1. Was ist Sozialpsychologie?

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1. Was ist Sozialpsychologie?
Interaktionen:
•
•
•
•
zwischen Individuen
innerhalb sozialer Gruppen
zwischen sozialen Gruppen
zwischen Individuen und sozialen Systemen
Untersuchen von:
•
•
basalen psychologischen Prozessen & sozialen Systemen
Regelhaftigkeit des Verhaltens im sozialen Kontext
Sozialpsychologie erforscht:
•
Alltagsintuitionen und Theorien von Individuen
•
Wie sie ihre soziale Realität konstruieren
•
Wie sie ihr Ansehen, Status und ihre sozialen Beziehungen regulieren
1
2. Methoden der Sozialpsychologie (Standards, Theorien, und Strategien)
2.1. Standards der Sozial-Ψ
Validität: Die Untersuchung überprüft das, was sie vorgibt zu untersuchen.
Reliabilität: Das Ergebnis einer Studie ist replizierbar
Kumulativ: Forschung baut auf früherer Forschung auf
Öffentlich: Die Ergebnisse werden veröffentlicht, sind öffentlich zugänglich
Einfach: Einfacher Theorien werden komplizierteren vorgezogen
2.2. Theorien
„Eine Gruppe abstrakter Begriffe (d.h., Konstrukte) und Aussagen darüber, wie diese Konstrukte miteinander
zusammenhängen.“
•
•
•
•
systematisieren Wissen
zeigen Zusammenhänge auf
generalisieren auf neue Situationen
Handlungsanweisungen sind ableitbar
2.2.1. Konstruktvalidität
•
Übereinstimmung gemessener & manipulierter Variablen mit den Konstrukten der Theorie.
Gefährdung:
•
•
•
soziale Erwünschtheit (Bsp. Fragebogen zum Thema Ausländerfeindlichkeit)
Hawthorne-Effekt (Hypotheseneraten)
Rosenthal-Effekt (Versuchsleitererwartung)
Gewährleistung:
•
multiple Maße (Bsp. Fragebogen zu einer bestimmten Einstellung , FB & Überprüfung [Bierkonsum])
Erfassen von Konstrukten:
•
•
•
•
Selbstbeurteilungsmaße ( Fragebogen [verschiedene Skalen] , Interview [offen, halb- & standardisiert])
Psychologische Tests (Erinnerungsleistung, Reaktionszeiten, implizite Maße)
Beobachtungsmaße (Teilnehmend, heimlich [Gütekriterium: Übereinstimmung mehrerer Beurteiler])
Skalen:
o Likert (0 - stimme nicht zu bis 5 stimme voll & ganz zu)
o Thurstone (gleiche Abstände) zw. den verschieden Items)
o semantisches Differential (Objektwertung auf bipolaren Dimensionen aktiv-passiv, pos -neg.)
2
2.2.2. Interne & Externe Validität
Interne Validität : Kausale Zusammenhänge
Gefährdung:
•
•
•
•
•
Zeit- und Alterseffekte
Praxis-Effekte
Test-Effekte
Selektionseffekte
Regression zur Mitte
Gewährleistung
•
KG-Design ([EG-Behandlung-Beobachtung] vs. [KG-keine Behandlung-Beobachtung]
Externe Validität Gültigkeit in einem definierten Bereich
Gefährdung
•
•
Reaktivität der Versuchspersonen
Künstlichkeit der Untersuchungssituation
2.2.3. Rolle von Theorien
•
•
•
•
•
Theorien als Erklärungsgrundlage mit Konstrukten und Relationen
Operationalisierung: Beobachtung
Variablen: UV (potentielle Ursache) & AV (potentielle Wirkung)
Hypothese Abgeleitete neue Vorhersage
Nutzen: Erlauben Generalisierung und Vorhersage ≠ Befunde & Ergebnisse
Testen von Theorien
Strategie
Vorgehen
Induktive Strategie
• Sammlung theoriebestätigender Daten
• Je mehr bestätigende Evidenz vorliegt,
desto besser ist unsere Theorie
Probleme
• Bestätigungstendenz
• Paradox der Induktion
Falsifikation
• Theoriebeweis nicht durch Evidenz
• Theoriewiderlegen durch Falsifikation
 jede Theorie muss falsifizierbar sein
2.2.4. Forschungsstrategien
A) Umfrageforschung
Ziel:
Möglichst genaue Bestimmung der Ausprägung einer oder mehrerer interessierender Variablen in einer
bestimmten Population (z.B. die Einstellung der Bevölkerung einer Stadt zur neuen Müllverbrennungsanlage)
•
•
Zufallstichproben vs. repräsentative Stichproben
Extrem Beispiel: 1934 Roosevelt und Landon.
3
B) Feldstudien
Ziel
Möglichst genaue Bestimmung der Zusammenhänge zwischen mehreren interessierenden Variablen sowie, falls
möglich, Aufklärung von Wirkungsrichtungen
•
Querschnitt- und Längsschnittstudien
C) Experimente
Ziel
Aufklärung der kausalen Wirkung einer oder mehrerer unabhängiger Variablen, die im Experiment manipuliert
werden, auf eine oder mehrere abhängige Variablen
•
Experiment vs. Quasi-Experiment:
Bedingungen der Kausalanalyse
•
Geplante Variation: Systematische Manipulation der vermuteten Ursache
•
Isolierende Variation: nur die vermutete Ursache wird manipuliert
•
Randomisierung: Die Versuchspersonen werden zufällig den Bedingungen zugewiesen
2.3. Elemente sozialΨ Experimente
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Experimentelles Setting: relevante kontextuellen Merkmale der Untersuchung
Instruktion & Coverstory: Probandeneinweisung in (vermeintlichen) Untersuchungshintergrund &
Aufgaben
Konföderierter: Verbündeter des Versuchsleiters, vermeintliche weitere Versuchsperson
UV:
o Variable, deren kausale Wirkung auf AV (`s) im Experiment untersucht werden soll
o Variation bzw. Manipulation der Ausprägung
o Unabhängige Faktoren des Experiments (Design).
AV:
o Variable, die von UV (`s) beeinflusst wird und die daher im Experiment gemessen wird
Manipulationskontrolle (MC): Wirksamkeitsprüfung der Manipulation durch Bericht der VPN (meist)
Moderatorvariable: Verändert den Einfluss der UV auf die AV
Mediatorvariable: Vermittelt den Einfluss der UV auf die AV
Verdachtskontrolle: Haben die Versuchspersonen den eigentlichen Zweck des Experiments erkannt?
