10 S oz i a le Ei ns t e l lu n g en Teil I Grundlagen Andreas Zick Der Beitrag gibt eine Übersicht über die Einstellungsforschung. Nach einer Definition des Einstellungskonzepts wird gezeigt, aus welchen Komponenten Einstellungen bestehen und welche psychologischen Funktionen sie erfüllen. Diese stehen in enger Beziehung zu den Modellen der Einstellungsänderung, von denen die bedeutsamsten Theorien dargestellt werden. Anschließend wird diskutiert, wie aus Einstellungen Verhaltensweisen vorhergesagt werden können. Der Bezug der Einstellungsforschung zur Friedenspsychologie und ein Resümee mit offenen Fragen beschließen den Beitrag. 1 Der Anfang der Einstellungsforschung Zu Beginn des 20. Jahrhunderts untersuchten Thomas und Znaniecki (1918– 1920) die Einstellungen und Lebensweise polnischer Einwanderer in den USA. In den Studien tauchte der Einstellungsbegriff zum ersten Mal als eigenständiges Konzept auf. Erst in den Folgejahren etablierte sich eine Einstellungsforschung, die – auch in Umfragen zum Krieg – den Nachweis erbrachte, dass man Einstellungen messen kann, und schon in den 1930er Jahren beurteilte Allport das Konzept der Einstellungen als einen Eckstein in der jungen Sozialpsychologie. Er verweist auf den Ursprung des Begriffs „attitude“: Dieser ist aus dem Lateinischen aptus abgeleitet, was so viel wie Bereitschaft und Angepasstheit bezeichnet und den Zustand zur Vorbereitung einer Handlung beinhaltet. Das letzte Merkmal ist besonders relevant, denn das Einstellungskonzept ist deshalb wichtig, weil man aus Einstellungen Verhaltensvorhersagen ableiten möchte. Genau das aber erwies sich bereits in den 1930er Jahren als Problem. BEISPIEL In den Jahren 1930 und 1931 reiste Richard T. LaPiere mit einem jungen, sympathischen chinesischen Ehepaar zwei Jahre lang durch die USA. In dieser Zeit waren anti-asiatische Vorurteile verbreitet und LaPiere (1934) prüfte, ob sich diese Vorurteile in der Bedienung des Ehepaars zeigten. In 66 Hotels, Motels und Unterkünften sowie 184 Restaurants und Cafés fragten sie nach Unterkunft oder Bedienung. Nur einmal wurde ihnen keine Unterkunft gewährt. Sechs Monate später schrieb LaPiere einen Brief an die Gasthäuser mit der Frage: „Würden Sie Die aktuelle Einstellungsforschung ist ein komplexes Gebiet. Sie soll im Folgenden Mitglieder der chinesischen Rasse als Gäste in ihrer Einrichtung akzeptieren?“ 128 Personen antworteten. Bei 92 % der Restaurants und Cafés und 91 % der Hotels und Motels wurde die Anfrage mit einer Abweisung beantwortet. Der Anfang der Einstellungsforschung 129 Teil I Grundlagen Die aktuelle Einstellungsforschung ist ein komplexes Gebiet. Sie soll im Folgenden anhand der Fragen, die sich historisch entwickelt haben, dargestellt werden: l Was sind Einstellungen? l Welche Struktur und Funktion haben sie? l Wie entwickeln und verändern sie sich? l Wie kann man aus Einstellungen Verhaltensweisen vorhersagen? 2 Das Einstellungskonzept – Definition, Bestandteile und Funktionen Das Konstrukt Einstellung Es gibt viele Definitionen von Einstellungen. Eine grundlegende Definition hat Allport (1935) vorgeschlagen: „Eine Einstellung ist ein mentaler und neuraler Bereitschaftszustand, der durch die Erfahrung strukturiert ist, und einen steuernden oder dynamischen Einfluß auf die Reaktionen eines Individuums gegenüber allen Objekten und Situationen hat, bei denen dieses Individuum eine Beziehung eingeht“ (zitiert nach Triandis, 1975, S. 4). Eine einfachere Definition schlagen Bohner und Wänke (2002) vor. DEFINITION Eine Einstellung ist eine „zusammenfassende Bewertung eines Einstellungsobjektes. Ein Einstellungsobjekt kann alles sein, das eine Person unterscheidet oder an das sie denkt. Einstellungsobjekte können konkret sein (z.B. Pizza) oder abstrakt (z.B. Redefreiheit), sie können leblose Dinge sein (z.B. Sportautos), Personen (z.B. Slobodan Milosevic, ich selbst) oder Gruppen (z.B. konservative Politiker, Ausländer)“ (Bohner & Wänke, 2002, S. 5). Die Bewertung bezieht sich auf alle Klassen bewertender Reaktionen (offen, verdeckt, kognitiv, affektiv oder verhaltensmäßig). Dabei ist zu bedenken, dass eine Einstellung je nach Kontext und Zeit unterschiedliche Bedeutung haben kann. Werte. Das Konzept der Einstellungen ist eng mit Werten und sozialen Repräsentationen verbunden. Einigen Ansätzen zufolge drücken Einstellungen grundlegende Werte aus. Werte können ebenso Gegenstand von Einstellungen sein (z.B. Einstellung zur Freiheit). Ein weiterer Ansatz beurteilt Werte als Grundlage von Einstellungen. Rokeach (1973) definiert Werte als Interessen oder Aktivitäten, die mit einem Zielzustand verbunden sind. Sie seien dauerhafte Glaubensvorstellungen, die politische Einstellungen beeinflussen. Soziale Repräsentationen. Werte und Einstellungen bilden auch die Grundlage sozialer Repräsentationen. Das sind Ideen oder Erklärungen, die in einer Gesellschaft 130 Soziale Einstellungen Teil I Grundlagen vorhanden sind und von Menschen dazu verwendet werden, über die Welt zu denken und sie zu interpretieren. Der „Frieden“ kann eine soziale Repräsentation sein. