Aus der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Universität zu Lübeck Direktor: Prof. Dr. med. Jörg Barkhausen Radiofrequenzablation in Brustdrüsengewebe: Experimentelle Studie am Euter Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität zu Lübeck -Aus der Medizinischen Fakultät- vorgelegt von Smaragdo Kapsimalakou aus Athen Lübeck 2009 1. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Beate M. Stöckelhuber 2. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Alfred Christian Feller Tag der mündlichen Prüfung 09.07.2009 Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 09.07.2009 gez. Prof. Dr. med. Werner Solbach -Dekan der Medizinischen Fakultät- Für meine Tochter Maria 1. INHALTSVERZEICHNIS Seite 1. Inhaltsverzeichnis 1 2. Einleitung 4 2.1 Minimal-invasive Behandlungsverfahren 4 2.1.1 Kälteverfahren-Kryotherapie 5 2.1.2 Wärmeverfahren-Thermoablation 6 2.1.2.1 Hochintensivierter fokussierter Ultraschall 6 2.1.2.2 Laser-induzierte Thermotherapie 8 2.1.2.3 Radiofrequenz-Ablation 10 3. Zielsetzung 13 4. Material und Methodik 15 4.1 Material 15 4.1.1 Gewebe 15 4.1.2 Instrumentarium 18 4.2 Methodik 20 4.2.1 Verfahren der Radiofrequenz-Ablation 20 4.2.2 Histologische Aufarbeitung 21 5. Ergebnisse 22 5.1 Radiofrequenz-Ablation 22 5.2 Histologische Ergebnisse 23 1 5.2.1 Nicht laktierendes Gewebe 30 5.2.2 Laktierendes Gewebe 30 6. Diskussion 38 6.1 Laktierendes Euter 39 6.2 Nicht laktierendes Euter 39 6.3 Histologische Aufarbeitung 41 6.4 RF-Ablation bei Brusttumoren 41 7. Zusammenfassung 47 8. Literatur 49 9. Danksagung 56 10. Lebenslauf 57 2 Abkürzungsverzeichnis MWK Mikrowellen Koagulation HIFU Hochintensivierter fokussierter Ultraschall LITT Laser-induzierte Thermotherapie RFA Radiofrequenz-Ablation CT Computertomografie MRT Magnetresonanztomografie 3 2. EINLEITUNG Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau mit ca. 51000 Neuerkrankungen in Deutschland und ca. 220000 Neuerkrankungen weltweit pro Jahr. In den vergangenen Jahrzehnten gab es entscheidende Veränderungen beim operativen Vorgehen. Die Mastektomie wurde weitgehend durch die brusterhaltende Therapie ersetzt (Smigal C et al., 2006). Dieses Verfahren wurde sehr schnell sowohl von den Patientinnen als auch von den Operateuren angenommen, da sich in groß angelegten Studien gezeigt hat, dass ähnliche Überlebensraten von Frauen nach Mastektomie verglichen mit brusterhaltender Therapie und postoperativer perkutaner Radioatio erzielt wurden (Fisher B et al., 1989). Es gibt in der Behandlung von Brustkebs einen starken Trend hin zu weniger invasiven Verfahren, die das Potenzial besitzen, ein Malignom zu zerstören unter weitgehender Schonung des umgebenden Gewebes (Smigal C et al., 2006, Fisher B et al., 1989). Diese ermutigenden Ergebnisse haben die Wissenschaftler veranlasst, den nächsten Schritt hin zu minimal invasiven Verfahren unter visueller Kontrolle zu gehen. 2.1. Minimal-invasive Behandlungsverfahren Eingeteilt werden die minimal-invasiven Behandlungsverfahren in zwei Gruppen: Kälteverfahren (Kryotherapie) und Wärmeverfahren (Thermoablation). 2.1.1 Kryotherapie 4 Kryotherapie ist das älteste der lokalen Thermoablationsverfahren und wurde von Cooper erstmals 1963 zur Therapie von Lebertumoren vorgeschlagen (Cooper IS et al., 1963). Als lokales Verfahren, auch Kryochirurgie bezeichnet, kommen Gefriertechniken zum Einsatz, um eine Zerstörung krankhaft veränderter Gewebe zu erreichen. Man unterscheidet geschlossene Verfahren, bei denen eine Kältesonde von außen mit dem Gewebe im Kontakt gebracht wird, von offenen Verfahrensweisen, bei denen Kühlmittel direkt ins Gewebe eingebracht werden. Der Arbeitsbereich liegt bei -70 bis -200° C. Derartige Verfahren werden in der Dermatologie angewandt, um z. B. Tumoren, Warzen/Viruspapillome oder überschießendes Narbengewebe zu entfernen. Kryotherapie zeigt gute Erfolge auch in der Behandlung größerer Tumoren. So findet die Kryochirurgie auch bei interventionellen Therapieverfahren von Tumoren Anwendung, wie etwa zur Therapie von Lebermetastasen sowie in Form von Studien bei Lungen- oder Prostatatumoren (McCall JL et al., 1995). Indikationen für die Kryotherapieanwendung in der Leber sind Inoperabilität bei multiplen Metastasen sowie große Metastasen (> 4 cm). Es stehen noch keine mittel- bis langfristigen Ergebnisse zur Verfügung. (Seifert JK and Junginger TH, 2004). Vorteile der Kryotherapie sind für den Patienten, dass der Eingriff perkutan durchgeführt wird und keine Vollnarkose nötig ist. Das bedeutet, dass auch Patienten therapiert werden können, die aufgrund ihrer Gesamtsituation (HerzKreislauf-Erkrankungen, Multimorbidität) nicht operabel oder nur eingeschränkt operationsfähig sind. Zudem ist die Kryotherapie eine sehr wirksame und schnelle 5 Prozedur, die meist mit nur ein bis zwei Arztbesuchen verbunden ist (Morris DL, 1996). Der wichtigste Nachteil des Verfahrens ist die Kältenekrose des angrenzenden gesunden Gewebes. Nicht selten wird ein Erfrieren der Haut mit Blasen, Rötung, Schwellung oder fleckigen Hautveränderungen beobachtet, das mit verzögerter Wundheilung und Infektion einhergehen kann. 2.1.2. Wärmeverfahren - Thermoablation Die besondere klinische Bedeutung der interstitiellen thermischen Therapie beruht auf der patientenschonenden, minimalinvasiven Art dieser Behandlungsform. Ihr Einsatz ist vor allem bei Patienten interessant, für die aufgrund von Begleiterkrankungen nur eingeschränkt Behandlungsalternativen existieren. In der Regel kann die interstitielle Thermotherapie unter Lokalanästhesie ambulant durchgeführt werden. Die zur Therapie benötigte Wärme kann durch unterschiedliche physikalische Verfahren erzeugt werden wie ¾ Hochintensivierter fokussierter Ultraschall ¾ Laser-induzierte Thermotherapie ¾ Radiofrequenz-Ablation 2.1.2.1. Hochintensivierter fokussierter