Aufklärung: Aufklärung der Versuchspersonen über den Zweck des Experiments
Hypothesen: Zusammenhangshypothesen vs. Unterschiedshypothesen
Hypothesentest:
o t-Test
o Mediation & Moderation ausfindig machen( Stereotype)
o Interaktions & Haupteffekte
4
2.4. Ethik
5
3. Schemata & Kategoriserung
3.1. Dimensionen der Informationsverarbeitung
Top down & Bottom up Verarbeitung
•
•
Top down:
o konzeptgesteuerte Wahrnehmung,
o Interpretation externer Reize vor dem
Hintergrund gespeicherten Wissens
•
•
•
Verarbeitungstiefe: Kapazität und Motivation
Kapazität: Je mehr die aktuelle Verarbeitung belastet ist, desto weniger tief, kann verarbeitet werden
Motivation: Einige Themen motivieren zu tieferer Informationsverarbeitung (z.B. das Selbst)
Bottom up:
o reizgesteuerte Wahrnehmung
3.2 Schemata
3.2.1. Was sind Schemata
•
•
•
mentale Strukturen zur Wissensrganisation in Themenbereiche oder Kategorien bezüglich der sozialen Welt
Beeinflussung von Wahrnehmung, Denken & Gedächtnis
betreffen Personen, Gruppen, Rollen, das Selbst & Situationen
3.2.2. Beispielstudien
•
•
Police-Officers Dilemma (Werkzeug vs. Waffe)
Falsche Erinnerung an eine Geschichte je nach Ende (Heiratsantrag vs. Vergewaltigung)
3.2.3. Funktionen von Schemata
•
•
•
Organisation der Informationsverarbeitung
Deutung von mehrdeutigen Reizen
Steuerung der Aufmerksamkeit und Erinnerung
3.2.4. Entstehung, Stabilität & Veränderung von Schemata
Entstehung von Stereotypen
•
Verteilung der Information
Gruppe
positives Verhalten
negatives Verhalten
•
A
18
8
B
9
4
Wahrgenommene Verteilung des Verhaltens
Gruppe
positives Verhalten
negatives Verhalten
A
17.5
5.8
B
9.5
6.2
Stabillität von Schemata
•
•
nur in gegenwärtige Situation passende Schemata werden aktiviert
Mehrdeutige Reize werden im Sinne einer Schemakonsistenz interpretiert.
Veränderungsprozesse
•
•
•
Bookkeeping: graduelle Veränderung durch inkonsistente Information
Conversion: Schlagartige Veränderung durch inkonsistente Information
Subtyping: Formierung von Subkategorien, denen inkonsistente Information zugeordnet wird.
6
3.3. Kategoriesierung
3.3.1. Was ist Kategorisierung
•
•
•
Gruppierung von zwei oder mehreren unterscheidbaren Objekten mit ähnlicher Behandlung
Klassen von in der Welt vorhandenen Objekten
Natürliche Arten vs. Artefakte
3.3.2. Funktion der Kategorisierung
•
•
•
•
•
Hilfsmittel zur Komplexitätsreduktion & Bedeutungsgewinn
Vereinfachung und Ordnung
Eindeutige Sortierung
Beziehungsherstellung zw. diskontinuierlichen (z.B. Nationalität) &kontinuierlichen Merkmal, z.B. einer
Urteilsdimension (Körpergröße, Intelligenz)
Kategorisierung und Differenzierung sowie Potential zu sozialer Diskriminierung
3.3.3. Effekte der Kategorisierung
•
•
•
•
•
Intraklassen Assimilierung: Unterschätzung der Unterschiede innerhalb der Kategorien.
Zwischenklassen Differenzierung: Überschätzung der Unterschiede zwischen den Kategorien
Differenzierung und soziale Diskriminierung
Vorurteile (subtile Version)
Overexklusion (Aufrechterhaltung der eigenen Werte)
3.3.4. Determinanten des Kategoriengebrauches
•
•
Passung der Kategorien
o Strukturelle Passung (comparative fit)
o Inhaltliche Passung (normative fit)
Accessibility
o Verfügbarkeit und Aktivierbarkeit von Kategorien
7
4. Stereotype
4.1.Stereotype & Stereotypisierung
Stereotype
•
Sozial geteilte Meinungen über Persönlichkeitsmerkmale & VH-weisen von Mitgliedern einer sozialen
Kategorie.
Stereotypisierung
•
•
kognitiver Prozess zur Verarbeitung sozialer Informationen
Stereotypisierung ist die Anwendung dieser Stereotype in der Interaktion mit den Mitgliedern dieser Gruppe.
4.2. Vorurteile, Soziale Differenzierung & Diskrimminierung
4.2.1. Vorurteile
•
•
Vorurteile sind negative Gefühle oder negative Einstellungen gegenüber anderen Gruppen und ihren
Mitgliedern.
Subtile & positive Vorurteile: Bsp. Benevolenter Sexismus
4.2.2. Soziale Differenzierung & Diskriminierung
Soziale Differenzierung
•
•
unterschiedliche Behandlung aufgrund sozialer Kategorisierung
Wahrnehmung als legitim oder als illegitim
Soziale Diskriminierung
•
•
„illegitime“, negativere Behandlung aufgrund sozialer Kategorisierung.
„illegitime“ Bewertung ist perspektivenabhängig.
4.3. Messung von Stereotypen & Vorurteilen
4.3.1. Messung von Stereotypen
•
•
•
Direkte Überzeugungsabfrage über Gruppen bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts (Katz, Braley)
freie Auflistung von Merkmalen
Attributlisten bewerten lassen
4.3.2. Messung von Vorurteilen
•
•
•
•
Früher: Direkte Abfrage von Bewertungen sozialen Gruppen, z.B. offene Vorurteile („Ausländer haben
Arbeitsplätze, die uns Deutschen zustehen“)
Aktuelles Problem: soziale Erwünschtheit
Entwicklung verdeckter, moderne oder symbolische Vorurteilsmaße (Modern Racism Scale)
Inzwischen Einsatz impliziter Maße zur Messung von Stereotypen und Vorurteilen (Priming)
8
4.4. Entstehung von Stereotypen
4.4.1. Emotionale Prozesse
•
•
•
Kontakt mit Fremden führt häufig zu Irritation und Angst, vor allem wenn keine Erfahrung mit der
entsprechenden Gruppe besteht.
Diese Emotionen werden dann Teil des Stereotyps (klassische Konditionierung): Eine Gruppe wird als
bedrohlich wahrgenommen.
Die Ideologie „Glaube an eine gerechte Welt“ motiviert die Bildung und Aufrechterhaltung von
legitimierenden Stereotypen (z.B. „Arbeitslose sind faul“).
4.4.2. Soziales Lernen
•
•
•
•
Stereotype resultieren nicht nur aus Erfahrungen, sondern auch aus Erzählungen.
Sozialisation: Mit 5 Jahren bestehen bereits ethnische Stereotype!
Soziale Normen: z.B. Frauen im Militär
Medien: z.B. Rollen in Filmen, Werbung …
4.5. Aktivierung & Anwendung von Stereotypen
4.5.1. Anwendung
•
•
•
•
Automatisches Stattfinden
Kategorisierung von Salienz eines Merkmals abhängig
Kategorisierung führt zur Aktivierung des entsprechenden Stereotyps (und der mit der Gruppe assoziierten
Emotionen).
Beeinflussen von Urteilen durch aktivierte Stereotype und Emotionen
4.5.2. Aktivierung
Patricia Devine (1989)
•
•
•
Studie 1: Erfassung von stereotypem Wissen (Schwarze sind ….)
Studie 2: Aktivierung von Stereotypen und Einschätzung einer Person
o AV: Donald-Paradigma: Mehrdeutige Beschreibung einer Person
o Effekt der Priming Bedingung (80% vs. 20% stereotype Eigenschaften)
Ergebnis: Kein Unterschied zwischen Teilnehmern mit starken und schwachen Vorurteilen
Gilbert & Hixon (1991)
•
•
•
Unterscheidung zwischen Aktivierung und Anwendung von stereotypem Wissen
Studie 1: Verminderte Stereotypaktivierung bei Kognitive Belastung (Doppelaufgabe)
Studie 2: Nach Stereotypaktivierung Häufigere Anwendung von Stereotypen bei kognitiver Belastung
4.6. Kategorien & Stereotype
•
•
Menschen teilen stereotypes Wissen
o mit starken Vorurteilen: eher Wissenszustimmung
o mit schwachen Vorurteilen eher Ablehnen des Wissens
Aktivierung von sozialen Kategorien führt nicht notwendig zur Aktivierung von stereotypem Wissen
o Frage nach Unterschied im aktivierten Wissen bei Menschen mit starken und schwachen Vorurteilen
9
o
o
bei Kategorieaktivierung = Unterschied (sowohl in Priming & ohne Priming Bedingung)
bei Stereotypaktivierung ≠
Unterschied (sowohl in Priming &
ohne Priming Bedingung)
1. Räumliche Orientierungsaufgabe
A) mit vs. ohne Prime soziale Kategorie „Schwarz“
B) mit vs. ohne Prime Stereotyp „Schwarz“
2. Personenbeschreibung lesen / Bewertungsaufgabe
Donald-Paradigma
3. Vorurteilserfassung
4.7. Bedrohung durch Stereotype
•
•
•
•
Fall der Bedrohung durch Stereotype („stereotype threat“)
Bearbeitung von Intelligenztests mit/ohne Aktivierung von Stereotypen (Steel)
o Aktivierte Stereotype können die eigenen Leistungen beeinflussen
o negative Stereotype reduzieren die Leistung stereotypkonform
Stereotypkonformes Verhalten
Motivationale Konsequenzen der Bedrohung
10
5. Automatische Prozesse
5.1. Intuition vs.rationales Denken
5.1.1. Belege:
•
•
mögl. Dissoziationen in den Ergebnissen beider kognitiver Systeme
unterschiedl. Ergebnissen unter verschiedenen Verarbeitungsbedingungen (z.B. mit/ohne Doppelbelastung)
5.2. Automatisches VH
•
Bsp.: Aktivierung des Stereotyp „Alt“ (UV), Zeit bis zum Fahrstuhl (AV)
5.2.1. Beeinflussung durch aktiviertes Wissen:
•
•
•
automatische Urteile
Verarbeitung von Informationen
Wahrnehmung
5.2.2. Merkmale:
•
•
•
•
Keine bewusste Intention
Effizienz
Keine Kontrolle
Ohne Aufmerksamkeit
5.2.3. Wie funktioniert automatisches VH?
•
•
•
Durch Umwelt ausgelöstes Verhalten:
o Auftreten bei Präsenz relevanten Reize
o Reize müssen dem Handelnden nicht bewusst sein
o Für Handlung: keine Intention notwendig
Versuche, VH intentional zu vermeiden, sind nicht erfolgreich.
Durch Priming Konzept- oder Mindsetaktivierung  im Anschluss verfügbarer
o Situative vs. chronische Verfügbarkeit
o Aktivierte Mindsets beeinflussen die Verarbeitung von Informationen und das Verhalten
11
5.3. Soziale Interaktion
Chamäleon Effekt
•
Imitieren des Interaktionspartners
o Gleiche Manierismen (Chartrand & Bargh, 1999)
o Akzent (Giles & Powesland, 1975)
o Stimmung und Stimmlage (Neumann & Strack, 2000)
•
Effekte
o Van Baaren et al. 2003
 Kellnerinnen wurden instruiert Bestellungen wörtlich oder sinngemäß zu wiederholen
 AV: Höhe des Trinkgeldes
o Van Baaren et al. 2004
 Versuchsleiter imitiert Vpn  Spenden für allgemeine Einrichtung
o bei deiden nach Imitation  kooperativer
•
Automatisches Verhalten (Chamäleon-Effekt) reguliert und erleichtert soziale Interaktionen (& macht sie
kooperativer)
12
6. Soziale Kognition / Heuristiken - Verarbeitung sozialer Informationen
6.1. soziale Kognition
•
Art & Weise der Interpretation, Analyse, Erinnerung & Verwendung von Informationen über soziale Realität
1. Die Objekte der sozialen Kognition sind sozial.
2. Sie resultiert und basiert auf sozialer Interaktion.
3. Sie wird „sozial geteilt“ von verschiedenen Mitgliedern sozialer Gruppen
6.2. Heuristiken
•
•
kognitives Werkzeug
durch einfach „Daumenregeln“  Entscheidungen treffen (ohne gr. Aufwand, mit recht guten Ergebnissen)
6.2.1. Heuristiken & Rationalität
•
•
•
Heuristiken als Denkprozesse
Regeln der Rationalität als Denknormen
Prozesse nur nachweisbar, wenn sie zu Abweichung von Normen führen
6.2.2. Arten der Heuristiken
Heuristik
Anwendungsgebiet
Verfügbarkeit
Urteile über Häufigkeiten oder
Wahrscheinlichkeiten
Repräsentativität
Anpassung
Simulation
Beispiel
Die Abrufbarkeit von
Risikoereignissen bestimmt
die Beurteilung von Risiken
Urteile über die
Die Reihe Kopf-Zahl-KopfWahrscheinlichkeit, daß ein
Zahl ist repräsentativer für ein
Ereignis in eine Kategorie gehört Zufallsereignis als die Reihe
Kopf-Kopf-Kopf-Kopf
Quantitative Schätzungen
Kostenkalkulationen sind in
Richtung des Ausgangswertes
verzerrt
Kontrafaktisches Denken
Bewertung und Vergleich von
Situationen mit vorgestellten
Alternativen.
„r“ an 1. oder 3.
Stelle?
cholerische Wiider
Linda Problem
Geburtenreihenfolge
Ablauf ZV Experimet
K-K-K-K vs. K-Z-K-Z
Griechenlandurlaub
Flugzeug verpasst
& Autounfall
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7. Affekt & Kognition
7.1. Begriffe
•
•
•
Affekt:
o Bewertung als positiv und negativ
o als Gefühl erlebt
o konzeptuelle Repräsentation (Urteil als positiv oder negativ).
