Biochemie-Seminar 15

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Biochemie-Seminar 15 – Hormone1
Erarbeitet von Enno, Leif, Anne, Ferdi
Biochemie-Seminar 15
Verweise mit [L] beziehen sich auf „Biochemie und Pathobiochemie“ von Löffler, Petrides, Heinrich in
8. Auflage. [H] bezieht sich auf „Biochemie des Menschen“ von Horn in Auflage4. [DR] steht für
„Duale Reihe Biochemie“ von Rassow, Netzer, Hauser, Deutzmann in Auflage 2.
Hormone des Hypophysenvorderlappens (HVL)
von Leif
allgemeine Info zu Hypothalamus und Hypophyse
-
Hypothalamus erhält Signale von Hirnrinde, limbischem System, Thalamus und ARAS
Hypothalamus gibt durch neuronale/humorale Stimulation „Releasing Hormone“ und „Release-Inhibiting Hormone“ ab
o Releasing Hormone (Liberine)
 wirken spezifisch auf Zellen des HVL (Adenohypophyse) zur Freisetzung
glandotroper Hormone
o Release-Inhibiting Hormone
 Antagonisten der Releasing Hormone
-
glandotrope Hormone stimulieren periphere Hormondrüsen;
dort freigesetzte Hormone hemmen HVL und Hypothalamus (neg. Rückkopplung)
-
Hormone des Hypothalamus sind am C-terminalen Ende amidiert (Schutz vor Proteolyse)
denn hypothalamische Hormone entstehen durch limitierte Proteolyse
Hormone werden pulsatil (90-120 min) aus Hypothalamus sezerniert
-
HVL (Adenohypophyse)
-
bildet Hormone
Sekretion reguliert durch regulatorische Polypeptide des Hypothalamus [Ncl.
suprachiasmaticus und Ncl. paraventricularis]
HVL-Hormon
Somatotropin
(GH)**
Prolactin**
FSH*
LH*
TSH*
ACTH
(Corticotropin)
*=
**=
endokriner Effekt
IGF-1, IGF-2 in Leber u.v.a
Releasing-H.
GHRH
Release-Inh.-H.
Somatostatin (GHRIH)
PRH ?
Estrogene in Graaf-Follikel, Corpus luteum
Progesteron in Corpus luteum;
Testosteron in Leydig-Zellen, NNR
T3, T4 in Schilddrüse
Cortisol in NNR
GHRH
LRH
Dopamin (PRIH)
GnRH, LRH
Inhibin (Sertolizellen)
TRH
CRH
Somatostatin
Vasopressin (aus HHL)
identische α-UE mit 89 Aminosäuren, unterschiedliche β-UE
von gemeinsamem Vorläufer
-1-
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ACTH (Corticotropin)
-
adrenocorticotropes Hormon
in basophilen Zellen des HVL synthetisiert und in Sekretgranula gespeichert
Hypophyse enthält ca. 250 μg ACTH, 10-20% davon werden täglich sezerniert
o 7-10 kurze Perioden am Tag, meist am frühen Morgen
o Plasma-HWZ 20-25 min
-
Biosynthese über Pro-Opiomelanocortin (POMC)  proteolytische Prozessierung durch
Prohormonconvertasen (PC) an Lysin- und Arginin-reichen Regionen [basophile Seitenketten]
[POMC kann durch limitierte Proteolyse auch zu Endorphin, β-Lipotropin, MSH,
Opiatpeptiden werden]
besteht aus 39 Aminosäuren, davon 24 N-terminale für biologische Aktivität verantwortlich
-
Regulation
- Stimulation der Sekretion des ACTH durch CRH, Cholecystokinin, Stress
o Nachlieferung des ACTH über CRH-stimulierte Transkription des POMC-Gens
- Inhibition der Sekretion des ACTH durch Cortisol
Wirkung
- stimuliert Synthese und Regulation der Glucocorticoide, Androgene, Estrogene in NNR:
o Aktivierung der Cholesterinesterase
o Aktivierung des Proteinbiosynthese, Steriodsynthese
o Steigerung der Glykogenolyse und des Hexosemonophophatwegs
-
Folgen:
o BZ steigt
o nicht-veresterte FS im Blut steigen
o N-, Kalium-, Phosphat-Ausscheidung steigt
o Retention von Na+, Cl-, Wasser
o Abfall der Eosinophilen und Lymphozyten
o Anstieg der Leukos
o gesteigerte Harnsäureausscheidung (wg. erhöhtem Purinstoffwechsel)
GnRH
-
Gonadotropin-releasing-Hormon steuert hormonelle Regulation der Gonadenfunktion
Regulation
- GnRH-produzierende Hormone werden von Wachstumsfaktoren aus Gliazellen (z.B. TGFα,
TGFβ) und Prostaglandin E2 reguliert
- Regulation durch Kisspeptin
Wirkung
- stimuliert Synthese und Freisetzung von LH (Luteotropin) und FSH (Follitropin) aus HVL
-
GnRH-Störungen in der Entwicklung führen zu verzögerter Pubertät und Hypogonadismus
-2-
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LH, FSH
Wirkung LH
o
o
Wirkung FSH
o
o
stimuliert Leydig-Zellen des Hodens zu Testosteronsynthese und –sekretion
stimuliert Theca-Zellen zu Androgen-Synthese ; Corpus luteum zu ProgesteronSynthese; Granulosazellen zu Estrogensynthese
stimuliert Sertoli-Zellen zur Spermatogenese
stimuliert Graaf’schen Follikel zur Follikelreifung und Estrogenproduktion; Erhöhung
der LH-Rezeptoren an Granulosazellen
Feinregulation
o Inhibine aus Sertoli-Zellen des Hodens und Granulosa-Zellen des Ovars freigesetzt
 hemmen spezifisch FSH
o Aktivine aus Sertoli-Zellen, Follikelepithel des Ovars und Zellen des HVL
 stimulieren FSH-Biosynthese und –Sekretion
o Follistatin hemmt Aktivin
Somatotropin (STH/ GH „growth hormone“)
-
aus somatotropen Zellen der Adenohypophyse
strukturverwand mit Prolacin; nicht glykosyliert
im Blutplasma an Bindeprotein gebunden (lösliche Form des zellulären GH-Rezeptors)
Regulation
- [L] S. 886 Abb. 27.38
- stimuliert durch GHRH („growth hormone releasing hormone“) aus Ncl. arcuatus und Ncl.
