Rejection Sensitivity as a Predictor of Affective and Behavioral

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Rejection Sensitivity as a Predictor of
Affective and Behavioral Responses to
Interpersonal Stress
Ablehnungsempfindlichkeit als Prädiktor (Vorhersagevariable) für emotionale und verhaltensbedingte
Reaktionen in zwischenmenschlichen Stress Situationen
A Defensive Motivational System
Rainer Romero-Canyas
Geraldine Downey
Zusammengefasst von:
Max Trompetter 0606613
Dominik Herrmannsdörfer 0606619
Lukas Founje
Lukas
The Legacy of Rejection
Die Stabilisierung und Sicherung von Akzeptanz bei einer gleichzeitigen Vermeidung von
Ablehnung besonders im Hinblick auf Bezugspersonen (significant others) wird schon seit
l_ngerem als starker Motivationsantrieb angesehen (Baumeister & Leary, 1995; gleiche
Ausgabe Fiske & Yamamoto; Sommer & Rubin; Williams & Zadro). Menschen unterscheiden
sich hinsichtlich ihrer Informationsverarbeitung von Ablehnung und Akzeptanz. Ihr
Individueller Entwicklungshintergrund l_sst unterschiedliche kognitive-Netzwerke entstehen,
die dann in bestimmten Situationen mit verschiedenen gelernten Verhaltensweisen (coping)
versuchen Ablehnung zu vermeiden. Eines dieser Netzwerke hei_t Ablehnungssensitivit_t
(rejection sensitivity im Folgenden RS genannt) (Downey & Feldman, 1996). Im folgenden
Artikel sollen Beweise daf̺r
erbracht werden, dass Ablehnungssensitivit_t als Defensive
Motivational System (im Folgenden DMS genannt) einschl_gige Einfl̺sse
darauf hat wie
Individuen in Situationen potentieller Ablehnung denken. Generell gesagt f̺hrt RS
zu
unangebrachten Reaktionen auf Ablehnung, die weitere Ablehnungen zur Folge haben.
Doch was genau ist RS? Ursprünglich wurde sie von Downey und Feldman als kognitiv-affetive
Verarbeitungsdynamik oder Veranlagung konzepiert, die Ablehnung ängstlich erwarten,
bereitwillig annehmen und in einer übertriebenen Art und Weise auf solche Muster reagieren lässt.
(Downey & Feldman, 1996; Downey, Freitas, Michaelis & Khouri, 1998). Das RS beeinflusst also
die Wahrnehmung von Personen im sozialen Kontext durch Erwartungen und Biases bzw.
Verzerrungen. Hypersensibilisierung für alle Anzeichen von Zurückweisung ist die Folge. Gerät
dann ein stark Ablehnungssensitivives Individuum in eine Situation, die Anzeichen von Ablehnung
beinhaltet, versucht es durch Überreaktionen wie Feindlichkeit, Depression oder unangebrachten
Sozialen Leistungen der Zurückweisung vorzubeugen oder diese zu umgehen. Operationalisiert
wurde das Maß der RS durch den Rejection Sensitivity Questionaire (im folgenden RSQ gennant).
Die Version für Erwachsene enthält 18 Situationen in denen Ablehnung durch Bezugspersonen
möglich ist. Auf Skalen von 1 bis 6 wurde anschließend erfasst für wie möglich man eine solche
Situation hält und wie man sie emontional empfindet. Für Kinder gibt es einen extra konzipierten
Children Rejection Sensitivity Questionaire (CRSQ).
Die Entstehung von RS
Laut Feldman und Downey (1994) liegt der Ursprung der RS in Ablehnungserfahrungen in der
Kindheit. Besonders Zurückweisung der Eltern durch Gewalt, Missbrauch, Feindlichkeit sowie
physische oder emotionale Vernachlässigung ist eine grundlegende Quelle für eine ängstliche
Erwartungshaltung gegenüber Akzeptanz. RS
wurde durch klinische Befragungen als
Hauptsymptom von extremer sozialer Vermeidung und extremer sozialer Voreingenommenheit
gefunden. Während sich ersteres durch eine Sozialphobie
sowie eine selbstunsichere
Persönlichkeitsstörung ausprägen kann, zeichnet sich letzteres charakteristischerweise durch eine
abhängige Persönlichkeitsstörung, eine dependente Depression oder durch das Borderline Syndrom
aus. Das Verhalten von Personen, bei denen jene Störungen diagnostiziert wurden, ist vergleichbar
mit dem von Kindern die unsicher gebunden sind. Die Krankheiten entsprachen den beiden
unsicheren Bindungsstilen, unsicher-vermeident und ambivalent-unsicher (Oerter & Montada,
2002). Individuen die als unsicher-vermeidende Kinder identifiziert wurden zeigten als Erwachsene
mit größerer Wahrscheinlichkeit Sozialphobien und Sozial meidenden Charakter. Außerdem war
auffällig, dass bei ihnen Intimität Stress erzeugte und sie Probleme damit hatten Vertrauen
aufzubauen (Hazan & Shaver, 1987). In gleicher Weise verhielt es sich mit der
Sozialenvoreingenommenheit, die viele Parallelen mit dem Verhalten von ambivalent-unsicher
gebundenen Kindern aufwies. Diese fordern von ihren Bezugspersonen wiederholt Bestätigung, die
allerdings oft von Anzeichen der Feindlichkeit begleitet wird. (Ainsworth, Blehar, Waters, & Wall,
1978). Erwachsene, die mit diesem Hintergrund aufgewachsen sind, werden von Sorgen über
Ablehnung geplagt und grübeln darüber nach wie sie diese umgehen können. Durch großangelegte
Umfragen mit Kolleg Studenten wurde gezeigt, dass sich Gewalt und Unfriede in der Familie zu
unsicheren Bindungsstilen führt. Teilnehmer mit unsicheren Bindungsstilen hatten einen significant
höheren Score im RSQ.
Zurückweisung durch Peer Gruppen
Downey, Bonica, London & Paltin haben 1997 den Ursprung der RS Dynamik bei Kindern
untersucht und sind dabei auf Einfluss der Peer Gruppen gestoßen. Weitere wissenschaftliche
Arbeiten haben herausgefunden, dass Zurückweisung durch die Bezugsgruppe zu einem Anstieg an
internalisierenden und externalisierenden Problemen bei Heranwachsenden führt (Burks, Dodge &
Price 1995; Hodges & Perry 1999; Rubin, LeMare & Lollis 1990). Durch eine Untersuchung an
Mittelschulen(6.Klasse) wurde die Hypothes überprüft, ob Abweisung durch Peergruppen zu einer
höheren selbst festgestellten RS führt. Die Beliebtheit der einzelnen Kinder wurde gemessen, indem
man jedes Kind befragte, welche 3 Kinder es am meisten und welche es am wenigsten möge.
Außerdem wurde die RS mittels CRSQ erhoben. In einem Regressionsmodell sagte schon eine
höhere Beliebtheit als Prädiktor eine niedrigere RS voraus.