Ultraschall Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU, High Intensity Focussed Ultrasound) ist ein neues Verfahren zur Behandlung von Tumoren. Durch die Absorption des Schalls wird das Gewebe auf bis zu 100° C erhitzt und 6 damit zerstört. Nach der Lagerung des Patienten wird die optimale Positionierung des HIFUSchallkopfes für das jeweilige therapeutische Ziel ermittelt. Wichtig ist hierbei die stabile Ankopplung des Schallkopfes an die Haut des Patienten, um einen Verlust von akustischer Energie und eine unerwünschte Erwärmung bzw. Verbrennung der Haut zu verhindern. Ultraschallwellen werden in biologischem Gewebe absorbiert und die akustische Energie in Wärme umgewandelt. Der Temperaturanstieg führt zu einer Dysbalance des thermischen Gleichgewichts. Ein Wärmeverlust erfolgt hauptsächlich durch Konduktion in das umliegende Gewebe und Konvektion durch den vorbeiströmenden Blutfluss. Die zelluläre Homöostase kann bei geringen Temperaturerhöhungen bis 40° C noch aufrechterhalten werden. Bei 46° C treten nach 60 Minuten und bei 50° C bereits nach 4-6 Minuten irreversible Zellschäden auf. Übersteigt die Temperaturexposition des Gewebes eine gewisse Grenze, die bei ca. 65° C liegt, erfolgt nahezu augenblicklich eine Koagulation der Zellproteine, die zu irreversiblen Schäden von Enzymen und Nukleinsäurekomplexen führt. Zellen, die derartige thermale Schädigungen erfahren, bilden in den folgenden Tagen eine Koagulationsnekrose aus. Temperaturen über 105° C führen zu einer Verkochung und Vaporisation des Gewebewassers und einer Karbonisation des Gewebes. Diese Prozesse wirken sich nachteilig auf den Ablationsprozess aus, da sie die Energieübertragung auf das Gewebe verlangsamen und erniedrigen. Daher ist es entscheidend, im Zielvolumen Temperaturen zwischen 65° C und 100° C zuverlässig zu erreichen (Dubinsky TJ et al., 2008). Vorteile des HIFU-Verfahrens sind wie bei der Kryotherapie, dass der Eingriff 7 perkutan durchgeführt wird und keine Vollnarkose nötig ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass nur der Tumor bzw. die Metastase zerstört wird, umgebendes Organgewebe aber weitgehend erhalten bleibt. Dieses Verfahren wird derzeit hauptsächlich bei Prostatakarzinomen in Studien eingesetzt. Bislang wurden weltweit ca. 12.000, in Europa ca. 4000 Patienten mit Prostatakarzinom behandelt. Da es sich um noch laufende Studien handelt, steht das abschließende Ergebnis im Vergleich zu den etablierten Verfahren der Operation und Strahlentherapie noch aus. Die Nachteile des Verfahrens sind Ultraschallartefakte wie dorsaler Schallschatten hinter dem Tumor, Wiederholungs- und Refraktionsartefakte. Insbesondere letztgenannte führen zur Energiedeposition im den Tumor umgebenden Weichteilgewebe. Auch die Menge an absorbierter Energie wird unter der Annahme berechnet, dass die Ausbreitung der Ultraschallwellen im Gewebe zwischen Schallkopf und Zielgewebe linear ist. Diese Hypothese ist nicht immer richtig. Die Absorption von Ultraschallenergie in Bindegewebe, Fettgewebe und stark vaskularisiertem Gewebe ist sehr unterschiedlich. Ausgeprägte Energieabsorption kann zum Untergang von gesundem Gewebe führen (Dubinsky TJ et al., 2008). 2.1.2.2. Die Laser-induzierte Thermotherapie Laser-induzierte Thermotherapie (LITT) ist ein minimalinvasives Therapieverfahren zur Zerstörung von Tumorgewebe. Bei der LITT wird Energie über einen aus einer speziellen Glasfaser bestehenden optischen Leiter in das zu zerstörende Gewebe eingeführt. Die Glasfaser geht in 8 einen Diffusor über, an dem das Laserlicht freigesetzt wird. Als Energiequelle dient ein Nd-YAG-Laser (Neodym dotierter Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) mit einer Wellenlänge von 1064 nm, der bereits klinisch weit verbreitet sind. Mittels eines speziellen Laserapplikators wird das Laserlicht in dem Gewebe verteilt und dort durch Absorption in Wärme umgewandelt, welche die Verödung von malignen Gewebebereichen bewirkt (Hosten N et al., 2003). Das Ausmaß der Gewebebeschädigung kann bisher nur geschätzt werden, wobei zur Abschätzung davon ausgegangen wird, dass in dem Volumen, in dem die Temperatur während der Behandlung höher als 60° C ist, eine vollständige Denaturierung aller Proteine stattfindet, während in dem Volumen, in dem die Temperatur zwischen 43° C und 60° C liegt, der Zelltod gemäß einer Wahrscheinlichkeitsfunktion eintritt. Diese Wahrscheinlichkeitsfunktion ist bedingt durch die unterschiedlichen thermischen Empfindlichkeiten verschiedener Gewebetypen. Aufgrund der speziellen Tumorphysiologie und des veränderten Stoffwechselstatus wird jedoch von einer höheren Thermosensibilität maligner Gewebe ausgegangen. Der Zelltod im hyperthermisch erwärmten Bereich kann eventuell erst mit einer Verzögerung von einigen Tagen bis Wochen eintreten. Um großvolumige Gewebekarbonisierung Koagulationszonen unbedingt zu vermieden erzielen, werden. muss Die eine maximale Wirkungszone der LITT ist - bedingt durch den Applikator - auf eine Größe von 50 mm im Durchmesser beschränkt. Innerhalb des therapierten Volumens können Temperaturen bis über 100° C erreicht werden (Vogl TJ et al., 1997, Vogl TJ et al., 2000). 9 Der Anwendungsbereich umfasst schwerpunktmäßig die Therapie von Lebermetastasen, zusätzlich werden auch umschriebene Weichteiltumoren der Kopf-Hals-Region, des Beckens und der Extremitäten sowie einzelne Lymphknotenmetastasen behandelt. Ein wichtiger Vorteil ist ähnlich der HIFU-Therapie, dass nur der Tumor bzw. die Metastase zerstört wird, umgebendes Organgewebe aber weitgehend geschont bleibt. Außerdem wird die LITT-Therapie wie die HIFU- und Kryotherapie perkutan durchgeführt unter Umgehung des Anästhesie- und Operationsrisikos. Nachteile der Methode sind die hohen Systemkosten, die relativ lange Behandlungsdauer sowie die Gefahr der Karbonisierung des angrenzenden gesunden Gewebes. 