Vorlesung Sozialpsychologie wirtschaftlicher Prozesse 22.4. Gegenstandsbereich Homo oeconomicus 29.4. 6.5. Ökonomie und Ökologie Zukunftsfähigkeit menschlicher Entscheidungen 13.5. Arbeit, Soziales und menschliche Existenz Grundannahmen, die Bedeutung von Arbeit 27.5. Globalisierung Globalisierungsängste Identifikation, Mergers und Auslandsentsendungen 3.6. 17.6. 24.6. Ökonomische Entscheidungen Wirtschaftliche Entscheidungen und Heuristiken Wirtschaftliche Entscheidungen und Heuristiken II 1.7. Berufstätigkeit von Frauen 8.7. Marketing Verkaufsstrategien Werbung Werbung II 15.7. 22.7. Marketing - Literatur Christensen, C. (1989). The psychophysics of spending. Journal of Behavioral Decision Making, 2, 69-80. Baldauf, A., Srnka, K.J. & Wagner, U. (1997). Untersuchung eines neuartigen Shop-Konzepts mittels Kundenlaufstudie. Der Markt. Zeitschrift für Absatzwirtschaft und Marketing, 36, 103-111. Darke, P.R., Freedman, J.L. & Chaiken, S. (1995). Percentage discounts, initial price, and bargain hunting: A heuristic-systematic approach to price search behavior. Journal of Applied Psychology, 80, 580-586. Huth, R. & Pflaum, D. (1988). Einführung in die Werbelehre. Stuttgart: Kohlhammer. Kamen, J.M. & Toman,R.J. (1970). Psychophysics of prices. Journal of Marketing Research, 7, 27-35. Kirchler, E. (1999) Wirtschaftspsychologie Göttingen: Hogrefe. Kohli, C. & LaBahn (1997). Creating effective brand names: A study of the naming process. Journal of advertising research, 37, 67-75 Loken, B. & Ward, J. (1990). Alternative approaches to understanding the determinants of typicality. Journal of Consumer Research, 17, 111-126. McConnell, J.D. (1968). Effect of pricing on perception of product quality. Journal of Applied Psychology, 52, 331-334 Moser, K. (2002). Marktpsychologie. Göttingen: Hogrefe. Schindler, R.M. (1994). How to advertise price. In E.M. Clark, T.C. Brock & D.W. Stewart (eds), Attention, attitude, and affect in response to advertising (pp. 251-269). Hillsdale NJ: Erlbaum. Schmalen, H. (1982). Preispolitik. Stuttgart: G. Fischer. Twardawa, W. & Hupp, O. (2000). Die Bedeutung der Werbung für die strategische Markenführung. Planung und Analyse, 3, 32-36. Marketing 1. umfasst als Absatzwirtschaft die Institutionen und betrieblichen Organe sowie die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Spannung zwischen der Produktion von Gütern und ihrer Verwendung bzw. ihrem Gebrauch zu überwinden. 2. ist die Lehre von den Mitteln/Instrumenten zur Herbeiführung von Tauschrelationen (erwerbswirtschaftliches und SozioMarketing) Insbesondere erforderlich bei Käufermärkten (Angebotsüberfluss; im Gegensatz zu Verkäufermärkten) Integriertes Marketing setzt sich zusammen aus • • Absatzmarketing Beschaffungsmarketing • Public-Marketing Lieferantenmarketing (Zulieferer) Finanzmarketing (Banken) Personalmarketing (Arbeitmarkt) Public Relations, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung für das Unternehmen, Sponsoring Instrumente des Marketing sind • • • Produkt- und Programmpolitik („Branding“) Preispolitik Distributionspolitik • Kommunikationspolitik Produkteigenschaften und - äußeres,Markenbildung, Kombination von Produkten Preisgestaltung, Rabatte, Kredite Vertriebssystem (Einschaltung von Zwischenhändlern oder Direktverkauf, Vertreter), Standorte, Logistik, Ausstattung von Geschäften Werbung, persönlicher