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Einstellungen und sozialen Repräsentationen besteht darin, dass Erstere Individuen kennzeichnen und soziale Repräsentationen Gruppen oder Gesellschaften. Struktur und Stärke von Einstellungen Bestandteile. Zur Struktur einer Einstellung gehören drei Reaktionsklassen (Eagly & Chaiken, 1993). (1) Kognitive Reaktionen: Darunter sind Gedanken bzw. Überzeugungen, Meinungen, Schemata etc. eines Individuums zu einem Einstellungsgegenstand gefasst. (2) Affektive Reaktionen: Sie bestehen aus den Gefühlen, die ein Individuum gegenüber einem Gegenstand hat. (3) Konative Reaktion: Einstellungen beinhalten eine Verhaltensreaktion oder -intention gegenüber einem Einstellungsgegenstand. In der Forschung wird diskutiert, ob Einstellungen auf allen drei Reaktionsweisen basieren müssen. Ajzen und Fishbein (2000) sind der Auffassung, dass Einstellungen das Ausmaß des Affektes gegenüber einem Objekt bezeichnen. Es ist allerdings schwierig nachzuweisen, dass affektive und kognitive Reaktionen getrennt werden können. Auch die empirische Bestimmung der Komponentenzahl ist kaum gelungen, zumal diese davon abhängt, wie man Einstellungen erfasst und welches Einstellungsobjekt untersucht wird. Fragt man eine Person nach ihrer Einstellung zum Einsatz von Landminen, dann mag es sein, dass man bei Personen, die viel Wissen über das Thema haben, kognitive Reaktionen hervorruft, während „Laien“ eher emotional auf das Thema reagieren. Konsistenztheorien. Einen wichtigen Hinweis zur Dynamik der Einstellungsstruktur geben die kognitiven Konsistenztheorien. Sie gehen davon aus, dass Individuen motiviert sind, eine ausgeglichene Beziehung zwischen ihren Gedanken aufzuweisen. Heider (1946, 1958) beschäftigt sich in seiner Balancetheorie mit der Beziehung zwischen Kognitionen einer Person. Nehmen wir an, eine Person X, die eine positive Einstellung zu Kriegseinsätzen der NATO hat, mag eine Person Y. Die Beziehung der beiden Kognitionen „X mag Y“ und „X findet Kriegseinsätze gut“ ist durch die Kognition darüber beeinflusst, wie Y die Kriegseinsätze beurteilt. Die Beziehung zwischen drei Kognitionen ist balanciert, wenn die Beziehung zwischen ihnen positiv ist (X mag Y, X befürwortet Kriegseinsätze, Y findet Kriegseinsätze sinnvoll) oder zwei Beziehungen negativ und eine positiv ist (X findet Kriegseinsätze gut, Y findet Kriegseinsätze nicht gut, X mag Y nicht). Sind diese Bedingungen nicht gegeben, ist das Verhältnis im Ungleichgewicht. Das wird als unangenehm oder spannungsvoll erlebt, und es erzeugt die Motivation, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Das kann geschehen durch: l Übernahme der konträren Einstellungen einer Person l Ignoranz gegenüber den Einstellungen Das Einstellungskonzept – Definition, Bestandteile und Funktionen 131 l Abkopplung inkongruenter Informationen einer gemochten Person von der Teil I Grundlagen Wahrnehmung dieser Person. Die Anstrengung, eine Balance wiederherzustellen, nimmt mit der Stärke, Wichtigkeit und Intensität von Einstellungen zu. Einstellungsstärke. Starke Einstellungen sollten stabiler und bedeutsamer für die Balance sein. Zur Messung der Stärke einer Einstellung können eingesetzt werden: l Selbstberichte von Befragten über ihr Interesse oder die Überzeugtheit von einer Einstellung l Indirekte Einstellungsmaße, z.B. die Reaktionszeit (schnelle Einstellungsäußerung weist auf eine starke Einstellung hin) oder das Ausmaß der Variation der Antworten (zu starken Einstellungen gibt es eine Reihe ähnlicher Meinungen). Allerdings gibt es in der Forschung keine Übereinstimmung darüber, was starke Einstellungen sind, und man muss beachten, dass Einstellungen mit der Zeit und dem Kontext erheblich variieren. Psychologische Funktionen von Einstellungen Katz (1967) hat die psychologischen Funktionen von Einstellungen systematisiert (vgl. a. Greenwald, 1989). Selbstwertschutz. Einstellungen erhalten oder verteidigen den Selbstwert gegen negative Gefühle. Gruppenmitglieder können ihren Selbstwert dadurch kompensieren, dass sie negative Einstellungen gegenüber einer Fremdgruppe äußern. Ausdruck des Selbst. Einstellungen können Werte und Aspekte des Selbstkonzeptes ausdrücken. Dadurch wird eine Identifikation mit Bezugsgruppen möglich. Mit Einstellungen vergewissern wir uns, dass unsere