2.1.2.3. Die Radiofrequenz-Ablation RF-Ablation (RFA) hepatischer Tumoren fand erstmals 1990 an Schweinelebern durch Rossi statt (Rossi et al., 1990). Die Thermoablations-Elektrode wird bildgesteuert in den Tumor eingebracht und an einen RFA-Generator angeschlossen. Die RFA-Generatoren arbeiten im Bereich von 375 bis 480 kHz bei einer Leistung von 60 bis 250 Watt. An der Spitze der nicht isolierten Elektrode werden Radiofrequenzwellen als elektromagnetische Wellen eines Hochfrequenz-Wechselstroms ausgestrahlt. Diese Radiofrequenzwellen induzieren Ionen-Bewegungen um die Elektrodenspitze im umgebenden Gewebe. Als Resultat entsteht durch molekulare Friktion, d.h. Reibungsenergie, eine Gewebserhitzung bis zu 80-105° C. Die Hitze breitet sich weiter in das umgebende Gewebe aus. Durch die 10 Wärmeentwicklung entstehen Nekrose und Destruktion des Gewebes. Erst wenn Tumorzellen für ca. 10 bis 30 Minuten auf über 45 bis 50° C erhitzt werden, denaturieren ihre intrazellulären Proteine und ihre Zellmembranen werden durch Schmelzen der Lipid-Doppelschicht zerstört. Ab einer Temperatur > 65° C entstehen Tumornekrosen (Dodd GD et al., 2000, Curley SA, 2001). Gewebe zu erhitzen hat u. a. den Vorteil gegenüber chemischen Verfahren, dass kein direkter Kontakt zu Gewebezellen notwendig ist. Auch wirken Septen und fibrotisches Gewebe auf den Läsionseffekt nicht limitierend. Die RFA-Elektroden erzeugen bisher bei regulär durchgeführter RF-Ablation nekrotische sphärische Ablationsareale in Größen zwischen drei bis fünf cm Durchmesser. Zur Sichtung der Ablationsgröße und als Nachkontrolle dienen die bildgebenden Verfahren Ultraschall, bevorzugt mit Kontrastmittel, Computertomografie (CT) vor und nach intravenöser Kontrastmittelgabe, Magnetresonanztomografie (MRT) vor und nach intravenöser Gadoliniumgabe sowie seltener Positronen-EmissionsTomografie (PET) und Spektroskopie. Die RF-Ablation hat einen hohen Stellenwert in der Behandlung von nicht resektablen primären Leberzelltumoren (HCC) und Lebermetastasen erlangt (Mirza AN et al., 2001, Curley SA, 2001, Curley SA et al., 1999) und vielversprechende Ergebnisse werden in der Behandlung von Nieren-, Lungen-, Hirn, Prostata- und Knochentumoren erzielt (Mirza AN et al., 2001). Die Erfahrung mit der RF-Ablation bei Patienten mit Brusttumoren ist sehr limitiert. Einzelne Studien wurden bisher publiziert. 11 Da Brustgewebe im Vergleich zu Lebergewebe vorwiegend aus Fett-, Binde- und Drüsengewebe besteht und im Vergleich zur Leber wesentlich weniger durchblutet ist, ist die Untersuchung des Verhaltens von Hitze in Brustgewebe von grundlegender Bedeutung und bisher nicht untersucht. 12 3. ZIELSETZUNG Die Radiofrequenzablation RFA ist eine etablierte Methode zur Therapie von Tumoren der Leber und wird zunehmend auch in anderen Organen eingesetzt. Bislang gibt es keine wissenschaftliche Arbeit zur Wärmeausbreitung in Brustgewebe bei der RF-Ablation. Da die Brust aus unterschiedlichen Gewebearten zusammengesetzt ist, nämlich Fett, Binde- und Drüsengewebe, ist die Art der Wärmeausbreitung von entscheidender Bedeutung, vor allem, ob die Demarkierung zum angrenzenden gesunden Gewebe scharf oder unscharf ist. Davon ist es abhängig, ob die RFAblation in diesem Organ sicher durchzuführen ist. Vor allem bei oberflächlichen, hautnah gelegenen und in der Tiefe, nahe der Brustwand gelegenen Brusttumoren spielt das Wissen um die Wärmeausbreitung und Demarkierung eine wichtige Rolle. Dies ist die erste Studie, die systematisch die Wärmekonduktion in Brustgewebe bei der RF-Ablation am Modell des Kuheuters untersucht als Grundlage für einen späteren Einsatz in der humanen Brust. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden: ¾ Wie konfiguriert ist in der histologischen Aufarbeitung das abladierte Areal um die Elektrodenspitze? ¾ Wie ist die Demarkierung zum gesunden Gewebe? ¾ Gibt es eine Übergangszone zwischen abladiertem und gesundem Gewebe? 13 ¾ Wie groß ist in der histologischen Aufarbeitung das durch Hitze destruierte Areal um die Elektrodenspitze in Abhängigkeit von der applizierten Temperatur? Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Erstmaligkeit dieser Untersuchung, die es bisher in der Literatur nicht gibt. Der Wert der Arbeit liegt nicht auf der Hypothesen-Testung, sondern in der Generierung der Hypothese. 14 4. MATERIAL UND METHODIK 4.1. Material 4.1.1. Gewebe Es wurden insgesamt sechs Kuheuter, drei nicht laktierende und drei laktierende, aus dem Schlachtbetrieb der Norddeutschen Fleischzentrale GmbH in Bad Bramstedt abgeholt. Das laktierende und nicht laktierende Eutergewebe hat eine dem menschlichen Brustgewebe nahezu identische Morphologie und Histologie. Mepham TB schreibt, dass “… mammographic architecture and morphology as well as histology of the bovine udder are remarkably uniform to human breast …” (Mepham TB, 1987, Weber AF, 1977, Michel G, 1981). Zudem verglich der Pathologe am Institut für Pathologie des UK S-H, Campus Lübeck Eutergewebe mit menschlichem Brustgewebe und fand keine morphologischen Unterschiede. Abbildung 1 zeigt die Mammografie eines a) nicht laktierenden und b) laktierenden Euters. 15 Abbildung 1a. Mammografie eines nicht laktierenden Eutergewebes. 16 Abbildung 1b. Mammographie eines laktierenden Eutergewebes. 17 4.1.2 Instrumentarium Verwendet wurde ein 150 Watt Modell 1500 Generator (RITA Medical Systems, Mountain View, CA, USA, Abbildung 2). Abbildung 2. Generator Als Ablationselektrode diente eine schirmchenförmig expandierbare Nine-Array Starburst XL Nadelelektrode (RITA Medical Systems, Mountain View, CA, USA, Abbildung 3). Die Nadelelektrode ist 15 cm lang und die Antennen können bis zu einer Länge von 5 cm ausgefahren werden. An fünf Sondenspitzen befinden sich Thermosensoren, die ein kontinuierliches Echtzeit-Monitoring der aktuellen Temperaturen an den Enden ermöglichen. 