Verkauf, PR Produkt- und Programmpolitik Produktpolitik hat das einzelne Produkt zum Gegenstand, Programmpolitik befasst sich mit der Zusammenstellung verschiedener Produkte zu einem Programm, einer Produktlinie. Produkte • materielle Güter Konsumgüter Produktions- bzw. Investitionsgüter • Dienstleistungen • Nutzungsrechte (z.B. für Software) Verbrauchsgüter (einmalig) Gebrauchsgüter (mehrfach) Produkt- und Programmpolitik Qualitätsmerkmale von Produkten, z.B. • Exzellenz (u.a. Langlebigkeit) und Genuss • Gebrauchswert (z.B. Beförderungsmittel) und Zusatznutzen (Prestige) Produkt- und Programmpolitik Kriterien für die Wahl des Produktnamens (Kohli & LaBahn, 1997) Befragung von 101 Produktmanagern aus den USA Rangplatz der Bedeutsamkeit für die Auswahl eines Produktnamens 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Relevanz für Produktkategorie Konnotationen Allgemeine Anziehungskraft Leichtigkeit der Wiedererkennung Distinktheit Leichtigkeit der Erinnerung Vereinbarkeit mit dem Unternehmensimage Schutzfähigkeit Leichtigkeit der Aussprache Vereinbarkeit mit der Produktlinie Profane oder negative Konnotationen Verwendbarkeit im Zusammenhang mit anderen Produkten Übertragbarkeit in andere Sprachen Produkt- und Programmpolitik Produktnamen ad 1: Relevanz für Produktkategorie Produkte / Marken können unterschiedlich gute Beispiele oder Exemplare einer Kategorie sein. Prototypische Exemplare werden •stärker präferiert •besser erinnert •schneller klassifiziert •dienen als kognitiver Referenzpunkt für Vergleichsurteile •und werden eher gekauft (von niedrig involvierten KäuferInnen) (vgl. Loken & Ward, 1990) Produkt- und Programmpolitik Produktnamen ad 2, 3, 11: Konnotationen, allgemeine Anziehungskraft Projektive Testverfahren zur Ideengenerierung und ersten Beurteilung von Namen • • • • • • Assoziationstest, Methode des Lauten Denkens: Assoziation von Wörtern, Vervollständigen von Sätzen Rollenspiele: „Beschreiben Sie sich selbst als einen Cornflake.“ Phantasielösungen: „Wenn Kodak als eine Person auf die Welt käme, wie würde dann er oder sie aussehen oder sein?“ Ballontest: Vorlage eines Comic, in dem sich Personen über das Produkt unterhalten; Pbn füllt leere Sprechblasen aus Planetenreise: Pbn sollen sich vorstellen, auf einem Planeten notzulanden, der einen der Namen trägt Management-Urteils-Test: Urteile von Entscheidern über den Namen, z.B. in Bezug auf Übereinstimmung mit Marketingziel Produkt- und Programmpolitik Produktnamen ad 7, 10, 12: Vereinbarkeit, Verwendbarkeit in Zusammenhang mit anderen Produkten Produkt- und Programmpolitik Verpackung Packungstest Umweltaspekte der Packung (Expertenbefragung, Verbraucherbefragung) 1. Wahrnehmungspsychologische Aspekte (u.U. mittels Tachistoskopischer Darstellung): • Wie lange dauert es, bis erkannt wird, um welches Produkt / welche Marke es sich handelt? • Ist die Verpackung produkttypisch oder mit anderen Konkurrenzpackungen verwechselbar? • Wird der Text verstanden? • Kann man von der Verpackung auf den Inhalt schließen? • Welche Wertvorstellung löst die Verpackung aus? 2. Motivationale Aspekte • Welche Emotionen löst die Packung aus? (u.U. mittels Tachistoskop) • Schnellgreifbühne 3. Handling-Aspekte • Entspricht die Verpackung den Verbrauchervorstellungen? • Ist die Packung leicht zu öffnen, wird die technische Handhabung verstanden? • Ist die Packung