15. Juli 2010 Junge Verantwortungsträger im

Werbung
Bilanz
des Wirtschaftsrates
Regierungsprogramm
Bundesfachkommission
zu
den–Generation
2009
2013
Junge
Koalitionsvereinbarungen
Positionspapier
Empfehlungen
2009
– 2013des Wirtschaftsrates
„Junge Verantwortungsträger
im Mehrgenerationenhaus“
Engagement vorleben – Zukunft gestalten
Einführung
I.
Beruf
I.1.
Individuelle Leistungsbereitschaft
I.2.
Leistungsfähigkeit durch Work-Life-Balance und Weiterentwicklung
I.3.
Vorbildfunktion und Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
I.4.
Infrastruktur und Freiräume als Motivatoren
II.
Familie
II.1.
Familie bereichert das Leben
II.2.
Partnerschaftliche und generationenübergreifende Verantwortung
II.3.
Wertschätzung und Vereinbarkeit als Voraussetzungen
III.
Gesellschaft
III.1.
Verantwortung übernehmen
III.2.
Austausch und Verständnis stärken
III.3.
Werben für Bürgergesellschaft und unternehmerische Mitverantwortung
III.4.
Rahmenbedingungen für eine aktive Bürgergesellschaft
IV.
Bildung
IV.1.
Wohlstand für alle heißt Bildung für alle
IV.2.
Perspektiven durch authentische Vorbilder aufzeigen
IV.3.
Eintreten für Chancengleichheit und Bildungsinvestitionen
Schlusswort
2
Einführung
Die junge Generation steht gegenwärtig vor großen Herausforderungen. Demographischer
Wandel, erodierende Generationenverträge, sinkendes Vertrauen in Unternehmen und Staat
sowie steigende Anforderungen an die berufliche wie private Mobilität erfordern neue Antworten und Lebensentwürfe. Junge Verantwortungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft stellen sich dieser Aufgabe. Durch zukunftsgerichtete und generationenübergreifende Übernahme von Verantwortung in Familie, Beruf und Gesellschaft möchten sie Beispiel geben und Vertrauen in ihr Handeln schaffen.
Mit ihrer individuellen Leistungsbereitschaft erarbeiten junge Verantwortungsträger nicht
nur die eigenen materiellen Lebensgrundlagen, sondern übernehmen zugleich Verantwortung in ihrem beruflichen Umfeld. Ihr berufliches Wirken ist ausgerichtet auf eine nachhaltige Wertschöpfung. Kontinuierliche Weiterbildung, eine ausgewogene Balance zwischen
beruflichen Anforderungen und privater Lebensführung sowie die Ermutigung anderer zur
Übernahme von Verantwortung durch vorbildhaftes Handeln sind Kernelemente dieses auf
Nachhaltigkeit ausgerichteten Verhaltens.
Familie ist die kleinste Verantwortungsgemeinschaft und die Keimzelle der Gesellschaft. In
ihr wird Verantwortungsübernahme erfahren. Über partnerschaftliche Beziehungen hinaus
definiert die Übernahme von Verantwortung für Kinder und die ältere Generation das
Selbstverständnis junger Verantwortungsträger. Hierbei gilt es, Familie vorzuleben.
Junge Verantwortungsträger sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und
schauen gezielt über ihren Erfahrungs- und Einflussbereich hinaus. Ihre Eigenverantwortung
ist erweitert um eine ideelle wie materielle Mitverantwortung für ihr gesellschaftliches Umfeld. Sie wirken der funktionalen Abgrenzung von Gesellschaftsbereichen entgegen und
werben aktiv für eine gelebte Bürgergesellschaft. Als Botschafter und authentische Vorbilder
übernehmen sie Verantwortung in Unternehmen und Gesellschaft, zeigen jungen Menschen
Perspektiven auf und geben Erfahrungen weiter.
Junge Verantwortungsträger orientieren sich an diesen Leitbildern. Sie werben für ihre Umsetzung und schaffen die entsprechenden Voraussetzungen in ihren Wirkungsbereichen.
Darüber hinaus fordern sie aktiv Verbesserungen der politischen, gesellschaftlichen und
rechtlichen Rahmenbedingungen ein, um eine möglichst breite Basis für die Übernahme von
Verantwortung in der Gesellschaft zu gewährleisten.