18 Abbildung 3. Starburst XL Nadelelektrode. Ein Laptop (Acer Travel Mate 8000 Series, Acer Inc., Taipei, Taiwan) mit speziell für dieses Instrumentarium vom Hersteller entwickelter Software (RITA Medical Systems, Mountain View, CA, USA) wurde verwendet, um graphisch in Echtzeit den Kurvenverlauf an den Antennenspitzen, die Generatorleistung und die Impedanz über die Zeit darzustellen (Abbildung 4). Das Ultraschallmonitoring während der Thermoablation erfolgte mit einem hochfrequenten linearen Breitband-13MHz-Schallkopf (Toshiba Aplio, Toshiba Medical Systems, Nasu, Japan). 19 4.2. 4.2.1. Methodik Verfahren der Radiofrequenz-Ablation Das Euter wurde auf einem Tisch positioniert. Die Neutralelektrode wurde auf der Rückseite des Euters, die dem Tisch zugewandt war, befestigt. Nach der Stichinzision erfolgte die perkutane Platzierung der Nadelelektrode im Eutergewebe unter Ultraschallkontrolle. Nach Visualisierung der Nadelspitze wurden die Antennen unter Ultraschallkontrolle auf eine Länge von 3 cm ausgefahren. Wenn alle Antennen regelrecht ausgefahren in Längsrichtung sonografisch dargestellt waren, wurde der Schallkopf um 90° rotiert und die korrekte Lage der Antennen wurde in den drei Dimensionen bestätigt. Dann wurde die Elektrode mit dem Generator verbunden. Die Zieltemperatur, die zwischen 50 bis 120° C gewählt werden kann, wurde auf 60° C eingestellt. Der vorgegebene Leistungseinstellung lag bei 150 W (Anzeige SET POWER (W)). Die Zeit für die Ablationsdauer wurde auf 15 Minuten eingestellt (Anzeige TIMER (min)). Die Zeit kann auf Werte von 0,1 bis 60,0 Minuten eingestellt werden Der Zeitgeber beginnt mit dem Countdown, sobald die Zieltemperatur erreicht ist. Zusätzlich wurden Temperatur an den Sondenspitzen und die Impedanz in Echtzeit über den Laptop aufgezeichnet. Am Ende der Ablation wurde der Generator abgeschaltet, die Antennen wurden eingezogen und die Nadelelektrode wurde entfernt. Der gleiche Vorgang wurde an anderen Stellen des nicht laktierenden und laktierenden Euters bei 60° C, 70° C, 80° C, 90° C und 100° C wiederholt. Das 20 Experiment wurde an drei verschiedenen Tagen an insgesamt drei nicht laktierenden und drei laktierenden Eutern durchgeführt. Während des Ablationsvorganges wurde wiederholt Ultraschallmonitoring durchgeführt, um mögliche RF-Ablationsbedingte Veränderungen des Gewebes zu beobachten. Das Ablationsareal mit einem drei cm Sicherheitssaum wurde mit einem Skalpell reseziert, in 10%-igem Formalin fixiert und in das Institut für Pathologie, UK S-H, Campus Lübeck gebracht. 4.2.2. Histologische Aufarbeitung Das resezierte, in Formalin eingebettete Gewebe wurde mittig durch das derb zu palpierende Ablationsareal aufgeschnitten. Der Durchmesser der Ablationsareale wurde in zwei senkrecht zueinander stehenden Raumrichtungen mit einem digitalen Messschieber bestimmt und gemittelt. Anschließend wurden die Präparate in Paraffin eingebettet, in zwei mm dicke Scheiben geschnitten und mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt. Der maximale Durchmesser der Ablationszone und sowie der Übergangszone zwischen abladiertem und normalem Gewebe wurde für alle Temperaturschritte in allen drei Versuchen bestimmt. Verwendet wurde ein OLYMPUS BX50 Mikroskop (Olympus GmbH, Hamburg, Germany). Der Durchschnittswert der drei ermittelten Werte wurde jeweils errechnet. 21 5. ERGEBNISSE 5.1. Radiofrequenzablation Die Zeit bis zum Erreichen der eingestellten Zieltemperatur lag zwischen 2,0 und 4,5 Minuten. Die Temperatur an den Sondenspitzen und die Impedanz wurden in Echtzeit über den Laptop aufgezeichnet (Abbildung 4). Abb 4. Monitoring der Temperaturen an den Antennenenden. Nach der Thermoablation sind am Monitor der Kurvenverlauf der Temperaturen (oben) und die Leistungs-Effizienz-Kurven (unten) am nicht laktierenden Euter bei 100° C dargestellt. 22 5.2. Histologisches Ergebnis Die Ablationszone zeigte sich als eine rundliche, einer nahezu kompletten Koagulationsnekrose ähnlichen Reaktion mit eosinophilem Zytoplasma und zellulärer Destruktion. Normales Gewebe mit kleinen Zonen Koagulationsnekrose ähnlicher Reaktion befand sich an der Grenze zum normalen Gewebe, der Übergangszone entsprechend. Die Läsionsgrößen, d.h. der maximale Durchmesser des destruierten Gewebes und die Übergangs- oder Transitionszone zum normalen Gewebe im nicht laktierenden und laktierenden Eutergewebe, sind in den nachfolgenden Tabellen aufgeführt. 23 Erster Versuch Tabelle 1 Nichtlaktierend Laktierend maximaler Durchmesser Ablationszone Übergangszone maximaler Durchmesser Ablationszone Übergangszone 60° C 0,3 cm 70° C 0,6 cm 80° C 1,0 cm (zerfasert) 90° C 0 100° C 1,2 cm 0,1 cm 0,1 cm 0,1 cm 0,2 cm nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar 0,7 cm nicht ausreichend abgrenzbar 1,5 cm (zerfasert) 0,1 cm 0,2 cm nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar 24 Zweiter Versuch Tabelle 2 Nichtlaktierend maximaler Durchmesser Ablationszone Übergangszone Laktierend maximaler Durchmesser Ablationszone Übergangszone 60° C nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar 70° C nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar 80° C 1,0 cm (geringe Eosinophilie) 0,1 cm 90° C 1,0 cm 100° C 1,3 cm 0,1 cm 0,2 cm 0,6 cm 0 0,8 cm 0,1 cm 0 0,2 cm 25 Dritter Versuch Tabelle 3 60° C nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht Laktierend maximaler ausreichend Durchmesser Ablationszone abgrenzbar Übergangszone nicht ausreichend abgrenzbar maximaler NichtDurchmesser laktierend Ablationszone Übergangszone 70° C nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar 80° C 1,5 cm 0,1 cm 90° nicht ausreichend abgrenzbar nicht ausreichend abgrenzbar 1,1 cm 0,8 cm (geringe Eosinophilie) 0,2 cm 0,1 cm 100° 1,3 cm 0,1 cm 1,0 cm 0,2 cm 26 Zusammenfassung der drei Versuche Tabelle 4 Mittelwerte der Durchmesser von Ablations- and Übergangszone des laktierenden und nicht laktierenden Eutergewebes aus den drei Versuchen für jede Ablationstemperatur. Nichtlaktierend Laktierend 60° C 70° C 80° C 90° C 100° C Maximaler Durchmesser Ablationszone. Übergangszone 0,3 cm 0,6 cm 1,0 cm 1,0 cm 1,27 cm 0,1 cm 0,1 cm 0,1 cm 0,1 cm 0,17 cm Maximaler Durchmesser Ablationszone. Übergangszone 0 0 0,7 cm 1,3 cm 0,9 cm 0 0 0,17 cm 0,15 cm 0,2 cm 27 1,6 1,4 1,2 D 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 T 60 70 80 90 100 T L1 L2 L3 Graphik 1. Durchmesser des Ablationsdefektes in Abhängigkeit von der Temperatur im laktierenden Eutergewebe. L1 (blaue), L2 (rote) und L3 (gelbe) Linie entsprechen den drei laktierenden Eutern. 