stapelfähig? Preispolitik (Kirchler, 1999, 194) Preispolitik Fragen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Werden Produkte als preiswerter wahrgenommen, wenn die Mehrwertsteuer nicht ausgeschrieben ist? Wie gut sind die Verbraucher in der Lage, Preise konkurrierender Marken zu unterschieden, die in unterschiedlichen Mengen verpackt sind? Werden Bündel von Produkten als günstiger wahrgenommen als selbst zusammengestellte Produktkombinationen? Werden ungerade Preise oder „Schwellenpreise“ als günstiger wahrgenommen? Ab wann werden Preissenkungen oder Preiserhöhungen bemerkt? Wie kovariieren Preis und Qualitätswahrnehmung? Wie wirken Sonderangebote? Preispolitik Die Wahrnehmung von Schwellenpreisen (Schmalen,1995, 10) Präferenzen für Preisauszeichnungen im Einzelhandel Endziffer 9: Endziffer 5: Endziffer 0: 59% 13% 9% Hypothesen: 1. 2. Runde Preise sind Preisschwellen, die den Absatz abnehmen lassen. Auf 8 oder 9 endende Preise verbreiten ein Ersparnisimage. Keine eindeutige empirische Klärung. Preispolitik Perzeption von Preisveränderungen Schmalen, 1995, 12 Preispolitik Perzeption von Preisveränderungen (Christensen, 1989, Experiment 4) Vpn: 112 Studierende im ersten Studienabschnitt der University of Illinois, Chicago. Szenische Vorgabe, wonach die Studierenden nach ihrem BA sich eine neue Stereoanlage zu einem Gesamtpreis von $ 1.200 anschaffen wollen. UV: Gesamtpreis auf einmal zu bezahlen vs. in 12 Raten a. $ 100. Kauf eine zusätzlichen Kopfhörers. AV: Preis, der für den zusätzlichen Kopfhörer ausgegeben wird: Bezahlung Ausgaben für den zusätzlichen Kopfhörer Als Gesamtpreis $ 37,78 In Raten $ 30.00 Preispolitik Perzeption von Preisveränderungen Aber: Fair Price Theory (Kamen & Toman, 1970, Study 1) Verbraucher haben Erwartungen, was als fairer Preis anzusehen ist. Wenn für ein Produkt ein höherer Preis eingefordert wird, sind sie nicht mehr bereit, diesen zu zahlen. Befragung von 352 Einwohnern von Chicago und Indianapolis UV: Vorgabe von • 1, 2, 3, 4, 5, 6 Cent Preisdifferenz zwischen Markenbenzin und Feien Tankstellen und • Benzinpreisen von 15, 20, 25, 30, 35, 40 Cent (within subjects design) AV: Präferenz für Freies Benzin Preispolitik Perzeption von Preisveränderungen Aber: Fair Price Theory (Kamen & Toman, 1970, Study 1) Preispolitik Die Kovariation von Preis und Qualitätswahrnehmung (McConnell, 1968) Irradiation Beeinflussung von Produktmerkmalen (Qualität) durch irrelevante Merkmale (Preis, Verpackung) Vpn. 60 verheiratete Studierende der Stanford University („who classified themselves as beer drinkers“). Drei mal wöchentlich Testtrinken der drei Biermarken (M, L, P), insgesamt 24 Durchgänge. Die Flaschen beinhalten alle das gleich Bier. UV: Preis Preis pro six-pack Lehrgutrückerstattung Marke P $ 0.99 $ 0.05 Marke L $ 1.20 $ 0.02 Marke M $ 1.30 keine AV: Beurteilung (0 – 4 sehr angenehm) Preispolitik Die Kovariation von Preis und Qualitätswahrnehmung Bandwagon-Effekt Die Nachfrage nach einem Produkt steigt, weil andere Konsumenten das gleiche Produkt erwerben (Beisp.: Gesteigerter Aktienkauf auch nach gestiegenem Kurs). Snob-Effekt Produkte werden unattraktiver, wenn ihr Preis fällt (abnehmender Zusatznutzen) Veble-Effekt Ein Produkt wird gekauft, weil es teuer ist. Mögliche Moderatoren für den Zusammenhang von Preis und Qualitätswahrnehmung: 1. 2. 3. 4. 