen und großen Verkaufsraum ist ausreichend Platz für professionelle Beratung und Produktpräsentationen. Ausgestattet mit GK-Akustikdecken, ausgeführt in Streulochung, finden Verkaufs- und Beratungsgespräche in einer akustisch angenehmen Umgebung statt. Doch auch für die Firmenlogos entspricht und sich unter anderem durch eine auszeichnet. FARBECHT. Die Fassade bietet Gestaltungsmöglichkeiten und ist in der Farbe der Firmen-CI gehalten. 50 Fotos: Nikolaus Bauer besonders gute Verarbeitbarkeit PRAXIS Mitarbeiter wurde ein optimales Arbeitsumfeld geschaffen. Alle Mitarbeiter-Räumlichkeiten wie Garderoben und Sanitärräume sind modern und zweckgemäß ausgestattet. Besonderes Augenmerk wurde auf eine ansprechende Gestaltung des Aufenthaltsraumes gelegt, sodass sich die Mitarbeiter in ihren Pausen gut erholen können. In den einzelnen Büroräumlichkeiten wurden die Bereiche mit transparenten raumhohen Glaswänden abgetrennt. Dies schafft Offenheit aber auch Ruhe. FLEXIBEL UND STARK Wärmedämmverbessernde Maßnahmen am Gebäude waren unbedingt von Nöten, denn aufgrund der Bauweise des Bürotraktes als Stahlbetonskeletbau mit vorgehängter Betonsteinfassade, wie dies eben in den 70er.Jahren des vorigen Jahrhunderts üblich war, wurde es in den Räumlichkeiten im Sommer fast unerträglich heiß, im Winter aber fast nicht zu beheizen. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde demzufolge alles bis auf den Stahlbetonskelettbau, der ja die tragende Rolle des Gebäudes übernimmt, abgebrochen und von Grund auf neu hergestellt. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu AUSHÄNGESCHILD. Im hellen und freundlichen Verkaufsraum werden Kunden fachmännisch beraten. bekommen, entschloss man sich, die Fixverglasungen in den Stahlportalen durch Fenster in einheitlichen Größen zu ersetzen. Auf der Fassade kam die Rockpanel Durable in RAL Farbe von Rockwool zum Einsatz. Ausgestattet wurde eine Fläche von 275 m² und zusätzlich etwa 35 m² in Anthrazitgrau für den neugeschaffenen Eingangsbereich. Die Produkte sind aus Basaltgestein hergestellt und bieten Freiraum für kreative Gestaltungsideen. So konnte auch der Kundenwunsch, dass sich die Farbe des Logos auf der Fassade spiegeln soll, erfüllt werden, da die Rockpanel-Produkte in RAL-Farben definiert sind. Das System ist flexibel und trotzdem robust, lässt sich mühelos mit Standardwerkzeugen bearbeiten und die Platten sind nicht richtungsgebunden. Dies bedeutet, dass Platten ohne Dekor in jeder beliebigen Richtung montiert werden können, woraus sich eine leichtere Verarbeitbarkeit und erhebliche Verschnittreduktion ergeben. Zusätzlich wurden für dieses Projekt noch 275 m² Rockwool-Fassadendämmung (Fixrock 035 Austria) geliefert. Betreut wurde dieses Projekt durch Herrn Bmst. Ing. Thomas Fröschl und durch Herrn Thomas Kretz. BEHAGLICHES RAUMKLIMA In den Büroräumlichkeiten des Obergeschosses sowie im Baumarkt und Detailverkauf im Erdgeschoss wurden durchgehend ca. 600 m² Klimadecken mit GK-Lochdecke einge- ➝ WeGo Systembaustoffe. Alles, was Sie brauchen. BODENSYSTEME FASSADENSYSTEME TROCKENBAU BODENSYSTEME Wo Sie es brauchen. BODENSYSTEME DECKENSYSTEME BODENSYSTEME TROCKENBAU DECKENSYSTEME FASSADENSYSTEME BODENSYSTEME DECKENSYSTEME ENERGETISCHES SANIEREN ENERGETISCHES SANIEREN TROCKENBAU FASSADENSYSTEME DECKEN- SYSTEME FASSADENSYSTEME DECKENSYSTEME BODENSYSTEME DECKENSYSTEME TROCKENBAU TROCKENBAU BODENSYSTEME ENERGETISCHES SANIEREN