28 1,6 1,4 1,2 D 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 T 60 70 80 90 100 T NL1 NL2 NL3 Graphik 2. Durchmesser des Ablationsdefektes in Abhängigkeit von der Temperatur im nicht laktierenden Eutergewebe. NL1 (blaue), NL2 (rote), NL3 (gelbe) Linie entsprechen den drei nicht laktierenden Eutern. 29 5.2.1. Nicht laktierendes Gewebe Wie aus den Tabellen und Graphiken zu ersehen ist, gibt es im nicht laktierenden Gewebe einen Zusammenhang zwischen dem Durchmesser des durch Thermoablation destruierten Gewebes mit Ausnahme bei 80° und 90° C, bei denen der Durchmesser jeweils bei identisch 1,0 cm lag. Der maximale Ablationsdefekt betrug 1,27 cm bei 100° C und die minimale Defektgröße 0,30 cm bei 60° C. Die Übergangszone zwischen destruiertem Gewebe und umgebendem normalem Gewebe war schmal und gut bis sehr gut demarkiert. Sie lag im Temperaturbereich zwischen 60° und 90° C bei 0,10 cm und bei 100° C bei 0,17 cm (Abb. 5, 7, 9). 5.2.2. Laktierendes Gewebe Im laktierenden Gewebe war der Ablationsdefekt bei 60°und 70° C nicht sicher abgrenzbar. Bei höheren Temperaturen war kein Zusammnehang zwischen Temperatur und Durchmesser des Ablationsdefektes zu sehen. Der maximale Durchmesser des Ablationsdefektes betrug 1,30 cm bei 90° C und die minimale Defektgröße 0,70 cm bei 80° C. Die Übergangszone zwischen destruiertem Gewebe und umgebendem normalem Gewebe war bei und unterhalb von 80° C nicht ausreichend abgrenzbar. Bei 90° und 100° C lag sie bei 0,15 und 0,20 cm (Abb. 6, 8, 10). 30 Die Demarkierung der Ablationszone und Übergangszone waren im laktierenden verglichen mit dem nicht laktierenden Euter insgesamt weniger gut abgrenzbar. 31 T A N Abb. 5. Histologisches Präparat nach RF-Ablation im nicht laktierenden Euter bei 80° C: Die Ablationszone (A) ist durch eine 0,1 cm messende Übergangszone (T, gelb punktierte Linie) vom normalen Gewebe (N) abgesetzt. 32 T A N Abb. 6. Histologisches Präparat nach RF-Ablation im laktierenden Euter bei 80° C: Die Ablationszone (A) ist durch eine 0,1 cm messende Übergangszone (Transitionszone, T, gelb punktierte Linie) von normalem Gewebe (N) abgesetzt. 33 N T A Abb. 7. Histologisches Präparat nach RF-Ablation im nicht laktierenden Euter bei 90° C: Die Ablationszone (A) ist durch eine 0,17 cm messende Übergangszone (Transitionszone, T, gelb punktierte Linie) vom normalen Gewebe (N) abgesetzt. 34 T N A Abb. 8. Histologisches Präparat nach RF-Ablation im laktierenden Euter bei 90° C: Die Ablationszone (A) ist durch eine 0,15 cm messende Übergangszone (Transitionszone, T, gelb punktierte Linie) vom normalen Gewebe (N) abgesetzt. 35 A T N Abb. 9. Histologisches Präparat nach RF-Ablation im nicht laktierenden Euter bei 100° C: Die Ablationszone (A) ist durch eine 0,17 cm messende Übergangszone (Transitionszone, T, gelb punktierte Linie) vom normalen Gewebe (N) abgesetzt. 36 N T A Abb. 10. Histologisches Präparat nach RF-Ablation im laktierenden Euter bei 100° C: Die Ablationszone (A) ist durch eine 0,20 cm messende Übergangszone (Transitionszone, T, gelb punktierte Linie) vom normalen Gewebe (N) abgesetzt. 37 6. DISKUSSION Die RF-Ablation hat ihren festen Stellenwert in der Behandlung nichtresektabler Lebertumoren (Mirza AN et al., 2001, Curley SA et al., 1999) und erfolgversprechende Ergebnisse wurden in der Behandlung von Nieren-, Lungen-, Prostata und Knochentumoren berichtet (Mirza AN et al., 2001). Die Erfahrungen mit der RF-Ablation bei Brustmalignomen sind bisher sehr begrenzt. Da die Brust aus unterschiedlichen Gewebearten zusammengesetzt ist, nämlich Fett, Binde- und Drüsengewebe, ist der Gewebewiderstand und damit die Art der Wärmeausbreitung bei der RF-Ablation im Vergleich zum homogenen Lebergewebe sehr verschieden. Auf Grund der Verflüssigung von Fett in Brustgewebe bei Einwirkung von Hitze wurde diese Technik zunächst für die Behandlung von Brusttumoren nicht eingesetzt. Das laktierende und nicht laktierende Eutergewebe hat eine dem menschlichen Brustgewebe nahezu identische Morphologie und Histologie (Mepham TB, 1987, Weber AF, 1977, Michel G, 1981). Dies ist die erste Studie, die systematisch die Wärmekonduktion in Brustgewebe bei der RF-Ablation am Modell des Kuheuters untersucht als Grundlage für einen späteren Einsatz in der humanen Brust. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Erstmaligkeit dieser Untersuchung, die es bisher in der Literatur nicht gibt. Der Wert der Arbeit liegt nicht auf der Hypothesen-Testung – dafür ist die Fallzahl zu klein –, sondern in der Generierung der Hypothese. Da die Daten direkt voneinander abhängig 38 sind, weil sie teilweise vom selben Euter stammen, wäre es nicht statthaft, über die beiden Variablen applizierende Temperatur und Durchmesser des Ablationsareales, einen Korrelationskoeffizienten zu berechnen. Ein aufwändiges statistisches Modell lässt die Fallzahl nicht zu. 6.1. Laktierendes Euter Histologisch zeigt das laktierende Eutergewebe große sinusoidale Milchgänge, welche auch großenteils Milch enthalten. Dadurch ist die Wärmeausbreitung sehr inhomogen und die Demarkierung der Ablationszone vom angrenzenden normalen Gewebe unscharf, eine Übergangszone kaum