Haltung verstanden und akzeptiert wird. Soziale Anpassung. Einstellungen dienen der Anpassung: Mit Einstellungen versuchen wir, Belohnungen zu erreichen und Bestrafungen zu vermeiden. Zudem können Einstellungsäußerungen Sicherheit vermitteln. Festinger (1954) geht in seiner Theorie sozialer Vergleichsprozesse davon aus, dass Individuen, die in ihren Einstellungen unsicher sind, sich mit Personen vergleichen, von denen sie annehmen, dass sie ähnliche Einstellungen haben. Das dient der Reduktion von Unsicherheit. Stellen sie dabei fest, dass sich die Einstellungen unterscheiden, werden sie ihre Meinung angleichen. Kognitive Ökonomie. Die wohl bedeutsamste Funktion von Einstellungen ist die Wissens- oder Ökonomiefunktion: Einstellungen dienen der Organisation der Wahrnehmungen und Informationen; sie ermöglichen es, Informationen einzuordnen. Einstellungen dienen z.B. als Hypothesen und aktivieren die Suche nach einstellungsrelevanten Informationen, sie wirken auf das Gedächtnis, filtern und organisieren die Informationen, schaffen Konsistenz und dienen der Speicherung von Informationen. 132 Soziale Einstellungen 3 Teil I Grundlagen Zu bedenken ist, dass eine Einstellung gleichzeitig viele Funktionen erfüllen kann. Dies wirkt sich auch auf die Resistenz gegen Änderung aus. Einstellungserwerb und Einstellungsänderung Im Folgenden wird erläutert, wann Individuen Einstellungen erwerben und ändern. Die Darstellung konzentriert sich dabei auf zentrale Prozesse: den Erwerb und die Änderung durch direkte Erfahrung, Informationsverarbeitung, Balancierung sowie durch den sozialen Einfluss. Erfahrungen mit dem Einstellungsobjekt Ein einfacher Weg Einstellungen zu erwerben, besteht darin, dass eine Person wiederholt mit einem Einstellungsobjekt konfrontiert wird. Zajonc (1968) weist darauf hin, dass die Konfrontation vor allem dann wirksam ist, wenn Personen wenige Informationen über ein Objekt oder Ereignis haben. So könnte man z.B. hoffen, dass die häufige Präsentation von Menschenrechten in den Medien Einstellungen prägt und verändert. Das Erlernen von Einstellungen ist aber nicht so einfach. Die Lerntheorien bieten genauere Erklärungen. Lerntheorien. Nach Annahmen der Theorie der klassischen Konditionierung kann eine häufige Konfrontation mit einem ursprünglich neutralen Reiz, der mit einem anderen Reiz zusammen dargeboten wird, dazu führen, dass die spontanen Reaktionen auf diesen zweiten Reiz schließlich auch allein von dem neutralen Reiz hervorgerufen werden. BEISPIEL Staats und Staats (1958) unternahmen den Versuch, Einstellungen gegenüber Nationen zu konditionieren. Sie gaben Versuchspersonen vor, zu untersuchen, ob sie akustische und visuelle Reize unterscheiden könnten. Dazu boten sie den Versuchspersonen visuell Nationalitätenbezeichnungen dar und paarten diese mit positiven oder negativen akustischen Reizen, die aus positiven und negativen Adjektiven bestanden. In einer Versuchsbedingung wurde „holländisch“ immer mit positiven und „schwedisch“ immer mit negativen Wörtern dargeboten. In einer weiteren Bedingung war die Verbindung genau anders herum. Andere Nationalitätsbezeichnungen wurden mit neutralen Reizen dargeboten. Im Anschluss sollten die Versuchspersonen die Nationalitätsbezeichnungen auf Adjektivlisten beurteilen. Es zeigte sich, dass die Urteile über die Nationalitäten positiver waren, wenn sie mit positiven Adjektiven dargeboten wurden bzw. negativer waren, wenn sie mit negativen Adjektiven präsentiert worden waren. Das einfache Konditionierungsmodell ist v.a. in Situationen relevant, in denen Personen Reizobjekten ausgesetzt sind, zu denen sie keine Haltung haben und in denen wenig Kontexteinflüsse wirken. Man könnte z.B. annehmen, dass eine häufige PräEinstellungserwerb und Einstellungsänderung 133 Teil I Grundlagen sentation von Menschenrechten in den Medien mit positiven Bildern zu einer positiven Einstellung gegenüber den Rechten einhergeht. In solchen Situationen ist jedoch eine weitere Komponente zu bedenken: die Reaktion der Umwelt. Das Modell des instrumentellen Lernens (Skinner) geht davon aus, dass Verhaltensweisen, die positive Folgen haben oder nach denen negative Aspekte der Situation verschwinden, verstärkt werden. Lehrer fördern positive Einstellung zu Menschenrechten, wenn sie ihre Kenntnis und Akzeptanz bei Schülern belohnen. Bandura (1971) ergänzt, dass ein Verhalten (die Einstellung) darüber hinaus durch das Modell-Lernen erworben werden kann. Wir beobachten, wie andere Personen sich verhalten und welche Verstärkung sie für ihr Verhalten bekommen; diese erleben wir stellvertretend. Pazifistische Vorbilder, die für ihre Haltung belohnt werden, tragen zum Lernen bei. Für den Lernerfolg