Der Einfluss von RS auf personelle und interpersonelle Abläufe nach Zurückweisung
Wie die RS konzipiert wurde dient sie als DMS, dass auf verschiedenste Art und Weise Einfluss auf
das Verhalten und andere psychologische Funktionen hat. Als Hilfestellung wurde die Hypothese
aufgestellt, dass RS als Prädiktor für Fehlanpassungen bei Kindern dienen könne. In dieser Studie
sagte RS klar einen störenden Einfluss bei Kindern voraus. Sowohl ängstliche als auch aggressive
Erwartungen am Anfang der Studie führten nach vier Monaten zu Einsamkeit. Kinder die
Ablehnung ängstlich erwarteten wurden eher sozial vermieden und erfuhren Einsamkeit, da sie so
wenig Kontakt mit anderen hatten. Kinder mit aggressiven Erwartungen reagierten auf Anzeichen
von Ablehnung mit feindlichem Verhalten und erfuhren dadurch Ablehnung.
Es wird angenommen, dass die RS Dynamik von Kindern im Erwachsenenalter beibehalten wird
und dadurch die sozialen und psychologischen Funktionen Erwachsener beeinflusst, so wie auch die
Bindungsstile Erwachsener in der Kindheit geformt werden (Hazan und Shaver, 1987).
RS und die Verinnerlichung von Problemen bei Erwachsenen
Geht man von der theoretischen Rolle eines persönlichen Verlusts als Grundlage am Anfang einer
Depression aus (Brown und Harris, 1978; Bowlby, 1980), ergibt sich die Möglichkeit, dass RS eine
der Verbindungen zwischen Ablehnung und Depression sein könnte (Ayduk, Downey und Kim,
2001). Der zwischenmenschliche Verlust könnte in solchem Ausmaß zu depressiven Symptomen
führen, dass der Verlust selbst als eine Art der Ablehnung verstanden wird. Individuen, die
Ablehnung erwarten und sich große Sorgen über das Auftreten dieser machen, werden mit größerer
Wahrscheinlichkeit nach der Erfahrung von Ablehnung depressiv. Diese Verletzlichkeit gegenüber
Depressionen nach Ablehnungserlebnissen ist nur bei RS der Fall.
Frauen sind weitaus anfälliger für Depressionen als Männer (Kessler und Zhao, 1999) und
empfinden auch zwischenmenschliche Schwierigkeiten als belastender (Rudolph und Hammen,
1999). Darum waren Frauen im Hochschulalter die passende Zielgruppe, um den Einfluss von RS
auf Depressionen zu untersuchen. Zwei Wochen vor Beginn der Hochschule füllten die
Teilnehmerinnen den RSQ aus, sowie verschiedene andere Persönlichkeitsfragebögen, wie den
Beck Depression Inventory (BDI) oder den Levy and Davis' (1988) Adult Attachment
Questionnaire (Fragebogen zu den Bindungsstilen Erwachsener). Am Ende des Schuljahres wurden
die gleichen Bögen ausgefüllt, zusammen mit einem Fragebogen, der der Erstellung einer
Beziehungs- und “Date”-Bilanz diente, einschließlich Information darüber, wie die Beziehungen
endeten und wer sie beendete.
Aufgrund der Annahme, dass RS nach einem zwischenmenschlichen Verlust, der als Ablehnung
wahrgenommen wird, zu Depressionen führt, wurde der Einfluss von RS auf Depressionen
verglichen, zwischen den Teilnehmerinnen, deren Beziehung endete, und denen, die keine solche
Erfahrung machten. Zudem sollte gezeigt werden, das Frauen mit hohen RS-Werten eher depressive
Symptome zeigten, wenn der Partner die Beziehung beendete, als Frauen mit niedrigen Werten.
Wie erwartet sagte RS bei denen, die vom Partner verlassen wurden, einen höheren Wert im BDI
voraus. Die Erfahrung alleine war kein Prädiktor für Depression, aber das Zusammenspiel von RS
und der Erfahrung von abgelehnter Liebe ließ eine statistisch signifikante Vorhersage zu.
Um sicherzugehen, dass RS nicht eine generelle Anfälligkeit für stressbedingte Depressionen ist,
wurde RS als ein Prädiktor für Depressionen nach einem akademischen Rückschlag untersucht. In
einem Vergleich zwischen jungen Frauen, die ihre eigenen Erwartungen hinsichtlich ihres
akademischen Erfolgs erfüllt hatten und solchen, die dies nicht erreicht hatten, zeigte sich, dass RS
bei keiner Gruppe depressive Symptome vorhersagte, was die Annahme bestätigt, dass Menschen
mit hohen RS-Werten auf sehr negative Weise auf Ablehnung reagieren, weil sie das Versagen im
Erreichen eines Zieles in einem wichtigen Gebiet representiert, dem der zwischenmenschlichen
Beziehungen. Wenn das relevante Ziel nicht in diesem hochgeschätzten Gebiet liegt, dient RS nicht
zur Vorhersage des Einflusses von Versagen.
RS kann jedoch auch depressive Symptome bei Männer vorhersagen (Romero-Canyas, Downey
und Cavanaugh, 2003). Anders als Frauen mit hohen RS-Werten scheinen Männer mehr depressive
Symptome zu entwickeln, wenn sie einen geringeren sozialen Status erfahren oder sich von ihrer
Peergruppe nicht wertgeschätzt fühlen. Daher zeigte sich an einer Universität mit einer
überwiegend liberalen politischen Atmosphere, dass konservative RS Männer sich nicht
angenommen und wertgeschätzt von ihrer Peergruppe fühlten und höhere Werte in der DepressiveSymptome-Skala des SCL-90 hatten.
Weiter kann RS bei Männern, genau wie bei Kindern, soziale Vermeidung bewirken. In einer
Studie über Beziehungsgewalt sagten ängstliche Erwartungen von Ablehnung verschiedene
Ausgänge voraus, abhängig vom Ausmaß des Engagement des Einzelnen, was das Streben nach
einer Beziehung und deren Aufrechterhaltung betraf (Downey, Feldmann und Ayduk). Bei jungen
Männern, die gefühlsmäßig involviert waren und Beziehungen hoch achteten, sagte RS eine größere
Wahrscheinlichkeit für gewalttätiges Verhalten gegenüber dem Partner voraus. In diesem Fall
bewirkten ängstliche Erwartungen keine sozialen Ängste oder andere Zeichen von sozialem
Rückzug.
Bei Männern, für die eine Beziehung keinen Wert hatte, wurde kein Zusammenhang zwischen RS
und Gewalt gegenüber dem Partner festgestellt (alle Teilnehmer befanden sich zur Zeit der Studie in
einer Beziehung). Sie zeigten dafür bei hohen RS-Werten eine größere Wahrscheinlichkeit für
soziale Vermeidung, spiegelbildlich zu den Ergebnissen bei Kindern. Überdies sagte RS für diese
Männer eine kleinere Anzahl an Freunden voraus (relativ zu solchen Männern, die Beziehungen
nicht schätzten, aber kein RS hatten) und letztendlich auch eine geringere Anzahl an früheren festen
Beziehungen.
Es scheint, dass ängstliche Erwartungen bei jungen Männern, so wie bei Kindern, einen hohen
Zusammenhang mit sozial-vermeidenden Coping-Strategien aufweisen, so wie es bei Frauen und
Depressionen der Fall ist. Dies unterstützt die Hypothese, dass ängstliche Erwartungen mit anderen
Persönlichkeits- und Umweltfaktoren interagieren und verschiedene Verteidigungsmechanismen
wie soziale Vermeidung diktieren. Diese sozialen Rückzugsstrategien sind Langzeitreaktionen auf
Ablehnungserfahrungen, die nicht in einem Einzelfall auftreten, sondern eher über einen
ausgedehnten Zeitraum hinweg. Während die affektiven Zustände, die aus sozialem Rückzug
resultieren, eher nicht dauerhauft bestehen bleiben oder klinisches Ausmaß erreichen, können sie zu
festen Reaktionsmuster in sozialen Stresssituationen werden. Die meisten dieser fehlangepassten
Strategien führen wahrscheinlich zu dem sozialen Ergebnis, welches RS Individuen am meisten
fürchten: Ablehnung und das Fehlen von Akzeptanz.