ventromedialis
 gelangt an GHRH-Rezeptoren
 G-Protein  PKA+PLC
 Synthese und Freisetzung von GH
- stimuliert durch Ghrelin aus Magenmukosa (antizipatorisch vor Nahrungsaufnahme sezerniert)
 an GH-Sekretagogrezeptor (GHSR)
 PLC  GH-Release über [Ca++]IZ
- inhibiert durch Somatostatin, gebildet im Hypothalamus aus Präprosomatostatin durch
Prohormonkonvertasen
 G-Protein hemmt Adenylatcyclase
- Inhibition durch IGF-1 durch negative Rückkopplung auf hypothalamischer Ebene auf die
GHRH-Produktion und auf hypophysärer Ebene auf die GH-Sekretion
-3-
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Wirkung
- Somatotropin (GH) hat direkte insulinantagonistische Wirkungen
[z.B. eine Hemmung der Glucoseaufnahme in Muskel- und Fettgewebe, Förderung der
Gluconeogenese und Fettmobilisierung durch Lipolyse und Ketogenese]
 Erhöhung der Glucose und freien Fettsauren im Blut
- GH stimuliert in den meisten Geweben Aminosäureaufnahme und Proteinbiosynthese
- GH stimuliert im Muskel Fettsäureaufnahme und –verwertung, sowie Proteinbiosynthese
„Viele Wirkungen von Somatotropin (GH) werden über lokale Bildung von IGF-I und IGFBindeproteinen vermittelt, welche zusammen Wachstum und Körperzusammensetzung kontrollieren.“
- Wirkung des GH wird über einen GH-Rezeptor (Cytokinrezeptor) vermittelt:
GH-Bindung induziert Rezeptordimerisierung nachgeschaltete Aktivierung der JAK/STATSignaltransduktionskaskade  Aktivierung GH regulierter Gene(v.a. Insulin like growth
factors-1 und -2 (IGF-1 und IGF-2, früher: Somatomedine)
[GH-Rezeptoren sind vor allem in der Leber exprimiert, jedoch auch in vielen anderen Körperzellen, z.B. Wachstumszonen auf Chondrozyten im Knochen, Knorpeln und verschiedenen
anderen Geweben]
- IGF-1 und IGF-2 werden aus Vorstufen durch limitierte Proteolyse gebildet
o IGFs zeigen hohe Homologie zu Insulin und binden auch an Insulinrezeptoren
o zirkulieren im Blut gebunden an IGF-Bindeproteine (IGF-BP)
o IGF-1 bindet auch v.a. an einen spezifischen IGF-1-Rezeptor [Strukturähnlichkeit mit
dem Insulinrezeptor; Signalübertragung erfolgt ähnlich wie beim Insulinrezeptor
durch Tyrosinkinaseaktivität]
o IGF-2-Rezeptor [Mannose-6-Phosphat-Rezeptor] zeigt einen anderen Aufbau als der
Insulin- und IGF-I-Rezeptor und keine Tyrosinkinaseaktivität
o hohe IGF-1-Spiegel neonatal und während der Pubertät gefunden [Serumkonzentration von IGF-1 wird diagnostisch als integrales Signal der GH-Wirkung verwendet, da
die Analytik des GH wegen kurzer HWZ und pulsatilen, vom Lebensalter abhängigen
Ausschüttung nur von Speziallabors durchgeführt und interpretiert werden kann}
o IGF-1 und IGF-BPs für Knochen- und Knorpelwachstum essentiell
 In vivo stimuliert IGF-1 am intakten Rippenknorpel den Einbau von Sulfat in
Proteoglykane und den von Thymidin in DNA
 wenn die Zellen konfluent sind und ihr Wachstum einstellen
 Thymidineinbau , IGF-1 führt zur Synthese extrazellularer Matrix
[also Reaktion einer Zielzelle auf IGF-1 durch Proliferationszustand bestimmt]
o IGFs stimulieren Wachstums- und Differenzierungsvorgange
 Differenzierung von Adipozyten aus entsprechenden Vorlauferzellen
 IGF-2 ist vor allem ein embryonaler und fetaler Wachstumsfaktor, zusammen
mit Insulin
-
wichtige Wirkungen von Somatotropin laut Vorlesung
Prozess
kurzfristig („insulinähnlich“)
Glc-Aufnahme
AS-Aufnahme
GLC-Verwertung
Lipolyse
Proteosynthese
langfristig („diabetogen“)
Glc-Aufnahme
Lipolyse
Proteosynthese
Leber
Muskel
Fettgewebe
(+)
+
+
+
-
+
(-)
+
-4-
+
+
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Erarbeitet von Enno, Leif, Anne, Ferdi
Prolaktin
„Das dem GH strukturverwandte Prolactin wirkt über einen Rezeptor der Cytokinfamilie durch JAKSTATPhyosphorylierungskaskaden auf die Brustdrüsenentwicklung und Lactation.“
- während Schwangerschaft erhöht sich Zahl und Größe der lactotrophen Zellen
 Vergrößerung der Adenohypophyse um bis zu 50%
 Nebenwirkungen auf die Sehnervenkreuzung [nach Beendigung von Schwangerschaft und
Lactation rückläufig]
- Prolactin nicht posttranslational modifiziert; strukturell verwandt mit GH
o weist drei intramolekulare Disulfidbrücken auf und hat eine Plasmahalbwertszeit von
ca. 15 Minuten
Wirkung
- direkte Wirkungen auf die Entwicklung des Brustdrüsenepithels während Schwangerschaft
o Hinweise auf Beteiligung an Tumorentwicklung von Brust- und Prostatakarzinomen
- wirkt über einen Klasse 1-Rezeptor der Cytokinrezeptorsuperfamilie
[phosphorylierte Tyrosinreste des Prolactinrezeptors sind auch Andockstellen für die
Adaptorproteine SHC, GRB 2 und GAB 2]
 Bindung und Aktivierung von Ras und Raf  MAP-Kinasewege
-
synergistisch mit LH  Progesteron-Synthese im Corpus luteum
-
synergistisch mit STH, Thyroxin, Insulin  Induktion der Enzyme für Lactosebildung
-
Kinasen der Src-Familien können an den Prolactinrezeptor binden und Proteinkinase B sowie
PIP-3-Kinasewege aktivieren
 Hemmung der Apoptose und Stimulation der Proliferation
Regulation
- im Gegensatz zu den anderen Hypophysenhormonen bisher kein hypothalamisches
releasing-Hormon
- Inhibition der Sekretion durch hypothalamisches Dopamin über Dopamin D2-Rezeptoren
 Dopamin wird auch als „prolactin inhibiting factor“ bezeichnet.
-
volle Wirkung entfaltet sich erst nach Geburt da Estrogene und Gestagene Enzyme der
Lactosebildung hemmen
Pathobiochemie
- Erhöhte, andauernde Prolactinsekretion bei Adenomen der lactotrophen Zellen, sog.