Emotion:
o Reaktion eines Individuums auf bedeutsame Ereignisse
o mehrere Komponenten: physiolog. Erregung, motor. Ausdruck, subjektives Gefühl,
Handlungstendenzen
Stimmung:
o positiver oder negativer Erlebnishintergrund ohne konkrete auslösende Situation
•
7.2. Emotionen
•
haben auch eine Funktion (Schuld - Wiedergutmachung, Wut/Ärger -Angriff/Bestrafung)
7.2.1. Emotion & Motivation
•
•
•
•
•
aufsuchende & vermeidende Motivation
motivationale Ereignisse lösen Emotionen aus
Angabe der Bedeutung eines Ereignisses für eine Person
permanente „Bedeutungsanalyse“ in der Umwelt
Emotionssystem ist hoch differenziert und organisiert
o (evaluation, feelings, facial and physiological expression, action readiness)
7.2.2. Strukturelle Modelle der Emotion
•
relevante Bewertungsdimensionen
Dimensionen
•
•
•
•
•
Motivationaler Zustand (aufsuchen und vermeidend; Fokus auf Belohnung vs. Bestrafung)
Situation: Befördert / behindert das Erreichen der Ziele (Belohnung / Bestrafung sind an- oder abwesend)
Sicheres/unsicheres Ereignis: Eingetretene vs. zukünftige & kontrollierbare vs. unkontrollierbare Ereignisse
Macht / Legitimität: Effektivität, Verdienst, Anspruch
Verantwortlichkeit: Selbst, andere, oder die Umstände
7.2.3. Prozessmodelle
•
•
•
Informationsverarbeitung und die Entstehung von Emotionen
Kognitiven Bewertungen : „direct, immediate, and intuitive“
Intuition („associative“) und Denken („reasoning“)
14
o
Intuition:
1. assoziative Verbindung von Gedächtnisinhalten (Gerüche, visuelle Wahrnehmung)
2. „spreading activation“ : schnelle, automatische Aktivierung des Inhaltes
3. Bewertung& Aktivation kann außerhalb der bewussten Wahrnehmung liegen
4. andauernder Ablauf der Prozesse  kontinuierliche Beurteilung der Umwelt
o
Denken
1. Langsamer, kontrollierter & flexibler Ablauf
2. Fokus auf neue Aspekte einer Situation Δ der Intuition
7.3. Einfluss von Affekt auf Kognition
7.3.1. Psychoanalytische Vorstellungen
•
•
Abwehrmechanismen: Je mehr man versucht Affekte zu unterdrücken, desto stärker drängen sie ins
Bewusstsein.
Projektion: Ängstliche im Vergleich zu nicht-ängstlichen Personen schätzen andere Personen als ängstlicher
ein.
7.3.2. Behavioristische Vorstellung
•
•
Assoziation von Affekt mit neutralen Reizen (Bsp: Kleine Albert und Angstkonditionierung )
Hinreichend: zeitliche & räumliche Nähe eines Affekts oder einer Emotion und ein neutrales Objekt
7.3.3. Verschiedene Einflüsse
Stimmung und Gedächtnis (Affekt beeinflusst Inhalte die erinnert werden)
•
•
•
Die gegenwärtige Verfügbarkeit von Gedächtnisinhalten hat einen starken Einfluss auf soziale Urteile
Stimmungen machen Gedächtnisinhalte, die der Stimmung entsprechen, verfügbarer (Bower, 1981)
o Mood-congruent recall hypothesis: Gedächtnisinhalte sind in der Stimmung leichter abrufbar die
ihrer Valenz entsprechen („positive Inhalte sind in positiver Stimmung leichter abrufbar“)
Damit haben Stimmungskongruente Inhalte einen größeren Einfluss auf Urteile.
Stimmung als Information (Affekt dient als Information)
•
•
•
•
•
Ereignis- oder Objektbewertung durch Frage nach Stimmung „Wie ist mein Gefühl demgegenüber?“.
Missattribution und Selbstattribution
Meta-inferentielles Wissen („was bedeutet ein bestimmtes Gefühl gegenüber einem Objekt?“)
Urteilsheuristiken
Wetter / Stimmung
Stimmung und Verarbeitungsstrategien (Affekt beeinflusst Art der kognitiven Verarbeitung)
•
Individuen in positiver Stimmung :
o schnellere Entscheidungen
o verwenden weniger Information
o vermeiden anstrengendes und
systematisches Denken
o überzeugter von ihren Entscheidungen.
•
Negative Stimmung
o systematische, anstrengende und
umfassende Verarbeitungsstrategie
15
8.Soziale Vergleiche
8.1. Das Selbst /Identität = Selbstkonzept, der Selbstaufmerksamkeit & dem Selbstwert.
Wissen über das Selbst = Selbstkonzept
•
Funktion:
o
o
o
Strukturierung (das Selbst als Schema)
Basis für Emotionen (Vergleich zwischen Actual-Self, Ideal-Self und Ought-Self)
Exekutive mit begrenzten Ressourcen
Beschäftigung mit dem Selbst = Selbstaufmerksamkeit
•
private SA (Bewertung des Verhaltens anhand eigener Standards)
•
SA auf eigene Ideale  mehr Unruhe / Ärger (bes. bei Misserfolg)
Verringerung durch Problem-VH (Alkoholmissbrauch, Fressattacken, Selbstsschädigung) oder religiöse
Aktivitäten
öffentliche SA (Bewertung des Verhaltens anhand der Standards von Beobachtern)
o
o
Wert den man oder andere dem eigenen Selbst zuordnet = Selbstwert.
8.2. Verständnis vom eigenen Selbst
•
Introspektion (z.B. Emotionen)
•
o gezieltes Erkunden des Selbst, (ca. 8% der Zeit ≠ dominat wie angenommen)
o oft nicht Zugang zu den wahren Ursachen des Verhaltens, der eigenen Gefühle etc.
o führt oft zu vorübergehenden Veränderungen der Einstellung.
Beobachtung des eigenen Verhaltens
•
o Schließen von eigenen VH auf Gefühlszustände bei Unsicherheit zu einem Standpunkt
o VH = aussagekräftig für eigenes Gefühl, wenn es nicht auf die Situation zurückgeführt wird
Vergleiche mit anderen Menschen
8.3. Theorie der sozialen Vergleiche nach Festinger
Grundannahmen
•
Bedürfnis die eigenen Fähigkeiten und Meinungen zu bewerten
•
Vergleich mit ähnlichen
•
Gibt es keinen objektiven Maßstab, dann werden soziale Standards gewählt
•
Negative oder diskrepante Vergleichsergebnisse lösen Bestrebungen aus, diese Situation zu verändern.
16
8.4. Parameter sozialer Vergleiche
•
Vergleichssubjekt
•
Vergleichsobjekte
•
Zeitdimension
Person
Subjekt
Gruppenmitglied
Vergangenheit
Gruppe
•
Gegenwart
Zukunft
Vergleichsdimensionen
Selbst
Person
Gruppen- Gruppe
mitglied
Zeit
Standard
Objekt
•
der Vergleich verschiedener Subjekte(Person, Gruppe, …), Objekte(Selbst, Person, Gruppe, Standard, …)
und Zeit(Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) bildet unendlich viele Vergleichsdimensionen
•
Je attraktiver und wichtiger eine Referenzgruppe ist, desto eher wird sie als Bewertungskriterium gewählt
•
Entstehung von Gruppennormen (Sherif)
•
Konformität nach Asch (Linienvergleich)
8.5. Ähnlichkeitshypothese
•
Man bevorzugt soziale Vergleiche mit ähnlichen Personen / mit Personen, die auf relevanten Dimensionen
ähnlich sind.
•
Paradox: Woher soll man denn wissen, welche Personen einem in relevanten Dimensionen ähnlich sind,
ohne sich mit ihnen zu vergleichen?
•
Macht man also doch mit allen / vielen Personen Vergleiche?