ist der Prozess der Identifikation mit dem Modell besonders wichtig. Der Prozess der Informationsverarbeitung Verarbeitungsphasen. Die meisten Theorien beschäftigen sich mit Einstellungsänderungen, die durch die Informationsverarbeitung zustande kommt. McGuire (1985) hat dazu ein Phasenmodell der Informationsverarbeitung vorgeschlagen. Damit eine Einstellung erworben oder verändert wird, muss eine Person bei der Darbietung bestimmter Informationen zunächst die Aufmerksamkeit auf diese Information richten und sie verstehen. Sie sollte die Information bedeutsam finden und nicht als Angriff auf die kognitive Balance oder den Selbstwert wahrnehmen. Erst dann kann sie die Information akzeptieren. Zur Stabilisierung einer Einstellung muss sie die Überzeugung behalten. Erst dann kann die Einstellung verhaltenswirksam werden. Dabei wirken zusätzliche Faktoren auf die Stufen: Personenfaktoren (Intelligenz, Furcht etc.) beeinflussen z.B. die Aufmerksamkeit, und die Komplexität einer Kommunikation beeinflusst z.B. das Verständnis. Einflussfaktoren. Die Yale-Gruppe (z.B. Hovland et al., 1953) hat in zahlreichen Studien unterschiedliche Einflussfaktoren von Nachrichten, Quellen und die Rezipienten untersucht. Die Studien ergeben, dass insbesondere die Glaubwürdigkeit einer Quelle, die Involviertheit der Rezipienten, der soziale Druck durch Gruppenmitglieder und die Diskrepanz der Informationen einen Einfluss auf die Einstellungsänderung haben. Ferner wurde deutlich, dass positive Anreize, Emotionen und Furchtappelle zu Einstellungsänderungen führen. Diese Erkenntnisse werden in den folgenden Modellen beachtet. Verarbeitungstiefe. Petty und Cacioppo (1986) gehen in ihrem ElaborationsWahrscheinlichkeits-Modell (ELM) davon aus, dass eine Überredung durch zwei kognitive Prozesse erfolgen kann, die durch eine unterschiedliche Verarbeitungstiefe beschrieben sind (vgl. Abb. 1). Wird eine Botschaft von einer Person wahrgenommen, dann hängt die Verarbeitung davon ab, ob die Person motiviert und fähig ist, die Nachricht zu verarbeiten. Wenn eine Person die Information genau wahrnehmen möchte und kann, dann 134 Soziale Einstellungen Rezipienten Schwache Fähigkeit und Motivation Zentrale Route Persuasion Teil I Grundlagen (persuasive) Nachricht Information Starke Fähigkeit und Motivation der Informationsverarbeitung Periphere Route Abbildung 1. Einfache Darstellung des Elaborations-Wahrscheinlichkeits-Modells (ELM) von Petty und Cacioppo (1986) wird die Information auf einer zentralen Route verarbeitet; sie wird genau geprüft, gespeichert und bewertet. Ist eine Person dazu nicht fähig oder motiviert, dann werden die Informationen auf der peripheren Route verarbeitet. Dort haben periphere Reize einen größeren Einfluss, das sind z.B. die Emotion, die erzeugt wird, oder die Attraktivität und Anzahl von Argumenten. Eine Einstellungsänderung auf der zentralen Route ist stabiler und resistenter als eine Änderung, die auf der peripheren Route erfolgt. Das Modell ist in Studien geprüft worden, und es bietet einen guten Rahmen für viele Forschungsergebnisse. Verarbeitungsart. Chaiken et al. (1989) haben ein alternatives Heuristisch-Systematisches Modell vorgelegt. Sie unterscheiden erstens eine systematische Verarbeitung, die sorgfältig ist, und zweitens eine heuristische Verarbeitung, die durch Faustregeln bestimmt ist (z.B. „attraktive Menschen sind ehrlicher“). Das Modell ergänzt das ELM für Situationen, in denen Heuristiken aktiviert werden können. Alle weiteren Theorien könnten in Bezug auf die beiden Prozessmodelle diskutiert werden. Die folgenden Theorien fragen gegenüber den Informationsverarbeitungsmodellen stärker nach den Motiven der Einstellungsänderung. Herstellung eines kognitiven Gleichgewichtes Kognitive Dissonanz. Was passiert, wenn sich Einstellungen widersprechen oder das Verhalten nicht mit den Einstellungen übereinstimmt? Die Konsistenztheorien gehen davon aus, dass Individuen eine ausgeglichene Beziehung zwischen ihren Kognitionen suchen (s.o.). Auch Festinger (1957) nimmt in der Theorie der kognitiven Dissonanz an, dass Individuen motiviert sind, ihre Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen in einer harmonischen Beziehung zu halten. Ist das System widersprüchlich, wird dies als unangenehm empfunden (Dissonanz) und die Person ist motiviert, das System stimmig zu machen, weil die Dissonanz als unangenehmer Spannungs- bzw. Erregungszustand empfunden wird. Eine Dissonanz entsteht, wenn zwei Kognitionen in einem widersprüchlichen Verhältnis zueinander stehen und wenn die Kognitionen relevant sind. Eine Reduktion der Dissonanz kann geschehen durch: Einstellungserwerb und Einstellungsänderung 135 l Hinzufügen neuer