3
I. Beruf
I.1. Individuelle Leistungsbereitschaft
Junge Menschen streben nach beruflichem Erfolg. Globalisierung und ausdifferenziertes,
arbeitsteiliges Wirtschaften sowie stetiger Wandel bilden den herausfordernden Rahmen für
ihre berufliche Tätigkeit. Darin liegen vielfältige Herausforderungen, aber auch wertvolle
Chancen.
Junge Verantwortungsträger treten für ein leistungsorientiertes Wirtschaften ein. Ein starkes individuelles Engagement ist die Voraussetzung für die Gewährleistung der eigenen materiellen Grundlagen sowie für ein selbstbestimmtes Leben. Anerkennung für persönliche
Leistung und Wertschöpfung motiviert und bereitet Freude. Individuelle Leistungsbereitschaft ist somit unentbehrlich. Sie schafft als kraftvoller Motor auch die Grundlage für Solidarität mit denjenigen, deren Leistungsfähigkeit nicht ausreicht, um für sich selbst zu sorgen.
Leistung führt zugleich zu persönlichem und gesellschaftlichem Mehrwert. Junge Verantwortungsträger werben für eine größere gesellschaftliche Anerkennung von beruflich herausragenden Leistungen. Ein positiv besetzter Leistungsbegriff gehört hierzu genauso wie
der Grundsatz, dass sich Leistung lohnen muss. Leistungsfeindliche Anreizsysteme oder
überkommene Denkschablonen wirken demotivierend und helfen niemandem. Sie schaffen
keine persönlichen Perspektiven, keinen Wohlstand und zerstören somit auf Dauer die
Grundlagen unseres solidarischen Gemeinwesens.
I.2. Leistungsfähigkeit durch Work-Life-Balance und Weiterentwicklung
Langfristig kann Leistungsfähigkeit nur erhalten bleiben, wenn eine Balance zwischen beruflichen Anforderungen und privater Lebensführung gelingt. Eine kurzfristige Erfolgsorientierung führt häufig dazu, dass die Notwendigkeit von Erholung und Regeneration aus dem
Blickfeld gerät. Dabei sind private Aktivitäten keine Bremse für beruflichen Erfolg, sondern
vielmehr Voraussetzung für dauerhafte Leistungsfähigkeit und eine konstruktive Distanz
zum eigenen beruflichen Wirkungskreis. Zudem erhalten und stärken junge Verantwortungsträger ihre berufliche Leistungsfähigkeit durch die kontinuierliche Aktualisierung vorhandener und den Erwerb neuer Fähigkeiten und Kompetenzen.
I.3. Vorbildfunktion und Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
Berufliche Verantwortung äußert sich zunächst in einem bestmöglichen individuellen Leistungsbeitrag. Dazu kommt die Übernahme von Verantwortung für Mitarbeiter und Kollegen.
Als Vorbilder ermutigen und befähigen junge Verantwortungsträger zudem Dritte, ihrerseits
ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Sie schaffen somit ein Bewusstsein dafür, dass
4
jeder aufgrund seiner individuellen Stärken anderen ein Beispiel geben kann. Die Orientierung an langfristigem Erfolg ist dabei Ausdruck eines „werteorientierten Wirtschaftens“.
Dazu gehört auch die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen durch ressourcenschonende Prozesse.
I.4. Infrastruktur und Freiräume als Motivatoren
Die heutige junge Generation ist so mobil wie keine zuvor. Berufliches Wirken und private
Lebensführung vollziehen sich vielfach in überregionalen und internationalen Kontexten.
Um jungen Verantwortungsträgern in Deutschland eine Perspektive zu bieten, bedarf es
daher eines attraktiven gesellschaftlichen Umfelds mit einer entsprechenden Infrastruktur.
Dazu gehört eine gründungsfreundliche Kultur genauso wie ein leistungsfreundliches Steuer- und Abgabensystem.
Es müssen Freiräume entstehen, die jungen Menschen die Möglichkeiten geben, sich gesellschaftlich und familiär zu engagieren. Die in den letzten Jahren rasant fortgeschrittene Ökonomisierung der meisten Lebensbereiche gilt es zu bremsen und das Denken wieder in Bahnen zurückzuführen, die nicht von einem reinen Renditestreben geprägt sind. Dies ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die einen Bewusstseinswandel voraussetzt, der durch alle
Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vorangetrieben werden muss.
