GESUNDHEIT SCHWYZ BOTE DER URSCHWEIZ | MITTWOCH, 16. MAI 2012 Mit 55 plus kein altes Eisen GESUNDHEITSRATGEBER Wir werden immer älter, und vor allem: Wir werden immer gesünder alt. Diese neue Freiheit gilt es aber auch zu pflegen. Ganz umsonst geht es nicht. Dr. med. Heiner Gabele, Leitender Oberarzt Chronische Erkrankungen, AeskulapKlinik Brunnen Von Freddy Businger Schwyz. – Älter werden ist eine natürliche Entwicklung. Es gehört zum Leben und beginnt schon ab 30: Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt mit jedem Jahr ab, das Gedächtnis und andere geistige Funktionen lassen langsam nach. Doch dafür gewinnen wir mit den Jahren auch an Wissen und Erfahrung, was sich positiv auf Berufsleben und Freizeit auswirkt. Die Lebenserfahrung und der bewusste Umgang mit Gesundheit undWohlbefinden machen mehr Gelassenheit und Zufriedenheit. Heute erleben viele Menschen das Alter als vitalen, flexiblen und mobilen Lebensabschnitt – auch wenn unser Körper ab etwa 50 andere Bedürfnisse hat. Denn jeder kann und sollte etwas tun, um eine gute Lebensqualität und ein vitales Gefühl in der zweiten Lebenshälfte zu erhalten und zu fördern. Da unsere Lebenserwartung gestiegen ist, haben auch Menschen über 55 noch einige Jährchen vor sich. Ein einfaches Rezept Jeanne Calment wurde 122 Jahre alt. Die Französin, 1997 verstorben, ist offiziell die älteste Person derWeltgeschichte. Ihr biblischesAlter führte sie auf das Fahrradfahren, eine olivenölreiche Kost und ihren ausgeprägten Sinn für Humor zurück. Kein schlechtes Rezept also. Dies beweist auch die europäische EPIC-Langzeitstudie mit über 500 000 Teilnehmern. Sie sagt, dass Menschen, die sich gesund ernähren, nicht massiv übergewichtig sind, sich proWoche mehr als dreieinhalb Stunden körperlich bewegen und nie geraucht haben, weniger chronisch erkranken. Sie kriegen also we- Der Autor Freddy Businger, dipl. Erwachsenenbildner AEB und MAS Gesundheitsförderung & Prävention, Leiter von gesundheit schwyz, der Fachstelle für Gesundund heitsförderung Prävention im Kanton Schwyz 21 Wie funktioniert eine Sanierung des Darms? «Die Darmsanierungstherapie Colon-Hydro-Therapie soll sehr gut sein. Wie funktioniert diese Therapie, und wofür ist sie gut?» Andrea Meier, 52 Jahre Bewegung in der Natur: Sie fördert die Gesundheit und die Fitness in jeder Lebensphase. Gemeinsame Aktivitäten beinhalten des Weiteren auch wichtige Sozialkontakte. niger wahrscheinlich Krebs, Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Abwechslung beim Essen Gesund essen bedeutet weder Schonkost noch Diät, sondern vielmehr genussvolles und vor allem bewusstes Essen. Im Alter nimmt der Energiebedarf des Körpers ab, er braucht weniger Kalorien proTag. Doch der Bedarf an Nährstoffen wieVitaminen und Mineralien bleibt gleich. Da kein Lebensmittel allein alle wichtigen Nährstoffe liefert, ist eine vielfältige Ernährung besonders wichtig – mit reichlich pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreideprodukten, Kartoffeln, Obst und Gemüse. Weniger ist oft mehr, dies gilt vor allem beim Fleisch. Fettarm essen ist empfehlenswert, und ganz wichtig ist es, regelmässig und viel zu trinken – insbesondereWasser und ungesüsste Getränke. Fitness für Körper und Geist Bewegung steigert die Fitness in jeder Lebensphase. Sie hält Körper und Gehirn fit, baut Stress ab, verbessert den Schlaf, fördert die Durchblutung der Organe, senkt erhöhten Blutdruck, kräftigt die Muskulatur und stärkt das Herz und die Abwehrkräfte. Man braucht aber keinen Marathon zu laufen. Dreimal pro Woche 30 Minuten joggen, velo fahren, Nordic Walking oder schwimmen reichen für ein gesundes Leben. Allerdings sollte eine Aktivität mindestens zehn Minuten dauern – und idealerweise darf man ein wenig ins Schnaufen und Schwitzen kommen. Auch zweimal pro Woche Kraftübungen für die grossen Muskelgruppen und Beweglichkeitsoder Gleichgewichtsübungen zu machen, wie sie im Flyer «Bewegungsübungen im Alltag» von gesundheit schwyz beschrieben sind, können den Alltag erleichtern. Das Prinzip «Wer rastet, rostet» gilt übrigens auch fürs Oberstübchen: Ohne regelmässige Übungen verkümmern die geistigen Fähigkeiten. Zweimal am Tag für zehn Minuten das Gehirn zu trainieren, erhält und fördert die Denkfähigkeit, stärkt die geistige Fitness und die Konzentrationsfähigkeit. Oft reichen kleine Veränderungen von Routinehandlungen, um