RS als Prädiktor von Feindseligkeit bei Kindern
Ausgehend von den Arbeiten anderer Wissenschaftler (Dodge, 1980), sollte gezeigt werden, dass
die Erwartungen von Kindern, betreffend das Verhalten ihrer Peergruppe ihnen gegenüber, ihre
Reaktionen auf wahrgenommene Signale von Ablehnung oder Akzeptanz beeinflusst.
Die Verbindung zwischen RS und feindlichen Neigungen wurde in einer experimentellen Studie
überprüft. Der Versuchsleiter befragte Kinder einer Mittleschule einzeln in einem privaten
Klassenraum. Nach ein paar Minuten erklärte der Versuchsleiter, dass es sinnvoll wäre das
Interview mit einem zweiten Kind fortzusetzen und ließ den Teilnehmer einen Freund aus der
Klasse aussuchen, der hinzukommen sollte. Ein Assistent ging das Kind holen und kam nach kurzer
Zeit alleine zurück. Der einen Hälfte der Kinder wurde erzählt, dass der ausgewählte Freund sich
ihm nicht anschließen wolle, der der anderen Hälfte, dass der Lehrer ihn im Moment nicht
herauslassen wolle. Bei den Kindern, die glaubten ihr Freund habe sie zurückgewiesen, sagte RS
einen Anstieg von emotionaler Belastung vorher.
Auch RS als Prädiktor für Aggression, sowohl gegenüber als auch ausgehend von der Peergruppe
wurde untersucht. Ein Jahr nachdem sie den CRSQ ausgefüllt hatten, beantworteten Kinder einen
Fragbogen, der ihnen erlaubte von Vorfällen zu berichten in denen sie entweder Gewaltopfer oder
Aggressor waren. Hohe RS-Werte hingen stark mit vermehrten Fällen von Opfertum oder
Aggression zusammen.
RS and feindselige Raktionen auf wahrgenommene Ablehnung
Downey und Feldman (1996) haben in einer Laborstudie gezeigt, dass erwachsene RS Teilnehmer
sich abgelehnt fühlten, wenn der Umgang mit einem befreundeten Menschen ohne Erklärung endet.
Durch solche Experimente und durch Tagebuchverfahren wurde erkannt, dass die Belastung, die RS
Individuen nach dem, was sie als Ablehnung interpretieren, erfahren, für andere bemerkbar ist und
viele Formen annehmen kann. Besonders auffallend waren Reaktionen von offener Feinseligkeit
direkt nach einer Ablehnungserfahrung, ähnlich denen von Kindern (Downey u. a., 1998). Während
jedoch sowohl Jungen als auch Mädchen von diesen Aggressionsimpulsen berichteten, schien diese
Verbindung zwischen Ablehnung und Aggression bei Frauen mehr herauszuragen als bei Männern
(Ayduk, Downey, Testa, Yen und Shoda, 1999).
Nun wurde die Möglichkeit untersucht, dass die Verbindung von Gedanken über Ablehnung und
Aggressionsgedanken in den kognitiv-affektiven Netzwerken vorzufinden ist, die bei Frauen
aktiviert werden, wenn sie an Ablehnung denken. Dafür wurde eine Studie konzipiert, die sich mit
der Automatik der Verbindungen von Gedanken über Ablehnung und Aggression befasste und ein
sequenzielles Priming-Aussprache-Paradigma benutzte. Mit diesem Paradigma wurde die Idee
überprüft, ob Wörter aus der Familie der Ablehnung die Häufigkeit der Aussprache von aggressiven
und feindseeligen Worten bei RS Frauen erhöhen. Wie vermutet reagierten Frauen mit hohen RSWerten auf Feindlichkeits-Wörter, die auf Ablehnungs-Wörter folgten, signifikant schneller als
Frauen mit niedrigen RS-Werten. Bei umgekehrter Abfolge zeigte RS keinen Einfluss, was zeigt,
dass die Verbindung zwischen Ablehnung und Aggression eindirektional ist. Negative Worte, die
nichts mit Ablehnung zu tun hatten und oder neutrale Worte zeigten keinen Einfluss auf die
erleichterte Aussprache von feindlichen Worten bei allen Frauen. Die Ergebnisse wurden als
Indikator für die Tatsache interpretiert, dass Gedanken über Feindseligkeit nicht chronisch
zugänglich für RS-Frauen sind, sondern eher, dass sie leichter zugänglich werden, wenn die RSPerson durch Ablehnnungsgedanken geprimt ist.
Bei Männern im Hochschulalter zeigten sich ähnliche Ergebnisse, wenn es um ihren sozialen Status
ging. Sie reagierten schnneller auf Feindlichkeits-Worte, wenn diese auf Ablehnungs-Worte
folgten, die Ablehnung von Einzelnen oder Gruppen implizierten (z.B. Verbannen, Stehen lassen).
Somit wusste man, dass Ablehnungsgedanken feindselige Gedanken bei Männern und Frauen
primen. Mit diesem Wissen sollte gezeigt werden, dass von RS aktivierte feindselige Gedanken in
feindseliges Verhalten übertragbar sind. Durch zahlreiche Studien wurde bewiesen, dass eine
Verbindung besteht zwischen RS und indirekten, feindseligen Gedanken an Vergeltung, die sich
dadurch zeigten, wie Teilnehmer die, von denen sie abgelehnt wurden, bewerteten.
In einer Studie von Ayduk (1999) wurden Frauen in ein Labor gebracht und ihnen wurde erzählt,
dass sie mit einer Person des anderen Geschlechts über das Internet kommunizieren würden. Die
Teilnehmerinnen wurden gebeten eine Kurzbiographie zu schreiben und es wurde behauptet, dass
sie in ein paar Minuten eine solche von der anderen Person zurückerhielten. Nach diesem
Austausch wurde ihnen gesagt, dass ihr Partner nicht mehr an der Studie teilnehmen wolle. In der
Kontrollbedingung lautete es, dass ein Fehler im Programm vorliege und die Studie deshalb
unterbrochen werde. Alle Teilnehmerinnen hatten nun die Möglichkeit ihren fiktiven Partner zu
beurteilen. Wie erwartet sagte RS bei den Frauen in der experimentellen Bedingung eine weitaus
negativere Bewertung hervor, während es in der Kontrollbedingung keinen Einfluss auf die
Beurteilungen hatte.