5. Der absolute Preis (stärkere Kovariation bei teuren Produkten) Der Preisabstand zu Konkurrenzprodukten (stärkere Kovariation bei preislich homogenen Produkten) Die Erfahrung des Kunden mit der Produktklasse (schwächere Kovariation bei häufig gekauften Produkten) Die Stabilität des Preises (schwächere Kovariation bei schwankenden Preise) Das Involvement in die Produktkategorie (schwächer bei hohem Involvement) Der Zusammenhang von Preis und Kaufverhalten ist möglicherweise kurvenlinear. Und: Preis und objektive Produktqualität kovariieren oft nicht (Kirchler, 1995, 198). Preispolitik Sonderangebote Verkaufsförderungsmaßnahmen mit dem Ziel, • • • • mit einem Produkt bekannt zu machen, zu einem Probekauf zu veranlassen Produkte schneller zu verkaufen größere Absätze zu erzielen Konsumenten davon abzubringen, alternative Produkte in Erwägung zu ziehen Preispolitik Sonderangebote – Käuferverhalten bei Preisnachlässen (Darke, Freeman & Chaiken, 1995) Heuristic-systematic model of social judgement (Chaiken, 1980): Motivation und Fähigkeit -> heuristische vs. systematische Informationsverarbeitung Ausgangspreis des Produkts Prozentsatz der Reduktion weitere Informationssuche Vpn: 180 Studienanfänger der Psychologie der New York University Computerspiel zum Erwerb einer Stereoanlage mit UV1: $ 100 vs. $ 300 Ausgangspreis UV2: Preisnachlass im dritten Geschäft 0 % vs. 10% vs. 30% AV: Entscheidung, nach dem dritten Geschäft auf weitere Suche zu verzichten. Ausgangspreis Preisnachlass 0% 10% 30% $ 100 $ 300 17% 13% 63% 33% 30% 27% Preispolitik Sonderangebote – aber: Produktbewertung (Twardawa & Hupp, 2000) Befragungsdaten und Expertenurteile über insgesamt sechs Warengruppen aus dem Bereich Fast-Moving Consumer Goods (z.B. Zahncreme, Fruchtsäfte, Schokolade). Preisabstand zum Produktgruppendurchschnitt .22 .40 -.37 .34 Werbequalität First Choice Buyer .12 .51 Promotionsaktionen -.06 (z.B. Sonderpreisaktionen) .38 Produktbewertung .34 Marktanteil .61 .21 Distribution(sweite) GFI = .88; IFI = .92; CFI = .91; Chi2 = ?; d.f. = ? Distributionspolitik Geschäftsimage im Einzelhandel – Merkmale (Kirchler, 1999, 200) Art des Geschäftlokals, Ausstattung, Innenarchitektur Geographische Lage, Erreichbarkeit Warensortiment (Qualität, Preis, Auswahl) Kundendienst (Bedienung, Kreditmöglichkeiten) Kundenkreis Distributionspolitik Laufrichtung durch das Geschäft (Baldauf et al. 1997) Untersuchung in einem Pilot-Store, 2.500 qm Fläche mit 16 Warenbereichen, aufgeteilt in 3 Welten: Bedarfswelt, (Standardsortiment mit Ge- und Verbrauchsgüter des täglichen Bedarfs, 1-6), Entertainment (Waren mit Erlebnischarakter, 7-9) und Multimedia. Außerdem Warenneuheiten (10) und Shop-in-the-shop (12-16). Methode: Verdeckte Beobachtung von 153 KundInnen Distributionspolitik Plazierung von Waren (Kirchler, 1999, 201) Regalhöhe Umsatzstärke: 120 cm (Sichthöhe) = 80 cm (Griffhöhe) > über 160 cm = unter 50 cm Sonderdisplays Steigerung von Impulskäufen Wirkung insbesondere bei hochpreisigen Markenartikeln Absatzsteigerungen zwischen 212 % (Hundefutter) und 1.097 % (Gesichtsmilch) Mitzieheffekte bei preislich nicht reduzierten Produkten oder Kannibalismuseffekte bei konkurrierenden Produkten Verkaufsstrategien Cialdini, R.B. (1993). Influence. New York: Harper & Row. Cialdini, R. B. (1994). Interpersonal influence. In S. Shavitt & T. C. Brock (Eds.), Persuasion. Psychological insights and