Prolactinomen, beobachte
 Amenorrhoe, Galactorrhoe und Infertilität junger Frauen sowie verringertee Libido und
Impotenz bei Männern [sekundär Gonadotropinsekretion supprimiert]
- Prolactinome können durch Dopaminagonisten oder transsphenoidale, selektive Entfernung
des Prolactinoms behandelt werden
-5-
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Erarbeitet von Enno, Leif, Anne, Ferdi
Trijodthyronin T3, Tetrajodthyronin T4
von Anne
-
THR (=TSH-releasing hormon) ist ein Tripeptid, welches durch posttranslationale
Prozessierung eines Prohormons mit 225 AS entsteht
-
Diese Prozessierung finde u.a. im ER statt, wo aus dem Pro-TRH-Protein durch die
Prohormonkonvertasen PC1 undPC2 6 TRH-Vorläuferpeptide der Sequenz „Arg-Gln-His-ProGly-Arg“ entstehen
Die Expression dieser Prohormonkonvertasen wird durch Leptin stimuliert und durch Nahrungskarenz gehemmt
Diese werden durch verschiedene Peptidasen noch modifiziert (einzelne Schritte hier laut
Frau Dr. Siepert nicht so wichtig)
TRH hat eine HWZ von 2 Minuten
Der Abbau des TRH erfolgt durch die Thyroliberinase (hormonell reguliert, auf den
lactotropen Zellen der Adenohypophyse exprimiert)
 spaltet den Pyroglutamylrest unter Bildung eines Histidinprolinamids ab
 das Enzym unterliegt dem Rückkopplungsmechanismus: durch T3 wird die Expression stimuliert, durch Estradiol gehemmt
-
-
-
-
Das schließlich entstehende biologisch aktive TRH-Neuropeptid wird durch die Stimulation
der TRH produzierenden neuroendokrinen Zellen des Hypothalamus in Schüben freigesetzt
Anschließend erfolgt der Transport über den Portalkreislauf des Hypophysenstiels zu den
thyreotropen Zellen der Hypophyse
Dort bindet TRH an spezifische Rezeptoren der Plasmamembran der basophilen
Hypophysenzellen und stimuliert die TSH (Thyreotropin) Sekretion (die Freisetzung erfolgt
innerhalb von Minuten)
TSH wird von den thyreotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens freigesetzt
Es besteht aus einer α-UE mit 92 AS und einer β-UE mit 110 AS; täglich werden ca. 200 µg
TSH sezerniert wobei die höchsten TSH-Spiegel am Spätabend und in der ersten Nachthälfte
erreicht werden, die HWZ des Hormons beträgt 50 Minuten
Schlafentzug, Hunger oder andere pathophysiologische Konstellationen hemmen und unterbrechen die reguläre TSH-Freisetzung
Die TSH-Bestimmung im Serum ist der erste wichtige Nachweisparameter des Funktionszustandes der Schilddrüsenhormonachse und erlaubt erste diagnostische Rückschlüsse
TSH-Rezeptor
-
-
-
Der TSH-Rezeptor gehört zu den G(Sα)-Protein gekoppelten, heptahelicalen Rezeptoren und
stimuliert über die Adenylatcyclyse die cAMP –Produktion
Zudem wird bei hohen TSH-Konzentrationen in geringen Umfang der PhosphoinositolSignalweg in Thyrozyten aktiviert
Der Rezeptor weist eine sehr große extrazelluläre Domäne auf ; diese bildet aus neun
leucinreichen repetetiven Sequenzen eine Hufeisen-Struktur und ist für die Bindung des intakten, glykosylierten TSH verantwortlich
Der Rezeptor hat bereits ohne Ligandenbindung eine gewisse Grundaktivität, die zu einer
niedrigen basalen Aktivierung der Adenylatcyclase und damit der Schilddrüsenhormonproduktion und Freisetzung ohne TSH- Stimulierung führt
Der TSH- Rezeptor reguliert faktisch alle wichtigen Schritte der Schilddrüsenhormonproduktion und wird als der zentrale Regulator der Schilddrüsenhormonachse angesehen
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Struktur von T3 und T4:
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Die beiden Schilddrüsenhormone leiten sich von der Aminosäure Tyrosin ab
Die iodfreie Grundsubstanz der Schilddrüsenhormone wird als Thyronin bezeichnet
L-Thyroxin (T4) ist das Tetraiodthyronin, die Iodatome sind in 3, 3‘, 5- und 5‘-Stellung angeordnet
Triiodthyronin oder Liothyronin (T3) hat die 5‘-Stelle unsubstituiert
siehe [L] S. 850
Regulation von T3 und T4
-
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Hypothalamus : Integration von humoralen und nervalen Afferenzen →TRH- Freisetzung
Adenohypophyse: TRH stimuliert die Biosynthese und Freisetzung von TSH
Schilddrüse: TSH bindet an den G-Protein- gekoppelten Rezeptor
 Stimulation der Hormonbiosynthese (über Steigerung der Genexpression)
 Förderung des Wachstums von Schilddrüsenepithelzellen
Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 hemmen dann die Biosynthese von TRH und TSH
 negativer Feedbackmechanismus
Somatostatin hemmt die Synthese und Freisetzung von TSH
siehe [L] S.847 Abb. 27.5
Biosynthese der Schilddrüsenhormone
-
-
Das in der Schilddrüse synthetisierte Thyreoglobulin und die aus ihm entstehenden Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin sind die wichtigsten iodhaltigen Verbindungen
im Organismus
Iodid ist ein Spurenelement, daher muss die Schilddrüse ein effektives System zur Aufnahme
des Iodod enthalten
1. Iodid wird über den NIS Transporter (Natrium Iodid Symporter) in die Thyreozyten aufgenommen
2. Durch den Ionenkanal Pendrin wird Iodid ins Follikellumen abgegeben du dort mit H²O²
in Iodonium-Ionen umgewandelt
3. Diese dienen der Iodierung von Tyrosylresten im Thyreoglobulin
4. Mithilfe der Thyreoperoxidase erfolgt die Kopplung iodierter Tyrosylreste im Proteinverbund des Thyreoglobulins unter Ausbildung einer Etherbindung → T3 und T4 stellen
modifizierte Aminosäurereste dieses Proteins dar
5. Nach Übertragung des Iodtyrosylrestes bleibt der Aminosäurerest als Dehydroalanin zurück
6. Thyreoglobulin wird von den Thyrozyten aus dem Follikellumen aufgenommen und intrazellulär lysosomal abgebaut
7. T3 und T4 werden freigesetzt und sezerniert
[L] S.851, Abb. 27.10
Transport der Schilddrüsenhormone im Blut
-
Die SH sind als iodierte Aromaten sehr hydrophob
In den Kapillaren der Schilddrüse werden sie an Hormonverteilungs- und Transportproteine
gebunden, sie kriegen dann in weniger als 1% in freier Form vor
Die Transportproteine sind:
o Thyroxin- bindendes Globulin (TBG)
o Thyroxin- bindendes Präalbumin (TBPA)
o Albumin
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Biologische Wirksamkeit von T3 und T4
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Täglich werden beim Erwachsenen auf 70kg Körpergewicht 130 nmol T4 von der Schilddrüse
produziert (einzige T4 Produktion im Körper)
Die T3 Gesamtproduktion liegt bei 50 nmol, wobei 60-80% des T3 außerhalb der Schilddrüse
von Deiodaseenzymen aus T4 gebildet wird
T4 wird dabei durch die 5‘-Deiodase (Dio 1/2 ) durch Abspaltung eines Iodatoms am äußeren
Ring in T3 umgewandelt (in Schilddrüse, Leber und Niere)
Wenn durch die 5-Deiodase (Dio 3) am inneren Ring ein Iodatom abgespalten wird, entsteht
biologisch inaktives reverses rT3
Die Deiodasen sind selenhaltig!
Schilddrüsenhormone sind als Phenole auch Substrate für Sulfotransferasen und
Glucuronidasen  nach Sulfatierung und Glucuronidierung werden sie über die Galle ausgeschieden
Der molekulare Wirkmechanismus von T 3
-
-
-
siehe [L] S. 856 Abb. 27.15
T3 Rezeptoren sind auch ohne Liganden im Chromatin lokalisiert
T3 Rezeptoren binden an Schilddrüsenhormon responsive Elemente der T3 empfindlichen
Gene →Repression
Ligandenbindung hat 2 Effekte
 hebt die Repression auf
 kann zu einer zusätzlichen Transkriptionsstimulation führen
Die Schilddrüsenhormone T3und T4werden durch die Transporter MCT 8 bzw. OATP 1C1 in
die Zielzellen aufgenommen.
T4wird dort durch die 5’-Deiodasen in T3 umgewandelt.