TROCKEN- BODENSYSTEME BAU TROCKENBAU ENERGETISCHES SANIEREN TROCKENBAU ENERGETISCHES FASSADENSYSTEME ENERGETISCHES SANIERENBODENSYSTEME SANIEREN DECKENSYSTEME FASSADENSYSTEME TROCKENBAU DECKENSYSTEME BODENSYSTEME FASSADENSYSTEME BODENSYSTEME BODENSYSTEME DECKENSYSTEME TROCKENBAU FASSADENSYSTEME BODENSYSTEME BODENSYSTEME DECKENSYSTEME FASSADENSYSTEME ENERGETISCHES ENERGETISCHES SANIEREN FASSADENSYSTEME FASSADENSYSTEME SANIEREN TROCKENBAU ENERGETISCHES SANIEREN DECKENSYSTEME BODENSYSTEME ENERGETISCHES SANIEREN TROCKENBAU FASSADENSYSTEME TROCKENBAU ENERGETISCHES SANIEREN BODENSYSTEME BODENSYSTEME BODENSYSTEME FASSADENSYSTEME BODENSYSTEME WeGo Systembaustoffe Austria GmbH [email protected] Niederlassung Graz Gradnerstraße 94 8055 Graz Tel. 0316/242663-0 1 2014 TROCKENBAU Journal Niederlassung Innsbruck Etrichgasse 11 6020 Innsbruck Tel. 0512/344900-0 www.wego-austria.at Niederlassung Wien Ruthnergasse 28 1210 Wien Tel. 01/2900499-18 Niederlassung Wien Süd Altmannsdorfer Str. 329 1230 Wien Tel. 01/6670370-0 51 PRAXIS zogen. Die Küche wurde mit einer Klimadecke mit Metallkassetten, die Aufenthaltsräume sowie Sanitärbereiche mit einer neuartigen Klimadecke in Alu-Paneelen ausgestattet. Das Klimadeckensystem ersetzt somit die nicht mehr zeitgemäße Gasheizung und sorgt bei Hitze und Kälte in allen Raumbereichen für ein angenehmes Raumklima. Nachdem WeGo selbst eines der innovativsten Kühldeckensysteme herstellt, war die Produktfrage schnell geklärt. Das System ist nicht zuletzt innovativ, weil es aus einer Hand kommt. Der Trockenbauer erledigt die ganze Montage selbst, weshalb die Wertschöpfung auch bei ihm bleibt. Einzig der Anschluss des Regelkreisverteilers an das Heiz-Kühlsystem muss durch einen Installateur erfolgen. Zudem besticht das System durch ein hohes Maß an Flexibilität. „Unsere Klimadecke bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Das Prinzip: Der Raum gibt die Form vor, das System passt sich an“, schildert Bernhard Brandl. Diese Flexibilität zeigt sich auch darin, dass bis unmittelbar vor der Montage noch Änderungen in der Planung hinsichtlich Aufteilung der Beleuchtungskörper, Einbau von Sprinklern und Ähnlichem vorgenommen werden können. Auch in diesem Projekt wurden einige Änderungen zu einem sehr späten Zeitpunkt entschieden, was aber für den Verarbeiter kein Problem darstellte. 52 VERARBEITER MIT ERFAHRUNG Mit der Herstellung wurde die Firma 3P Trockenbau GesmbH beauftragt. Sie stattete nicht nur das erste Projekt in Österreich mit der WeGo Klimadecke aus sondern auch das mittlerweile größte, nämlich die WU Wien. Arno Pinter, Bauleiter der 3P Trockenbau, legte bei der Montage der neuen Technik selbst Hand an, damit etwaig auftretenden Komplikationen, die bei neuen, innovativen Produkten schon einmal vorkommen können, schnellstmöglich gelöst werden. Relevant ist dies auch, um gleich von Anfang an Verbesserungsvorschläge einarbeiten zu können. Mittlerweile hat sich das ganze System nicht nur technisch aufgrund der Leistungswerte mit geänderten Profilen verbessert, sondern ist auch montagefreundlicher geworden. Die vorgehängte Fassade wurde durch einen Trockenbauer Fa.Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik GmbH ausgeführt. LOGISTIK UND KAMERADSCHAFT Im Zuge des Gesamtumbaus wurde nicht nur außenseitig eine neue Fassade aufgebracht, sondern zusätzlich im Inneren des Stahlbetonskelettbaus im Parapeth- und Sturzbereich, eine wärmegedämmte Vorsatzschale gesetzt. Dies war eine Empfehlung des 3P Geschäftsführers Horst Pinter. Aufgrund des heutzutage im gehobenen Segment des Bürobaues schon üblichen großen Installationsgrades im Deckenhohlraum durch die TGA Gewerke kam es im Zuge der Leistungserbringung des Trockenbauers immer wieder zu Unterbrechungen, und kurzfristigen Umdisponierungen. Wie Arno Pinter – Bauleiter der 3P Trockenbau – meinte, war jedoch nur die geänderte Personaleinteilung sein Problem, denn das Material war ja – auch wenn in einer Nebenhalle – vor Ort. Aufgrund der jahrelangen guten Geschäftsbeziehungen der beiden Unternehmen kennen sich auch die einzelnen Mitarbeiter, sodass neben dem üblichen Beund Entladen von LKWs zwischendurch immer wieder Zeit gefunden wurde, das für den internen Umbau benötigte Material mit Stapler oder Kran an die Verarbeitungsstelle zu bringen. TROCKENBAU Journal 1 2014 Foto: Nikolaus Bauer TEAMWORK. Für die Mitarbeiter und auch für die Kunden wurde ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld geschaffen. Haupttribüne „An der Alten Försterei“, Berlin Neuer Sound bei „Eisern Union“ Für die neue Haupttribüne wählte der 1. FC Union Berlin eine an industrielle Bauformen erinnernde architektonische Formensprache. Die rustikalen Raumgestaltungen sind von FOYER. Das beleuchtete Lichtfeld ist in den Vereinsfarben ROT-Weiß gehalten. Sichtbeton, Stahl und Glas geprägt – und von funktionalen Akustikdecken, die bei weitgehend gleicher Optik jeweils raumspezifische Anforderungen erfüllen. M Fotos: OWA Odenwald Faserplattenwerk itten im Stadionumbau war der Verein 2009 in die 2. Bundesliga aufgestiegen und zeigte 2012/13 – nach dem Abschluss aller Bauarbeiten – einen fulminanten Saisonauftakt. Letzter Bauabschnitt des de facto Komplettneubaus des Stadions war die im Sommer 2013 eingeweihte Haupttribüne, die auf spannende Weise modernes Fußballmarketing mit dem traditionell bodenständigen Image des Vereins verbindet. Sie wurde 2012/13 als klassisches baugewerbliches Projekt verwirklicht und bietet neben den Umkleiden sowie den Kraft- und Regenerationsbereichen für die Mannschaften eine moderne Infrastruktur für den Verein sowie verschiedene VIP-Bereiche, Logen und Veranstaltungsräume. Über 2.300 Union-Fans bewiesen ihre Verbundenheit und beteiligten sich mit über 140.000 freiwilligen Arbeitsstunden. VON AUSSEN. Die Fassade erinnert an die traditionellen Fabriken der Stadtteile Oberschöneweide und Köpenick. MEHRFACH FUNKTIONALES DECKENSYSTEM Die von Materialien wie Beton, Glas und „Eisen“ (sprich: Stahl) geprägten Wände bilden sehr schallharte Oberflächen. Die Räume erhielten deshalb abgehängte Akustikdecken, EISERN LOUNGE. Der Name spielt auf den Schlachtruf der Fans „Eisern Union“ an. 1 2014 TROCKENBAU Journal die durch ihre Schallabsorption eine gute akustische Qualität sicherstellen. Passend zur architektonischen Gesamtidee wurde das Deckensystem OWAconstruct® S 3 verwendet, weil es sich durch einen sehr wirtschaftlichen und funktionalen Aufbau mit sichtbaren Tragprofilen und herausnehmbaren Platten auszeichnet. Ein Vorteil waren die Variationsmöglichkeiten der Konstruktion: Neben dem Standardsystem S 3 für Büros, Flure oder die Foyerund Veranstaltungsbereiche konnten mit S 3 bws und S 3 kb auch spezielle Funktionen verwirklicht werden. So steht „bws“ für eine ballwurfsichere Ausführung in den Gymnastik- und Reha-Räumen, deren Decken gegen