II. Familie
II.1. Familie bereichert das Leben
Elternschaft und die Übernahme familiärer Verantwortung werden vielfach als Belastung
empfunden. Die Befürchtung materieller Einschränkungen und eines zwangsläufigen Verzichts auf Lebensqualität spielen hierbei ebenso eine Rolle wie Ängste vor dem Verlust individueller Karriereperspektiven. Doch junge Verantwortungsträger wissen: Familie ist ein
unbeschreiblich wertvoller Gewinn. Daher ist über die Gewährleistung der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf hinaus sicherzustellen, dass die Übernahme familiärer Verantwortung
nicht nur kein Nachteil sein darf, sondern vielmehr eine positiv zu würdigende Leistung darstellt.
II.2. Partnerschaftliche und generationenübergreifende Verantwortung
Familie beruht auf der Bereitschaft, sich auf eine dauerhafte Übernahme von Verantwortung
einzulassen. Grundlage hierfür sind stabile Partnerschaftsbeziehungen mit wechselseitiger
Einbindung in die jeweilige Lebensführung und Lebensplanung. Familie steht dabei für die
generationenübergreifende Übernahme von Verantwortung zwischen Eltern und Kindern.
5
Über die außerordentliche Bereicherung der elterlichen Lebenswelt hinausgehend sind Kinder zugleich Grundlage für den Fortbestand wie auch die Aufgabenverteilung der Generationen innerhalb der Gesellschaft. Gerade angesichts des fortschreitenden demographischen
Wandels gewinnt das Einstehen der jungen Generation gegenüber den eigenen Eltern zunehmend an Bedeutung. Dieser Verantwortung gerecht zu werden, kann auch bedeuten, im
Einzelfall familiärer Verantwortung den Vorrang gegenüber beruflichen Verpflichtungen
einzuräumen.
Generell gilt: Familie ist gesellschaftliche Normalität und der Einzelgänger die Ausnahme –
nicht umgekehrt. In der Familie wird Verantwortung erlebt und die Übernahme von Verantwortung erfahren. Sie ist die kleinste Verantwortungsgemeinschaft und damit Keimzelle
einer offenen und freiheitlichen Gesellschaft.
II.3. Wertschätzung und Vereinbarkeit als Voraussetzungen
Junge Verantwortungsträger setzen sich für familienfreundliche Strukturen in ihrem Berufsumfeld ein. Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen müssen in dem Umfang abgestuft werden, wie Menschen familiäre Verantwortung übernehmen. Erforderlich sind flexible
Arbeitszeiten und die Möglichkeit, auch während der Kinder- oder Angehörigenbetreuung
einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen.
Das Verhältnis von Familie und Beruf ist darüber hinaus auch eine Frage der Unternehmenskultur. Mitarbeiter mit familiärer Verantwortung müssen Wertschätzung erfahren. Sichtbar
wird dies durch familienfreundliche Initiativen, wie etwa die Einrichtung von Firmenkindergärten, konkrete Unterstützung bei der Betreuung Pflegebedürftiger oder auch eine familienorientierte Ausgestaltung von Weiterbildungsprogrammen.
Familiäres Engagement darf generell nicht zu Benachteiligungen führen und ist bei Personalentscheidungen positiv zu berücksichtigen. Personalentwicklungskonzepte müssen Möglichkeiten zur Übernahme familiärer Verantwortung aufzeigen und unterstützen. Jenseits
des traditionellen Rollenverständnisses gilt es, besonders auch männlichen Verantwortungsträgern Mut zu machen, sich aktiv zu Familie und familiären Pflichten zu bekennen. Hierfür
ist nicht nur Akzeptanz erforderlich, sondern vor allem auch gezielte Unterstützung.
Die Familie steht unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen müssen eine gezielte finanzielle Förderung von Kindern und Familien sowie eine materielle Basis für die Übernahme familiärer Verantwortung gewährleisten. Dazu gehört ein familiengerechtes Steuerrecht. Wesentlich ist auch die qualitative Verbesserung von Kinder- und Angehörigenbetreuung. Grundsätzlich ist jeder Einzelne soweit
wie nur möglich dazu zu befähigen, familiäre Verantwortung eigenständig zu übernehmen.