Nach Translokation in den Zellkern bindet T3 an den T3-Rezeptor.
Dieser wirkt entweder als Homodimer oder häufiger als Heterodimer mit dem
Retinoatrezeptor RXR und bindet in dieser Form an entsprechende Enhancerelemente der
DNA.
 veränderte Transkription entsprechender Gene
Es liegt ein entwicklungsabhängiges und gewebespezifisches Expressionsmuster der
Rezeptorisoformen vor
Zelluläre Wirkung der Schilddrüsenhormone
-
-
-
Dazu gibt’s im Script eine unglaublich vollgepackte Folie, hier die wichtigsten Punkte:
Schilddrüsenhormone….
steigern den Sauerstoffverbrauch vieler Gewebe. Dieser Effekt ist auf einen gesteigerten
Substratumsatz sowie eine erhöhte Expression der Na+/K+-ATPase in der Plasmamembran
und der Ca2+-ATPase im saroplasmatischen Retikulum zurückzuführen. Mit dem gesteigerten Energieumsatz der Gewebe geht auch eine gesteigerte Thermogenese einher.
Aktivieren, Gluconeogenese, Glykogenolyse, Liponeogenese (durch Stimulierung des
Malatenzyms, der Glucose-6-phospat-Dehydrogenase und der Fettsäuresynthase) und Proteinbiosynthese (letzteres durch Förderung des Importes von AS in die Zellen)
Stimulieren die Cholesterinbiosynthese durch Induktion der HMG-CoA-Reductase
fördern das Körperwachstum durch Stimulierung der Biosynthese von STH in der Hypophyse
und durch direkte Effekt beim Knochenwachstum
besitzen eine Schlüsselfunktion bei Differenzierungsvorgängen, vor allem der Hirnentwicklung bei Neugeborenen durch Förderung der Dendritenbildung und der Myelinisierung
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Pathobiochemie
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Schilddrüsenerkrankungen sind durch Veränderung der normalen Schilddrüsengröße und/
oder Schilddrüsenfunktion charakterisiert
Unzureichende Iodversorgung eines drittels der Menschheit ist eine einfach vermeidbare Ursache von verschiedenen Entwicklungsstörungen bei Kindern und Beeinträchtigung der
Stoffwechselfunktion bei Erwachsenen
Iodmangelstruma
-
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Bei inadäquater Iodversorgung kommt es zu einer Beeinträchtigung der Schilddrüsenhormonproduktion und –freisetzung
Dadurch werden die hypothalamische TRH- und die hypophysäre TSH-Produktion stiumuliert,
die Schilddrüse versucht der unzureichenden Hormonsynthese durch Iodmangel entgegen zu
wirken
Diese Stimulation stellt einen Proliferationsreiz dar, es kommt zur Bildung von Wachstumsfaktoren (u.a. IGF-1) und zur Thyrozytenproliferation und Neubildung von Follikeln →Struma
Diese erhöhte Zellteilung ist die Basis für die Entwicklung autonomer Bereiche, die nicht
mehr unter der Feedback-Regulation der hypothalamisch-hypophysären Achse stehen
 „Heiße Knoten“
Hyperthyreose: Morbus Basedow (Grave’s desease)
-
-
Der TSH- Rezeptor ist Ziel von Schilddrüsenautoantikörpern, wird somit stimuliert
Es werden vermehrt Schilddrüsenhormone produziert und sezerniert, die Rückkopplungshemmung fällt jedoch weg
Die Folgen sind:
1. Tachykardie (und vergrößerte Blutdruckamplitude, vermehrtes HZV)
2. Nervosität
3. Vermehrte Schwitzneigung
4. Wärmeintoleranz
5. Gewichtsverlust
Es kommt zu einer erhöhten adrenergen Aktivität des Myokards bei noralen PlasmaKatecholaminspiegeln durch Änderung der Expression der Gene für den β1- Rezeptor
Da der TSH-Rezeptor kontinuierlich stimuliert wird, werden über den Phosphoinositolweg
das Wachstum und die Proliferation der Thyrozyten stimuliert Struma
Therapieansätze sind
-
Komplette Entfernung der Schilddrüse
Zerstörung der schilddrüse mit radioaktiv markiertem Iod
Substanzen, die die TPO-katalysierte Schilddrüsenhormonsynthese blockieren
 Thyrostatika
Hypothyreose: Morbus Hashimoto
-
Bildung von Blockierenden Antikörpern gegen die TSH-Rezeptoren, d.h. die Hormonproduktion nimmt ab
Desweiteren kommt es zur langsamen aber kontinuierlichen zytotoxischen Zerstörung der
Thyrozyten mit Fibrosierung des Gewebes
Das führt über längere Zeit zum kompletten Verlust funktionsfähiger Thyrozyten und Follikel
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Therapie:
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Man muss eine voll ausgeprägte Hypothyreose mit synthetischen Schilddrüsenhormonen behandeln
Am häufigsten sind übrigens Frauen im geschlechtsreifen Alter betroffen
Angeborene Hypothyreose:
-
-
Die Häufigkeit dieser Krankheit beträgt 1 zu 3500
Die Entwicklung der Schilddrüse erfolgt im ersten Drittel der Schwangerschaft
Für die korrekte Entwicklung ist die kombinierte und organisierte Expression von mindestens
den folgenden Transkriptionsfaktoren nötig: TTF1, PAX8, NKX2.1, HEX
Falls dies nicht der Fall ist, ist die Organentwicklung des Kindes entweder gestört oder fällt
ganz aus
Man weist diese Krankheit mit einem obligatorischen Neugeborenen- Screening auf erhöhtes
TSH im Blut nach
Im Mutterleib kann das Kind durch mütterliche Hormone versorgt werden, aber postnatal
muss innerhalb der ersten 2 Lebenswochen mit einer T4- Substitutionstherapie begonnen
werden, die lebenslang beibehalten werden muss
Sonst kommt es zu gestörter körperlicher und geistiger Entwicklung
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Glucocorticoide: Cortisol
von Enno
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Definition:
o „Glucocorticoide sind Steroidhormone der Nebenniere, deren primäre Stoffwechselfunktion die Glucoseversorgung und Mobilisierung von Energiespeichern ist.“
wichtigster Vertreter: Cortisol
Funktion des Cortisols
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langfristige Umstellung des Stoffwechsels auf Dauerstress
auch in Ruhe für Regulation vieler Körperfunktionen (Bsp: Immunsystem) und Embryonalentwicklung wichtig
siehe [Horn] S. 365
Synthese des Cortisols
-
-
-
-
Cortisol leitet sich vom Cholesterin ab
Steroidhormon produzierende Zellen haben hohe Anzahl an Lipidtropfen
o darin verestertes Cholesterin gespeichert
 zur Aufnahme von Cholesterin viele LDL-Rezeptoren auf Zelloberfläche
ACTH reagiert mit Rezeptoren auf Zellmembran der Zona fasciculata-Zellen
o  Aktivierung Adenylatcyclase  cAMP 
 Cholesterinesterase phosphoryliert (aktiviert)
Cholsterin aus Lipidtröpfchen mobilisiert
Synthese findet in Mitochondrien und Cytoplasma statt
initialer Schritt: Umwandlung von Cholsterin  Pregnenolon
o durch Cholesterin-Desmolase
 in innerer Mitochondrien-Membran lokalisiert
 Cytochrom P450-abhängig
o Pregnenolon entsteht durch Abspaltung der Seitenkette zw. C-Atom 20 und 22