den harten Aufprall von Bällen geschützt sind. Das Spiel mit der immer wieder ähnlichen Optik, die aber in ihrer Funktion genau auf den jeweiligen Raum abgestimmt ist, konnte auch bei den Akustikplatten fortgesetzt werden. In allen Bereichen mit akustischen Anforderungen wurden vlieskaschierte Mineralwolleplatten OWAcoustic® premium Sinfonia B verwendet. In den Dusch- und Waschräumen stand weniger die Akustik als vielmehr die große zu erwartende Feuchtigkeit im Mittelpunkt, weshalb hier das Dessin AquaCosmos zum Einsatz kam. Bei aller Vielfalt der Funktionen des Deckensystems bilden die helle Farbe und die durchgängige quadratische Form der Akustikplatten die gemeinsame gestalterische Klammer. Es wurden hier alle Wünsche des Vereins nach einem wirtschaftlichen Ausbau mit einem bodenständigen, auch im VIP-Bereich nicht abgehobenem Ambiente, verwirklicht. 53 PRAXIS TROCKENE DUSCHEN. Im Käseverarbeitungszentrums wurden im gesamte Sozialbereich und in den Nasszellen zementgebundene, hochfeuchtigkeitsbeständige Platten verarbeitet. Neubau der Goldsteigkäserei in Bayern Frisch und sauber Der Milchbranche blast der Wind ins Gesicht. Seit Jahren schließen oder fusionieren Käsereien. Die Goldsteig Käsereien bieten jetzt dem Branchentrend die Stirn und setzen mit einem neuen Käseverarbeitungszentrum und Hochregallager auf Investitionen. E rstellt wurde der gesamte Gebäudekomplex in Stahlbetonbauweise. Dabei wurden die Decken und Wände der Hygienebereiche sowie der Sozialräume mit speziellen wasserfesten, faserarmierten Leichtbetonplatten ausgebaut. Die Platten ermöglichen hochbelastbare Konstruktionen und bieten guten Schall- wie Brandschutz. In den oberen Etagen des zweigeschossigen Gebäudes befinden sich die Produktionsanlagen. Im Untergeschoss sind außer der Technikzentrale vor allem die Sozialräume untergebracht. Wichtigste Elemente sind hier die Hygieneschleusen. Räumlich von der Hygieneschleuse getrennte Sozialraume stellen eine strikte Trennung von privater Kleidung und reiner Arbeitskleidung, der genannten Schwarz-Weiß-Kleidung, sicher. 54 FLEXIBLER TROCKENBAU „Der Ausbau des Untergeschosses erfolgte komplett in Trockenbauweise. Dafür sprach die Unabhängigkeit bei der Raumaufteilung. Sie bietet dem Unternehmen die Option, spätere Umbauten je nach Bedarf flexibel und ohne großen Aufwand auszuführen. Außerdem konnten wir dadurch einen schnellen Baufortschritt sicherstellen“, so der planende Archi- KEIN MATERIALMIX. Der Architekt entschied sich für den Ausbau mit einem Produkt. tekt Edmund Lommer vom Architekturbüro Gemoll aus Cham. Es wurden der Hygiene-, alle Sanitär- und Duschbereiche sowie der gesamte Sozialbereich in Trockenbauweise mit hochfeuchtigkeitsbeständigen Platten ausgeführt. HOHE ANFORDERUNGEN „Wir haben uns hier für den Ausbau mit nur einem Produkt entschieden, weil unsere Erfahrung gezeigt hat, dass bei einem Materialmix sehr häufig Probleme auftreten“, erklärt Architekt Edmund Lommer weiter. Die Wahl fiel auf Powerpanel H2O von Fermacell. Die beidseitig mit einem alkaliresistenten Glasfasergewebe armierten Leichtbeton-Platten mit Sandwichstruktur sind diffusionsfähig, schimmelpilzre- Fotos: Fermacell KÄSE, GANZ GROSS. Der Gebäudekomplex wurde in Stahlbetonbauweise erstellt und in Trockenbauweise ausgeführt. PRAXIS HOHE FEUCHTIGKEIT. In den Duschen dichtet eine Flüssigfolie die Konstruktion ab. sistent und vor allem widerstandsfähig gegen Wasser. Ihre