perspectives (pp. 195-217). Boston, MA: Allyn and Bacon. Cialdini, R.B. (2001). Systematic opportunism. In J.P. Forgas & K.D. Williams (eds.), Social influence (pp. 25-39). Philadelphia: Psychology Press. Hornik, J. (1992). Tactile stimulation and consumer response. Journal of Consumer Research, 19, 449-458. Kirchler, E.M. (1999). Wirtschaftspsychologie. Göttingen: Hogrefe. Moser, K. (2001). Markt- und Werbepsychologie Göttingen: Hogrefe Vinchur, A.J., Schippmann, J.S., Switzer, F.S. III, & Roth, P.L. (1998). A metaanalytic review of predictors of job performance of salespeople. Journal of Applied Psychology, 83, 586-597. Weis, C. (1992). Verkaufsgesprächsführung. Ludwigshafen: Kiehl. Verkäufereigenschaften (Weis, 1992) Verkäufereigenschaften Fragebogen zur Messung des Verkäuferverhaltens (Birkenbihl, 1993) Verkäufereigenschaften (Vinchur, Schippmann, Switzer, & Roth, 1998) Verkäuferverhalten Das Elaboration Likelihood Model (ELM) von Petty & Cacioppo (1986a, 1986b) Fähigkeit und Motivation (Involvement) zur Prüfung einer Nachricht gering periphere Route der Überredung hoch zentrale Route der Überredung geringe Prüfung der Argumente ausführliche Prüfung der Argumente starker Einfluss peripherer Reize geringer Einfluss peripherer Reize geringe Persistenz hohe Persistenz geringe EinstellungsVerhaltens Konsistenz hohe EinstellungsVerhaltens Konsistenz Verkäuferverhalten Persuasionstechniken (vergl. Cialdini, 1994) 1. Einsatz der Reziprozitätsnorm door-in-the-face technique 2. Freundschaft und Attraktivität Attraktivität des Einflussnehmenden Ähnlichkeit Einsatz von Komplimenten 3. Einsatz von Autoritäten 4. Prinzip der Seltenheit limited-number tactic deadline technique 5. Soziale Validierung Mitgliedslisten Nominierung 6. Einsatz der Konsistenznorm (-> Selbstverpflichtung) four-walls technique foot-in-the-door technique low-ball technique Verkäuferverhalten Vorstellungstechniken (Cialdini, 2001) Vpn: 79 Einwohner, die in einem Monat für die Anlage eines Kabel-Fernsehanschlusses gewonnen werden sollen. UV: Informationen über die Vorteile eines Kabelanschlusses vs. Aufforderung, sich diese Vorteile aktiv vorzustellen („Take a moment an imagine how cable TV will provide you with a broader entertainment service.“) AV: 1. Einstellung und Verhaltensintention zu Kabelanschluss unmittelbar nach Manipulation 2. Entscheidung für Kabelanschluss subscribed 8 / 18 Verkäuferverhalten Effekte von Berührung (Hornik, 1992) 1 UV: Berührung durch Verkäufer/in am Arm des/der Kunden/in Exp. 1: 286 Kunden eines Geschäftes Avs Shopping time in min Ausgaben in $ Bewertung des Geschäftes touch 22.11 15.03 3.2 no-touch 13.56 12.23 2.1 Verkäuferverhalten Effekte von Berührung (Hornik, 1992) 2 UV: Berührung durch Verkäufer/in am Arm des/der Kunden/in Exp. 2: 248 Gäste eines Lokals UVs und Ergebnisse HE: WW: touch customer‘s gender server attractiveness TxCxA Verkäuferverhalten Effekte von Berührung (Hornik, 1992) 3 UV: Berührung durch Einzelproduktvorführer am Arm des/der Kunden/in Exp. 3: 117 Kunden eines Geschäfts Werbung Batra, R. & Ray, M.L. (1985). How advertising works at contact. In L.F. Alwitt & A.A. Mitchell (eds.,) Psychological processes and advertising effects (pp. 13-44). Hillsdale, NJ: Erlbaum. Chaiken, S. (1987). The heuristic model of persuasion. In M.P. Zanna, J.M. Olson & C.P. Herman (eds.), Social influence: The Ontario