 mit Einführung einer Ketogruppe an C20
Pregnenolon verlässt Mitochondrium
durch Enzyme des endoplasmatischen Retikulums (3-Hydroxysteroid-DH und
4,5-Ketosteroid-Isomerase) in Progesteron umgewandelt
Cytochrom P450-abhängig zu 17-Hydroxyprogesteron hydroxyliert (17-SteroidHydroxylase)
Hydroxylierung an C21 (21-Hydroxylase)
Zwischenprodukt gelangt wieder ins Mitochondrium
erneute Hydroxylierung an C11 (11-Steroid-Hydroxylase)  Cortisol
aus Pregnenolon entstehen auch weitere Steroidhormone, wie Aldosteron, Testosteron,
Östadiol
(siehe [DR] Abb. B-20.16 bzw. Vorlesungsfolie „Hormone“ 39)
C17 und C21 Hydroxylierung:
C11 Hydroxylierung:
Umlagerung der Doppelbindung:
 ER
 Mitochondrium
ER
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Regulation
- Biosythese durch Hypothalamus und Hypophyse kontrolliert
- bei bestimmten Stimuli (Bsp: Hypoglykämie, emotionale Faktoren) wird Sekretion von
Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) im Hypothalamus gesteigert
- über G-Protein-gekoppelten Rezeptor in Adenohypophyse Biosynthese und Freisetzung von
adrenocorticotropem Hormon (ACTH) stimuliert
- durch ACTH in Niere innerhalb weniger Minuten Biosynthese von Cortisol angeregt
o stimuliert Expression der erforderlichen Enzyme und Bildung vom benötigten NADH
-  Cortisolspiegel im Blut steigt
-
Cortisol hemmt seine eigene Biosynthese durch negative Rückkopplung über Hypothalamus
und Hypophyse
Aktivatoren der Biosynthese sind u.a. Katecholamine
Transport im Blut
-
-
Cortisol nicht zellulär gespeichert, sondern bei Bedarf produziert (wie alle Steroidhormone)
schlecht wasserlöslich
bindet nach Sekretion aus Zona fasciculata-Zellen im Plasma an Transcortin
o Transcortin (ein -Globulin)von Leber sezerniert
Progesteron auch hohe Affinität zu Transcortin
o es kann Cortisol verdrängen  hohe Konzentration an freiem Cortisol im Blut
o Cortisol kann bei hohen Konzentrationen auch an Albumin binden
normaler Plasma-Cortisolspiegel 5-25 µg/100ml (morgens 8:00 Uhr, nüchtern)
o unterliegt circadianen Schwankungen (morgens am höchsten, zum abend abnehmend)
Abbau des Cortisols
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-
-
in Hepatozyten inaktiviert durch
o a) NADPH/H+-abhängige, enzymatische Hydrierung am Ring
o b) NADH/H+ oder NADPH/H+- abhängige Hydrierung der Ketogruppe
es entstehen Tetrahydro-Verbindungen
o  werden in Glucuronid- oder Sulfatester umgewandelt
bei 17-Hydroxyverbindungen kann Seitenkette abgespalten werden
o  entstehen 17-Ketosteroide mit zusätzlicher Keto- bzw. Hydroxygruppe an C11
freie und konjugierte Glucocorticoide über Galle in Darm sezerniert
o z.T. über enterohepatischen Kreislauf reabsorbiert
o Großteil in überwiegend unkonjugierter Form über Nieren ausgeschieden
da Cortisol primär in Leber abgebaut, sind bei oral therapeutischen Anwendungen höhere
Dosen nötig, als bei intravenöser Applikation
(da nach enteraler Resorption über Pfortader in Leber und dort teilweise schon inaktiviert)
Wirkmechanismus
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Cortisol diffundiert in Zielzelle
bindet an Cortisolrezeptor
o Rezeptor liegt in inaktiver Form gebunden an HSP70 und 90 im Cytoplasma vor
nach Bindung löst sich Rezeptor von den HSP und wird in den Zellkern transloziert
im Zellkern reguliert er nach Dimerisierung die Transkription verschiedener Gene
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Biochemie-Seminar 15 – Hormone1
Erarbeitet von Enno, Leif, Anne, Ferdi
zelluläre Wirkung von Cortisol
AUF DEN STOFFWECHSEL
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Bewältigung von Belastungssituationen wie z.B. Nahrungskarenz und Stress
 Mobilisierung von Energiespeichern
Induktion der Gluconeogenese
o Steigerung der Expression der benötigten Enzyme
o auch Induktion der Glykogensynthese
 damit die gebildete Glucose zwischengespeichert werden kann
fördern den Abbau von der Proteinspeicher
o Bereitstellung der benötigten Substrate für Gluconeogenese
o Aminotransferasen in Leber aktiviert (für AS-Transport)
Induktion der Enzyme zum Abbau der Lipidspeicher
Hemmung der Prostaglandin-Biosynthese
o Induktion des Porteins Lipocortin  Hemmung der Phospholipase A2
 Hemmung der Freisetzung von Arachidonsäure aus Membranlipiden
Glucocorticoide wirken synergistisch mit Katecholaminen (somit als Gegenspieler von Insulin)
o Cortisol:
steigert Gluconeogenese
 Lipolyse
o Adrenalin:
Abbau von Glykogen
 Lipolyse
 erhöhter Sympathikotonus steigert Cortisol-Biosynthese indirekt (via CRH)
 Katecholamine steigern Cortisol-Biosynthese direkt
AUF DAS ORGANSYSTEM
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Immunsystem:
o bei Immunantwort  Interleukine-Expression hochreguliert
 diese stimulieren durch Wirkung auf Hypothalamus und Hypophyse die
Cortisol-Biosynthese
o Cortisol hemmt dann die Biosynthese von Interleukinen
 Immunantwort begrenzt
o immunsuppresive Wirkung bei hohen therapeutischen Dosen
 therapeutisch gg. Organabstoßung nach Transplantation oder bei Autoimmunerkrankungen genutzt
ZNS:
o Glucocorticoide passieren Blut-Hirn-Schranke (da hydrophob)
o Steigerung der Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft (Typ I Rezeptoren)
o Missstimmung, Depression und Lernschwierigkeiten
(Typ II Rezeptoren, bei hohen Dosen)
Knochen:
o Verzögerung des Längenwachstums
 Verzögerung der Differenzierung von Knorpelzellen in Epiphyse
 Hemmung der Osteoblasten-Proliferation
o bei hohen Cortisoldosen  Osteoporose und Hemmung der Produktion von Bindegewebe (Körpergröße  bei langfristig immunsupprimierten Patienten)
Entzündung und Schmerz:
o Hemmung entzü ndungsfö rdernder Prozesse
z.B. Prostaglandinbildung, NO-Synthase und Histaminfreisetzung werden gehemmt)
Lunge:
o Steigerung der Expression von 2-Rezeptoren
o Steigerung der Surfactantproduktion
(wichtig bei Frü hgeborenen und Neugeborenen „Unreife der Lunge“)
o Steigerung der Expression der Na+/K+-ATPasen in vielen Geweben
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Pathobiochemie
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langanhaltend erhöhter Cortisol-Spiegel führt wegen der überwiegend katabolen Reaktionen
und negativer Organwirkung zu massiven Schäden (können auch zum Tode führen)
gesteigerte Gluconeogenese und Lipolyse können zu Diabetes Typ 2 führen
Cushing-Syndrom:
o = Stammfettsucht
o Ursache = stark erhöhte Cortisol-Spiegel
 durch Tumor (Hypophyse oder Nebenniere) oder lang anhaltende Therapie