große Stabilität ermöglicht hoch belastbare Konstruktionen, die zudem kratzund schlagresistent sind. Hinzu kommen gute Schalldämmwerte. Ein weiteres entscheidendes Kriterium für den Einsatz war die hohe Stabilität der Leichtbeton-Platten. Sie bilden damit den idealen Untergrund für Fliesen und sind zudem nichtbrennbar (Baustoffklasse A1). Beim Neubau des Käseverarbeitungszentrums wurden Decken und Wände mit Powerpanel H2O beplankt. Dabei wurden Trennwände ohne besondere Anforderungen ledig- Der Ausbau des Untergeschosses erfolgte komplett in Trockenbauweise. Dafür sprach die Unabhängigkeit bei der Raumaufteilung. Edmund Lommer, Architekturbüro Gemoll aus Cham lich einfach beplankt, ebenso sämtliche Decken. Die Wände im Flurbereich wurden zweilagig ausgeführt. Im Bereich der Duschen kamen Doppelständerwände zum Einsatz, die beidseitig eine doppelte Beplankung erhielten. Eingesetzt wurden raumhohe Plattenformate mit einer Dicke von 12,5 mm. Die Montage erfolgte auf einer Unterkonstruktion aus CWStänderprofilen 75 × 06 und UW-Anschlussprofilen mit Fermacell Powerpanel Schrauben im Abstand von <_ 50 mm ohne Vorbohren. Der Achsabstand betrug maximal 62,5 cm. Die Ausführung der Deckenkonstruktion erfolgte auf einer Unterkonstruktion aus CDProfilen 60 × 06. Bei dem Bauprojekt kamen Profile mit Korrosionsschutz zum Einsatz sowie Befestigungsmittel, die ebenfalls den Anforderungen an den Korrosionsschutz entsprechen. Fermacell hat hier Schrauben mit einer Spezialbeschichtung und optimierter Gewindeergonomie entwickelt. BAURECHT – BAUBETRIEBSWIRTSCHAFT BAUMANAGEMENT INKLUSIVE ONLINE-ZU GA NG UND APP ZU M HEFT-DOWNL OAD Die Herausgeber Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Heck Professur für Baubetrieb und Bauwirtschaft an der TU Graz bau aktuell-Jahresabo 2014 inkl. Online-Zugang (5. Jahrgang, Heft 1–6) EUR 133,- (zzgl. MwSt. und Versandspesen) Dr. Georg Karasek Rechtsanwalt, Lehrbeauftragter an der Universität Wien Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Tautschnigg Professur für Projektplanung und -steuerung an der Universität Innsbruck www.lindeverlag.at t [email protected] t +43 1 24 630-17 1 2014 TROCKENBAU Journal 55 Campus der Wirtschaftsuniversität Wien Studieren bei perfekter Raumakustik Nach 4 Jahren Bauzeit eröffnete im Oktober 2013 der neue Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, gestaltet durch Architekturbüros von internationalem Renommee. Für zwei Gebäude steuerte Sto jeweils die fugenlose Akustiklösung und die Hightech-Fassade bei. TOP-AKUSTIK IM INTERNATIONALEN FORMAT Das südliche Gebäude „D2/SC“, das fünf Departments, ein Sportzentrum, die Räume der Österreichischen Hochschülerschaft und das Student Center beherbergt, gestaltete der Japaner Hitoshi Abe. Auf der technischen Seite übernahm Sto nicht nur die Beratung, sondern zeichnet für die fugenlose Akustiklösung im Innenraum verantwortlich. Insgesamt 6.500 Quadratmeter Wand und Decke sind mit StoSilent Panel Alu ausgelegt. Mit den alukaschierten Trägerplatten aus Blähglasgranulat lassen sich fugenlose Flächen von bis zu 200 Quadratmetern umsetzen, auch gebogene Flächen sind möglich. Der Schallabsorptionsgrad von mindestens ␣ = 0,55 sorgt für eine besonders angenehme Akustik. Als anspruchsvolles Finish kam 56 die Strukturbeschichtung StoSilent Superfein zum Einsatz, die auch bei sehr dunklen und intensiven Farbtönen angewendet werden kann. FASSADE MIT