oder nicht abgrenzbar, insbesondere bei niedrigen Temperaturen von 60° und 70° C. Bei höheren Temperaturen sind die Ablationszone sowie die Übergangszone besser abgegrenzt, aber noch immer ohne Zusammenhang mit der Ablationstemperatur. Deswegen ist die laktierende Brust nicht geeignet für die Thermoablation, die gerade für Einzelfälle von Brustmalignomen während der Schwangerschaft eine einfache, unkomplizierte Methode wäre. 6.2. Nicht laktierendes Euter Das nicht laktierende Eutergewebe zeigte nach der RF-Ablation einen Zusammenhang zwischen abladierender Temperatur und Durchmesser der Ablationszone, außer bei 80° und 90° C, bei der die Durchmesser der Ablationszone ca. 1,0 cm breit waren. Im Weiteren ist der Übergang 39 zwischen Nekrosezone und Übergangszone sehr gut im nicht laktierenden Eutergewebe sichtbar. Damit scheint ein Zusammenhang zwischen Temperatur und Durchmesser der Ablationszone sichtbar zu sein, welcher in größeren Studien bestätigt werden muss. Wie die Ergebnisse dieser Arbeit, aber auch erste Feasibility-Studien zur RF-Ablation von Brusttumoren gezeigt haben, ist dieser neue Behandlungsweg möglich (Fornage DB et al., 2005, Curley SA et al., 2001, Dodd GD et al., 2000, Goldberg SN et al., 1998, Mirza AN et al., 2001, Raman SS et al., 2000, Rossi et al., 1990, Vogl TJ et al., 2000). Außer der Gewebedestruktion sind die Wärmeausbreitung und die Demarkierung des abladierten Areales zum umgebenden gesunden Gewebe wichtige Aspekte, besonders bei Läsionen, die oberflächlich nahe der Haut oder in der Tiefe nahe der Brustwand gelegen sind (Izzo F et al.,.2001). Im Allgemeinen gilt, je höher die lokale Temperatur, desto geringer ist die Zeitdauer für die Thermoablation. Bei der Behandlung von Lebertumoren beginnt die Hitzekoagulation bei 70º C und die Gewebeexsikkation bei 100º C mit daraus resultierender Koagulationsnekrose des Tumorgewebes und des umgebenden Leberparenchyms (Müller G und Roggan A, 1995, Curley SA et al., 2001). Da es bei Einwirkung von Hitze in Fettgewebe zur Kolliquationsnekrose kommt, wäre eine direkte Feedback-Kontrolle der applizierten RF-Energie hilfreich basierend auf direkter Temperaturmessung im Zentrum des zu 40 abladierenden Gewebes, um eine Temperaturangleichung unmittelbar unterhalb des Schmelzpunktes von Fett zu ermöglichen (Hilger I et al., 2005). Ein solcher Feedback-Mechanismus der applizierten RF-Energie wäre sogar unerlässlich, um ausgedehnte Fettnekrosen und Verkohlung (Karbonisation) zu verhindern. Unter diesen Bedingungen wäre der Kollateralschaden reduziert bzw. auf einem kalkulierbaren Niveau und die Ablationszeit reduziert. 6.3. Histologische Aufarbeitung In der vorliegenden ex-vivo-Studie wurde die Hämatoxylin-Eosin-Färbung verwendet. Bei in-vivo-Gewebe sollte die NADH- (Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid-) Diaphorase Zellvitalitätsfärbung an gefrorenen Schnitten angewendet werden. 6.4. RF-Ablation bei Brusttumoren Die RF-Ablation in der Behandlung von Brusttumoren wurde zum ersten Mal von Jeffrrey (Jeffrey SS et al., 1999) durchgeführt, der fünf Frauen mit lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom (4 bis 7 cm Größe) behandelte. In dieser initialen Studie wurde nicht der gesamte Tumor, sondern nur ein Teil des Tumors abladiert. Alle Patientinnen unterzogen sich anschließend der brusterhaltenden Therapie oder Mastektomie. Bei der histologischen Aufarbeitung zeigte sich in der HE-Färbung eine Ablationszone von 0,8 bis 1,8 cm. Auf der Grundlage dieser ersten Ergebnisse folgerten die Autoren, 41 dass die Thermoablation bei invasivem Brustkrebs den Zelltod herbeiführen kann, aber nur bei einem Tumordurchmesser bis zu 3 cm effektiv ist. Die Arbeitsgruppe um Izzo (Izzo F et al., 2001) führte die Ultraschallgesteuerte RF-Ablation mit unmittelbar folgender operativer Tumorresektion bei 26 Frauen mit T1 und T2 Brusttumoren (0,7 bis 3 cm Größe) durch. Bei der histologischen Aufarbeitung beobachteten sie in der Zellvitalitätsfärbung bei 25 Patienten (96%) eine komplette Tumornekrose. Eine Patientin hatte einen mikroskopischen Fokus von vitalem 10 Frauen Tumorgewebe am Stichkanal. Noguchi (Noguchi M et al., 2006) abladierte bei Mammakarzinome von einer Größe < 2 cm. Danach erfolgte in sieben Fällen die großzügige Tumorresektion und in drei Fällen die Mastektomie. In den brusterhaltend resezierten Patientinnen waren die chirurgischen Resektionsränder frei von Tumorgewebe und in allen Fällen kein vitales Tumorgewebe mehr zu finden. Fornage (Fornage DB et al., 2004) behandelte 20 Frauen mit 21 Tumoren (</= 2 cm Größe) mit RF-Ablation. In der histologischen Untersuchung war das abladierte Areal in 17 von 20 Patientinnen zu sehen, partiell demarkiert in drei und nicht sichtbar in einer Patientin (eine der beiden Brusttumoren mit vorangegangener neoadjuvanter Chemotherapie). Ein roter hyperämischer Ring um das Ablationsareal als Ausdruck der thermalen Schädigung und pathophysiologischen Reaktion auf die Hitze war sichbar in 14 Fällen, partiell sichtbar in fünf und schlecht abgrenzbar 42 in zwei Fällen (vorangegangene Chemotherapie). Der Durchmesser des Ringes konnte in 17 Fällen gemessen werden und betrug 2,3 bis 4,5 cm. In keinem Fall zeigte die NADH-Diaphorase-Färbung vitale Zellen im abladierten Gewebe, entsprechend einer kompletten Abtötung der Zellen. Klimberg (Klimberg VS et al., 2006) beschritt einen neuen Weg der RFAblation bei Brustkrebs. Bei 41 Patienten, bei denen die Mastektomie (Gruppe I, 22 Patientinnen) oder Lumpektomie (Gruppe II, 19 Patientinnen) erfolgte, wurde die RF-Ablation der Resektionshöhle durchgeführt unter dem Aspekt, bereits bei der ersten Thermoablation negative Resektionsränder zu erzielen. Die Resektionshöhle mit umgebendem Sicherheitssaum wurde reseziert und histopathologisch mittels HE-Färbung untersucht. Im Intervall von bis zu 24 Monaten nach Operation war kein Lokalrezidiv aufgetreten. Bei zwei Frauen war an anderer Stelle ein Rezidiv aufgetreten, jedoch nicht im ursprünglichen Operationsgebiet. Einen Überblick über Studien zur RF-Ablation bei Brustmalignomen gibt Tabelle 5. 