6
III. Gesellschaft
III.1. Verantwortung übernehmen
Junge Verantwortungsträger erweitern ihren Horizont und suchen bewusst auch den Kontakt mit Menschen außerhalb ihres beruflichen Umfelds. Sie schauen über den Tellerrand
ihres eigenen Fachbereichs hinaus und streben nach einer breiten gesellschaftlichen Vernetzung.
Neben der Eigenverantwortung, d.h. der Fähigkeit, aktiv für sich selbst zu sorgen, besteht
auch eine Mitverantwortung anderen gegenüber. Diese äußert sich zunächst in der familiären Verantwortungsgemeinschaft, geht aber weit darüber hinaus. Sie richtet sich auch auf
diejenigen in der Gesellschaft, die nicht eigenständig für sich sorgen können. Insofern müssen einige mehr Verantwortung übernehmen als andere.
III.2. Austausch und Verständnis stärken
Wirtschaften findet heute in einem stark arbeitsteiligen Rahmen statt und vollzieht sich in
hoch spezialisierten Prozessen. Einer ähnlichen Ausdifferenzierung sind auch viele andere
Gesellschaftsbereiche unterworfen. Dies hat einerseits unser hohes Wohlstandsniveau überhaupt erst ermöglicht. Andererseits besteht die Gefahr, dass die in den verschiedenen Bereichen tätigen Gesellschaftsgruppen sich voneinander abschotten. Dabei kann Unkenntnis
über andere Gesellschaftsbereiche zu Kommunikationsschwierigkeiten und Vorurteilen führen. Um solchen Tendenzen zu begegnen und unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen, ist eine gezielte Verknüpfung verschiedener gesellschaftlicher Bereiche geboten.
III.3. Werben für Bürgergesellschaft und unternehmerische Mitverantwortung
Junge Verantwortungsträger leben aktiv und initiativ gesellschaftliche Mitverantwortung.
Durch ehrenamtliches Engagement tragen sie zur Bereitstellung einer organisatorischen
Infrastruktur für zivilgesellschaftliches Engagement bei. Dabei muss es Ziel sein, andere zur
Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren und dabei zu unterstützen.
Die Übernahme von gesellschaftlicher Mitverantwortung muss auch im beruflichen Umfeld
als wertvoller persönlicher und gesellschaftlicher Leistungsbeitrag anerkannt werden. Damit
sich Unternehmen in vielfältiger Weise für die Gesellschaft engagieren, sollte die Unternehmenskultur darauf ausgerichtet sein, gezielt Freiräume für gesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement der einzelnen Mitarbeiter zu eröffnen, um diese zur Übernahme von Mitverantwortung zu ermutigen.
7
III.4. Rahmenbedingungen für eine aktive Bürgergesellschaft
Nur wenn Eigenverantwortung und Mitverantwortung Anerkennung finden, kann sich eine
aktive Bürgergesellschaft entwickeln. Deshalb sind die politischen, gesellschaftlichen und
rechtlichen Rahmenbedingungen dahingehend zu überprüfen, ob sie berufliche Leistungsträger zur Übernahme von Verantwortung ermutigen. Negative Anreize, wie beispielsweise
unverhältnismäßige bürokratische Hürden, sind konsequent aus dem Weg zu räumen. Positive Anreize, wie zum Beispiel öffentliche Würdigungen und Auszeichnungen, können dagegen einen wertvollen Beitrag leisten, die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung
wirkungsvoll zu stärken.
Auch die junge Generation ist dabei gefordert, konkrete Denkanstöße für gesellschaftliche
Entwicklungen zu geben und die öffentliche Diskussion darüber in allen Altersklassen voranzutreiben. Rahmenbedingungen für ein gesellschaftliches Engagement müssen vor allem
aus der Mitte der Gesellschaft heraus gesetzt werden.
IV. Bildung
IV.1. Wohlstand für alle heißt Bildung für alle
Bildung ist Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg, ein selbstbestimmtes Leben und die
Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft. Sie ist die Schlüsselressource des 21.
Jahrhunderts und Antwort auf die soziale Frage unserer Zeit.