ZUKUNFTSÄSTHETIK Die 8.000 Quadratmeter Hightech-Fassade des Gebäudes „D3/AD, Departments und Administration“ von Peter Cook stammen von Sto. Hier kann modernste Fassadentechnologie zeigen, worauf es ankommt: kräftige Farben bis zu dunklen Tönen an der Fassade sind möglich, ohne technologische Kompromisse. Aufgrund der Witterung kam die QS- und FT-ExpressTechnologie zum Einsatz, die auch während der nasskalten Jahreszeit eine sichere Verarbeitung garantiert. Die Fassade des Departmentgebäudes präsentiert ihr Farbenspiel mithilfe von StoColor Maxicryl, diese Fassadenfarbe wirkt strukturerhaltend und sorgt für hohe Farbtonstabilität – die richtige Wahl für ein Projekt, das Akzente auf nachhaltiges Bauen legt. Fotos: sto/Christian Schellander D er neu gestaltete Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, bildet eine „Stadt in der Stadt“. Insgesamt über 100.000 Quadratmeter Nutzfläche umfasst das Megaprojekt aus sechs Gebäuden, das gemeinsam von sechs internationalen Architektenteams betreut wurde: Carme Pinós aus Barcelona, Zaha Hadid aus Hamburg, BUSarchitektur aus Wien, NO.MAD aus Madrid, dem Briten Peter Cook von CRABstudio und Hitoshi Abe, Japan. Die einzelnen Gebäudekomplexe spannen eine abwechslungsreiche Architekturwelt auf – jedes Gebäude sieht anders aus, dennoch harmonieren sie alle perfekt. TROCKENBAU Journal 1 2014 MARKT MENSCHEN Mit RIGIPS gut beraten Mit gleich zwei neuen Fachberatern erhält das RIGIPS Team kompetente Unterstützung. Seit Anfang Februar ist Ing. Wolfgang Kramberger erste Anlaufstelle für den Baustoffhandel in Kärnten und der Steiermark. Der gebürtige Grazer ist selbst gelernter Tischler und hat die HTL für Holztechnik absolviert. Im Rahmen seiner beruflichen Laufbahn war er bereits als Projektkoordinator und Produktionsplaner tätig. Erfahrungen im Umgang mit Kunden konnte Kramberger als Gebietsverkaufsleiter sammeln. Zuletzt war er im technischen Vetriebsaußendienst bei der Firma „Haas-Fertighbau GmbH“ beschäftigt. Auch Ing. Bernhard Hauser bringt seit Anfang November 2013 sein Know-how bei RIGIPS mit ein. Als Fachberater ist er für die Maler in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Kärnten und der Steiermark zuständig. Der zweifache Familienvater ist selbst gelernter Maler und war bis zu seinem Wechsel zu RIGIPS bei der Firma Slupetzky als Außendienstmitarbeiter beschäftigt. Außerdem hat der gebürtige Salzburger bereits Erfahrungen als Produktentwickler sowie Produktionsleiter gesammelt. QUESTER: TrockenbauOffensive im Norden Wiens Entgeltliche Einschaltung P ercostraße in Wien 22: Hier finden Profis alles für den Trockenbau. Und jede Menge kompetente Beratung – von Fachmann zu Fachmann. Dem Trend zum wirtschaftlichen und zeitgemäßen trockenen Innenausbau trägt QUESTER hier auf 2.000 m2 Trockenbaulager und 3.000 m2 Freilager Rechnung. Die 200 m2 große Ausstellungsfläche bietet viel Platz für Produktinnovationen und intensive Beratungsgespräche. QUESTER-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Ulrich Paulmann: „Auch Gewerbekunden können vom Fachwissen und dem Know-how-Transfer des Baufstofffachhandels profitieren.