Symptome
viszerale Fettpolster, Mondgesicht,
Büffelnacken
Bluthochdruck, Ödeme
Hirsutismus, Amenorrhoe, Virilismus
transparente Haut, Muskelschwäche
Osteoporose
Glucosetoleranz , Typ 2 Diabetes mellitus
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Ursache
verstärkte Lipolyse, Fett-Umverteilung
Aldosteron-Effekte
Androgen-Effekte
Verstärkte Proteolyse
Aktivierung des Knochemabbaus
Verstärkte Gluconeogenese + verstärkte
Lipolyse
Morbus Addison:
o betrifft meist alle Schichten der Nebennierenrinde
o Ursache: Langanhaltende Cortisontherapie
 Abnahme ACTH-Sekretion  Atrophie der Zona fasciculata und reticularis
o Symptome sind unspezifisch
 Müdigkeit, Leistungsabfall, Hypoglykämien, Hyperpigmentierung der Haut
(ACTH aktiviert Rezeptoren fü r MSH und somit die Melaninbiosynthese)
o unter Stress-Situationen: Blutdruckabfall, Kreislaufschock (Addison-Krise)
o Therapie: Substitution mit Cortisonpräparaten
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Mineralcorticoide: Aldosteron
von Enno
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Steroidhormon
in der Zona glomerulosa und Nebennierenrinde gebildet
Funktion des Aldosterons
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fördert die Rückresorbtion von Na+ in den Intermediärtubuli und Sammelrohren der Niere
wichtiger Bestandteil des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
einziges Hormon, dass regulierend in den Kaliumhaushalt eingreift
o reguliert Kaliumausscheidung indirekt
 steigert die Na+ Rückresorbtion und erhöht damit die Kaliumausscheidung
 geschieht durch Aldosteron-abhängige Steigerung der Na+-K+-ATPaseAktivität
o erhöhte Kalium-Plasmakonzentrationen stimulieren wiederum die AldosteronSekretion
[Horn] S. 386
Synthese des Aldosterons
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aus Cholesterin synthetisiert
Oxidation am C3 und Verschiebung der Doppelbindung  Progesteron (s.o.)
Hydroxylierung an Position 21, 18 und 11  18-Hydroxycorticosteron
Oxidation der Hydroxylgruppe an C18  Aldosteron
in wässriger Lösung liegt Aldosteron als Halbacetal vor
Regulation der Biosynthese und Sekretion
- Angiotensin II stimuliert über AT1-Rezeptoren die Aldosteron-Biosynthese und Sekretion
o ACTH dagegen nur geringe Bedeutung
- Anstieg des Natriumbestandes im Körper  Hemmung Reninsekretion, Bildung von
Angiotensin II und damit auch Hemmung der Aldosteron-Produktion
- Anstieg der Plasma-Kaliumkonzentration = starker Reiz für Biosynthese
- Anstieg der Natriumretention durch die Nieren bzw. Anstieg der Kaliumausscheidung
o  Erhöhung des extrazellulären Volumens mit gleichzeitigem Kaliumverlust
 Sistieren der Aldosteronbildung und Sekretion
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Wirkmechanismus
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zellulärer Wirkmechanismus ähnlich dem von anderen Steroidhormonen
Hormon in Zelle aufgenommen  bindet an cytosolischen Rezeptor
Aldosteron-Rezeptor-Komplex gelangt nach Konformationsänderung (= Aktivierung) in den
Zellkern
beeinflusst die Expression spezifischer Gene
o in Na+-resorbierenden Zellen vermehrte Expression von:
 ENaC (Natriumkanal) in apikaler Zellmembran
 Na+/K+-ATPase
 sowie einige Enzyme des Citratcyclus
(ATP-Bereitstellung für Transport)
Spironolactone
- Gruppe von Aldosteron-Analoga wirken als Mineralcorticoid-Antagonisten
- Behandlung von primärem Hyperaldosteronismus
- verdrängen Aldosteron kompetetiv vom Rezeptor
- Rezeptor-Antagonist-Komolex gelangt nicht in Zellkern (keine Konformationsänderung)
o  keine Änderung der Genexpression
- Vorlesungsfolie 17 (Elektrolyte 2010) bzw. [L] Abb. 28.23
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Biochemie-Seminar 15 – Hormone1
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Gestagene, Östrogene, Androgene
von Ferdi
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[DR] S.602-608; [L] S. 870-885
Gestagene sind Hormone, die im Corpus luteum und in der Planzenta gebildet werden und
für die Vorbereitung und Aufrechterhaltung der Schwangerschaft essentiell sind, z. Bsp.: Progesteron
Östrogene sind Hormone, die im Ovar (Granulosazellen), Plazenta, Nebennierenrinde (NNR),
Hoden und weniger in Muskel, Fettgewebe, Nerven (mit Aromataseaktivität!) gebildet werden und die bei der Frau die Ausbildung und Entwicklung der Geschlechtsorgane/-merkmale
beeinflussen und bei beiden Geschlechtern (zusammen mit Testosteron) das Skelettwachstum stimulieren, z Bsp.: Östradiol. Östratriol, Östron
Androgene sind Hormone die in der NNR und in den Gonaden synthetisiert werden und die
beim Mann die Ausbildung und Entwicklung der Geschlechtsorgane/-merkmale sowie geschlechtsspezifische Verhalten beeinflussen und bei beiden Geschlechtern (zusammen mit
Östrogenen) das Skelettwachstum regulieren, z. Bsp.: Testosteron, Dihydrotestosteron
Hypothalamischer GnRH-Pulsgenerator
„Die hormonelle Regulation der Gonadenfunktion bei Frau und Mann wird vom neuroendokrin aktiven hypothalamischen Peptid (GnRH) gesteuert, dessen pulsatile Sekretion in Amplitude und Frequenz
moduliert wird.“
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GnRH = „gonadotropin-releasing hormone“
Funktion GnRH:
o stimuliert Bildung der Sexualhormone über LH (luteinisierendes Hormon) und FSH
(Follikel stimulierendes Hormon) (Gonadotropine)
Aus mediobasalem Hypothalamus freigesetzt
Freisetzende Neurone hier stark verschaltet, daher interne Signale ( z. Bsp.: metabolischer
Zustand) als auch externe Einflüsse ( z. Bsp.: Licht, emotionale Komponenten) für Freisetzung
entscheidend
Freisetzung dazu hauptsächlich über hormonellen und neuronalen Einflüssen reguliert:
o Prostaglandin E2
o TGFβ, TGFα einschließlich Inhibine TGFβ – Familie
o Aktivin und Follistatin ( im Hypothalamus produziert)
o Neu entdeckt: Kisspeptin,
 aktiv als Kisspeptin-54 (aus 145 AS durch Prohormonkonvertase zu 54 As aktiviert)oder Metastin (hemmt Wachstum von Tumormetastasen)
 stimuliert die Gonadotropinsekretion
 bindet an GPR54 Rezeptor an GnRH – Neuronen
 pubertätsauslösend
 Name als Tribut an die berühmte Schokoladenmarke aus der Heimatstadt
des Entdeckers: Hershey,USA
ebenfalls durch Sekretionsprodukte und Funktion der umgebenen Astrozyten und Gliazellen
beeinflusst
näheres zur Regulation siehe [L], S. 871
GnRH Netzwerk als Pulsgenerator bezeichnet
Weist intrinsische synchronisierte Aktivitätsrhythmen auf, das heißt das es zu rhythmischen,