Symposium (Vol. 5, pp. 3-39). Hillsdale, NJ: Erlbaum. Hawkins, D. (1970). The effects of subliminal stimulation on drive level and brand reference. Journal of Marketing Research, 12, 322-326. Hawkins, S.A. & Hoch, S.J. (1992). Low involvement learning: Memory without evaluation. Journal of Consumer Research, 19, 212-225. Kirchler, E.M. (1999). Wirtschaftspsychologie. Göttingen: Hogrefe. Krimani, A. & Wright, P. (1989). Money talks: Perceived advertising expense and expected product quality. Journal of Consumer Research, 16, 344-353. McGuire, W.J. (1985). Attitudes and attitude change. In G. Lindzey & E. Aronson (eds.), Handbook of social psychology (3rd edition, vol. 2, pp. 233-346). New York: Random House. Moser, K. (2001). Markt- und Werbepsychologie. Göttingen: Hogrefe Petty, R.E. & Cacioppo, J.T. (1986). Communication and persuasion. New York: Springer. Rossiter, J.R. & Percy, L. (1997). Advertising communication and promotion management. Boston, MA: McGraw-Hill. Trappey, C. (1996). A meta analysis of consumer choice and subliminal advertising. Psychology and Marketing, 13, 517-530. Zajonc, R.B. (1968). Attitudinal effects of mere exposure. Journal of Personality and Social Psychology (Monograph Supplement), 9 (2, part 2), 1-27 Zielske. H.A. (1959). The remembering and forgetting of advertising. Journal of Marketing,23, 239-243. Werbung „absichtliche zwangsfreie Einwirkung auf Menschen mit Hilfe spezieller Kommunikationsmittel“ in Form der Erhöhung des Bekanntheitsgrades von Produkten Verbesserung der Einstellung zu Produkten Bedürfnisweckung. z.B. •Produktwerbung •Firmenwerbung •Gemeinschaftswerbung (Werbung von Verbänden) •Verbundwerbung (Werbung für ein Produktprogramm) •Politische Werbung •Sozio-Institutionelle Werbung, non-profit Werbung •POP (Point-of-purchase advertising) Werbung Werbung Problem: Informationsüberschuss und –überlastung, das ist der Anteil nicht beachteter Informationen an der gesamt angebotenen Information Beisp.: Informationsangebot des Stern: 345 Minuten Lesezeit. Durchschnittliche Lesezeit: 60 Minuten. Nicht beachtet: 285 Minuten = 85% Informationsüberlastung Informationsüberlastung in Deutschland beträgt etwa 98% Information einer Werbeanzeige in einer Publikumszeitschrift: 35-40 Sekunden Lesezeit: 2 Sekunden. Nicht beachtet: 38 Sekunden = 95% Informationsüberlastung Werbung Themen: 1. Omnipotenz oder Wirkungslosigkeit 2. Werbewirkungsmodelle 3. Methoden der Erfassung von Werbewirkung 4. Zielgruppenspezifische Werbung Omnipotenz oder Wirkungslosigkeit Sunday Times, Juni 1956: Subliminale Präsentation von Werbeaussagen in Filmdarbietungen („eat popcorn“, „drink coke“) habe den Kinoverkauf der umworbenen Produkte erhöht Studien von James Vicary (Händler für Fototechnisches Gerät, das subliminale Präsentationen erlaubt) haben diese Befunde angeblich repliziert. Umsatzsteigerung Popcorn: 57% Coke: 18% Effects of subliminal stimulation on drive level and brand preference (Hawkins, 1970) Einbettung von 40 Präsentationen einer unsinnigen Silbe, des Wortes COKE oder von DRINK COKE DurstEinschätzung sublim NYTP supra COKE sublim COKE sublim DRINK COKE X XX XX XX Keine Auswirkungen auf Getränkewahlverhalten. Omnipotenz oder Wirkungslosigkeit A meta-analysis (Trappey, 1996) r = 0.0585 Omnipotenz oder Wirkungslosigkeit An input-output analysis (McGuire, z.B. 1985) 1 Werbewirkungsmodelle 