“ Darüber hinaus besticht der Standort durch seine Lage im Einzugsgebiet im Norden der Stadt. Komplettiert wird das Angebot durch die Schwerpunkte Baustoffe und Holz, besonders aber durch die Produkte mit dem grünen Q!. Nachhaltigkeit ist bei der Entscheidung für Bausysteme und Bauprodukte ein wichtiger Faktor. Das grüne Q! kennzeichnet besonders umweltverträglichen Waren, sowie jene, die der Herstellung erneuerbarer Energie dienen. INFOS: www.quester.at 1 2014 TROCKENBAU Journal Thomas Fröschl übernimmt Vertriebsleitung Mit Jänner 2014 übernahm Bmst. Ing. Thomas Fröschl die neu geschaffene Position als Vertriebsleiter Österreich bei der ROCKWOOL Handelsgesellschaft Österreich. Er verantwortet in seiner Position die Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Vertriebsaktivitäten in Österreich. Zu seinen zentralen Aufgaben gehört die Optimierung der strategischen Ausrichtung im Vertrieb ebenso wie die Führung der Vertriebsmannschaft. Darüber hinaus wird er sich der Betreuung von Key Accounts widmen und GF KommR Ing. Franz Böhs unterstützen. MARKT M Decken-Kollektionen für die Welt-Architektur D ie moderne Architektur benötigt immer individuellere Lösungen. OWA hat ihr Sortiment in den vergangenen Jahren stark erweitert und in Richtung Design differenziert. Das Gesamtsortiment wurde in zwei generelle Produktlinien unterteilt. Die neue OWAlifetime® collection umfasst ein weites Sortiment aus hochwertigen Mineral- und Spezial-Deckenplatten sowie die Konstruktionssysteme OWAconstruct®. Die zweite Produktlinie OWAconsult® collection umfasst neben innovativen und bewährten Produkten auch die Königsklasse, wenn es um besondere Ansprüche an Design und Funktion geht. Die 2012 mit großem Erfolg eingeführten Deckensysteme, die in Zusammenarbeit mit dem Architekten Hadi Teherani entwickelt wurden, zählen ebenso zu dieser Kollektion. INFOS: www.knauf.at INFOS: www.owa.de RIGIPS sorgt für glasklaren Durchblick Mit ISOVER Xtra gut geschützt in flächenbündiges Glassystem für den trockenen Innenausbau – das ist das neue Window Planline von Saint-Gobain RIGIPS Austria. Die einzelnen Module in Ganzglasoptik sind in puncto Größe und Design individuell gestaltbar und für Wanddicken von 100 bis 250 mm geeignet. Die Verglasung und der Rahmen können zeitlich unabhängig voneinander verarbeitet werden. Der Schutz der verglasten Fensterelemente während der Bauphase entfällt somit und im Renovierungsfall ist es möglich die einzelnen Teile separat auszubauen und wiederzuverwenden. Neben einer einfachen Montage punktet RIGIPS Window Planline auch mit hervorragenden Schallschutzwerten von bis zu 57 dB und gewährleistet somit ein hohes Maß an Privatsphäre. In die Glaszwischenräume integrierte Jalousie- und Rollosysteme sorgen zusätzlich für Sichtschutz und bei Bedarf für Abdunkelung. Mit Zulassungen für die Brandschutzklassen E30 und EI 30 ist man mit dem Glassystem auch gut geschützt, wenn es um den Feuerwiderstand geht. uftdichtheit ist die Voraussetzung für hohe Energieeffizienz und langjährige Schadensfreiheit wärmegedämmter Gebäude. Aus diesem Grund hat ISOVER sein bewährtes Luftdichtheits- und Feuchteschutzsystem noch einmal überarbeitet und perfektioniert. Die neue VARIO Xtra Produktfamilie umfasst sowohl Dichtstoffe wie die dauerelastische Zwei-in-eins-Klebe-Dichtmasse VARIO XtraFit sowie Klebebänder VARIO XtraFix und Klettbänder VARIO XtraTape. Die einzelnen Komponenten sind exakt aufeinander abgestimmt und gewährleisten somit bestmögliche Sicherheit. Das System bietet vielfältige funktionssichere Lösungen im Steildach, bei der Innendämmung von Außenwänden oder bei extremen Anforderungen beispielsweise im winterlichen Rohbau oder im Gründach. Neben besten bauphysikalischen