•
Untersuchung von Gilbert, et al, 1995
o
Hypothesen:
1. Erster intuitiver Verarbeitungsschritt: Aufnahme aller angebotenen Vergleichsinformationen
2. Zweiter kognitiv aufwändigeren Verarbeitungsschritt: Zurückweisen aller nicht informativen
Vergleichsinformationen
o
Untersuchungsstrategie:
1. Beeinträchtigung der Korrekturprozedur (Doppelaufgabe)
2. Reaktionsmessung nach Korrektur
o
Ergebnisse:
1. Wenn man kognitiv belastet ist, vergleicht man sich auch mit irrelevanten Gruppen
2. man vergleicht sich mit Gruppen, die die gleichen Aufgaben haben
8.6. Soziale vergleiche als Copingstrategien
•
Bei negativem Vergleich bzw. Diskrepanzen der eigenen Meinung und anderer Meinungen
o
o
o
o
o
Verbesserung der eigenen Leistungen bzw. Reduktion der Diskrepanz
Abwertung des Vergleichsobjekts
Wahl einer neuen Vergleichsdimension (z.B. Mathe mangelhaft & aber dafür Religion sehr gut)
Wahl eines neuen Vergleichsobjekts
Umbewertung einer Vergleichsdimension (z.B. „Black is beautiful“)
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8.7. Motive für soziale Vergleiche
•
Selbstwertschutz
•
Akkuratheit
•
Selbstverbesserung
8.8. Temporaler Vergleich
•
Albert (1977)
o
o
o
o
•
Vergleiche über die Zeit
Bewahrung der Identität des Selbst unter sich verändernden Bedingungen
Gefühl bzw. Sinn für eigene Kontinuität
Man versucht möglichst hohe Konsistenz über die Zeit zu finden.
Bedingungen, unter denen temporale Vergleiche wahrscheinlicher werden:
o
rasche Veränderungen der Lebensumstände
o
Lebenslage mit negativer affektiver Qualität
o
Suche nach Sinn bzw. Ursache von Veränderung
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9. Attribution
9.1. Begriffe
•
•
•
Kausalattribution:
o Kausale Erklärung von beobachtetem Verhalten
Attributionstheorien:
o konzeptueller Rahmen
o Erklärungsversuch der VH-Weisen von Personen im Alltag
Problem des Fremdpsychischen (Woher wissen wir, das andere gleiche Erlebnisse haben?)
9.2. Haiders naive Handlungsanalyse
•
•
Mensch = intuitiver Wissenschaftler
Fünf Grundannahmen
9.2.1. Verhalten drückt Invarianzen aus
•
•
Menschen haben stabile psychologische Eigenschaften  determinieren VH
Jeder Mensch hat einen wahren Charakter
o Manifestation: unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Verhaltensweisen
9.2.2. Attribution erschließt Invarianzen aus Verhalten
•
•
Anpassung des VH an unterschiedliche Situationen (z.B. deren Möglichkeiten und Begrenzungen)
Aus dieser VH-Vielfalt  Extrahierung des wahren Charakters als Invarianz
9.2.3. Attribution ist eine vitale Fähigkeit
•
•
Diagnose einer Charaktereigenschaft ermöglicht Systematisierung & Interpretation der Vielfalt der
Verhaltensmanifestationen unter einem einzigen Konzept
Charaktereigenschaften integrieren eine irritierende Menge an Information in einer ökonomischen Art und
Weise
9.2.4. Attributionen sind nicht notwendig bewusst
•
•
•
„Alltagspsychologie“ ≠ Theorie im eigentlichen Sinne,
o Keine Ableitungen aus irgendwelchen Grundannahmen getroffen
Regeln nach denen man Invarianzen aus VH zieht = unbewusst (intuitiv)
Regeln der Wahrnehmung für konstante Objekte in unserer Umwelt = unbewusst
9.2.5. Attribution ist eine Form der Kausalanalyse
•
•
Dispositionen von Individuen & Umwelt bestimmen VH
Akteur versucht sich zu verhalten bzw. verhält sich in bestimmter Art 
o Möglichkeit & Motivation zu einem Verhalten
o Möglichkeit = Fähigkeit + Gelegenheiten der Umwelt
Fähigkeit
Umwelt
Intention
Anstrengung
Vermögen/
Gelegenheit
Motivation
Verhalten
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9.3. Kelley Attributionstheorie
9.3.1. Kovariationsprinzip
•
•
•
Attribution auf Basis wahrgenommener Kovariation zw. beobachteten Effekt & seinen mögl. Ursachen
(mehrere Beobachtungen)
Einfluss dreier unabhängiger Variablen auf beobachtbares Verhalten:
o Person: Konsistenzinformation (zeigt X dieses Verhalten immer/häufig/selten?)
o Umstände: Konsensusinformation (zeigt nur X das Verhalten, oder auch andere Personen?)
o Fokaler Stimulus: Distinktheit (zeigt X das Verhalten nur gegenüber dem fokalen Reiz oder auch
gegenüber anderen Reizen?)
Dispositionale Attribution
o Hohe Konsistenz
o Geringer Konsens
o Geringe Distinktheit
•
Stimulusattribution
o Hohe Konsistenz
o Hoher Konsens
o Hohe Distinktheit
•
Situative Attribution
(uneindeutig)
o Niedrig Konsistenz
o Hoher Konsens
o Hohe Distinktheit
9.3.2. Konfigurationsprinzip
•
•
Attribution auf der Basis von nur einer Beobachtung (Verwendung von Kausalschemata)
Zusätzliche Vorannahmen sind also notwendig = Kausalschemata: vorgefertigte Meinungen, Vorannahmen
o Multiple hinreichende Ursachen
 Verschiedene Ursachen liegen vor, die alle auch allein das Verhalten erklären können
 Abwertungsprinzip: Abwertung einiger Ursachen, bei plausibleren Ursachen
 Aufwertungsprinzip : Heranziehen von Ursachen, bei Auftreten eines Effekt trotz
hemmender Kräfte
 Bsp. Prüfungsversagen - zu schwer, gute Prüfungsleistung - trotz Krankheit
o Multiple notwendige Ursachen
 Auftreten verschiedener Ursachen notwendig für Effektproduktion
9.4. Attributionsfehler
9.4.1. Fundamentale Attributionsfehler
•
•
•
•
•
Konsensus-Unterschätzung
Korrespondenzverzerrung
Personalismus
Bsp. Jones & Harris 1967
Quellen der Verzerrung:
o Motivationale Faktoren:
 bei hoher Relevanz z.B. Selbstbezug
 Wenn positiveoder negative Konsequenzen folgen
o Kognitive Faktoren:
 Informationsverfügbarkeit des Beurteilers
 Einbeziehen der Infos durch Beurteiler
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9.4.2. Beobachter-Akteur-Divergenz
•
•
•
•
Attributionsunterschiede zwischen Akteur und Beobachter einer Handlung:
o Akteur betont die situativen Faktoren
o Beobachter betont die dispositionalen Faktoren
Wahrnehmungsfokus:
o Konzentration des Beobachters auf Akteur
o Konzentration des Akteurs auf Umwelt
Selbstwissen:
o Akteure wissen mehr über sich & situativen Anforderungen als Beobachter wissen können.
Unterschiedliche Ziele:
o Akteure verfolgen instrumentelle Ziele
o Beobachter suchen Information zur Vorhersage künftiger Verhaltensweisen durch den Akteur
9.4.3. Selbstwertdienliche Verzerrung
•
Attributionen, die den Selbstwert erhalten oder verbessern:
o Eigene Erfolge werden dispositional und eigene Misserfolge situativ attribuiert
 Bsp. Prüfungsleistung
 Bsp. Self-Handicapping: Herstellen plausibler externale Gründe für Erklären des eigenen
Versagen
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10. Einstellungen
•
•
•
Zentrales Konzept in der Sozialpsychologie.