pulsatilen GnRH – Freisetzung kommt
Regulation ,Synchronisation und Koordination also über weitere benachbarte und verschaltete Neurone reguliert
Einzelne Pulse dauern nur wenige Minuten und können im Abstand von ein bis drei Stunden
auftreten
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Biochemie-Seminar 15 – Hormone1
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GnRH- Pulse führen zu hypohysären LH-Pulsen
pulsatile Sekretion kann pathologisch ausbleiben oder es kommt zur Dauerausschüttung
 Störung Gonadotropinfreisetzung
Klinik:
o Pulsatile Gabe von GnRH bei ausbleibender Pubertät
o kontinuierliche GnRH (bzw. Analoga) -Gabe bei vorzeitiger Pubertät,
Gonadotropinabhängigen Erkrankungen (Prostatakarzinom),experimentelle
Fetalitätskontrolle
[L] , S.871
Biosynthese der Steroidhormone
„Alle Steroidhormone sind vom Cholesterin abgeleitet und werden in hohen Konzentrationen in bestimmten Organen auf Bedarf produziert und ohne weitere Speicherung sezerniert.“
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In NNR werden von Embryonalentwicklung bis zum Lebensende Steroidhormone produziert
o In Zona reticularis entstehen Dehydroepiandrosteron (DHEA) und
Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEAS)
o Daraus können lokal weitere Steroidhormone gebildet werden
- Weitere Bildung in Gonaden
o Androgene in Leydig-Zwischenzellen des Hodens
o Östrogene in Theca-interna und Granulosa-Zellen des Ovars produziert
- Plazenta
o Östrogene , (siehe oben)
- Desweiteren lokale Bildung in spez. Geweben
o Z.Bsp. kann Testosteron über Aromatase zu Östradiol oder über 5α-Reduktase zu
Dihydrotestosteron umgewandelt werden
o Ebenfalls kann so DHEA zu Androstendion werden
o Außerdem immer da wo hormonbildende Enzyme vorhanden sind, können auch Steroidhormone unabhängig von NNR, Gonaden, Plazenta aus Cholesterin gebildet werden
o Sexualentwicklung, Alter, Tumorigenese etc. sind so von lokaler Aktivierung und
Inaktivierung der Steroidhormone abhängig
[DR] S. 595
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Androgene werden nach Bildung in Leydig-Zellen im Blut im Komplex mit Albumin und dem
spezifischen Sexualhormon-bindenden Protein (SHBG) transportiert und dann in Zielzellen
umgewandelt
Reguliert wird die Androgen Biosynthese wieder über
o LH , welches an G-Protein gekoppelten Rezeptor der Leydig-Zellen bindet und hier
die Ausschüttung aktiviert ( analog zu ACTH der Cortisolbiosynthese)
o FSH , welches an G - Protein gekoppelten Rezeptor der Sertoli-Zellen bindet und dort
die Spermatogenese in Anwesenheit von Testosteron unterstützt
o Negative Rückkopplung über Testosteron und Dihydrotestosteron (hemmen Synthese und Sekretion von GnRH und LH)
o FSH- Sekretion ,wird durch Inhibin gehemmt und durch Aktivin stimuliert welches
wiederrum durch Follistatin gehemmt wird
o Leptin aus dem Fettgewebe stimuliert die Gonadotropinbildung
Östrogene entstehen durch Aromatase Reaktionen aus Androgenen, siehe Abbildung
Progesteron wird als Zwischenstufe bei den meisten Steroidhormonen gebildet
Der Transport findet im Blut bei Östrogenen über SHBG und Albumin, bei Progesteron über
Transcortin statt
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Biochemie-Seminar 15 – Hormone1
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Reguliert wird die Östrogen und Progesteron Biosynthese ebenfalls durch GnRH bzw. LH und
FSH, jedoch wesentlich komplexer, z. Bsp. durch den GnRH-Pulsgenerator wie auch die fehlende Rückkopplung auf Hypothalamus und Hypophyse in der Menopause  starker Anstieg
LH und FSH, aber auch über komplexe Schwankungen im geheimnisvollen weiblichen Zyklus
[L] S. 872; [DR] S. 608
Zielgewebe der Gonadotropine beim Mann
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Genaue Testosteron-Synthese siehe [L] S. 875
LH stimuliert die Androgenbiosynthese in den Leydigzellen
o Prolactin potenziert die Wirkung von LH und wirkt zusammen mit Testosteron am
männlichen Reproduktionstrakt und an androgenempfindlichen Geweben
o Prolactinüberproduktion durch Hypophysentumore ( Prolactinom) hemmt die
Testosteronsynthese durch down-Regulation  Impotenz dann nur heilbar wenn
Testosteron zugeführt und Prolactinspiegel gesenkt werden [L],S. 871
FSH wirkt auf FSH Rezeptor, was pleiotrope Effekte auslöst: Stimulierung PKA,MAPKinase,PI3 – Kinase, PLA2
o Signaltransduktionswege führen zu einer Änderung der Genexpression der
Sertolizellen die mehr als 300 verschiedene Protein umfasst
o Kurzer histologischer Ausflug: Sertoli-Zellen liegen in Tubuli seminiferi und
phagozytieren beschädigte Samenzellen, ernähren sich entwickelnde Spermatozoen,
produzieren Proteine für weitere Differenzierung (z. Bsp. Das Androgen-bindendeProtein ABP, welches Testosteron bindet und erhält so dessen Konzentration lange
aufrecht) und sezernieren für Spermiumbewegung nötige Tubulusflüssigkeit also
essentiell für Spermatogenese
Testosteron wirkt ebenfalls synergistisch auf Sertolizellen, allerdings im geringeren Maße,
indem es z. Bsp. Die Transkription des Pem-Gens reguliert
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Biochemie-Seminar 15 – Hormone1
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Molekulare Wirkungen von Androgenen (Testosteron):
o Wirken auf transkriptorischer Ebene
o Meist aktivierend
o Dihydrotestosteron bindet ebenfalls an Testosteron-Rezeptoren , ist aber aufgrund
höherer Affinität wesentlich wirksamer
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Zelluläre Wirkungen von Androgenen (Testosteron):
o Stimulieren Bildung und Reifung der Geschlechtsorgane und akzessorischer Drüsen
(Prostata)
o Regulieren Spermatogenese, Sexualverhalten und Potenz
o Indirekte Wirkung auf Sertoli-Zellen (siehe oben)
o Bewirkt Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale (Bartwuchs, männliche Körperbehaarung, Vergrößerung Kehlkopf)
o Ausbildung des typischen männlichen Knochenbaus und Muskulatur
o Hat anabole Wirkung  gerne als Doping eingesetzt
o Reguliert das Skelettwachstum und den Wachstumssprung vor der Pubertät zusammen mit Östrogen (Östrogen für Schließen der Epiphysenfuge nötig)
o Klinik: bei Männern mit Aromatasemangel, also keiner Möglichkeit der Östrogensynthese schleißt sich Epiphysenfuge nicht
Abbau der Androgene
o Abbau von 5αDHT erfolgt in peripheren Geweben (30–50%) und in der Leber (50–
70%)
o Abbau katalysiert durch eine 3α-Hydroxy-Steroiddehydrogenase zu 3αAndrostendiol.