Bei RS Männern führte die gleiche Versuchsbedingung zu keinen Anzeichen von feinlicher
Vergeltung. Aufgrund der Befunde und Vorschlägen von Teilnehmern wurde eine neue Situation
kreiert, in der die Ablehnung öffentlich gemacht wurde. Sie war ähnlich der vorherigen, beinhaltete
jedoch eine zusätzliche Manipulation. Zu Beginn der Studie wurde den Teilnehmern erzählt, eine
andere Person des gleichen Geschlechts würde sie über eine Videoübertragung beobachten. Eine
Kamera wurde installiert um die Geschichte glaubhaft zu machen. Während diese Manpulation das
Verhalten der Frauen in keinster Weise beeinflusste, sagte RS bei Männern, nach dem Verlassen
des fiktiven Partners, eine wesentlich negativere Beurteilung vorher, wenn sie glaubten beobachtet
zu werden. In der Kontrolbedingung zeigte die Anwesenheit der Kamera keinen Einfluss. Damit
wurde belegt, dass RS bei Männern defensive, reaktive Feindseligkeit nach öffentlicher Ablehnung
bewirkt, wie es bei Frauen nach privater Ablehnung in einer Zweierbeziehung der Fall ist.
Die Arbeiten zu RS und Beziehungsgewalt zeigten auch, dass RS bei Männern Aggression bei der
Gefahr von Ablehnung vorhersagt.
Durch eine Serie von Tagebuchstudien wurde die Verbindung von Ablehnung und Feinseligkeit im
Kontext mit menschlichen Beziehungen untersucht (Ayduk u.a., 1999; Downey u.a., 1998; Ayduk
und Downey, 2004). In diesen Studien verfassten beide Partner einen täglichen Tagebucheintrag
ueber zwei Wochen hinweg. Zusätzlich sollten alle Teilnehmer täglich auf einer Skala angeben,
wie sie sich an diesem Tag gefühlt hatten und ob sie eine Art von Konflikt mit ihrem Partner erlebt
hatten. Obwohl RS nicht die Wahrscheinlichkeit vorhersagt, wie haeufig Konflikte auftraten, wurde
jedoch herausgefunden, dass RS die Wahrscheinlichkeit eines Konfliktes begruendet, wenn am
vorherigen Tag ein von vermehrten Ablehnungsgefühlen berichtet wurde (Ayduk u.a., 1999; Ayduk
und Downey, 2003).
Das Grosse Paradoxon in RS: Die Selbst-Erfuellende Prophezeiung
Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass HRS (Hohe RS)-Menschen mit ihrem Verhalten eher
dazu neigen, Zurueckweisung zu provozieren, anstatt sie zu vermeiden.
Sie weichen Situationen, in denen sie abgewiesen werden koennten aus, verpassen aber somit auch
die Gelegenheit auf Akzeptanz, oder sie reagieren mit Aggression, das wiederum neue
Zurueckweisung verursacht.
Um den Einfluss von RS in Beziehungen zu ueberpruefen, wurde eine Tagebuchstudie
durchgefuehrt.
Nach einem Jahr hatten sich 54% der Paare mit einem HRS-Partner getrennt (hingegen nur 15% mit
einem LRS-Partner).
HRS Frauen fuehlten sich an Tagen nach einem Streit abweisender behandelt, wohingegen sich ihre
Partner unbefriedigt in der Beziehung fuehlten.
Im Experiment sollten beide Partner ueber vorgefertigte Themen diskutieren, waerend sie auf Video
aufgezeichnet wurden. Ihr Verhalten zueinander wurde nach dem “Marital Interaction Coding
System-IV” ausgewertet.
HRS Frauen nahmen im Gegensatz zu LRS Frauen negative Absichten und Motivationen ihrer
Partner an, benutzen einen aggresiven Ton, stritten die Verantwortung fuer Probleme ab und
machten sich ueber den Partner lustig. Nachdem das Verhalten ausgewertet und mit dem Scores
“Wut nach der Diskussion” der Partner verglichen wurde, fand man, dass RS zu 54% die negative
Stimmung des Partners nach der Diskussion erklaerte.
Dies unterstreicht, dass die Reaktion von Menschen mit RS zu Verhaltensweisen fuert, welche sie
noch mehr Zurueckweisung erfahren lassen.
Weiters wurde gezeigt, dass die Reaktionen junger Maenner, wenn sie stark gebunden sind, oder bei
Trennungen die den Verlust von sozialem Status und Erniedrigung bedeuten wuerden, ihre
Reaktionen denen der Frauen aehneln.
RS und Bemuehungen sich Akzeptanz zu sichern
Es wurde noch eine weitere Art des Verhaltens beobachtet. Sie scheint oberflaechlich nicht negativ
zu sein, ist jedoch genauso Fehlangepasst. Es handelt sich um Freundschaftsdienste oder kleine
Geschenke, die aber im Kontext uebertrieben oder unangebracht sind.
Dieses Verhalten tritt gehaeuft in Situationen auf, welche sowohl die Chance auf Ablehnung als
auch Akzeptanz beinhalten.
Hierzu wurden 154 liierte pubertierende Maedchen, mit vorbelastetem Hintergrund untersucht. Es
stellte sich heraus, dass ein hoher RS-Wert, grosse Gefuehle der Eifersucht vorhersagte. Was als
den Freund ueberwachen und “nahe” bei sich zu halten interpretiert wurde. Weiters waren sie dazu
bereit, Dinge zu tun, um ihren Freund zu behalten, selbst wenn sie der Ueberzeugung waren sie
seien Falsch.
RS und Selbstpraesentation bei erwarteter Zurueckweisung
In diesem Experiment mussten die Teilnehmer einen Fragenkatalog ueber politische Meinung,
Religion, Kunst und Sport, wie auch ueber ihre Teilnahme an diesbezueglichen Kampusaktivitaeten
ausfuellen.
Weiters wurde ihnen erzaehlt, sie wuerden Online-Gruppe zugeteilt werden, und muessten ein
Profil fuer sich erstellen. Beim zweiten Treffen haette man die Moeglichkeit, Feedback auf sein
Profil zu erhalten (e-mail account).
Nach Beantworten der Frage wurde man vom VL einer OG (Online Gruppe) zugeteilt. (Ein Profil
bestand aus einem Satz ueber die Person und Daten, die den ersten Fragenkatalog wiederspiegelten)
Nachdem die VP einen zweiten Bogen beantwortet hatte, wurde sie gebeten, die Profile der
Personen in ihrer Gruppe zu lesen. Dann konnte das eigene Profil erstellt werden. Nachdem die VP
fertig war, wurde ihr ein kurzer Fragebogen ausgeteilt und ihr gesagt, dass kein weiteres Treffen
sattfinden wuerde.
Es sollte gezeigt werden, ob RS dazu führt, dass die VPs ihr rating in den verschiedenen
Dimensionen verändern (Einstellungen, Vorlieben etc.). Dabei wurde haupsächlich auf
Unterschiede in den privaten (Fragebogen) und öffentlichen (Online-Profil) Aussagen geachtet.
HRS VPs veränderten ihre Meinung in Richtung der Gruppe, auch in für sie wichtigen
Dimensionen, wie der politischen Einstellung. Weiter sollte herrausgefunden werden wie sich RS
nach einer erfahrenen Zurückweisung auf das Verhalten auswirkt.
RS Integrationsbemuehungen nach Ablehnung
Es wir vermutet, dass nach einer Zurückweisung ein Integrations-Verhalten bei
HRS Individuen ausgelöst wird.
Es wurde eine ähnliche Anordnung wie bei der "Selbstpraesenationsstudie" verwendet, jedoch
hatten die VPs keine Informationen über ihre Gruppenmitglieder, und mussten sich über einen
E-Mail Account vorstellen. Am nächsten Tag konnten die VPs Antworten auf ihre Mails lesen. Die
Mails waren vorgefertigt und nach einem Muster automatisch
beantwortet. Jede Person bekam 4 Mails von verschiedenen "Personen".