Es besteht im wesentlichen aus einer affektiven / wertenden Komponente
Es ist zu unterscheiden von Werten, Ideologien und sozialen Repräsentationen
10.1. Modelle
10.1.1. Ein-Komponenten-Modell
•
•
Einstellungen = Affekt oder einer Bewertung einem Einstellungsobjekt gegenüber
„Der Ausdruck der Einstellung sollte in Bezug auf ein allgemeines, andauerndes positives oder negatives
Gefühl für eine Person, ein Objekt oder einen Sachverhalt benutzt werden“
10.1.2. Drei-Komponenten-Modell
•
•
Einstellung bezieht sich auf alle Klassen wertender Reaktionen( offene, verdeckte, kognitive, affektive oder
verhaltensbezogene)
Einstellungen bestehen aus 3 konzeptuell unterscheidbaren Reaktionen:
o Kognitive Komponente: Überzeugungen, Meinungen & Vorstellungen ggü. Einstellungsobjekt
o Affektive Komponente: Zuneigung oder Abneigung, positiv oder negativ
o Konative Komponente: VH-Absichten & Handlungstendenzen ggü. Einstellungsobjekt
Beobachtbar
Erschlossen
Beobachtbar
Kognitive Reaktion
Reize die Einstellungsobjekt
betreffen
Einstellung
Affektive Reaktion
Verhaltensreaktion
10.2.Eigenschaften
•
•
•
•
Über Zeit und Situationen stabil
Beschränkung auf sozial bedeutungsvolle Objekte
Einstellungen = generalisierbar
Einstellungen haben gewissen Abstraktionsgrad
10.3. Funktionen
•
•
Motivationale Funktionen:
o Ich-Verteidigung (z.B. Projektion)
o Ausdruck eigener Werte
o Instrumentelle Funktion
Kognitive Funktionen
o Ökonomische Verarbeitung
o Steuerung der Informationsverarbeitung
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10.4. Messung von Einstellungen
•
•
Direkte vs. Indirekte Erfassung
Probleme: Verfälschung der Messung durch soziale Erwünschtheit etc., Interpretationsspielraum
10.4.1. Direkte Erfassung von Einstellungen
•
•
•
•
•
•
Basis: Annahme, dass Einstellungen durch Meinungen, Überzeugungen oder Bewertungen erfassbar sind
Ein-Item-Skala
o von 1-7 (Zufriedenheit mit … „1“ Überhaupt nicht, „7“ sehr zufrieden)
o Probleme:
 Zuverlässigkeit der Messung
 Kontexteinflüsse auf die Beantwortung des Items
Thurstone-Skala
o Zustimmung/Ablehnung gegenüber Aussagen,
o im Vorhinein Wertzuweisung zu Aussagen
o Wert = Ausdruck der Zustimmung / spez. Einstellung
Likert-Skala
o Abgestuftes Zustimmungsurteil auf intern konsistenten Items
o Gängigstes explizites Einstellungsmaß
o Bsp. : Farming is drugery (1-5) vs. farming is great occupation (1-5)
Guttman-Skala
o Zustimmung/Ablehnung gegenüber Items;
o Summe indiziert Einstellung
Semantisches Differenzial
o Beurteilung eines Einstellungsobjekts hinsichtlich Valenz, Potenz und Aktivität
10.4.2. Indirekte Erfassung von Einstellung
•
•
•
•
•
•
Versuch der Einstellungserfassung, ohne das Vpn über Messvorgang bewusst wird
Physiologische Messungen (z.B. Hautleitfähigkeit)
Verhaltensbeobachtung
Nicht-reaktive Messungen (z.B. lost-letter Technik)
Bogus-Pipeline (Jones & Sigall, 1971, Glaube an Lügendetektor  mehr ehrliche Antworten)
Problem: großer Interpretationsspielraum
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10.5. Einstellungen & VH
•
Bsp: la Pierre 1934 -chinesisches Ehepaar (Inkonsistenz der Einstellung)
Faktoren für Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten?
10.5.1. Übereinstimmung von Einstellungs- und Verhaltensmessung
o
o
o
o
o
Handlungsaspekt (welches Verhalten soll genau untersucht werden?)
Zielaspekt (auf welches Ziel ist das Verhalten gerichtet?)
Kontextaspekt (in welchem Kontext wird das Verhalten ausgeführt?)
Zeitaspekt (zu welchem Zeitpunkt wird das Verhalten ausgeführt?)
Davidson und Jaccard (1979)
 Zusammenhang zwischen Einstellung zur Antibabypille & tatsächlichen VH mit dem
Abstraktionsgrad der Messung variiert.
 Abstrakte Einstellungsmessung führt zu einem geringen Zusammenhang (r=.08),
 spezifische Einstellungsmessungen führen dagegen zu einem hohen Zusammenhang (r=.57).
10.5.2. Persönlichkeitsfaktoren
o
o
Low-self monitoring
 Individuen zeigen VH, das weitgehend auf eigenen Dispositionen, Gefühlen & Einstellungen
beruht.
High self monitoring
 Individuen zeigen VH, das sich an den Erwartungen, Normen und Präferenzen eines
gegeben Kontexts anpasst
10.5.3. Modelle der Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten
Theorie des überlegten Handelns („Theory of reasoned action“)
•
Erwartungs × Wert-Theorie
o Einstellung & subjektive Norm = jeweils eine Wert- x eine Erwartungskomponente
 Einstellung: Erwartung bestimmter Verhaltensergebnisse x deren Wert
 Subjektive Norm: Erwartung best. Reaktionen auf VH x Wert, dieser Reaktionen
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Theorie des geplanten Verhaltens („Theory of planned behavior“)
•
•
Erweiterung der Theorie des überlegten Handelns durch die wahrgenommen Verhaltenskontrolle
Diese umfasst zwei Aspekte:
o Subjektive Kontrolle
o Tatsächliche Kontrolle
•
keine vollständige Verhaltenskontrolle liegt vor:
o Theorie des geplanten Verhaltens ist Theorie des überlegten Handelns überlegen
o VH-Kontrolle geht als subjektive Komponente in Vorhersage der VH-Intention ein
o sowie Beitrag zur direkten Vorhersage des VH , als tatsächliche Kontrolle
•
Einstellung & VH zeigen engen Zusammenhang, wenn Abstraktionsgrad von Einstellung & Verhalten
korrespondieren.
Zur genaueren Vorhersage des Verhaltens sind neben der Einstellung einem Verhalten gegenüber, die
subjektive Norm und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle wichtige Prädiktoren.
•
25
11. Veränderung von Einstellungen
11.1. Der Yale-Ansatz zur Einstellungsänderung
11.1.1. Einflüsse der Quelle
•
•
•
Experten sind überzeugender als Laien (bedeutsamerer Wahrnehmung der gleichen Argumente)
Einfluss von Kommunikatoren steigt mit ihrer Popularität und Attraktivität.