43 Tabelle 5: Literaturübersicht bisher publizierter Studien zur RF-Ablation bei Brustkrebs. Studie Tumorgröße Anzahl der Therapie Ergebnisse RFA, anschließend Ablationszone 0,8 – 1,8 cm geschrittene Mastektomie oder Durchmesser Erkrankung Tumorresektion Patientinnen Jeffrey et al. Izzo et al. Nogushi et al. Lokal fort- T1 und T2 T1 5 26 10 RFA unter US- Komplette Koagulationsnekrose bei Kontrolle 25 von 26 Patientinnen Intraoperative RFA Komplette Koagulationsnekrose bei der Resektionshöhle, allen Patientinnen anschließend Resektion Burak et al. </= 2 cm 10 RFA, anschließend Keine residualen Läsionen Resektion nachwiesen mittels MRT bei 8 von 9 der Patientinnen 44 Fornage et al. Hayashi et al. Singletary et al. </= 2 cm </= 3 cm T1 21 22 30 RFA, anschließend Komplette Koagulationsnekrose bei Resektion allen Patientinnen RFA, anschließend Komplette Koagulationsnekrose bei Resektion 19 von 22 Patientinnen Intraoperative RFA Komplette Koagulationsnekrose bei und anschließend 87% der Patientinnen Resektion 45 46 Schlussfolgerung Die RF-Ablation in Brustgewebe ist durchführbar. Es scheint ein Zusammenhang zwischen Temperatur und Durchmesser des Ablationsareales zu geben, welcher in größeren Studien bestätigt werden muss. Die RF-Ablation der Brust könnte das Potenzial bergen, möglicherweise in der Zukunft die operative Tumorresektion bei kleinen Brusttumoren zu ersetzen. 47 7. ZUSAMMENFASSUNG Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau mit ca. 51000 Neuerkrankungen in Deutschland und ca. 220000 Neuerkrankungen weltweit pro Jahr. Die Operation ist bisher der Goldstandard für die Mehrheit der Patientinnen. Die Mastektomie wurde weitgehend durch die brusterhaltende Therapie ersetzt. Es gibt in der Behandlung von Brustkebs einen starken Trend hin zu weniger invasiven Verfahren, die das Potenzial besitzen, ein Malignom zu zerstören unter weitgehender Schonung des umgebenden Gewebes. Die RF-Ablation ist eine etablierte Methode zur Therapie von Tumoren der Leber und wird zunehmend auch in anderen Organen, u.a. in der Brust, eingesetzt. Allerdings gibt es bis heute keine wissenschaftlichen Arbeiten zur Wärmeausbreitung in Brustgewebe. Dies ist die erste Arbeit, die die Beurteilung der Wärmausbreitung bei der Radiofrequenzablation in Brustdrüsengewebe am Modell des Euters als Grundlage für einen späteren Einsatz in der humanen Brust untersucht. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Erstmaligkeit dieser Untersuchung, die es bisher in der Literatur nicht gibt. Der Wert der Arbeit liegt nicht auf der Hypothesen-Testung, sondern in der Generierung der Hypothese. Die RF-Ablation wurde in laktierendem und nicht laktierendem Eutergewebe an jeweils drei Eutern in drei Durchgängen durchgeführt. Im Anschluss erfolgten die histologische Untersuchung des resezierten Gewebes zur Beurteilung der Demarkation von normalem und abladiertem 48 Gewebe sowie die Bestimmung des Nekroseareals in Abhängigkeit von der Temperatur. Im nicht laktierenden Gewebe zeigte sich eine direkte Zusammenhang zwischen dem Durchmesser des durch Thermoablation destruierten Gewebes mit Ausnahme bei 80° und 90° C, bei denen der Durchmesser jeweils bei identisch 1,0 cm lag. Der maximale Ablationsdefekt betrug 1,27 cm bei 100° C und die minimale Defektgröße 0,30 cm bei 60° C. Die Übergangszone zwischen destruiertem Gewebe und umgebendem normalem Gewebe war schmal und gut bis sehr gut demarkiert. Sie lag im Temperaturbereich zwischen 60° und 90° C bei 0,10 cm und bei 100° C bei 0,17 cm. Mit diesen Versuchen haben wir nachgewiesen, dass es wenig bis kaum Wärmeleitung im nicht laktierenden Eutergewebe gibt. Eine sichtbare Demarkation zwischen der Ablationszone und der Übergangszone bedeutet die komplette Kontrolle der Wärmausbreitung. Die laktierende Brust zeigt keine guten Voraussetzungen für eine RF-Ablation, vermutlich wegen ihrer großen sinusoidalen Milchgänge. Die RF-Ablation in Brustgewebe ist durchführbar. Die RF-Ablation der Brust könnte das Potenzial bergen, möglicherweise in der Zukunft die operative Tumorresektion bei kleinen Brusttumoren zu ersetzen. Dies muss jedoch in weiteren randomisierten Studien in vivo belegt werden. 49 8. LITERATUR Burak WE., Doreen MA, Povoski SP et al. Radiofrequency ablation of invasive breast carcinoma followed by delayed surgical excision. Cancer 2003; 98: 1369-1376 Cooper IS. Cryogenic surgery: a new method of destruction or exstirpation of benign or malignant tissues N Engl J Med 1963; 268: 743-749 Curley SA. Radiofrequency ablation of malignant liver tumors. Oncologist 2001, 6: 14-23 Curley SA, Izzo F, Delrio P et al. Radiofrequency ablation of unresectable primary and metastatic hepatic malignancies: results in 123 patients. Ann Surg 1999; 230:1-8 Dodd GD, Soulen MC, Kane RA et al. Minimally invasive treatment of malignant hepatic tumors at a threshold of a major breakthrough. 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The bovine mammary gland: structure and function. J Am Vet Med Assoc 1977, 170: 1133-1136 54 Publikationen Originalarbeit Stoeckelhuber BM, Kapsimalakou S, Bergmann-Koester CU, Noack F, Rudolf I, Helmberger T, Stoeckelhuber M (2008) Radiofrequency ablation in breast tissue: experimental study for evaluation of heat conduction in the bovine udder. Eingereicht in J Vasc Interv Radiol 08/2008 Publizierte, zitierbare Abstracts Stoeckelhuber BM, Kapsimalakou S, Bergmann-Koester CU, Noack F, Rudolf I (2007) Radiofrequenzablation der Brust: Experimentelle Studie am Kuheuter. Senologie 4: 136 Vorträge Stoeckelhuber BM, Bergmann-Koester CU, Rudolf I, Noack F, Kapsimalakou S, Lubienski A. Radiofrequenzablation der Brust: Experimentelle Studie am Euter. 