Es wurden 3 Bedingungen geschaffen:
a) Akzeptanz: Alle 4 Nachrichten waren warm und freundlich
b) Starke Zurückweisung: Alle 4 Nachrichten waren kalt und zurückweisend
c) Zwiespalt: Unpersönliche Nachrichten, leichte ablehnung
Nachdem die VPs auf die Nachrichten geantwortet hatten, mussten sie einen Fragenkatalog zu ihren
Eingliederungsvorhaben beantworten. Es wurde gefragt, wie gern sie Aufgaben für die Gruppe
übernehmen würden, wie z.B. ein Treffen zwischen der Gruppe zu organisieren. Sie wurden auch
gefragt wie viel Geld sie für solch ein Treffen bereit wären zu spenden, sowie nach ihren Gefühlen
zur Gruppe und ihrem Interesse, sie zu treffen.
a) -> Mehr für Gruppe tun, größere Spende, mehr positive Gefühle
c) -> weniger Integration, kleine Spende, mehr negative Gefühle
b) -> Interessante Geschlechtsunterschiede:
Nach Zurückweisung, sagt RS (in übereinstimmung mit unserer bisherigen Arbeit)
das Verhalten der Frauen vorraus.
- > weniger Integration, kleine Spende, neg. Gefühle
Übereinstimmend mit der "importance of collective identity"(Brewer & Gardner, 1996) Theorie, ist
der Status in der Gruppe für Männer entscheidend. Da von einigen Gruppenmitgliedern abgelehnt,
versuchen sie von den Anderen Akzeptanz zu bekommen und somit ihren Status zu sichern.
-> Sehr viel für Gruppe tun, Treffen anstreben, postive Gefühle
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass RS auch des Verhalten gegenüber dem VL nach
Zurückweisung beeinflusst.
Am Ende des Versuchs stoesst der VL "versehentlich" ein Glas mit Reiszwecken um und verlässt
den Raum.
Es wurde die länge der Zeit gemessen, bis die VP beginnt, die Reiszwecken aufzusammeln, und die
Anzahl der Reiszwecken die aufgesammelt wurden. HRS Männer und Frauen beginnen früher
(manchmal bevor der VL den Raum verlässt) mit dem Aufsammeln.
Auch sammeln sie mehr Zwecken auf und teilweise sogar wenn sie sich dabei an den Fingern
verletzen.
Diese Ergebnise decken sich mit der Annahme das RS zu sozialer Zurückweisung führt. Der Wille,
sich in eine andere Person zu verwandeln, um Akzeptiert zu werden und ihr Verhalten nach
erfahrener Ablehnung erweckt Misstrauen und Verdacht bei den Personen, von denen das RS
Idividuum Akzeptanz sucht.
So entsteht der oft erwaehnte “Teufelskreis”; Die Erfahrung von Ablehnung und Ausgrenzung
fuerht zu Verhalten, welches gerade Ablehnung zur Folge hat.
Literaturverzeichnis:
Oerter, R., Montada, L. (Hrsg.) (2002), Entwicklungspsychologie. Berlin: Beltz Verlag
THE DEFENSIVE MOTIVATIONAL SYSTEM
1.) The affective - motivational systems
Im Zuge der Phylogenese haben sich affective –motivierende Systeme entwickelt, welche dem
Selbstschutz des Organismus gegen äußere Umwelteinflüssen dienen. Diese Systeme beruhen
darauf, dass jedes Individuum bestrebt ist Lust zu empfinden, und Unlust zu vermeiden.
Neurologische- und Verhaltensforschungen haben bestätigt, dass vor allem zwei primäre affective
motivierte Systeme das menschliche Verhalten determinieren (Gray, 1987; Lang, Davis, & Öhman,
2000; Metcalfe & Mischel, 1999).
a.: appetitive system ( Annäherung- bzw. Lustsystem )
(AMS)
reagiert auf positive Stimuli (zb. Belohnung) -> pos. Emotion -> führt zu einem
Annäherungsverhalten
b.: defensive system (Ablehnungs- bzw Verteidigungssystem)
(DMS)
reagiert auf negative Stimuli (zb. Bedrohung, Bestrafung,) -> neg. Emotion –>
führt zu Ablehnungsverhalten (zb. aktive Vermeidung, fight-or-flight)
Nach einem Modell von Lang und Kollegen (Lang, Bradly, & Cuthbert, 1990)
werden menschliche Emotionen als Handlungsgrundlage angesehen, wobei die auf den Reiz
reagierende Verhaltendweise von zwei Faktoren abhängig ist.
-) von der ’Valenz’ (Bewertung) des Reizes (positiv vs. negative)
-) und von der ’Erregungsintensität’ des Reizes
dh.: die Valenz führt zu Bewertung des Reizes (positiv. vs. negativ) und somit zur Steuerung des
Systems (Annäherung vs. Ablehnung), wobei die Erregungsintensität des Reizes die Intensität der
Reaktion beeinfluss (starke Erregung -> starke Reaktion).
Dieses affective-motivationale System wird sowohl langfristig auf Grund genetischer Disposition,
als auch kurzfristig auf Grund der operanten und klassischen Konditionierung moduliert.
2.) The defensive motivational system ( DMS )
In den letzen Jahren wurde immer mehr angenommen, dass die Ablehnungsempfindlichkeit (RS) so
ein Verteidigungssystem (DMS) darstellt.
Sobald vom Individuum Hinweise einer möglichen Bedrohung (zb. Ablehnung) wahrgenommen
werden, schaltet sich dieses Verteidigungssystem sehr schnell und automatisch ein, und führt in
weiterer Folge zu intensiven Verhaltensweisen um sich gegen diese Bedrohung zu verteidigen.
Das DMS besitzt zwei wesentliche Aufgaben:
- ) Ist das DMS aktiviert besteht dessen erste Aufgabe darin, die Umwelt nach weiteren
bedrohenden Hinweisreizen abzusuchen, welche die Vermutung einer möglichen bevorstehenden
Bedrohung bestärken (LeDoux, 1996; Ohman, 2000).
- ) Wird eine potentielle Bedrohung tatsächlich bestätigt, besteht eine weitere Aufgabe des DMS
darin, rasche und effektive Verhaltenschemata zu liefern, um sich vor der Bedrohung zu schützen.
Verhaltenschemata: Prävention (vermeiden, freeze), fight or flight
Freeze (Gray 1987)
Hier handelt es sich um den Versuch ‘unauffällig’ zu bleiben, um von einer möglichen Bedrohung
nicht betroffen zu werden. Dieser Zustand ist verbunden mit einer hohen Bereitschaft aktiv zu
handeln (fight or flight), falls dieses präventive Verhalten fehlschlägt.
Es wird angenommen das im Falle einer Bedrohung zu erste eine präventive Verhaltensweise
eingesetzt wird, und erst am Schluss wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht eine intensive
fight or flight Reaktion Anwendung findet.
verstärkte Suche
nach weiteren
bedrohenden
Reizen
Auslöserreiz in
der Umwelt
defensive
motivational
system
Bereitstellung
bestehender
Verhaltensschemat
a
Anwendung
präventiver
Verhaltensschemat
a
Anwendung
effektiverer
Verhaltensweisen
(fight or fligh )
wenn die
Möglichkeit einer
Bedrohung
gegeben ist, diese
aber noch nicht
stattgefunden hat
wenn die
befürchtete
Bedrohung
tatsächlich
stattgefunden hat
Figur: (Quelle: Pietrzak, J.,Downey, G., & Ayduk, O., 2005)
3.) RS as a DMS
Wie wir bereits wissen haben Menschen die in ihrem Leben viele negative Erfahrungen mit
Ausgrenzung gemacht haben, eine sehr besorgte Erwartungshaltung bezüglich Ablehnung.