Schnellsprecher = Überzeugender ( Eindruck des Wissens über Thema)
11.1.2. Einflüsse der Kommunikation
•
•
•
Zweiseitige Argumentation = wirksamer  Zuhörer anderer Meinung
Einseitige Argumentation = wirksamer  Zuhörer gleicher Meinung
häufige Darbietung einer Botschaft  eher als richtig bewertet (weil sie uns vertrauter vorkommt)
11.1.3. Einflüsse auf Seiten der Zuhörer
•
•
Zwischen Selbstbewusstsein und Persuasion (Überredung) = umgekehrt U-förmiger Zusammenhang
Die Auswirkungen einer Reihe von Einstellungen und Motiven auf der Seite der Zuhörer wurden
nachgewiesen: z.B. need for cognition, need for closure, Wichtigkeit der Einstellung.
11.2. Konditionierung & Einstellung
•
•
Pavlow, Staats & Staats (Schwedische vs. holländische Namen + pos. / neg. Wörter)
Operante Konditionierung von Einstellungen:
o Wenn man für eine bestimmte Einstellungen positive Konsequenzen erhält, werden diese verstärkt.
o Wenn man für bestimmte Einstellungen negative Konsequenzen erhält, werden diese reduziert.
o Untersuchung von Verplanck (1955)
 Frequenz positiv verstärkter Äußerungen steigt, die Frequenz bestrafter Einstellungen sinkt.
o Hildum und Brown (1956) Δ der Stärke von Einstellungen durch operante Verstärkung
11.3. Systematische Informationsverarbeitung
•
Einstellungsänderung ist das Ergebnis von mindestens 5 Schritten:
o Aufmerksamkeit
o Verstehen
o Akzeptieren (der Argumente und die Veränderung der Einstellung)
o Beibehalten (der geänderten Einstellung)
o Verhalten (entsprechend der neuen Einstellung)
•
Zwei-Faktoren-Modell (McGuire 1968)
o
o
o
o
Aufmerksamkeit und Verstehen (= Rezeption) = erste Faktor
Akzeptieren einer überredenden Botschaft = zweite Faktor
Alle Variablen, die in einer positiven Beziehung zu Rezeption und Akzeptanz stehen, sollten eine
positive Wirkung auf Überredung haben.
Individuelle Unterschiede der Beeinflussbarkeit:
 Intelligenz beeinflusst positiv die Rezeption von Argumenten
 Intelligenz beeinflusst negativ die Akzeptanz von Argumenten
 Kurvilinearer Zusammenhang zwischen Intelligenz und Überredung
 (wenig Überredung bei geringer Intelligenz und wenig bei sehr hoher Intelligenz)
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o
•
Prinzip der situationsbezogenen Gewichtung
 Komplexe und gut begründete Argumente überzeugen eher intelligentere Vpn
 Einfache Botschaften mit wenig Argumenten überzeugen intelligentere Vpn weniger
US zur systematischen Informationsverarbeitung (Petty et al. 1976)
o
Variation der Faktoren, die das Ausmaß der Infoverarbeitung beeinflussen (z.B. kognitive
Doppelbelastung, Ablenkung, Botschaftswiederholung usw.) (UV1: Ablenkung hoch vs. niedrig)
+ Variation starker und schwacher Argumente (UV2: stark vs. schwach)
o
o
AV: Einstellung zum Thema
Ergebnis: Bei Ablenkung eher Zustimmung schwacher Argumente, ansonsten starker
11.4. Kognition oder Konditionierung
•
•
Untersuchungen zum klassischen und operanten Konditionieren zeigen, dass Einstellungen durch diese
Prinzipien erworben und verändert werden können.
Theorien zur systematischen Verarbeitung zeigen, dass durch gute Argumente Einstellungen verändert
werden können.
11.4.1. Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit (ELM)
•
•
•
Zentrale Route der Überredung
o Zeitintensives, gründliches Nachdenken über Argumente
Periphere Route der Überredung
o Oberflächliche Rezeption der Botschaften
Relevanz und Involviertheit als Determinanten dafür, welche Route gewählt wird
o Je stärker Interesse an Thema, desto intensiver Nachdenken über Argumente zum Thema.
(Petty et al. 1981: Einstellungen zu Studiengebühren)
11.4.2. Heuristisch-systematische Modell der Einstellungsänderung (HSM)
•
•
•
Systematische Verarbeitung
Heuristische Verarbeitung
Grad der Verarbeitungsmotivation und Fähigkeit als Moderator
 Sehr ähnliche Untersuchungen und Ergebnisse wie für ELM
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11.4.3. Gemeinsamkeiten & Unterschiede der Modelle
Gemeinsamkeiten
•
•
•
Systematische oder zentrale Verarbeitungsroute impliziert hohe Fähigkeit & Motivation zur gründlichen
Argumentverarbeitung.
Heuristische oder periphere Route impliziert weder Motivation noch hohe Fähigkeit.
Personen verarbeiten Botschaften mit geringem Aufwand, es sei denn sie wären motiviert sich genauer mit
dem Thema zu beschäftigen.
Unterschiede
•
•
•
•
Nach HSM können heuristische und systematische Verarbeitungsanteile gleichzeitig wirken.
Selbst unter hoher Involviertheit wirken heuristische Cues
Das ELM nimmt im wesentlichen Akkuratheit als Motivation an
Das HSM nimmt dagegen verschiedene Motivationen an (Akkuratheit, Selbstschutz, Impression
Management usw.)
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12. Konsistenztheorien
12.1. Kognitive Konsistenztheorien
12.1.1. Balance-Theorie (nach Heider 1946)
•
•
•
Menschen, Objekte & Ereignisse bilden das psychologische Feld einer Person.
Die Balancetheorie betrachtet P-O-X Einheiten: (P Zielperson – O andere Person – X Objekt oder Thema).
Inkonsistente Triaden erzeugen einen aversiven Zustand  Reduktionsversuch
1. Balancierte Zustände
2. Unbalancierte Zustände
•
•
•
•
Balancewiederherstellung durch Einstellungsänderung mit geringstem Aufwand
Bedeutende Einflussfaktoren:
o Wenn keine andere Information vorliegt, Annahme der Menschen, dass andere denken wie sie
selbst.
o Die meisten Menschen bevorzugen es, mit anderen übereinzustimmen.
Inkonsistenz wird manchmal dadurch aufgelöst, dass Elemente isoliert werden
(z. B. unterschiedliche Interessen in einer Beziehung)
Anwendung:
o Interpersonale Beziehungen
o Erweiterter Kontakt
12.1.2. Dissonanztheorie (Festinger 1957)
•
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•
•
•
•
Diskrepanzen zwischen Einstellungen und Verhalten
Dissonanz = unangenehmer Zustand psychologischer Spannung (Erregung, hautgalvanische Reaktionen),
Entstehung bei zwei oder mehr nicht zusammenpassenden Kognitionen einer Person
Reduktion der Dissonanz durch:
o Δ einer der Kognitionen
o Suche nach kognitionsunterstützenden Infos
o Suche nach abwertenden Infos für eine der Kognitionen
Je größer die Dissonanz, desto stärker die Versuche sie zu reduzieren. (Festinger & Carlsmith - 1$ vs. 20$)
Phänomene: Nachentscheidungsdissonanz, Erinnerung von Info, Attraktion, usw. (Teures Paar Schuhe - Im
Nachhinein: Alternativen, wenn keine konsistenten Informationen gefunden werden)
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•
Vorraussetzung für Entstehung von Dissonanz:
o Verhalten muss relevant für das Selbst sein. Der Inhaltsbereich ist bedeutsam für das Individuum.
o Wahlfreiheit
o Negative Konsequenzen
o Das Individuum muss Arousal erleben und es auf die Handlung attribuieren.