Werten punktet VARIO Xtra auch mit einer einfachen Verarbeitung. Foto: M. Possert/Knauf it seinen Fireboard-Systemen bietet Knauf hochwertige Feuerschutzlösungen auch für spezielle Anforderungen, wie sie vor allem beim Bauen im Bestand immer wieder gefordert sind. Der Stellenwert des Feuerschutzes im Hochbau steigt stetig an. Ob bei Neuplanungen oder bei Bauen im Bestand – Brandschutzkonzepte gelten heute als wichtige Grundlage für Bau- und Nutzungsgenehmigungen. Der bauliche Feuerschutz bildet dabei die Basis für die geforderte Sicherheit. Gerade bei Feuerschutzlösungen im Bestand sind oft individuelle konstruktive Lösungen gefragt, etwa bei der Verkleidung von bestehenden Stahlbetonsäulen. Insbesondere geht es um den zusätzlichen Schutz der Stahlbetonbewehrung, um die Stahlgrenztemperatur von 500 C° für beispielsweise 90 Minuten Feuerwiderstand (R90) nicht zu überschreiten. Foto: Saint-Gobain Rigips Austria GmbH E INFOS: www.rigips.at L INFOS: www.isover.at Entgeltliche Einschaltungen 58 TROCKENBAU Journal 1 2014 Foto: OWA Feuerschutzertüchtigung mit Fireboard Entgeltliche Einschaltung MARKT Sochor: schnell und informativ Schiebetür nach Maß live Am 19. und 20. November bekamen 82 Trockenbauer die Vorteile der Knauf Schiebetür nach Maß, die es exklusiv bei Sochor in der Triester Strasse zu kaufen gibt, ebendort präsentiert. Zwei gemütliche und informative Abende nach einem harten Arbeitstag standen am Programm. N ach einer kurzen Begrüßung durch den Gastgeber, Andreas Baier, Leiter der Sparte Trockenbau bei Sochor, referierten Karl Zettl und Karl Zörweg über die Vorteile der Knauf Schiebetürsysteme. Anschließend ging es ans Eingemachte. Franz Elias, Instruktor von Knauf, stellte die Schiebetüre gemeinsam mit Sochor Mitarbeiter Franko Batinic in rekordverdächtigen 2 Minuten und 51 Sekunden auf. Ein Traum für jeden flinken Trockenbauer: Zeitersparnis aufgrund der Erfahrung und der Vorkonfektionierung der Knauf „Krona Kit Futura“. Zahlreiche Fragen der Gäste wurden vor Ort von den Spezi- INFOS: Triester Strasse 14, 1100 Wien Tel. 01/6043638-474 Mail: [email protected] EINFACH DIREKT. Zahlreiche Fragen wurden vor Ort beantwortet ANDREAS BAIER. „Es freut mich persönlich, dass die beiden Abende so gut besucht waren und wir Interesse wecken konnten. Es wird sicherlich die eine oder andere Fortsetzung geben.“ MR. TROCKENBAU. Franz Elias zeigte, wie schnell er arbeiten kann REKORDVERDÄCHTIG. Insgesamt 82 Trockenbauer verfolgten das Aufstellen der Knauf Schiebetüre Fotos: Knauf/P.Kubelka MASSANFERTIGUNG. Karl Zettl, Key Account Manager von Knauf, referierte über die Vorteile der Schiebetür nach Maß alisten bei Brötchen und Bier beantwortet. Das Interesse war groß. Aufgrund des Erfolges werden Vorführungen bei Trockenbauunternehmen angeboten, aber auch Einweisungen direkt auf der Baustelle sind möglich. 1 2014 TROCKENBAU Journal 59 GUTER KLANG REINE LUFT GYPTONE ACTIV‘AIR Bis zu 72 % weniger Schadstoffe in der Raumluft durch Activ‘Air. Zu diesem Ergebnis kommen Laborprüfungen nach ISO 16000-23. Das spricht für den verstärkten Einsatz in öffentlichen Räumen, wo viele Menschen mehrere Stunden am Tag zusammentreffen, arbeiten oder auch Pause machen. Je besser die Raumluft, umso besser sind Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Und weil Gyptone Activ‘Air eine Akustikdecke ist, gibt‘s die bessere Hörbarkeit einfach dazu. www.rigips.com Räume zum Leben.