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie, Lübeck, 21.-23.06.2007 Stoeckelhuber BM, Kapsimalakou S, Noack F, Rudolf I, Helmberger T, Stoeckelhuber M (2009) Radiofrequency ablation in breast tissue: experimental study for evaluation of heat conduction in the bovine udder and review of the literature. Eingereicht für die 95th Scientific Assembly and Meeting of the Radiological Society of 55 North America (RSNA), Chicago, 29.11-04.12.2009 56 9. DANKSAGUNG Die vorliegende Dissertation entstand in der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Ich danke unserer kommissarischen Direktorin, Frau Priv.-Doz. Beate M. Stöckelhuber für die Anregung und Überlassung des Themas, die uneingeschränkte und konstante Unterstützung sowie Betreuung und Förderung dieser wissenschaftlichen Arbeit. Ein herzlicher Dank gilt Herrn Dr. med. Frank Noack, Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck für die enge und freundliche Zusammenarbeit bei der Bearbeitung und Auswertung der histologischen Bilder sowie für die vielen lehrreichen und interessanten Diskussionen. Schließlich gilt ein ganz besonderer Dank meiner Mutter und meinem Lebenspartner, die mich liebevoll und unermüdlich bei der Durchführung und dem Abschluss dieser Arbeit ermutigten. 57 10. LEBENSLAUF Name, Vorname Kapsimalakou Smaragdo Staatsangehörigkeit griechisch Mutter Kapsimalakou Karabatsou Maria Vater Kapsimalakos Georgios Geburtsdatum 27. August 1977 Geburtsort Athen Familienstand ledig, eine Tochter Privatadresse Mönkhofer Weg 233 23562 Lübeck Telefon 1) 0451-1403685 2) 0176-23447236 e-mail [email protected] 58 Schulbildung 1983 – 1989 Grundschule in Athen 1989 – 1992 7. Gymnasium von Athen (Leistungsauszeichnungen und 1. Platz zwischen meinen Mitschülern in allen Klassen) 1992 – 1995 7. Lykeion von Athen (Leistungsauszeichnungen und 1. Platz zwischen meinen Mitschülern in allen Klassen) 1995 Griechisches Abiturzeugnis mit der Note 18,9 (beste Note 20) 1997 Panellenische Aufnahmeprüfung (Punkte: 5997 aus 6400) Berufsausbildung und Hochschulbildung 1997 – 2000 Vorklinisches Studium der Humanmedizin an der Universität Athen 2000 – 2003 Klinisches Studium der Humanmedizin an der Universität Athen 2002 – 2003 Praktisches Jahr 1. Klinik für Innere Medizin, Akademisches Lehrkrankenhaus „Attikon“ der Universität von Athen" 59 Klinik für Chirurgie, Akademisches Lehrkrankenhaus „Kratikon“ der Universität von Athen Klinik für Psychiatrie, Akademisches Lehrkrankenhaus „Aeginiteion“ der Universität von Athen 1. Kinderklinik, Akademisches Lehrkrankenhaus „St. Sofia“ der Universität von Athen 1. Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Akademisches Lehrkrankenhaus „Alexandra“ der Universität von Athen Labor der Gerichtsmedizin und Toxikologie der Universität von Athen 2003 Diplom der Medizinschule der Universität von Athen, Gesamtnote „Sehr Gut“ 2003 Approbation - Arbeitserlaubnis als Arzt Beruflicher Werdegang und Weiterbildungen 2001 Arzthelferin in den Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie und Notfallmedizin des Bezirkkrankenhauses von Siteia, Kreta 60 2002 Arzthelferin in den Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie und Notfallmedizin des Krankenhauses von Zakynthos 2002 – 2003 Gewählte Sekretärin der Gesellschaft der Medizinstudenten in Griechenland 2003 – 2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für Thoraxerkrankungen der Klinik für Innere Medizin des akademischen Lehrkrankenhauses „Evgenidio“ der Universität von Athen - verantwortlich für das Labor für Ergospirometrie des akademischen Lehrkrankenhauses „Evgenidio“ der Universität von Athen 2004 Erfolgreiche Beteiligung am Kurs „Advanced Trauma Life Support“ des „American College of Surgeons“ Wissenschaftliche Tätigkeit 2000 Anästhesie bei Diabetes Melitus (Übersetzung aus dem Englischen) 2002 8. Panhellenischer Kongress für Medizinstudenten, Ioannina: Pathogenese des Magenkarzinoms (Vortrag) 61 2003 9. Panhellenischer Kongress für Medizinstudenten, Athen: Zur chirurgischen Behandlung des Magenkarzinoms (Vortrag) 2003 – 2005 Experimenteller Anteil der Doktorarbeit mit dem Thema: „Diastolische Dysfunktion und Toleranz am Herz-Atmungs-Belastungstest von Patienten mit Herzinsuffizienz“ 2003 – 2005 40 publizierte Abstracts auf verschiedenen Kongressen und acht Publikationen in Zeitschriften Lehrtätigkeit 2003 – 2005 Vorlesungen im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Erste Hilfe” an Studenten der Medizinischen Schule von Athen 2003 – 2005 Vorlesungen im Rahmen des Pflichtfaches „Intensivmedizin“ Berufliche Tätigkeit seit April 2006 Assistenzärztin in der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Schleswig Holsteins - Campus Lübeck. 62 Sprachkenntnisse 1986 – 1991 Französisch in der Grundschule und Gymnasium 1991 First Certificate in English (FCE), University of Cambridge 2003 Certificate of Proficiency in English (CPE), University of Michigan 2005 Zertifikat Deutsch als Fremdsprache (ZdaF), Goethe-Institut Athen 2005 Mittelstufe II und Oberstufe am Goethe Institut Göttingen 2005 – 2006 Schwedisch an der Volkshochschule Göttingen 63 Erklärungen an Eides Statt Hiermit erkläre ich an Eides Statt, dass die Dissertation von mir selbst ohne die unzulässige Hilfe Dritter verfasst wurde, auch in Teilen keine Kopie anderer Arbeiten darstellt und die benutzten Hilfsmittel sowie die Literatur vollständig angegeben sind. Des weiteren versichere ich hiermit, dass ich weder vorher noch gleichzeitig andernorts einen Zulassungsantrag gestellt oder die Dissertation vorgelegt habe. Ich erkläre hiermit, mich bisher keinem Promotionsverfahren unterzogen zu haben. Ich erkläre hiermit, dass ich der Zulassung von Zuhörerinnen oder Zuhörern bei der mündlichen Prüfung widerspreche. Lübeck, den 64