Eigeninitiative und die Freiheit des Einzelnen sind zentrale Leitbilder der Sozialen Marktwirtschaft. Doch ohne ein Grundverständnis ökonomischer Begriffe und Wirkmechanismen sowie die Kenntnis übergeordneter Zusammenhänge bleibt unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung abstrakt und ohne Rückhalt. Insofern gilt es, vor allem auch die Vermittlung
ökonomischer Zusammenhänge bereits in der Schulbildung zu stärken, um möglichst frühzeitig einen fruchtbaren Boden für persönliche Selbstverwirklichung und die Übernahme von
Verantwortung zu bereiten.
IV.2. Perspektiven durch authentische Vorbilder aufzeigen
Vielfach übernehmen gut qualifizierte junge Leistungsträger bereits frühzeitig Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie entwickeln sich somit zu authentischen Vorbildern
für die junge Generation. In ihren Werdegängen spiegelt sich die Bedeutung von Bildung für
Aufstieg und beruflichen Erfolg. Sie stehen für den Leitsatz „Leistung lohnt sich“.
8
Als Mentoren können beruflich erfolgreiche junge Verantwortungsträger an Schulen und
Hochschulen in Workshops und Diskussionen konkrete Perspektiven aufzeigen, wie sich Karrierepfade und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung konkret realisieren lassen.
Sie fördern und fordern, indem sie Wirtschaftsthemen anschaulich vermitteln und Beispiele
für ein konkretes Nacheifern bei der Ausgestaltung der eigenen beruflichen Zukunft und
Aufstiegschancen aufzeigen.
IV.3. Eintreten für Chancengleichheit und Bildungsinvestitionen
In ihrem beruflichen Umfeld bieten sich jungen Verantwortungsträgern ganz unmittelbar
Möglichkeiten, Voraussetzungen für bessere Bildung zu schaffen. Beispielhaft stehen hierfür
die konsequente Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter oder auch die Offenheit für Kooperationen mit Schulen und Hochschulen. Zudem können Mitarbeiter bei der Weitergabe von
Bildungsinhalten unterstützt sowie zum Engagement in Schulen und Hochschulen ermutigt
werden. Daneben ist Schülern, Studenten und Lehrern die Möglichkeit zu geben, bereits
frühzeitig konkrete Einblicke in die Wirtschaftspraxis zu erhalten und Unternehmen auch
von innen kennen zu lernen
Der Zugang zu Bildung und der Erfolg im Bildungssystem dürfen nicht von der sozialen Herkunft abhängig sein. Chancengleichheit muss deshalb schon in der frühkindlichen Bildung
verwirklicht werden. Hier wird der Grundstein für eine Lernkultur gelegt und die Motivation
zum lebenslangen Lernen aufgebaut.
Eine umfassende Bildungsoffensive erfordert die Bereitstellung entsprechender Ressourcen.
Junge Verantwortungsträger setzen sich daher in der Gesellschaft mit Nachdruck für eine
Stärkung der Investitionen in Köpfe und Talente ein. Kooperationen von Unternehmen mit
Bildungseinrichtungen sind durch entsprechende Anreizmechanismen zu fördern und weiter auszubauen. Darüber hinaus gilt es, die Vermittlung der Grundlagen unserer freiheitlichen und auf Eigenverantwortung aufbauenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung in
der Schulbildung deutlich auszubauen.
9
Schlusswort
Junge Verantwortungsträger sind bereit, sich aktiv in Beruf, Familie und Gesellschaft zu engagieren, um den aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Voraussetzung hierfür ist ein festes Vertrauen sowohl in die eigene Leistungsfähigkeit als auch in das konstruktive Zusammenwirken mit anderen Teilen der Bürgergesellschaft. Freiheit und Leistung genießen hohe Priorität, müssen jedoch unbedingt mit Verantwortung und Offenheit gegenüber anderen einhergehen. Die Maxime der jungen Verantwortungsträger ist daher ein am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiertes Handeln, das die
Leistungsfähigkeit jedes einzelnen fordert und fördert sowie zugleich das generationenübergreifende Miteinander, den sozialen Zusammenhalt und den Aufbau einer „neuen“ Vertrauenskultur stärkt.
Berlin, im Juni 2010
10
Herunterladen