In Situationen wo die Möglichkeit einer Ablehnung gegeben ist (zb: einen Freund um einen
Gefallen bitten, od. blind date), sind solche Personen (high RS) nicht in der Lage diese richtig
einzuschätzen, und zeigen eine sehr große Unsicherheit darüber, ob sie akzeptiert oder abgelehnt
werden (Fanselow, 1994; Lang et al. 2000; Lazarus, 1999: LeDoux, 1996; Metcalfe & Mischel,
1999).
Aus diesem Grund stufen high-RS Menschen solche Situationen bei denen eine Ablehnung möglich
ist als sehr bedrohlich ein, was wiederum die Einschaltung des DMS zu Folge hat.
Die Aktivierung des DMS hat zur Folge, dass es zu einem verstärkten Fokus auf Umgebungsreize
kommt welche die Vermutung einer bevorstehenden Bedrohung
verstärken und schlussendlich bestätigen -> es kommt zu einer selektiven Wahrnehmung.
Im Falle von zwei – od .mehrdeutigen Reizen ist somit die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass
diese im Zuge der Ablehnungserwartung falsch interpretiert werden.
Dies führt in weiterer Folge dazu, dass high RS Personen in einer sehr stark übertriebenen,
unangepassten Art und Weise auf solche Situationen regieren.
Im Vergleich dazu sind Personen mit einer geringern Ablehnungserwartung
(low RS) in Situationen wo ein Bedrohung möglich ist, viel optimistischer.
Sie gehen davon aus das eine Akzeptanz für sie viel wahrscheinlicher ist als eine Ablehnung,
wodurch es zu keiner Aktivierung des DMS kommt, und es somit zu keinem unangepassten
Verhalten kommt.
4.) Experimentaluntersuchung der Hypothese RS=DMS
a.) The startle reflex (Schreckreflex) (Lang, Bradly, & Cuthbert 1990)
Mit diesem Experiment wurde versucht die Hypothese zu bestätigen, dass die
Ablehnungssensibilität (RS) die Funktion eines Verteidigungssystems (DMS) besitzt, welches
abhängig vom Kontext aktiviert wird.
Zur Messung der DMS-Aktivierung wurde das Ausmaß des Liedschlagreflexes des Auges
(eyeblink) herangezogen, welcher eine Verteidigungsreaktion auf negative, überraschende
Stimuli darstellt, und sich in Voruntersuchungen als guter Indikator ausgezeichnet hat.
Es zeigte sich nämlich in EMG- Untersuchungen, dass das plötzliche schließen der Augenlieder
die erste, schnellste, und stabilste Komponente des Schreckreflexes darstellt (Lang et al.,1990).
Die Begründung der Verwendung des Liedschlagreflexes beruht auf folgender Überlegung:
Wenn sich ein Individuum in einem negativen u. stark erregenden Zustand befindet, reagiert es
darauf mit einer sofortigen Verteidigungsreaktion. Diese Verteidigungsreaktion ist
gleichzusetzen mit der Liedschlagreflexreaktion des Auges auf überraschende negative Stimuli
(zb: lautes unangenehmes Geräusch), wie sie in der dargebotenen Untersuchung verwendet
wurde (Lang et al., 1990, 2000).
Zu berücksichtigen ist, dass der Liedschlagreflex nur für kurze Zeit als Indikator dienlich ist, da
es nämlich nach einiger Zeit zu einem Gewöhnungseffekt an den Stimulus kommt (Putman &
Roth, 1990).
Stimulusmaterial:
Ausgehend von Pilotstudien wurden als Stimulusmaterial Bilder von Künstlern herangezogen,
welche in 4 Stimulusklassen unterteilt wurden.
-
acceptance Bilder (pos. Bewertung, starke Aktivierung)
-
rejektion Bilder
-
nonrepresentational negativity (pos. Bewertung, geringe Aktivierung)
-
nonrepresentational positivity (neg. Bewertung, geringe Aktivierung)
(neg. Bewertung, starke Aktivierung)
Als Auslöser für den Liedschlagreflex wurde ein sehr lautes unangenehmes Geräusch
verwendet.
Versuchspersonen:
Getestet wurden 46 Studenten der Columbia Universität mit unterschiedlicher Herkunft (45%
weiße, 29% Asiaten, 10% Afroamerikaner, 10% Latino und 6% aus anderen Ländern).
Versuchsanordnung:
In der Voruntersuchung mussten alle Vpn einen Fragebogen bezüglich RS (RSQ), und einen
zweiten Fragebogen bezüglich allgemeinem psychologischen Kummer/Verzweiflung (SCL-90R) ausfüllen.
Anschließend wurde die eigentliche Untersuchung an den einzelnen Vpn getrennt durchgeführt.
Die Vpn wurde in einen Raum gebracht, wo sich ein Bildschirm und einige Lautsprecherboxen
befanden. Der Vpn wurde ein EMG- Messgerät auf den Kopf gesetzt welches mit der Hilfe von
3 Sensoren die Augen und Liedschlagbewegungen Messen konnte.
Die eigentliche Untersuchung wurde dann mit der Darbietung der Bilder begonnen. Es wurden
4 Blöcke zu je 4 Bildern gezeigt (je ein Bild von einer Stimulusgruppe) deren
Präsentationsdauer pro Bild 6 Sekunden beträgt. In jeden Block wurde gemeinsam mit drei
Bildern ein lautes unangenehmes Geräusch präsentiert (das Geräusch fing einige Sekunden
später an als das Bild->2,5sek., 4,0sek., und beim letzten Bild nach 5 sek.), welches zum
Liedschlagreflex führte.
Beim vierten Bild erfolgte kein Geräusch.
Als Schreckreflex wurden alle Liedschläge identifiziert, die innerhalb eines Reaktionsfensters
von 20-200ms nach dem Geräusch festgestellt wurden.
Ergebnisse:
- High RS Vpn zeigten bei der Betrachtung von bedrohenden Bildern (rejection Bilder) einen
deutlich stärkeren Liedschlagreflex, als bei der Betrachtung der anderen Bilder. Im Vergleich
dazu, zeigten sich bei den low RS Vpn keine Unterschiede der Reaktionen.
Dieses Ergebnis zeigt, dass wenn sich high RS Person bedrohende Stimuli ansehen (rejection
Bild) es zu einer Aktivierung des DMS kommt, und sie somit stärker auf den Stimulus
(Geräusch) reagieren.
-Ein weiteres Ergebnis war, dass bei der Betrachtung von acceptance Stimuli es zwischen high
und low RS Vpn keinen Unterschied bezüglich des Ausmaßes des positiven Empfindens gabt.
Dies führt zu der Vermutung, dass sich die RS nur auf das DMS bezieht, nicht jedoch auf das
appetitive System (AMS).
Literatur:
Fanselow, M.S. (1994). Neural organization of the defensive behavior system
Responsible for fear. Psychonomic Bulletin & Review, 1, 429-438
Gray, J.A (1987). The psychology of fear and stress (2nd ed). Cambridge,
England: Cambridge University Press.