Kognitionen l Subtrahieren von Kognitionen durch Ignoranz, Vergessen, Leugnung und Ver- drängung Teil I Grundlagen l Ersetzen von Kognitionen (durch Subtraktion dissonanter und Addition konso- nanter kognitiver Elemente) l Aktives Meiden von Situationen und Informationen, die die Dissonanz erhöhen. Das Ausmaß der Reduktion ist eine Funktion des Widerstandes der kognitiven Elemente. Dieser Widerstand ist durch die Enge und Nähe der beteiligten Kognitionen bestimmt. Festinger hat Situationen definiert, in denen Dissonanz entstehen kann: Dissonanz kann durch die Beeinflussung von Gruppen, die eine andere Meinung vertreten, entstehen, sie kann entstehen, bevor eine Entscheidung gefällt wird, und sie kann entstehen, wenn eine Person eine Entscheidung getroffen hat und sich nicht sicher ist, ob diese Entscheidung richtig war. Schließlich sollte Dissonanz entstehen, wenn eine Person ein einstellungskonträres Verhalten zeigt. BEISPIEL Festinger und Carlsmith (1959) haben eine Studie durchgeführt, in der Versuchspersonen zwei sehr langweilige motorische Aufgaben durchführen sollten. Im Anschluss wurden sie gebeten, wartende Versuchspersonen für die Studie anzuwerben, ihnen also zu berichten, dass es sich um ein interessantes Experiment handele. Die eine Hälfte der Versuchspersonen bekam dafür 20 $, also einen hinreichenden finanziellen Anreiz. Die andere Hälfte bekam nur 1 $, was zur Dissonanz führen sollte. Die Befragung und Beobachtungen des Verhaltens der Versuchspersonen ergab, dass die Probanden in der 1-$-Bedingung die Studie im Anschluss interessanter fanden und sie auch als interessanter gegenüber den Wartenden darstellten. Die geringe Belohnung führte dazu, dass die Versuchspersonen ihre Einstellung gegenüber der Aufgabe positiver beurteilten. Entstehungsbedingungen. In vielen Studien wurden weitere Dissonanzbedingungen herausgearbeitet: Die Verpflichtung und die Verantwortung für das einstellungskonträre Verhalten, die Entscheidungsfreiheit sowie die Vorhersehbarkeit negativer Konsequenzen sollten gegeben sein (vgl. Frey & Gaska, 1993). Cooper und Fazio (1984) haben einige der Bedingungen in einem Stufenmodell integriert. (1) Auf der ersten Stufe muss ein einstellungsdiskrepantes Verhalten ungewollte negative Konsequenzen erzeugen. (2) Sind diese deutlich, müssen sich Personen verantwortlich für das ungewollte Verhaltensergebnis fühlen. Eine Person muss die Freiheit oder Wahl wahrnehmen, und sie sollte glauben, dass die negativen Konsequenzen vorhersehbar waren. (3) Auf der dritten Stufe sollten Gefühle des Unbehagens und der Spannung entstehen. (4) Diese werden auf der vierten Stufe dem Verhalten zugeschrieben. 136 Soziale Einstellungen Teil I Grundlagen Für das Modell sprechen Studien, die zeigen, dass eine einstellungsdiskrepante Handlung nicht immer Dissonanz erzeugt, weil nicht alle Menschen kognitive Konsistenz suchen oder weil eine Person der Auffassung ist, dass eine Einstellungsänderung die Erzeugung negativer Konsequenzen verlangt. Zweitens wurde gezeigt, dass eine Inkonsistenz auch ohne negative Konsequenzen Dissonanz erzeugen kann. Alternativmodelle. In der Auseinandersetzung um das geschilderte Experiment von Festinger und Carlsmith (1959) wurden alternative Modelle vorgeschlagen, die auch zur Erklärung von Einstellungsänderungen herangezogen werden können. Bem (1970) weist in seiner Theorie der Selbstwahrnehmung darauf hin, dass Menschen, die sich über ihre Handlungsgründe unsicher sind, auf ihr Verhalten zurückblicken, um daraus Rückschlüsse z.B. auf ihre Einstellungen zu ziehen („Wenn ich nichts gegen Landminen tue, dann habe ich wohl keine klare Einstellung dazu“). Die Theorie der Eindrucksbildung geht dagegen davon aus, dass Individuen sich in Situationen, in denen sie zu einer Meinung oder zu einem Verhalten (mehr oder weniger sanft) gezwungen werden, bemüht sind, sich positiv darzustellen (vgl. Tedeschi, 1981). In dem geschilderten Experiment mögen die Versuchspersonen bei geringer Entlohnung bestrebt gewesen sein, sich gegenüber den anderen Versuchspersonen und dem Versuchsleiter konsistent zu zeigen. Eine andere Erklärung geht davon aus, dass die Einstellungsänderung dadurch zustande kommt, dass die Versuchspersonen versuchen, den Selbstwert wiederherzustellen. In Kapitel 11 (Sozialer Einfluss) werden Theorien und Befunde zum sozialen Einfluss durch Einwilligung, Konformität und Gehorsam präsentiert. Diese können auch zur Analyse von Einstellungsänderungen im Kontext intergruppaler Auseinandersetzungen herangezogen werden. Sie belegen, dass Einstellungsänderungen durch die Konformität einer Person gegenüber anderen Personen und Gruppen zustande kommen können. 