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•
•
Menschen sind bemüht, dissonante Information zu vermeiden, außer wenn …
o starke Einstellungen haben & auf diese Weise gegen dissonante Information argumentieren können
o die Einstellungen „auf schwachen Füßen stehen“ und es deshalb langfristig besser ist, die Wahrheit
herauszufinden (d.h. bestehende Einstellungen zu ändern).
o Bsp.: Versuchsleiter = nett, wenn wir einen Gefallen tun
Anwendung
o Bedauern von Menschen & die Einstellungsänderung nach Entscheidungen
o Die Suche und Auswahl von Informationen.
o Gründe, warum Menschen nach Unterstützung für ihre Einstellungen suchen.
o Situationen, in denen mangelnde Unterstützung durch eine Gruppe Dissonanz auslöste
12.2. Reaktanztheorie (Brehm (1966)
•
•
•
Wenn Menschen das Gefühl haben ihre Freiheit würde bedroht, wird ein unangenehmer Zustand der
Reaktanz erzeugt.
Reaktanz kann abgebaut werden, in dem die „verbotene“ Handlung ausgeführt wird.
Graffiti-US(Unter keinen Umständen vs. bitte nicht = UV, AV: Anzahl der Graffitis)
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13. Das Selbst
13.1. Definitionen des Selbst
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Neben Einstellungen ist das Selbst wichtigster Untersuchungsgegenstand der Psychologie.
Schwer definierbar
Struktur der Einschätzung eigener Denk- & Hdlgsweisen im Hinblick auf Eigenheiten des soz. Bezugssystems
„Relativ überdauernde Struktur individueller Erfahrung über die Besonderheiten der Beziehungen eines
Individuums zu seiner Umwelt“. (C. Rogers)
Lewis und Brooks unterscheiden zwei grundlegende Aspekte des Selbst:
o Das existentielle Selbst: Das Selbst als Subjekt der Wahrnehmung;
o Das objektive Selbst: Das Selbst als das Objekt der Wahrnehmung;
Das Selbstkonzept= Wissen über Selbst
o „spezifischen Inhalt“ vs. „generelle Struktur“
o Funktionen des Selbstkonzepts:
 Strukturierung (das Selbst als Schema)
 Basis für Emotionen (Vgl zw. Actual-Self, Ideal-Self und Ought-Self)
 Exekutive mit begrenzten Ressourcen (Muskel-metapher; Ego-Depletion)
Selbstaufmerksamkeit = Beschäftigung mit dem Selbst
13.2. Basispakete des Selbst
•
•
•
Das reflexive Bewusstsein: Erleben des Selbst, also den Prozess durch den man seines Selbst bewusst wird
o Selbstkonzept; Selbstwert; Selbstreferenz; Selbstaufmerksamkeit
Selbst als Akteur: Selbst als Handelnder, das entscheidet & Hdlg. initiiert sowie verantwortlich für sie ist.
o Selbstregulation, Self-monitoring, Selbsteffizienz
Interpersonales Selbst: Selbst in seinen Beziehungen zu anderen Individuen, als Verursacher wie auch seine
Konsequenzen von sozialen Phänomenen.
o Reflected Appraisal; Selbstdarstellung; soziale Emotionen
13.3. Selbstwert
13.3.1. Definitionen
•
•
•
•
•
Selbstwert = „self-esteem“ = Grad der positiven oder negativen Bewertung des Selbst
Beispiele für die Messung:
o Rosenberg - Trait, Heatherton & Polivy-State), Nuttin -impliziter Selbstwert)
Self-Assessment:
o Akkurate Info über den Grad der Erreichung eigener Ziele bzw. der Erfüllung eigener Standards
Self-Enhancement:
o Streben nach hohem Selbstwert
 self-improvement
 Selbstwert als Quelle positiver Emotionen
 Selbstwert als Coping-Ressource (Wohlbefinden)
Selbstwert zeigt positive Zusammenhänge zu
o Leistung und Zielerreichung
o Physischer Gesundheit
o Psychische Gesundheit und Wohlbefinden
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13.3.2. Methodisches zum Selbstwert
•
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Selbstwert häufig nur als Selbstbericht gemessen
Selbstberichtete Attraktivität und Selbstwertkorrelieren r = .59,
Aber extern eingeschätzte Attraktivität korreliert nur noch zwischen r = .00 und .14
SW korreliert mit all den genannten Faktoren (Leistung, Gesundheit).
ABER: Leistung und Gesundheit können den Selbstwert genauso beeinflussen wie der Selbstwert Leistung
und Gesundheit
o  Kausalitätsproblem
o Problem der Drittvariablen (Selbstwert & Gesundheit)
Selbstwert & Leistung
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Selbstwert hängt mäßig stark mit der Leistung in akademischen Settings zusammen.
ABER: Es wird kritisiert, dass der Selbstwert hier einen Effekt als eine Bedingung darstellt.
UND: Werden alle möglichen „Hintergrundvariablen“ (Alter, Geschlecht, Bildung der Eltern usw.)
kontrolliert, dann reduziert sich der Zusammenhang von Selbstwert und akademischer Leistung stark.
Selbstwert & physische Gesundheit
•
Zusammenhang zwischen Selbstwert und allgemeiner Gesundheit sowie zu biologischen Faktoren, die zu
allgemeiner Gesundheit führen.
o Geringer Selbstwert korreliert mit Anorexia, Bulimie und Essstörungen allgemein
o Kein Zshg. zu anderen Gesundheitsindikatoren wie Rauchen, Alkoholmissbrauch, sexuellen
Störungen, usw.
Selbstwert & Selbstkonzept
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Individuen mit hohem Selbstwert (im Vergleich zu geringem Selbstwert) …
schnellere Eigeneinschätzung
eindeutigere Einschätzungen
konsistente Einschätzungen (synonme Attribute = gleiche Einschätzung)
konsistentes VH & Selbsteinschätzung gehen einher
Selbstwert & Aggression
•
•
Selbstwert in übersteigerten Version (Narzissmus) hängt nur mäßig mit aggressivem VH zusammen.
Aber bedrohter Narzissmus (z.B. nach einer negativen Rückmeldung) führt deutlich zu aggressivem VH
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13.4. Das Selbst als Akteur
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•
•
•
Drei Typen von Selbstschemata
o Aktuelle Selbst
o Idealselbst (Ich Ideal)
o „Muss“-Selbst (Pflichten)
Selbstdiskrepanzen
o Diskrepanzen zwischen Idealen und dem, wie man sich selbst wahrnimmt
o Diskrepanzen zwischen Pflichten und dem, wie man sich selbst wahrnimmt
Das Selbst als Akteur hat generelle motivationale Implikationen.
Je nach dem, wie das Selbst aufgefasst wird (welche Selbstdiskrepanzen im Vordergrund stehen) wird
selektiv auf bestimmte Umweltreize reagiert.
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