Lang, P., Bradley, M., & Cuthbert, B. (1990). Emotion, attention, and the startle
reflex. Psychological Review, 97, 377-395.
Lang, P., Davis, M., & Öhman, A. (2000). Fear and anxiety: Animal models and
human cognitive psychophysiology. Journal of Affective Disorders, 61,
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Lazarus, R. (1999). Stress and emotion:A new synthesis. New York: Sringer.
LeDoux, J. (1996). The emotional brain, New York: Touschstone
Metcalfe, J., & Mischel, W. (1999). A hot/cool-system analysis of delay of
Gratification: Dynamics of willpower. Psychological Review, 106, 3-19
Ohman, A.(2000). Evolutionary, cognitive, and clinical perspectives. In M.Lewis
& J.M. Haviland-Jones (Eds.), Handbook of emotion (pp.573-593). New
York: Guilford Press.
Pietrzak, J.,Downey, G., & Ayduk, O., (2005). Rejection Sensitivity as an
Interpersonal Vulnerability. Guilford Puplications: Interperonal Cognition,
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Putnam, L.E., & Roth, W.T. (1900). Effects of stimulus repetition, duration, and
rise time on startle blink and automatically elicited P300.
Psychophysiology, 27, 275-297.
Experiment
Einleitung
Ausgangspunkt: Es liegen Ansätze vor, die eine Überschneidung in den neuralen Systemen, die
unangenehmen Erfahrungen betreffend körperlichem Schmerz und sozialer Ablehnung zugrunde
liegen, zeigen.
Sprachliche Hinweise auf diesen Zusammenhang : Fast in allen Sprachen werden Wörter, die
physisches Leiden ausdrücken, zur Beschreibung von sozialem Schmerz verwendet
(z.B.: „gebrochenes Herz“; „verletzte Gefühle“ )
Frühere neuro-abbildende Verfahren zeigen eine Aktivierung des dorsal anterior cingulate cortex
(dACC) bei Unbehaglichkeit aufgrund von physischem Schmerz und bei unangenehmen
Erfahrungen sozialer Ablehnung ‡ Aktivierung korreliert hoch mit selbst-bewerteten affektivem
Leid
Es wird zwischen einer affektiven und einer sensorischen Komponente bei physischem Schmerz
unterschieden. Während soziales Leiden dieselben neuralen Regionen (dACC) aktiviert, die bei der
affektiven Komponente beansprucht werden, ist nicht klar, ob das bei der sensorischen auch der Fall
ist.
Das Experiment beruht auf 2 Hypothesen:
b.) Hängt die Ausgangs-schmerzempfindlichkeit mit der Sensibilität auf soziale Ablehnung
zusammen?
c.) Erhöhen Erlebnisse, die soziales Leid erzeugen, auch die Empfindlichkeit gegenüber
physischem Schmerz? Und variieren diese Zusammenhänge in der Art der sozialen
Ablehnung?
‡Frühere neurologische Studien zeigen bei offenkundig ausgeschlossenen Personen eine
Aktivierung der Regionen, die mit Unbehaglichkeit verbunden werden (dACC) und die diese
regulieren (right ventral prefrontal cortex : RVPFC). Bei nicht-inkludierten Personen wurde nur
eine Aktivierung des dACC beobachtet. ‡ deutet auf den unterschiedlichen Einfluss von
verschiedenen Arten sozialer Ablehnung auf physischen Schmerz hin.
Methode
Personen: 75 Studenten (davon 54 weibl.) : Alter: M= 20.7 ; Sd = 4.4
Die Versuchsleiter gaben vor, den Einfluss von leichtem physischen Unbehagen auf den Alltag zu
untersuchen.
Abläufe:
a) Messung der grundliegenden Schmerzempfindlichkeitsschwelle
Der VL saß links von der Testperson, zwischen den beiden war ein Tisch platziert. Ein Vorhang
trennte die beiden ( Vermeidung von Einflüssen auf das Rating). Die Tp legte den linken Arm auf
den Tisch, mit der Handfläche nach oben. Der Versuchsleiter sagte den – zuvor demonstriertenStimulus an, eine Hitze abgebende Sonde, und platzierte diese auf einer von sechs Stellen(1 inch x
3 inch großes Raster) auf dem volaren (hohlhandseitigem) Unterarm. Die Vp musste die Stimuli
auf einer zuvor gezeigten 21-Punkte-Skala bewerten, die zuvor mit verbalen Beschreibungen über
schmerzliches Unbehagen quantifiziert wurde
( 0 = neutral ; 10 = sehr unangenehm ; 20 = unerträglich ), wobei ein Rating von 10 für jeden
Teilnehmer die Schmerzempfindlichkeitsschwelle darstellte. Die Starttemperaturen waren 39° bzw.
41°, die Stimuli wurden solange dargeboten(mit Erhöhung/Verringerung von 0.2° -1.6°),
bis ein Wert von 10 erreicht wurde, die individuelle Ausgangs-Schmerzempfindlichkeit.
b) Cyberball
Beim Cyberball saß die Tp an einem Computer und spielte mit zwei anderen (computergesteuerten)
Spielern ein Ballwurfspiel. Die Mitspieler, von denen die Versuchperson annahm, sie wären real
und durch das Internet mit ihr verbunden, wurden durch Comicfiguren in den oberen Ecken des
Bildschirms dargestellt, die Vp war eine Hand in Mitte des unteren Monitorrandes.
Wenn der TeilnehmerInnen den Ball bekommen hatten, konnten sie ihn durch Drücken der
entsprechenden Pfeiltasten entweder nach links oder nach rechts weiterwerfen.
Neun Sekunden nach Spielbeginn (immer vom linken Computercharakter ausgehend), wurde der
Ball das erste Mal geworfen, entweder zum anderen Computerspieler oder zur Testperson.
Das Spiel dauerte circa 2:30 Minuten, es gab insgesamt 60 Würfe. Die Computergesteuerten Spieler
warteten vor jedem Wurf (0,5 – 3s), damit sie das Gefühl echter Spieler vermittelten.
Die Versuchspersonen wurden zufällig in die Gruppen (Bedingungen) eingeteilt:
-
social inclusion condition (SIC) ‡ spielten das ganze Spiel mit
-
non-inclusion condition (NIC) ‡ diesen Tpn wurde gesagt, sie könnten aufgrund
technischer Probleme nicht mitspielen, und nur die anderen Spieler beobachten
-
overt exclusion condition (OEC) ‡ die Spieler in dieser Bedingung spielten die ersten 50s
mit, bekamen aber innerhalb den restlichen 100s keinen Ball mehr
c) final pain stimuli
Während der letzten 30s bekamen die TeilnehmerInnen noch drei Hitze-Stimuli auf ihrem Unterarm
dargeboten, einer entsprach der individuellen Schmerzempfindlichkeitsschwelle, die anderen lagen
0.4° darüber bzw. darunter, und mussten diese bewerten. Die Reihenfolge der Darbietung war
insgesamt ausgeglichen, die Ratings jeder Person wurden gemittelt.