1. Stufenmodelle 1.1 Aida-Modell: Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Drang), Action (Aktion) 1.2 Input-Output Analyse der persuasiven Kommunikation (McGuire, 1985) 2. Hierarchie-von-Effekten Modelle 3. Zwei-Prozess Modelle 3.1 Heuristisch-systematische Informationsverarbeitung (Chaiken, 1987) 3.2 Modell der Elaborationswahrscheinlichkeiten (ELM; Petty & Cacioppo, 1986) 3.3 Prozentsatz-Beitrags Modell (Batra & Ray, 1985) 4. Das Duale Vermittlungsmodell 5. Das Rossiter-Percy Modell (1997) An input-output analysis (McGuire, z.B. 1985) 3 An input-output analysis (McGuire, z.B. 1985) 4 Werbewirkungsmodelle 2. Hierarchie von Effekten Modelle Werbewirkungsmodelle 3. Zwei-Prozess Modelle 3.3 Prozentsatz-Beitrags Modell (Batra & Ray, 1985) Werbewirkungsmodelle 3. Zwei-Prozess Modelle Die Wirkung von häufiger Wiederholung Verteilung von Werbeanzeigenwiederholung (Zielske, 1959) Werbewirkungsmodelle 3. Zwei-Prozess Modelle Die Wirkung von häufiger Wiederholung Mere-exposure effect (Zajonc, 1968) Wirkung von Werbeanzeigenwiederholung – truth effect (Hawkins & Hoch, 1992, Exp. 1) Vpn: 96 Studierende Präsentation von 156 Werbeaussagen von mittlerer Glaubwürdigkeit UV1: Involvement: high (Einschätzung von Glaubwürdigkeit) vs. low (Einschätzung von Verständlichkeit der Aussage) UV2: Wiederholung vs. keine Wiederholung derselben Aussage Werbewirkungsmodelle 4. Das Duale Vermittlungsmodell Werbewirkungsmodelle 4. Das Duale Vermittlungsmodell - Kirmani & Wright (1989, exp. 5) Vpn: 214 Frauen, 18-65 Jahre alt, USA Standard: Der Etat bei Reebok, Nike und New Balance zur Einführung eines neuen Produkts beträgt $ 10 Millionen. Werbung für einen neuen Sportschuh (ohne Nennung des Herstellers) UV: Kosten für die Werbekampagne: $ 2, $10, $20, $40 Millionen (between subj) AV: Bewertung der Qualität der Schuhe (1 – 9 viel besser als der Durchschnitt) Qualität $2 $10 $20 $40 Millionen 5.39 5.67 6.16 5.71 Werbewirkungsmodelle 5. Das Rossiter-Percy Modell (1997) 1. Werbung muss fünf Kommunikationseffekte haben 2. Werbung kann acht Kaufoder Nutzenmotive ansprechen Erfassung von Werbewirkung Erfassung von Werbewirkung 1 2 3 4 presentation of message Werbekontakt attention to message Aufmerksamkeit comprehension of message Verständnis yielding retention behavior EinstelBehalten Kaufverlungsänderg halten AnzeigenCoupons Blickaufzeichnung Methode des lauten Dummy-Test Denkens Einschaltquote bei Werbespots Leserkreis von Zeitschriften Recognitiontest Assoziationstest Starch-Test Tachistoskop Recall-Test Reproduktionstest Nykoskop Aided Recall Maskierungstest 5 6 Einstellungsmessung wie 3 (SD, Likert, Paarvergleich Rangereihe) Umfragen Schnellgreifbühne physiologische Maße Kaufintention Markttest Erfassung von Werbewirkung - Day-After Recall Test Erfassung von Werbewirkung - Minimarkttestforschung Zielgruppenspezifische Werbung 1. Gestaltung von Werbung 2. Auswahl von Werbeträgern Zielgruppentypologien Clusterbildung auf der Basis von • • • demographischen sozialen und psychologischen Merkmalen • Mediennutzungen Beisp.: Frauentypologie von Gruner + Jahr (1973) rückständige, anspruchslose Frau (12%) solide Hausfrau alten Stils (19%) schicke Berufstätige (10%) geltungsbedürftige Möchtegern-Dame (12%) gepflegte unausgefüllte Frau (14%) improvisierfreudiger Mode-Twen (9%) intelligente, aktive Frau (14%) unauffällige, passive Jugendliche (11%)