Hintergrund und Ziel: Veranstalter: Häufig sehen sich Akteure in der Naturschutzarbeit mit Konflikten konfrontiert, denen nicht nur unterschiedliche Interessen, sondern auch unterschiedliche ethische Überzeugungen zugrunde liegen. Für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit ist es erforderlich, solche Wert- und Normenkonflikte zu erkennen, um in der Kommunikations- und Bildungsarbeit sowie der Politikberatung angemessen auf sie eingehen zu können. Bundesamt für Naturschutz (BfN) - Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm gemeinsam mit der Hochschule Nürtingen-Geislingen (HfWU, Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt, KoWU). In Kooperation mit der Landeszentrale für Umweltbildung Rheinlandpfalz (LZU) und der Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur (LANU). Die dreiteilige Fortbildungsreihe „Klugheit, Glück, Gerechtigkeit“, deren einzelne Module sowohl zusammen als auch unabhängig besucht werden können, bietet MultiplikatorInnen im Naturschutz die Möglichkeit, sich naturschutzethisch fortzubilden, um in ihrer Arbeit überzeugender argumentieren zu können. Die bewusste Auseinandersetzung mit eigenen Naturschutzmotivationen, Wertvorstellungen und ethischen Argumenten soll die TeilnehmerInnen darin unterstützen, Wertfragen in ihrer praktischen Arbeit gezielt ansprechen zu können. Dies geschieht mit Hilfe des Konzeptes der argumentativen Kategorien Klugheit, Gerechtigkeit und Glück. Den Schwerpunkt der ersten Veranstaltung 2012 bildeten die Klugheitsargumente. Das sind solche Argumente, die sich auf menschliche Eigeninteressen beziehen. In der zweiten Veranstaltung soll es um Gerechtigkeitsargumente gehen. Unter Gerechtigkeit verstehen wir dasjenige, was wir mit guten Gründen voneinander verlangen können. Wir werden verschiedene Gerechtigkeitsargumente analysieren und nach ihrem Erfolg in der Naturschutzkommunikation fragen. Dabei setzen wir uns mit der Nationalen Strategie zu biologischen Vielfalt sowie aktuellen Naturschutzkonflikten auseinander. Dazu werden wir auch interaktive Methoden einsetzen. Gerne können also Fallbeispiele sowie praktische Erfahrungen aus dem eigenen Arbeitszusammenhang eingebracht werden. TeilnehmerInnenkreis: MultiplikatorInnen im Naturschutz, der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung, VertreterInnen von Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden, ehrenamtliche NaturschützerInnen, UmweltpolitikerInnen. Konzeption und Leitung der Tagung: DR. NORBERT WIERSBINSKI (BfN), DR. UTA ESER (HfWU Nürtingen-Geislingen), PROF. DR. ALBRECHT MÜLLER (HfWU), RALF WEGERER (HfWU Nürtingen-Geislingen) Montag, 11.11.2013 Fährzeiten: 16.10h, 17.10h, 18.10h 18.30 Abendessen 19.30 Begrüßung und Einführung NORBERT WIERSBINSKI, BfN 20.30 Assoziationen zu Gerechtigkeit KOWU-Team Dienstag, 12.11.2013 08.00 Frühstück 12.30 Mittagspause 14.00 Exkursion über die Insel Vilm 15.00-18.00 (mit 30 min Pause) Was hat Gerechtigkeit mit Naturschutz zu tun? - Welche Typen von Gerechtigkeitsargumenten lassen sich unterscheiden? Welche Rolle spielen sie in Naturschutzkonflikten? UTA ESER, HfWU Nürtingen-Geislingen - Kann man mit Hilfe von Gerechtigkeitspsychologie Naturschutzkonflikte besser lösen? MARKUS MÜLLER, Universität Siegen 18.00 Abendessen 19.30 Filmangebot: Dokumentation über den Konfliktfall Nationalpark Nordschwarzwald Mittwoch, 13.11.2013 08.00 09.00-12.30 (mit 30 min Pause) Grenzen der Gerechtigkeitsargumentation - Sind wir gegenüber den zukünftigen Generationen zur Erhaltung der Biodiversität verpflichtet? AURÉLIE HALSBAND, Georg-August-Universität Göttingen - Gerechtigkeit gegenüber der Natur – Würdigung und Kritik nicht-anthropozentrischer Ansätze SILKE LACHNIT, Georg-August-Universität Göttingen 09.00-12.30 (mit 30 min Pause) Einführung in die Naturschutzethik - Was ist Naturschutzethik? Was ist ein gutes Argument? UTA ESER, HfWU Nürtingen-Geislingen - Klugheit, Glück, Gerechtigkeit KOWU-Team - Fallbeispiel: Aktueller Wert-Konflikt im Naturschutz (Methode der Reflexiven Beratung mit anschließender Diskussion) MANFRED BRAASCH, BUND Hamburg ALBRECHT MÜLLER, HfWU Nürtingen-Geislingen Frühstück Brückenschlag zur eigenen Praxis - Zugang zur Natur – eine Frage der Gerechtigkeit. Historische und kosmopolitische Perspektiven BERNHARD GISSIBL, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte; HANS WERNER FROHN, Stiftung Naturschutzgeschichte 12.30 Mittagspause 14.00-18.30 (mit 30 min Pause) Brückenschlag zur eigenen Praxis - - - - Praxiseinheit: John Rawls im Nordschwarzwald. Was folgt aus Rawls' Differenzprinzip für Infrastrukturprojekte? ALBRECHT MÜLLER, HfWU Nürtingen-Geislingen Argumentieren in Naturschutzkonflikten. Wiederholung und Ergebnissicherung anhand verschiedener Praxisbeispiele KOWU-Team Welche Stärken und Schwächen haben Gerechtigkeitsargumente? UTA ESER, HfWU Nürtingen-Geislingen Abschlussdiskussion und Feedback KOWU-Team 18.30 Abendessen Donnerstag, 14.11.2013 08.00 Frühstück 09.20 Abreise Veranstaltungsort Veranstaltungsort ist die Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm des Bundesamtes für Naturschutz. Kosten Unterkunft im Einzelzimmer pro Person/Tag: 54 €, Unterkunft im Doppelzimmer pro Person/Tag: 40 €, Vollverpflegung 24 €/Tag, zzgl. 4,00 € für Kaffee/Tee/Kuchen, Zahlung bitte per EC-Karte. Kreditkartenzahlung oder Überweisung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Anreise Mit der Eisenbahn über Stralsund - Bergen/Rügen bis Lauterbach/Mole auf Rügen. Mit dem Auto über Stralsund bzw. Glewitzer Fähre, Garz, Putbus nach Lauterbach. Die Überfahrt dauert etwa 10 Min. und erfolgt mit einem Boot des BfN. Weitere Informationen unter: www.bfn.de/06_akademie_natursch.html Kontaktadresse: Fortbildungsreihe Klugheit, Glück, Gerechtigkeit: Warum Ethik für die konkrete Naturschutzarbeit wichtig ist Modul 2: Gerechtigkeit 11. bis 14. November 2013 am Bundesamt für Naturschutz Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm In Kooperation mit: Norbert Wiersbinski BfN-INA Insel Vilm 18581 Putbus/Rügen Tel.: 038301-86 111 Fax: 038301-86 117 [email protected] Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Landeszentrale für Umweltbildung Rheinland-Pfalz Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt