1.8.1 Abbau der Proteine sen und welche Endopeptidasen sind. Auch solltest du das Prinzip der Proenzyme und ihre Vertreter kennen. 1.8.1 Abbau der Proteine Der Abbau der Proteine beginnt mit ihrer Denaturierung durch die Salzsäure des Magens. Durch diesen Prozess wird die Aminosäurekette der Proteine für die verschiedenen proteolytischen Enzyme des Gastrointestinaltrakts besser angreifbar. Die Proteolyse (eigentliche Aufspaltung in ihre einzelnen Aminosäuren) der Proteine beginnt ebenfalls im Magen durch die Wirkung von Pepsin. Diese Endopeptidase spaltet die Proteine innerhalb ihrer Aminosäurekette. Die hierdurch entstehenden Polypeptide gelangen ins Duodenum, wo sie den proteolytischen Enzymen des Pankreas ausgesetzt sind: Trypsin (aktiviert durch eine Enteropeptidase aus den Brunner-Drüsen des Duodenums) und Chymotrypsin (aktiviert durch Trypsin) sind ebenfalls Endopeptidasen – sie spalten Polypeptide innerhalb ihrer Aminosäurekette. Die Carboxypeptidasen A und B sind hingegen Exopeptidasen, die einzelne Aminosäuren sukzessiv vom Carboxylende der Polypeptide abspalten. Durch die Einwirkung der Pankreasenzyme entstehen aus Proteinen Oligopeptide und freie Aminosäuren. Der letzte Schritt der Proteinverdauung (die Spaltung der verbliebenen, kleinen Oligopeptide) erfolgt durch die Aminopeptidasen der Dünndarmmukosa. Diese Exopeptidasen spalten Aminosäuren vom N-terminalen Ende der Oligopeptide ab und besitzen als Enzyme der Darmmukosa KEIN Proenzym – ein wichtiger Unterschied zu den Carboxypeptidasen des Pankreas. –– Exopeptidasen (Carboxypeptidasen A + B, Aminopeptidase): Angriff an den Enden der Aminosäurekette (Carboxypeptidasen = Cterminales Ende, Aminopeptidase = N-terminales Ende) –– Endopeptidasen (übrige proteinspaltende Enzyme): Angriff innerhalb der Aminosäurekette www.medi-learn.de –– Carboxypeptidasen sind Zinkproteine –– Trypsin ist eine Serinprotease, die v. a. Peptidbindungen spaltet, an denen Lysin oder Arginin beteiligt sind (basische Aminosäuren). 1.8.2 Resorption der Proteine 1 Die einzelnen Aminosäuren werden aus dem Darm durch einen sekundär-aktiven NatriumSymport resorbiert (vgl. Kapitel 1.7, S. 14). Dabei gibt es für die verschiedenen Aminosäuren spezifische Transportsysteme. Welches Transportsystem welche Aminosäure aufnimmt, brauchst du dir für das schriftliche Examen nicht zu merken. Auch kleinere Oligopeptide (Peptide mit weniger als zehn Aminosäuren) können resorbiert werden. Ihre Resorption erfolgt jedoch mithilfe eines sekundär-aktiven Protonen-Symports. 1.9 Verdauung der Fette Die Fette kommen fast unbeschadet durch Mund und Magen. Ihr Abbau beginnt maßgeblich erst mit der Pankreaslipase im Duodenum. Eine wichtige Voraussetzung für die Verdauung der Nahrungsfette ist dabei ihre Emulgierung im wässrigen Nahrungsbrei durch die Wirkung der Gallensäuren. Ohne die amphiphilen (sowohl fett- als auch wasserlöslichen) Gallensäuren aus der Leber käme es nämlich zur Bildung eines zweiphasigen Nahrungsbreis mit einer lipophilen und einer hydrophilen Phase. Da das Hauptenzym der Lipidverdauung ‒ die Lipase des Pankreas ‒ selbst eine hydrophile Struktur hat, würde sie unter diesen Umständen nicht in ausreichendem Maß an ihre lipophilen Substrate gelangen. Erst durch die Gallensäuren als Detergentien (Lösungsvermittler) und der damit verbundenen Bildung eines emulgierten Nahrungsbreis kann die hydrophile Pankreaslipase die Fetttropfen angreifen (s. Abb. 6, S. 19). Als Aktivatoren benötigt sie dazu noch eine Colipase und wiederum die Gallensäuren. Diese Aktivierung der Pankreaslipase findet an den Lipidgrenzflächen statt. 17