‡ Messung der Schmerzempfindlichkeit während des Spiels im Vergleich zur Ausgangsschmerzempfindlichkeit
d) post-task-questionnaires
Nach dem Spiel mussten die Vpn noch einen Fragebogen zur Selbstbewertung der sozialen
Unbehaglichkeit ausfüllen. Dieser bestand den Items Selbstwertgefühl, Zugehörigkeit, Wichtigkeit
und Kontrolle, die auf einer 5-Punkte-Skala bewertet wurden (1= gar nicht ;
3= mittel ; 5= sehr stark)
In Übereinstimmung mit dem „Deckmantel“ des Experiments, wurden den TeilnehmerInnen
Fragen gestellt, inwieweit sie sich von den Stimuli während des Spiels ablenken ließen.
Außerdem füllten mussten sie noch den Eysenck Personality Questionnaire ausfüllen, zur Messung
von Neurotizismus, um sicherzustellen, dass die Zusammenhänge zwischen Schmerz und sozialem
Unbehagen nicht durch allgemeine Stress-Sensibilität oder Ängste beeinflusst werden.
Resultate
a) Manipulations-check
4 Vpn, die nicht glaubten, mit anderen Personen zu spielen, wurden ausgeschlossen ( 3 in der NIC,
1 in der OEC), eine weitere Person aufgrund von Ausreißerdaten.
‡ eine einfache Varianzanalyse bestätigte die unterschiedliche Ratings von sozialem Unbehagen
aufgrund der Versuchsbedingungen ( F(2.69) = 10,57 ; p < 0.001)
Die TeilnehmerInnen stuften das soziale Leid in den social rejection conditions (NIC&OEC)
signifikant höher ein(SIC:M=2.49,SD=0.45 ; NIC:M=3.25,SD=0.89 ; OEC:M=3.27,SD=0.75)
‡ NIC vs. SIC : t(44) = 3.72 ; p < 0.005
OEC vs. SIC : t(46) = 5.05 ; p < 0.001
NIC vs. OEC : t(44) = -0.06 ; n.s. ‡ keine signifikanten Unterschiede innerhalb den SRC
b) Zusammenhang zwischen der Ausgangsschmerzempfindlichkeit und der
Empfindlichkeit auf soziale Ablehnung?
‡ Berechnung der Korrelation zwischen der Ausgangsschmerzschwelle und den Ratings bzgl.
sozialer Unbehaglichkeit nach dem Spiel :
SRC ( NIC & OEC) : r(46) = -0.35 ; p < 0.05
SIC : r(24) = 0.3 ; n.s.
‡ eine 2-fache Varianzanalyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen den
Bedingungen ( SIC vs. SRC) und der Ausgangsschmerzempfindlichkeit (hoch vs. niedrig), um das
soziale Unbehagen vorauszusagen : F (3.69) = 3.85 ; p = 0.05 ‡ Leute, die in sensibler auf
physischen Schmerz sind, sind in den SRC sensibler gegenüber sozialer Ablehnung, nicht aber in
der SIC
Auch in Rücksichtnahme auf Neurotizismus bleibt der Zusammenhang signifikant
( r(43) = -0.37 ; p < 0.05)
‡ bei seperater Untersuchung der Korrelation innerhalb der SRC
NIC: r(22) = -0.42 ; p < 0.05 bzw. r(19) = -0.43 ; p < 0.05 ‡ signifikant
OEC: r(24) = -0.28 ; p = 0.19 bzw. r(21) = -0.32 ; p = 0.12 ‡ nicht signifikant
c) Machen Erlebnisse, die soziales Leid erhöhen, auch Schmerz-Leiden möglich?
‡ Vergleich der Schmerzempfindlichkeit während Cyberball zwischen den SRC und der SIC
Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen betreffend den final pain stimuli (
SIC: M= 7.54, SD= 2.32 ; NIC: M= 7.6 , SD= 2.25 ; OEC: M=7.91 , SD= 2.45)
Allerdings besteht in den SRC ein signifikanter Zusammenhang zwischen der
Schmerzempfindlichkeit während des Spiels und der sozialen Unbehaglichkeit nach dem Spiel:
r(46)= 0.3 , p<0.05 bzw. r(43)= 0.27, p=0.07
In der SIC war kein Zusammenhang erkennbar: r(24) = -0.1 , n.s.
Seperate Untersuchung der SRC:
NIC: r(22) = 0.43 , p < 0.05 bzw. r(19) = 0.43 , p = 0.05 ‡ signifikant
OEC: r(24) = 0.14 , n.s.
Diskussion
‡ Beide Hypothesen wurden unterstützt
‡ höhere Ausgangssensibilität auf physischen Schmerz bewirkt nur in den SRC höheres soziales
Leid, nicht aber in der SIC ‡ Sensibilität auf physisches Leid hängt nicht direkt mit der Sensibilität
auf andere Arten von Leid zusammen ‡ der Zusammenhang in den SRC deutet auf einen geteilten
Prozess hin, der die Wahrnehmung von Schmerzen und sozialem Leid vermittelt
‡ Leute, die sich durch das Spiel ausgegrenzter fühlten, nahmen physische Schmerzen verstärkt
wahr ‡ Entweder machen Erlebnisse, die zu sozialem Unbehagen führen, Menschen empfindlicher
für körperliche Schmerzen, oder physischer Schmerz führt rückwirkend zu höheren Ratings bzgl.
sozialem Leid.
‡ Obwohl es signifikante Zusammenhänge zwischen sozialem Leid und Schmerz-Ratings gab,
waren keine Effekte der Versuchsbedingungen (SIC vs. SRC) auf die Schmerzsensibilität
beobachtbar ‡ mögliche Erklärung: nicht alle Vpn in den SRC fühlten sich ausgegrenzt, sodass es
denkbar ist, dass soziale Ablehnung nur dann die Schmerzempfindlichkeit beeinflusst, wenn sie
auch als solche wahrgenommen wird.
‡ Untersuchung, ob soziales Leid innerhalb der SRC unterschiedlich mit der
Ausgangsschmerzempfindlichkeit und der Schmerzempfindlichkeit während des Spiels
zusammenhängt:
NIC: - höhere Ausgangsempfindlichkeit wurde mit höherem sozialem Leid verbunden
- höheres soziales Leiden nach dem Versuch ‡höhere Schmerzempfindlichkeit
OEC: keine Zusammenhänge
‡ Mögliche Erklärungen: 1) der engere Bereich der Scores betreff. sozialem Leid
macht den Zusammenhang weniger wahrscheinlich
2) OEC aktiviert neurale Regionen, die
negative Affekte
regulieren, somit die Antworten abschwächen
‡ Die Regulation von sozial unbehaglichen Erfahrungen kann ungewollte Effekte
haben, z.B. die Abschwächung von physischem Leid
‡ die Überschneidung im neuralen System kann wichtige Folgen für die Zustände von akutem und
chronischem Schmerz haben
akut: soziale Unterstützung könnte positive Effekte auf physisches Leiden haben
chronisch: Leute, die sensibler auf Ablehnung reagieren, könnten ein höheres Risiko haben,
chronische Schmerzzustände zu entwickeln.
Es ist ebenfalls möglich, dass soziale Stressoren ein robuster Prädiktor für eine
Verschlimmerung chronischer Schmerzen sind, und direkt zum Aufkommen der Symptome
beisteuern.
So können aber auch neue Wege zur Behandlung gefunden werden, z.B. anstatt dem
Schmerz direkt zu begegnen, können die Symptome durch Verringerung sozialer Stressoren
verringert werden.
Literatur: Eisenberger, N. I., Jarcho, J. M., Lieberman, M. D. & Naliboff, B. D. (2006). An
experimental study of shared sensitivity to physical pain and social rejection. Pain, 126,
132-138.
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