das Gehirn zurArbeit zu bewegen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, das Gehirn zu trainieren – von Kreuzworträtsel lösen über Singen bis hin zu einer Sprache lernen. Richtig rasten statt rosten Doch immer nur bewegen geht auch nicht. Der Alltag führt mit seinen Pflichten undAufgaben zu einer inneren Spannung. Diese gilt es mit entspannenden Momenten abzubauen, in denen Sie Abstand gewinnen können: bei Spaziergängen, beim am Feuer sitzen, beim Treffen mit Freunden, bei Hobbys, wie musizieren, tanzen, kochen oder einem ausgiebigen Bad. Sie sollten sich mindestens dreimal proWoche solche Entspannungsinseln gönnen. Sich und Ihrer Gesundheit zuliebe. Weitere Infos schwyz.ch unter www.gesundheit- VERAN STALTUN GSTIPPS Oberwil 21. Mai, 14.00 bis 16.00 Uhr, Mehrzwecksaal der Psychiatrischen Klinik Zugersee, Oberwil. Vortrag: «Neurobiologische Grundlagen von intuitivem Verstehen und Empathie – Das System der Spiegelneuronen», mit Prof. Dr. med. Joachim Bauer. 6. Juni, 19.30 bis 20.30 Uhr, Seminarraum der Psychiatrischen Klinik Zugersee, Oberwil. Angehörigenabend. Information und Diskussion für Angehörige von psychisch kranken Menschen. Anmeldung bis zum Vorabend erbeten beim Empfang unter Telefon 041 726 33 00 oder per E-Mail: [email protected]. Heiner Gabele antwortet: «Seit derAntike gehören Darmeinläufe zu den ausleitenden Verfahren bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen. Eine moderne Weiterentwicklung erfuhr der Einlauf mit dem Colon-HydroTherapie-Verfahren, welches in ganzheitlicher Therapie sowohl bei Magen-Darm-Erkrankungen als auch in einer Reihe von chronischen Leiden unterstützend eingesetzt wird. Die Wirkungsweise der ColonHydro-Therapie besteht zunächst in einer allgemeinen Entgiftung durch Entfernung von Kotresten, schlecht verdaulichen Speiseresten und Giftstoffen. Im Weiteren bewirkt die rhythmische Verabreichung vom mit Sauerstoff angereichertenWasser eine allgemeine unspezifische Umstimmung der gesamten Darmfunktion und insbesondere des vegetativen Nervensystems. Die Colon-Hydro-Therapie findet ihre Anwendung vor allem bei funktionellen Störungen des Magen-Darm-Traktes, insbesondere bei Verstopfung, übermässiger Gärungs- und Fäulnisbildung, Leberund Gallenstörungen sowie bei verschiedensten anderen chronischen Leiden. Darüber hinaus bildet die Colon-Hydro-Therapie eine optimale Vorbereitung für Fastenkuren. Die Colon-Hydro-Therapie stellt eine Weiterentwicklung der Darmspülungen oder Darmbäder dar. Das moderne Verfahren mit entsprechenden Geräten wurde im Auftrag der Nasa für die Astronauten im Weltraum entwickelt. Bei der Behandlung in liegender Position werden mehrere Liter Wasser ohne Druck in den Darm geleitet, wobei die Temperatur abwechselnd verändert wird. Währenddessen wird in den meisten Fällen die Bauchdecke leicht massiert, was die Darmbeweglichkeit (Peristaltik) fördert.» Dr. med. Heiner Gabele, Leitender Oberarzt Chronische Erkrankungen in der Aeskulap-Klinik in Brunnen, Facharzt für Innere Medizin FMH, Naturheilverfahren (D), Homöopathie (D), Fähigkeitsausweis Psychosoziale und Psychosomatische Medizin SAPPM 11. Juni, 14.00 bis 16.00 Uhr, Mehrzwecksaal der Psychiatrischen Klinik Zugersee, Oberwil. Vortrag: «Neue Medien in der Psychiatrie: su ̈chtig nach Facebook, Internet & Co», mit Maciej Szamrowicz, Oberarzt Integrierte Suchthilfe Winterthur. Damit das Leben mit 55 anfängt In der Broschüre «Gesundheit und Wohlbefinden ab 55» von gesundheit schwyz finden Interessierte Tipps für den Alltag, um sich geistig und körperlich fit zu halten. Tipps, die Betroffenen helfen, die restlichen Arbeitsjahre und den Übergang ins Rentenalter mit Elan und Gelassenheit zu meistern. Neben Bewegung, Ernährung, Entspannung und Gehirntraining gibt die Broschüre auch viele Anregungen zu sozialen Beziehungen, Partnerschaft und Vorsorgeuntersuchungen. Brunnen 24. Mai, 19.30 Uhr, Forum der AeskulapKlinik in Brunnen. Abendvortrag: «Orale Medizin», mit dem Referenten Prof. Dr. med. dent. Christian Besimo. 14. Juni, 19.30 Uhr, Forum der AeskulapKlinik in Brunnen. Abendvortrag: «Unser Darm – Grenzfläche zwischen Innen- und Aussenwelt», mit dem Referenten Dr. med. Bernd Orzessek. IMPRESSU M Die «Gesundheitsseite Schwyz» wird in Zusammenarbeit mit dem Spital Schwyz, Gesundheit Schwyz, der Aeskulap-Klinik und der Psychiatrischen Klinik Zugersee gestaltet.