o Im weiteren Abbau entstehen 17-Ketosteroide Androsteron und Etiocholanolon die
in das Blutplasma übertreten und entweder in freier Form oder als sulfatierte bzw.
glucuronidierte Derivate in den Urin ausgeschieden werden
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Zielgewebe der Gonadotropine bei der Frau
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Verlauf der weiblichen Hormone über die Lebensjahre
o [L] S.879
o Vor Einsetzen der Menstruation tritt Reifung der hypothalamische - hypophysären
Achse ein , die durch wechselnde Muster der Gonadotropinsekretion gekennzeichnet
ist
o 2-4 Lebensmonat: FSH (stark) und LH (weniger) steigen im Plasma an  Anstieg von
Östradiol und 17α – hydroxyprogesteron
o 3-4 Lebensjahr: kontinuierlicher Abfall der Gonadotropinspiegel
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Bei Einsetzen der Pubertät: pulsatile Gonadotropinsekretion (erst nur während des
Schlafes später über den gesamten Tag, LH – Pulse größer als FSH - Pulse)
Bei Ende der Reproduktionsphase: Hormonproduktion in Peripherie fällt ab  ausbleibende negative Rückkopplung ungehemmte Gonadotropinsekretion in der
Hypophyse
Östrogene und Progesteron regulieren also die Freisetzung von GnRH und so ist ihre
synergistische Wirkung für entscheiden für den LH - und FSH – Anstieg während des
Menstruationszyklus
Menstruationszyklus
o [DR] S. 607
o Gliedert sich in drei Phasen:
1. Follikelphase
2. Ovulation
3. Lutealphase
o Follikelphase
 Beginn 1. Tag der Regelblutung
 Hier Follikelreifung durch FSH und Östrogene reguliert
 Hemmwirkung von Östrogen und Progesteron fällt weg und so wird FSH –
Spiegel erhöht, welcher die Reifung von Tertiärfollikeln stimuliert
 FSH induziert indirekt über Aktivin Ausbildung des eigenen FSH – Rezeptors
aus Granulosazellen
 FSH induziert Aromatase  Östrogenbildung aus Androgenen
 Östrogene unterstützen Follikelreifung und Proliferation der
Unterusschleimhaut
 Parallel stimuliert LH an Thekazellen die Androgenbildung als
Aussgangsubstrat für Östrogenproduktion
 Östrogen, LH, FSH – Regulation s. o.
 Abnahme der FSH – Sekretion führt zum Absterben aller Follikel außer dem
dominanten Graaf – Follikel ( Follikelatresie)  Vollendung des Reifungsprozesses
o Ovulation
 Etwa in der Zyklusmitte ( 13.14.15. Tag )
 Es wird Schwellen-Plasmaöstrogenkonzentration überschritten, oberhalb derer Östrogene die GnRH –Sekretion stimulieren  pos. Rückkopplung
 FSH nimmt zu aber charakteristisch ist der steile LH – Anstieg ( LH – Peak),
der die Ovulation induziert
 Oozyte aus Graaf – Follikel freigesetzt
 Dann umschlagen von pos. und neg. Rückkopplung durch Östrogen
([DR], S. 606)
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Lutealphase ( 14. – 28. Tag)
 Aus Graaf – Follikel bildet sich Corpus luteum mestruationes ( Gelbkörper ),
welches unter LH – Einfluss Östrogene und Progesteron produziert
 Progesteron bereitet Uterusschleimhaut auf Einnistung durch stärke Durchblutung, Drüsenwachstum und Einlagerung von Glykogen in Stromazellen vor
 Durch Progesteron nimmt GnRH –Sekretion stark ab  LH - und FSH – Spiegel sinken
 Falls sich die befruchtete Eizelle einnistet (Nidation), stimuliert das von der
Blastozyste und später von der Plazenta gebildete hCG ( humanes
Choriongonadotropin) die Synthese von Östrogen und Progesteron, Corpus
luteum graviditatis produziert ebenfalls weiter Progesteron und Östrogene
 Falls keine Befruchtung stattfindet degeneriert das Corpus luteum (Corpus
albicans)  Absinken Östrogen und Progesteron
 Niedrige Progesteronspiegel führen im Stratum functionale der
Unterusschleimhaut zu Durchblutungsstörungen  Menstruation
Biosynthese siehe oben oder wunderbar bebildert [L] S.881
Molekulare Wirkungen on Östrogen und Progesteron
o Wirkung wird über ligandenaktivierte Transkriptionsfaktoren vermittelt
o Es existieren 2 verschiedene Östrogenrezeptoren: ERα und ERβ mit unterschiedlicher
Gewebeverteilung und Bindungsaffinität für Östrogen
o Für Progesteron gibt es anscheinend nur einen Rezeptor
Zelluläre Wirkungen von Östrogen
o Für Wachstum und Reifung der weiblichen Geschlechtsorgane zuständig
o Entwicklung der sekundären weiblichen Geschlechtsorgane
o Bis Menopause Proliferation der Uterusschleimhaut und Follikelreifung
o Haben anti – Arteriosklerose Wirkung
o Wichtig für Knochenwachstum und Schließen der Epiphysenfuge
o Frauen werden vor Osteoporose geschützt, indem Biosynthese von Osteoklasten aktivierende Interleukine gehemmt wird ( fällt nach Menopause weg  Knochenbruchrisiko)
Zelluläre Wirkung von Progesteron
o Vorbereitung der Uterusschleimhauf auf Nidation
o Aufrechterhaltung der Schwangerschaft
o Absinken der Progesteronspiegels  Schwangerschaftsabbruch
Östrogenwirkungen [DR] S. 605
Progesteronwirkungen [DR] S. 606
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Abbau der weiblichen Hormone
o Östrogene werden hauptsächlich über Hydroxylierungsreaktionen abgebaut, die zu
Katechol – Östrogenen führen
o 2- und 4- Hydroxyderivate werden durch Catechol – O – Methyltransferasen
methoxyliert
o Beim Abbau existieren individuelle Unterschiede
 2-Hydroxylierung bei Raucherinnen erhöht und bei Frauen mit Polymorphismus im Cytochrom P1A1 – Gen erniedrigt
o Hydroxymetabolite sollen karzinogen sein
o Frauen mit niedriger Catechol - O – Methyltransferaseaktivität  Höheres Brustkrebsrisiko
o Teil der Hydroxymetabolite gelangt über Galle in Darm und wird über
enterohepatischen Kreislauf resorbiert
o mangelnder Abbau und ungenügender Ausscheidung (z. Bsp. bei Leberzirrhose) 
Anstieg Plasmaöstradiolspiegel beim Mann  Feminisierung ( Gynäkomastie (Brustbildung), Abdominalglatze!!! ( Verlust männlicher Behaarung)
o Progesteron bzw. sein Hauptmetabolit ( 17α, 20α – Dihydroxyprogesteron) werden
glucorinidiert und sulfatiert und dann zu gleichen Teilen über Galle in den Darm und
in den Urin ausgeschieden
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