Baubeschrieb Technische Berufsschule Zürich Die Technische Berufsschule Zürich (TBZ) musste im Zuge des Gestaltungsplans Zürich Nord ihr Schulgebäude an der Affolternstrasse in Zürich Örlikon aufgeben. Am Sihlquai, auf dem Areal des ehemaligen Salzmagazines, in unmittelbarer Nähe zum Hauptgebäude der TBZ, sollte ein Neubau Ersatz für diese Räumlichkeiten bieten und darüber hinaus das Raumprogramm vervollständigen. Stücheli Architekten gingen aus dem 1997 international ausgeschriebenen Wettbewerb des kantonalen Hochbauamtes als Sieger hervor. Das Projekt „Mark“ versprach dem Quartier ein neues Wahrzeichen und den Schülern ein zeitgemässes Lernumfeld. NEUES SCHULGEBÄUDE MIT ANBINDUNG AN DAS STAMMHAUS. In unmittelbarer Nachbarschaft des Areals reihen sich die Kunstgewerbeschule von Steger und Egender Architekten aus dem Jahr 1933 und die technische Berufsschule von Eduard del Fabro und Bruno Gerosa von 1961 in die Abfolge bedeutender Bauten entlang des Flusslaufes ein. Diesen ausdrucksstarken Bauten musste Rechnung getragen werden. Der intensive Einsatz von Informatikmitteln der Studierenden der Abteilung Elektro/Elektronik, die das Gebäude beziehen würden, bildete die Rahmenbedingung für die Innengestaltung. Am alten Standort konnte zudem seit Jahren der obligatorische Turnunterricht, mangels eigener Turnhallen, nur beschränkt oder gar nicht durchgeführt werden. Die Erstellung entsprechender Räumlichkeiten für den Schulsport erhielt höchste Priorität. Um das grosse Bauvolumen von rund 3000 Kubikmetern behutsam in die Topographie der Umgebung einzufügen, wurde ein L-förmiger Baukörper gewählt. Der niedere Gebäudeteil übernimmt die Höhe des angrenzenden Stammhauses, während der Turm die Stadt um sechs Geschosse überragt. So wird der Turm, der auch für öffentliche Nutzungen offen steht, weithin sichtbar. Trotz peripherer Lage stellt er die Zugehörigkeit zum Quartier sicher. Die Erschliessung der Anlage erfolgt hauptsächlich von der Ausstellungsstrasse her, ein zweiter, städtebaulich übergeordneter Eingang gewährt allen ausserschulischen Nutzern am Sihlquai Einlass. Stockwerke, auf denen die 43 Unterrichtsräume angeordnet sind, werden durch zwei Treppenhäuser an den Kopfseiten des Gebäudes, ergänzt durch zwei Lifte auf der Turmseite erschlossen. Ganz klassisch sind die Schulzimmer zu beiden Seiten eines Korridors in einem einfachen zweispännigen Grundriss angeordnet. Die Felder zwischen den an Ort betonierten Stützen des Ganges werden von rot eingefärbten, schrankhohen Betonpaneelen ausgefacht. Bündig darin eingefügt sind die gleichfarbigen hölzernen Zimmertüren. Die feine Rundung der Oberkante des Paneels und die scharfkantige Ausführung der übrigen Sichtbetonteile vermitteln einen Eindruck des differenzierten, handwerklich herausragenden Umganges mit dem Werkstoff Beton. Im Inneren der Schulzimmer schafft warmtoniger Sichtbeton in Verbindung mit hellen Materialien ein lernfreundliches Klima. Die Intimität der einzelnen Unterrichtsräume, welche durch die hohen Brüstungen verstärkt wird, bildet einen markanten Gegensatz zur Grosszügigkeit und Weite der Terrasse im 5. Stockwerk. Die Terrasse, der einzige Aussenraum, steht den Schülern als zusätzliche Erholungsfläche zur Verfügung. Der rote Holzturm des Karlsruher Künstlers Daniel Roth verleiht dem Bau ein eigenständiges, städtisches Markenzeichen. In den sechs Geschossen des Turms sind zwei Turnhallen, ein Kraftraum und ein Gymnastiksaal, sowie die zugehörigen Lagerräume und Garderoben untergebracht. Für grössere Veranstaltungen bieten die Turnhallen neben dem Weitblick über die Stadt auch die notwendige technische Infrastruktur. FAKTEN, ZAHLEN Bauaufgabe Bauherrschaft Standort Planung Bauzeit WBW Leistungsanteil Geschossfläche Qualität TEAM Architektur/ Ausführung Bauingenieur Haustechnik Elektroingenieur: Neubau Hochbauamt des Kantons Zürich Sihlquai 101, 8005 Zürich Februar 1998 – April 2002 April 2002 – Februar 2005 Internationaler Wettbewerb auf Präqualifikation 1997, 1. Rang 100% 15‘870 m2 Minergie Stücheli Architekten AG STB Schnyder + Tobler Bauingenieure GmbH Haerter & Partner AG Forster AG Technikräume und Werkstätten befinden sich im 2. Untergeschoss, wo sie durch Oblichter mit Tageslicht aus dem Innenhof versorgt werden, während die Unterrichtsräume im 1. UG sihlseitig über Fenster verfügen. Das TBZ Gebäude ist Minergie-zertifiziert. Beheizung und Warmwasseraufbereitung für die rund 7‘000 m2 Nutzfläche erfolgen über eine durch Gasfeuerung ergänzte Wasser-Wärmepumpe. ARCHITEKTUR Die einem strengen Raumgitter folgende Grundstruktur des Gebäudes wird auf der Fassade sichtbar - eine Referenz an das Hauptgebäude und die Kunstgewerbeschule. Funktionale Ausfachungen – vorgefertigte Decken-, Wand- und Fensterelemente - fügen sich nahtlos in die massiven Rahmen ein und verleihen dem Bau eine zurückhaltende Eleganz. Die reduzierte, erst auf den zweiten Blick augenfällige Formensprache setzt sich im Inneren konsequent fort. VERWENDUNG PRESSEMATERIAL Sämtliche Publikationen müssen mit Stücheli Architekten vorgängig abgesprochen werden. Druckvorlagen für Bilder sind unter Angabe des Dateinamens beim Verfasser zu bestellen. Als Verfasser des Bauwerks müssen «Stücheli Architekten, Zürich» textlich vermerkt werden, Vorabzug und Belegexemplar sind an den Verfasser zu senden. Copyright: Stücheli Architekten, Zürich / Bilder: Reinhard Zimmermann, Adliswil Die räumliche Nähe zum Stammhaus erlaubte neu gemeinsame Nutzung verschiedener Infrastrukturen. Im Erdgeschoss befinden sich die allen Schülern zugängliche Mediothek und das Schulsekretariat, sowie die Büros der Abteilungsleitung. Die darüber liegenden vier KONTAKT Stücheli Architekten Binzstrasse 18 8045 Zürich Stücheli Architekten AG - Binzstrasse 18 - CH 8045 Zürich - T +41 44 465 86 86 - F +41 44 465 86 00 - www.stuecheli.ch Datum: 24. Juni 2014 [email protected] +41 44 465 86 86