4 Einstellungen und Verhaltensweisen – eine komplizierte Beziehung Diskrepanz zwischen Einstellungen und Verhalten Wenn wir die Einstellungen einer Person kennen, dann leiten wir oft Verhaltensvorhersagen ab („Wer gegen Landminen ist, wird die Grünen wählen“). Dass dies nicht einfach möglich ist, sollte am Beispiel der LaPiere-Studie (1934) deutlich geworden sein (s.o.); aus dem Alltag kennen wir genügend andere Beispiele. Sind Einstellungen also doch schlechte Prädiktoren von Verhaltensweisen? Die Forschung hat sich aus zwei Richtungen mit dem Problem der Vorhersage von Verhalten aus Einstellungen beschäftigt. Messung. Zum einen wurde deutlich, dass die Art und Weise der Messung von Einstellungen und Verhaltensweisen wichtig ist. Ajzen und Fishbein (1977) weisen daEinstellungen und Verhaltensweisen – eine komplizierte Beziehung 137 Teil I Grundlagen rauf hin, dass sowohl Einstellungen als auch Verhaltensweisen anhand von vier zentralen Merkmalen beschrieben werden können: (1) Handlung: Welches Verhalten wird untersucht? (2) Ziel: Was ist die Zielperson/-gruppe des Verhaltens? (3) Kontext: In welchem Kontext bzw. in welcher Situation wird das Verhalten ausgeführt? (4) Zeitkomponente: Zu welchem Zeitpunkt tritt das Verhalten auf? Die Autoren betonen, dass es schwierig ist – wenn nicht unmöglich –, ein spezifisches Verhalten aus einer globalen Einstellung bzw. ein globales Verhalten aus einer spezifischen Einstellung vorherzusagen (Korrespondenzprinzip). Bei der Erfassung sollte die Art und Weise der Messung übereinstimmen; das war in der LaPiere-Studie nicht der Fall. Fishbein und Ajzen (1974) haben zusätzlich auf das Aggregationsprinzip verwiesen: Man sollte verschiedenartige Verhaltensweisen erheben, um Vorhersagen für ein globales Verhalten zu machen. Vermittelnde Prozesse. Ein zweiter Weg, um bessere Verhaltensvorhersagen aus Einstellungen abzuleiten, ist die Analyse von Moderatoren, die zwischen der Einstellung und dem Verhalten vermitteln. Einige Faktoren wurden bereits erwähnt: Erfüllt ein Verhalten nicht die Funktion, auf der die Einstellung beruht, ist die Beziehung zwischen der Einstellung und dem Verhalten schwächer. Ebenso erhöhen Elaborationstiefe, Zugänglichkeit und Informationsmenge die Verhaltenswahrscheinlichkeit. Zudem sind aus starken und konsistenten Einstellungen bessere Verhaltensvorhersagen möglich. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass bei Personen, die im Interesse der Selbstdarstellung stärker auf Situationsanforderungen und ihren sozialen Kontext achten (self-monitoring), eine geringere Übereinstimmung von Einstellungen und Verhalten zu finden ist. Und schließlich zeigen Menschen mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein deutlicher Verhaltensweisen, die ihren Einstellungen entsprechen. Erklärungsmodelle Die Sammlung möglicher Vermittlungsfaktoren ist aufschlussreich, hat aber den Nachteil, dass sie keine konsequente Erklärung bietet. Ajzen und Fishbein haben daher Modelle entwickelt, die die Faktoren in eine kausale Beziehung bringen. Zunächst entwickelten Ajzen und Fishbein (1980) die Theorie des überlegten Handelns (vgl. Abb. 2). Theorie überlegten Handelns. Sie nehmen an, dass sich das Verhalten gegenüber einem Objekt erst aus einer Verhaltensintention vorhersagen lässt. Diese sei durch die Einstellung zum Verhalten und die subjektive Norm bestimmt. Die Einstellung zum Verhalten ist das Ergebnis der subjektiven Wahrscheinlichkeit (Erwartung), dass ein Verhalten eine bestimmte Konsequenz hat, multipliziert mit dem subjektiven Wert, der mit der Konsequenz verbunden ist. Die Norm ist definiert als das Ergebnis der Meinung, dass die Handlung von relevanten anderen Personen erwartet wird, multipliziert mit der Motivation, der Norm zu folgen. Insgesamt hat sich das Modell zur Vorhersage sehr unterschiedlicher Verhaltensweisen als zuverlässig erwiesen. 138 Soziale Einstellungen Intention Teil I Grundlagen Einstellung gegenüber dem Verhalten Verhalten Subjektive Norm Abbildung 2. Theorie des überlegten Handelns nach Ajzen und Fishbein (1980) Theorie geplanten Verhaltens. Allerdings haben Ajzen und Madden (1986) das Modell um die Komponente der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle erweitert (Theorie des geplanten Verhaltens; Ajzen, 1991). Sie zeigen, dass die Wahrnehmung einer Person, dass sie ein bestimmtes Verhalten ausführen kann, sowohl die Intention als auch das Verhalten direkt beeinflusst (vgl. Abb. 3). Das Modell ist in vielen Studien belegt worden. Allerdings ist eine noch bessere Prognose des Verhaltens bei Berücksichtigung von weiteren Vermittlungsfaktoren möglich (vgl. Six & Eckes, Einstellung gegenüber dem Verhalten Subjektive Norm Intention Verhalten Wahrgenommene Verhaltenskontrolle Abbildung 3. Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen (1991) Einstellungen und Verhaltensweisen – eine komplizierte Beziehung 139 1996). So geben z.B. Gewohnheiten, Wünsche, die Relevanz der Einstellung oder das Selbstkonzept Hinweise zur Vorhersage des Verhaltens und sie korrelieren mit den Einstellungen und Normen (Armitage & Conner, 2001). Teil I Grundlagen MODE-Modell. Darüber hinaus hat Fazio (1990) darauf hingewiesen, dass Individuen nicht nur überlegt handeln, sondern oftmals spontan ein Verhalten aktivieren. In seinem MODE-Modell (Motivation and Opportunities as Determinants) nimmt er an, dass Einstellungen im Alltag das Verhalten auf zwei Wegen beeinflussen: einer kontrollierten und einer automatischen Weise. Bei der überlegten Weise werden Einstellungen erinnert oder konstruiert, und sie beeinflussen das Verhalten kontrolliert (s.o. Ajzen & Fishbein, 1980). Dazu sollten die Motivation und die Gelegenheit vorhanden sein, um das Verhalten auszuführen. Ist das nicht möglich, dann werde das Verhalten durch eine automatische (kognitive) Aktivierung hervorgerufen, aber nur, wenn „starke“ und zugängliche Einstellungen vorliegen. Die Wahrnehmung ist dann selektiv, d.h. die Qualitäten eines Einstellungsobjektes werden (evtl. verzerrt) als kongruent zur Einstellung wahrgenommen. Das Verhalten wird spontan und automatisch bestimmt, wenn eine Person einem Einstellungsobjekt begegnet. Übereinstimmungsbedingungen. Auf weitere Faktoren hat Schwarz (2000) hingewiesen. Demnach kann sich eine starke Kongruenz zwischen Einstellungen und Verhaltensweisen ergeben, l wenn eine Person Informationen wahrnimmt, die sie sowohl zur Einstellungsbildung als auch zur Verhaltensentscheidung heranzieht; l wenn die Stimmung, in der die Einstellung als auch das Verhalten entwickelt werden, ähnlich ist und beide zur Situation passen; l wenn die Kognitionen zum Verhalten passen; l wenn ein Individuum direkte Verhaltenserfahrungen mit dem Einstellungsobjekt machen kann. Insgesamt ist zu beobachten, dass es immer besser gelingt, Verhaltensweisen vorherzusagen. Allerdings mag sich kein „Mega-Modell“ hervortun, mit dem man alle Einstellungs-Verhaltens-Beziehungen erklären kann. 5 Einstellungen und die Friedenspsychologie Für die Friedens- und Konfliktforschung sollten das Thema „Einstellung und Verhalten“ sowie die Befunde zur Einstellungsänderung sehr wichtig sein. Allerdings wird die Einstellungsforschung von der Friedenspsychologie zu wenig genutzt. Aber auch der umgekehrte Fall trifft zu. Dabei liegt der Erkenntnisgewinn beider Disziplinen nahe: Zum Beispiel beschäftigt sich eine Psychologie des Krieges und Friedens stärker mit der Bedeutung komplexer oder generalisierter Einstellungen, wie z.B. dem Militarismus (→ Kap. 22 Militarismus– Pazifismus). Die Friedenspsychologie weist zudem deutlicher als die Einstellungsforschung darauf hin, dass die Konfliktdynamik durch den sozialen, kulturellen und politischen Kontext geprägt ist. Einstellungen oder Ideologien können 140 Soziale Einstellungen Teil I Grundlagen im Falle eines Konfliktes strategische Waffen sein. Auf der anderen Seite zeigt die Einstellungsforschung jene Faktoren auf, die Einstellungsänderungen erst möglich machen und Auskunft darüber geben, ob z.B. eine militaristische Einstellung auch verhaltenswirksam wird. Ein Problem der Einstellungsforschung ist sicherlich darin begründet, dass sie äußerst komplex ist; viele Theorien und Variablen werden verhandelt. Ein Teil dieser Forschungstradition spiegelt sich in den Befunden zu den diskutierten Fragen wider. Andere Fragen wurden dabei nicht gestellt: (1) Die Messung von Einstellungen und die damit verbundene Vielfalt an direkten und indirekten Methoden wurden nicht näher erläutert. Eine zuverlässige Messung ist jedoch notwendige Voraussetzung jeder Einstellungsstudie. (2) Der Einfluss von Stimmungen auf die kognitive Verarbeitung oder Aktivierung von Einstellungen ist ein wichtiges Thema geworden, das v.a. für die Analyse von Konfliktursachen und Möglichkeiten der Konfliktreduktion besonders relevant ist. (3) In jüngster Zeit rückt die Analyse der Ambivalenz von Einstellungen, also dem gleichzeitigen Vorhandensein von positiven und negativen Einstellungen, in den Vordergrund. Das ist bedeutsam, denn zu konflikt- und friedensrelevanten Themen haben Menschen oft ambivalente Einstellungen. Ein Teil der Antworten lässt sich in den anderen Beiträgen des vorliegenden Buches finden. LITERATUREMPFEHLUNG Bohner, G. & Wänke, M. (2002). Attitudes and attitude change. Hove: Psychology Press. Eagly, A. H. & Chaiken, S. (1993). The psychology of attitude. Orlando: Harcort Brace Jovanovich. Literatur Ajzen, I. (1991). The theory of planned behaviour. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 50, 179 – 211. Ajzen, I. & Fishbein, M. (1977). Attitude-behavior relations: A theoretical analysis and review of empirical research. Psychological Bulletin, 84, 888 – 918. Ajzen, I. & Fishbein, M. (1980). Understanding attitudes and predicting social behavior. Englewood Cliffs: Prentice-Hall. Ajzen, I. & Fishbein, M. (2000). Attitudes and the attitude-behavior relation: Reasoned and automatic processes. In W. Stroebe & M. Hewstone (Eds.), European Review of Social Psychology (Vol. 11, pp. 1 – 33). Chichester: Wiley. Ajzen, I. & Madden, T. J. (1986). Prediction of goal-directed behavior: Attitudes, intentions, and perceived behavioral control. Journal of Experimental Social Psychology, 22, 453 – 474. Allport, G. W. (1935). Attitudes. In C. Murchinson (Ed.), Handbook of social psychology (Vol. 2, pp. 798 – 944). Worcester: Clark University Press. Armitage, C. J. & Conner, M. (2001). Efficacy of the theory of planned behaviour: A metaanalytic review. British Journal of Social Psychology, 40, 471 – 499. Literatur 141 Teil I Grundlagen Bandura, A. (1971). Psychological modelling: Conflicting theories. New York: Aldine Atherton. Bem, D. (1970). Beliefs, attitudes, and human affairs. Belmont: Brooks/Cole. Bohner, G. & Wänke, M. (2002). Attitudes and attitude change. Hove: Psychology Press. Chaiken, S., Lieberman, A. & Eagly, A. H. (1989). Heuristic and systematic processing within and beyond the persuasion context. In J. S. Uleman & J. A. Bargh (Eds.), Unintended thoughts (pp. 212 – 252). New York: Guilford. Cooper, J. & Fazio, R. H. (1984). A new look at dissonance theory. Advances in Experimental Social Psychology, 17, 229 – 265. Eagly, A. H. & Chaiken, S. (1993). The psychology of attitude. Orlando: Harcort Brace Jovanovich. Fazio, R. H. (1990). Multiple processes by which attitudes guide behavior: The MODE model as an integrative framework. Advances in Experimental Social Psychology, 23, 75 – 109. Festinger, L. (1954). A theory of social comparison processes. Human Relations, 7, 117 – 140. Festinger, L. (1957). A theory of cognitive dissonance. Stanford: Standford University Press. Festinger, L. & Carlsmith, J. M. (1959). Cognitive consequence of forced compliance. Journal of Abnormal and Social Psychology, 58, 203 – 210. Fishbein, M. & Ajzen, I. (1974). Attitudes toward objects as predictors of single and multiple behavioral criteria. Psychological Review, 81, 59 – 74. Frey, D. & Gaska, A. (1993). Die Theorie der kognitiven Dissonanz. In D. Frey & M. Irle (Hrsg.), Theorien der Sozialpsychologie, Band I: Kognitive Theorien (2., vollst. überarb. und erw. Aufl., S. 275 – 324). Bern: Huber. Greenwald, A. G. (1989). Why are attitudes important? In A. R. Praktkanis, S. J. Breckler, & A. G. Greenwald (Eds.), Attitude structure and function (pp. 1 – 10). Hillsdale: Erlbaum. Heider, F. (1946). Attitudes and cognitive organization. Journal of Psychology, 21, 107 – 112. Heider, F. (1958). The psychology of interpersonal relations. New York: Wiley. Hovland, C. I., Janis, I. L. & Kelley, H. H. (1953). Communication and persuasion. New Haven: Yale University Press. Katz, D. (1967). The functional approach to the study of attitude. In M. Fishbein (Ed.), Readings in attitude theory and measurement (pp. 457 – 468). New York: Wiley. LaPiere, R. T. (1934). Attitudes versus actions. Social Forces, 13, 230 – 237. McGuire, W. J. (1985). Attitudes and attitude change. In G. Lindzey & E. Aronson (Eds.), Handbook of social psychology (Vol. 2, pp. 233 – 346). New York: Random House. Petty, R. E. & Cacioppo, J. T. (1986). Communication and persuasion: Central and peripheral routes to attitude change. New York: Springer. Rokeach, M. (1973). The nature of human values. New York: Free Press. Schwarz, N. (2000). Agenda 2000: Social judgment and attitudes: Warmer, more social, and less conscious. European Journal of Social Psychology, 30, 149 – 176. Six, B. & Eckes, T. (1996). Metaanalysen in der Einstellungs-Verhaltens-Forschung. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 27, 7 – 17. Staats, A. W. & Staats, C. K. (1958). Attitudes established by classical conditioning. Journal of Personality and Social Psychology, 57, 37 – 40. Tedeschi, J. T. (1981). Impression Management. New York: Academic Press. Thomas, W.I. & Znaniecki, F. (1918-1920). The Polish peasant in Europe and America (Vol. I – V). Boston: Badger. Triandis, H. C. (1975). Einstellungen und Einstellungsänderung. Weinheim: Beltz. Zajonc, R. B. (1968). Attitudinal effects of mere exposure. Journal of Personality and Social Psychology, 9 (Suppl. 2; Pt. 2), 1 – 27. 142 Soziale Einstellungen